Daniel Speck
Broschiertes Buch
Piccola Sicilia
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Nach dem großen Bestseller-Erfolg von »Bella Germania« jetzt endlich der neue Roman von Daniel Speck!Was, wenn deine Familie in Wahrheit eine andere ist?Ein sonniger Herbsttag auf Sizilien. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeug aus dem Meer. Die deutsche Archäologin Nina findet auf der Passagierliste ihren Großvater Moritz, der seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galt - das große Geheimnis ihrer Familie. Seine Abwesenheit hat eine Wunde hinterlassen, die über drei Generationen reicht. Überraschend begegnet Nina auf Sizilien einer fremden Frau, die behauptet, Moritz' Tochter zu...
Nach dem großen Bestseller-Erfolg von »Bella Germania« jetzt endlich der neue Roman von Daniel Speck!
Was, wenn deine Familie in Wahrheit eine andere ist?
Ein sonniger Herbsttag auf Sizilien. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeug aus dem Meer. Die deutsche Archäologin Nina findet auf der Passagierliste ihren Großvater Moritz, der seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galt - das große Geheimnis ihrer Familie. Seine Abwesenheit hat eine Wunde hinterlassen, die über drei Generationen reicht. Überraschend begegnet Nina auf Sizilien einer fremden Frau, die behauptet, Moritz' Tochter zu sein. Hatte er eine zweite Familie?
Tunis, 1942. Das bunte italienische Einwandererviertel "Piccola Sicilia". Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen,? ?bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Soldat Moritz der faszinierenden Jüdin Yasmina und dem Pianisten Victor. Als die Nazis Victor gefangennehmen, riskiert Moritz alles, um ihm zur Flucht zu verhelfen. Doch nicht nur Victor, sondern auch Moritz hat Gefühle für Yasmina. Er verstrickt sich in eine Leidenschaft, die sein Schicksal für immer verändern wird.
Drei Frauen aus drei Kulturen und eine Liebe, die alle Grenzen überwindet. Inspiriert von einer wahren Geschichte.
»Eine fesselnde Geschichte, brillant erzählt und ein so wichtiger Kommentar zur Gegenwart.« Süddeutsche Zeitung
Was, wenn deine Familie in Wahrheit eine andere ist?
Ein sonniger Herbsttag auf Sizilien. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeug aus dem Meer. Die deutsche Archäologin Nina findet auf der Passagierliste ihren Großvater Moritz, der seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galt - das große Geheimnis ihrer Familie. Seine Abwesenheit hat eine Wunde hinterlassen, die über drei Generationen reicht. Überraschend begegnet Nina auf Sizilien einer fremden Frau, die behauptet, Moritz' Tochter zu sein. Hatte er eine zweite Familie?
Tunis, 1942. Das bunte italienische Einwandererviertel "Piccola Sicilia". Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen,? ?bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Soldat Moritz der faszinierenden Jüdin Yasmina und dem Pianisten Victor. Als die Nazis Victor gefangennehmen, riskiert Moritz alles, um ihm zur Flucht zu verhelfen. Doch nicht nur Victor, sondern auch Moritz hat Gefühle für Yasmina. Er verstrickt sich in eine Leidenschaft, die sein Schicksal für immer verändern wird.
Drei Frauen aus drei Kulturen und eine Liebe, die alle Grenzen überwindet. Inspiriert von einer wahren Geschichte.
»Eine fesselnde Geschichte, brillant erzählt und ein so wichtiger Kommentar zur Gegenwart.« Süddeutsche Zeitung
Daniel Speck, 1969 in München geboren, baut mit seinen Geschichten Brücken zwischen den Kulturen. Auf seinen Reisen trifft er Menschen, deren Schicksale ihn zu seinen Romanen inspirieren. Der Autor studierte Filmgeschichte in München und in Rom, wo er mehrere Jahre lebte. Er verfasste die Drehbücher zu ¿Maria, ihm schmeckt's nicht¿ sowie zu ¿Zimtstern und Halbmond¿. Für ¿Meine verrückte türkische Hochzeit¿ erhielt er den Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis. Sein Roman ¿Bella Germaniä stand 85 Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und war das erfolgreichste deutsche Debüt 2016. Für das ZDF wurde er als Dreiteiler prominent verfilmt. Sein Roman ¿Piccola Siciliä ist ebenfalls im FISCHER Verlag erschienen und wurde auf Anhieb ein Bestseller.
Produktdetails
- Fischer Taschenbücher 70162
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- Artikelnr. des Verlages: 1022679
- 7. Aufl.
