Ursula Poznanski
Gebundenes Buch
Shelter
Der Spiegel-Bestseller von Ursula Poznanski
Herausgegeben: Loewe Jugendbücher
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Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.Was, wenn du dir eine völlig ab...
Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!
Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.
Was, wenn du dir eine völlig absurde Geschichte ausdenkst, sie zum Spaß in die Welt setzt und plötzlich glauben alle daran? Ein schockierender Thriller über einen Streich, der zur verwirrenden Realität wird.
Ursula Poznanskis neuer und hochaktueller Bestseller ist eine wache Analyse der Mechanismen moderner Verschwörungstheorien und ihrer Auswirkungen.
Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.
Was, wenn du dir eine völlig absurde Geschichte ausdenkst, sie zum Spaß in die Welt setzt und plötzlich glauben alle daran? Ein schockierender Thriller über einen Streich, der zur verwirrenden Realität wird.
Ursula Poznanskis neuer und hochaktueller Bestseller ist eine wache Analyse der Mechanismen moderner Verschwörungstheorien und ihrer Auswirkungen.
Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr Debüt Erebos, erschienen 2010, erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Mehr über die Autorin unter ursula-poznanski.de.

©Martin Vukovits
Produktdetails
- Verlag: Loewe / Loewe Verlag
- Seitenzahl: 432
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Erscheinungstermin: 13. Oktober 2021
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 139mm x 42mm
- Gewicht: 648g
- ISBN-13: 9783743200517
- ISBN-10: 3743200511
- Artikelnr.: 61759193
Herstellerkennzeichnung
Loewe Verlag GmbH
Bühlstrasse 4
95463 Bindlach
vertrieb@loewe-verlag.de
Hinter tausend Rollen ein verstörtes Leben
Ursula Poznanski erzählt in "Shelter" von der Gefahr, Verwirrte aus ihren Verstecken zu locken.
Für eine gute Verschwörungstheorie - oder besser: eine wirksame - gibt es drei Zutaten, sagt die Psychologiestudentin Liv: Erstens die Überzeugung, dass nichts zufällig geschieht, zweitens, dass nichts ist, wie es scheint, und drittens, dass alles mit allem im Geheimen verbunden ist.
So weit die Theorie. Weil aber bei fünf jungen Menschen um die zwanzig am Ende einer Geburtstagsfeier noch genug Energie vorhanden ist, um das Schlafengehen aufzuschieben, entwickeln sie spontan die Idee zu einer obskuren Verschwörung, die sie in die Welt setzen wollen, angeregt durch den
Ursula Poznanski erzählt in "Shelter" von der Gefahr, Verwirrte aus ihren Verstecken zu locken.
Für eine gute Verschwörungstheorie - oder besser: eine wirksame - gibt es drei Zutaten, sagt die Psychologiestudentin Liv: Erstens die Überzeugung, dass nichts zufällig geschieht, zweitens, dass nichts ist, wie es scheint, und drittens, dass alles mit allem im Geheimen verbunden ist.
So weit die Theorie. Weil aber bei fünf jungen Menschen um die zwanzig am Ende einer Geburtstagsfeier noch genug Energie vorhanden ist, um das Schlafengehen aufzuschieben, entwickeln sie spontan die Idee zu einer obskuren Verschwörung, die sie in die Welt setzen wollen, angeregt durch den
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Ärger, den es mit zwei esoterisch verblendeten Gästen gab, die die Party dann im Streit verlassen haben.
Liv, der Medizinstudent Nando, der Jurastudent Till, die Künstlerin Darya und der angehende Schauspieler Benny, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, gehen vielleicht naiv an ihre Verschwörungsidee heran, aber nicht verantwortungslos. Es sind brave junge Menschen, die da ihre Pläne schmieden. Ausdrücklich wollen sie "keinen Schaden anrichten", auch keine Sachbeschädigung, und natürlich, wie Liv betont, "am Schluss alles aufklären". Dafür, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist, gibt es unter ihnen allerdings keinen Plan und auch keine gemeinsame Haltung, wie sich bald herausstellt. "Treibt das Spiel nicht zu weit", sagt Nando schon bald. Nur dass die fünf Initiatoren feststellen müssen, keine Kontrolle mehr über ihr Werk zu haben. Es ist längst aus dem Ruder gelaufen.
Ursula Poznanskis neuer Roman "Shelter" hat sehr viel von dem, was fast alle ihre zuverlässig im jährlichen Rhythmus erscheinenden Jugendbücher seit "Erebos" (2010) prägt: Die Faszination, die von neuen Technologien und ihren Anwendungen ausgeht, steht ebenso im Zentrum wie die Gefahren, die damit verbunden sind. Wer sich blind auf avancierte Augmented-Reality-Brillen ("Layers", 2015), hyperrealistische digitale Welten ("Cryptos", 2020) oder sensationelle medizinische Innovationen ("Thalamus", 2018) einlässt, gibt damit zugleich die Kontrolle über das eigene Leben ab. Er profitiert von den Möglichkeiten einer faszinierend neuen, aber für ihn nicht durchschaubaren Welt und gerät, wenn er diesen Kontrollverlust abwenden und das Informationsdefizit ausgleichen will, nicht selten in Lebensgefahr. Nachdem die Autorin eine dystopische Jugendbuchtrilogie um eine Art Datenarmband auf einer künftigen, weitgehend zerstörten Erde angesiedelt hat ("Die Verratenen", "Die Verschworenen", "Die Vernichteten", 2012 bis 2014), spielen ihre Romane sonst in unserer Gegenwart und entwerfen eine Technologie, die sich bisweilen nur leicht von der unterscheidet, die wir bereits nutzen. Oder die, wie jetzt in "Shelter", ganz auf dem Geläufigen basiert.
