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Bewertungen
Insgesamt 281 BewertungenBewertung vom 16.03.2025 | ||
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Clara, Elisabeth, Anja und Lena … vier Namen, vier Frauen, die in dem neuesten Roman von Katharina Fuchs eine tragende Rolle belegen. Erzählt wird die Geschichte von Clara, einer Frau, die in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts jung war. Sie wurde mit drei Geschwistern in eine Familie an der Armutsgrenze geboren und musste schon früh mit anpacken, um den Familienunterhalt der Familie mitzubestreiten. Während ihre Arbeit als Flaschenwäscherin in der Berliner Brauerei Kindl eine harte ist, versucht sie doch ihr Leben zu genießen und zwackt hier und da etwas für die schönen Dinge im Leben ab. Schnell lernt sie jedoch auch, dass es Menschen gibt, denen es noch viel schlechter geht als ihr selbst und mit ihrer selbstlosen Art hilft sie, wo sie kann. Als sich schließlich mit dem Naziregime die Lage noch weiter zuspitzt, muss auch sie leider feststellen, dass sie an ihre Grenzen stößt. |
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Bewertung vom 13.03.2025 | ||
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„Not your darling“ von Katherine Blake ist ein Buch, das seit Ende letzten Jahres rund um den Erscheinungstermin an allen nur möglichen prominenten literarischen Webseiten auftauchte. So wanderte es schließlich auch auf meinen Stapel ungelesener Bücher und im März 2025 nahm ich es mir nun endlich vor. |
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Bewertung vom 12.03.2025 | ||
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Also ich muss ja sagen, dieses (Hör)buch fand ich höchstinteressant und sehr, sehr berührend. Im Mittelpunkt steht die 57jährige Suri Eckstein. Suri entstammt einer chassidischen Familie. Die "Chassidim" sind ultraorthodoxe Juden, deren Bräuche ins 18. Jahrhundert zurückreichen und von denen die meisten – wenn nicht in Israel - in New York leben. Ich betone an dieser Stelle ihr Alter, denn Suri ist schwanger, mit Zwillingen, und gerät dadurch in höchste Not. Sie kann sich niemandem anvertrauen, denn sie würde Schande über die Familie bringen. So schiebt sie das Offensichtliche vor sich her und versucht den Babybauch zu vertuschen. Nicht einmal ihrem Mann Yidel kann sie sich öffnen, so groß ist ihre Scham. |
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Bewertung vom 10.03.2025 | ||
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Manche Kinder haben es nicht leicht im Leben und manche Frauen sollten vielleicht lieber keine Kinder in die Welt setzen. Aber wer bin ich, mich hier als Moralapostel aufspielen zu wollen? Das möchte ich mitnichten. Dennoch erfahre ich in dem Roman „22 Bahnen“ von Caroline Wahl, wie es sein kann, wenn man nicht in eine „Abendbrot Familie“ hineingeboren wird. Tilda und die kleine Ida können ein Lied davon singen. Ihre Mutter ist schwer Alkohol abhängig und verbringt ihre Tage mehr oder weniger im Wachkoma. An guten Tagen schleppt sie fremde Männer an und es steigen Partys in der kleinen Wohnung, an schlechten Tagen schläft sie nur. Man fragt sich, ob sie sich eigentlich überhaupt noch daran erinnert, dass sie Kinder hat?! So bleibt eben alles an Tilda hängen, der Großen, der Vernünftigen, die sich um Mutter, Haushalt, kleine Schwester, ihren Job an der Kasse und – ach Mensch! – einfach um alles kümmern muss. Tilda funktioniert oft selbst wie auf Autopilot und als Hörerin habe ich sie mehr als einmal bewundert, wie sie zielstrebig ihr Ding durchzieht. Doch auch eine junge Tilda stößt an ihre Grenzen, auch eine jungen Tilda ist nur ein Mensch, der ganz viel Liebe braucht. Kann sie diesen Kampf nicht nur ums Überleben, sondern auch ums Leben gewinnen? |
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Bewertung vom 09.03.2025 | ||
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Es kann keine einfache Kindheit gewesen sein, die die Zwillingsschwestern Enna und Jale bei ihrer Oma erlebt haben. Ihrer Oma, die kaum mehr als ein paar Worte am Stück redet und durch die Haft ihrer geliebten Tochter Alea für immer negativ geprägt sein wird. Doch die beiden Mädchen sind Kämpferinnen und erobern sich ihren eigenen Alltag geprägt vor allem durch ihre nicht enden wollenden Fahrten mit der „Sturmhöhe“, dem kleinen Boot, das schon ihrer Mutter erst Heimat und später ihr Untergang sein sollte. Enna und Jale sind ihre eigenen besten Freundinnen, kleben aneinander wie Pech und Schwefel, bis der Wunsch nach ein bisschen Eigenständigkeit ihre traute Zweisamkeit zu bedrohen scheint. Doch nun soll ja alles anders und besser werden. Ihre Mutter, von der sie bis heute nicht wissen, warum sie im Gefängnis sitzt, soll entlassen und alles soll gut werden. Doch dann verschwindet die Mutter und schließlich auch noch Jale, und Emma hat nur noch eine Mission: sie muss die Beiden finden. |
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Bewertung vom 08.03.2025 | ||
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Ich kaufe selten Bücher, meistens laufen sie mir auf die eine oder andere Weise über den Weg. Doch als ich sah, dass Joel Dicker mit „Ein ungezähmtes Tier“ einen neuen Kriminalroman rausgebracht hatte, musste ich ihn haben … sofort! |
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Bewertung vom 07.03.2025 | ||