- Seitenzahl: 624
- Erscheinungstermin: 26. September 2018
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 137mm x 50mm
- Gewicht: 642g
- ISBN-13: 9783596701629
- ISBN-10: 3596701627
- Artikelnr.: 52461377
Herstellerkennzeichnung
FISCHER Taschenbuch
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
(...) mehr als nur eine spannend erzählte Familiengeschichte, mehr als nur ein historischer Roman Bayerischer Rundfunk 20180930
Das Buch geht von Beginn an unter die Haut und fesselt einen vor allem mit den Erzählungen aus der Vergangenheit. Man wechselt als Leser zwischen der Welt von Moritz und Yasmina, die das Schicksal im zweiten Weltkrieg zueinander führt, und dem Jetzt von Nina, der Enkelin von Moritz, die …
Mehr
Das Buch geht von Beginn an unter die Haut und fesselt einen vor allem mit den Erzählungen aus der Vergangenheit. Man wechselt als Leser zwischen der Welt von Moritz und Yasmina, die das Schicksal im zweiten Weltkrieg zueinander führt, und dem Jetzt von Nina, der Enkelin von Moritz, die den Spuren folgt.
Man kommt durch den angenehmen Schreibstil des Autors ganz im Tunis von 1942 an und erlebt Stück für Stück wie der Krieg dort auftaucht. Die Stadt verändert sich und auch die Menschen. Es läuft einem Gänsehaut über den Rücken, wenn einer der Protagonisten in Gefahr gerät und man freut sich sobald sich etwas aufklärt. Dabei wird einem unglaublich deutlich welche riesigen Auswirkungen der Nationalsozialismus in der ganzen Welt hatte und welche Folgen davon auch heute noch zu spüren sind. Geschichtlich wird man also auch nochmal mit neuem Wissen gefüttert, was einfach noch ein zusätzlicher Pluspunkt in diesem Roman ist. Mein Lieblingscharakter in diesem Buch ist Albert, der Vater von Yasmina, der wissenschaftlich genau Beweggründe analysiert und dabei immer nüchtern bleibt. Er hilft einfach, wo er helfen kann. Lässt dabei auch andere Sachen außer Acht - jedoch zeigt seine Entwicklung am deutlichsten auf, was Krieg in einem Menschen auslösen kann.
Die Geschichte von Nina, die dazwischen gestreut ist, diente für mich nur als Passagen zum Aufatmen. Sie haben mich nicht wirklich gepackt und ich habe sie teilweise nur oberflächlich gelesen. Wollte immer mehr hören aus der Vergangenheit als aus dem Jetzt. Es hätte auch irgendwie ohne diesen Teil gut funktioniert in meinen Augen oder zumindest mit weniger aus ihrem Leben.
Zum Ende hin hat die Sucht und meine Wissbegier ein wenig nachgelassen, manche Entscheidungen oder Wege waren mir nicht mehr ganz klar oder nachvollziehbar, sodass ich zwar noch aufmerksam gelesen habe, aber nicht ganz gepackt war. Auch dass hin und wieder schon Vorhersagen zum Geschehen in die Geschichte gestreut wurden, hat mich angestrengt und die Spannung gedämpft. Deshalb habe ich in meiner Bewertung nur 4 von 5 Sternen gegeben.
Hervorzuheben sind hier auch nochmal die Zitate vor jedem neuen Kapitel, die zum Nachdenken anregen und eine Vorbotschaft sind.
Fazit:
Eine sehr eindrucksvolle Geschichte, die nach wirkt. Vor allem geschichtlich eine Empfehlung um sich in die Geschehnisse hineinzufühlen. Ich habe hier viele Anregungen zum Nachdenken gefunden und werde es wahrscheinlich nochmals lesen.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Klappentext:
" 'Piccola Sicilia', das italienische Viertel der farbenfrohen Mittelmeerstadt Tunis, 1942. Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen. Bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Fotograf Moritz dem jüdischen Zimmermädchen …
Mehr
Klappentext:
" 'Piccola Sicilia', das italienische Viertel der farbenfrohen Mittelmeerstadt Tunis, 1942. Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen. Bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Fotograf Moritz dem jüdischen Zimmermädchen Yasmina. Doch sie hat nur Augen für Victor, den Pianisten. Als Victors Leben auf dem Spiel steht, kann allein Moritz ihn retten.
Sizilien, heute: das Mittelmeer, glitzerndes Blau. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeugwrack aus der Tiefe. Die Berliner Archäologin Nina sucht ihren verschollenen Großvater Moritz und trifft eine unbekannte Verwandte aus Haifa, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Gemeinsam enthüllen sie ein faszinierendes Familiengeheimnis."
Meine Meinung:
Diese Geschichte war für mich nicht einfach nur berührend, vor allem war sie intensiv, lehrreich und erschreckend zugleich. Ich konnte mein eigenes Wissen deutlich erweitern, denn in dieser Geschichte wird der 2. Weltkrieg aus einem völlig anderen als dem "üblichen" Blickwinkel betrachtet. Dies gefiel mir besonders gut und war überaus interessant.