Der Freundeskreis um Nando, der sich mit Liv und Benny eine Wohnung teilt, ist auf der Suche nach einer möglichst abstrusen, aber von dafür Empfänglichen gerade noch zu akzeptierenden Verschwörungstheorie auf eine Invasion gekommen, bei der Aliens menschliche Körper übernehmen, um darin Schutz vor den ungewohnten irdischen Gegebenheiten zu finden - so kommt es zum Romantitel "Shelter". Wichtiger noch als der Inhalt der erfundenen Theorie ist den Freunden der Weg ihrer Verbreitung. Also entwirft Darya ad hoc ein Logo, das, unbestimmt genug, offen für alle möglichen Interpretationen ist, und Benny erstellt eine Reihe von Social-Media-Accounts, derer sie sich von nun an bedienen, um die Diskussion zur "Shelter"-Verschwörung anzuheizen.
Die Exposition zu all dem, die Stunden zwischen der Party und dem nächsten Morgen, zeigt Poznanskis großes erzählerisches Vermögen, gerade weil sie so beiläufig daherkommt. Nicht nur, weil die Autorin die einzelnen Charaktere geschickt einführt und das Gemeinsame ebenso betont wie das, was die fünf im Lauf des Romans auseinanderbringen wird. Sondern auch, weil sie deutlich macht, was jeder von ihnen einbringt, wie jeder so das Ganze erst ermöglicht, wie aber auch gerade wegen der Partikularfähigkeiten und -interessen die Kontrolle verloren geht.
Liv etwa betreibt die Sache mit Blick auf ihr Psychologiestudium - sie sieht darin ein faszinierendes Experiment, weswegen sie sich auch am meisten dagegen wehrt, dass die Freunde von einem gewissen Punkt an Einfluss nehmen, was dem Vorsatz entgegensteht, "keinen Schaden anzurichten". Till und Benny sind mehr oder weniger in Darya verliebt, was besonders Benny erst zur Teilnahme veranlasst und dann, als Darya plötzlich verschwindet, zur Forderung an die anderen, die Verschwörung endlich aufzuklären. Als er es dann auf eigene Faust tut, glaubt ihm niemand unter den Hunderten, die im Netz inzwischen über "Shelter" diskutieren.
Der Vorsatz "Ein bisschen warten wir noch mit der Wahrheit" erweist sich jedenfalls als hochgefährlich, und Poznanski zeichnet besonders Livs Zufriedenheit mit ihrer eigenen Manipulation der Verschwörungsanhänger als das, was sie im Kern ist: arrogant und blind. "Es war so läppisch einfach, Irre jeder Art aus ihren Löchern zu locken", überlegt Benny einmal, nur dass ihn das verstört, während diese Erkenntnis offensichtlich Livs Forscherehrgeiz eher befriedigt.
Bennys Hintergrund ist eine kluge Wahl der Autorin: Er bereitet sich auf die Prüfung zur Schauspielschule vor. Offensichtlich kann er sich Hoffnungen machen, angenommen zu werden, denn wenigstens Darya, die ihn bei seinen Monologen abhört, findet ihn darin überzeugend. Wer beruflich in Rollen schlüpft, wird dies auch in den sozialen Medien nicht befremdlich finden, und so ist es eben Benny, der dafür die Charaktere der anderen entwirft. Zugleich aber erweist er sich als besonders sensibel in der Frage, mit wem sie es eigentlich bei denen zu tun haben, die sich vor allem auf Facebook an der Diskussion um die vermeintliche Alien-Invasion beteiligen. Und er ist es, der am genauesten beobachtet, welche Rolle diese Netz-Identitäten in der Realität spielen.
Auch diese Frage ist Poznanski-Lesern vertraut, sie prägt bereits den Roman "Erebos", in dem ein Computerspiel so programmiert ist, dass die Teilnehmer in der Realität Aufgaben erfüllen müssen, um sich online Vorteile zu verschaffen - wäre es anders, könnte man das Spiel ebenso ignorieren wie die Nachrichten der Verschwörungsanhänger.
Hier aber baut sich für die fünf Initiatoren eine unterschiedlich intensive Bedrohung auf, die sich nicht als Beleidigungswelle im Internet, sondern als physische Gefahr manifestiert. Benny, der - nicht zuletzt aus Sorge um Darya - allmählich wachsam dafür wird, registriert aber noch weitere Folgen für sich selbst, die vielleicht sogar gravierender sind: Er nimmt harmlose Passanten als Feinde wahr, sieht hinter jedem, der ihn länger anschaut, einen Anhänger des "Shelter"-Mythos, der ihm seine offenen Worte über dessen Ursprung übel nimmt und ihn mundtot machen will. Auch die Freundschaft der fünf Urheber erweist sich bald als bedroht und am Ende irreparabel geschädigt.
Dass Poznanskis Bücher ihr Publikum erreichen, zeigen die Verkaufszahlen insgesamt ebenso wie Beobachtungen, die man an einzelnen Jugendlichen machen kann. Der besondere Reiz dieses Bandes liegt darin, dass er die Schuldfrage für das, was passiert, gekonnt in der Schwebe lässt, ohne sich um eine Antwort zu drücken. Welche Verantwortung hat man für etwas, das als Scherz gedacht war, das sich nicht aggressiv gegen eine bestimmte Person richtet und zudem ja von vielen Rezipienten ausdrücklich als Fake erkannt wird? Die Antwort darauf ist komplex. Auch davon spricht dieser hervorragende Jugendroman. TILMAN SPRECKELSEN
Ursula Poznanski: "Shelter". Roman.
Loewe Verlag, Bindlach 2021. 432 S., geb., 19,95 Euro. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Liv, der Medizinstudent Nando, der Jurastudent Till, die Künstlerin Darya und der angehende Schauspieler Benny, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, gehen vielleicht naiv an ihre Verschwörungsidee heran, aber nicht verantwortungslos. Es sind brave junge Menschen, die da ihre Pläne schmieden. Ausdrücklich wollen sie "keinen Schaden anrichten", auch keine Sachbeschädigung, und natürlich, wie Liv betont, "am Schluss alles aufklären". Dafür, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist, gibt es unter ihnen allerdings keinen Plan und auch keine gemeinsame Haltung, wie sich bald herausstellt. "Treibt das Spiel nicht zu weit", sagt Nando schon bald. Nur dass die fünf Initiatoren feststellen müssen, keine Kontrolle mehr über ihr Werk zu haben. Es ist längst aus dem Ruder gelaufen.
