Kat Gordon
Broschiertes Buch
Kenia Valley
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Bewegende Spannung im schillernden Kenia der zwanziger und dreißiger JahreDer junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und dessen wunderschöne Geliebte Sylvie kennen, die ihn vom ersten Moment an faszinieren. Ihre exzentrische Welt wird auch sein Zuhause - ein Leben voller Glamour, Affären, Drogen und Partys. Doch der schöne Schein trügt und am Ende muss sich Theo entscheiden, was der einzig richtige Weg ist.»Ein Stück Kolonialgeschichte verpackt in eine spannende Erzählung.« Die Presse
Bewegende Spannung im schillernden Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre
Der junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und dessen wunderschöne Geliebte Sylvie kennen, die ihn vom ersten Moment an faszinieren. Ihre exzentrische Welt wird auch sein Zuhause - ein Leben voller Glamour, Affären, Drogen und Partys. Doch der schöne Schein trügt und am Ende muss sich Theo entscheiden, was der einzig richtige Weg ist.
»Ein Stück Kolonialgeschichte verpackt in eine spannende Erzählung.« Die Presse
Der junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und dessen wunderschöne Geliebte Sylvie kennen, die ihn vom ersten Moment an faszinieren. Ihre exzentrische Welt wird auch sein Zuhause - ein Leben voller Glamour, Affären, Drogen und Partys. Doch der schöne Schein trügt und am Ende muss sich Theo entscheiden, was der einzig richtige Weg ist.
»Ein Stück Kolonialgeschichte verpackt in eine spannende Erzählung.« Die Presse
Kat Gordon hat lange Ostafrika bereist und ein Jahr in Kenia gelebt. Sie studierte Englische Literatur in Oxford und machte ihren Master in Creative Writing am Londoner Royal Holloway College. Ihr Debüt The Artificial Anatomy of Parks erschien 2015 bei Legend Press und war auf der Shortlist für Not the Booker. Sie lebt in London.
Produktdetails
- Verlag: Atlantik Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 0000668
- Seitenzahl: 430
- Erscheinungstermin: 4. September 2019
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 126mm x 40mm
- Gewicht: 422g
- ISBN-13: 9783455006681
- ISBN-10: 345500668X
- Artikelnr.: 56413032
Herstellerkennzeichnung
Atlantik Verlag
Harvestehuder Weg 42
20149 Hamburg
vertrieb@hoca.de
»Sommerschmöker« Donna 20180601
In den Zwanziger Jahren kommt der fünfzehnjährige Theo mit seiner Familie nach Afrika. Dort lernt er den älteren Lord Freddie Hamilton und seine Geliebte Sylvie kennen. Durch sie wird er mit einem extravaganten und ausschweifenden Leben bekanntgemacht. Er ist vom Happy Valley Set …
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In den Zwanziger Jahren kommt der fünfzehnjährige Theo mit seiner Familie nach Afrika. Dort lernt er den älteren Lord Freddie Hamilton und seine Geliebte Sylvie kennen. Durch sie wird er mit einem extravaganten und ausschweifenden Leben bekanntgemacht. Er ist vom Happy Valley Set fasziniert und verliebt sich in die schöne Sylvie.
Die Autorin lässt uns einen Blick in das Leben der Kolonialzeit werfen. Feudal geht es zu bei den Weißen. Die afrikanische Savanne ist die exotische Kulisse, in der sie ihrem dekadenten Lebensstil frönen. Theo genießt diese alles und doch schlingert er orientierungslos durch das Leben.
Als er nach einigen Jahren Studium in Schottland nach Kenia zurückkommt, hat sich alles verändert. Er selbst ist auch ein anderer geworden. Wie wird Theo damit fertig?
