Jo Nesbø
Gebundenes Buch
Leopard / Harry Holes 8.Fall
Kriminalroman
Übersetzung: Frauenlob, Günther; Dörries, Maike
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'Die junge Kommissarin Kaja schafft es schließlich, Harry zurückzuholen. Schon bald wird er immer tiefer in den Fall hineingezogen. Der Täter erweist sich als äußerst unberechenbar und intelligent. Er arbeitet mit einem perfiden Mordwerkzeug, das lautlos und quälend langsam tötet. Die Spuren führen Harry von einer einsamen Hütte im norwegischen Hochgebirge bis nach Ruanda. Als er dem Killer gegenübersteht, muss er eine übermenschliche Entscheidung treffen.
Jo Nesbø, geb. 1960, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Er ist der erfolgreichste Autor Norwegens, in 17 Ländern mit seinen Büchern vertreten, darunter die USA und England.

© Niklas R. Lello
Produktdetails
- Harry Hole 8
- Verlag: Ullstein HC
- Originaltitel: The King Maker
- Seitenzahl: 698
- Erscheinungstermin: 26. Januar 2010
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 150mm x 47mm
- Gewicht: 905g
- ISBN-13: 9783550087745
- ISBN-10: 3550087748
- Artikelnr.: 28012966
Herstellerkennzeichnung
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Das Tuch zum Buch
Das kann ja nur heiter werden: Mehr als spannende Lektüre und ein weiches Strandlaken braucht der Mensch nicht für einen Tag in der Sonne. Aber um ganz abzuschalten und sich auf die Geschichte zu konzentrieren, muss das Umfeld stimmen. Wie soll man mit dem Helden des Liebesromans fiebern, wenn sich auf dem Stoff Star-Wars-Figuren bekriegen? Hier liegt zusammen, was zusammengehört.
Von Jennifer Wiebking
Alltag oder Indonesien?
Das Pendleton-Handtuch erzählt von der traditionellen Ikat-Webtechnik, die ihre Wurzeln in Nordostasien hat und sich anschließend südlich, Richtung Indonesien, orientierte, wo auch Allan Karlssons Lebensgeschichte Station macht. Schon zuvor begegnen sich aber
Das kann ja nur heiter werden: Mehr als spannende Lektüre und ein weiches Strandlaken braucht der Mensch nicht für einen Tag in der Sonne. Aber um ganz abzuschalten und sich auf die Geschichte zu konzentrieren, muss das Umfeld stimmen. Wie soll man mit dem Helden des Liebesromans fiebern, wenn sich auf dem Stoff Star-Wars-Figuren bekriegen? Hier liegt zusammen, was zusammengehört.
Von Jennifer Wiebking
Alltag oder Indonesien?
Das Pendleton-Handtuch erzählt von der traditionellen Ikat-Webtechnik, die ihre Wurzeln in Nordostasien hat und sich anschließend südlich, Richtung Indonesien, orientierte, wo auch Allan Karlssons Lebensgeschichte Station macht. Schon zuvor begegnen sich aber
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Bestseller und Badetuch flüchtig im Altersheim. Denn dort beginnt der Roman über den hundert Jahre alten Rentner, und auch die Grundfarben des Frottee-Tuches, die eher wie ganz gewöhnlicher Alltag als Exotik anmuten, könnten da zu Hause sein. Na ja, bis man eben die spitzen schwarzen Pfeile auf dem Tuch entdeckt und sich Karlsson zum Angriff rüstet: Über das Fenster seines Zimmers im Erdgeschoss, die Pantoffeln noch an den Füßen, macht er sich an seinem hundertsten Geburtstag einfach aus dem Staub.
Jonas Jonasson, "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand", Carl's Books, 416 Seiten, 14,99 Euro.
Handtuch: Pendleton, 40 Euro.
Zwei für die Freizeit.
David Nicholls, Autor von "Zwei an einem Tag", ist Engländer. Ob er sich im Urlaub an Deutschen stört, die ihm mit ihren Handtüchern zuvorkommen und Liegestühle reservieren? Es soll ja schon Orte mit Handtuch-Polizisten geben, die ein Auge auf die Tücher geworfen haben, die herrenlos auf der Liege verweilen. Ein Wendehandtuch wie dieses von Joop! vermeidet hingegen die Festnahme, indem es ständig sein Gesicht wechselt, indem es zwei Seiten hat, die so unterschiedlich hell und dunkel sind, dass man glaubt, sie gehörten nicht zusammen. Auch Emma und Dexter aus "Zwei an einem Tag" wissen lange nicht, ob sie füreinander bestimmt sind. Ihre Leben laufen so parallel nebeneinander her wie die Seiten des Wendehandtuchs, die abwechselnd ihr Recht auf pralle Sonne einfordern - ohne dass sich ein Tourist dazwischenlegt.
David Nicholls, "Zwei an einem Tag", Heyne, 544 Seiten, 9,99 Euro.
Handtuch: Joop!, 48 Euro.
Keine Angst vor Leoparden.