Ursula Poznanskis neuer Roman "Shelter" hat sehr viel von dem, was fast alle ihre zuverlässig im jährlichen Rhythmus erscheinenden Jugendbücher seit "Erebos" (2010) prägt: Die Faszination, die von neuen Technologien und ihren Anwendungen ausgeht, steht ebenso im Zentrum wie die Gefahren, die damit verbunden sind. Wer sich blind auf avancierte Augmented-Reality-Brillen ("Layers", 2015), hyperrealistische digitale Welten ("Cryptos", 2020) oder sensationelle medizinische Innovationen ("Thalamus", 2018) einlässt, gibt damit zugleich die Kontrolle über das eigene Leben ab. Er profitiert von den Möglichkeiten einer faszinierend neuen, aber für ihn nicht durchschaubaren Welt und gerät, wenn er diesen Kontrollverlust abwenden und das Informationsdefizit ausgleichen will, nicht selten in Lebensgefahr. Nachdem die Autorin eine dystopische Jugendbuchtrilogie um eine Art Datenarmband auf einer künftigen, weitgehend zerstörten Erde angesiedelt hat ("Die Verratenen", "Die Verschworenen", "Die Vernichteten", 2012 bis 2014), spielen ihre Romane sonst in unserer Gegenwart und entwerfen eine Technologie, die sich bisweilen nur leicht von der unterscheidet, die wir bereits nutzen. Oder die, wie jetzt in "Shelter", ganz auf dem Geläufigen basiert.
Der Freundeskreis um Nando, der sich mit Liv und Benny eine Wohnung teilt, ist auf der Suche nach einer möglichst abstrusen, aber von dafür Empfänglichen gerade noch zu akzeptierenden Verschwörungstheorie auf eine Invasion gekommen, bei der Aliens menschliche Körper übernehmen, um darin Schutz vor den ungewohnten irdischen Gegebenheiten zu finden - so kommt es zum Romantitel "Shelter". Wichtiger noch als der Inhalt der erfundenen Theorie ist den Freunden der Weg ihrer Verbreitung. Also entwirft Darya ad hoc ein Logo, das, unbestimmt genug, offen für alle möglichen Interpretationen ist, und Benny erstellt eine Reihe von Social-Media-Accounts, derer sie sich von nun an bedienen, um die Diskussion zur "Shelter"-Verschwörung anzuheizen.
Die Exposition zu all dem, die Stunden zwischen der Party und dem nächsten Morgen, zeigt Poznanskis großes erzählerisches Vermögen, gerade weil sie so beiläufig daherkommt. Nicht nur, weil die Autorin die einzelnen Charaktere geschickt einführt und das Gemeinsame ebenso betont wie das, was die fünf im Lauf des Romans auseinanderbringen wird. Sondern auch, weil sie deutlich macht, was jeder von ihnen einbringt, wie jeder so das Ganze erst ermöglicht, wie aber auch gerade wegen der Partikularfähigkeiten und -interessen die Kontrolle verloren geht.
Liv etwa betreibt die Sache mit Blick auf ihr Psychologiestudium - sie sieht darin ein faszinierendes Experiment, weswegen sie sich auch am meisten dagegen wehrt, dass die Freunde von einem gewissen Punkt an Einfluss nehmen, was dem Vorsatz entgegensteht, "keinen Schaden anzurichten". Till und Benny sind mehr oder weniger in Darya verliebt, was besonders Benny erst zur Teilnahme veranlasst und dann, als Darya plötzlich verschwindet, zur Forderung an die anderen, die Verschwörung endlich aufzuklären. Als er es dann auf eigene Faust tut, glaubt ihm niemand unter den Hunderten, die im Netz inzwischen über "Shelter" diskutieren.
Der Vorsatz "Ein bisschen warten wir noch mit der Wahrheit" erweist sich jedenfalls als hochgefährlich, und Poznanski zeichnet besonders Livs Zufriedenheit mit ihrer eigenen Manipulation der Verschwörungsanhänger als das, was sie im Kern ist: arrogant und blind. "Es war so läppisch einfach, Irre jeder Art aus ihren Löchern zu locken", überlegt Benny einmal, nur dass ihn das verstört, während diese Erkenntnis offensichtlich Livs Forscherehrgeiz eher befriedigt.
Bennys Hintergrund ist eine kluge Wahl der Autorin: Er bereitet sich auf die Prüfung zur Schauspielschule vor. Offensichtlich kann er sich Hoffnungen machen, angenommen zu werden, denn wenigstens Darya, die ihn bei seinen Monologen abhört, findet ihn darin überzeugend. Wer beruflich in Rollen schlüpft, wird dies auch in den sozialen Medien nicht befremdlich finden, und so ist es eben Benny, der dafür die Charaktere der anderen entwirft. Zugleich aber erweist er sich als besonders sensibel in der Frage, mit wem sie es eigentlich bei denen zu tun haben, die sich vor allem auf Facebook an der Diskussion um die vermeintliche Alien-Invasion beteiligen. Und er ist es, der am genauesten beobachtet, welche Rolle diese Netz-Identitäten in der Realität spielen.
Auch diese Frage ist Poznanski-Lesern vertraut, sie prägt bereits den Roman "Erebos", in dem ein Computerspiel so programmiert ist, dass die Teilnehmer in der Realität Aufgaben erfüllen müssen, um sich online Vorteile zu verschaffen - wäre es anders, könnte man das Spiel ebenso ignorieren wie die Nachrichten der Verschwörungsanhänger.