Der Schreibstil ist sehr detailliert und bildgewaltig. Mich hat die Geschichte gepackt. Die Personen sind sehr individuell und authentisch dargestellt. Die meisten waren mir nicht besonders sympathisch. Ihre überhebliche Art, mit der sie auf die Einheimischen herabblicken und sie und das Land ausnutzen, hat mir gar nicht gefallen. Doch dann kommt Bewegung in die Sache und Widerstand regt sich. Besonders Theos Schwester Maud sieht die Realitäten und unternimmt etwas. Aber auch Theo muss Entscheidungen treffen.
Es ist eine Geschichte, die mich unterhalten und nachdenklich gestimmt hat. Mir hat dieser tiefgründige Roman gut gefallen.
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Happy Valley-Clique
In Kenia Valley erzählt die britische Schriftstellerin Kat Gordon von authentischen Begebenheiten um die Happy Valley-Clique in Kenia in den zwanziger Jahren.
Der junge, unerfahrene 15jährige Theo kommt aus Schottland mit seiner Familie nach Kenia und lernt …
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Happy Valley-Clique
In Kenia Valley erzählt die britische Schriftstellerin Kat Gordon von authentischen Begebenheiten um die Happy Valley-Clique in Kenia in den zwanziger Jahren.
Der junge, unerfahrene 15jährige Theo kommt aus Schottland mit seiner Familie nach Kenia und lernt Freddie und Sylvie kennen, die einen elitären, kolonisierten Lebensstilführen. Sie beeinflussen Theo stark und er taucht in ihre oberflächliche Welt ein.
Nach einigen Jahren hat sich aber viel geändert, auch die politische Stimmung von einigen politisch irregeführten. Ein Niedergang setzt ein, zum Verderben aller Beteiligten.
Meiner Meinung nach wird die Handlung mit der zweiten Hälfte, als Theo schon erwachsen ist, spannender und die Figuren gewinnen an Tiefe z.B. Maura, die engagierte Schwester.
Interessant, auch ganz gut geschrieben, aber fasziniert hat mich das Buch nicht.
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Du bist eine Rarität, Theo, weißt du das? Gutaussehende Menschen haben in der Regel keinen guten Charakter.
Es ist Mitte der 20-iger Jahre als der 15-jährige Theo mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Maud nach Kenia zieht und sich sofort unsterblich in die um einiges …
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Du bist eine Rarität, Theo, weißt du das? Gutaussehende Menschen haben in der Regel keinen guten Charakter.
Es ist Mitte der 20-iger Jahre als der 15-jährige Theo mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Maud nach Kenia zieht und sich sofort unsterblich in die um einiges ältere Sylvie verliebt. Durch sie lernt er auch den charismatischen Freddie kennen, der ihn nachhaltig beeindruckt. Verheiratet sind die beiden jedoch jeweils mit anderen Partnern und sie bilden das Herzstück einer Gruppe aus jungen, unkonventionellen Menschen; das Happy Valley Set. Wilde Parties, Alkohol, Drogen, ein dekadenter Lebensstil und doch scheinbar immer auf der Suche...
Theo ist fasziniert von dieser (Schein)Welt, seinem bonviventen neuen Freund und der für ihn so unerreichbaren Sylvie.
Doch als er nach seinem Studium in England zurückkehrt, ist nichts mehr wie zuvor. Nicht nur eine politische Brisanz hat Afrika erreicht, auch die Welt des Happy Valley Sets hat spürbare Risse bekommen.
~ * ~ * ~*
Eine schillernde Zeitreise ins Afrika der Kolonialzeit.
Mit Kenia Valley ist Kat Gordon ein großartiger Roman über die Dekadenz, Lifestyle und die Zerbrechlichkeit einer Generation von Auswanderern in den 20/30iger Jahren gelungen. Geschildert aus dem, anfangs noch recht naivem Blickwinkel eines 15-jährigen, der die Großen bewundert, zu denen er später selbst gehören wird, lässt sie die schillernde und opulente Zeit wieder auferstehen. Man erlebt und spürt Afrika mit allen Sinnen. Und der Schreibstil trägt dazu bei, dass man in diesem Buch, in dieser Zeit versinkt und kaum noch daraus aufzutauchen vermag.
