Amy Liptrot
Broschiertes Buch
Nachtlichter
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Mit Anfang dreißig spült das Leben Amy Liptrot zurück an den Ort ihrer Kindheit - die Orkneyinseln, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Au...
Mit Anfang dreißig spült das Leben Amy Liptrot zurück an den Ort ihrer Kindheit - die Orkneyinseln, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, nach Edinburgh, weiter nach London. Vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln auf Orkney, wo sie der Natur und sich selbst mit neuen Augen begegnet.
Amy Liptrot ist auf den Orkneyinseln aufgewachsen. Als Journalistin schreibt sie für verschiedene britische Magazine. Ihr Debüt 'Nachtlichter' begeisterte Leser*innen wie Presse gleichermaßen, stand wochenlang auf den britischen Bestsellerlisten und wurde u.a. mit dem Wainwright Prize for Best Nature and Travel Writing sowie dem PEN Ackerley Prize für autobiografisches Schreiben ausgezeichnet.
Produktdetails
- btb .71841
- Verlag: btb
- Originaltitel: The Outrun
- Seitenzahl: 345
- Erscheinungstermin: 12. August 2019
- Deutsch
- Abmessung: 183mm x 117mm x 28mm
- Gewicht: 287g
- ISBN-13: 9783442718412
- ISBN-10: 3442718414
- Artikelnr.: 54464817
Herstellerkennzeichnung
btb Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Amy Liptrot schreibt in 'Nachtlichter' um ihr Leben. Das spürt man in jeder Zeile.« Meike Schnitzler, Brigitte
In ihren Buch "Nachtlichter" erzählt Amy Liptrot über ihre Alkoholabhängigkeit und ihren Weg aus der Sucht.
Sie wachst auf den Orkney Inseln auf. Das Leben der Menschen dort wird viel durch das raue Wetter bestimmt. Viele Möglichkeiten gibt es nicht für die jungen …
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In ihren Buch "Nachtlichter" erzählt Amy Liptrot über ihre Alkoholabhängigkeit und ihren Weg aus der Sucht.
Sie wachst auf den Orkney Inseln auf. Das Leben der Menschen dort wird viel durch das raue Wetter bestimmt. Viele Möglichkeiten gibt es nicht für die jungen Leute und deshalb verlässt auch Amy als junge Frau die Insel um nach London zu ziehen. Das Leben dort bedeutet " Party machen", wobei es reichlich Alkohol gibt. Als ihr Freund sie verlässt entgleitet ihr dies immer mehr. Ein Absturz folgt den nächsten. Aus Scham und aus Einsamkeit wird die Sucht immer schlimmer. Bis sie erkennt, dass sie es so nicht mehr schafft und dies ändert. Sie kehrt wieder nach Hause zurück. Anfangs sollte dies nur für einige Zeit sein, doch die Natur zieht Amy an.
Ich fand das Buch nicht einfach zu lesen. Zum einen haben mich ihre Gedankensprünge verwirrt. Es war für mich nicht einfach diesen immer zu folgen. Mitunter müsste ich zweimal bestimmte Zeilen lesen. Auch kannte ich nicht alle Begriffe und fand sie nicht im Glossar.
Dennoch ist es ein sehr interessantes Buch, denn Amy Liptrot ist sehr ehrlich, beschönigt nichts und sucht die Schuld für ihre Abhängigkeit nicht bei anderen. Dies finde ich sehr bemerkenswert. Es ist erstaunlich, wie sie es schafft fast allein aus ihrer Sucht herauszufinden. Auch ihre Naturbeschreibungen sind sehr gut gelungen und bringen das Leben auf den Inseln einen näher. Man spürt die Kraft der Natur, wie sie zerstören kann, aber auch helfen kann wieder zu sich zu finden, so wie bei der Autorin.
In den Buch gibt es besondere Sätze, die einen das Empfinden von Abhängigkeitskranken sehr klar und ehrlich beschreiben.
Ich denke, dass dieses Buch dadurch sehr interessant sein kann für Menschen, die mit Suchtkranken zu tun haben oder auch selbst abhängig sind.
