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Ein anderes Land. Ein anderes Leben.Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der Künstler werden will und wie sie davon träumt, einmal den Eiffelturm zu sehen. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse - bis Jakob eines ...
Ein anderes Land. Ein anderes Leben.
Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der Künstler werden will und wie sie davon träumt, einmal den Eiffelturm zu sehen. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse - bis Jakob eines Tages spurlos aus Elises Leben verschwindet.
Als Elise nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt, taucht sie tief ein in ihre eigene Vergangenheit und in die Geschichte von Peleroich, wo ihre Eltern sich kurz nach Gründung der DDR kennenlernen...
Anja Baumheier erzählt von einem malerischen Dorf und dem Schicksal seiner Bewohner zwischen Gründung der DDR, Mauerbau und Nach-Wendezeit.
Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der Künstler werden will und wie sie davon träumt, einmal den Eiffelturm zu sehen. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse - bis Jakob eines Tages spurlos aus Elises Leben verschwindet.
Als Elise nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt, taucht sie tief ein in ihre eigene Vergangenheit und in die Geschichte von Peleroich, wo ihre Eltern sich kurz nach Gründung der DDR kennenlernen...
Anja Baumheier erzählt von einem malerischen Dorf und dem Schicksal seiner Bewohner zwischen Gründung der DDR, Mauerbau und Nach-Wendezeit.
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Baumheier, AnjaAnja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet dort als Lehrerin für Französisch und Spanisch. Bei Rowohlt erschienen bereits ihre Romane "Kranichland" und "Kastanienjahre".
Produktdetails
- Verlag: Wunderlich
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 20. August 2019
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 131mm x 34mm
- Gewicht: 506g
- ISBN-13: 9783805207560
- ISBN-10: 3805207565
- Artikelnr.: 60923010
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Die Autorin mischt erneut Zeitgeist mit (sehr) viel Gefühl. Für alle, die den ersten Band liebten. HÖRZU 20191018
2018. Die aus dem mecklenburgischen Peleroich stammende Elise lebt seit 20 Jahren in Paris und führt dort eine eigene kleine Boutique am Montmatre. Eines Tages erhält sie einen anonymen Brief aus ihrer alten Heimat mit beunruhigenden Nachrichten veranlasst Elise, mit ihrer alten Freundin …
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2018. Die aus dem mecklenburgischen Peleroich stammende Elise lebt seit 20 Jahren in Paris und führt dort eine eigene kleine Boutique am Montmatre. Eines Tages erhält sie einen anonymen Brief aus ihrer alten Heimat mit beunruhigenden Nachrichten veranlasst Elise, mit ihrer alten Freundin Marina nach Peleroich zu reisen. Dort ist ihr die eigene Vergangenheit wieder ganz nah und Elise fühlt sich zurückversetzt in ihre Kindheit 60er Jahre, als Peleroich durch den Mauerbau zur DDR gehörte. Hier traf sie auf die beiden wichtigsten Männer ihres Lebens: Jakob und Henning, mit denen sie eine Dreiecksbeziehung führte, und Jakob irgendwann einfach aus Elises Dunstkreis verschwand. Jahrelang hat sie nach ihm gesucht, ihn jedoch nie gefunden. Elise möchte unbedingt herausfinden, was der Grund für Jakobs Verschwinden war, aber auch der Tod ihres Vaters nagt an ihr. Ob sie doch noch herausfindet, was damals geschehen ist und wer der anonyme Briefeschreiber ist?
