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Nathan Filer
Broschiertes Buch
Nachruf auf den Mond
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Der preisgekrönte Überraschungserfolg aus Großbritannien endlich im Taschenbuch!Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf - und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot - und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Denn Matthew leidet an Schizophrenie ...
Der preisgekrönte Überraschungserfolg aus Großbritannien endlich im Taschenbuch!
Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf - und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot - und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Denn Matthew leidet an Schizophrenie ...
Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf - und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot - und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Denn Matthew leidet an Schizophrenie ...
Nathan Filer ist ehemaliger Krankenpfleger der Psychiatrischen Klinik in Bristol und heute als Schriftsteller, Dichter und Filmemacher tätig. Zudem unterrichtet er Creative Writing an der Bath Spa University. "Nachruf auf den Mond" ist sein erster Roman, für den er verschiedene Preise gewann: u.a. den renommierten Costa Book Award und den Betty Trask Prize für das beste Debüt. Filer lebt mit seiner Familie in Bristol.Mehr über den Autor unter http://nathanfiler.co.uk
Produktdetails
- Droemer Taschenbuch 30437
- Verlag: Droemer/Knaur
- Originaltitel: The Shock of the Fall
- Artikelnr. des Verlages: 3006896
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 1. September 2016
- Deutsch
- Abmessung: 191mm x 126mm x 27mm
- Gewicht: 316g
- ISBN-13: 9783426304372
- ISBN-10: 3426304376
- Artikelnr.: 44029956
Herstellerkennzeichnung
Droemer Taschenbuch
Maria-Luiko-Str. 54
80636 München
www.droemer-knaur.de
+49 (089) 9271-0
"...der britische Autor, der früher Pfleger war, verbindet im preisgekrönten Debüt tiefe Trauer mit feinsinnigem Humor." Hörzu 20150410
Quelle: Buchblog Buchstabenträumerei
Zu Beginn lernen wir Matthew als kleinen Jungen kennen, der mit seiner Familie – seinen Eltern sowie seinem Bruder Simon – Urlaub in Frankreich macht. Diese Zeit wird Matthew’s Leben vollkommen verändern, sie ist der Dreh- und …
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Quelle: Buchblog Buchstabenträumerei
Zu Beginn lernen wir Matthew als kleinen Jungen kennen, der mit seiner Familie – seinen Eltern sowie seinem Bruder Simon – Urlaub in Frankreich macht. Diese Zeit wird Matthew’s Leben vollkommen verändern, sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Immer wieder kehren wir dorthin zurück und erleben einzelne Augenblicke, ohne jedoch einen Sinnzusammenhang zu sehen. Was geschah dort? Was ist seither mit Matthew los? Das erfährt der Leser erst am Schluss, einiges lässt sich aber schon vorher erahnen. Hierzu muss ich sagen, dass der englische Titel „The Shock of the Fall“ sehr viel besser zum Inhalt des Buches passt. Er erschließt sich einem erst auf den letzten Seiten, doch er ist der Inbegriff von einfach allem, was Matthew widerfahren ist.
Matthew selbst erzählt als junger Mann rückblickend von seinem Leben. Er ist in der geschlossenen Psychiatrie und bringt seine Geschichte zu Papier. Dabei ähnelt sie einem Flickenteppich, Erinnerungsfetzen verweben sich miteinander. „Nachruf auf den Mond“ liest sich wie ein Lückentext, nur dass man nicht weiß, was in die Lücken passen könnte. Das macht es recht mühsam, stellenweise war ich vollkommen orientierungslos.
Dennoch übte der Roman eine Faszination auf mich aus, der ich mich nicht entziehen konnte. Das lag vor allem an der dichten Atmosphäre, die Autor Nathan Filer schuf. Die Stimmung schwankte ständig – mal war sie medizinisch kalt, dann voll des staubtrockenen Humors, dann wieder geheimnisvoll und entrückt, wie man sich manchmal auf einer Reise in ein unbekanntes Land fühlen mag. Zwischenzeitlich fühlte sich alles falsch an und ich empfand Beklommenheit und Unbehagen. Das klingt zwar alles nicht besonders positiv, doch gerade das war das Spannende!
