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»Russische Mädchen schlagen sich durch, verlieben sich und ekeln sich dabei. Ein freches, leidenschaftliches, kluges Buch.« Wladimir KaminerOksana und Lena wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg auf. Sie teilen alles: Träume, Sorgen, erste Berührungen - Nächte, die es nicht geben darf. Um ihnen zu entkommen, zieht Lena zum Modeln nach China, wo ihr Körper Fotografen, Agenten und schmierigen Kunden gehört. Oksana taucht immer tiefer in eine Online-Community ab, in der Magersüchtige die Belagerung von Leningrad nachahmen und Rezepte für Ledergürtelsuppe und Erdkaffee austa...
»Russische Mädchen schlagen sich durch, verlieben sich und ekeln sich dabei. Ein freches, leidenschaftliches, kluges Buch.« Wladimir Kaminer
Oksana und Lena wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg auf. Sie teilen alles: Träume, Sorgen, erste Berührungen - Nächte, die es nicht geben darf. Um ihnen zu entkommen, zieht Lena zum Modeln nach China, wo ihr Körper Fotografen, Agenten und schmierigen Kunden gehört. Oksana taucht immer tiefer in eine Online-Community ab, in der Magersüchtige die Belagerung von Leningrad nachahmen und Rezepte für Ledergürtelsuppe und Erdkaffee austauschen. Als Lena in den Ferien nach Hause kommt, müssen beide Entscheidungen treffen. Ein Roman über die Freundschaft und zarte Liebe zweier junger Frauen, die auf ihren unterschiedlichen Wegen ihr Glück und sich selbst suchen - und dabei zu Konkurrentinnen werden.
Oksana und Lena wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg auf. Sie teilen alles: Träume, Sorgen, erste Berührungen - Nächte, die es nicht geben darf. Um ihnen zu entkommen, zieht Lena zum Modeln nach China, wo ihr Körper Fotografen, Agenten und schmierigen Kunden gehört. Oksana taucht immer tiefer in eine Online-Community ab, in der Magersüchtige die Belagerung von Leningrad nachahmen und Rezepte für Ledergürtelsuppe und Erdkaffee austauschen. Als Lena in den Ferien nach Hause kommt, müssen beide Entscheidungen treffen. Ein Roman über die Freundschaft und zarte Liebe zweier junger Frauen, die auf ihren unterschiedlichen Wegen ihr Glück und sich selbst suchen - und dabei zu Konkurrentinnen werden.
Kolosowa, WladaWlada Kolosowa, geb. 1987 in St. Petersburg, wuchs in Deutschland auf. Sie studierte Publizistik in Berlin und Creative Writing in New York, u. a. bei J. S. Foer und Zadie Smith. 2012 erschien "Russland To Go - Eine ungeübte Russin auf Reisen". Sie lebt als freie Journalistin in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein fünf
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 5. März 2018
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 135mm x 25mm
- Gewicht: 383g
- ISBN-13: 9783961010066
- ISBN-10: 3961010064
- Artikelnr.: 50026206
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Kolosowa ... hat ein kolossal wunderbares Debüt hingelegt. Lebensnah und echt. Mit Witz und ganz viel Herz. Silvie Feist emotion 20180409
Wlada Kolosowa hat in ihrem Roman "Fliegende Hunde" verschiedene emotionale Themen angepackt. Im besonderen die Freundschaft zwischen Oksana und Lena, die gemeinsam in einem Vorort von St. Petersburg aufwachsen. Die zwei Mädchen haben eine sehr enge Beziehung zueinander und teilen …
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Wlada Kolosowa hat in ihrem Roman "Fliegende Hunde" verschiedene emotionale Themen angepackt. Im besonderen die Freundschaft zwischen Oksana und Lena, die gemeinsam in einem Vorort von St. Petersburg aufwachsen. Die zwei Mädchen haben eine sehr enge Beziehung zueinander und teilen alles, was möglich ist. Sogar zärtliche Berührungen unter der Bettdecke, was für beide verwirrend ist.