Anja Baumheier hat mit „Kastanienjahre“ ein wunderbares und gefühlvolles Stück Zeitgeschichte vorgelegt, das ein sehr glaubwürdiges Bild der damaligen DDR wiederspiegelt. Die Autorin hat selbst 10 Jahre in der DDR verbracht und weiß genau, wovon sie schreibt. Der flüssige und emotionale Schreibstil, gespickt mit farbenfrohen Bildern, lässt den Leser Gast von Friedrich und Dora und deren Dreh- und Angelpunkt „Kastanienhof“ werden und die Protagonisten hautnah erleben. Die Autorin lässt die Vergangenheit sehr lebendig am Leser vorbeiziehen, so darf man das Kennenlernen von Elises Eltern Karl und Christa miterleben, die Gründung der DDR und den folgenden Mauerbau, die enge Dorfgemeinschaft von Peleroich sowie der Mangel an Konsumgütern oder die Denunzierung von vermeintliche Freunde. Baumheier beschreibt eine Idylle, die heimelig und nahezu gemütlich klingt. Doch auch die Stasifratze bleibt nicht verborgen, der Verräter findet sich innerhalb der Dorfgemeinde. Die Träume von Elise und ihren Freunden sind ebenso Bestandteil dieses außergewöhnlichen Romans wie der Verfall so mancher Ortschaft nach der Wende, nachdem viele sich auf den Weg in den Westen gemacht haben. Die Geschichte birgt viele Geheimnisse in sich und der Leser darf diese durch die geschickte Handlungskonstruktion der Autorin nach und nach offenlegen. Die Geschichte entfaltet von der ersten Seite an einen regelrechten Sog, dem man sich gar nicht entziehen kann, was auch das Talent der Autorin wiederspiegelt.
Die Charaktere sind wunderbar lebendig gestrickt und überzeugen durch Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Leser fühlt sich unter ihnen gleich als Teil der Gemeinschaft und erfährt nach und nach sehr viel über die einzelnen Protagonisten, von denen manche ihm regelrecht ans Herz wachsen. Christa und Karl sind beide sehr sympathische Menschen und wunderbare Eltern für Elise. Ihre Sehnsüchte und Träume bleiben dem Leser genauso wenig verborgen wie Elises Gefühle für ihre beiden Liebsten Jakob und Henning. Jakob ist ein feinfühliger Freigeist, der gern als Künstler arbeiten möchte und Elises Sehnsucht nach Freiheit teilt. Henning ist das komplette Gegenteil von Jakob und Elises Ehemann, die beiden trennen sich aber nach einiger Zeit. Pfarrer Otto ist eine Seele von Mensch, während man Bürgermeister Lehmann irgendwie sofort anmerkt, dass er ein Regimetreuer ist. Aber auch Protagonisten wie Friedrich und Dora haben ihren Platz in dieser Geschichte.
Mit „Kastanienjahre“ ist Anja Baumheier ein absoluter Pageturner und ein würdiger Nachfolger für ihr Erstlingswerk „Kranichland“ gelungen. Die Geschichte überzeugt nicht nur durch ihren bildhaften und gefühlvollen Schreibstil, sondern vor allem mit einem realistischen Stück Zeitgeschichte, wobei dem Leser ein direkter Blick durchs Schlüsselloch gewährt wird. Wunderbar erzählt, besser geht es nicht. Chapeau!
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Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob …
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Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Dann soll das Dorf abgerissen werden und die Aufarbeitung mit der Vergangenheit beginnt.
Mir hat das eigentlich ganz gut gefallen. Ich hatte nur etwas Probleme mit dem schnellen hin und her springen zwischen den Erzählzeiten , mal war Elise erwachsen dann wieder Kind oder Jugendliche, aber mit der Zeit kam ich zurecht und kam besser in die Handlung rein.
Schade war aber das die Kapitelenden immer so offen waren und nur beiläufig in den folgenden Kapiteln eine Erklärung dazu kam.
Aber ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen.
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Der Roman "Kastanienjahre" von Anja Baumheier erscheint im Wunderlich Verlag, zugehörig dem Rowohlt Verlag.
Das Dörfchen Peleroich liegt an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst Elise in den 60er Jahren auf, trifft zweimal auf die Liebe, einmal der …
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Der Roman "Kastanienjahre" von Anja Baumheier erscheint im Wunderlich Verlag, zugehörig dem Rowohlt Verlag.