Schreibstil
Vor allem Dank des sehr gelungenen Schreibstils schafft es Nathan Filer, die Gedanken und Gefühle von Matthew nachvollziehbar und lebendig zu gestalten. Er findet die richtigen Worte für ihn als kleinen Jungen, aber auch für ihn als erwachsenen Mann, der psychisch krank ist. Durch seine Worte entstehen diese Kopf-Welten sehr eindrücklich und authentisch. Erinnerungen sind nicht klar, sie sind verworren und unvollständig. Filer erlaubt sich Lücken und wagt es, den Leser zu verwirren, damit seine Geschichte ganz nah an der Realität bleibt. Ich wurde selten so in eine mir völlig fremde Gedankenwelt hineingezogen.
Charaktere
Matthew steht als Protagonist und Ich-Erzähler natürlich im Mittelpunkt. Lange blieb er mir dennoch fremd. Seine Art zu erzählen, seine von Rissen durchzogenen Erinnerungen, das alles brachte ihn mir nur schwer näher. Das blieb für den Großteil des Romans auch so, zu verdeckt wurde er für mich von anderen Dingen. Mein Fokus wanderte also von ihm weg woanders hin – zu seiner Familie, zu seinem Bruder, zu seinen Beobachtungen und Erfahrungen. Ich versuchte zu verstehen wie es ist, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Erst viel später nahm ich Matthew als Person wirklich war. Ob ich ihn mochte? Schwer zu sagen – und auch irgendwie nicht wichtig.
Die Familie von Matthew ist schwierig. Ein Schicksalsschlag kann das aber wohl mit einer Familie machen. Seit dem Urlaub in Frankreich ist auch sie nicht mehr dieselbe. Doch Filer macht daraus kein Familiendrama, sondern räumt jedem Familienmitglied die Freiheit ein, so zu sein wie er oder sie sein möchte beziehungsweise sein kann. Und trotz aller Belastungen hält die Familie ganz unaufgeregt und selbstverständlich zusammen.
Fazit
„Nachruf auf den Mond“ ist aufwühlend, intensiv, berührend und eindringlich. Kein Buch für zwischendurch, sondern eines, über das es sich nachzudenken lohnt. Faszinierend!
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Innenansichten eines psychisch Kranken.
Hint: Der "Mond" (siehe Titel) ist der Bruder des Protagonisten: Simon, dessen Gesicht so rundlich war, dass es an den Mond erinnerte.
Inhalt:
Der 19-jährige Matthew ist in der Psychiatrie, weil vor 10 Jahren sein zwei Jahre ältere …
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Innenansichten eines psychisch Kranken.
Hint: Der "Mond" (siehe Titel) ist der Bruder des Protagonisten: Simon, dessen Gesicht so rundlich war, dass es an den Mond erinnerte.
Inhalt:
Der 19-jährige Matthew ist in der Psychiatrie, weil vor 10 Jahren sein zwei Jahre ältere Bruder während eines Familien-Campingurlaubes zu Tode kam.
Matthew berichtet in der ich-Perspektive aus seinem Leben - und dem seines Bruders Simon.
Der Roman ist in Briefform verfasst; d.h. der Leser wird direkt angesprochen.
Der Autor springt in den Erlebnissen und Zeiten "wahllos" hin und her; d.h. es werden Episoden aus dem Leben des Protagonisten erzählt als er 9 Jahre alt war; und gleich darauf berichtet er von seinem aktuellen Leben und Gefühlen als 19-Jähriger.
Meine Meinung:
Der Roman ist als fiktive Autobiographie geschrieben; als Lebensbeichte.
Die teilweise naive Erzähl- / Sichtweise passt gut zu dem kindlichen Matthew.
Matthew geht sehr schonungslos (nicht nur) mit sich ins Gericht.
Insgesamt ist der Roman eine sehr berührende Lebensgeschichte / Krankengeschichte.
Sie ist sehr ruhig erzählt - aber keinesfalls unspannend.
Die Geschichte ist anrührend erzählt, aber nicht rührseelig.
