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»Das Leben ist ein langer Fußmarsch«, sagt Kagge, einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Er war am Nordpol und am Südpol, hat den Mount Everest bestiegen, aber er war auch tagelang zu Fuß in Los Angeles unterwegs und ist hinabgestiegen in die Unterwelt Manhattans. Gemeint sind nicht nur riskante Märsche über Gletscherspalten, es kann auch der Spaziergang durch den städtischen Park sein. Der Effekt ist derselbe: Unsere Gedanken beginnen zu fließen, unser Kopf wird klar, äußere und innere Welt gehen ineinander über, wir werden eins mit der Welt - im Gehen. Denn »der Kopf brauc...
»Das Leben ist ein langer Fußmarsch«, sagt Kagge, einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Er war am Nordpol und am Südpol, hat den Mount Everest bestiegen, aber er war auch tagelang zu Fuß in Los Angeles unterwegs und ist hinabgestiegen in die Unterwelt Manhattans. Gemeint sind nicht nur riskante Märsche über Gletscherspalten, es kann auch der Spaziergang durch den städtischen Park sein. Der Effekt ist derselbe: Unsere Gedanken beginnen zu fließen, unser Kopf wird klar, äußere und innere Welt gehen ineinander über, wir werden eins mit der Welt - im Gehen. Denn »der Kopf braucht Bodenhaftung, die bekommt er durch die Füße«.
Der Abenteurer und Weltenwanderer Erling Kagge hat sich auf eine meditative Reise begeben, Philosophen, Autoren und Weggefährten befragt und mit seinen Füßen die Welt ausgeschritten und vergrößert. Das können wir auch. Denn »alle Menschen sind geborene Entdecker«.
Der Abenteurer und Weltenwanderer Erling Kagge hat sich auf eine meditative Reise begeben, Philosophen, Autoren und Weggefährten befragt und mit seinen Füßen die Welt ausgeschritten und vergrößert. Das können wir auch. Denn »alle Menschen sind geborene Entdecker«.
Erling Kagge, geboren 1963, ist ein Verleger, Autor, Jurist, Kunstsammler, Bergsteiger und Vater von drei Töchtern. Er lebt in Oslo. Der norwegische Abenteurer hat als erster in der Geschichte die »drei Pole« erreicht – den Süd- und Nordpol und den Mount Everest. Im Jahr 2017 erschien der SPIEGEL-Bestseller Stille. Ein Wegweiser. Seine Anleitung für angehende Kunstsammler, Große Kunst für kleines Geld, erschien 2019. Ulrich Sonnenberg, 1955 geboren, arbeitete nach einer Buchhändlerlehre mehrere Jahre in Kopenhagen und gründete 1986 zusammen mit Klaus Schöffling die Frankfurter Verlagsanstalt. Von 1993 bis 2003 war er Verkaufsleiter der Verlage Suhrkamp und Insel. Seit 2004 arbeitet er als freier Übersetzer und Herausgeber. 2013 erhielt er den Übersetzerpreis des Staatlichen Dänischen Kunstrats.
Produktdetails
- insel taschenbuch 4791
- Verlag: Insel Verlag
- Originaltitel: Å gå. Ett skritt av gangen
- Artikelnr. des Verlages: IT 4791
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 157
- Erscheinungstermin: 15. Juli 2020
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 115mm x 12mm
- Gewicht: 159g
- ISBN-13: 9783458364917
- ISBN-10: 3458364919
- Artikelnr.: 57913548
Herstellerkennzeichnung
Insel Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
»Dass das Schreiben für [Kagge] ein Kampf ist, würde man angesichts der Leichtfüßigkeit seiner Texte nicht erahnen. ... [Seine] Sprache ist klar und einfach, dem genauen Gedanken und der präzisen Beobachtung verpflichtet.« Martina Läubli NZZ am Sonntag 20181209
kann ich mir gut als Geschenk vorstellen
Das kleine Büchlein enthält auf 160 kurzen Seiten verschiedenste Gedanken, Anekdoten und Erzählungen zum Thema Gehen. Es dominieren die philosophischen Aspekte, aber auch naturwissenschaftliche, psychologische, medizinische Texte sind …
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kann ich mir gut als Geschenk vorstellen
Das kleine Büchlein enthält auf 160 kurzen Seiten verschiedenste Gedanken, Anekdoten und Erzählungen zum Thema Gehen. Es dominieren die philosophischen Aspekte, aber auch naturwissenschaftliche, psychologische, medizinische Texte sind darunter. Der Autor erzählt von seinen eigenen Erfahrungen auf abenteuerlichen Expeditionen und von dem alltäglichen Weg zur Arbeit - natürlich alles zu Fuß. Alles ist sehr angenehm zu lesen und gut verständlich.