Lena zieht es eines Tages nach China um als Model zu arbeiten, mit der Hoffnung aus dem tristen Alltag zu fliehen. Dort begreift sie bald, dass sie nicht mit modeln viel Geld verdienen wird. Mehr mit den Männern, von denen sexuelle Leistungen gefordert werden.
Oksana ist derweil in Russland und rutscht immer weiter in eine sehr suspekte online-community ab und Magersucht wird zum Thema.
Ein gelungenes emotionales Buch über Freundschaft, Gefühlen und dunklen Seiten des Lebens.
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Oksana und Lena sind Freundinnen, seit sie denken können. Lena ist die Hübschere der beiden und auf dem Weg zu einer Modelkarriere. Als Lena 3 Monate in Shanghai verbringt, entzweien sich die beiden etwas. Leben sich auseinander. Gelingt es ihnen, ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu …
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Oksana und Lena sind Freundinnen, seit sie denken können. Lena ist die Hübschere der beiden und auf dem Weg zu einer Modelkarriere. Als Lena 3 Monate in Shanghai verbringt, entzweien sich die beiden etwas. Leben sich auseinander. Gelingt es ihnen, ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, wenn Lena zurückkommt? Doch auch Oksana hat sich verändert.
Die Story wird aus zwei Perspektiven erzählt und beide sind mehr als interessant. Oksana findet sich zu dick und meldet sich auf einer dubiosen Internetseite zum Abnehmen an. Kleistersuppe und Gürtelessen steht fortan auf dem Programm. Doch bietet die Internetgemeinschaft auch ein gewisses Maß an Freundschaft.
Lena hingegen merkt, dass Modeln allein oft nicht ausreicht und beginnt eine Affäre mit einem Fotografen. Schnell stellt sich der Erfolg ein, doch will sie das wirklich?
Und was wird aus den gemeinsamen Nächten von Lena und Oksana, in denen sie sich so gut kennen gelernt haben und sich so nahe kamen?
Kolosowa erzählt gut! Mehr als das. Ich hing an beiden Handlungssträngen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Kolosowa schreibt, als wüsste sie, was in den Mädchen vorgeht.
Und im Hungerwinter von 1941/42. Dieser Teil hat mich fast so sehr fasziniert wie es Oksana faszinierend fand. Super recherchiert, hinterließ es fast ein Gänsehautgefühl.
Ein Roman über Freundschaft, Verlust und das Erwachsenwerden.
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Eine Freundschaft, die sie schon ihr Leben lang begleitet: Oksana und Lena sind wie Zwillinge. Schon die Mütter waren befreundet und haben die Mädchen am selben Tag zur Welt gebracht. Aufgewachsen in nebeneinanderliegenden Plattbauwohnungen am Rande von St. Petersburg haben sie die letzten …
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Eine Freundschaft, die sie schon ihr Leben lang begleitet: Oksana und Lena sind wie Zwillinge. Schon die Mütter waren befreundet und haben die Mädchen am selben Tag zur Welt gebracht. Aufgewachsen in nebeneinanderliegenden Plattbauwohnungen am Rande von St. Petersburg haben sie die letzten siebzehn Jahre alles in ihrem Leben geteilt. Doch plötzlich trennen sich ihre Wege: die dürre Lena wird trotz ihrer Glupschaugen als Model entdeckt und fliegt nach Shanghai, wo das glamouröse Modeldasein auf sie wartet. Oksana bleibt in der grauen Vorstadt, wo sie mithilfe eines geheimen Forums und einer obskuren Diät versucht, ein paar Kilos zu verlieren. Erstmals getrennt voneinander müssen sich die Mädchen in der Welt ohne die Freundin neu orientieren. Oksana findet in Mammut einen neuen Freund, Lena passt sich an die Bedingungen im harten Modelbusiness an.