Ich finde der Autor kann wunderbar erzählen; und seine Beschreibungen treffen sehr genau den Nagel auf den Kopf:
Matthew über seine Mutter, die ihn als Lehrerin zu Hause unterrichte: "... weil sie früher einmal Lehrerin werden wollte. Das war zu der Zeit, als sie versuchte schwanger zu werden, aber es gab Komplikationen ... . Ich glaube sie wollte Lehrerin werden, um ihrem Leben einen Sinn zu geben, oder um sich abzulenken. Ich glaube, da besteht kein großer Unterschied." (S. 31)
"Ich nahm einen Becher mit einem komplizierten Medikamentennamen und dem Slogan 'Heute schon die Zukunft behandeln'. Die Pharmavertreter verschenken diese Becher. Als ich neulich im Büro war ... zählte ich drei Becher, ein Mousepad, mehrere Kugelschreiber, zwei Blöcke ... und eine Wanduhr und alle trugen irgendwelche Medikamentennamen. Es ist, als säße man im Gefängnis und würde mit Reklame für Vorhängeschlösser bombardiert." (S. 230)
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Dieser Roman handelt von der Geschichte des 19-jährigen Matthew Homes, Patient einer psychiatrischen Klinik in Bristol, welcher aus der Ich-Perspektive seine Vergangenheit schildert, die ihn in die Psychiatrie gebracht hat. Mittelpunkt dieser Erzählung ist Simon, Matthews älter …
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Dieser Roman handelt von der Geschichte des 19-jährigen Matthew Homes, Patient einer psychiatrischen Klinik in Bristol, welcher aus der Ich-Perspektive seine Vergangenheit schildert, die ihn in die Psychiatrie gebracht hat. Mittelpunkt dieser Erzählung ist Simon, Matthews älter Bruder, der mit 11 Jahren bei einem Unfall während des Campingurlaubs der Familie in Cornwall starb. Auch zehn Jahre später gibt sich Matthew noch die Schuld am Tod seines Bruders, welchen Matthew immer noch hören und sehen kann, wenn er seine Medikamente absetzt… Denn Matthew leidet an Schizophrenie.
Als ich das Cover und den Titel dieses Romans zum ersten Mal gesehen habe, war ich etwas skeptisch. Ich konnte mir darunter nur wenig vorstellen, bin aber durch den Klappentext und die Leseprobe neugierig geworden. Auf dem Cover ist eine Ameise abgebildet, welche den Wunsch Simons nach einer Ameisenfarm symbolisiert. Im Mond kann Matthew seinen Bruder erkennen, eine Anspielung auf dessen Krankheit, Simon litt am Down-Syndrom. Nach der Lektüre empfinde ich dieses Cover als sehr passend. Außerdem ist das Hardcover mit einem Lesebändchen ausgestattet, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Ebenso ungewöhnlich wie das Cover des Buchs, ist die restliche Gestaltung des Romans, beispielsweise erfolgt zwischenzeitlich ein Wechsel der Schriftart, da Matthew einen Teil seiner Erzählung auf dem Computer in der psychiatrischen Klinik und einen anderen Teil auf der Schreibmaschine in seiner Wohnung verfasst. Außerdem sind im Roman Briefe und Zeichnungen enthalten, sodass der vom Autor gewünschte Anschein, es handele sich bei dem Roman um eine „lose Blättersammlung“ erreicht wird. Diese Gestaltung hat mir sehr gut gefallen, da ich mir gut vorstellen konnte, wie Matthew alles, was er geschrieben hat und was seine Beschreibungen verdeutlicht, auf einen Stapel legt und als symbolischen Akt in Form einer Blättersammlung in der Psychiatrie zurücklässt. Denn das Verfassen seiner Geschichte scheint für Matthew seine ganz eigene Therapie zu sein.
Matthew richtet sich in seiner Erzählung ganz bewusst (und nicht immer freundlich) an den Leser und offenbart dabei einen großen Teil seiner Psyche. Der Leser erlebt einen klugen und sensiblen Protagonisten, der durch einen schrecklichen Schicksalsschlag und dessen Nachwirkungen aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Bereits der erste Absatz dieses Romans hat mich für ihn eingenommen, obwohl aus diesem kein unbedingt freundlicher, zugänglicher Mensch hervorgeht. Matthew macht häufig Gebrauch von Ironie, manchmal wird er sogar etwas zynisch, verhält sich ungerecht und dann wieder selbstlos. Häufig wirkt Matthew sehr abgeklärt und scheint Herr seiner Sinne zu sein (im Gegensatz zu den „Spinnern“, wie Matthew sie bezeichnet, in der Psychiatrie). Andererseits zeigt sich zwischenzeitlich immer wieder, wie Matthew durch seine Krankheit den Sinn für die Wirklichkeit verliert. Er ist zwiegespalten in seinen Empfindungen und seinem Verhalten.