Das Hardcover-Buch mit Schutzumschlag sieht sehr edel aus und auch das Papier fühlt sich gut an. Es eignet sich insgesamt sehr gut als Geschenk.
Weniger gut fand ich die eingestreuten Bilder; mache von Kunstwerken, dann mal ein Schnappschuss vom Autor oder auch eine Skizze zu einem wissenschaftlichen Thema.
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Der Autor und Extremsporter Erling Kagge war mir bisher noch kein Begriff. Er ruft auf zur Achtsamkeit und Entschleunigung. Gehen in der Natur ist ein zu sich kommen. Hektik und Alltagsstress lösen sich auf. Dazu braucht es nicht viel. Einfach rausgehen, loslaufen und beobachten, fühlen …
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Der Autor und Extremsporter Erling Kagge war mir bisher noch kein Begriff. Er ruft auf zur Achtsamkeit und Entschleunigung. Gehen in der Natur ist ein zu sich kommen. Hektik und Alltagsstress lösen sich auf. Dazu braucht es nicht viel. Einfach rausgehen, loslaufen und beobachten, fühlen und loslassen, bewusstes Wahrnehmen, Achtgeben auf das Hier und Jetzt, die Gedanken kommen und gehen lassen, die Stille genießen. Wir Menschen haben vergessen, das Gehen die ursprünglichste und natürlichste Art der Fortbewegung ist. Weite Strecken zu Fuß zurückzulegen, gehörte seit Anbeginn der Zeit zum Alltag des Menschen. Wir alle sitzen zu viel. Kagge fragt sich, ob wir uns, wenn wir aufhören zu gehen, nach und nach in etwas anderes verwandeln, das mit dem Begriff Menschsein, wie wir ihn heute verstehen nichts mehr gemein hat? Gute Frage! ‚Gehen ermöglicht es uns, so zu werden, wie wir sind, und wenn wir kaum noch gehen, hören wir auf, der zu sein, der wir sind.‘
Berührt und betroffen hat mich das Schicksal seines Großvaters.
Der Autor schreibt wundervoll poetisch und philosophisch. Mir hat das Buch gutgetan. Ich habe es mit Muse gelesen. Da ich ohnehin schon eine Läuferin bin, die täglich ihre Routen geht, hat bei mir der Autor offen Türen vorgefunden.
Von mir eine klare Leseempfehlung. Ein motivierendes Buch.
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eBook, ePUB
Lesenswert
Erling Kagges Buch „Stille“ von 2017 war ein beeindrucktes Werk und „Gehen. Weiter gehen“ ist praktisch die Fortsetzung davon.
Kagge nutzt einen philosophischen Ansatz, um den Wert des Gehens (uns was dazu gehört, z.B. das Sehen und Bemerken des Weges) zu …
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Lesenswert
Erling Kagges Buch „Stille“ von 2017 war ein beeindrucktes Werk und „Gehen. Weiter gehen“ ist praktisch die Fortsetzung davon.
Kagge nutzt einen philosophischen Ansatz, um den Wert des Gehens (uns was dazu gehört, z.B. das Sehen und Bemerken des Weges) zu erläutern. Er kann Heidegger zitieren, aber eindringlicher sind die Erkenntnisse, die er selbst erlebt hat. Beispiel: „Hier habe ich mich schon einmal verirrt, ich weiß jetzt, wo wir sind.“
Ich teile in Ansätzen seine Auffassung, dass das Gehen wichtiger ist als das Ankommen, im Sinne der Weg ist das Ziel.
Den Bezug zu Robert Walsers Der Sparziergang, ein wichtiger Text, finde ich naheliegend, ebenso wie zu James Joyce Ullysses.
Für Kagge ist es auch normal, auf zeitgenössische Zitate zu reagieren, z.B. Milan Kunderas Die Langsamkeit.