Hier aber baut sich für die fünf Initiatoren eine unterschiedlich intensive Bedrohung auf, die sich nicht als Beleidigungswelle im Internet, sondern als physische Gefahr manifestiert. Benny, der - nicht zuletzt aus Sorge um Darya - allmählich wachsam dafür wird, registriert aber noch weitere Folgen für sich selbst, die vielleicht sogar gravierender sind: Er nimmt harmlose Passanten als Feinde wahr, sieht hinter jedem, der ihn länger anschaut, einen Anhänger des "Shelter"-Mythos, der ihm seine offenen Worte über dessen Ursprung übel nimmt und ihn mundtot machen will. Auch die Freundschaft der fünf Urheber erweist sich bald als bedroht und am Ende irreparabel geschädigt.
Dass Poznanskis Bücher ihr Publikum erreichen, zeigen die Verkaufszahlen insgesamt ebenso wie Beobachtungen, die man an einzelnen Jugendlichen machen kann. Der besondere Reiz dieses Bandes liegt darin, dass er die Schuldfrage für das, was passiert, gekonnt in der Schwebe lässt, ohne sich um eine Antwort zu drücken. Welche Verantwortung hat man für etwas, das als Scherz gedacht war, das sich nicht aggressiv gegen eine bestimmte Person richtet und zudem ja von vielen Rezipienten ausdrücklich als Fake erkannt wird? Die Antwort darauf ist komplex. Auch davon spricht dieser hervorragende Jugendroman. TILMAN SPRECKELSEN
Ursula Poznanski: "Shelter". Roman.
Loewe Verlag, Bindlach 2021. 432 S., geb., 19,95 Euro. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Tilman Spreckelsen kann Ursula Poznanskis Jugendromane ohnehin gut leiden, aber "Shelter" findet er ganz und gar herausragend. Denn wie immer sei Poznanski am Puls der Zeit, schreibe gekonnt zu neuen Technologien und drücke sich nie um Antworten, wenn sie komplexe Phänomene als solche darstelle. In "Shelter" geht es um eine studentische Clique, die vielleicht etwas übermütig, aber nicht um Schaden anzurichten, eine Verschwörungstheorie lanciert und - erwartbar - die Kontrolle verliert. Doch nicht nur Poznanskis erzählerisches Können hält den Rezensenten am Haken, sondern vor allem das Geschick, mit dem die Autorin die individuellen Fähigkeiten der Beteiligten hervorhebt, die zusammen das Ganze überhaupt erst möglich machen - und die ebenso zum Unheil beitragen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der besondere Reiz dieses Bandes liegt darin, dass er die Schuldfrage für das, was passiert, gekonnt in der Schwebe lässt, ohne sich um eine Antwort zu drücken. Ein hervorragender Jugendroman." Tilman Spreckelsen, FAZ "Ich persönlich habe das Buch verschlungen, Ursula Poznanski vermittelt dem Leser das Gefühl, alles selbst zu erleben. Deshalb empfehle ich es allen, die eher selten ein Buch in die Hand nehmen." Patrick Göttler, Süddeutsche Zeitung "Ursula Poznanski erzählt mit doppeltem und dreifachem Boden. Selbst als der Fall aufgeklärt zu sein scheint und das Happyend naht, gelingt es ihr im letzten Moment, der Geschichte noch einen neuen Dreh zu verleihen." Rolf Brockschmidt, Der Tagesspiegel "Ein weiterer hochspannender Thriller aus
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der Bestsellerschmiede Ursula Poznanskis, mit allem, was dazugehört." Helmuth Santler, Der Standard "Irre spannend und lehrreich." Welt am Sonntag "Das Buch hat sich sehr schnell gelesen, weil es super spannend ist. Man möchte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht und wer der Böse ist - es ist super." MDR Sachsen "Die Wienerin erzählt nicht nur einen packenden Jugendroman, sondern sie exerziert eindrucksvoll vor, welche Mechanismen greifen, wenn Gerüchte in den digitalen Äther gestreut werden." Wiener Zeitung "Der Thriller zeigt eindrücklich, wie Verschwörungstheorien sich verselbst-ständigen." Heike Manssen, Leipziger Volkszeitung "Ein schockierender Thriller über einen Streich, der verwirrende Realität wird." SUPERillu "Im rasanten Thriller von Ursula Poznanski steht der wahnsinnige Einfluss der sozialen Medien im Mittelpunkt und macht die gefährliche Sogkraft von Verschwörungstheorien deutlich." Franziska de Vries, boysandbooks.de "Mehr als nur gelungen und voller Denkanstöße. Ein Adrenalinstoß jagt beim Lesen den nächsten." krimiforum.de "'Shelter' nicht an einem Stück zu lesen, halte ich für unmöglich." lieblingsleseplatz.de "Mit 'Shelter' ist Ursula Poznanski wieder einmal ein spannender Pagetur-ner gelungen, den ich unbedingt weiterempfehlen möchte." tintenhain.de "Der österreichischen Bestsellerautorin ist es mal wieder meisterhaft ge-lungen, einen extrem spannungsgeladenen und perfekt durchdachten Ju-gendthriller mit einer brandaktuellen Thematik zu schreiben, der fesselt, aufwühlt, schockiert und nachhallt." Buecherweltcorniholmes.blogspot.com "Der hochaktuelle Thriller führt einen schmerzlich vor Augen, wie viel Macht Social Media hat und wie verwurzelt der Glaube an eine gut präsentierte 'Wahrheit' in uns ist." Schwäbisches Tagblatt "Man konnte förmlich spüren, wann aus dem Spaß bitterer Ernst wurde." Remscheider General-Anzeiger
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Eine unfassbar spannende Geschichte und leider beängstigend realistisch!
Zum Inhalt: Schwer verärgert durch die Begeisterung eines befreundeten Paares für abenteuerliche Theorien beschließt nach einer feucht-fröhlichen Feier eine Gruppe von Studenten und Studentinnen, den …
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Eine unfassbar spannende Geschichte und leider beängstigend realistisch!