Ihre Charaktere, so fragil, brüchig und dabei doch sehr menschlich, vermögen zu fesseln. Obwohl es wirklich wenige Sympathieträger gibt. Doch die Autorin versteht es, die Zerbrechlichkeit und ewige Suche nach Liebe und Anerkennung, durchscheinen zu lassen, so dass ihr Handeln, wenn es auch nicht von Charakterstärke zeugt, dennoch irgendwie menschlich erscheint und mir oft sogar sehr nahe geht. Das habe ich an diesem Roman geliebt.
Wirklich verurteilt habe ich Personen nur für fragwürdige, politische Ambitionen.
Fazit: Ein Buch wie ein Rausch, das den Leser gekonnt ins Afrika der 20/30iger Jahre entführt.
Ein Lesehighlight, das ich gerne weiterempfehle.
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Kenia konnte mich leider nicht überzeugen.
Der 15jährige Theo kommt mit seiner Familie in den 1920er Jahren von Schottland nach Kenia, denn sein Vater ist mit dem Bau der Eisenbahn dort beschäftigt. Dort lernt Theo dann die einige Jahre ältere, attraktive Sylvie kennen, ebenso …
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Kenia konnte mich leider nicht überzeugen.
Der 15jährige Theo kommt mit seiner Familie in den 1920er Jahren von Schottland nach Kenia, denn sein Vater ist mit dem Bau der Eisenbahn dort beschäftigt. Dort lernt Theo dann die einige Jahre ältere, attraktive Sylvie kennen, ebenso wie Freddie, einen lebenslustigen jungen Mann. Durch die beiden lernt er ein exotisches Leben kennen, voller Parties, die exzentrischer und glamouröser nicht sein könnten, in gewisser Weise für ihn aber auch ein wenig verstörend sind in seinem jungen Alter. Er verliebt sich in die unerreichbare Sylvie und freut sich auf jede Begegnung mit ihr. Mit den Jahren merkt er, wie sich alles in dieser Welt des Happy Valley Set verändert...
Die Geschichte des Buches klang vielversprechend und facettenreich, so war ich auf eine unterhaltsame Reise nach Kenia wirklich gespannt.
Der Schreibstil des Buches ist angenehm, es ist angenehm zu lesen, kein schwieriger Stil, allerdings ist es teilweise auch recht ausgeschmückt. Von den Begriffen her ist es gut verständlich, keine großartigen Fachbegriffe oder Fremdwörter kommen vor. Auch sind die Sätze nie umständlich lange oder unmöglich verschachtelt, alles soweit gut nachvollziehbar.
Die Geschichte war für mich leider kein so großes Leseerlebnis. Es plätscherte für mich beim Lesen mehr so dahin, als dass sich eine wirkliche Spannung aufbaute. Man bekommt Einblicke in den damaligen Lebensalltag, der für die Einheimischen dort natürlich anders ist, als für die „Zugereisten“, die sich selbstverständlich bedienen lassen, einen gehobenen Lebensstandard haben. Theo bekommt hier vom Happy Valley Set einen tiefen Einblick ins glamouröse, aber auch exzentrische Leben, das Menschen wie Sylvie und Freddie so führen.
Für mich war das alles mehr so „dahin erzählt“, als dass es mir wirklich gute Unterhaltung bot. Es war einfach zu lesen, hat mich aber nicht wirklich großartig bereichert, was ich schade finde. So hätte ich mir vielleicht auch noch ein bißchen mehr Einblick in Land und Leute gewünscht. Hier ging es mehr um Parties, sich einen jungen Löwen als Haustier zu halten, sich schon als Jugendlicher zu betrinken. Man kommt zwar in einen Lesefluss dabei, mich konnte dieser jedoch nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Es war mehr so ein Lesen um des Lesens Willen für mich. Ich hätte mir hier ein bißchen mehr eine tiefergehende Geschichte gewünscht, die spannender hätte sein können. So war es für mich leider nur mäßig unterhaltsam.