Durch die dargestellte Persönlichkeit Matthews und dessen Verhalten gelingt es Nathan Filer sehr nachdrücklich dem Leser einen Eindruck von der psychischen Erkrankung Schizophrenie zu vermitteln, der bei mir einige falsche Vorstellungen abgelöst hat.
Gekonnt war für mich auch der Spannungsaufbau im Roman, obwohl man diesen zunächst gar nicht erwarten würde. Bis zum Ende des Romans bleibt die Frage offen, wie es zum Tod von Simon gekommen ist und warum Matthew sich die Schuld an diesem gibt. Nathan Filer schließt seinen Roman schließlich mit einem passenden Ende ab.
Abschließend kann ich sagen, dass es sich hier um einen sehr eindrucksvollen, unterhaltsamen, authentischen und berührenden Debut-Roman handelt, welchen ich gerne weiterempfehle. Ich hoffe auf weitere Romane von Nathan Filer!
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"Nachruf auf den Mond" ist eine sehr aufwühlende Story, da Matthew uns mitnimmt in sein eigenes persönliches Chaos. Matthew leidet an Schizophrenie, wobei ich zu behaupten wage, dass es Schuldgefühle sind, die ihn daran hindern, den Tod seines Bruders Simon nicht …
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"Nachruf auf den Mond" ist eine sehr aufwühlende Story, da Matthew uns mitnimmt in sein eigenes persönliches Chaos. Matthew leidet an Schizophrenie, wobei ich zu behaupten wage, dass es Schuldgefühle sind, die ihn daran hindern, den Tod seines Bruders Simon nicht hinzunehmen. Ein schrecklicher Unfall. so wie er jeden Tag passieren könnte, reißt die Welt ein, in der Matthew zuvor gelebt hat. Eltern die trauern und ein Kind, welches nicht begreift, was passiert ist und vieles auch nicht ausgesprochen worden ist. Ein Kind zu verlieren ist grausam, aber zu übersehen, dass sich das andere die Schuld gibt und daran fast zerbricht, ist nicht weniger grausam, daher spreche ich den Eltern eine gewisse Mitschuld zu. Es gab in Matthews Familie einen Fall von Schizophrenie, daher ist es einfach, die Krankheit zu diagnostizieren und Matthew mit Medikamenten vollzupumpen. Da ich kein Arzt bin, ist es meine eigene Behauptung, denn hätten Matthews Eltern erkannt, dass Matthew seine eigenen Kämpfe der Trauer und des Nicht loslassen können durchlebt, wäre es vielleicht nicht soweit gekommen. Matthew der die Stimme seines Bruders hört dadurch natürlich sehr verwirrt ist . Auch mit Kindern könnte echte Trauerarbeit erfolgen.
Für mich war "Nachruf auf den Mond" eine Lektüre, die wirklich sehr aufwühlt. Es ist Matthews Geschichte, denn er ist derjenige, der uns mitnimmt in seine innere Welt, in der reinstes Chaos herrscht. Zuerst geschieht dies recht oberflächlich, schon eher sachlich, bis zu dem Zeitpunkt als Matthew eine Schreibmaschine geschenkt bekommt. Nun verändert sich nicht nur das Schriftbild sondern auch die Story, die nach und nach persönlicher wird. Es wird um einiges emotionaler als zuvor. Auch der Alltag in einer Klinik für psychische Erkrankung fließt mit ein, da Matthew zwangseingewiesen wurde.
In "Nachruf auf den Mond" wird ein neues Bewusstsein geschaffen, uns unseres Lebens bewusst zu werden. Ich fand das Lesen überwältigend, zumal ganz klar herauskommt, wie sehr Simon Matthews Leben geprägt hat. Sein Großvater sagt am Ende etwas wie "Sobald Simon einen Raum betrat, war es, als ging die Sonne auf"
Der Titel des Buches bekommt, je mehr wir über Simon erfahren, seine eigene glaubwürdige Bedeutung, denn letztendlich ist es tatsächlich ein Nachruf auf den Mond. Auch die Ameise wird ihren Platz im Buch finden.