Obwohl ich mich persönlich eigentlich von "Kriegsbüchern" fern halte, bin ich froh, diese Geschichte gelesen zu haben.
Daniel Speck gelingt ein außerordentlich guter Schreibstil. Zwar ist er sehr detailreich und neigt stellenweise zu Wiederholungen, nichts desto trotz wird dem Leser nicht langweilig. Im Gegenteil, ich habe das Buch schwer zur Seite legen können und war einfach fasziniert, was sich auch zwischen den Zeilen abspielte.
Es ist nicht einfach ein Buch, was man stumpf liest, nein, das Gegenteil ist der Fall es regt an vielen Stellen dazu an, nachzudenken, etc.
Die Geschichte der Vergangenheit wird in eine Art Rahmen gekleidet. Soll heißen, die Gegenwart spielt nur am Rande eine Rolle, in dem Sinne, dass der Vergangenheit durch Erzählungen auf der Spur gegangen wird.
Die einzelnen Charaktere sind durchweg gelungen. Sie sind alles andere als blass. Ihnen wurden durch die Wort des Autors nahezu Leben eingehaucht.
Intensive Passagen berührten mich sehr. Genauso ließen mich intensive Passagen äußerst schockiert wenn nicht sogar mit feuchten Augen zurück. Die Worte des Autors erreichen den Leser regelrecht. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen.
Ich habe Nina gern begleitet und mit ihr mitgefiebert bei der Entdeckung des Familiengeheimnisses.
Fazit:
Absolute Leseempfehlung auch für diejenigen, die sich von "Kriegsgeschichten" eher fern halten. Erweitert den eigenen Horizont.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Sehr bewegendes Buch über die Toleranz zwischen verschiedenen Kulturen
Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich fand den Klappentext sehr interessant, mich hat vor allem interessiert, wie Daniel Speck das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in Tunis …
Mehr
Sehr bewegendes Buch über die Toleranz zwischen verschiedenen Kulturen
Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich fand den Klappentext sehr interessant, mich hat vor allem interessiert, wie Daniel Speck das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in Tunis darstellt.
Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und fast ein wenig langweilig. Die beiden Kinder vor dem Oldtimer unter der Palme wirken nett. Aufgrund des Covers würde ich mir das Buch wohl nicht kaufen, der Klappentext hat den Eindruck dann wieder wettgemacht ;-)
Handlung und Thematik:
Daniel Speck schaffte es, die Wirkung des zweiten Weltkrieges auf das Zusammenleben und die Toleranz zwischen verschiedenen Völkern super darzustellen. Ursprünglich hatte ich eine seichtere Geschichte erwartet, aber die Story war tiefgründig und bewegend! Der Autor hat es geschafft, mir Geschichte näher zu bringen, ohne dass es langweilig wurde. Der geschichtliche Hintergrund basiert ja auf einer wahren Begebenheit, dies merkt man auch, da alle super realistisch beschrieben wurde. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, man liest es nicht nur schnell runter, sondern befasst sich mit der Thematik. Das Ende lies für mich ein paar Fragen offen, es passt aber zum Flair der Ungewissheit nach dem zweiten Weltkrieg.
Charaktere:
Anfangs dachte ich, das Buch dreht sich hauptsächlich um Nina, Patrice und Joelle in der Gegenwart. Als ich aber feststellte, dass es nicht so ist, war ich erleichtert, weil ich die Personen in der Vergangenheit mehr mochte.
Moritz bzw. Maurice ist ein sehr gutmütiger und mutiger Kerl. Seine Aufopferung für andere hat ihn sehr schnell sehr sympathisch gemacht. Seine Reise, die in Deutschland begann, war sehr mitreißend. Ich habe ständig mit ihm mitgefiebert.
Die Familie Safrati entsprach anfangs meiner Vorstellung einer toleranten Familie, leider hat sich das dann ein bisschen gewandelt.
Schreibstil:
Ich konnte Daniel Specks Schreibstil gut folgen. Ich war angenehm überrascht, dass es sich nicht um eine seichte Italien-Tunis-Story handelt, sondern wirklich Tiefgang besitzt. Es waren viele Passagen dabei, die zum Nachdenken anregten. Die Gegebenheiten und Personen wurden super detailreich und bildlich beschrieben. Ich konnte mich gut in die damalige Situation hineinversetzen. Jüdische, italienische und französische Ausdrücke und Textpassagen zwischendurch verstärkten die entsprechende Atmosphäre. Die Kapitellängen waren perfekt. Der geschichtliche Hintergrund wurde relativ einfach verständlich miteingeflochten.