Es folgen noch viele Zitate aus der Literatur, die letztlich Teil des Lesevergnügens werden. Bis zu einem gewissen Grade folge ich offenbar Erling Kagges Literaturgeschmack.
Das Buch vermittelt etwas und es ist wirklich lesenswert.
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Das schlanke Büchlein (157 Seiten inkl. Quellen) gefällt mir schon optisch. Entfernt man den Schutzumschlag, dann verbirgt sich ein Wald "von oben" darunter.
Der Essay an sich ist zum Lesen eine bunte Sammlung an Gedanken des Autors im Zusammenhang mit dem Gehen, Ausflüge …
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Das schlanke Büchlein (157 Seiten inkl. Quellen) gefällt mir schon optisch. Entfernt man den Schutzumschlag, dann verbirgt sich ein Wald "von oben" darunter.
Der Essay an sich ist zum Lesen eine bunte Sammlung an Gedanken des Autors im Zusammenhang mit dem Gehen, Ausflüge zu den Philosophen, in die Literatur, Forschungsstudien usw.
Eine echte Anleitung, wie der Buchtitel vermittelt, konnte ich nicht erkennen, jedoch bietet das Buch viele gedankliche Anregungen.
Manche Erlebnisse, wie beispielsweise ein Ausflug in die Kanalisation New Yorks erscheinen mir eher der Leidenschaft des Autors zum Bezwingen von Extremsituationen geschuldet zu sein als der Auseinandersetzung mit dem Thema, dominieren aber den Inhalt auch nicht störend.
Vieles ist nichts Neues, aber kompakt in einem Buch zusammengefasst, lenkt es den Blick doch auf wieder darauf und regt zum Nachdenken bzw. zustimmend Nicken an.
Auf einen Berggipfel mit der Seilbahn zu fahren hat auf keinen Fall den Effekt, wie sich den Gipfel zu erwandern.
"Wer nur bei schönem Wetter vor die Tür geht und in der Wohnung sitzt, wenn es stürmt, regnet oder schneit, verpasst die Hälfte. Vielleicht sogar das Beste".
Gehen ist aber natürlich kein Allheilmittel für alle Probleme der Welt, grinsen musste ich bei der Feststellung, dass man durch Gehen keine Steve Jobs wird. Schade eigentlich...
Mein Fazit: Sehr gerne gelesen und nachgedacht
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Zum Inhalt:
Der Autor erklärt, warum sich beim Gehen ein Glücksgefühl einstellt, die Gedanken zu fließen beginnen und wir dabei mit der Welt eins werden – egal wo wir gehen.
Meine Meinung:
Das Buch besticht vor allem dadurch, dass es extrem dünn ist und dadurch …
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Zum Inhalt:
Der Autor erklärt, warum sich beim Gehen ein Glücksgefühl einstellt, die Gedanken zu fließen beginnen und wir dabei mit der Welt eins werden – egal wo wir gehen.
Meine Meinung:
Das Buch besticht vor allem dadurch, dass es extrem dünn ist und dadurch sehr schnell gelesen. Der Autor hat recht interessante Ansichten, was das Gehen an sich so alles auslösen bzw. lösen kann. Sicherlich ist auch der ein oder andere bedenkenswerte Ansatz darin, aber ob man als Normalsterblicher immer die Zeit und die Ruhe hat, das alles umzusetzen. Das ist ein bisschen wie mit dem Gehen ins Fitnessstudio. Der Wille ist da, der Geist ist schwach und außerdem löckt die Couch doch zu sehr. Das Buch war kurzweilig zu lesen, aber ob ich das Buch wirklich empfehlen würde? Ich denke nein, vor allem aber auch weil man für wirklich wenige Seiten schlappe 16 Euro hinlegt.
Fazit:
Ganz nett, aber nicht mehr.
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Wunderwerk Füße - Gehen ist Glück.
Gehen. Weiter gehen – Eine Anleitung. Das Sachbuch umfasst nur etwa 150 Seiten, ist aber ein Lesevergnügen mit Informationen auch anderer Schriftsteller, Philosophen und Wegbegleiter. Der Norweger Erling Kagge begeistert mit …
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Wunderwerk Füße - Gehen ist Glück.