"Nachruf auf den Mond" ist keineswegs schwermütig, obwohl es komplett angefüllt ist verschiedenster Emotionen, sondern ein Buch, welches auch sehr viele schöne Geschehnisse präsentiert. Im Gesamtergebnis ein Buch, welches seine Auszeichnungen wahrlich verdient hat.
Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus, da mich das Buch gleichermaßen fasziniert hat und oft auch ein klein wenig wütend gemacht hat. Man muss mitunter auch zwischen den Zeilen lesen und das liebe ich an Büchern, da sie dadurch ihre Oberflächlichkeit verlieren und mich dadurch herausfordern können.
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Matthew Homes ist Patient in der Psychiatrie in Bristol. Er kämpft noch immer mit Schuldgefühlen: der Tod seines zwei Jahre älteren Bruders Simon ist seiner Ansicht nach nur durch ihn möglich gewesen.
Matt ist nicht einfach, aber man muss ihn einfach mögen. Er schreibt …
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Matthew Homes ist Patient in der Psychiatrie in Bristol. Er kämpft noch immer mit Schuldgefühlen: der Tod seines zwei Jahre älteren Bruders Simon ist seiner Ansicht nach nur durch ihn möglich gewesen.
Matt ist nicht einfach, aber man muss ihn einfach mögen. Er schreibt seine Geschichte auf und erzählt so dem Leser und auch sich selbst, was damals geschah. Doch nicht chronologisch, sondern völlig durcheinandergewürfelt. Man kann Matt verstehen, wenn man selbst schon einschneidende Erlebnisse hinter sich hat, denn dann kennt man das. Da steigen beim Erzählen andere Erinnerungen hoch, die unbedingt jetzt vorher noch erzählt werden müssen und die – schafft man es bis zum Ende durchzuhalten – gar nicht so unwichtig waren, wie sie zunächst erscheinen.
Der Stil ist so, wie er zu einem Psychiatriepatienten passt: man spürt gute und schlechte Tage. Matt schreibt mal sehr wach und intelligent, mal glaubt man, die Medikamente aus seinem Text zu lesen. Das macht die Story aber sehr authentisch. Auch die vermeintlich wirren Stellen lesen sich sehr gut und flüssig und immer erkennt man Matt. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, ihn Stück für Stück kennenzulernen. Matt ist auch sehr intelligent – das beweist er an sehr vielen Stellen immer wieder. Und sagt man nicht, Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander?
Auch die Beziehung zu seinen Eltern wird sehr schön beschrieben. Wie schön auch durch sanfte Distanz Nähe aufkommen kann, zeigt Matts Vater mit seiner Art, wie er mit ihm umgeht. Es ist so voller Liebe und gibt Matt auch deutlich Rückhalt.
In diesem Buch steckt alles, was auf der bunten Pallette des Lebens zu finden ist: Liebe, Hass, Wut, Freude, Trauer, Krankheit, Gesundheit, Leben, Tod, Stillstand, Entwicklung ... und Glück – alles eben.
Nathan Filer schenkt dem Leser mit „Nachruf auf den Mond“ eine wunderbare Geschichte, die viel mehr ist, als in diese 315 Seiten passt. Sie wächst außerhalb des Buches im Kopf und Herzen des Lesers noch weiter. Und doch kann ich keine vollen fünf Sterne geben. Genau benennen kann ich es nicht, was mir fehlt, was mir nicht gefällt. Vielleicht ist mir das Buch zu offen, denn ein richtiges Ende hat es nicht, das sagt auch Matt. Aber auf alle Fälle bekommt es vier blankpolierte Sterne und eine Kaufempfehlung, die aus tiefstem Herzen kommt.
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Der Roman erzählt die Geschichte von Matthew, oder besser Matthew erzählt seine Geschichte. Matthew ist Patient in einer psychiatrischen Klinik in England. Er leidet an Schizophrenie. Wenn er keine Medikamente nimmt, hört und sieht er seinen verstorbenen Bruder. Um der Langeweile des …
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Der Roman erzählt die Geschichte von Matthew, oder besser Matthew erzählt seine Geschichte. Matthew ist Patient in einer psychiatrischen Klinik in England. Er leidet an Schizophrenie. Wenn er keine Medikamente nimmt, hört und sieht er seinen verstorbenen Bruder. Um der Langeweile des Klinikalltags zu entgehen, schreibt Matthew seine Lebendgeschichte auf und der Leser ist direkt dabei.