Von mir gibt es 2 von 5 Sternen und leider keine Empfehlung.
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Wunderbare Geschichte über das Kenia Valley!!!
Theo zieht in den frühen 1920er Jahren mit seiner Familie von England nach Kenia. Dort lernt er den zehn Jahre älteren Freddie und seine Geliebte Sylvie kennen. Sie führen Theo in die Welt der Highsociety in Nairobi ein. Partys …
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Wunderbare Geschichte über das Kenia Valley!!!
Theo zieht in den frühen 1920er Jahren mit seiner Familie von England nach Kenia. Dort lernt er den zehn Jahre älteren Freddie und seine Geliebte Sylvie kennen. Sie führen Theo in die Welt der Highsociety in Nairobi ein. Partys und Alkohol gehören von nun an zu seinem Alltag und Freddie wird zu seinem absoluten Vorbild. Doch auch Sylvie hat es Theo angetan und er wird regelrecht besessen von ihr. Nach Jahren der Abwesenheit muss Theo feststellen, dass nichts mehr ist wie es war und plötzlich steht er am Scheideweg...
Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Theo erzählt. Somit weiß man immer was er denkt und nicht selten fragt man sich, wie naiv er manchmal handelt und denkt. Seine Verehrung gegenüber Freddie und dem Kenia Valley ist sehr gut beschrieben. Es macht einen wirklich traurig wie die Einheimischen von uns Europäerin behandelt werden, gerade auch wenn es Richtung Kriegszeiten geht. Kat Gordan lässt nicht nur viel Geschichte einfließen, sondern hat auch Kenia wunderschön und bildhaft dargestellt. Man spürt förmlich die Hitze, die Gerüche und das Leben der 20er und 30er Jahre in Nairobi. Schon das Buchcover erzählt dabei seine ganz eigene Geschichte. Beim Lesen wird einem aber auch sehr deutlich, dass all die Probleme die damals herrschten noch heute existieren. Nicht nur die Völkerstämme werden vertrieben, auch die Tiere werden wie Dreck behandelt und all das nur des Geldes und der Macht wegen!
Kenia Valley erzählt eine realistische Geschichte über das frühe 20. Jahrhundert. Es zeigt das Leben der Reichen Europäer; die Probleme und den Wandel die aufgrund des Lebensstils einhergehen.
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Kat Gordon, hat mich beim Lesen mit ihrem Afrika Roman, geradezu verzaubert, alles ist sehr bildhaft geschildert, man riecht, sieht und schmeckt Afrika, die weite Landschaft in ihrem flirrenden Licht. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und sehr mitreißend, sie nimmt uns mit auf die reise nach …
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Kat Gordon, hat mich beim Lesen mit ihrem Afrika Roman, geradezu verzaubert, alles ist sehr bildhaft geschildert, man riecht, sieht und schmeckt Afrika, die weite Landschaft in ihrem flirrenden Licht. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und sehr mitreißend, sie nimmt uns mit auf die reise nach Kenia und in die zwanziger Jahre. Die Worte scheinen Kat Gordon beim schreiben nur so aus der Feder zu sprudeln. Alles ist sehr Authentisch, besonders die zwanziger Jahre und das Leben in Kenia werden wieder gespiegelt. „ The Happy Valley Set“ , wie es leibt und lebt, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ihre Protagonisten sind sehr facettenreich heraus gearbeitet und auch deren einzelne Charaktere. Ein Roman voll von Liebe, Missgunst, Neid, wahren und falschen Freunden. Die Figuren besonders Theo sind auf der Reise und Suche nach sich selbst.
Zum Inhalt:
Schon allein der Cover ist ein Hingucker und elegant gestaltet. Er gibt den Inhalt der Geschichte wieder, die Tiere und Pflanzen Afrikas, das Champagner Glas als Symbol für die „The Happy Valley Set“ Gesellschaft.