Persönliche Gesamtbewertung:
Ein super Buch, das ich vor allem Geschichtsliebhabern sehr ans Herz lege. Es war für mich sehr erschütternd zu lesen, was für eine destruktive Wirkung der zweite Weltkrieg auf die Toleranz und das Zusammenleben der Kulturen hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es vorher anders war. Der Autor hat mir lehrreiche „Geschichtsstunden“ bereitet, die mir super Spaß gemacht haben! Der Schreibstil war angenehm zu lesen und regte zum Nachdenken an. Ein wirklich grandioses Buch! Absolute Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Piccola Sicilia ist ein Viertel in der tunesischen Hafenstadt Tunis. Vor dem Krieg leben an diesem Kreuzungspunkt am Mittelmeer viele Kulturen und Religionen friedlich zusammen. Ein multikulturelles Paradies in Nordafrika, nur wenige Kilometer durch das Meer von Europa (Sizilien) getrennt.
Im Jahr …
Mehr
Piccola Sicilia ist ein Viertel in der tunesischen Hafenstadt Tunis. Vor dem Krieg leben an diesem Kreuzungspunkt am Mittelmeer viele Kulturen und Religionen friedlich zusammen. Ein multikulturelles Paradies in Nordafrika, nur wenige Kilometer durch das Meer von Europa (Sizilien) getrennt.
Im Jahr 1942 erreicht der Krieg der Europäer das Land und stürzt es ins Chaos.
"Die Tunesier starben, ohne etwas mit dem Krieg der Europäer zu tun zu haben. Ihr Tod hatte nichts Ehrenhaftes, es war kein Opfer für die Heimat, sondern einfach nur sinnlos." Seite 157
Moritz ist hautnah dabei, als Kameramann für die deutsche Propaganda, doch er kehrt nie zu seiner schwangeren Verlobten zurück.
Jahrzehnte später reist seine Enkeln Nina nach Sizilien, um ein verschollenes Flugzeug vom Meeresgrund zu bergen. Kam ihr Großvater darin ums Leben? Was ist damals wirklich passiert in Tunis?
Aus den verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt der Autor die Geschichten von Moritz und Nina. Und er erzählt sie gut. Denn er hat ein sehr komplexes Buch geschrieben, das unheimlich viele Themen beinhaltet.
Daniel Speck überrumpelt seine Leser mit einer recht unbekannten Sichtweise des Krieges. Tunesier als absolut Unbeteiligte werden zu Opfern. Gerade in dem Schmelztiegel unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen hat ein Eindringen okkupierender Streitmächte gravierende Folgen.
Dabei liefert der Autor viele Informationen, sei es über Rommels Truppen in Nordafrika, den übereilten Rückzug der Deutschen, oder auch über das jüdische Gedankengut. So spricht er die aus dem Krieg resultierende Entwurzelung und Perspektivlosigkeit von Millionen von Menschen an, in erster Linie Juden aller Nationen, doch durchaus auch anderer Religionen. Häufig drängt sich dem Leser ein Bezug auf die heutige Zeit auf. Die Gefühle von Flüchtlingen, die sich zwischen den Welten befinden und nirgendwo hingehören sind zeitlos und nicht an Orte gebunden.
"Heimat, ein fester Rahmen für die Seele. " Seite 465
Dieser Roman enthält unglaublich viele tiefgründige und kluge Denkanstöße. Immer wieder musste ich innehalten und über das Gelesene nachdenken. Ich fand es sogar gut, dass der Leser einige der Handlungsstränge und Richtungen bereits am Anfang kennt oder zumindest erahnt. Somit kann man sich besser auf die tollen Sätze und Lebensweisheiten konzentrieren.
Wer macht uns zu dem, was wir sind? Inwieweit können wir das überhaupt beeinflussen? Ist die eigene Identität eine Sache der Entscheidung oder prägen uns vielmehr die Erfahrungen und Erlebnisse unserer Eltern, vielleicht unbewusst?
Nicht zuletzt, wie kann eine Familie mit der ungeklärten Abwesenheit einer geliebten Person umgehen? Eine Frage, die sich durch das ganze Buch zieht.
Ein wichtiges Buch, ein kluges Buch, in dem es sehr viel zu entdecken gibt!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Wer war Moritz?
Ninas Ehe ist am Ende als sie eine Nachricht von ihrem Studienfreund Fabrice erhält, der inzwischen Unterwasser Archäologe ist. Vor der Küste Siziliens hat er ein Flugzeug-Wrack aus dem Zweiten Weltkrieg gesichtet und vermutlich ist es das Flugzeug, mit dem Ninas …
Mehr
Wer war Moritz?
Ninas Ehe ist am Ende als sie eine Nachricht von ihrem Studienfreund Fabrice erhält, der inzwischen Unterwasser Archäologe ist. Vor der Küste Siziliens hat er ein Flugzeug-Wrack aus dem Zweiten Weltkrieg gesichtet und vermutlich ist es das Flugzeug, mit dem Ninas verschollener Großvater Moritz damals geflogen ist. Sie fliegt nach Sizilien, vorrangig um sich abzulenken und nicht an ihre gescheiterte Ehe zu denken. Doch dann trifft sie jemanden in Sizilien und erfährt erstaunliche Dinge über ihren Großvater und muss ihre Familiengeschichte neu überdenken.