Beginn und Angelpunkt ist der frühe Tod seines Bruders. Matthew war neun Jahre, als sein älterer Bruder Simon durch einen Unfall starb. Dieser Tod verändert nicht nur Matthews Leben, sondern auch das seiner Familie und der Leser ist durch Matthews Augen direkt dabei.
Der roman ist durch zwei Handlungsstränge aufgebaut. Zum einen die Geschichte Matthews uns seiner Familie und Matthews Leben in der Klinik, das eher bruchstückhaft erzählt wird. Als Leser kommt man so Matthew sehr nahe. Er ist ein sehr interessanter und vielseitiger Charakter. Ich brauchte etwas um mit ihm warm zu werden. Genauso ging es mir beim Schreibstil. Zum Teil wirkt alles sehr abgehakt, dies ist aber Matthews Charakter zuzuschreiben, der ja seine Geschichte aufschreibt und deshalb passt es ganz gut. Nach und nach bin ich sehr gut in diese ungwöhnliche Geschichte hingekommen und sie hat mich richtig berührt. Die ganze Geschichte wirkt so authentisch, was zum einen an der guten Recherche des Autors liegt zum anderen, an der sehr guten Charakterzeichnung, nicht nur bei Matthew, sondern auch seiner Familie. Ich konnte mir alle Charakter sehr gut vorstellen und ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen.
Ein ungewöhnlicher Roman mit einem außergewöhnlichen Protagonisten. Für mich nicht immer einfach zu Lesen, aber dennoch ein ganz besonderes Buch, was ich nicht so schnell vergessen werden. Sehr empfehlenswert.
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Als Matthew, der an Schizophrenie leidet, einen Aufenthalt in der Psychatrie verbringt beginnt er die Geschichte von sich und seinem Bruder aufzuschreiben.
Sein Bruder Simon, der an Muskelschwäche und dem Down Syndrom litt, stirbt im Alter von 11 Jahren bei einem Unfall. Aber Matthew gibt …
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Als Matthew, der an Schizophrenie leidet, einen Aufenthalt in der Psychatrie verbringt beginnt er die Geschichte von sich und seinem Bruder aufzuschreiben.
Sein Bruder Simon, der an Muskelschwäche und dem Down Syndrom litt, stirbt im Alter von 11 Jahren bei einem Unfall. Aber Matthew gibt sich seitdem immer die Schuld am Tod des Bruders und wenn er seine Medikamente absetzt kann er seinen Bruder hören. Er sieht ihn immer wieder vor sich und man beginnt sich zu fragen ob dieses Unglück der Auslöser für Matthews Schizophrenie war.
Seine Mutter zerbrach selbst an dem Verlust und man hat den Eindruck dass Matthew mit seiner Trauer sich selbst überlassen war. Und so lebt er in seiner eigenen Welt, die für Außenstehende schwer zu verstehen und manchmal auch verletzend ist.
Es ist ein wundervolles Buch, sehr mitfühlend und außergewöhnlich geschrieben, es zieht den Leser in seinen Bann und gibt Einblicke in eine Krankheit, über die normalerweise nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird.
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, vor allem Matthew und seine Eltern fand ich gut dargestellt.
Das Buch ist sehr authentisch und man merkt dass der Autor weiß wovon er schreibt, da er selbst als Pfleger in der Psychatrie gearbeitet hat.
Klare Leseempfehlung für alle die gerne berührende und eindrucksvolle Romane lesen.
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Als Erstes möchte ich direkt sagen: "Nachruf auf den Mond" ist ein Juwel. Ein ungewöhnliches, außergewöhnliches Buch, das den Leser fordert, ihm aber auch viel bietet und dabei auch noch unterhaltsam ist.