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Amy wuchs auf einer ziemlich einsamen Insel irgendwo im nichts auf. Ihr Vater ist Psychisch labil und muss immer wieder in Therapie. Schon früh flieht sie aus dem Elternhaus. In London findet sie Ablenkung und rutscht in eine Alkoholsucht. Nach 12 Jahren kommt sie wieder zurück nach Hause …
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Amy wuchs auf einer ziemlich einsamen Insel irgendwo im nichts auf. Ihr Vater ist Psychisch labil und muss immer wieder in Therapie. Schon früh flieht sie aus dem Elternhaus. In London findet sie Ablenkung und rutscht in eine Alkoholsucht. Nach 12 Jahren kommt sie wieder zurück nach Hause und findet dort wieder zur Ruhe.
Ein sehr emotionales, ergreifendes Buch. Auf der einen Seite die absolut schonungslose Schilderung von Amys Alkoholsucht, auf der anderen Seite beschreibt die Autorin dann wieder die Schönheit der Rauen Natur und die Flora und Faune auf der Insel. Aber grade dieser Gegensatz macht das Buch auch so reizvoll. Sehr lesenswert!
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Amy Liptrot nimmt den Leser mit auf ihre ganz persönliche Reise. Eine Reise durch Alkohol und Drogen. Amy lebt auf den Orkneyinseln im dünn besiedelten Schottland. So wie sie erzählt ist es nicht gerade das Urlaubsziel eines jeden. Aufgrund dessen zieht es sie erst in die Stadt, dann …
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Amy Liptrot nimmt den Leser mit auf ihre ganz persönliche Reise. Eine Reise durch Alkohol und Drogen. Amy lebt auf den Orkneyinseln im dünn besiedelten Schottland. So wie sie erzählt ist es nicht gerade das Urlaubsziel eines jeden. Aufgrund dessen zieht es sie erst in die Stadt, dann nach Edinburgh und weiter nach London. Unglaublich ehrlich erzählt sie mit Witz, Charme und Ehrlichkeit. Als sie am dann durch jegliche Art der Exzesse am Boden war. Alleine. Ohne halt. Führte es sie zurück zu ihren Wurzeln - Orkney. Hier findet sie wieder zurück zu ihren sein und selbst.
Einen Stern Abzug gibt es für die teils Überführung an Empfindungen und das hin- und herspringen zwischen verschiedenen Themen, London-Orkney.
Den zweite Stern Abzug ist ein persönlicher Stern, es ist nicht mein Lieblingsstil des Lesens bzw vom Thema,
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„Nachtlichter“ ist wunderbar und zugleich schwer zu lesen. Kaum zu ertragen sind die schrecklichen alkoholbedingten Abstürze der Autorin. Kann man tiefer sinken? Ja, doch, aber Amy Liptrot will dem Teufelskreis der Sucht entkommen.
Aufgewachsen auf einer menschenarmen …
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„Nachtlichter“ ist wunderbar und zugleich schwer zu lesen. Kaum zu ertragen sind die schrecklichen alkoholbedingten Abstürze der Autorin. Kann man tiefer sinken? Ja, doch, aber Amy Liptrot will dem Teufelskreis der Sucht entkommen.
Aufgewachsen auf einer menschenarmen Orkney–Insel, mit einem manisch–depressiven Vater und einer zur Religion abgewanderten Mutter, sucht sie Abwechslung, Coolness und Karriere in London. Der Kick stellt sich nur nach immer mehr Alkohol ein. Peinliche Vorfälle, Jobverluste, Wohnungsnot, der Verlust des Freundes folgten. Versuche, trocken zu werden, ihre Unzufriedenheit abzulegen, scheitern mehrfach.
Ein erster Erfolg: mit Hilfe eines dreimonatigen Programms bleibt sie erstmals längere Zeit trocken. Eine Flucht zurück zu ihrem Geburtsort soll weiter helfen. Die Ablenkung durch harte Arbeit ist nur teilweise erfolgreich, die Lust auf Alkohol bleibt. Amy hat stets das Gefühl, dass etwas fehlt. Sie taucht tief ein in die Natur, erforscht verschiedenste Gebiete und analysiert sich selbst. Sie nimmt den Leser schonungslos ehrlich mit in ihre Welt. Dabei wird so viel Wissen eingewebt! Orkneys Einwohner heißen Orkadier. Was für Wolkenarten gibt es, was hat es mit dem Wachtelkönig auf sich, wie baut man Trockenmauern, woher kommen einige merkwürdige Worte, was passiert beim Ablammen? Kleinste Inseln, seltene Tiere, Grabhügel werden erforscht, Sagen erzählt.