Ein Buch, das mich inhaltlich sowie sprachlich überzeugen konnte mit eienr tollen Geschichte, die uns ins Tunis' zur Zeit des Zweiten Weltkriegs entführt und ganz geschickt immer wieder den historischen Kontext einflicht. Bei den Beschreibungen von Piccola Sicilia fühlt sich der Leser beinahe Teil dieses bunten Lebens.
Jedoch auch ein Buch, das oftmals nachdenklich stimmt.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Tunis 1942. Der junge deutsche Wehrsoldat Moritz Reincke ist in Berlin mit Fanny verlobt, als er in die nordafrikanische orientalische Stadt Tunis entsandt wird, in der Christen, Muslime und Juden friedlich miteinander leben, um dort für die Nazi-Propaganda-Abteilung Fotos und Filme zu machen. …
Mehr
Tunis 1942. Der junge deutsche Wehrsoldat Moritz Reincke ist in Berlin mit Fanny verlobt, als er in die nordafrikanische orientalische Stadt Tunis entsandt wird, in der Christen, Muslime und Juden friedlich miteinander leben, um dort für die Nazi-Propaganda-Abteilung Fotos und Filme zu machen. Als die deutsche Wehrmacht in Tunesien einmarschiert und kurz danach die Bomben der Alliierten fliegen, gilt Moritz kurz danach als verschollen. Seine Verlobte Fanny muss die gemeinsame Tochter Anita allein groß ziehen. Viele Jahre später erfährt Moritz‘ Enkelin Nina Zimmermann, eine Archäologin, von einem Flugzeugwrack, dass im Meer vor Sizilien entdeckt wurde und macht sich auf die Reise, um auf den Spuren ihres Großvaters Moritz zu wandeln, mehr über ihn in Erfahrung zu bringen und ein lange gehütetes Familiengeheimnis aufzudecken…
Daniel Speck hat mit seinem Buch „Piccola Sicilia“ einen wunderschönen, packenden Roman vorgelegt, der dem Leser unter die Haut geht und auch zum Nachdenken anregt. Der Schreibstil ist flüssig, einfühlsam und bildhaft, der Leser wird schnell in die Handlung hineingesaugt und kann sich kaum von den Seiten trennen. Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen findet sich der Leser in der Vergangenheit wieder an der Seite von Moritz und der Jüdin Yasmina wieder, zum anderen folgt er Moritz‘ Enkelin Nina bei ihren Nachforschungen in Sizilien. Durch die wechselnden Perspektiven gelingt es dem Autor, die Spannung der Geschichte immer weiter in die Höhe zu schrauben. Der Autor hat sehr gut recherchiert und den nicht sehr bekannten historischen Hintergrund verwebt den Afrika-Feldzug der Nazis sehr gelungen mit seiner Handlung. Dadurch zeigt er auch auf sehr deutliche Weise, wie sehr sich in diesem Zuge das menschliche Gefüge der Bewohner verändert hat, da sich das Gedankengut der Nazis auch auf die Bevölkerung verteilte und ihre Einstellung veränderte. Wo vorher ein friedliches Miteinander verschiedener Religionen stattfand, gab es auf einmal Misstrauen und Verrat. Gerade dieses Verhalten macht nachdenklich, zeigt es doch die unglaubliche Manipulation, aus der nie etwas Gutes erwachsen kann und alle zu Verlierern macht.
Die Charaktere sind sehr detailliert und individuell ausgearbeitet. Mit ihren Ecken und Kanten wirken sie sehr glaubhaft und authentisch, so dass der Leser sich wunderbar in sie hineinversetzen kann und oftmals die im Roman gefassten Meinungen und Entscheidungen für sich selbst in Frage stellt, während er mit den Protagonisten mitfühlt, mitleidet und hofft. Sie prägen sich in das Gedächtnis des Lesers ein und vermitteln ein Gefühl von alten Freunden, die man einen Teil ihres Weges begleitet. Nina ist eine Frau, die sich der Archäologie verschrieben hat. Der Fund in Sizilien lässt sie hoffen, ihrem Großvater und dessen Geschichte näher zu kommen, hat sie ihn doch nie kennenlernen dürfen. Nina wirkt oft unsicher und in sich gekehrt, verloren und auf der Suche nach der eigenen Identität. Mit der tunesischen Jüdin Joelle trifft sie auf eine Frau, die ihr viele Fragen beantworten kann. Sie hat eine optimistische Ausstrahlung, und als Leser hofft man immer darauf, dass sich diese auch auf Nina überträgt. Yasmina ist Joelles Mutter und wurde von der Familie Safarti adoptiert. Sie hat ihren eigenen Kopf und möchte ihre Träume verwirklichen. Moritz ist ein sympathischer Mann, der durch den Nazi-Feldzug seine große Liebe trifft und sein Leben völlig verändert. Auch die übrigen Protagonisten erhöhen mit ihrem Erscheinen die Spannung der Geschichte und geben ihr zusätzliches Input.