Nervigste Frage der lieben Mitreisenden, die dieses Buch im Urlaub zu Gesicht bekommen: Geht es in der Geschichte um einen Leoparden? Nein. "Leopard" beschreibt den Killer lediglich in seinem unauffälligen Verhalten. Er ist einer, der seine Morde aus dem Hinterhalt heraus plant, der unberechenbar ist und dessen Spur sich besonders schwierig verfolgen lässt. Für ihn lässt sich Harry Hole, Kommissar der Nesbø-Bücher, überreden, von Hongkong nach Oslo zurückzukehren, um dort zu ermitteln. Auf der anderen Seite: Wer furchtlos genug für diesen achten Fall von Hole ist, wer schon "Fledermaus", den ersten Fall, oder "Schneemann", den siebten, bei sich zu Hause im Regal stehen hat, wird sich bestimmt nicht vor einem Handtuch fürchten, das Leoparden in seinem Muster doch noch wörtlich nimmt.
Jo Nesbø, "Leopard", Ullstein, 704 Seiten, 10,99 Euro.
Handtuch: Louis Vuitton, 405 Euro.
Kunst auf Sand.
In den neunziger Jahren erlebte das Handtuch einen Aufstieg: Aus dem einfachen Frotteelappen wurde ein Designerstück. Heute hingegen geht es in die entgegengesetzte Trend-Richtung: Aus dem Kunstwerk wird ein einfaches Handtuch. Julian Schnabel, Yoko Ono, Peter Doig, Barbara Kruger oder Ed Ruscha haben für die Marke Works on Whatever (WOW) bereits Handtücher gestaltet, die gewisse Strandabschnitte wie Kunstgalerien aussehen lassen. Für die Künstler ist das auch eine Möglichkeit, sich mit einem Alltagsprodukt mitzuteilen. Ed Ruscha zum Beispiel deutet mit dem Satz "The study of friction and wear on mating surfaces" die verflochtenen Stränge von Beziehungsmustern auf dem Handtuch an. "Die Liebeshandlung" von Jeffrey Eugenides vertieft sie anschließend.
Jeffrey Eugenides, "Die Liebeshandlung", Rowohlt, 624 Seiten, 24,95 Euro.
Handtuch: Works on Whatever (WOW), 95 Euro.
Freiheit, immer.
Auf dem Tuch ist die Freiheitsstatue abgebildet. Da muss auch Natale, "Der Junge, der Träume schenkte", auf dem Schiff aus Übersee vorbei. Gerade ist er dabei, in die Vereinigten Staaten zu immigrieren, und bekommt bald einen neuen Namen, Christmas, sowie eine neue Heimat verpasst. "Du bist Amerikaner", bleut ihm die Mutter ein, und Christmas wiederholt es, etwa wenn ihn andere Jungs beschimpfen. Überhaupt plaudert er so lange, bis der amerikanische Traum seiner ist, als hätte er den Gedanken an Lady Liberty so im Kopf, wie sie beim Leser im Nacken liegt.
Luca di Fulvio, "Der Junge, der Träume schenkte", Bastei Lübbe, 783 Seiten, 9,99 Euro.
Handtuch: Möve, 49,90 Euro.
Frottee und andere Stoffe.
In den vierziger Jahren entdecken drei Frauen auf der Suche nach süßem Ruhm süße Psychopharmaka. Anfangs scheinen diese so ungefährlich wie ein Stück Katjes-Yoghurt-Gum. Aus dem Erzählstoff wurden ein Buch und mehrere Filme; Petit Bateau rollt nun für den Sommer auf dem Frottee Punkte und Streifen aus, die an den Rausch von Jennifer, Anne und Neely erinnern. Auch wenn es sich auf diesem Stoff viel besser leben und lesen lässt.
Jacqueline Susann, "Valley of the Dolls", Grove/Atlantic Inc., 442 Seiten, 11,20 Euro (im englischen Original). Auf Deutsch gebraucht bei Amazon-Händlern zu kaufen.
Handtuch: Petit Bateau, 49 Euro.
Strand- und Mordmotive.
Sommer in Frankreich: Vom Handtuch wird viel erwartet. Inmitten der Massen markiert es den Platz, auf dem man nur Schönes erleben möchte. Gut also, wenn das Sonnenschirm-Motiv von Hermès die besten anderthalb Quadratmeter Strand als reserviert kennzeichnet, selbst wenn man sich kurz im Meer abkühlt. Dass sich Schönes auch mit Schauerlichem versteht, zeigt der andere Sommer in Frankreich: Der Kommissar ist neu an der bretonischen Küste und hat es gleich mit dem Mord an dem Besitzer eines legendären Hotels zu tun, in dem Urlauber eigentlich die schönsten Wochen des Jahres verbringen sollen. Dort ist auch das Hermès-Strandtuch vermutlich kein Fremder.
Jean-Luc Bannalec, "Bretonische Verhältnisse", Kiepenheuer & Witsch, 304 Seiten, 14,99 Euro.
Handtuch: Hermès, 410 Euro.
Tragödien in Blau-Weiß.
Das Paar aus Berlin könnte die Zeit mit dem deutschen Tauchlehrer auf Lanzarote auch nutzen, um in dem 14000-Euro-Urlaub wirklich etwas zu lernen. Vor den beiden liegt schließlich nichts als der Atlantik, der dem Mix aus November-Winden und Sonnenstrahlen eine Bühne zum Tanzen bietet und daraus bestimmt Lichtmosaike kreiert, die dem Motiv auf dem Strandhandtuch von Ralph Lauren ähneln. Aber so verworren, wie das Muster des Tuches daherkommt, ist auch die Beziehung des Paares. Auf dem blau-weißen Tuch mag man in den Lesepausen wegdösen, ansonsten erlebt man Tauchgänge in allerlei Tiefen, echte und metaphorische.
Juli Zeh, "Nullzeit", Schöffling & Co., 256 Seiten, 19,95 Euro.