Matthew erzählt seine Geschichte ungefiltert und …
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Als Erstes möchte ich direkt sagen: "Nachruf auf den Mond" ist ein Juwel. Ein ungewöhnliches, außergewöhnliches Buch, das den Leser fordert, ihm aber auch viel bietet und dabei auch noch unterhaltsam ist.
Matthew erzählt seine Geschichte ungefiltert und authentisch, oft spricht er den Leser dabei sogar direkt an - eine Erzähltechnik, die ich normalerweise nicht mag, die Nathan Filer aber meisterhaft einsetzt und die hier einfach stimmig ist. Matt wiederholt sich, er drückt sich oft unbeholfen aus, vorsichtig und penibel, aber der Schreibstil hat dadurch etwas fast schon Hypnotisches. Ich fand ihn grandios.
"Ich kann jetzt nicht darüber sprechen. Ich habe nur eine Chance, es richtig darzustellen. Ich muss aufpassen. Ich muss es sorgfältig auspacken, nach und nach, damit ich es schnell wieder zusammenfalten und einstecken kann, falls es mir zuviel wird."
Wenn er über andere Menschen spricht, weist Matthew immer wieder darauf hin, dass er nicht mit Sicherheit wissen kann, was sie in einer Situation gedacht oder gefühlt haben. Freimütig gibt er zu, dass der Leser die Geschichte aus einer sehr subjektiven Perspektive erzählt bekommt, noch dazu von jemandem, dessen Wahrnehmung der Welt durch seine Schizophrenie stark verzerrt ist.
Er springt zwischen den Zeiten, als wäre er sich selber nicht sicher, was Vergangenheit ist und was Gegenwart. Und auch das funktioniert einfach, denn es versetzt den Leser unmittelbar in Matthews Leben, in seine einzigartige Sicht der Ereignisse. Eindringlicher und fesselnder kann man meiner Meinung nach über eine psychische Erkrankung nicht schreiben.
Dabei fand ich sehr bedrückend, was für ein Bild der Autor vom Gesundheitssystem zeichnet - wie herabwürdigend das Leben für jemanden sein kann, der sozusagen durch das Netzt gefallen und jetzt auf Institutionen angewiesen ist, die chronisch unterbesetzt sind und gar nicht mehr die Möglichkeit haben, auf jeden Patienten wirklich einzugehen.
Matthew ist sicher kein einfacher Mensch, aber ich hatte immer den Eindruck, dass er - soweit es ihm möglich ist! -, mitfühlend, hilfsbereit und liebevoll handelt, und dass es nur die Krankheit und die Trauer sind, die ihn manchmal dazu bringen, sich zornig und verletzend zu verhalten. Deswegen bin ich ihm gerne durch seine Erinnerungen gefolgt, auch durch die schmerzlichen, und ich war immer auf seiner Seite und habe ihn im Stillen angefeuert.
Auch die anderen Charaktere fand ich sehr interessant und komplex, wie zum Beispiel die Mutter, die gefangen scheint zwischen dem Wunsch, Matthew zu umsorgen, und einem unterschwelligen Groll gegen ihn, weil er überlebt hat und sein Bruder nicht.
Sehr interessant fand ich auch die Aufmachung des Buches, denn immer mal wieder benutzt der Autor Schriftart und Formatierung, um einen Gedanken auch bildlich darzustellen.
Fazit:
"Nachruf auf den Mond" ist ein eindringliches Buch über Trauer, Schuld und eine heimtückische psychische Erkrankung - aber es ist auch ein hoffnungsvolles Buch über Liebe, Vergebung und das Weiterleben. Der Schreibstil hat etwas Magisches, und Matthew ist ein Protagonist, dem man einfach gebannt zuhören muss.