Amy verbringt den Winter auf Papay. Dort leben 70 Menschen. Auch über ihre Bräuche erfährt der Leser Einiges: Muckle Supper, First Footing, Papay Gyro Nights. Genaue Naturbeobachtungen über die „Merry Dancers“, Luftspiegelungen, geografische Auffälligkeiten, Nebelwarnsysteme faszinieren.
Trotzdem ist da noch immer das bekannte Gefühl, abgelehnt zu werden, etwas zu verpassen. Amy stellt sich immer neuen Herausforderungen.
Ein sehr ehrliches, umfassendes Buch, das eine Lebensetappe anschaulich und offen beschreibt. Gleichzeitig eine liebevolle Beschreibung der Schottischen Inselwelt. Absolut lesenswert.
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Orkney und die Klippen
Autobiografisches Erzählen wird zur Literatur, wenn der Autor oder die Autorin über eine entsprechende Sprache verfügt und ein oder mehrere Themen behandelt, die Relevanz besitzen. Für das beeindruckende Buch Nachtlichter ist das meiner Meinung nach …
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Orkney und die Klippen
Autobiografisches Erzählen wird zur Literatur, wenn der Autor oder die Autorin über eine entsprechende Sprache verfügt und ein oder mehrere Themen behandelt, die Relevanz besitzen. Für das beeindruckende Buch Nachtlichter ist das meiner Meinung nach der Fall. Es geht um Heimat und Familie und seinen Platz im Leben zu finden. Schwierigkeit dabei ist die Alkoholsucht, die sich anscheinend aus der Lebensgier der jungen Frau ergibt.
Autobiografische Bücher haben mich zuletzt ebenfalls von z.B. Delphine de Vigan oder Arno Frank fasziniert, aber Nachtlichter würde ich vom Lesegefühl vielleicht mehr mit Jeanette Walls Schloß aus Glas vergleichen, das vor kurzen verfilmt wurde. Auch in Nachtlichter werden starke Bilder von Menschen und Landschaft entworfen, die beim Leser nachwirken.
Der Alkohol hat Amy fest im Griff. Ihre Weltverlorenheit als Studentin in London kommt deutlich hervor. Auch später ruiniert ihr betrunkener Zustand ihre Beziehung und sie verliert ihre Jobs. Treffen der anonymen Alkoholiker oder Vorschläge der Therapeutin greifen nicht. Es gibt einige bedenkliche Vorfälle, sogar einen Überfall auf die betrunkene Amy. Erst eine intensive Therapie hilft kurz vor dem Abgrund, aber es ist ein schwerer Kampf. Dann folgt die Heimkehr, um wieder ins Leben zu finden. Die Gegend, aus der sie früher immer nur weg wollte, beginnt ihr etwas zu bedeuten. Das sind zum Beispiel die abgelegten und unbewohnten Inseln, die rau und windgepeitscht ihren eigenen Zauber haben. Bezüglich der Tiere auf der Farm oder den Vögeln gibt es detailreiche, beinahe dokumentarische Passagen, die dem Leser klar machen, dass es sich hier nicht um einen konventionellen Roman handelt. Hier engagiert sich Amy intensiv. Das erinnert stark an H wie Habicht von Helen MacDonald. Wer das Buch mochte, wird auch mit Teilen von Nachtlichter etwas anfangen können. Bei mir ist inzwischen der Appetit auf solche Bücher deutlich gewachsen!
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Die Autorin Amy Liptrot, beschreibt in ihrem Roman, Schonungslos und ehrlicher über ihre Kindheit, ihr wildes Leben, ihre Drogen und Alkohol abztürze und der darauffolgende Entzug, der ihren Alltag bestimmt hat.
Mit Anfang dreißig, verschlägt es die britische Journalistin …
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Die Autorin Amy Liptrot, beschreibt in ihrem Roman, Schonungslos und ehrlicher über ihre Kindheit, ihr wildes Leben, ihre Drogen und Alkohol abztürze und der darauffolgende Entzug, der ihren Alltag bestimmt hat.