Handtuch: Ralph Lauren Home, 125 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Jonas Jonasson, "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand", Carl's Books, 416 Seiten, 14,99 Euro.
Handtuch: Pendleton, 40 Euro.
Zwei für die Freizeit.
David Nicholls, Autor von "Zwei an einem Tag", ist Engländer. Ob er sich im Urlaub an Deutschen stört, die ihm mit ihren Handtüchern zuvorkommen und Liegestühle reservieren? Es soll ja schon Orte mit Handtuch-Polizisten geben, die ein Auge auf die Tücher geworfen haben, die herrenlos auf der Liege verweilen. Ein Wendehandtuch wie dieses von Joop! vermeidet hingegen die Festnahme, indem es ständig sein Gesicht wechselt, indem es zwei Seiten hat, die so unterschiedlich hell und dunkel sind, dass man glaubt, sie gehörten nicht zusammen. Auch Emma und Dexter aus "Zwei an einem Tag" wissen lange nicht, ob sie füreinander bestimmt sind. Ihre Leben laufen so parallel nebeneinander her wie die Seiten des Wendehandtuchs, die abwechselnd ihr Recht auf pralle Sonne einfordern - ohne dass sich ein Tourist dazwischenlegt.
David Nicholls, "Zwei an einem Tag", Heyne, 544 Seiten, 9,99 Euro.
Handtuch: Joop!, 48 Euro.
Keine Angst vor Leoparden.
Nervigste Frage der lieben Mitreisenden, die dieses Buch im Urlaub zu Gesicht bekommen: Geht es in der Geschichte um einen Leoparden? Nein. "Leopard" beschreibt den Killer lediglich in seinem unauffälligen Verhalten. Er ist einer, der seine Morde aus dem Hinterhalt heraus plant, der unberechenbar ist und dessen Spur sich besonders schwierig verfolgen lässt. Für ihn lässt sich Harry Hole, Kommissar der Nesbø-Bücher, überreden, von Hongkong nach Oslo zurückzukehren, um dort zu ermitteln. Auf der anderen Seite: Wer furchtlos genug für diesen achten Fall von Hole ist, wer schon "Fledermaus", den ersten Fall, oder "Schneemann", den siebten, bei sich zu Hause im Regal stehen hat, wird sich bestimmt nicht vor einem Handtuch fürchten, das Leoparden in seinem Muster doch noch wörtlich nimmt.
Jo Nesbø, "Leopard", Ullstein, 704 Seiten, 10,99 Euro.
Handtuch: Louis Vuitton, 405 Euro.
Kunst auf Sand.
In den neunziger Jahren erlebte das Handtuch einen Aufstieg: Aus dem einfachen Frotteelappen wurde ein Designerstück. Heute hingegen geht es in die entgegengesetzte Trend-Richtung: Aus dem Kunstwerk wird ein einfaches Handtuch. Julian Schnabel, Yoko Ono, Peter Doig, Barbara Kruger oder Ed Ruscha haben für die Marke Works on Whatever (WOW) bereits Handtücher gestaltet, die gewisse Strandabschnitte wie Kunstgalerien aussehen lassen. Für die Künstler ist das auch eine Möglichkeit, sich mit einem Alltagsprodukt mitzuteilen. Ed Ruscha zum Beispiel deutet mit dem Satz "The study of friction and wear on mating surfaces" die verflochtenen Stränge von Beziehungsmustern auf dem Handtuch an. "Die Liebeshandlung" von Jeffrey Eugenides vertieft sie anschließend.
Jeffrey Eugenides, "Die Liebeshandlung", Rowohlt, 624 Seiten, 24,95 Euro.
Handtuch: Works on Whatever (WOW), 95 Euro.
Freiheit, immer.
Auf dem Tuch ist die Freiheitsstatue abgebildet. Da muss auch Natale, "Der Junge, der Träume schenkte", auf dem Schiff aus Übersee vorbei. Gerade ist er dabei, in die Vereinigten Staaten zu immigrieren, und bekommt bald einen neuen Namen, Christmas, sowie eine neue Heimat verpasst. "Du bist Amerikaner", bleut ihm die Mutter ein, und Christmas wiederholt es, etwa wenn ihn andere Jungs beschimpfen. Überhaupt plaudert er so lange, bis der amerikanische Traum seiner ist, als hätte er den Gedanken an Lady Liberty so im Kopf, wie sie beim Leser im Nacken liegt.
Luca di Fulvio, "Der Junge, der Träume schenkte", Bastei Lübbe, 783 Seiten, 9,99 Euro.
Handtuch: Möve, 49,90 Euro.
Frottee und andere Stoffe.
In den vierziger Jahren entdecken drei Frauen auf der Suche nach süßem Ruhm süße Psychopharmaka. Anfangs scheinen diese so ungefährlich wie ein Stück Katjes-Yoghurt-Gum. Aus dem Erzählstoff wurden ein Buch und mehrere Filme; Petit Bateau rollt nun für den Sommer auf dem Frottee Punkte und Streifen aus, die an den Rausch von Jennifer, Anne und Neely erinnern. Auch wenn es sich auf diesem Stoff viel besser leben und lesen lässt.
Jacqueline Susann, "Valley of the Dolls", Grove/Atlantic Inc., 442 Seiten, 11,20 Euro (im englischen Original). Auf Deutsch gebraucht bei Amazon-Händlern zu kaufen.
Handtuch: Petit Bateau, 49 Euro.
Strand- und Mordmotive.