Es war schön, ergreifend, abenteuerlich und auch am Ende traurig, diese Geschichte zu lesen, sie ging unter die Haut. Es dreht sich hauptsächlich um den erst damals 15 Jährigen Theo, der mit seiner jüngeren Schwester Maud und seinen Eltern, den Boden Afrikas betritt. Wir begleiten die beiden bis zu ihrem Erwachsensein, und erleben mit ihnen so einiges. Schauen teilweise in tiefe Abgründe, erleben mit dem 15 Jährigen Theo der in eine Clique älterer und falscher Freunde gerät.
Sein Charakter ist am Anfang sehr zerrissen, ein Junger Mensch auf der Suche nach sich selbst, nach Geborgenheit und Anerkennung, die er zuhause bei seiner Mutter nicht findet. Eine Frau fand ich Egoistisch, kalt und Gefühlslos, nur mit sich selbst beschäftigt, die Familie scheint ihr gleichgültig zu sein. Maud dagegen ist ein Mädchen, das mit beiden Füßen auf dem Boden steht, sie weiß was sie will. Besonders für die belange der schwarzen tritt sie ein, für sie sind alle Menschen gleich. Aber auch sie vertraut sich in größter Not nicht der Mutter an. Aber die Geschwister sind immer für einander da, was ich an denen zwei bewunderte, sie gehen durch dick und dünn, selbst wenn es zum schlimmsten kommt, ist aufeinander verlass. Diese Geschichte ist so Gefühlvoll und einmalig, das jeder sie lesen sollte. Es ist Afrika Pur, man erlebt die Einheimischen mit ihren Sorgen, die versnobte weise Gesellschaft und erlebt mit ihnen, Drogen, Sex und Alkohol Exzesse.
„ Afrika Pur, Elegant , spannend und Einfühlsam erzählt“
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Mit dem vorliegenden Roman über das Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts ist Kat Gordon ein echter Pageturner gelungen.
Meine Befürchtung, die Geschichte könnte wie das Cover ein wenig zu kitschig und schrill daher kommen, wurde überhaupt nicht …
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Mit dem vorliegenden Roman über das Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts ist Kat Gordon ein echter Pageturner gelungen.
Meine Befürchtung, die Geschichte könnte wie das Cover ein wenig zu kitschig und schrill daher kommen, wurde überhaupt nicht bestätigt. Wohl findet sich Schrilles zwischen den Buchdeckeln, aber das rührt von den exaltierten weißen Kolonisten her. Die junge Generation weißer Auswanderer tobt sich in Kenia aus, es gibt zügellosen Sex, der sämtliche Anstandsregeln des britischen Mutterlandes außer Kraft setzt, so mancher Dandy wechselt seine Geliebten fast so schnell wie die gestärkten Hemden. Alkohol fließt zu jeder Tages- und Nachtzeit in Strömen, und auch andere Drogen sind verfügbar. Ebenso verfügbar wie die afrikanischen Bewohner, die die weiße Elite als Bedienstete und Arbeiter schamlos ausbeutet, die Menschen werden sich ebenso angeeignet wie das Land.
Protagonist Theo, knapp 15jähriger Sohn einer gut situierten Einwandererfamilie, wird geradezu magisch von der schillernden Partywelt einiger junger Briten angezogen. Er verfängt sich in dem glamourösen Netz der (scheinbaren) Spaßgesellschaft und bemerkt nicht, dass einige der "Freunde", die er dort findet, diesen Namen nicht wirklich verdienen.