Das Dörfchen Peleroich liegt an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst Elise in den 60er Jahren auf, trifft zweimal auf die Liebe, einmal der bodenständige Henning und dann den Frauenschwarm Jakob, eine Künstlerseele, die Freiheit sucht.
Es entsteht eine geheimnisvolle Ménage-à-trois, doch eines Tages ist Jakob verschwunden.
Heute lebe Elise in Paris, dort führt sie ihre eigene Boutique und hat sich gut eingelebt.
Sie kehrt nach Peleroich zurück und taucht in die alten Zeiten und in ihre eigenen Erinnerungen ein.
"Die 4b ist vollständig zum Unterricht angetreten. ... Für Frieden und Sozialismus: Seid bereit!" Zitat Seite 133
So ist das Leben in der Schule im Jahr 1970 in der DDR, wie auf einem Kasernenhof.
Dieser Roman ist wunderbar zu lesen, auch wenn hier geschichtliche Vorgänge sehr realistisch beschrieben werden. Es beginnt mit der Gründung der DDR, wir erleben den Mauerbau und die Nach-Wendezeit. Der Autorin gelingt es sehr einfühlsam, diese Zeit spürbar und sichtbar zu machen.
Sie zeigt die Entwicklung der Betriebe hin zu LPGs, den Mangel an Konsumgütern und wie das sozialistische Denken um sich greifen konnte. Aber viel entscheidender sind die Schilderungen von
Bespitzelung und Denunziation durch die Stasi, die Ausreiseschwierigkeiten und die Fluchtversuche und Fluchthilfe. Man kann diese Lebensumstände unglaublich nah und bewusst nachvollziehen.
Auch die spätere Wiedervereinigung und der regelrechte Konsumschock für die Ex-DDR-Bürger hat mich an die damalige Zeit sehr erinnert.
Durch eigene Verwandte aus dem Osten habe ich die Vorgänge in der DDR zeitlebens gehört, ich weiß einiges über die Parteimenschen, den Sozialismus und die Gängelung von oben in der DDR und daran hat mich dieser Roman erinnert und erneut tief bewegt.
Anja Baumheier vermag mich mit ihrem leichten Erzählstil auf diese außergewöhnliche Zeitreise mitzunehmen und bringt mir die Zwänge und Schwierigkeiten der DDR-Bewohner sehr realistisch nahe. Viele haben unter dem politischen Druck und dem Verrat gelitten, einige konnten das aushalten und suchten den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft, andere litten unter der Bespitzelung und suchten ihre Chance in der Flucht.
Durch die gut gezeichneten Romanfiguren erlebt man ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte, ihre Liebe, doch sie können sich nicht eindeutig entscheiden, stehen unter dem politischen Druck des Sozialismus, sie entwickeln ihre eigenen Methoden, um damit umgehen zu können.
Auch wenn ich die Verstrickung dieser Liebesgeschichte zwischen Elise und Henning und Jakob gerne miterlebt habe, so hat mich nicht so sehr ergriffen, wie die sie umgebende deutsch-deutsche Geschichte.
Die Autorin versetzt ihre Leser sehr authentisch in die DDR-Zeit, sie zeigt die Probleme offen auf, beschönigt nichts, betrachtet ehrlich und macht sehr gut deutlich, wie die Wende für manche kleinen Orte den Untergang eingeleitet hat. Wer sich für deutsch-deutsche Geschichte und die Menschen im besonderen interessiert, wird hier einen sehr interessanten und bewegenden Roman vorfinden.
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Auf zwei Zeitebenen begegnen wir Elise und ihrer Familie. Beginnend mit der ersten zarten Verliebtheit ihrer Eltern zu Beginn der DDR erleben wir ein Stück Zeitgeschichte im Familienverband. Hierbei bekommen banale Nebenhandlungen manchmal leider mehr Platz als historische Zeitgeschehnisse. Wir …
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Auf zwei Zeitebenen begegnen wir Elise und ihrer Familie. Beginnend mit der ersten zarten Verliebtheit ihrer Eltern zu Beginn der DDR erleben wir ein Stück Zeitgeschichte im Familienverband. Hierbei bekommen banale Nebenhandlungen manchmal leider mehr Platz als historische Zeitgeschehnisse. Wir lernen etliche sicherlich liebenswürdige Dorfbewohner kennen, doch bleiben diese Charaktere für mich großteils zu oberflächlich.