Es ist sicher ein anspruchsvolles Buch, aber davon muss sich niemand abschrecken lassen, denn es ist auch sehr unterhaltsam und flüssig zu lesen. Die Geschichte lebt von ihren Gefühlen, von Matthews emotionalem Wachstum, aber das ist alles andere als langweilig - ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
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Matthew Homes befindet sich in der Psychiatrie. Da er schon immer gerne Geschichten erzählte, berichtet er dem Leser, weshalb er dort ist und was in seinem Leben geschah. Leicht war schon seine Kindheit nicht, denn sein drei Jahre älterer Bruder Simon war mit Trisomie 21 geboren und er …
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Matthew Homes befindet sich in der Psychiatrie. Da er schon immer gerne Geschichten erzählte, berichtet er dem Leser, weshalb er dort ist und was in seinem Leben geschah. Leicht war schon seine Kindheit nicht, denn sein drei Jahre älterer Bruder Simon war mit Trisomie 21 geboren und er – obwohl jünger – musste oft für beide aufpassen. Bis eines Sommers ein Unglück geschah und Simon ums Leben kam. Danach geht es stetig bergab. Zunächst geht er nicht mehr zur Schule, dann kommen Drogen und immer mehr Wahnvorstellungen. Seine Medikamente nimmt er nicht regelmäßig, weshalb auf Spritzen umgestellt wird. Auch davor flüchtet er sich in eine fremde, bedrohliche Welt, in der er für den Tod des kleinen Simon die Verantwortung trägt.
Ein diskontinuierlicher Roman, der durch seine unchronologische und nicht stringente Erzählweise den Geistes- und Gefühlszustand des Erzählers glaubwürdig untermalt. Die Schuld, die er glaubt zu tragen und die ihn überfordert und in diese Parallelwelt zwingt, das Leben in der Psychiatrie und die Auswirkungen der Krankheit und Medikamente lassen einem als Leser etwas verzweifelt zurück, da man merkt, wie hilflos Außenstehende in dieser Situation sind und wie wenig man Zugang zu dieser andere Seite des Geistes hat. Durch die direkte Anrede wird man umso mehr in die Geschichte gezogen, die bedrückt und bekümmert.
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"Nachruf auf den Mond" von Nathan Filer
erschienen im Droemer-Knaur Verlag, Seitenanzahl: 315
Inhalt:
In der Psychiatrie schreibt Matthew seine Geschichte auf. Er erzählt von seinem Bruder Simon, der durch ein tragisches Unglück ums Leben gekommen ist. Aber Matthew …
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"Nachruf auf den Mond" von Nathan Filer
erschienen im Droemer-Knaur Verlag, Seitenanzahl: 315
Inhalt:
In der Psychiatrie schreibt Matthew seine Geschichte auf. Er erzählt von seinem Bruder Simon, der durch ein tragisches Unglück ums Leben gekommen ist. Aber Matthew versucht in seinen Ausführungen den Tod des Bruders zu verarbeiten, doch er "schwimmt" zwischen Realität und Fiktion.
Autor:
Nathan Filer ist ehemaliger Krankenpfleger der Psychiatrischen Klinik in Bristol und heute als Schriftsteller, Dichter und Filmemacher tätig. Zudem unterrichtet er Creative Writing an der Bath Spa University. "Nachruf auf den Mond" ist sein erster Roman, für den er verschiedene Preise gewann: u. a. den renommierten Costa Book Award und den Betty Trask Prize für das beste Debüt. Filer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Bristol.
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Das Cover ist in blau gehalten und mit einer Ameise, die zum Mond hinauf sieht. Die Ameise soll Matthew darstellen und der Mond seinen toten Bruder, mit dem er sich unterhält.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und einfach zu lesen.
Ab und zu tauchen am Ende eines Kapitals ansprechende Illustrationen auf, die sich auf das folgende Kapitel beziehen. Außerdem beinhaltet das Buch zwischendurch Briefe, Zwischentitel und Überschriften in unterschiedlichen Schriftarten.
Matthews psychische Achterbahn beginnt gleich mit dem zentralen Ereignis: Simons Tod. Der Leser, der oft direkt angesprochen wird, erfährt nach und nach was Simon zugestoßen ist und wie die Familie mit dem Tode des Kindes klar kommt. Keiner kann den Verlust verwinden. Ständig wird Simons Tod angesprochen, doch nie ganz bis zum Ende erzählt, weil zwischendurch von anderen Dingen berichtet wird. So kommt Matthews labiler und verwirrter Zustand zum Tragen. In seiner Vorstellung lebt Simon noch und er lauscht manchmal seiner Stimme.
Das Buch ist sehr tiefgründig geschrieben, angereichert mit einer Prise Humor, trotz der sehr ernsten Themen Schizophrenie, Tod und Verlust.
Fazit;
Eine sehr bewegende Geschichte um den Tod eines Kindes und dessen Auswirkungen.
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