Sommer in Frankreich: Vom Handtuch wird viel erwartet. Inmitten der Massen markiert es den Platz, auf dem man nur Schönes erleben möchte. Gut also, wenn das Sonnenschirm-Motiv von Hermès die besten anderthalb Quadratmeter Strand als reserviert kennzeichnet, selbst wenn man sich kurz im Meer abkühlt. Dass sich Schönes auch mit Schauerlichem versteht, zeigt der andere Sommer in Frankreich: Der Kommissar ist neu an der bretonischen Küste und hat es gleich mit dem Mord an dem Besitzer eines legendären Hotels zu tun, in dem Urlauber eigentlich die schönsten Wochen des Jahres verbringen sollen. Dort ist auch das Hermès-Strandtuch vermutlich kein Fremder.
Jean-Luc Bannalec, "Bretonische Verhältnisse", Kiepenheuer & Witsch, 304 Seiten, 14,99 Euro.
Handtuch: Hermès, 410 Euro.
Tragödien in Blau-Weiß.
Das Paar aus Berlin könnte die Zeit mit dem deutschen Tauchlehrer auf Lanzarote auch nutzen, um in dem 14000-Euro-Urlaub wirklich etwas zu lernen. Vor den beiden liegt schließlich nichts als der Atlantik, der dem Mix aus November-Winden und Sonnenstrahlen eine Bühne zum Tanzen bietet und daraus bestimmt Lichtmosaike kreiert, die dem Motiv auf dem Strandhandtuch von Ralph Lauren ähneln. Aber so verworren, wie das Muster des Tuches daherkommt, ist auch die Beziehung des Paares. Auf dem blau-weißen Tuch mag man in den Lesepausen wegdösen, ansonsten erlebt man Tauchgänge in allerlei Tiefen, echte und metaphorische.
Juli Zeh, "Nullzeit", Schöffling & Co., 256 Seiten, 19,95 Euro.
Handtuch: Ralph Lauren Home, 125 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Jo Nesbø schafft es mal wieder sich eindeutig zu steigern. Sowohl was die schier unglaublichen Mordmethoden betrifft, die ich mir lieber nicht zu bildlich vorstelle, als auch die absolute Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Harry Hole mit seinen ganzen Abgründen ist es allein schon …
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Jo Nesbø schafft es mal wieder sich eindeutig zu steigern. Sowohl was die schier unglaublichen Mordmethoden betrifft, die ich mir lieber nicht zu bildlich vorstelle, als auch die absolute Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Harry Hole mit seinen ganzen Abgründen ist es allein schon wert, dass man das Buch in die Hand nimmt. Seine „kontrollierte“ Abhängigkeit von Alkohol und nun auch Kokain, sein ewiger Kampf, die Hunde für die Zeit, die er funktionieren muss, im Zwinger zu halten, das ist etwas, das diese Figur ganz besonders macht. Denn auch sein Tanz am Abgrund wird immer extremer. Einzig seine brillante Kombinationsgabe ist noch unbeeinträchtigt. Seltsamerweise auch seine Anziehungskraft auf Frauen. Auch diesmal ist es eine Kollegin, die denkt, sie könne genug sein, um Harry vom Alkohol fern zu halten.
Die Spannung in diesem Roman ist nicht immer gleich hoch – mal plätschert es ein wenig dahin, mal überschlagen sich die Ereignisse so, dass man kaum mit Gucken mitkommt und fast ein wenig Probleme hat, die Ereignisse nachzuvollziehen. Bei der Suche nach dem Mörder ist man genauso schlau wie die Polizei, die Tatsachen werden häppchenweise serviert und die Puzzlestückchen fügen sich nur nach und nach zusammen, so dass man bis zum Ende miträtseln kann.
Natürlich gibt es auch ein paar Schattenseiten: Die norwegischen Namen sind für mich nicht sehr eingängig, ich habe durchaus mal kurz Personen verwechselt, weshalb für mich ein Personenregister wünschenswert gewesen wäre. Das Ende hat mich stark an den Vorgängerband erinnert und hier muss ich noch stärker als damals bemängeln, dass Hole fast als Übermensch und mehr als knallhart rüberkommt. Die einzige Stelle, an der für mich die Glaubwürdigkeit ein wenig leidet.
Das Ende lässt aber auch eine Fortsetzung hoffen, die ich mit Sicherheit wieder lesen will. Von mir 4,5 Sterne.
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Wie eine Lawine rollt die Spannung auf einen zu. Ein brutaler Mord als Opener, konkurriende Ermittler, eine schöne Polizistin und jede Menge persönlicher Dämonen, wie Alkohol und Spielsucht, machen es dem Held des Buches schwer. Harry Hole, das klingt nach einem der Serienhelden aus …
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Wie eine Lawine rollt die Spannung auf einen zu. Ein brutaler Mord als Opener, konkurriende Ermittler, eine schöne Polizistin und jede Menge persönlicher Dämonen, wie Alkohol und Spielsucht, machen es dem Held des Buches schwer. Harry Hole, das klingt nach einem der Serienhelden aus den 50-60er des vorigen Jahrhunderts. Und genau so kauzig und ungeschliffen gibt er sich auch. Ein unbeugsamer Polizist mit unverheilten Wunden. Es bedarf der Überzeugungskraft einer hübschen Kollegin, um in aus dem Drogensumpf Hongkongs zurück nah Europa zu bringen, um einen Serienmörder zu jagen, der sich recht perfide Mordmethoden ausgedacht hat. Dann beginnt eine Jagd, die auf verschiedene Kontinente führt, verschieden Nebenschauplätze abdeckt und nebenbei noch die Rivalität verschiedener Behörden aufdeckt. Viel Stoff, ein langes Buch. Trotzdem gelingt es Nesbo, keine großen Längen entstehen zu lassen. Der Leser wird gefesselt, stellenweise etwas verwirrt. Aber das ist nun mal so, da nur der Autor weiß, vorauf das alles hinauslaufen soll. Das einzige Manko ist, das es mal wieder ein Serienroman ist. Sprich, der genannte Hole hat schon einen anderen Fall gelöst. Und auf diesen Fall wird meiner Meinung zu oft Bezug genommen. Erstleser von Nesbo haben es dann schwer, wenn sie den Vorgänger auch lesen wollen. Es wird ein wenig zu viel vom Schneemann-Fall verraten. Aber mit Serien verdient man eben gutes Geld.