Zum Inhalt: Schwer verärgert durch die Begeisterung eines befreundeten Paares für abenteuerliche Theorien beschließt nach einer feucht-fröhlichen Feier eine Gruppe von Studenten und Studentinnen, den Fans von Verschwörungstheorien eine Lektion zu erteilen: Sie möchten selbst eine Verschwörungstheorie erfinden, diese verbreiten und später die Menschen aufklären. Wie sich sicherlich der eine oder andere Mensch mit Erfahrung mit den sozialen Netzwerken denken kann, bekommen sie jedoch sehr bald ein ziemlich übles „Die-Geister-die-ich-rief“-Problem – das sich noch verschärft, als ein mysteriöser Octavio die Bühne betritt und ihre Theorie zu kapern beginnt …
Poznanskis Sätze fliegen nur so dahin. Die Erzählung zog mich so schnell in ihren Bann, dass ich kaum auf den Schreibstil achten konnte – „flüssig“ ist er somit jedenfalls ganz sicher! Darüber hinaus hat die Autorin einen wunderbar bissigen Humor, der ab und zu den beklemmenden Charakter, den die Geschichte aufgrund ihres Realitätsbezugs für mich hatte, etwas auflockerte.
Die Idee der Verbreitung einer Verschwörungstheorie zu späteren Aufklärungszwecken mag nüchtern betrachtet fürchterlich naiv und – leider im wahrsten Sinne des Wortes – brandgefährlich wirken, aber der Autorin gelingt es sehr gut, die besondere Stimmung zwischen Feierlaune und Verärgerung, aus der dieses gewagte Projekt entstand, zu vermitteln. Ich war sehr gespannt, wie sich dieses Experiment weiterentwickeln würde, und es erfüllt mich mit Entsetzen, wie schnell es außer Kontrolle geriet und Menschen in Gefahr brachte … Besonders beunruhigend, weil eine solche Entwicklung und das Gefährdungspotenzial eben ganz und gar nicht unrealistisch wirken …
So entsteht aus der Erzählung über ein faszinierendes Experiment schnell ein packender Thriller, der mich mit den Handlungsfiguren mitfiebern ließ. Diese Figuren baut die Autorin lebensnah und facettenreich auf und zugleich ist sie sehr gut darin, Misstrauen zu säen – bald waren mir tatsächlich alle Figuren suspekt.
Zum Schluss bietet die Autorin noch einen besonders gruseligen neuen Handlungsort und eine weitere Wendung, die mich ziemlich überraschte. Wenn mir auch dieses Ende nicht hundertprozentig schlüssig erschien, hat mich dieses Buch schlicht und ergreifend begeistert – eine beeindruckende Erzählung, die spannende Unterhaltung bietet und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.
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Ich bin ein großer Fan der Bücher von Ursula Poznanski und das schon seit Erebos. Nun muss ich leider gestehen, dass Shelter viel zu lange ungelesen im Regal stand, denn ich habe es innerhalb weniger Stunden verschlungen!
Das Thema ist brandaktuell gewesen, als das Buch 2021 erschien, …
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Ich bin ein großer Fan der Bücher von Ursula Poznanski und das schon seit Erebos. Nun muss ich leider gestehen, dass Shelter viel zu lange ungelesen im Regal stand, denn ich habe es innerhalb weniger Stunden verschlungen!
Das Thema ist brandaktuell gewesen, als das Buch 2021 erschien, aber Verschwörungstheorien begleiten uns ja noch immer. Daher ist die Faszination für völlig unlogisch erscheinende Ideen weiterhin ungebrochen. Jedenfalls geht es mir so, dass ich manchmal Dinge höre und mich frage: Warum? Warum glauben das Menschen? Aber das führt jetzt zu weit.
Ursula Poznanski lässt ihre Figuren eine Idee spinnen. Und die Jugendlichen denken, sie können die Kontrolle darüber behalten. Doch schneller als gedacht entgleitet ihnen alles und das Chaos nimmt seinen Lauf.
Es fühlte sich alles so authentisch, so verworren, schockierend und letztlich auch so ausweglos an. Ich hab mich ab einem gewissen Punkt der Geschichte wirklich gefragt, wie die Autorin das jetzt eigentlich wieder auflösen möchte. Wie sie ihre Protagonist*innen aus dem Shelter befreien möchte, das sie sich selbst gebaut haben.
Es fühlt sich bedrohlich an, es ist spannungsgeladen und es hält Wendungen bereit, mit denen ich so keinesfalls gerechnet habe! Von denen ich kalt überrascht wurde.
Ursula Poznanski hat mit Shelter eine hochaktuelle Thematik in eine rasant-spannende Geschichte mit lange Zeit ungewissem Ausgang verpackt. Ich habs völlig gefesselt verschlungen und das Lesen sehr genossen.
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Es sollte eigentlich nur ein Streich werden, aber es wurde lebensgefährlich
Benny und seine Freunde erfinden nach einer Party, bei der auch zwei Esoteriker zuvor anwesend waren, eine total irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten diese im Internet. Gespannt …
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Es sollte eigentlich nur ein Streich werden, aber es wurde lebensgefährlich
Benny und seine Freunde erfinden nach einer Party, bei der auch zwei Esoteriker zuvor anwesend waren, eine total irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten diese im Internet. Gespannt darauf, ob etwas passiert, und auch, ob die beiden Verschwörungstheoretiker/Esoteriker darauf anspringen, wartet die Clique ab. Und tatsächlich verbreitet sich die Geschichte rasend schnell und die Leute glauben es. Bennys Versuch, die Geschichte aufzuklären und die Wahrheit zu erzählen, bringt ihn sogar in Lebensgefahr.
Der Klappentext hat mich sofort fasziniert, da das Thema brandaktuell ist. Wie schnell verbreiten sich Fakenews und Verschwörungstheorien und das schlimmste überhaupt, wie viele Menschen glauben das. Und diese ausgedachte Geschichte von Benny und seiner Clique war wirklich hanebüchener Unsinn. Und wie auch im realen Leben, konnte ich nicht glauben, dass es so viele naive Menschen gab, die es für bare Münze hielten.