Gehen. Weiter gehen – Eine Anleitung. Das Sachbuch umfasst nur etwa 150 Seiten, ist aber ein Lesevergnügen mit Informationen auch anderer Schriftsteller, Philosophen und Wegbegleiter. Der Norweger Erling Kagge begeistert mit kleinen Geschichten und vielen interessanten Beschreibungen seiner Wege.
Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich ein Einband, der ein Waldstück von oben zeigt, ein kleiner Augenschmaus gleich zu Beginn. Dazu kommen einige Fotos als schmückendes Beiwerk, gedruckt auf edlem Papier. Ein schon äußerlich sehr schönes Buch.
Hier einige von vielen Besonderheiten:
Sehr beeindruckend istfür mich die Schilderung über Los Angeles mit dem Hinweis darauf, dass es dort kaum Bäume, dafür aber so viele Maniküre-Salons gibt, dass der Eindruck entsteht, die Hälfte der Einwohner poliert der anderen Hälfte die Nägel.
Die Gedanken des Autors zu der Frage, was Adam außerhalb des Paradieses gemacht haben könnte, finde ich sehr unterhaltsam, ebenso seine Erlebnisse auf den Spuren Robinson Crusoes.
Die Beschreibung der Füße als „beste Freunde“ lässt seine Liebe zum Gehen ganz besonders spüren.
Die Erkenntnis, dass viel guter Champagner, getrunken vor einem Kamin im Wohnzimmer, nicht bestehen kann vor einem glühend heißen Grog, frierend und auf dem Eis stehend genossen.
Ganz besonders berührt mich die Geschichte der blinden Maria.
In ganz engen Grenzen hält mich meine Begeisterung allerdings bei der Schilderung über das Gehen im Untergrund in den Abwasserkanälen New Yorks. Aber dennoch ein interessanter Aspekt.
Ein wunderbares Buch, das dazu einlädt, die eigenen Füße und das Gehen wieder mehr zu fordern und den Spaß daran zu entdecken!
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Das Buch hat mein Interesse durch das wunderschöne Cover und den Titel erweckt. Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen und mich auch inspiriert. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.
Von dem Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen.
Zum Inhalt, das Buch ist dem einfach …
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Das Buch hat mein Interesse durch das wunderschöne Cover und den Titel erweckt. Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen und mich auch inspiriert. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.
Von dem Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen.
Zum Inhalt, das Buch ist dem einfach „ Gehen“ und der Entschleunigung des Lebens gewidmet. Der Autor möchte uns damit deutlich machen, dass der Mensch vergisst, dass so etwas Banales wie Gehen, in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Er verdeutlicht es zu Beginn des Buches mit dem Beispiel seiner Großmutter und dem eines Babys.
Das Buch fordert sich zu Achtsamkeit und bewusstem Tun auf.
Ein wirklich sehr schön gestaltetes Büchlein, das einem zum Innehalten verleitet. Ich hab das Werk gerne gelesen und bin mir dabei manchen Dingen wieder bewusst geworden. Ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
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„Warum gehen wir? Wo kommen wir her, und wo gehen wir hin?“
Erling Kagge ist von Beruf Autor, Jurist und Verleger. Von Berufung her ist er dagegen leidenschaftlicher Wanderer, der sowohl den Nord- und Südpol erreicht als auch den Mount Everest erklommen hat – als Erster in …
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„Warum gehen wir? Wo kommen wir her, und wo gehen wir hin?“
Erling Kagge ist von Beruf Autor, Jurist und Verleger. Von Berufung her ist er dagegen leidenschaftlicher Wanderer, der sowohl den Nord- und Südpol erreicht als auch den Mount Everest erklommen hat – als Erster in der Geschichte wohlgemerkt.
„Gehen. Weiter gehen“ ist nach „Stille. Ein Wegweiser“ Erling Kagges zweites Sachbuch, das eine große internationale Resonanz erfuhr. Und das zu Recht, denn „Gehen. Weiter gehen“, das sich selbst als eine Art Anleitung versteht, sucht vergeblich seinesgleichen. Es ist ein Sammelsurium aus eigenen Geh-Erlebnissen, die sowohl Alltagssituationen als auch Extremerfahrungen umfassen, Gedanken berühmter Philosophen und Schriftsteller, sozialwissenschaftlichen Studien sowie Gesprächen mit guten Freunden und flüchtigen Bekanntschaften. Abgerundet wird es durch Bilder und Graphiken aus der privaten Sammlung des Autors.