Das ändert aber nichts an der durchweg gelungenen Spannungsfahrt, die einen mitreißt und bis zum Ende durchhalten läßt. Guter Thriller, und wir werden noch viel von Harry Hole zu lesen bekommen...
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So tief unten war Harry Hole noch nie. Gestrandet in Hongkong, die Nächte in einer Massenunterkunft für Gastarbeiter verbringend, den Geistern der Vergangenheit diesmal mit Opium statt Alkohol entfliehend und auf der Flucht vor den Triaden denen er Geld schuldet. Doch seiner neuen Kollegin …
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So tief unten war Harry Hole noch nie. Gestrandet in Hongkong, die Nächte in einer Massenunterkunft für Gastarbeiter verbringend, den Geistern der Vergangenheit diesmal mit Opium statt Alkohol entfliehend und auf der Flucht vor den Triaden denen er Geld schuldet. Doch seiner neuen Kollegin Kaja Solness gelingt es, ihn zurück nach Norwegen zu bringen: doch nicht, weil das Morddezernat seine Hilfe braucht, sondern weil sein Vater im Sterben liegt. Und weil er dann schon mal da ist... Die zwei ungeklärten Mordfälle, wegen deren man ihn um Hilfe gebeten hat, erregen seine Neugier und als während seines Aufenthaltes eine dritte Person stirbt, ist sein Interesse geweckt. Als ob diese Todesfälle nicht anspruchsvoll genug wären, findet er sich zudem inmitten des Polizeiapparates in einer weiteren Kampfzone bzw. einem Intrigenspiel wieder: Morddezernat und Kriminalamt ringen jeweils um die alleinige Kompetenz für die Aufklärung von Mordermittlungen - und er spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Wie auch in seinen bisherigen Büchern (zumindest in den zweien, die ich bisher (leider erst) gelesen habe), ist nichts so wie es scheint, was insbesondere auf die handelnden Personen zutrifft. Immer wieder führt Nesbø vor, wie schnell man sich von Äußerlichkeiten blenden lässt, selbst Harry ist nicht immer dagegen gefeiht. Man fällt von einer Überraschung in die nächste und sogar als man sicher zu sein scheint, die Lösung zu kennen, gelingt es dem Autor noch weitere 150 Seiten Leserinnen und Leser an das Buch zu fesseln. Es sind häufig sehr extreme Wendungen, aber dennoch ist der Verlauf im Nachhinein durchweg in sich schlüssig.
Nesbø schreibt detailliert und anschaulich, wie beispielsweise die Aufenthalte Holes im Kongo oder das Lawinenunglück. Für nicht so blutrünstige Lesende vielleicht etwas zu anschaulich, denn die Darstellungen der unterschiedlichen Todesarten sind teilweise schon heftige Kost. Kein Buch für schwache Gemüter.
Alles in allem beste Thrillerunterhaltung für mehrere Stunden - am besten am Wochenende! Denn man wird sich schwer damit tun, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen.
Eine Anmerkung noch zum Schluss: Wie der deutsche Verlag auf diesen Titel kam, ist mir (fast) ein Rätsel. Es gibt lediglich einen Absatz im Buch zu diesem Tier (S. 206) und er passt weder auf Harry noch den Täter. Der norwegische Titel Panzerherz wäre deutlich stimmiger gewesen.
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Bevor der unbeliebte aber erfolgreiche Einzelgänger wieder in seiner Heimat Norwegen auf Verbrecherjagd gehen kann, muss ihn zunächst eine neue Kollegin in Hongkong auftreiben und davon überzeugen, dass nur er den aktuellen Fall lösen kann. Aber einmal zurück in den …
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Bevor der unbeliebte aber erfolgreiche Einzelgänger wieder in seiner Heimat Norwegen auf Verbrecherjagd gehen kann, muss ihn zunächst eine neue Kollegin in Hongkong auftreiben und davon überzeugen, dass nur er den aktuellen Fall lösen kann. Aber einmal zurück in den gewohnten Gefilden, dauert es nicht lange, bis ringsherum die Zahl der Mordopfer rapide steigt. Und dann ist da noch der große Konflikt zwischen dem Morddezernat und dem Kriminalamt.
Die Geschichte kommt, wie es geübte Nesbø-Leser bereits kennen, sofort sehr spannend daher. Es wird sowohl aus der Sicht der Ermittler als auch in der Ich-Form aus Sicht des Täters berichtet. Geschickt versteht es der Autor, den Leser zur Mördersuche zu animieren und dabei immer wieder in die Irre zu leiten. Leider verstrickt er sich in meinen Augen selbst etwas in seinen eigenen Fallschlingen und daher ist die Handlung etwas sehr lang geraten. Das Buch wird jedoch nie langweilig oder langatmig.