Die Clique rund um Benny war mir anfangs sehr sympathisch. Nie hätten sie gedacht, dass die Verschwörungstheorie so aus dem Ruder laufen könnte. Aber sie wurden eines Besseren belehrt. Die Geschichte wurde richtig spannend und hat mich komplett gefesselt. Vor allem diese Steigerung der Verschwörungstheorie, weil einfach von so genannten Anhängern noch mehr dazu erfunden wurde und die Sache komplett außer Kontrolle geriet und auch gefährlich für „Normaldenkende“ wurde. Und die Autorin hat es geschafft, einen unendlich lange zu verwirren. Es kamen immer wieder neue Wendungen, was die Geschichte noch spannender und auch skurriler machte.
Fazit:
Brandaktuelles Thema, klasse Umsetzung und spannend ohne Ende. Eine klare Leseempfehlung!
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Hochaktuelles, brisantes Thema mit eher schwachem Ende...!
"Shelter" von Ursula Poznanski ist als Hardcover mit 432 Seiten im Oktober 2021 beim Loewe Verlag erschienen.
Die Autorin hat hier einen Jugend-Thriller über ein brisantes und hochaktuelles Thema geschrieben.
Die …
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Hochaktuelles, brisantes Thema mit eher schwachem Ende...!
"Shelter" von Ursula Poznanski ist als Hardcover mit 432 Seiten im Oktober 2021 beim Loewe Verlag erschienen.
Die Autorin hat hier einen Jugend-Thriller über ein brisantes und hochaktuelles Thema geschrieben.
Die letzten Teilnehmer einer Geburtstagsparty, der harte Kern der Clique, überlegen sich, im Internet Fake News über das Eintreffen von Außerirdischen zu verbreiten und sind gespannt, wohin das führt. Das das Ganze eine derartige Lawine wird, überrollt die Jugendlichen sprichwörtlich...zumal sie ja bloß die Esoteriker ein wenig auf die Schippe nehmen wollten!
Ursula Poznanskis Schreibstil ist zwar auch in "Shelter" wie gewohnt leichtgängig und fesselnd, allerdings fand ich ihre Formulierungen teilweise zu bemüht gewollt jugendlich.
Die Charaktere sind ganz unterschiedlich. Benny, der Ich-Erzähler, bekommt von mir die meisten Sympathiepunkte. Nando ist ebenfalls ein cooler Typ, ebenso wie Liv, die teilweise etwas zu engstirnig und mit Scheuklappen agiert. Till und auch Darya blieben mir etwas fremd, sie waren nicht so detailliert ausgearbeitet wie die anderen.
Das Buch konnte mich von Anfang an fesseln, ich war gespannt, was als Nächstes kommt und habe die Eigendynamik der Story und welche Macht sie bekam, mit Interesse verfolgt.
Das Ende konnte mich definitiv überraschen, allerdings war die Auflösung für mich nicht ganz schlüssig und schien mir ziemlich aus der Luft gegriffen.
Insgesamt ein spannender, sehr lesenswerter Thriller, aber nicht Ursula Poznanskis Höchstform...
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Benny ist Student und wohnt zusammen mit Liv und Nando in einer WG. Bei der Geburtstagsfeier von Nando kommen sie auf die Schnapsidee, im Internet zu verbreiten, dass die Menschheit von Aliens übernommen wird. Was anfänglich als kleines Experiment starten sollte und für Liv auch zur …
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Benny ist Student und wohnt zusammen mit Liv und Nando in einer WG. Bei der Geburtstagsfeier von Nando kommen sie auf die Schnapsidee, im Internet zu verbreiten, dass die Menschheit von Aliens übernommen wird. Was anfänglich als kleines Experiment starten sollte und für Liv auch zur wissenschaftlichen Studienarbeit wird, wird mit der Zeit eine ausgewachsene Verschwörung. Denn plötzlich glauben immer mehr, dass sie von Aliens besessen sind und als sog. Shelter dabei helfen, die Klimaerwärmung zu verhindern. Als Benny versucht, im Internet aufzulösen, dass alles nur großer Quatsch ist. kommt er nicht mehr dagegen an. Im Gegenteil - denn plötzlich schwebt er in Lebensgefahr.
Die Idee, eine Verschwörung in die Welt zu setzen und dann zuzusehen, wie sich diese langsam verbreitet, ist höchst interessant. Die Autorin hat sich sehr viele Gedanken gemacht, was wohl passieren könnte, wenn so etwas geschieht.
Die Schnapsidee der WG entwickelt sich bei einer Geburtstagsfeier. Alle machen begeistert mit, mit dem guten Gedanken, dass ja bestimmt keiner drauf reinfallen wird. Aber dann kommt es anders und plötzlich taucht die Verschwörungstheorie in der ganzen Stadt auf. Im Internet verbreitet sie sich auch rasch und schon wird auch in anderen Ländern darüber geredet.
Benny merkt bald, dass alles aus dem Ruder läuft und will allem ein Ende bereiten. Doch dann wird ihm gedroht und seine Freunde verschwinden.
Und ab da hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte irgendwie unglaubwürdig wird. Denn Benny macht sich zwar Sorgen, dass seine Freunde sich nicht mehr bei ihm melden und scheinbar verschwunden sind, doch außer den Versuchen anzurufen oder Nachrichten zu schreiben macht er nichts, um seine Freunde zu finden.
Zwar wird er später aktiver, aber die Hinweise die er bekommt und denen er dann nachgeht, bekommt er irgendwie sehr einfach zugespielt.
Mir war alles irgendwie zu offensichtlich und zu schnell gelöst.
Ich hätte mir auch mehr Rätselraten bei der Findung des Schuldigen gewünscht
Ansonsten war es interessant zu lesen, wie sich diese angebliche Verschwörung denn so verbreitet. Per Social Media, Nachrichten, TV sowie Mundpropaganda. Ebenso durch geheime Treffen und das Verbreiten eines ominösen Zeichens.
