Joachim Meyerhoff
Broschiertes Buch
Hamster im hinteren Stromgebiet / Alle Toten fliegen hoch Bd.5
Roman
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»'Hamster im hinteren Stromgebiet' sollte es auf Rezept geben.« Der Spiegel.Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen?Der inzwischen fünfzigjährige Erzähler Joachim Meyerhoff gerät in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Do...
»'Hamster im hinteren Stromgebiet' sollte es auf Rezept geben.« Der Spiegel.
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen?
Der inzwischen fünfzigjährige Erzähler Joachim Meyerhoff gerät in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hn Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war.
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen?
Der inzwischen fünfzigjährige Erzähler Joachim Meyerhoff gerät in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hn Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war.
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, hat als Schauspieler an verschiedenen Theatern gespielt, unter anderem am Burgtheater in Wien, am Schauspielhaus in Hamburg, an der Berliner Schaubühne und den Münchner Kammerspielen. Dreimal wurde er für seine Arbeit zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2011 begann er mit der Veröffentlichung seines mehrteiligen Zyklus 'Alle Toten fliegen hoch'. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.
Produktdetails
- Alle Toten fliegen hoch 5
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Artikelnr. des Verlages: 4002758
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 7. April 2022
- Deutsch
- Abmessung: 191mm x 126mm x 25mm
- Gewicht: 277g
- ISBN-13: 9783462002645
- ISBN-10: 3462002643
- Artikelnr.: 62858180
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Wiebke Porombka mag das Leichte und "Ausgeschmückte" in den Romanen von Joachim Meyerhoff. Und das funktioniert sogar, wenn der Autor nicht von weit zurückliegenden Schauspiel- und Jugenderfahrungen erzählt, sondern von dem Schlaganfall, der ihn erst vor wenigen Monaten ereilte. Die Kritikerin erkennt zwar durchaus die damit einhergehenden Sorgen und Ängste, die der Autor "berührend" schildert, amüsiert sich aber zugleich bestens, wenn ihr Meyerhoff von der "Einschäumung seiner Genitalien" durch zwei Pfleger oder vom Bauchfett des Sanitäters erzählt. Gelegentlich hätte dem Roman ein wenig Distanz gut getan, räumt Porombka ein - nicht jede Selbsterkundung ist die Erwähnung wert, meint sie. Insgesamt aber staunt sie, wie es Meyerhoff einmal mehr gelingt, "Lebendiges" zu konservieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Klamauk als Medizin?
Joachim Meyerhoffs Roman "Hamster im hinteren Stromgebiet" verarbeitet einen Schlag des Schicksals
Bald zehn Jahre dauert die Erfolgsgeschichte von Joachim Meyerhoffs autobiographischem Zyklus "Alle Toten fliegen hoch" schon an, gut 2,3 Millionen Exemplare hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch bislang verkauft, mit "Hamster im hinteren Stromgebiet" erscheint nun der fünfte Roman. Seinen Ursprung hat das Projekt in Theaterabenden, auf denen Meyerhoff aus seinem Leben erzählte - von seinem Austauschjahr in den Vereinigten Staaten, aber auch von Tragischem wie dem frühen Unfalltod eines seiner Brüder.
Dass die Romane - bei Publikum und Kritik gleichermaßen - auf Begeisterung stoßen, mag
Joachim Meyerhoffs Roman "Hamster im hinteren Stromgebiet" verarbeitet einen Schlag des Schicksals
Bald zehn Jahre dauert die Erfolgsgeschichte von Joachim Meyerhoffs autobiographischem Zyklus "Alle Toten fliegen hoch" schon an, gut 2,3 Millionen Exemplare hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch bislang verkauft, mit "Hamster im hinteren Stromgebiet" erscheint nun der fünfte Roman. Seinen Ursprung hat das Projekt in Theaterabenden, auf denen Meyerhoff aus seinem Leben erzählte - von seinem Austauschjahr in den Vereinigten Staaten, aber auch von Tragischem wie dem frühen Unfalltod eines seiner Brüder.
Dass die Romane - bei Publikum und Kritik gleichermaßen - auf Begeisterung stoßen, mag
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daran liegen, dass es Meyerhoff gelingt, maximal viel Energie von der Bühne in die Bücher mit hinüberzunehmen. Man kann sich während der Lektüre des Eindrucks kaum erwehren, Meyerhoff säße neben einem und haute eine Schote nach der anderen raus. Und müsste dabei selbst immer wieder auflachen über den ganzen Unsinn, den so ein Leben ausmacht.
Unvergessen etwa, wie der baumlange Meyerhoff als Schauspielschüler bei seinen ebenso mondänen wie kapriziösen Münchener Großeltern lebt und von ihnen, die schon morgens ihr hochprozentiges Mundwasser nach dem Gurgeln schlucken, regelmäßig unter den Tisch getrunken wird, so dass er abends schließlich promilleselig im Treppenlifter in sein rosafarbenes Zimmer transportiert werden muss. Ob die Anekdote nur zur Hälfte stimmt? Ob sie bei jedem Wiedererzählen eine Nuance schräger geworden ist? Vollkommen unerheblich.