Man braucht nicht lange, um sich in Wlada Kolosowas Roman rundum wohlzufühlen. Der Beginn der Erzählung mit den Rahmenbedingungen der absurden Leningrad-Diät ist schlichtweg köstlich. Auch wenn einem bei diesem Humor bisweilen der Atem wegbleibt, weil es nun doch arg grenzwertig ist, auf welches Vorbild die Forums-Besucher zurückgreifen, kann man sich nur zu gut vorstellen, dass junge Mädchen auf genau solche abstrusen Ideen kommen, um an Gewicht zu verlieren. Ungemein sympathisch dabei Oksana, die findet
„dass es ihr nicht schaden würde, zumindest ein bisschen magersüchtig zu sein: Sie hatte in ihrem Leben noch nie eine Diät länger als bis zum Abendessen durchgehalten.“
Der Autorin gelingt hier der Spagat ein ernstes Thema aufzugreifen - im Laufe der Handlung wird sich die Dramatik noch weiter zuspitzen - ohne dabei mahnend den Finger zu erheben oder eine rosarot verklärte heile Welt aufzubauen, in der der Wunsch nach Schlanksein und einem hübschen Äußeren nicht wichtig ist. Gerade indem sie die zweite Protagonistin zum Model macht und an ihr die gerne übersehenen negativen Seiten des Business aufzeigt, macht sie die Diskrepanz zwischen Realität und Wunschtraum noch deutlicher.
Neben den beiden wirklich liebenswerten Mädchen, die vor keine leichte Aufgabe beim Erwachsenwerden gestellt werden, können auch die anderen Figuren überzeugen. Der zunächst seltsame Mammut, dessen gutes Herz nicht gleich erkannt wird oder das mahnende Gewissen in Form der alten Baba Polja, die Details der St. Petersburger Belagerung erinnert, aber das fünf Minuten zuvor Gesagte schon vergessen hat.
Wlada Kolosowas größte Stärke ist jedoch der Witz und Humor, mit dem sie der trost- und perspektivlosen Vorstadt ebenso wie der heruntergekommenen Model-WG begegnet. Sie findet den richtigen Ton zwischen ironischer Distanz, die erforderlich ist, um die Gegebenheiten auszuhalten, und herzlicher Nähe, die man bei der liebevollen Figurenzeichnung in jeder Zeile erkennt. Ihre Beschreibungen des russischen Alltags lassen den Pragmatismus der Menschen erkennen, die Lage ist nicht gut, aber auch nicht hoffnungslos und so lange man etwas Ordentliches zu essen hat und die Liebsten um sich herum, ist das Leben eigentlich gar nicht so schlecht.
Kein Wohlfühlbuch für die Seele, aber ein Roman, der einem mit einem wohlig-zufriedenen Gefühl zurücklässt.
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Oksana und Lena, zwei junge Frauen aus einem tristen Vorort von Sankt Petersburg auf der Suche nach Liebe, Leidenschaft und dem eigenen Ich.
Lena, die hübschere schlanke der beiden Mädchen beendet ihre Schulzeit frühzeitig um als Model nach China zu reisen.
Oksana tröstet …
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Oksana und Lena, zwei junge Frauen aus einem tristen Vorort von Sankt Petersburg auf der Suche nach Liebe, Leidenschaft und dem eigenen Ich.
Lena, die hübschere schlanke der beiden Mädchen beendet ihre Schulzeit frühzeitig um als Model nach China zu reisen.
Oksana tröstet sich nach dem Verlust ihrer Freundin mit Diätversuchen aus der Kriegszeit, die sie postet um so in der digitalen Welt das zu finden was sie meint verloren zu haben.
Erzählt wird hier jeweils im Wechsel, einmal aus der Sicht von Lena, dann wieder aus der Sicht von Oksana.