Eine der Nebenhandlungen dreht sich um den vorhergehenden Fall „Der Schneemann“. Sehr gut gefällt mir dabei, dass nie der Name des Mörders aus diesem Fall genannt wird. So bleibt für alle, die das vorherige Buch noch nicht gelesen haben, genügend Spannung, falls sie das Buch noch lesen wollen (so wie ich). Die Nebenhandlungen aus dem Privatleben der Ermittler sind sehr gefühlvoll inszeniert und überschwemmen das Buch nicht.
Alles in allem ein toller und spannender Krimi mit überraschenden Wendungen und ein Muss für Skandinavien-Krimi-Fans.
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Ich dachte ja schon der Schneemann sei ein tolles Buch, aber Leopard hat dieses nochmal übertroffen. Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und es sind immerhin 700 Seiten!
In Oslo und Umgebung geht ein Mörder um, der mit perfiden Methoden mordet. Die Polizistin Kaja …
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Ich dachte ja schon der Schneemann sei ein tolles Buch, aber Leopard hat dieses nochmal übertroffen. Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und es sind immerhin 700 Seiten!
In Oslo und Umgebung geht ein Mörder um, der mit perfiden Methoden mordet. Die Polizistin Kaja fliegt daraufhin nach Hongkong um Harry Hole, den besten Ermittler, den Oslo zu bieten hatte, wieder dorthin zurück zu holen. Harry ist nach seinem letzten Fall sehr angeschlagen, da der "Schneemann" beinahe seine Freundin Rakel umgebracht hätte und lebt nun von Alkohol und Opium, heruntergekommen in der Metropole. Außerdem hat er hohe Wettschulden bei den Triaden.
Kaja schafft es, Harry zurück nach Oslo zu holen, zumal auch sein Vater dort im Sterben liegt. Harry beginnt zu ermitteln, wobei ihn seine Spur in den Kongo führt und er dort das Mordwerkzeug, den "Leopoldsapfel" entdeckt.
Bald wird klar, dass die Morde mit einem zufälligen Treffen von diversen Personen auf einer Touristenhütte in den verschneiten Bergen zusammenhängen. Was ist dort passiert? In der Mitte des Buches ist man der Auflösung schon ganz nah - denkt man - aber nein, alles ist doch ganz anders als es scheint. Dazu kommen noch Machtspielchen, die der Leiter des Kriminalamtes mit Harry spielt - und die Situation mit seinem sterbenden Vater erschweren zusätzlich Harry Holes Arbeit. Stück für Stück kommt man der Lösung näher und wieder ist die Geschichte doch ganz anders als man meint.
Am Ende kann Harry den Fall lösen und beendet seinen Dienst bei der Polizei. Er will nach dem Tod seines Vaters und der Hoffnung auf einen eventuellen Wiederbeginn seiner Beziehung zu Rakel, erstmal wieder zu sich selber finden und kehrt nach Hongkong zurück.
Ist das nun das Ende der Serie mit Harry Hole? Ich habe leider die Befürchtung, dass es so ist. Dabei würde ich sooo gerne den nächsten Roman von Jo Nesbø mit diesen brillianten Ermittler lesen!
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Gleich zu Beginn des Romans wird man Zeuge eines äußerst grausamen und perfide ausgeklügelten Mordes an einer Frau. War "Schneemann" schon nichts für Zartbesaitete, empfand ich "Leopard" im Vergleich zum Vorgängerbuch noch einmal als eine deutliche …
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Gleich zu Beginn des Romans wird man Zeuge eines äußerst grausamen und perfide ausgeklügelten Mordes an einer Frau. War "Schneemann" schon nichts für Zartbesaitete, empfand ich "Leopard" im Vergleich zum Vorgängerbuch noch einmal als eine deutliche Steigerung.
Die Handlung verläuft in verschiedenen Strängen. Neben den Ermittlungen in den Mordfällen ging es in diesem Thriller auch um das Kompetenzgerangel zwischen dem Morddezernat und dem Kriminalamt.
Temporeich erzählt Jo Nesbø vom Fortschreiten der Ermittlungen, von Fehlschlägen und der behördlichen Rivalität. Mikael Bellman, Chef des Kriminalamtes und selbsternannter Platzhirsch, will mit seinem Team allein die Fälle lösen und erkennt die Kompetenz des Morddezernates nicht an. Ruhe kommt in dieses Buch immer dann, wenn Harry Hole seinen todkranken Vater am Sterbebett besucht. Es ist ein leises Abschiednehmen von Vater und Sohn, dass gefühlvoll und eindringlich beschrieben wurde. Eine weiter Handlungsebene ist die unvermeidliche Lovestory. Die gehört wohl einfach zu diesem Genre.