Der zweite Erzählstrang aus der Jetztzeit gestaltet sich rund um Elise in Paris und wie sie sich mit ihrer Freundin Marina auf die Reise macht, um Leute aus der Vergangenheit zu treffen. Hierbei gibt es einige Handlungen (z.B. Augenprobleme), welche für mich völlig unnötig in die Geschichte ohne weiteren Einfluss auf die Handlung hineingepackt wurden. Die Liebe Elises zu ihrem Beruf und Paris hingegen wurde sehr schön herausgearbeitet. Auch, das tägliche Leben in der DDR ist gut konstruiert erzählt und die schön erzählten Geschichten aus der Jugend und der Liebe waren für mich schöne Elemente der Erzählung.
Fazit: Einige Aspekte der Erzählung haben mir nicht so zugesagt, obwohl das Gesamtkonzept absolut historisch interessant ist. Ich möchte knappe 4 Lesesterne vergeben.
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Zum Inhalt:
In Kastanienjahre geht es um Elise. Sie ist in einem Dorf in der DDR aufgewachsen und später hat es sie nach Paris verschlagen. Als sie ein Brief aus der Heimat erreicht, kehrt sie zur Klärung einiger Geheimnisse in die Heimat zurück.
Meine …
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Zum Inhalt:
In Kastanienjahre geht es um Elise. Sie ist in einem Dorf in der DDR aufgewachsen und später hat es sie nach Paris verschlagen. Als sie ein Brief aus der Heimat erreicht, kehrt sie zur Klärung einiger Geheimnisse in die Heimat zurück.
Meine Meinung:
Insgesamt bildet das Buch schon eine interessante Geschichte ab und auch der Schreibstil an sich ist schon nicht schlecht, aber irgendwie hat mich die Geschichte nicht berührt und plätscherte an mir vorbei, was eventuell daran liegen könnte, dass ich kaum Verbindungen zur Geschichte der DDR habe und mir dadurch vieles fremd ist und auch blieb. Da das Buch aber einen guten Schreibstil hat und es bestimmt für viele Leser interessant sein wird, bekommt es eine noch gut Bewertung.
Fazit:
Ganz nette Unterhaltung
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Peleroich ... stellvertretend für viele Dörfer in Osten Deutschlands ...
Wie der Klappentext ja schon wiedergibt, entführt uns die Geschichte um die Kastanienjahre wieder tief in die damalige DDR, wovon ich als westdeutsches Kind eigentlich recht wenig mitbekommen habe. Dieser …
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Peleroich ... stellvertretend für viele Dörfer in Osten Deutschlands ...
Wie der Klappentext ja schon wiedergibt, entführt uns die Geschichte um die Kastanienjahre wieder tief in die damalige DDR, wovon ich als westdeutsches Kind eigentlich recht wenig mitbekommen habe. Dieser Roman handelt von einer tragischen Geschichte, in der man Elises Heimatdörfchen Peleroich zum Tode verurteilt hat. Obwohl es sich hier um Fiktion handelt, gab es in der Tat auch im wahren Leben schon solche Begebenheiten. Auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Sichtweisen wird die Geschichte der frühen fünfziger Jahre bis in die heutige Zeit nochmals durchlebt. Anja Baumheier, selbst ein Kind des Ostens, erweckt die Jahre nochmals zum Leben, erzählt vom Leben in der DDR, von den Entbehrungen und den Spitzeleien aber auch von der Unschuld auf dem Land und dem Zusammenhalt gegen das Böse.