Die Autorin Wlada Kolosowa schreibt schnörkellos und leicht verständlich. Ich fand die Geschichte sehr glaubwürdig und habe interessiert eine Seite nach der anderen verschlungen.
Die ersten zarten Berührungen und Empfindungen zweier Mädchen füreinander, die Träume eines jeden Mädchens doch einmal ein bekanntes und gut verdienendes Model zu werden sowie den Diätwahn, mit dem galube ich jeder von uns insgeheim schon geliebäugelt hat. Geschichtlich da dann noch die Kriegszeiten mit einzubringen finde ich wirklich gelungen.
Eine überaus interessanter Roman, für mich perfekt geschrieben und hervorragend recherchiert. Kann ich nur jedem empfehlen.
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Wlada Kolosowas Roman-Debüt hat mich positiv überrascht: ich hätte nie gedacht, dass mich die Geschichte zweier Teenager-Mädchen so mitreißen würde. Oksana und Lena sind ganz weit weg von meiner Lebensrealität und das macht es für mich spannend, über sie …
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Wlada Kolosowas Roman-Debüt hat mich positiv überrascht: ich hätte nie gedacht, dass mich die Geschichte zweier Teenager-Mädchen so mitreißen würde. Oksana und Lena sind ganz weit weg von meiner Lebensrealität und das macht es für mich spannend, über sie zu lesen, auch wenn sie um einiges jünger sind als ich.
Dieses Buch bietet vieles: ein Sittenbild der russischen unteren Mittelschicht heute, eine Geschichtsstunde über die Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg, eine Geschichte über Teenager-Mädchen. Das alles packt die Autorin auf nur 224 Seiten und schafft es dabei trotzdem, dass diese so unterschiedlichen Themen miteinander einher gehen und genau richtig umgesetzt werden: weder ist die Geschichte oberflächlich, noch wirkt sie langatmig. Stattdessen ergeben sie eine vielschichtige, fesselnde Lektüre.
Ich fühle mich durch die Schreibweise der Autorin gut in die Geschichte hinein versetzt. Die Autorin beschreibt die teils brutalen, teils schönen, manchmal auch absurden Momente im Leben der beiden Mädchen einfühlsam, ohne je rührselig zu werden. Man merkt, dass sie Russland kennt und weiß worüber sie schreibt.
Ich wollte das Buch am liebsten nicht mehr zur Seite legen. Absolute Leseempfehlung!
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„Fliegende Hunde“ ist eins dieser Bücher, das mich unentschlossen zurücklässt. Die Prämisse, der Schreibstil und der Einstieg in die Geschichte selbst haben mir eigentlich gut gefallen - sehr gut sogar. Zunächst bin ich regelrecht durch das Buch geflogen, die …
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„Fliegende Hunde“ ist eins dieser Bücher, das mich unentschlossen zurücklässt. Die Prämisse, der Schreibstil und der Einstieg in die Geschichte selbst haben mir eigentlich gut gefallen - sehr gut sogar. Zunächst bin ich regelrecht durch das Buch geflogen, die abwechselnden Perspektiven haben der Geschichte, die zusätzlich noch gespickt war mit Informationen über die Leningrader Blockade und Einblicken in eine entsetzliche Modelbranche, die passende Dynamik verliehen. Auch fand ich zuerst die Geschichte um die beiden Mädchen, Oksana und Lena, jeweils in Krylatowa und Shanghai, interessant. Aber leider konnte ich nie ganz mit den beiden Protagonistinnen sympathisieren, auch wenn ihre Gedanken, Probleme und Emotionen nahbar geschrieben wurden. Je weiter ich im Buch voranschritt, desto weniger wusste ich jedoch, was mir mitgeteilt werden soll. Und auch am Ende war mir nicht klar, was zwischen Oksana und Lena passiert ist, zu viel blieb für meinen Geschmack und meine Erwartungen am Ende offen. Die Konsequenz war jedoch trotz allem nicht, dass ich das Buch nicht mochte. Vielmehr bin ich neugierig, ob sich meine Meinung und meine Gefühle bei einem zweiten Lesedurchgang ändern werden.