Die Autorin lässt in wunderbaren Landschaftsbeschreibungen die Faszination Afrikas zu Tage treten. Eine besondere Stärke des Romans sind die Charakterstudien. Die Figuren machen über die Jahre große Entwicklungen durch, nicht immer ist alles wie es zunächst scheint. Auch erhält man als Leser einen - oft schockierenden - Einblick, wie sich die Kolonialmacht Großbritannien in Afrika verhielt. Rassismus in erschreckendem Ausmaß war an der Tagesordnung, man meinte, die "Wilden" mit drakonischen Strafen zivilisieren zu müssen. Der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Rasse brachte unendliches Leid über viele abhängig gemachte Völker - leider ist dieses Thema nach wie vor aktuell.
Kat Gordon hat einen spannenden, tiefgründigen Roman geschaffen, der gleichermaßen vielschichtig wie unterhaltsam ist - klare Leseempfehlung von mir!
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The Happy Valley Set
Theo ist 15, als er mit seiner Familie 1925 nach Kenia kommt. Sein Vater ist der neue Direktor der Uganda-Eisenbahn und Theo soll ihm später auf diesen Posten folgen. Aber erst einmal gilt es, erwachsen zu werden. „Und? Alles bereit für unser neues …
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The Happy Valley Set
Theo ist 15, als er mit seiner Familie 1925 nach Kenia kommt. Sein Vater ist der neue Direktor der Uganda-Eisenbahn und Theo soll ihm später auf diesen Posten folgen. Aber erst einmal gilt es, erwachsen zu werden. „Und? Alles bereit für unser neues Leben?“ (S. 19)
Theo und seine jüngere Schwester Maud lebten bis dato sehr behütet, nun lernen Freddie Hamilton und Sylvie de Croÿ kennen. Diese sind nur 10 Jahre älter, trotzdem trennen sie Welten. Schnell ist klar, dass beide ein Paar und verheiratet sind, aber eben nicht miteinander. Sie gehören zum „The Happy Valley Set“ und nehmen Theo in ihren Kreis auf, sehr zum Ärger seiner Mutter.
Für Theo bedeutet die Freundschaft Freiheit – nächtliche Kricketturniere im Club, heimliche Pferderennen und Partys, bei denen die Gastgeberin ihre Gäste nackt in der Badewanne empfängt ... Natürlich wird dabei auch über Politik geredet, aber die interessiert Theo nicht.
Maud hingegen stoßen die Ungerechtigkeiten im Land auf. Warum sollen die weißen Herren besser als die schwarzen Ureinwohner sein?! Warum wohnen ihre afrikanischen Diener in Lehmhütten und nicht mit im Haus?! Schließlich brauchen die Weißen sie zum Leben. Aber: „Man sollte nie jemanden wissen lassen, wie sehr man ihn braucht. Es verleiht ihm Macht.“ (S. 125)
Zum Studium geht Theo nach England und als er 1933 zurück nach Kenia kommt, ist die Zeit der großen Partys ist vorbei. Die Nationalsozialsten drängen an die Macht und die Weißen haben Angst um ihre Privilegien, es gab viele Missernten und immer mehr Schwarze wehren sich. Auch Freddie sympathisiert inzwischen mit den Faschisten weil „... die derzeitige Regierung die Bedürfnisse seiner im Ausland lebenden Bürger aus den Augen verloren hat.“ (S. 259). Und Theo? Der langweilt sich bei seiner Arbeit für die Eisenbahn, während Maud versucht, die herrschenden Verhältnisse wenigsten im Kleinen auf ihrer Farm zu verändern.
Theo war mir nicht immer sympathisch. Dazu ist er zu beeinflussbar und nur auf sein Vergnügen aus. Er betet Freddie und Sylvie an. Nichts was sie tun, stellt er in Frage – auch wenn ihre moralischen Grundsätze mehr als fragwürdig sind. Von seiner Mutter fühlt er sich ungeliebt, was ich durchaus nachvollziehen konnte. Sie ist scheinbar grundlos extrem streng und lieblos zu ihm und schreckt auch vor körperlicher Züchtigung nicht.
Maud ist das ganze Gegenteil. Sie interessiert sich für die Menschen in ihrer Umgebung, Hautfarbe und Beruf sind ihr dabei egal. Dass sie sich damit selbst in Gefahr bringt, sieht sie nicht.