Was aber passiert mit dieser erzählerischen Leichtigkeit und der Lust an der Ausschmückung, wenn nicht alte Jugenderinnerungen hervorgeholt werden, sondern wenn das Erzählte nur wenige Monate zurückliegt? Und mehr noch: Wenn das Existentielle nicht nur immer einmal wieder hereinlugt, sondern wenn es alles überstrahlt, wenn plötzlich das eigene Leben auf dem Spiel steht?
In "Hamster im hinteren Stromgebiet" erzählt Meyerhoff von einem Schlaganfall, der ihn vier Monate nach seinem 51. Geburtstag ereilt, als er gerade mit der älteren seiner beiden Töchter an einer Hausarbeit über Bipolarität sitzt. Ihm wird übel, der Raum verliert die Kontur und verschwimmt. "Mein linkes Bein fing sanft zu kribbeln an, auf dem Schienbein eine Ameisenstraße, dann stärker und verlor seine für mich eindeutige Position im Raum. Mit einer prickelnden Entladung wich schlagartig alle Kraft aus dem linken Arm."
Meyerhoff weiß sofort, was ihm widerfährt. Und er weiß auch: "Zeit ist Hirn" - je schneller er im Krankenhaus ist, umso größer die Chance, dass bleibende Schäden verhindert werden können. Umso quälender - und absurder - erscheint das ewige Verharren des Krankenwagens, in den Meyerhoff, begleitet von einer Tochter, von zwei schwitzenden Sanitätern das Treppenhaus hinuntergewuchtet worden ist. Es fehlt die Anweisung, welches Krankenhaus aufnahmebereit ist.
An dieser Stelle würde man auf Übertreibung hoffen. Zu befürchten steht allerdings, dass es sich hierbei genauso wenig um eine handelt wie bei der Beschreibung der lazarettgleichen Wiener Intensivstation, auf der Meyerhoff irgendwann dann doch ankommt und auf der die Patienten, Männer wie Frauen, nur durch Vorhänge getrennt nebeneinanderliegen, so dass jede Regung, jedes Stöhnen, jedes intime Gespräche der anderen zu vernehmen ist. Aus literarischer Sicht ist dieser Raum ideal: Indem Meyerhoff die Verzweiflung der anderen beschreibt, muss er die eigene nicht artikulieren, sondern kann sich in ihr spiegeln. Seine jüngere Tochter ist es, die das Ungeheure dann doch ausspricht: "Stirbst du?"
Dass die Leichtigkeit angesichts der eigenen Versehrtheit zunächst einmal reichlich Einbußen hinnehmen muss, braucht kaum eigens erwähnt zu werden. Bemerkenswert und auch berührend - ohne auf banale Weise betroffen zu machen - aber ist die Art und Weise, wie Meyerhoff von den Tagen im Krankenhaus, zunächst auf der lazarettähnlichen Intensivstation, schließlich, weil eine Krankenschwester ihn erkennt, auch als Nichtprivatpatient in einem Einzelzimmer, erzählt. Das Erzählen, die Sprache - um deren Verlust er als Schauspieler vielleicht noch mehr als andere fürchten muss - wird mehr denn je zum lebensrettenden Faktor.
Natürlich ist vor allem der Roman selbst eine solche Selbstversicherung. Zunächst einmal aber, um die eigenen Fähigkeiten, das Sprach- wie das Erinnerungsvermögen, zu überprüfen, memoriert Meyerhoff Theatertexte. Und weil er befürchtet, im Schlaf könne er einen zweiten Schlaganfall erleiden, verbringt er die Krankenhausnächte, indem er sich Geschichten von zurückliegenden Reisen in Erinnerung ruft. Und so begibt er sich in Gedanken mit seinem Bruder auf Wandertour nach Norwegen und mit der neuen Freundin, für die er Frau und zwei Töchter verlassen hat, in den Senegal, wo er von asthmatischen Anfällen heimgesucht wird und die Nächte ausgestreckt auf dem Hotelboden verbringt, um möglichst nah an der Klimaanlage zu sein.
Kommen in diesen nächtlichen Reisen einerseits die eigenen nicht nur physischen Schwächen zur Sprache, so bricht sich in ihnen andererseits auch zusehends die Komik wieder Bahn und greift über auf den tristen Krankenhausalltag. Spätestens in der Schilderung eines vollkommen missratenen Patchworkfamilien-Aufenthalts auf Mallorca oder einer vermutlich irrtümlich von zwei robusten Pflegern erteilten Dusche - inklusive wilder Einschäumung der Genitalien und Modellierung alberner Schaummützen - oder den Beobachtungen des eigentlich bemitleidenswerten Treibens im Speisesaal für Schlaganfallpatienten scheint Meyerhoff sich in den heilenden Klamauk hereingeredet zu haben. "Einem Typ fiel die Brille in die von Thomas Bernhard unsterblich gerühmte Frittatensuppe und er setzte sie sich samt Pfannkuchenfäden zurück auf die Nase. Saß stoisch da, als ob nichts wäre, und vom Brillenbügel baumelte die Suppeneinlage."