Mit Anfang dreißig, verschlägt es die britische Journalistin Amy Liptrot wieder zurück an den Ort ihrer Kindheit. Gross geworden ist sie in Orkney, eine kleine Insel, die dünn besiedelt und wohl die abgelegenste Region Schottlands ist.
Hier schwimmt sie morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin an denen sie geschützte und seltene Vogelarten auf ihrer Reise begleitet und taucht in den Nächten auf der Suche nach den Nordlichtern die irgendwo im Dunkeln strahlen, unter.
Nach zehn Jahren der Drogen und Alkoholsucht, gibt ihr die einzigartige Landschaft Orkneys wieder die ursprüngliche Kraft zurück, den Boden unter ihren Füssen zu gewinnen. Sie erzählt von ihrer Kindheit, den Aufbruch nach Edingburgh, und wie es sie weiter in das pulsierende Stadtleben Londons gezogen hat. Unverblümt und schonungslos ehrlich, erzählt Amy Liptrot auch, von ihrem wilden Leben, den Drogen und den Alkoholabstürzen die ihren ständigen Alltag bestimmt haben. Sie kehrt zurück zu ihren Wurzeln zur entlegenste Insel, macht einen Entzug und begenet nicht nur der Schönheit der Natur sonder auch sich selbst mit neuen Augen.
Die Autorin Amy Liptrot, beschreibt sehr offen und ehrlich über ihre aktive Alkoholsucht und der anschliessenden strikten Abstinenz. Durch ihren sehr angenehm und wortgewandt fliessenden Schreibstil lässt sie ihre Leser an ihrem wilden und teilweise auch sehr einsamen Leben teilhaben. Ich war geschockt und fasziniert zugleich, welchen Einfluss der Alkohol nicht nur auf Ihr Leben, sonder auch auf ihr Umfeld, Freunde und Familie hatte. Immer öfter gibt sie dem Alkohol nach und flüchtet in die Berauschende Welt, die durch den Alkoholkonsum vernebelt dargestellt wurde. Doch als unkontrollierte Krämpfe und Zuckungen die Regel werden, wusste sie, das sie dem Alkohol trotzdem musste. Sie besucht auf Papay AA-Treffen, lernt neue Leute kennen und bemüht sich dem Drang nach permanentem Alkohol zu widerstehen. Die entlegenste Insel Orkney gibt ihr schlussendlich die Kraft um ins Leben zurück zu finden, um die raue Landschaft, die Schönheit der Natur, und die dort zu findenden Lebewesen sowie ihr eigenes Leben und sich selbst wieder mit neuen Augen zu begegnen.
Doch neben ihrer deutlich und klar dargestellten Sucht, springt sie für mich manchmal etwas zu Sprunghaft durch ihr Leben, und versinkt teilweise zu sehr in ihren Schilderungen und Beschreibungen wodurch sich einzelne Abschnitte etwas in die Länge gezogen haben.
Ihr exzessives und Alkoholbestimmtes Leben ihre Heilung und strikte Abstinenz rundet sie zu einem sehr harmonischen Ende ab, das mir zum Schluss sehr gut gefallen hat.
In Nachtlichter, beschreibt die britische Journalistin Amy Liftrot schonungslos und ehrlich ihre Lebenserfahrung über Sucht und Heilung und der rauen Landschaft der Orkneyinseln. Erschreckende und faszinierende Blickwinkel und Erfahrungen, indem sie ihre Leser an ihrem Leben teilhaben lässt. Lesenswert.
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Als junge Erwachsene konnte Amy Liptrot es kaum erwarten ihre Heimat, die Orkneyinseln, zu verlassen. Zu klein, zu eng, sie wollte hinaus in die Welt. Nach einem Jahrzehnt, das sie schnell gelebt hat, ist sie ausgebrannt und hängt an der Flasche. Freund und Job sind auch weg. Da zieht Amy die …
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Als junge Erwachsene konnte Amy Liptrot es kaum erwarten ihre Heimat, die Orkneyinseln, zu verlassen. Zu klein, zu eng, sie wollte hinaus in die Welt. Nach einem Jahrzehnt, das sie schnell gelebt hat, ist sie ausgebrannt und hängt an der Flasche. Freund und Job sind auch weg. Da zieht Amy die Reißleine und verordnet sich selbst Urlaub auf den Orkneys. In der rauen Umgebung lassen sich Gedanken hervorragend sortieren.