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Die beiden 16jährigen Mädchen Oksana und Lena sind Tür an Tür zusammen aufgewachsen. Während Lena (groß, dünn und eine Haut weiß wie Schnee) die Schule abbricht und als Model nach Shanghai fliegt, beginnt Oksana in ihrem Kummer um die vermisste Freundin die …
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Die beiden 16jährigen Mädchen Oksana und Lena sind Tür an Tür zusammen aufgewachsen. Während Lena (groß, dünn und eine Haut weiß wie Schnee) die Schule abbricht und als Model nach Shanghai fliegt, beginnt Oksana in ihrem Kummer um die vermisste Freundin die Leningrad-Diät: Es darf nur das gegessen werden, was die damals in der Stadt Eingeschlossenen zu sich genommen haben. Immer mehr beschäftigt sie sich mit dem Geschehen im ehemaligen Leningrad, massiv unterstützt durch Freundschaftsbezeugungen, Zustimmungsbekundungen usw. eines obskuren Diätforums, während ihre Freundin im fernen Shanghai stundenlang in der Kälte bei diversen Castings ausharren muss, um einen der wenigen begehrten Jobs zu bekommen.
Das Dasein der beiden Mädchen wirkt ausgesprochen realistisch geschildert: das Leben im tristen Krylatowo, einem Vorort von St. Petersburg; die alltägliche Armut, die praktisch jeden Haushalt umgibt; die kaputten Ehen, auch der eigenen Eltern; die Gewalt allerorts; der Alkoholismus, der ringsum herrscht. Doch auch die Flucht aus dieser Tristesse bringt keine Erfüllung. Denn das Leben als Model in Shanghai hat wenig mit dem zu tun, was sich Lena darunter vorstellte. Wlada Kolosowa scheint zu wissen, wovon sie in ihrem Roman schreibt.
Obwohl sich das Alles jetzt ziemlich deprimierend anhört (und das ist es ja auch grundsätzlich), gelingt es der Autorin dennoch, das Ganze mit viel Gefühl und Humor zu erzählen, sodass ich rückblickend meine: Ich war mehr erfreut als trübselig bzw. traurig gestimmt. Man muss einfach grinsen, wenn man Beschreibungen liest wie beispielsweise die von Lenas erstem Zungenkuss: 'Steves Zunge fühlte sich rau und riesig an, und Lena musste an die gekochte Rinderzunge denken, an der sie Küssen geübt hatte.' Solche Darstellungen gibt es zuhauf, wodurch das Buch eine Leichtigkeit erhält, die man angesichts der deprimierenden Umgebungsbedingungen nicht erwarten würde.
Ein wirklich schönes Buch, das sich zu lesen lohnt!
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Freundinnen
"Fliegende Hunde" von Wlada Kolosowa beschreibt die Freundschaft von Lena und Oksana, zwei jungen Mädchen. Seit der frühsten Kindheit befreundet, alles zusammen erlebt und sogar die ersten Körperlichkeiten und Erfahrungen damit (wenn auch mit schlechtem …
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Freundinnen
"Fliegende Hunde" von Wlada Kolosowa beschreibt die Freundschaft von Lena und Oksana, zwei jungen Mädchen. Seit der frühsten Kindheit befreundet, alles zusammen erlebt und sogar die ersten Körperlichkeiten und Erfahrungen damit (wenn auch mit schlechtem Gewissen) miteinander gemacht. Als Jugendliche trennen sich dann die Wege der beiden. Die eine geht als Model nach China, wo das Modeln aber eher einem Verkauf ihres Körpers ähnelt, die andere bleibt daheim und versucht den Verlust der Freundin mit einer Fastenkur zu kompensieren, die über eine Onlineseite die Rezepte der Zeit der Belagerung von Leningrad nachahmen.