Den Begriff "Kontrastbetonung", so Meyerhoff, habe er von seinem Onkel, einem Biologen, gelernt. Als erzählerisches Mittel beherrscht er diese brillant. Wo es zu schmerzhaft wird, wo etwa das Trainieren der durch den Schlaganfall verlorenen motorischen Fähigkeiten zäh und aufreibend wird, zieht er sich selbst durch Witz wieder hinaus. Ein "Schlupfloch aus der eigenen Hilflosigkeit" nennt Meyerhoff die Komik.
Als er - trotz der widrigen Umstände beinahe freudig - das zwischen dem Bauchfett des Fahrers eingeklemmte Lenkrad des Krankenwagens entdeckt - "Steuer im Speckmantel sozusagen" -, stößt man auf ein weiteres poetologisches Prinzip. Schon immer, so Meyerhoff, sei er auf der Suche nach solchen Motiven gewesen: "Bäume, die angenagelte Schilder verschlangen oder mit ihrer Rinde schmiedeeiserne Zäune umwuchsen". Als Zwanzigjähriger wiederum habe er leidenschaftlich alle möglichen Dinge, vorzugsweise Organisches, in Harz gegossen: "Neun kleine Wiener Würstchen, neun überfahrene Frösche oder neun vom Metzger bestellte Kuhaugen."
Eben dies macht auch der Erzähler Meyerhoff: Lebendiges in Harz gießen und konservieren. Diese Gießharz-Methode mag nun allerdings auch der Grund für die schwächeren Passagen des Romans sein. Denn eingießen kann man ja erst einmal jede Menge, erst mit der Zeit aber erkennt man, welche Exponate wirklich ausstellens- und bewahrenswert und welche allzu ungefilterte Selbstbeschreibungen oder -entwürfe à la "Ich bin ja ein Mensch, der . . ." sind. Als Meyerhoff einmal auf dem Krankenhausflur auf seine Töchter wartet, wirft er sich jedes Mal in Pose, wenn sich die Fahrstuhltür öffnet, um die Töchter mit seiner guten Verfassung zu beeindrucken. Schließlich gibt er erschöpft auf, denn alles "Posingpulver" ist verschossen. Eine Prise weniger dieses Pulvers hätte dem Roman ganz sicher nicht geschadet.
Und während man über weit zurückliegenden Humbug unbeschwerter zu lachen gewillt ist, mag man sich bei der Lektüre von "Hamster im hinteren Stromgebiet" zwischenzeitlich durchaus stirnrunzelnd fragen, wie lustig es beispielsweise eine Exfrau findet, wenn der abtrünnige Vater zur Kompensation seines schlechten Gewissens ohne Absprache ein Kaninchen samt Ausstattung für eine der Töchter in die Wohnung schleppt, in der er selbst nicht mehr wohnt. Und das Ganze dann noch ausschlachtet. Die Episode, nicht das Tier. Aber das bleibt freilich ein voll und ganz außerliterarisches Kriterium.
WIEBKE POROMBKA
Joachim Meyerhoff: "Hamster im hinteren Stromgebiet". Roman.
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020. 320 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Unvergessen etwa, wie der baumlange Meyerhoff als Schauspielschüler bei seinen ebenso mondänen wie kapriziösen Münchener Großeltern lebt und von ihnen, die schon morgens ihr hochprozentiges Mundwasser nach dem Gurgeln schlucken, regelmäßig unter den Tisch getrunken wird, so dass er abends schließlich promilleselig im Treppenlifter in sein rosafarbenes Zimmer transportiert werden muss. Ob die Anekdote nur zur Hälfte stimmt? Ob sie bei jedem Wiedererzählen eine Nuance schräger geworden ist? Vollkommen unerheblich.
Was aber passiert mit dieser erzählerischen Leichtigkeit und der Lust an der Ausschmückung, wenn nicht alte Jugenderinnerungen hervorgeholt werden, sondern wenn das Erzählte nur wenige Monate zurückliegt? Und mehr noch: Wenn das Existentielle nicht nur immer einmal wieder hereinlugt, sondern wenn es alles überstrahlt, wenn plötzlich das eigene Leben auf dem Spiel steht?
In "Hamster im hinteren Stromgebiet" erzählt Meyerhoff von einem Schlaganfall, der ihn vier Monate nach seinem 51. Geburtstag ereilt, als er gerade mit der älteren seiner beiden Töchter an einer Hausarbeit über Bipolarität sitzt. Ihm wird übel, der Raum verliert die Kontur und verschwimmt. "Mein linkes Bein fing sanft zu kribbeln an, auf dem Schienbein eine Ameisenstraße, dann stärker und verlor seine für mich eindeutige Position im Raum. Mit einer prickelnden Entladung wich schlagartig alle Kraft aus dem linken Arm."