Liptrot erzählt ihre Geschichte von Grund auf ehrlich, sie geht mit sich selbst und ihrer Umgebung auch mal hart ins Gericht. Ihre Beichte ist beschämend, deprimierend und oft auch traurig. Gesellschaftskritische Töne lässt sie anklingen, sucht den „Fehler“ aber eigentlich nur bei sich selbst. Obwohl Sucht und Depression eben einen großen Platz in ihrer Erzählung finden, gibt es schöne Seiten. Die Flora und Fauna der Orkneys spielen eine große Rolle, die Autorin verwöhnt den Leser mit plastischen Landschaftsbeschreibungen und bringt einem die raue, aber wunderschöne Seite der Inseln näher. Auch spannende Fakten zur Tierwelt fließen mühelos in die Erzählung ein, ohne dass man sich in einer Tierdoku wähnt. Die Kombination aus Lebensbeichte und Landschaftsdarstellung hat mir sehr gut gefallen, zu Recht wurde Liptrots Werk bereits ausgezeichnet. Ich hoffe sehr, dass die junge Journalistin ihren Weg finden wird und uns irgendwann ein weiterer Roman erwarten wird.
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Die Orkneys, eine Inselgruppe ganz oben im schottischen Nordwesten. Wasser, Wind, Gras und Steine. Kaum Perspektiven für die Zukunft. Kein Wunder, dass es die jungen Inselbewohner auf das Festland zieht. Nach Süden, dorthin, wo das Leben pulsiert. In die Metropolen. Nach Edinburgh oder …
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Die Orkneys, eine Inselgruppe ganz oben im schottischen Nordwesten. Wasser, Wind, Gras und Steine. Kaum Perspektiven für die Zukunft. Kein Wunder, dass es die jungen Inselbewohner auf das Festland zieht. Nach Süden, dorthin, wo das Leben pulsiert. In die Metropolen. Nach Edinburgh oder London.
So auch Amy Liptrot, die als Achtzehnjährige den Sprung in die Großstadt wagt. Voller Vorfreude auf diesen neuen Lebensabschnitt. Ein Elternhaus hinter sich lassend, in dem eine zutiefst religiöse Mutter und ein manisch-depressiver Vater zurückbleiben. Dann die Metropole mit ihren Verlockungen an jeder Straßenecke. Partytime. Drogen, der Alkohol fließt in Strömen. Aber die Einsamkeit tief drinnen bleibt. Noch mehr Party, noch mehr Alkohol, bis alle Freunde das Weite gesucht haben und auch der Job weg ist – Absturz. Amy Liptrot ist ganz, ganz unten angekommen. Aber sie rappelt sich auf und sucht Hilfe. Macht einen Entzug, eine Therapie. Doch sie weiß auch um die Fallstricke, die auf diesem schweren Weg lauern. Sie braucht Abstand von ihrem bisherigen Leben, damit der Therapieerfolg nicht gefährdet wird, damit sie der Versuchung nicht nachgibt und rückfällig wird. Zurück zu den Wurzeln, zu den Orten ihrer Kindheit und Jugend, nach zehn Jahren zurück auf die Orkney Inseln.
Im Angesicht der rauen Elemente, fernab des städtischen Komforts, ohne Ablenkungen, zurückgeworfen auch sich selbst, und so findet sie jeden Tag ein bisschen mehr zu sich zurück. Erstmals setzt sich Liptrot mit ihrer Heimat intensiv auseinander. Studiert die Geschichte, beobachtet das Meer, setzt Steinmauern, hilft beim Lammen und wird zur Wachtelkönig-Beauftragten der örtlichen Vogelschutz-Stiftung. Und sie findet eine neue Droge – das tägliche Schwimmen in der eiskalten See zu jeder Jahreszeit.