Prinzipiell hat mir "Leopard" recht gut gefallen. Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich aufgebaut und auch bis zum Ende hin gehalten. Die Morde sind zwar brutal, aber gerade noch erträglich und auch die Ermittler sind nicht zimperlich und müssen einiges einstecken. Jo Nesbø erzählt gekonnt und baut geschickte Cliffhanger ein, so lässt er dem Leser Zeit zum Durchatmen und zum stillen Weiterfiebern und hält ihn so vor allen Dingen bei der Stange. Der Thriller ist leicht und flüssig zu lesen, zieht den Leser schnell in seinen Bann und entwickelt dann eine gewisse Eigendynamik. Mir fiel es doch recht schwer, das Buch zur Seite zu legen. Nesbø nutzt intelligent die Zutaten, die einen guten Thriller ausmachen, durchkonstruierte Morde als Grundlage, ein bisschen Liebesgeflüster fürs Gefühl und einige unverhoffte Wendungen für die Spannung. Einzig die Figur des Harry Hole hat mir in diesem Fall nicht so zugesagt. Zwar gelingt es dem Autor gut, seine Sucht und Schwächen zu beschreiben, aber den Widrigkeiten seines Berufsalltags kann er trotzen, obwohl er psychisch und physisch sehr mitgenommen scheint. Nicht jeder kann seine persönlichen Defizite so gut überspielen.
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Harry Hole, die Hauptperson in Nesbos Krimis, melancholischer Alkoholiker und besessener Ermittler bei der Osloer Kriminalpolizei, hat nach seinem vorangegangen Fall ("Schneemann") seinen Job an den Nagel gehängt und ist in Hongkong abgetaucht.
Kaja Solness, eine neue Kollegin aus …
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Harry Hole, die Hauptperson in Nesbos Krimis, melancholischer Alkoholiker und besessener Ermittler bei der Osloer Kriminalpolizei, hat nach seinem vorangegangen Fall ("Schneemann") seinen Job an den Nagel gehängt und ist in Hongkong abgetaucht.
Kaja Solness, eine neue Kollegin aus Oslo, versucht ihn zurückzuholen, weil ein neuer Serienmörder sein Unwesen zu treiben scheint.
Sie schafft es, bringt ihn zurück und gemeinsam ermitteln sie in diesem Fall.
Mehr Zusammenfassung benötigt es nicht - man kann sie hier nachlesen und mehr würde außerdem zuviel der Geschichte verraten.
Harry Hole bzw. Nesbo at his best - ein neuer Hole-Fall, in dem Nesbo die Spannung während des Lesens immer weiter steigert. Einige neue Personen werden eingeführt, Bilder von ihnen aufgebaut, so geschickt, dass man während der gesamten Handlung - teilweise - in falsche Richtungen geführt wird. Personen, die man selbst als Verdächtige identifiziert, solche, die man als vollkommen loyal einschätzt - die meisten verhalten sich ganz anders als gedacht. Nicht viel ist vorhersehbar in diesem Buch, das macht es so ganz besonders spannend.
Wieder einmal ist Harry Hole ein Ermittler und Mensch, der an Vielem zu verzweifeln scheint und sich von Zeit zu Zeit in seine Scheinwelten flüchtet. Gerade diese Schwäche(n) macht ihn wohl zu der sympathischen, weil allzu menschlichen, Hauptperson.
Trotz seiner vielen Seiten bleibt die Handlung von Beginn bis zum Schluss spannend.
Man kann das Buch sehr gut "einzeln" lesen, hin und wieder hätte ich mir allerdings gewünscht, zumindest "Schneemann" vorher gelesen zu haben, weil hin und wieder darauf (zurück)verwiesen wird. Die Handlung insgesamt begreift man aber auch sehr gut ohne dieses Vorwissen.
Ein Buch, das sich unbedingt zu lesen lohnt - außerdem ist es schon rein optisch ein Schmuckstück im Bücherregal.
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"Leopard" ist der achte Fall aus der Reihe rund um den Ermittler Harry Hole.
Wieder einmal konnte mich Autor Jo Nesbø überzeugen. "Leopard" ist genauso spannend wie es auch schon der Vorgänger "Schneemann" war und Harry Hole noch immer der gleiche alte …
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"Leopard" ist der achte Fall aus der Reihe rund um den Ermittler Harry Hole.
Wieder einmal konnte mich Autor Jo Nesbø überzeugen. "Leopard" ist genauso spannend wie es auch schon der Vorgänger "Schneemann" war und Harry Hole noch immer der gleiche alte Stinkstiefel. Ein Ermittler mit menschlichen Schwächen, der in wachen Momenten mit seinem Geist glänzt und in dessen schwächeren Augenblicken man kaum glauben kann, dass so jemand bei der Polizei arbeitet.
Besonders ist in diesem Fall die Mordmethode mit den Leopoldsäpfeln. Die Beschreibungen dazu fand ich sehr interessant und für Harry Hole hatte dies den angenehmen Nebeneffekt einer Reise nach Afrika. Überhaupt ist Hole in "Leopard" außergewöhnlich viel unterwegs. Sicherlich entspricht dies nicht im Entferntesten der Realität eines Polizisten, doch dies schreibe ich der künstlerischen Freiheit des Autors zu. Faszinierend finde ich es, wie sich nach und nach alle Fäden zusammensetzen und so ein Netz an Verknüpfungen erkennbar wird.
Wieder einmal hat Jo Nesbø es geschafft, den Leser längst möglich an der Nase herumzuführen und zu überraschen. Lediglich der Titel des Buchs konnte mich diesmal nicht überzeugen. Passender wäre es gewesen, wie beim "Schneemann" den Namen zu wählen, mit dem der Mörder von der Polizei versehen wird. Das wäre in diesem Fall "Kavalier" gewesen.
Aber auch das nächste Buch wird sicherlich in meinen Händen landen und angenehme Lesestunden bereiten.