„Piccola Sicilia“ ist nicht nur ein Generationenroman vor historischer Kulisse, sondern vereint Liebe, Krieg und dessen langfristige Auswirken mit vielen Denkanstößen und interessanten Aspekten, die nachdenklich stimmen. Kein Roman zum Weglesen, aber einer der dauerhaft im Gedächtnis bleibt. Wunderbar gemacht und mit einer verdienten Leseempfehlung ausgestattet!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Eine bunt schillernde Erzählung am Kreuzungspunkt verschiedener Zeiten und Kulturen
Die Rahmenhandlung in diesem Roman bildet eine Suche nach einem im Zweiten Weltkrieg verschollenen Flugzeug. Dies ist schon spannend genug, doch die eigentliche Faszination übt die Erzählung …
Mehr
Eine bunt schillernde Erzählung am Kreuzungspunkt verschiedener Zeiten und Kulturen
Die Rahmenhandlung in diesem Roman bildet eine Suche nach einem im Zweiten Weltkrieg verschollenen Flugzeug. Dies ist schon spannend genug, doch die eigentliche Faszination übt die Erzählung Joëlles aus, einer geheimnisvollen Fremden, die behauptet, dass einer der damals vermissten Deutschen noch leben könnte – und ihr Vater ist …
Eine zentrale Frage dieses wunderbaren Buches ist für mich, wer und was wir sind und wie wandelbar dieses Ich je nach den äußeren Umständen sein kann, weil wir nicht immer alle Facetten unseres Ichs entwickeln und zeigen können. In dieser Hinsicht bot der Handlungsort Tunis vor der Besatzung durch die Nazis durch seine Sprachen- und Kulturvielfalt seinen Bewohnern den perfekten Raum, um möglichst viele Seiten ihres Ichs hervorzubringen und so Zufriedenheit und gegenseitigen Respekt zu erlangen. So gleicht dieses literarische Eintauchen in das Tunis vergangener Tage einem verführerischen Potpourri aus verschiedenen Sprachen, Religionen, Bräuchen und Farben, das meine Sehnsucht weckt und am liebsten würde ich gleich dorthin reisen. Aber leider ist es auch, wie der Autor eindrucksvoll zeigt, eine Welt, die durch die Zeit der deutschen Besatzung schweren Schaden nahm …
Von den Romanfiguren stellt sich unter anderem Moritz, Wehrmachtssoldat und Kameramann, der Frage nach dem, was für ein Mensch er ist oder sein möchte, als er im besetzten Tunis plötzlich aus seiner Rolle des Beobachters und Mitmachers heraustritt und eine Entscheidung fällt. Eine Entscheidung, die ihm sein Leben kosten kann …
Die Stärken dieses Buches liegen für mich darin, dass es viele inspirierende Denkansätze bietet, ohne im Geringsten belehrend zu wirken, dass es die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aus einem anderen Blickwinkel zeigt und gleichzeitig eine spannende, facettenreiche Geschichte erzählt, in der es um die Liebe, aber nicht nur um die Liebe, sondern auch um die Suche nach dem richtigen Weg im Leben geht, um Menschlichkeit, Zusammenhalt unter den Menschen, zu schnelle Urteile und das Liebenswerte der Menschen mit all ihren Schwächen ... und um eine Frage, die angesichts des Sterbens so vieler Menschen im Mittelmeer und der so absurden wie erschreckenden Klagen gegen engagierte Seenotretter von beklemmender Aktualität ist ...
Ein wunderbares Buch zum Immer-wieder-lesen, mit einem poetisch schlichten und zugleich bildhaften, eleganten Schreibstil und bemerkenswerten Stellen, die immer wieder zum Innezuhalten und Nachdenken einladen!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Piccola Sicilia ist der zweite Roman des Autors. In einem Interview berichtete er, dass das Buch einen wahren Hintergrund hat. Herr Speck erfuhr von etlichen Bewohnern in Tunis, die hier lebenden Juden das Leben retteten.
Klein Sizilien wurde ein Stadtteil von Tunis genannt, weil hier vorwiegend …
Mehr
Piccola Sicilia ist der zweite Roman des Autors. In einem Interview berichtete er, dass das Buch einen wahren Hintergrund hat. Herr Speck erfuhr von etlichen Bewohnern in Tunis, die hier lebenden Juden das Leben retteten.