Meyerhoff weiß sofort, was ihm widerfährt. Und er weiß auch: "Zeit ist Hirn" - je schneller er im Krankenhaus ist, umso größer die Chance, dass bleibende Schäden verhindert werden können. Umso quälender - und absurder - erscheint das ewige Verharren des Krankenwagens, in den Meyerhoff, begleitet von einer Tochter, von zwei schwitzenden Sanitätern das Treppenhaus hinuntergewuchtet worden ist. Es fehlt die Anweisung, welches Krankenhaus aufnahmebereit ist.
An dieser Stelle würde man auf Übertreibung hoffen. Zu befürchten steht allerdings, dass es sich hierbei genauso wenig um eine handelt wie bei der Beschreibung der lazarettgleichen Wiener Intensivstation, auf der Meyerhoff irgendwann dann doch ankommt und auf der die Patienten, Männer wie Frauen, nur durch Vorhänge getrennt nebeneinanderliegen, so dass jede Regung, jedes Stöhnen, jedes intime Gespräche der anderen zu vernehmen ist. Aus literarischer Sicht ist dieser Raum ideal: Indem Meyerhoff die Verzweiflung der anderen beschreibt, muss er die eigene nicht artikulieren, sondern kann sich in ihr spiegeln. Seine jüngere Tochter ist es, die das Ungeheure dann doch ausspricht: "Stirbst du?"
Dass die Leichtigkeit angesichts der eigenen Versehrtheit zunächst einmal reichlich Einbußen hinnehmen muss, braucht kaum eigens erwähnt zu werden. Bemerkenswert und auch berührend - ohne auf banale Weise betroffen zu machen - aber ist die Art und Weise, wie Meyerhoff von den Tagen im Krankenhaus, zunächst auf der lazarettähnlichen Intensivstation, schließlich, weil eine Krankenschwester ihn erkennt, auch als Nichtprivatpatient in einem Einzelzimmer, erzählt. Das Erzählen, die Sprache - um deren Verlust er als Schauspieler vielleicht noch mehr als andere fürchten muss - wird mehr denn je zum lebensrettenden Faktor.
Natürlich ist vor allem der Roman selbst eine solche Selbstversicherung. Zunächst einmal aber, um die eigenen Fähigkeiten, das Sprach- wie das Erinnerungsvermögen, zu überprüfen, memoriert Meyerhoff Theatertexte. Und weil er befürchtet, im Schlaf könne er einen zweiten Schlaganfall erleiden, verbringt er die Krankenhausnächte, indem er sich Geschichten von zurückliegenden Reisen in Erinnerung ruft. Und so begibt er sich in Gedanken mit seinem Bruder auf Wandertour nach Norwegen und mit der neuen Freundin, für die er Frau und zwei Töchter verlassen hat, in den Senegal, wo er von asthmatischen Anfällen heimgesucht wird und die Nächte ausgestreckt auf dem Hotelboden verbringt, um möglichst nah an der Klimaanlage zu sein.
Kommen in diesen nächtlichen Reisen einerseits die eigenen nicht nur physischen Schwächen zur Sprache, so bricht sich in ihnen andererseits auch zusehends die Komik wieder Bahn und greift über auf den tristen Krankenhausalltag. Spätestens in der Schilderung eines vollkommen missratenen Patchworkfamilien-Aufenthalts auf Mallorca oder einer vermutlich irrtümlich von zwei robusten Pflegern erteilten Dusche - inklusive wilder Einschäumung der Genitalien und Modellierung alberner Schaummützen - oder den Beobachtungen des eigentlich bemitleidenswerten Treibens im Speisesaal für Schlaganfallpatienten scheint Meyerhoff sich in den heilenden Klamauk hereingeredet zu haben. "Einem Typ fiel die Brille in die von Thomas Bernhard unsterblich gerühmte Frittatensuppe und er setzte sie sich samt Pfannkuchenfäden zurück auf die Nase. Saß stoisch da, als ob nichts wäre, und vom Brillenbügel baumelte die Suppeneinlage."
Den Begriff "Kontrastbetonung", so Meyerhoff, habe er von seinem Onkel, einem Biologen, gelernt. Als erzählerisches Mittel beherrscht er diese brillant. Wo es zu schmerzhaft wird, wo etwa das Trainieren der durch den Schlaganfall verlorenen motorischen Fähigkeiten zäh und aufreibend wird, zieht er sich selbst durch Witz wieder hinaus. Ein "Schlupfloch aus der eigenen Hilflosigkeit" nennt Meyerhoff die Komik.