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Middletide - Was die Gezeiten verbergen Der Protagonist Elijah, der einst seiner Heimatstadt, seinem ewig betrunkenen Vater aber auch seiner Jugendliebe Nakita den Rücken kehrte, ist wieder zu Hause. Sein eigener Romanversuch „Middletide“, eigentlich hoch gelobt von der Agentin, floppt und es ist Zeit für ihn zurückzukehren und seine Wunden zu lecken. Er zieht in die Hütte seines Vaters mitten im Wald und beschließt unabhängig und selbstversorgt zu leben. Nach einiger Zeit nähert er sich ganz vorsichtig wieder dem Rand der Gesellschaft an und nimmt das Jobangebot von Chitta, einem alten Freund des inzwischen verstorbenen Vaters, an. Auch Nakita taucht wieder in seinem Umkreis auf und nun hofft er inständig, dass er bei ihr, die er einst so bitter enttäuscht hat, eine zweite Chance bekommen wird. Doch dann wird Erin Landry, die Hausärztin des Dorfes, erhängt in der Nähe seiner Hütte aufgefunden und alle Finger deuten auf ihn. Elijah gerät unter Mordverdacht und kämpft schließlich gemeinsam mit Nakita und ihrem Vater um seine Unschuld … |
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Bewertung vom 07.03.2025 | ||
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Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4 Hedwig Eva Maria Kiesler, die sich später Hedy Lamarr nennen wird, wird im Jahr 1914 in Wien in eine gutbürgerliche Familie geboren. Schon früh steht sie auf den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten, und wird in ihrer ersten großen Rolle als Kaiserin Elisabeth auf der Bühne gefeiert. Ein besonders eifriger Fan scheint ihr hoffnungslos verfallen und überschüttet sie mit Rosen und „standing ovations“. Wir sprechen hier von dem reichsten Mann Österreichs, Fritz Mandl, der bald darauf ihr Ehemann werden wird. Alarmglocken hätten schrillen müssen, denn Mandl ist ein gewissenloser Waffenfabrikant, dem ein Krieg sehr zu pass kommen würde. So hält er dann auch bald Hof für die Größen der Nazis und sonstigen Großkopferten und lässt sich verehren und bewundern. Gerne schmückt er sich dabei mit der schönen Frau an seiner Seite, die er ansonsten jedoch bald wie in einem goldenen Käfig hält. Dass ihm hin und wieder „die Hand ausrutscht“ hat sie klaglos hinzunehmen. Doch Hedy ist nicht nur hübsch, sondern auch klug und saugt die Gespräche der hohen Herren mit all ihren technischen Komponenten in sich auf. Als Eifersucht, Gewalt und Herrschsucht ihres Mannes jedoch immer schlimmer werden, sieht sie nur noch einen Weg für sich: die Flucht nach Amerika. Dort erhält sie einen neuen Namen – Hedy Lamarr – und steht auch hier wieder erfolgreich vor der Kamera. Doch sie will nicht nur ihr schönes Gesicht, sondern auch ihr Gehirn gebrauchen und so fängt sie an, mit dem Komponisten George Antheil eine Frequenzverschlüsselung für Torpedos zu entwickeln … |
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Bewertung vom 06.03.2025 | ||
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Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9 In diesem neunten und somit vorletzten Band der Reihe rund um Gereon und Charlotte Rath (geb. Ritter) geht es mal wieder um Berlin, Verbrechen und – leider Gottes – die Nationalsozialisten. Doch halt, wo ist Gereon abgeblieben? Stimmt ja, er musste in die USA fliehen, wo er auch, wider Erwarten, heil angekommen ist. Doch nun kommen wir schon zu meinem Kritikpunkt … leider hören wir in „Transatlantik“ ansonsten herzlich wenig von ihm. Dafür tritt Charlotte verstärkt in den Vordergrund, indem sie versucht das Leben in Berlin so gut es geht allein zu bestreiten. Es wird auch keine Minute langweilig, denn nachdem der SS-Mann Klaus von Rekowski ermordet aufgefunden wird, verschwindet Charlys Freundin Greta Overbeck spurlos. Doch nicht nur das ist der Grund, warum Charlotte ihre Auswanderung in die Tschechoslowakei erstmal hintenanstellt, sondern auch, weil ihr ehemaliger Pflegesohn Fritze Thormann in einer psychiatrischen Anstalt gelandet ist, aus der es ihn zu befreien gilt. Ehe sie es sich versieht, steckt Charly knietief in eigenen Ermittlungen, die sie tief in die braunen Kreise führen während Gereon in den Vereinigten Staaten eher blass zurückbleibt … |
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Bewertung vom 05.03.2025 | ||
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Wenn man sich im Streit voneinander verabschiedet und der Partner nicht mehr nach Hause kommt, weil er unterwegs einen tödlichen Autounfall hat, ist man am Boden zerstört und zerfressen von Schuldgefühlen. Genau so ergeht es Christine Reutter, die auf diese Weise ihren Verlobten Mike Hartmann verliert. Nachdem sie sich beinahe ein Jahr in ihr Schneckenhaus zum Trauern verkrochen hat, begegnet ihr durch Zufall Mikes ehemaliger Chef und sie beginnt auf einmal den Todesfall zu hinterfragen. Schnell muss sie feststellen, dass hier längst nicht alle Puzzlesteine zusammenpassen. Doch nicht jeder ist erfreut über ihren Eifer, der Sache auf den Grund zu gehen. Einen Tag später steht ihre Wohnung in Flammen und sie kommt nur mit Mühe mit dem Leben davon. Immer mehr Menschen von „damals“ kommen aus den Löchern und immer unwahrscheinlicher scheint es, dass Mikes Unfall selbstverschuldet war … |
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