Klein Sizilien wurde ein Stadtteil von Tunis genannt, weil hier vorwiegend italienische Einwanderer lebten. Was bemerkenswert war, sie kannten keine Scheu vor anderen Religionen und sowohl Juden als auch Muslime und Christen lebten friedlich miteinander. Bis, ja bis Hitler die Macht bekam und die Deutschen auch in Tunis einfielen. Das war der Knackpunkt im Leben der Einwohner und es begann der Run auf Andersgläubige. Freunde wurden Feinde und niemand traute noch seinem Nachbarn Denunzierungen waren an der Tagesordnung. Zum Glück war die Belagerung durch die Deutschen nicht lange und es kamen die Alliierten. Aber auch sie drangsalierten die Bevölkerung und wollten Nazis gefangen nehmen oder töten.
Das ist grob der Hintergrund des Romans. Er spielt in zwei Zeitebenen. Zum einen wird von einer Archäologin namens Nina berichtet, die sich von ihrem Mann trennte und nach den Spuren ihres Vaters sucht. Dieser wurde im 2. Weltkrieg vermisst. Die zweite Ebene spielt im 2. Weltkrieg. Schon sehr schnell wird dem Leser klar, dass der Vater der jungen Frau nicht in dem abgestürzten Flugzeug saß. Er verliebte sich in Piccola Sicilia in eine andere Frau, deren Herz aber bereits vergeben war. Das Kind dieser Frau lernt Nina kennen und beide erfahren, was damals tatsächlich geschah.
Mir gefiel die bildhafte Sprache von Herrn Speck. Hervorzuheben sind dabei die vielen Zitate, welche zum Nachdenken anregen und von mir gesammelt wurden. Einen Stern Abzug muss er aber in Kauf nehmen. Das Buch lässt mich unaufgeklärt zurück. Viele Fragen sind noch offen und ich hätte mir einen Abschluss gewünscht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eine lesenswerte Familiengeschichte - leider mit Längen
Inhalt:
Ein alter Freund von Nina will ein Flugzeugwrack bergen, das den berühmten Rommelschatz enthalten soll. Da Ninas verschollener Großvater auf der Passagierliste stand, reist Nina zum Bergungsort vor Sizilien. Hier …
Mehr
Eine lesenswerte Familiengeschichte - leider mit Längen
Inhalt:
Ein alter Freund von Nina will ein Flugzeugwrack bergen, das den berühmten Rommelschatz enthalten soll. Da Ninas verschollener Großvater auf der Passagierliste stand, reist Nina zum Bergungsort vor Sizilien. Hier trifft sie auf die ältere Joëlle, die ihr eine faszinierende Familiengeschichte erzählt, nämlich die von Ninas Großvater Moritz, der nie aus dem Krieg heimgekehrt ist …
Meine Meinung:
Leider bildet die Geschichte um Nina und Joëlle nur die Rahmenhandlung für die vergangene Familiengeschichte. Mich interessiert nämlich meistens die Gegenwart viel mehr als das Vergangene. Insofern hat mich die Leseprobe ziemlich in die Irre geführt, denn diese erzählt praktisch nur von Nina. Mit ihr konnte ich mich gleich anfreunden, ich hätte gerne noch viel mehr von ihr gelesen, aber leider blieb sie im Verlauf des Romans dann doch recht blass.
Den weitaus größten Teil der Erzählung nimmt die Geschichte von Moritz, Yasmina und Victor ab 1942 in Tunis ein. Yasmina und Victor leben in Piccola Sicilia, einem bunten Einwandererviertel in Tunis, wo Muslime, Juden und Christen in friedlicher Nachbarschaft wohnen. Man hilft sich gegenseitig während des Kriegs, versteckt die Verfolgten, wischt alle Unterschiede beiseite, sieht nur den Menschen. Eigentlich ein Paradies. Doch es wird auch gezeigt, wie der Krieg die Menschen verändert - nicht immer zum Guten. Es gibt hier vieles, worüber es sich nachzudenken lohnt. Einiges empfand ich allerdings auch als etwas kitschig.
Daniel Speck hat es leider nicht geschafft, mich durchgehend zu fesseln. Viele Passagen empfand ich als ermüdend ausführlich, teilweise auch mit Wiederholungen. Hier kommt die Handlung nicht recht vom Fleck. In meinen Augen hätte dem Buch eine ordentliche Straffung gutgetan.
Normalerweise mag ich offene Enden gar nicht. Hier hat es mich nicht gestört - im Gegenteil, ich fand es sehr gut, dass nicht alle losen Fäden aus erzählt wurden, sondern dass der Autor sich auf den Kern beschränkt hat.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
In seinem zweiten Roman präsentiert Daniel Speck ein fesselndes Familienepos zwischen Deutschland und Tunesien, das in den Wirrungen des zweiten Weltkrieges beginnt und bis heute voller Geheimnisse steckt.