Als er - trotz der widrigen Umstände beinahe freudig - das zwischen dem Bauchfett des Fahrers eingeklemmte Lenkrad des Krankenwagens entdeckt - "Steuer im Speckmantel sozusagen" -, stößt man auf ein weiteres poetologisches Prinzip. Schon immer, so Meyerhoff, sei er auf der Suche nach solchen Motiven gewesen: "Bäume, die angenagelte Schilder verschlangen oder mit ihrer Rinde schmiedeeiserne Zäune umwuchsen". Als Zwanzigjähriger wiederum habe er leidenschaftlich alle möglichen Dinge, vorzugsweise Organisches, in Harz gegossen: "Neun kleine Wiener Würstchen, neun überfahrene Frösche oder neun vom Metzger bestellte Kuhaugen."
Eben dies macht auch der Erzähler Meyerhoff: Lebendiges in Harz gießen und konservieren. Diese Gießharz-Methode mag nun allerdings auch der Grund für die schwächeren Passagen des Romans sein. Denn eingießen kann man ja erst einmal jede Menge, erst mit der Zeit aber erkennt man, welche Exponate wirklich ausstellens- und bewahrenswert und welche allzu ungefilterte Selbstbeschreibungen oder -entwürfe à la "Ich bin ja ein Mensch, der . . ." sind. Als Meyerhoff einmal auf dem Krankenhausflur auf seine Töchter wartet, wirft er sich jedes Mal in Pose, wenn sich die Fahrstuhltür öffnet, um die Töchter mit seiner guten Verfassung zu beeindrucken. Schließlich gibt er erschöpft auf, denn alles "Posingpulver" ist verschossen. Eine Prise weniger dieses Pulvers hätte dem Roman ganz sicher nicht geschadet.
Und während man über weit zurückliegenden Humbug unbeschwerter zu lachen gewillt ist, mag man sich bei der Lektüre von "Hamster im hinteren Stromgebiet" zwischenzeitlich durchaus stirnrunzelnd fragen, wie lustig es beispielsweise eine Exfrau findet, wenn der abtrünnige Vater zur Kompensation seines schlechten Gewissens ohne Absprache ein Kaninchen samt Ausstattung für eine der Töchter in die Wohnung schleppt, in der er selbst nicht mehr wohnt. Und das Ganze dann noch ausschlachtet. Die Episode, nicht das Tier. Aber das bleibt freilich ein voll und ganz außerliterarisches Kriterium.
WIEBKE POROMBKA
Joachim Meyerhoff: "Hamster im hinteren Stromgebiet". Roman.
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020. 320 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Eine Hommage ans Leben.« Claudia Brandau Hessische/Niedersächsische Allgemeine 20201218
eBook, ePUB
Zum Inhalt:
Gerade noch topfit und plötzlich landet man im Krankenhaus. Genau das hat der Autor erlebt, der durch einen Schlaganfall plötzlich völlig aus dem Gleichgewicht geworfen wurde. Aber ein Meyerhoff lässt sich nicht unterkriegen und schreibt ein Buch darüber.
Meine …
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Zum Inhalt:
Gerade noch topfit und plötzlich landet man im Krankenhaus. Genau das hat der Autor erlebt, der durch einen Schlaganfall plötzlich völlig aus dem Gleichgewicht geworfen wurde. Aber ein Meyerhoff lässt sich nicht unterkriegen und schreibt ein Buch darüber.
Meine Meinung:
Auch wenn das Buch thematisch ja eher eine dramatische Geschichte erzählt, entbehrt es nicht einer gewissen Komik. Der Autor ist einfach ein begnadeter Erzähler und auch in dieser höchst persönlichen und durch aus dramatischen Situation macht er das beste daraus. Er schreibt darüber und das durch aus amüsant. Auch gibt es wieder mal Begrifflichkeiten, die mit überrascht haben. Schlaganfall klingt dramatisch, Schlagerl eher niedlich. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch sehr genossen und hoffe, dass viele Leser dieses bemerkenswerte Werk lesen.
Fazit:
Tolle Erzählung
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Gebundenes Buch
Mit "Hamster im hinteren Stromgebiet" ist der fünfte Teil aus Joachim Meyerhoffs Lebenserinnerungen erschienen. Dieses Mal beginnt der Roman dramatisch auf einer Intensivstation. Der Autor wird mit einem Schlaganfall eingeliefert. 9 Tage lang begleiten wir Leser seine Suche nach sich …
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Mit "Hamster im hinteren Stromgebiet" ist der fünfte Teil aus Joachim Meyerhoffs Lebenserinnerungen erschienen. Dieses Mal beginnt der Roman dramatisch auf einer Intensivstation. Der Autor wird mit einem Schlaganfall eingeliefert. 9 Tage lang begleiten wir Leser seine Suche nach sich selbst im Krankenhaus. Während Meyerhoff "sich ein Stück Unberechenbarkeit zurückerobert" blickt er auch auf den Zwei-Klassen-Betrieb im Krankenhaus und eine Kolonie Hamster in der Parkanlage.