Nachdem der erste Roman der Autorin einschlug wie eine Bombe und auch mich fasziniert hatte, ist es wohl schwer, ein gleichwertig gutes Buch nachzulegen. Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen? Erschwerend kamen bei Hörbuch noch die vielen Szenenwechsel hinzu, mit denen man sich im Buch vielleicht leichter getan hätte. Ich werde die Anja Baumheier auf jeden Fall auf dem Schirm behalten. Dass sie schreiben kann, hat sie hinlänglich bewiesen!
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MEINUNG:
Kastanienjahre ist Anja Baumheiers zweiter Roman nach Kranichland, ihrem Debütroman, der mir sehr gut gefallen hatte. Letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse habe ich die sympathische Autorin auch kennenlernen dürfen. Auch anlässlich des 30jährigen Mauerfalles in …
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MEINUNG:
Kastanienjahre ist Anja Baumheiers zweiter Roman nach Kranichland, ihrem Debütroman, der mir sehr gut gefallen hatte. Letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse habe ich die sympathische Autorin auch kennenlernen dürfen. Auch anlässlich des 30jährigen Mauerfalles in diesem Jahr sind beide Bücher die ideale Literatur, meiner Meinung nach.
In dem Roman gibt es wieder zwei Erzählstränge, ein Strang, der in der Gegenwart spielt und einen Strang, der uns mit in die Vergangenheit, ab 1953 nimmt. In der Gegenwart erhält Elise, die inzwischen Zeit in Paris lebt, einen anonymen Brief, der sie dazu bewegt in ihre alte Heimat Peleroich zurückzukehren. Der fiktive Ort Peleroich ist an der mecklenburgischen Ostessküste angesiedelt und die Zukunft des Ortes steht auf dem Spiel.
Peleroich ist ein kleines Dorf, in jeder jeden kennt. Ich hatte etwas Mühe mich hier erstmal mit den ganzen Personen zurecht zu finden, denn die Geschichte beginnt mit dem Kennenlernen von Elises Eltern bzw. deren Geburt. Parallel verlaufen auch noch die Geschichten der anderen Bewohner. Auch Henning wird zu dieser Zeit geboren. Er und Elise wachsen zusammen auf und haben alles in allem eine recht sorgenfreie Kindheit. Da die Geschichte von Anja Baumheier zeitlich recht früh angesiedelt ist, bekommt auch divers Eindrücke, wie man mit der Gründung der DDR und dessen Veränderungen im Leben der Dorfbewohner umgeht. Nicht alle sind damit vollends zufrieden und müssen sich dennoch fügen. Der eine verkraftet es besser, der andere weniger und suchen Fluchtwege in z.B. Suchmitteln, wie z.B. Elises Vater.
Henning und Elisa finden zueinander. Die Beziehung des jungen Paars wird hart auf die Probe gestellt als Henning in die NVA eingezogen wird. In der Zeit ist Jakob, der Enkel des Pastors, ihr eine große Stütze und ganz besonders als Henning zurückkehrt. Die Erlebnisse in der NVA haben bei ihm meiner Meinung nach eine posttraumatische Belaststörung hinterlassen, ähnlich wie es vielen Soldaten geht. Das ist jetzt keine DDR-spezifische Erfahrung. Es hat mir gut gefallen, dass die Autorin hier so vielschichtige Aspekte in de Geschichte verarbeitet. Elise ist zwischen den beiden Männern etwas hin und her gerissen, vor allem als es mit Henning nicht mehr so gut läuft. Das Verschwinden von Jakob ist etwas, was Elisa nie überwunden hat. Elisa träumte immer davon Schneiderin in Paris zu werden. Dieser Traum ist ihr geglückt. Vielleicht kann es auch als eine Art Flucht betrachten, vor alle dem, was in der Vergangenheit passiert ist.