Der Schreibstil der Autorin war gewohnt flüssig und hat es einfach gemacht, der Geschichte zu folgen. Die Charaktere waren - bis auf eine bestimmte Person - sehr sympathisch. Ihnen hat jedoch an Tiefe gefehlt. Außer zu Benny hatte man zu keinem größeren Kontakt, aber auch Benny blieb einem eher fremd.
Das Ende war unbefriedigend. Einige Fragen blieben offen bzw. ich hätte mir für manche Personen mehr Informationen gewünscht.
Meggies Fussnote:
Starker Anfang, ein etwas langatmiger Mittelteil und ein unbefriedigendes Ende.
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Die Bücher der Ursula Poznanski lese ich schon seit Jahren und auch ihr neuestes Werk "Shelter" konnte mich begeistern. Diesmal habe ich es jedoch nicht gelesen sondern gehört und hatte somit ein ganz besonderes Hörerlebnis.
Bei Shelter hat mich neben diesem …
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Die Bücher der Ursula Poznanski lese ich schon seit Jahren und auch ihr neuestes Werk "Shelter" konnte mich begeistern. Diesmal habe ich es jedoch nicht gelesen sondern gehört und hatte somit ein ganz besonderes Hörerlebnis.
Bei Shelter hat mich neben diesem wunderschönen Cover vor allem die Story angesprochen. Schließlich liegt sie mit ihrem Thema Verschwörungstheorien voll im Trend. Ich fand es spannend mitzuerleben wie ein Gerücht entsteht, wie es verbreitet wird, aber auch wie es einen aus den Händen gleiten kann. Hierbei zeigt sich das besondere Geschick der Autorin. Sie versteht es wie sonst keine Charaktere und Dialoge zu gestalten die so authentisch und glaubhaft sind, das die Handlung einen sofort packt.
Trotz allem haben sich mir beim Hören einige Kritikpunkte herausgebildet. Ein Punkt der mich doch etwas gestört hat war die Schnelligkeit. Sicherlich gint es einige Gerüchte die sich schnell verbreiten. Doch die Problematik die in dieser Handlung beschrieben wurde, würde sicherlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dadurch wirkt die Handlung dann doch sehr konstruiert und die Ereignisse überschlagen sich doch zu sehr.
Alles in allem hat mich Shelter wieder einmal schwer begeistern können. Der Sprecher passt hervorragend und ich hoffe das er auch die weiteren Bücher der Autorin vertonen wird.
"Shelter" ist ein besonders spannender Jugendroman, der das Zeitgeschehen gut aufgreift, mit vielen außergewöhnlichen Charakteren punkten kann und auch ältere Leser begeistern wird. Ich lese und höre ihre Bücher immer wieder gerne und freue mich auf viele weitere Bücher.
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Meinung:
Shelter ist ein typischer Poznanski, wenn man das so sagen kann. Wer ihre Bücher wie Thalamus, Layers oder Saeculum kennt, weiß, worauf er sich hier einlässt, denn sie bleibt ihrem Stil wie immer treu. Eine Gratwanderung zwischen Spannung und Glaubwürdigkeit, die mal …
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Meinung:
Shelter ist ein typischer Poznanski, wenn man das so sagen kann. Wer ihre Bücher wie Thalamus, Layers oder Saeculum kennt, weiß, worauf er sich hier einlässt, denn sie bleibt ihrem Stil wie immer treu. Eine Gratwanderung zwischen Spannung und Glaubwürdigkeit, die mal in die eine, mal in die andere Richtung umschlägt. Dieses Gefühl habe ich schon öfter bei der Autorin gehabt und erlebe es auch bei Shelter. Ebenso erinnert mich die Umsetzung eines brandaktuellen Themas sehr an ihre anderen Bücher. Sie hat ein gutes Händchen dafür, auf das Zeitgeschehen zu reagieren und diese Ideen in ganz eigene Geschichten einzubauen.
Die Story rund um Benny und seine Clique hat mir gefallen. Sie zeigt auf, wie schnell Gerüchte außer Kontrolle geraten können, was ich für einen wichtigen Aspekt halte. Auch die Einbindung der sozialen Medien, die dafür sorgen, das Verschwörungstheorien viel zügiger als früher ihre Ausbreitung finden, war für mich gut gedacht.
Das tatsächliche Tempo, in dem sich die Geschichte über die außerirdischen Besucher aber verteilte, erschien mir trotzdem unrealistisch hoch. Da tritt die Gratwanderung wieder zutage.
Interessant fand ich auf jeden Fall auch die Gruppendynamik innerhalb des Freundeskreises. Ich mochte die verschiedenen Umgehensweisen mit den Problemen, auch wenn der Fokus immer bei Benny blieb. Auch hier kann ich die gedankliche Brücke zur Pandemie nicht verleugnen. Wer hat in letzter Zeit nicht miterlebt, wie sich Nachbarn, Kollegen oder Freunde über unterschiedliche Ansichten in die Haare geraten sind. So ähnlich erleben wir es hier innerhalb der Clique auch. Ein weiterer Faktor, der das Buch so zeitgemäß erscheinen lässt. Ebenso die Kritik oder das mangelnde Vertrauen in die Schulmedizin. Ein bisschen zu viel des Guten war mir dann aber auch noch der Einbau des Flüchtlingsthemas. Aktualität ist toll, aber wenn es zu viele Themen gleichzeitig werden, wirkt es doch arg gewollt.
Ein Punkt, den ich natürlich auch nicht vergessen möchte, ist der Sprecher. Ich habe Shelter ja gehört statt gelesen und wurde dabei sehr stimmig von Jens Wawrczeck unterhalten. Er liest die Geschichte super und schafft es in meinen Augen besonders gut, Bennys verschiedene Stimmungen und Seiten einzufangen. Auch wenn mich die schauspielerischen Monologe Bennys manchmal genervt haben, haben sie aufgrund der Geschichte schon ihre Daseinsberechtigung. Hätten für mich aber trotzdem seltener auch gereicht.