Ich habe nicht viel zu diesem Buch zu sagen, außer "Danke". Danke für 300 Seiten Tragik, Komik und Spannung. Für mich steht das Buch seinen Vorgängern in nichts nach. Ich fand es einfach wunderbar mehr über den erwachsenen Meyerhoff und seinen konstruktivem Umgang mit dem Leben zu erfahren. Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Ich muss gestehen, ich kannte vorher weder Joachim Meyerhoff noch seine autobiografische Serie „Alle Toten fliegen hoch“ – trotzdem habe ich mich auf sein neuestes Buch „Hamster im hinteren Stromgebiet“ sehr gefreut, denn der Klappentext hat mich stark angesprochen. …
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Ich muss gestehen, ich kannte vorher weder Joachim Meyerhoff noch seine autobiografische Serie „Alle Toten fliegen hoch“ – trotzdem habe ich mich auf sein neuestes Buch „Hamster im hinteren Stromgebiet“ sehr gefreut, denn der Klappentext hat mich stark angesprochen. Daher kann ich das Buch, das der fünfte Teil der Reihe ist, nur alleine und nicht im Kontext der Serie betrachten.
„Ich überlegte, ob ich lieber einen Herzinfarkt gehabt hätte. Irgendwie schon, befand ich, da das Herz doch einfach eine Pumpe ist und lange nicht so geheimnisvoll wie das Gehirn. Bekommt man halt drei Stents und weiter geht’s.“ - so war es dann aber nicht. Mit 51 Jahren hatte Joachim Meyerhoff einen Schlaganfall. Ohne Vorwarnung war seine linke Körperhälfte plötzlich „wie wegradiert“ und wird zu „tauber Materie“. Seine Erlebnisse hat er in seinem neuesten Buch launig, aber auch sehr nachdenklich aufgearbeitet. Dabei verknüpft er gekonnt die Zeit nach dem Schlaganfall mit Episoden aus seiner Vergangenheit, was mir, der ich weder ihn, noch seine anderen Bücher kannte, das Verständnis enorm erleichterte.
Alles in allem hat mich das Buch sehr überrascht. Meyerhoffs Herangehensweise, sein Umgang mit dem Schlaganfall hat mich beeindruckt. So ist sein Buch eine Mischung aus Humor, Galgenhumor und sehr ernsten Gedanken. Lustig fand ich zum Teil auch die abenteuerlichen Wege, auf die sich seine Gedanken gemacht haben. „Was mich allerdings befremdete, war nicht so sehr die Tatsache, dass ich fünfzig geworden war, sondern dass viele, wenn nicht sogar alle meine Körperteile und Organe ebenfalls dieses Alter erreicht hatten. Auch meine Nieren, meine Lunge, meine Leber, ja sogar mein Gehirn waren jetzt fünfzig. Der Gedanke an meine fünfzig Jahre alten Pobacken erfüllte mich mit Schrecken.“ Vor allem in den schlaflosen Nächten wanderten seine Gedanken in die Vergangenheit. So schreibt er über seinen Bruder, der mit 21 Jahren starb, seine drei Kinder und Reisen, die er unternommen hat, unternimmt nachts im Krankenhaus „Weltreisen auf engstem Raum“. „Vielleicht war an Reisen zu denken ein probates Mittel, meine Ängste zu domestizieren, überlegte ich und trank einen Schluck kalten Früchtetee, der wie verflüssigte Depression schmeckte.“
Das Inhaltsverzeichnis irritierte mich zuerst sehr. Aber tatsächlich passen die wirren Fragmente als Überschriften dann ganz hervorragend zu den Kapiteln und auch der kryptisch anmutende Titel klärt sich auf. Und sowohl Kapitel als auch Titel schaffen ganz klar eines: Neugierde auf das Buch! Das Buch selbst ist eine Mischung aus Autobiografie und, wenn man so will, einer Art Abenteuerroman. Denn die Erlebnisse des Autors im Krankenhaus bzw. der Stroke Unit, sind tatsächlich zum Teil abenteuerlich. Die Sprache ist detailgetreu bildhaft und fast poetisch, und, obwohl es manchmal etwas kompliziert geschrieben ist, fand ich das Buch ganz hervorragend zu lesen. Manche Gedankengänge brachten mich (trotz der eigentlichen Dramatik der Geschichte – immerhin ist ein Schlaganfall kein Schnupfen) heftig zum Lachen. Andere hinterließen mich sehr nachdenklich. „Wann war uns das Staunen über den Fortschritt abhandengekommen? Und wann, fragte ich mich, war die Dankbarkeit darüber, dass Dinge funktionierten, zum bloßen Anspruch verkommen?“ Der Autor kommt mit seinen Gedankenwanderungen ganz schön rum, aber bevor er den roten Faden verliert, findet er immer wieder zurück zum eigentlichen Thema. Da er in einem österreichischen Krankenhaus lag, schreibt er bisweilen auf Österreichisch. Manche Sätze habe ich mir (zur Verwirrung meines Umfelds) laut vorgelesen, dann hatte ich (als gebürtiger Schwabe) aber kein Problem mehr, Sätze wie „Ist die linke Seite noch sehr bamstig?“ zu verstehen. Mich hat das Buch also trotz des ernsten Themas hervorragend unterhalten und ich vergebe 5 Sterne.