FAZIT:
Anja Baumheier hat mit Kastanienjahre, nach Kranichland, wieder bewiesen, dass sie schreiben und erzählen kann, wie das Leben in der DDR war. Ich schätze an ihren Romanen, dass man merkt, dass sie weiß, wovon sie schreibt und dass sie den Alltag in DDR und die verschiedenen Biografien ihrer Bewohner vielschichtig beleuchtet, ohne dabei wertend zu sein. Die Auflösung/ das Ende von Kranichland gefiel mir im Vergleich ein wenig besser als in diesem Roman.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
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"Kastanienjahre" ist eine sehr eindrucksvolle Beschreibung der DDR-Lebensart von Beginn der 60er Jahre an. Beispielhaft wird hier das Leben einiger Bewohner des fiktiven Ortes Peleroich erzählt, wobei Elise die Hauptperson ist. Als erwachsene Frau konnte sie sich endlich ihre …
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"Kastanienjahre" ist eine sehr eindrucksvolle Beschreibung der DDR-Lebensart von Beginn der 60er Jahre an. Beispielhaft wird hier das Leben einiger Bewohner des fiktiven Ortes Peleroich erzählt, wobei Elise die Hauptperson ist. Als erwachsene Frau konnte sie sich endlich ihre Träume erfüllen und in ihrem Sehnsuchtsort Paris eine kleine Modeboutique führen. Geheimnisvolle, anonyme Briefe locken sie und ihre ehemaligen Nachbarn in das dem Untergang geweihte Dorf zurück, wo ein geheimnisvoller Unbekannter einige Geheimnisse lüften will. Elise fährt in ihre Vergangenheit zurück, getrieben von der Hoffnung, ihre unvergessene Jugendliebe zu treffen, die von einem Tag zum anderen spurlos verschwand. Es werden allerseits Erinnerungen wach, wie das DDR-Regime dem Individuum keinen Freiraum ließ, Träume zerstörte und Lebenswege ruinierte. Man erinnert sich, wie mit der Wende durch den Kapitalismus nicht sofort das große Glück Einzug hielt, sondern erst vieles gründlich zerschlagen wurde, ehe man sich in der neuen Lebensform zurechtgefunden hat.
Ich denke, Anja Baumheier zeigt dem Leser, vor allen den Wessis, ein realistisches Bild von den Verhältnissen. Sie aus erster Hand zu erfahren von jemanden, der in der DDR aufgewachsen ist, dazu verpackt in einem mitreißenden Roman, ist eine wertvolle Erfahrung.
Wolfgang Berger, als Sprecher der Hörbuchversion, macht seinen Job ausgezeichnet. Er bringt alle Emotionen zum Ausdruck, er berlinert oder singt, wo es erforderlich ist, und hat dabei eine sehr angenehme Stimmlage.
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Hier wurde ein Stück deutsche Zeitgeschichte fesselnd erzählt!
„Kastanienjahre“ war ein total entspanntes und fesselndes Leseerlebnis. Wunderbar werden hier Lebensgeschichten von Menschen mit Zeitgeschehnissen aus der ehemaligen DDR und der anschließenden Wende …
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Hier wurde ein Stück deutsche Zeitgeschichte fesselnd erzählt!
„Kastanienjahre“ war ein total entspanntes und fesselndes Leseerlebnis. Wunderbar werden hier Lebensgeschichten von Menschen mit Zeitgeschehnissen aus der ehemaligen DDR und der anschließenden Wende erzählt.
Mysteriöse Briefe und ein Zeitungsartikel ihrer Freundin Marina aus Deutschland offenbaren Elise Petersen, dass ihr ehemaliger Heimatort Peleroich dem Erdboden gleich gemacht werden soll. Über zwanzig Jahre ist es schon her, dass sie nach Paris ausgewandert ist, um sich dort einen Lebenstraum als Designerin und Inhaberin einer kleinen Boutique zu erfüllen. Sofort kommen Erinnerungen an das idyllisch gelegene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste, ihre Eltern, ihre Kindheit und ihre Liebe zu zwei ganz unterschiedlichen Männern hoch. Henning gab ihr Halt und war immer für sie da, doch Jakobs Liebe erfüllte sie unendlich und sie konnte es nie überwinden, dass er von einen auf den anderen Tag plötzlich verschwunden war. Ihre Hoffnung, dass er noch lebt und sie sich irgendwann einmal wieder gegenüberstehen werden, hat sie bis heute nicht aufgegeben. Elise reist nach Peleroich und hofft mehr von dem unbekannten Briefeschreiber zu erfahren.