Fazit:
Wieder gute Unterhaltung aus Poznanskis Feder mit kleinen Schwächen.
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Benny und seine Freunde sind auf einer Party, als sie mit der Hetze gegen ein Pärchen beginnen. Die respektlos behandelten sind esoterisch angehaucht, glauben an die Kraft von Heilsteinen und positiver Energie und genau gegen diese Verschwörungstheoretiker muss man doch etwas …
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Inhalt:
Benny und seine Freunde sind auf einer Party, als sie mit der Hetze gegen ein Pärchen beginnen. Die respektlos behandelten sind esoterisch angehaucht, glauben an die Kraft von Heilsteinen und positiver Energie und genau gegen diese Verschwörungstheoretiker muss man doch etwas machen. Aus einer Sauflaune heraus beschließen Benny und seine Freunde daher selbst einen Kult zu erschaffen ...
Meinung:
Der Klappentext des Buches verspricht etwas anderes als das, was es letztendlich ist. Die Handlung beginnt diskriminierend. Benny und seine Freunde schießen sich regelrecht auf ein Esoterikpaar ein, machen Witze über ihre Mitbringsel und dann gehts (leider) um Corona. Man muss nicht jede Meinung teilen, aber mal ehrlich, die tun doch niemandem was! Kann man sich nicht auf Leute konzentrieren, welche gefährlich für sich, andere und die Umwelt sind?! Dann hätte man einen "bösen" Gegner, auf dem man eine Geschichte aufbauen kann. Nachdem also festgestanden hatte, dass die Freunde eine irre Geschichte erfinden und schauen wollten, wen sie mit ihrer Verschwörung reizen können, nahm die Geschichte etwas fahrt auf. Enttäuschenderweise mit immer wiederkehrenden Längen, den Benny möchte Schauspieler werden und probt sehr lange und ausführlich dieselben Monologe - es zieht sich halt. Als die Verschwörung dann am Laufen war, wirkte die Geschichte nur noch konstruiert. Es passte alles zu gut und alle hatten sich lieb. Nur der Hass auf die Esoteriker blieb. Die Ausdrucksweise war unpassend. Allein Jens Wawrczeck hielt mich bei der Stange, gelesen hätte ich das Buch nicht.
Charaktere:
Wie unsympathisch kann man eigentlich sein?! Sie tun so weltverbessernd, aufgeschlossen und intelligent und dann vergreifen sie sich an einer Person, weil sie naturverbunden ist und an der anderen, weil diese sie mag. Daher waren Benny und seine Freunde absolut unsympathisch. In dem Alter sollte man sich nicht wegen solcher Lappalien angehen. Vor allem, weil das Pärchen Benny und seinen Leuten nichts getan hat. Das ist Mobbing von der Clique!
Cover:
Das Cover wirkt interessant. Was stellt es dar und was oder wer steckt dahinter? Es greift daher den Hauptgrund der Geschichte auf.
Fazit:
Ein Buch ohne Mehrwert! Es sei denn, man betrachtet das Thema Mobbing zu Andersdenkenden, welches hier explizit als Startpunkt dient. Jens Wawrczeck hat sehr gut gelesen, daher einen Stern und den zweiten gibt es für das Cover. Eine Leseempfehlung spreche ich nicht aus, weil der Inhalt absolut dogmatisch ist und den Hass auf Andersdenkende schürt. Vielmehr hätte eine andere Grundlage besser gepasst oder ein Experiment von der Uni "schafft eine Verschwörungstheorie" oä. Aber der Einstieg und Bennys elendige Monologe sind gruselig!
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Eine fiktive Verschwörungstheorie gerät aus dem Ruder
Aus einer Partylaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine Verschwörungstheorie samt Geheimzeichen, welche sie innerhalb kurzer Zeit in der Stadt sowie im Social Media geheimnisvoll breittreten. Schon bald entwickelt die …
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Eine fiktive Verschwörungstheorie gerät aus dem Ruder
Aus einer Partylaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine Verschwörungstheorie samt Geheimzeichen, welche sie innerhalb kurzer Zeit in der Stadt sowie im Social Media geheimnisvoll breittreten. Schon bald entwickelt die Theorie ein Eigenleben, Trittbrettfahrer springen auf den Zug auf, während andere das Ganze als lächerlich abtun. Bennys WG-Mitbewohnerin kommt sogar auf die Idee, darüber Buch zu führen und die Beobachtungen für ihr Studium zu nutzen. Als alles aus dem Ruder zu laufen scheint wird die Freundschaft der Clique auf eine harte Probe gestellt: Die Mitbewohnerin will weitere Werte für ihr Studium, der nächste stößt mit seinem Versuch, das Ganze als Streich zu erklären, auf Widerwillen und Gewalt, Unschuldige werden bedroht.
Mit Shelter hat sich Ursula Poznanski mit einer altbekannten, aber trotzdem nicht minder spannenden Idee beschäftigt, wie sich Verschwörungstheorien verselbständigen können. Das schnelllebige Internet wirkt hierbei wie der reinste Brandbeschleuniger. Ebenso interessant ist, wie u unterschiedlich die einstigen Erfinder der ursprünglichen Fake-Theorie mit den Folgen umgehen. Dabei wird die Handlung aus Bennys Sicht erzählt, man weiß also nie mehr als seine Beobachtungen, Schlussfolgerungen und Vermutungen. Irgendwann gibt es einen Twist, der nochmal für so einige Überraschungen sorgt, mir persönlich etwas zu abgehoben war. Das muss jeder für sich entscheiden, wie einem die Auflösung gefällt.
Das ungekürzte Hörbuch wird gelesen von Jens Wawrczeck, der sowohl Charaktere als auch Emotionen sehr gelungen interpretiert.
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