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Gebundenes Buch
Der Witzemacher hat Schlaganfall
Zwei Dinge habe ich mich beim Lesen des Buches immer wieder gefragt:
Wie kann ein Autor, der eine Sexologie plant (ich hoffe, dass man ein Werk mit 6 Bänden so nennt), wissen, dass er zwischenzeitlich einen Schlaganfall bekommen wird, über den er im 5. …
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Der Witzemacher hat Schlaganfall
Zwei Dinge habe ich mich beim Lesen des Buches immer wieder gefragt:
Wie kann ein Autor, der eine Sexologie plant (ich hoffe, dass man ein Werk mit 6 Bänden so nennt), wissen, dass er zwischenzeitlich einen Schlaganfall bekommen wird, über den er im 5. Band schreiben wird. Meyerhoff wollte doch bestimmt über ein anderes Thema schreiben!
Und 2.: Passen seine Reisegeschichten in der Nacht auf der Intensivstation zum Thema?
Beim früheren Burgschauspieler darf man nicht fragen, ob sich das alles so ereignet hat. Wichtig ist, dass es lustig ist oder zumindest interessant. Letzteres bedurfte bei den Reisen genauere Angaben, damit ich als Meyerhofffan auf seinen Spuren durch Norwegen wandern oder durch den Senegal fahren kann.
Eine Krankheit ist für den Autor vielleicht das falsche Thema, auch wenn es keinesfalls langweilt, wie er mit seiner Tochter im Krankenwagen wartet, bis eine Klinik gefunden wird.
Richtig lachen musste ich aber erst auf S.200 als über Verkehrsminister Scheuers Pressekonferenz zu den niedrigsten Verkehrstotenzahlen berichtet wird, die durch „Renntraining für Senioren“ noch weiter gesenkt werden sollen. „Lieber an der Ampel flitzen, als wochenlang im Rollstuhl sitzen“ und „Wer zu langsam geht, den bestraft das Leben“ fällt dem Autor dazu ein. Noch schöner ist der Witz seines Sohnes, der für diesen Ort leider zu lang ist.
Mit besserer Gesundheit kommt Meyerhoff richtig in Fahrt und lässt uns teilhaben an einer Waschaktion für einen Herrn Wurz und an einem Besuch in der Mensa von Schlaganfallpatienten.
Anfangs dachte ich, der Autor hätte seine Spritzigkeit verloren, doch das rasante Ende erzwingt mindestens 4 Sterne.
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eBook, ePUB
Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. Allein schon, wie er nach einem Schlaganfall dort hingelangt, ist ausführlich …
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Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. Allein schon, wie er nach einem Schlaganfall dort hingelangt, ist ausführlich geschildert. Nein, nicht langweilig; haarsträubende Erlebnisse durchlebt der Patient, im Folgenden oft nur Pat genannt. Gut, dass seine große Tochter dabei ist! In der Klinik wird es auch nicht besser, Unsicherheit, Verwirrung, Angst ergreifen von Meyerhoff Besitz. Besonders in den Nächten steigert sich die Angst vor Verschlechterung seines Zustandes. Erinnerungen an schöne oder wenigstens interessante Dinge aus der Vergangenheit müssen her. Meyerhoff erzählt, aber wie! Jedes Wort sitzt, der Sprachstil ist eloquent, spannend zu lesen. Egal, ob er mit dem Bruder in Norwegen ein Selbstfahrer-Auto bestieg, im Sudan mit der Freundin irre Taxifahrer kennenlernte, einen Tausendfüßlerregen ertrug oder in Anatolien von einem Masseur bedrängt wurde - er schildert es auf unterhaltsame Weise. Auch Erlebnisse mit seinen innig geliebten Kindern darf der Leser teilen. Kindergartenkämpfe, Läusebefall oder Schleimherstellung inclusive.
Und immer wieder: was durchlebt Pat in der Klinik, wie verhalten sich Mitpatienten ( nein, die kann man sich nicht aussuchen), Pflegepersonal und Ärzte. Ironische Kommentare fehlen nicht, auch über sich selbst kann Josse lachen. Mitunter ist es allerdings auch eine Art Galgenhumor.
„Nur“ neun Tage, aber was für eine ((authentische) Geschichte!
Dieser Roman ist unbedingt zu empfehlen.