„Kastanienjahre“ war mein erstes Buch von Anja Baumheier das ich gelesen habe. Ihr leicht zu lesender und sehr angenehmer Schreibstil hat mir gut gefallen. Durch die zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählstränge und die Neugierde, wer und was hinter dem anonymen Verfasser der Briefe steckt, bin ich nur so durch die Geschichte geflogen. Mit sehr interessanten und auch aufreibenden Charakteren schafft es die Autorin, dass man die menschlichen und politischen Entwicklungen der damaligen Zeit, hautnah noch einmal miterlebt. Die sozialistischen Ideale, politischen Gängelungen und Propagandamaßnahmen, aber auch die Bevormundung der Bevölkerung und ihre Angst, ihr Misstrauen und ihre Vorsicht gegenüber jedem, hat Anja Baumheier sehr gut dargestellt. Hier wurde nicht zu tief gegraben, sondern einfach nur eindringlich und ehrlich erzählt.
Richtig gereizt hat mich im Buch der unsympathische Charakter von Bürgermeister Ludwig Lehmann. Er verkörpert sehr authentisch die Menschen, die als eingeschworenes Parteimitglied ihre Macht aus ihrer Position heraus ausüben und die Dorfbewohner von Peleroich durch Spionage, Kontrollen, Verwarnungen und Strafen in Schach halten. Warmherzig erzählt, empfand ich das Leben von Christa und Karl, und ihrer gesundheitlich etwas angeschlagenen Tochter Elise. Sie waren mir sofort sympathisch. Elises zwiegespaltene Liebe zwischen zwei Männern hat mich gefühlsmäßig etwas hin und hergerissen. Henning ist ihr Fels in der Brandung, der mit seinem Leben zufrieden ist und nicht auffallen und anecken will und Jakob verkörpert den Frauenschwarm, der von einem selbstbestimmten Leben träumt und sich der Kunst widmen möchte. Schon früh herrscht ein Konkurrenzkampf zwischen beiden, der immer mal wieder aufflammt. Für mich hätte diese Dreiecksbeziehung ruhig noch etwas ausdrucksstärker durch tiefere Gefühle und Emotionen dargestellt werden können. Die ganze Zeit rätselt man während dem Lesen, wer hinter dem Verschwinden von Jakob steckt und ich war nicht ganz überrascht über die schicksalhafte Auflösung, dafür aber über die Entschlüsselung der Frage, wer der unbekannte Verfasser der Briefe ist und welche Beweggründe ihn hier angetrieben haben. Sehr schön empfand ich den Ausblick auf Elises weitere und positiv erscheinende Zukunft.
Mein Fazit:
Anja Baumheier hat mir mit Kastanienjahre wundervolle Lesestunden geschenkt und den Wunsch erzeugt, jetzt unbedingt auch noch ihren Roman Kranichland lesen zu wollen. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen der Geschichten mit historischem Hintergrund liebt. Sehr gerne vergebe ich hierfür 4 Sterne.
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Windflüchter
... sind Bäume (vor allem an der Küste), deren Wuchsform vom Wind bestimmt wird. Sie brechen nicht bei Sturm, sondern beugen sich, biegen sich, passen sich an.
Als Windflüchter könnte man auch einige Bewohner Peleroichs bezeichnen, ein kleines Dorf an der …
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Windflüchter
... sind Bäume (vor allem an der Küste), deren Wuchsform vom Wind bestimmt wird. Sie brechen nicht bei Sturm, sondern beugen sich, biegen sich, passen sich an.
Als Windflüchter könnte man auch einige Bewohner Peleroichs bezeichnen, ein kleines Dorf an der Ostseeküste an der Grenze zum „Westen“, dessen Geschichte Anja Baumheier in „Kastanienjahre“ erzählt.