Das Buch erzählt die Geschichte in zwei Zeitenebenen und beginnt, nach einem …
Mehr
In seinem zweiten Roman präsentiert Daniel Speck ein fesselndes Familienepos zwischen Deutschland und Tunesien, das in den Wirrungen des zweiten Weltkrieges beginnt und bis heute voller Geheimnisse steckt.
Das Buch erzählt die Geschichte in zwei Zeitenebenen und beginnt, nach einem kurzen Prolog, mit Nina, im heutigen Berlin. Sie ist Archäologin, hat ihr Leben stets auf Sicherheit ausgerichtet und sich dabei in ihrem Büro auf der Museumsinsel verkrochen. In ihr hat sich das Nachkriegstrauma ihrer Großmutter und Mutter weiter vererbt. Eine Familie ohne Männer, denn der Großvater Moritz, das große Familientabu, galt schon vor der Geburt ihrer Mutter als verschollen und auch sonst scheint sich keine der Frauen auf einen Mann verlassen zu wollen.
Auch Ninas scheinbare Bilderbuchehe liegt in Trümmern. Da erhält sie Nachricht von einem alten Freund aus Sizilien. Es wurde ein Flugzeugwrack vor Marsala entdeckt und allen Informationen nach war ihr Großvater mit auf der Passagierliste. Ganz untypisch für sie, bricht Nina aus ihrem sicheren Leben aus und begibt sich auf die Suche nach ihm. Dort trifft sie Joelle, eine außergewöhnliche Frau, die sich bei ihr als eine Tochter von Moritz vorstellt. Sie erzählt Nina von Moritz und seinem zweiten, für sie bisher geheimen Leben.
Hier beginnt die zweite Zeitebene. Moritz Reincke, Kameramann der Propagandakompanie der deutschen Wehrmacht erreicht Tunis 1942. In der Mittelmeerstadt leben Juden, Muslime und Christen friedlich zusammen. Im französischen Kolonialstil geprägten Grand Hotel Majestic begegnet Moritz den italienisch-jüdischen Geschwistern, Yasmina und Victor. Als Victor von der SS gefangen genommen wird, tritt Moritz aus seiner gewohnten Rolle des Beobachters aus und verhilft Victor zur Flucht.
Nicht lange danach müssen sich die Deutschen aus Afrika zurückziehen, Moritz wird selbst zum Gejagten und findet schwer verletzt Unterschlupf in Piccola Sicilia, bei Yasmina und ihrer Familie. Während sie ihn gesund pflegen, entwickelt er Gefühle für Yasmina. Als die ganze Welt in Schutt und Asche liegt, erkennt Moritz, dass er nicht mehr zurück in sein altes deutsches Leben kann. Und entscheidet sich für einen Neuanfang.
Dieser leicht zu lesende Roman besticht durch seine gut recherchierten Hintergrundinformationen, die gekonnt in die unglaublich spannende Handlung mit eingeflochten sind, aber auch durch seine differenzierten Betrachtungsweisen des Erzählten. Neben den zeitgeschichtlichen Hintergründen werden hier viele Fragen zu Schuld, Wissen und Unwissen, Familientabus, Geheimnissen, Gut und Böse und das Zusammenleben von Kulturen angesprochen. Zusammen mit den gefühlsbetonten und bildhaften Formulierungen regt er in vielen Passagen zum Nachdenken und Philosophieren an. Manchmal ist das, zusammen mit den eingestreuten Zitaten, fast schon zu viel des Guten, denn es lenkt den Leser stark ab und erschwert das Wiedereinsteigen in die Handlung.
Der Autor hat sich sehr mit Beweggründen und Gefühlen seiner Protagonisten auseinander gesetzt. Besonders die Charaktere der Vergangenheit sind ihm gut gelungen. Moritz, Yasmina, Victor und ihre Zeitgenossen sind realistisch und lebendig gezeichnet. Die Handlung kommt einem sehr nahe und man erlebt immer wieder eine Achterbahn der Gefühle. Nina und die Personen in der heutigen Zeitebene bleiben leider dagegen etwas blass und flach. Was ich sehr schade fand, denn gerade Nina hat mich in der Leseprobe besonders angesprochen. Und auch bei Joelle bleiben viele Fragen unbefriedigend offen.
Ich bin etwas hin und her gerissen wie ich das Buch bewerten soll. Ich bin begeistert von der Betrachtungsweise des Autors, von der Fülle an zitier-würdigen Passagen, der großen Recherchearbeit und der sensiblen Auseinandersetzung mit schwierigen Themen. Ich liebte anfangs die bildhaften Darstellungen, doch über 600 Seiten lang war mir das dann viel zu viel. Das könnte man gut mit Pralinen vergleichen: Man genießt eine und noc
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für