„Gehen. Weiter gehen“ ist so faszinierend, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Man kann es aber auch Häppchenweise genießen. Auf jeden Fall kann – und wird man – zu vielen seiner Aussagen immer wieder zurückkehren. Ich konnte mich mit vielem identifizieren. So z. B. mit seiner Ansicht, man solle eine Stadt zu Fuß erkunden, um sie richtig kennenzulernen. Auch ich habe noch nie einen Hop-on-hop-off-Bus genutzt, obwohl ich dessen praktischen Nutzen durchaus nachvollziehen kann. Oder wenn Kagge von dem herrlichen Gefühl schreibt, in einem Park oder Wald spazieren zu gehen, und sich an einem ruhigen Platz auf den Rücken zu legen, wenn man erschöpft ist. Oder wenn er schreibt: „Am liebsten gehe ich, bis ich beinahe zusammenbreche. Ich will das Glück, die Erschöpfung und die Absurdität beim Gehen spüren, wenn sich alles vermischt und ich nichts mehr trennen kann. Mein Kopf verwandelt sich. Mir ist es egal, wie spät es ist, die Gedanken verschwinden aus meinem Kopf, und ich werde zu einem Teil des Grases, der Steine, des Mooses, der Blumen und des Horizonts.“ Wenn der Autor über die Rolle des Schmerzes beim Gehen schreibt und darüber wie eng Schmerz und Wohlbehagen miteinander verbunden sind, verstehe ich sehr gut, was er meint. So habe ich mir selbst schon oft unter Einsetzung meiner ganzen Vorstellungs- und Willenskraft den Schmerz in meinen Füßen als ein schönes Gefühl vorstellen können.
Mehr als nur meinen ganzen Beifall kann ich Erling Kagge zollen, wenn er schreibt, dass man eine Landschaft nur zu Fuß richtig kennen lernen kann, denn „wenn man mit dem Auto [...] wird das Leben kürzer. [...] Mit all den Dingen um sich herum vertraut zu werden, braucht Zeit. Als würde man eine Freundschaft aufbauen. Die Zeit dehnt sich aus, du zählst nicht mehr in Minuten und Stunden.“ Wie wahr! Und genau deswegen „dauert“ das Leben auch „länger, wenn man geht“, denn „gehen verlängert jeden Augenblick“.
Auf eigener Haut habe ich erfahren, was der Autor am Gehen anpreist: Dass es die Gedanken frei fließen lässt, gute Laune macht, die Kreativität freisetzt und Abstand von den eigenen Problemen gewinnen lässt. Die Probleme verschwinden zwar nicht – „Im Gegenteil, sie waren zu groß, als dass ich ihnen hätte entgehen können, aber mein ganzes Ich hatte eine Pause gehabt.“ – aber der Umgang mit ihnen ändert sich. Nur im und durch das Gehen können bestimmte philosophische Gedanken mit Leichtigkeit erfasst werden, wie dieser: „Der Augenblick und die Ewigkeit müssen keine Gegensätze sein. Die Zeit wird aufgehoben, und beides kann gleichzeitig erlebt werden.“
„Die Bipedie legte die Grundlage für alles, was wir heute sind“ und darum trete ich nun vor meine Haustür, denn „wenn wir kaum noch gehen, hören wir auf, der zu sein, der wir sind.“ Und das will ich auf gar keinen Fall riskieren. Auch möchte ich für eine Weile „den Rest der Welt“ vergessen, denn „Vergangenheit und Zukunft spielen kaum eine Rolle, solange man einen Fuß vor den anderen setzt.“
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Nachdem ich „Gehen. Weitergehen“ gehört habe, freute ich mich auf das Buch in gedruckter Form, denn es tut einfach gut, in diesem Band zu lesen, die tiefgründigen Gedanken auf sich nochmals wirken lassen, zusammen mit Erling Kagge Mount Everest besteigen oder zum Inselreich …
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Nachdem ich „Gehen. Weitergehen“ gehört habe, freute ich mich auf das Buch in gedruckter Form, denn es tut einfach gut, in diesem Band zu lesen, die tiefgründigen Gedanken auf sich nochmals wirken lassen, zusammen mit Erling Kagge Mount Everest besteigen oder zum Inselreich Mikronesien zu reisen, die tonnenschweren Steine aus schwarzem Basalt dort zu bewundern und zu rätseln, wie sie dorthin gekommen waren, sowie die alten Legenden darüber zu erfahren usw.