Alles beginnt 1950, als Karl und Christa in der Dorfschule nebeneinander sitzen. Jahre später darf Karl, der den Wald und die Küste liebt, seinen Beruf als Förster nicht länger ausüben, da er sich weigert, an der neu erbauten Grenze für die Stasi zu spionieren. Seine Mutter wehrt sich jahrelang dagegen, in die LPG einzutreten, aber der Bürgermeister will nun mal ein Vorzeigedorf aus Peleroich machen. Und auch andere lehnen sich auf: der Bäcker will die Fahnen zum 1. Mai nicht raushängen und der Konsumbetreiber schreibt regelmäßig Eingaben an Walter Ulbricht, weil er nichts hat, was er verkaufen kann – etwas, was man sich wahrscheinlich nur vorstellen kann, wenn man es miterlebt hat. So wie ich. 1974 in Dresden geboren und aufgewachsen, habe ich viele Szenen wiedererkannt, die im Buch beschrieben werden. Den Mangel an alltäglichen Dingen und unseren Einfallsreichtum, um sie zu ersetzen, Angst vor Spitzelei und Denunziation, Berufswünsche, die Träume bleiben mussten, Freunde, die plötzlich verschwunden waren, weil sie „abgehauen“ sind oder die Ausreise genehmigt wurde.
Auf die Ausreise hofft auch Jakob jahrelang. Er ist Künstler und Elises Freund, aber nicht ihr Ehemann, das wiederum ist Henning, den sie von klein auf kennt. Aber als sich Henning und Elise nach dessen Armeezeit auseinander leben, wird Jakob immer wichtiger für sie. Sie träumen gemeinsam von Paris, doch eines Tages ist er plötzlich verschwunden.
Elise ist Karls und Christas Tochter. Sie arbeitet als Näherin in einem großen Betrieb und lebt ihre Kreativität zu Hause aus, wo sie aus Stoffresten eigene Modelle schneidert. Nach der Wende und Wiedervereinigung – die sich die Peleroicher wie so viele DDR-Bewohner eigentlich anders vorgestellt hatten )„Ich fühle mich überrumpelt und femdbestimmt. ... Was ist aus den Ideen geworden, die DDR demokratisch zu erneuern?“ (S. 340)) – geht Elise doch noch nach Paris und übernimmt eine Boutique, aber ihre Heimat kann sie nie vergessen, genau so wenig wie Jakob. Sie sucht jahrelang nach ihm, hofft, dass er noch lebt, obwohl die Vernunft dagegen spricht. Als sie 20 Jahre später einen Brief bekommt, in dem ihr ein „Freund“ schreibt, dass er Schuld am Tod ihres Vaters und Jakobs Verschwinden ist, kommt alles wieder hoch. Sie soll nach Peleroich kommen, dann erklärt er ihr alles. Wer steckt hinter den Briefen und was ist damals wirklich passiert?
Wie schon bei „Kranichland“, ist es Anja Baumheier auch in diesem Buch wieder gelungen, ein erschreckend authentisches und reales Bild der DDR zu zeichnen. Elises Geschichte und die ihrer Familie ist eng mit der des Dorfes verknüpft. Schon während der DDR spaltet sich Peleroich in 2 Lager, die Regimetreuen und die -gegner und nach der Wende zerfällt es immer mehr – am Ende bleibt ein Geisterdorf, dass eingeebnet werden soll.
Anja Baumheier schreibt über Hoffnungen und Sehnsüchte, über eine dörfliche Idylle, die keine ist, über Mangelwirtschaft und Nachbarschaftshilfe, offene Freund- und versteckte Feindschaft, über Fluchthelfer und die Stasi und dass man sich nie sicher sein kann, wer auf welcher Seite steht. Trotzdem malt sie nie schwarzweiß. Es war nicht alles schlecht, aber eben auch nicht alles gut. Ein sehr berührendes Buch, das meine Vergangenheit wieder lebendig gemacht hat. #gegendasvergessen
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