Besonders fasziniert hat mich, dass hier auch mal reiche Frauen ihre jüngeren (und ärmeren) Ehemänner aushielten. So fortschrittlich hätte ich mir die Zeit und den Ort gar nicht vorgestellt.
Das Afrika der 20er und 30er Jahre wird so beschrieben, wie ich es mir vorgestellt hatte: Hitze, Staub, wilde Tiere, exotisches Essen, die dekadente Lebensweise der Kolonialherren und die aufkeimende Unruhe unter den Ureinwohnern. Neu für mich war allerdings, dass Hitler sogar die dortige Politik beeinflusst hat.
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Wir befinden uns in den "Roaring Twenties" als der 14jährige Theo und seine Schwester Maud gemeinsam mit ihren Eltern aus dem heimatlichen Schottland kommend in Kenia "aufschlagen": nicht für kurze Zeit, nein zum Leben sind sie gekommen. Der Vater arbeitet in …
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Wir befinden uns in den "Roaring Twenties" als der 14jährige Theo und seine Schwester Maud gemeinsam mit ihren Eltern aus dem heimatlichen Schottland kommend in Kenia "aufschlagen": nicht für kurze Zeit, nein zum Leben sind sie gekommen. Der Vater arbeitet in verantwortungsvoller Position für die - in großen Teilen noch auszubauende - Eisenbahn.
Doch das interessiert Theo herzlich wenig, der fasziniert ist von der britischen Kolonialgesellschaft vor Ort: zunächst lernt er Freddie, einen jungen, reich verheirateten Kerl und die wesentlich ältere, faszinierende Amerikanerin Sylvie kennen und erliegt ihnen beiden: von Beginn an hofft er auf ihre Gesellschaft und tatsächlich wird sie ihm quasi auf dem Tablett angeboten. Schnell ist er selbst ein Teil dieses dekadenten Trüppchens, das nicht viel mehr zu tun hat, als das Leben zu genießen.
Auch Jahre später, nach seinem Studium in Schottland zieht es ihn wieder unter die Sonne Afrikas bzw. Kenias - vor allem aus Sehnsucht nach Sylvie, aber auch nach Freddie und den anderen Genießern dort.
Ganz anders jedoch hat sich in den Jahren seiner Abwesenheit die jüngere Schwester Maud entwickelt, die den gesamten Haushalt der Familie managt und sich auch an der Landwirtschaft erprobt - immer in enger Kooperation mit der schwarzafrikanischen Bevölkerung hat sie sich zu einer Kennerin und Fürsprecherin ihrer Belange entwickelt, von denen sie viele zu ihren eigenen gemacht hat - damit ist sie ihrer Zeit weit voraus.
Wird Maud tatsächlich etwas bewirken können. Wird Theo bis in alle Ewigkeit der dekadente Junge bleiben?
Ein ungewöhnlicher Roman über eine längst vergangene Zeit. Die Autorin Kat Gordon lässt diese farbig und schillernd vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen, auf gewisse Art ist man in Gefahr, selbst der Faszination dieses "Lotterlebens" zu erliegen. Davon wird man jedoch durch die sehr deutliche Darstellung der einzelnen Charaktere abgehalten, von denen viele als wirklich verkommen bezeichnet werden können bzw. zumindest etliche Eigenschaften, die in diese Richtung führen, aufweisen können.
Ein Buch mit einer gewissen Sogwirkung, wobei ich, als ich es aus der Hand legte, froh war, es "nur" gelesen und nicht erlebt zu haben: dieses intensive Leben, in dem einem die dicksten Trauben einfach so in den Rachen zu purzeln scheinen - natürlich nur, wenn man zur weißen Oberschicht gehört, hat etwas Erschreckendes an sich. Wer gerne - zumindest literarisch - in ferne Länder reist und keine Angst vor Extremen hat, der liegt hier richtig!
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