Es ist ein vielfältiges Leseerlebnis insgesamt: Man ist nicht nur geographisch unterwegs, man ist auch in der Zeit und in den Gedanken, anderer und den eigenen, schwer unterwegs.
Die vielen Stellen mit schönen Zitaten aufsuchen kann man als eine Art Spiel betreiben: Das Buch an einer beliebigen Stelle aufschlagen und paar Seiten lesen. Schon bald kommt es. Es sind nicht nur die eigenen Gedanken des Autors wie:
„Dass etwas unmöglich ist, ist nur eine mittelfristige Arbeitshypothese.“ S. 132.
„Unter Menschen zu sein ist das Größte Vergnügen, wenn man durch eine Stadt geht. Zu Fuß ist die Trennung zwischen dem, was du tust, geringer. Solange man geht, wird man zu einem Teilnehmer, wie es die Sozialanthropologen nennen, nicht nur zu einem Beobachter.“ S. 47.
„Je größer der Abstand zwischen denen wird, die bestimmen, und den Menschen, über die bestimmt wird, desto weniger relevant scheinen die Beschlüsse für diejenigen zu sein, für die sie gelten.“ S. 84.
Es gibt noch einige sehr gute von anderen Denkern wie von Søren Kierkegaard, Henry David Thoreau, Immanuel Kant, Milan Kundera.
Man erfährt auch die Geschichten aus Kagges Familie, die Erklärungen, warum er dies und jenes in seinem Leben getan hatte, was ihn dazu bewogen, was er sich davon versprochen hatte, z.B. der Abstieg in die Unterwelt Manhattans oder sein Gang zum Südpol usw. Man erfährt über seine Großmutter und den Großvater. Was ich auch schön fand, denn so rückt Kagge den Lesern näher, da man sieht, er hatte auch ähnliche Situationen im Leben und so war er da vorgegangen, so hatte er die Engpässe überwunden, dies und jenes ist seinen Vorfahren passiert.
Das Buch ist sehr schön gemacht: Festeinband mit dem Foto eines dichten Waldes von oben, mit goldenen Baumwipfeln und dunklerem Grün. Umschlagblatt aus weißem, etwas rauem Papier. Im Buch findet man einige Farbabbildungen: Fotos der Landschaften oder auch Bewegungsbilder der Tiere, die zeigen, dass „Die Art und Weise, in der ein Tier sich bewegt, sagt viel darüber hinaus, wie es sich fühlt“. S. 62. Am Beispiel eines hungrigen und eines satten Pinguins sieht man den Unterschied im Schwanken beim Gehen.
Man kann noch viel über dieses Buch erzählen, besser man liest es selbst.
Fazit: Ein weiteres großartiges Buch aus der Feder von Erling Kagge. Seine „Stille“ im letzten Jahr fand ich auch stark. Unterhaltsam, zum Nachdenken und vor allem zum Gehen anregend, weise, bereichernd.
Verbleibe auf weitere Werke des Autors gespannt und lese immer mal wieder in diesem Buch oder auch in der „Stille“. Helle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Toll als Geschenk oder ein nettes Mitbringsel.
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Erling Kagge ist sehr weit gegangen, um dieses Buch schreiben zu können. Er ging zum Nordpol, kletterte in Los Angeles in eine Kanalisation, ging um die Welt und brachte einen Erfahrungsschatz mit, der reizvoll WÄRE.
Das Plus an dem Buch sind mitunter interessante Gedankenfetzen, die …
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Erling Kagge ist sehr weit gegangen, um dieses Buch schreiben zu können. Er ging zum Nordpol, kletterte in Los Angeles in eine Kanalisation, ging um die Welt und brachte einen Erfahrungsschatz mit, der reizvoll WÄRE.