Joachim Meyerhoff, Verlag Kiepenheuer & Witsch
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eBook, ePUB
Ernstes Thema unterhaltsam erzählt
Ich muss zugeben, ich kannte bisher keins der Werke von Joachim Meyerhoff. Der Hype um das Buch hat mich neugierig gemacht und ich war nach dem Lesen einer Leseprobe begeistert und neugierig auf das Buch, wie es weitergeht. Joachim Meyerhoff kann …
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Ernstes Thema unterhaltsam erzählt
Ich muss zugeben, ich kannte bisher keins der Werke von Joachim Meyerhoff. Der Hype um das Buch hat mich neugierig gemacht und ich war nach dem Lesen einer Leseprobe begeistert und neugierig auf das Buch, wie es weitergeht. Joachim Meyerhoff kann erzählen. Auch in ernsten Situationen blitzt die Komik durch. Er erzählt so, dass man immer weiterlesen möchte und mehr erfahren möchte. Das ist schon eine Kunst für sich. An und für sich interessiere ich mich nicht sonderlich für Bücher, wo der Protagonist einen Schlaganfall erleidet und erzählt, wie es ihm fortan geht, welche Erfahrungen er macht und welche Erinnerungen er noch hat bzw. heraufbeschwören kann. Aber Joachim Meyerhoff schafft es, das kurzweilig zu erzählen, so dass man einerseits mit ihm mitleidet und andererseits über die komischen Situationen lachen kann. Zum Schluss hin zog es sich dann doch etwas, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Ich werde mir bestimmt noch andere Bücher von ihm zu Gemüte führen.
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Gebundenes Buch
Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden Klinikaufenthalt und seiner allmählichen …
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Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden Klinikaufenthalt und seiner allmählichen Rekonvaleszenz.
Mich beeindruckt die Detailgenauigkeit seiner Beschreibungen. Selbst in seiner Situation der Erkrankung beobachtet er genau. In vielen erkennt er auch das komische. Überhaupt ist der Humor von Joachim Meyerhoff großartig. Hinzu kommt die spürbare Zuneigung, die er für die Menschen empfindet, insbesondere natürlich für seine 3 Kinder, die immer wieder eine große Rolle im Buch spielen.
Vergleicht man „Hamster im hinteren Stromgebiet“ mit Meyerhoffs erstem Buch Amerika, sieht man deutlich, wie er sich als Schriftsteller weiterentwickelt hat.
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Was macht man, wenn dich ein gesundheitlicher Rückschlag, in diesem Fall ein Schlaganfall, aus dem gewohnten Leben wirft?
Der Autor (und Schauspieler) Joachim Meyerhoff hat sich dafür entschieden, diesen Schicksalsschlag im schreiben eines Romans zu verarbeiten. Wie er selbst …
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Bewegend
Was macht man, wenn dich ein gesundheitlicher Rückschlag, in diesem Fall ein Schlaganfall, aus dem gewohnten Leben wirft?
Der Autor (und Schauspieler) Joachim Meyerhoff hat sich dafür entschieden, diesen Schicksalsschlag im schreiben eines Romans zu verarbeiten. Wie er selbst sagt, stand lange Zeit nicht fest, ob das Buch jemals erscheinen würde. Doch Gott sei Dank, ist es nun da und wir können es lesen.
Ich muss gestehen, dass es für mich das erste Buch von ihm ist und ich es daher nicht mit den Vorgängern vergleichen kann. Wie ich jedoch schon gelesen habe, soll es mit seinen anderen Werken zudem gar nicht vergleichbar sein. Für mich steht es also allein da und vielleicht ist es in dem Fall sogar besser. Denn es ist nun mal aus einer Situation heraus entstanden, ohne die es dieses Buch sonst gar nicht gäbe.
Ich kann und will gar nicht viel zum Inhalt sagen, denn der ist schon beschrieben und aufgrund der Situation im Rahmen sich er auch nachvollziehbar.
Was ich sagen kann, ist, dass ich trotz des eigentlich schwierigen Themas das Buch sehr gern gelesen habe. Denn mit viel Galgenhumor und sehr ehrlich bewältigt Joachim Meyerhoff mit diesem Roman seine Erlebnisse..
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Gebundenes Buch
Ich hatte mich wahnsinnig auf das neue Buch von Joachim Meyerhoff gefreut, weil ich sein Buch "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" total liebe, aber dieses Buch fand ich leider enttäuschend.
In der Ich Perspektive geschrieben, wie alle Bücher des Autors, …
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Ich hatte mich wahnsinnig auf das neue Buch von Joachim Meyerhoff gefreut, weil ich sein Buch "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" total liebe, aber dieses Buch fand ich leider enttäuschend.
In der Ich Perspektive geschrieben, wie alle Bücher des Autors, lässt uns der Erzähler teilhaben an seinem Schlaganfall und der darauf folgenden Zeit im Krankenhaus. Immer wieder lässt er dabei Anekdoten und Erlebnisse aus seiner Vergangenheit einfließen.
Im Grunde bleibt Meyerhoff damit seiner Erzählweise treu, aber was mir in diesem Buch total fehlt, ist sein unverwechselbare Humor und die daraus entstehende Sicht auf die Welt und die Dinge.
Vielleicht war das bei diesem Thema Absicht, aber leider konnte mich das Buch dadurch nicht überzeugen. Auch wenn es, wie immer, gut geschrieben und leicht zu lesen ist.
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