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Ich war von der Leseprobe, die mit dem Prolog begann, schon sehr begeistert und habe mich dann natürlich nochmals mehr gefreut, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte. Ich hatte zwar schon einiges von Jo Nesbø gehört, war aber bisher noch nicht dazu gekommen etwas von ihm zu lesen, …
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Ich war von der Leseprobe, die mit dem Prolog begann, schon sehr begeistert und habe mich dann natürlich nochmals mehr gefreut, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte. Ich hatte zwar schon einiges von Jo Nesbø gehört, war aber bisher noch nicht dazu gekommen etwas von ihm zu lesen, da kam das natürlich gerade recht. Eben da ich zuvor noch nichts von ihm gelesen hatte, kann ich definitiv sagen, dass es nicht notwendig ist, die vorherigen Bände zu kennen, um 'Leopard' lesen und verstehen zu können. Der vorliegende Band ist der achte Fall für Harry Hole, in dem zwar hin und wieder auf vergangene Fälle eingegangen wird, diese Situationen aber gut genug erläutert werden, so dass man es gut nachvollziehen kann. Auch der Charakter Harry Hole selber wird in diesem Buch hinreichend durchleuchtet und dargestellt, so dass man sich ein sehr gutes Bild von ihm machen kann, ohne dass man denkt es würde einem etwas fehlen. Sicher wäre es bestimmt interessant die Entwicklung des Charakters mitzuerleben und ich werde mir die anderen Bände auch mit Sicherheit nach und nach zulegen, aber es ist eben nicht zwingend notwendig dies vor der Lektüre des Leoparden zu tun.
Der Einstieg mit diesem Prolog, wie Nesbø es macht, ist sehr gut, da direkt mit einer Mordsituation eingestiegen wird, so dass der Leser nicht die Zeit hat sich in Ruhe einzustimmen, sondern im Grunde direkt ins kalte Wasser geworfen wird. Natürlich kann man nach diesen Seiten noch nicht verstehen was das alles auf sich hat und um welche Personen es sich überhaupt handelt, aber man hat es schonmal im Hinterkopf und denkt die ganze Zeit über einen möglichen Zusammenhang nach, während man weiter liest.
Die Spannung zieht sich durch das gesamte Buch. Natürlich gibt es hin und wieder Stellen an denen es scheint als würde die Spannung nun auf einem Niveau bleiben, doch nach kurzer Zeit wird klar, dass dies nur kleine Ruhepausen sind, nach denen die Spannung sich jedesmal mehr steigert. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut. Zum Einen schreibt er recht einfach, so dass man leicht und problemlos folgen kann, doch andererseits fesselt er einen mit seiner Sprache regelrecht, so dass man sich nicht mehr von dem Buch lösen möchte, bevor man nicht das Ende kennt.
Zudem gefällt es mir sehr gut, dass Nesbø diesen Roman in verschiedenen Ländern spielen lässt und auch auf die dortigen Gegebenheiten realitätsgetreu eingeht und diese mit in das Geschehen einbezieht, so wirkt das Buch nochmals authentischer und nicht ausgedacht.
Die Geschichte an sich gefällt mir eben so gut, auch wenn es hin und wieder Passagen gibt an denen man vielleicht doch lieber das Buch zuschlagen möchte, oder sich wenigstens wünscht noch nichts gegessen zu haben. Die verschiedenen Handlungsstränge sind sehr gut durchdacht und laufen logisch zusammen, vielleicht ein bißchen zu logisch, denn ca. 100 Seiten bevor der Täter im Buch benannt wird, hatte auch ich diese Lösung schon. Trotzdem hat es mich nicht am Lesespaß gehindert, denn erstens kamen dennoch noch Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hätte und zweitens konnte ich das genaue Ende ja nicht vorausahnen, egal ob ich den Täter nun kenne oder nicht. Ich bin der Meinung, dass dennoch immer ein Funke Spannung bleibt und das weitere Lesen auch dann nicht langweilig wird.
'Leopard' ist ein sehr guter Kriminalroman, der stellenweise schon fast ins Genre Thriller hineinrutscht, sich aber dann doch immer wieder zum Krimi hangelt. Hier passt einfach alles, der Schreibstil, die Geschichte, alles ist perfekt, so dass ich das Buch natürlich ohne Umschweife weiterempfehlen werde.
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Wann ermittelt Harry Hole wieder??? neu
5Lange habe ich mich vor den skandinavischen Autoren "gedrückt" bis ich dann......ja, bis ich Jo Nebo für mich entdeckt habe.
Nach dem Schneemann hat er mich auch mit dem Leoparden in seinen Bann gezogen.
Schnell und rasant geht die …
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Wann ermittelt Harry Hole wieder??? neu
5Lange habe ich mich vor den skandinavischen Autoren "gedrückt" bis ich dann......ja, bis ich Jo Nebo für mich entdeckt habe.
Nach dem Schneemann hat er mich auch mit dem Leoparden in seinen Bann gezogen.
Schnell und rasant geht die Reise über Hongkong nach Norwegen in die Tiefen Afrikas und wieder zurück.
Eine große Rolle spielt auch der sogenannte Leopoldsapfel.....hier ein Link für die Interessierten dieser etwas speziellen Obstsorte....
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leopoldsapple.jpg
Alles in allem hatte ich wieder spannende Lesestunden, mit dem heruntergekommenen, aber durchaus sympatischen Harry Hole und freue mich auf viele weitere Ermittlungen mit ihm.
Ach ja......die ganzen Vorgänger muss man nicht gelesen haben.......bin aber gerade dabei mich damit einzudecken
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