Das Plus an dem Buch sind mitunter interessante Gedankenfetzen, die mir vereinzelt neue Erkenntnisse gebracht haben. Die Veränderung der Gangarten bei Stimmungen zum Beispiel, ("Weggehen von Unangenehmen" und "Zugehen auf Angenehmes"). Oder sein "Abgehen" von Romangeschichten an realen Schauplätzen, um ein Gespür zu erhalten.
Gehen ist ein körperlicher Vorgang, der es dem Geist erlaubt zu schweifen und bei verschieden Themen zu verweilen. Sei es eine Rückschau auf Erinnerungen oder Ereignisse, der gegenwärtige Augenblick in der klirrende Kälte oder das Philosophieren über Zukünftiges und Wertvolles. Den gleichen Aufbau folgt das Buch und wer sich einfach darauf einlässt, ohne eine Anleitung zu erwarten, findet einen kurzweiligen Fundus und inspirierenden Gedanken aus unterschiedlichen Kulturen und Branchen zum Thema Gehen.
Zum Beispiel:
„Stell dir vor, du schließt die Augen und öffnest sie zwanzig Jahre später - über welchen Anblick wärst du glücklich?“
Was sich anfangs für den Leser als Sinnvoll erachtet, entpuppte sich im Laufe des Buches für mich als störend.
Wer eine Anleitung sucht, ist hier falsch. Der Leser wird in eine Richtung geschupst und findet sich in einer wahllosen Aneinanderreihung von zu vielen verschiedenen Gedankenfetzen wieder, die ohne Zusammenhang, Kapitel oder Struktur aufgeführt werden. Teilweise persönliche Erlebnisse aus Kagges Leben, Aussagen und Erfahrungen von Philosophen, Autoren und Ärzten, die er zitiert, oder wissenschaftliche Inhalte. Von Anfang bis Ende des Buches reiht sich eine Aussage an die nächste, ohne dem Leser die Möglichkeit zum Verweilen und tiefer eintauchen zu bieten.
Dadurch habe ich als Leserin wenig "Andockmöglichkeiten", die Informationen im Gehirn zu verankern. Der viele Inhalt von zehn gelesenen Seiten verschwimmt in meiner täglichen Masse an Gedanken und ich weiß bereits kurze Zeit später nicht mehr, was ich da heute morgen gelesen habe.
Die fehlende Struktur und Kapitelunterteilung erschwert es zusätzlich, da gerade ich sehr auf visuelle Reize anspringe, um die Informationen später im Gehirn abrufen zu können.
Fazit:
Gehen ist für mich Abenteuer, Entspannung, Meditation. Die Möglichkeit, meine Gedanken zu fokussieren oder schweifen zu lassen. Vor allem ist es für mich eines: DASEIN im Jetzt.
Und so hoffte ich auf einen spannenden Erfahrungsschatz, gerne auch in "Fachbuchmanier", um mir neue Gedanken zu den Grundzügen des Gehens an sich zu liefern und wie ich mir meines Gehens "bewusster" werde. Beispielsweise Praxiswissen über Aufbau und Struktur von Gangarten, Barfußgehen auf unterschiedlichen Untergründen oder welche Inspirationen Couchpotaoes zum Gehen verführen könnten. Was das Gehen im Gehirn auslöst, ...
Diesen Daseinszweck, "Eine Anleitung", fehlt dem Werk komplett. Es liefert flüchtige Momente in das Leben des Autors und seine ungewöhnlichen (und sicherlich lehrreichen) Wege, die er gegangen ist. Und hier bleibt er weit unter seinen Möglichkeiten. Tiefere Einblicke in seine persönlichen Erfahrungen und das recherchierte Wissen, dafür deutlich weniger oberflächliche Vielfalt der angerissenen Themen, hätten das Werk für mich zu einer äußerst lesenswerten „Anleitung über das Gehen“ machen können. Denn von wem, wenn nicht einem „Vielgeher“ kann ich mehr erfahren?
Mich persönlich hat das Ende unbefriedigt zurückgelassen. Wem kann ich es empfehlen?
Ein Geschenkbuch für kurzweilige Lektüre zwischendurch?
Eine Ansammlung an Gedanken für philosophisch orientierte Freunde?
Oder eine persönliche Bio der besonderen Art von Erling Kagge?
Vielen Dank an den Inselverlag für das Rezensexemplar
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