Aber auch das Schreiben, die Reflexionen ihrer Vergangenheit und Gegenwart, helfen der Autorin bei der Verarbeitung ihrer Sucht. Und so ist „Nachtlichter“ entstanden, ein Bestseller in Großbritannien, der sowohl mit dem „Wainwright Prize for Best Nature and Travel Writing“ als auch mit dem „PEN Ackerly Prize“, der für gelungene Autobiographien vergeben wird, ausgezeichnet wurde.
Eine höchst beeindruckende Lektüre, zum einen wegen der schonungslosen Offenheit, mit der die Autorin ihre Sucht beschreibt, zum anderen wegen der beeindruckenden Schilderung dieser rauen Inselgruppe im hohen Norden. Lesen!
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Dieser autobiografische Roman von Amy Liptrot beschreibt, neben ihrem Kampf gegen die Alkoholsucht, vorrangig die raue Natur und die faszinierende Tierwelt der abgelegenen Orkneyinseln. Der beeindruckende Schreibstil lässt den Leser schnell vergessen, dass es sich bei diesem Werk um eine Art …
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Dieser autobiografische Roman von Amy Liptrot beschreibt, neben ihrem Kampf gegen die Alkoholsucht, vorrangig die raue Natur und die faszinierende Tierwelt der abgelegenen Orkneyinseln. Der beeindruckende Schreibstil lässt den Leser schnell vergessen, dass es sich bei diesem Werk um eine Art „Tatsachenbericht“ handelt, und er taucht ein in eine fesselnde Schilderung des Lebens auf abgeschiedenen Inseln inmitten des unberechenbaren Ozeans im Norden Europas.
Ich muss zugeben, dass mich dieser Roman äußerst überrascht hat. In Erwartung einer dramatischen Schilderung der Sucht der Autorin war ich umso mehr erstaunt, wie wunderbar es ihr gelungen ist, dieses Thema eigentlich doch ein Stück weit in den Hintergrund zu rücken und der beeindruckenden Natur, den liebenswerten Bewohnern und der harschen Landschaft ihrer Heimat genau denselben Vorrang einzuräumen, den diese auch in ihrem heutigen Leben (wieder)gewinnen konnten.
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Mit dem Buch offenbart die Autorin und ihre Seele. Man erfährt alles darüber wie ihr leben abgelaufen ist, was für höhen und tiefen sie erlebt hat. Dies beschreibt sie ungeschönt und auf eine extrem ehrliche art und weise wie man es nicht oft ließt. Es ist kein …
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Mit dem Buch offenbart die Autorin und ihre Seele. Man erfährt alles darüber wie ihr leben abgelaufen ist, was für höhen und tiefen sie erlebt hat. Dies beschreibt sie ungeschönt und auf eine extrem ehrliche art und weise wie man es nicht oft ließt. Es ist kein einfaches Buch und für den Inhalt und Handlungsstrang extrem langatmig. Jedoch spiegelt es kraftvoll ihren Kampf gegen die Abhängigkeit und ihre Begeisterung für die Natur wider. Ich bewundere Sie für Ihren Mut und ihre Gabe, dieses Thema so intensiv aufzuarbeiten und anderen zugänglich zu machen. Ich habe mich zwar teilweise beim Lesen gequält und mich dazu gezwungen, dennoch möchte ich nicht missen, es gelesen zu haben.
Zitat
Ich freundete mich allmählich mit dem Gedanken an, dass Alkoholismus eine Form von Geisteskrankheit ist und nicht nur eine schlechte Angewohnheit oder ein Mangel an Kontrolle.
Fazit
Ein unglaubliches Buch. Ungeschönt, Tapfer und unglaublich ehrlich!
Sterne: ★ ★ ★ ★ von 5 möglichen Sternen
Zum Autor
Amy Liptrot ist auf den Orkneyinseln aufgewachsen. Als Journalistin schreibt sie für verschiedene britische Magazine. Das Memoir NACHTLICHTER, ihr erstes Buch, begeisterte Leser wie Presse gleichermaßen, stand wochenlang auf den britishen Bestsellerlisten und wurde u.a. mit dem Wainwright Prize for Best Nature and Travel Writing sowie dem PEN Ackerley Prize für autobiografisches Schreiben ausgezeichnet. ©amazon.com
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