Das Leben beider Mädchen mit ihren Problemen wird im Buch anschaulich und bewegend beschrieben. Ich war bewegt, teils betroffen und gerührt. Die Schreibstil ist teilweise hart, dann aber auch wieder sehr poetisch. Ein wirklich bewegendes Buch, dass ich nur jeder Jugendlichen ans Herz legen kann.
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Durch die Seiten geflogen...
…und doch würde ich nicht sagen, dass das Buch per se grandios ist.
Es ist aufrührend und doch mit Vorsicht zu genießen. Aber genug der Phrasendrescherei.
Worum geht es?
Die beiden sehr eng miteinander verbundenen (wörtlich zu nehmen) …
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Durch die Seiten geflogen...
…und doch würde ich nicht sagen, dass das Buch per se grandios ist.
Es ist aufrührend und doch mit Vorsicht zu genießen. Aber genug der Phrasendrescherei.
Worum geht es?
Die beiden sehr eng miteinander verbundenen (wörtlich zu nehmen) Freundinnen Oksana und Lena wachsen gemeinsam in St. Petersburg auf.
Oksana, eine wissbegierige junge Frau, sehnt sich verzweifelt nach den Berührungen und intimen Nächten mit ihrer Freundin. Berührungen, die es so in der Weltanschauung der St. Petersburger nicht geben sollte. Lena, eigentlich eine unscheinbare junge Frau, ist gerade aufgrund ihrer Unscheinbarkeit sehr gefragt auf dem chinesischen Modelmarkt und verlässt die Vertrautheit ihrer Freundin und die Vorhersehbarkeit ihres Lebens in St. Petersburg, um in Shanghai als Model zu arbeiten.
Während die eine sich verzweifelt sehnt, stößt die andere sie von sich und schafft ein Ungleichgewicht, dass eine normale Freundschaft nie mehr zulässt.
Es ist schon höchst faszinierend, wie die Autorin ihre Charaktere agieren lässt. Die eine will das, was die andere hat und die andere will unbedingt weg von alle dem.
Oksana, und damit wohl der spannendere Part der beiden, sucht sich in der Abwesenheit der Freundin eine Möglichkeit, ihr nacheifern zu können, ihre knabenhafte Figur zu erlangen. Obwohl ich bei ihr nie den richtigen Wunsch verspüren konnte, St. Petersburg tatsächlich zu verlassen.
Im Internet stößt sie auf eine dubiose Website, in welcher User die Zeit der Leningrader Besetzung auf einen Podest heben und die Umstände, unter denen die Menschen leben mussten, nachahmen. Dabei geht es vordergründig darum, so viel Gewicht wie möglich zu verlieren und sich so spartanisch wie möglich, zu „ernähren“ (gekochtes Leder, Pampe aus Papier, Gras usw.). Oksana, getrieben von dem Hunger nach ihrer Freundin, verliert sich zunehmend in dieser krankhaften Nachahmung, wird Expertin für die Verzweiflungstaten der Menschen damals.
Lena als Kontrast dazu lebt in einer medialen Scheinwelt, in der Blässe und Dürre zurzeit gefragt sind. Die Models ernähren und übergeben sich aus anderen Gründen, sie müssen einem Ideal entsprechen, ansonsten schickt man sie aus der armseligen Modelwelt in ihre armselige Heimat zurück. Mit dem Unterschied, dass sie hier ein wenig Prestige genießen, sich dafür oft aber auch prostituieren und einem ungeheuren Druck stand halten müssen.
Die Autorin hat die beiden Motive der Charaktere und die Extreme, in die sie sich entwickeln, fabelhaft herausgearbeitet. Außerdem war der Hunger als Leitmotiv hier allgegenwärtig und auf so vielen Ebenen zu verstehen.
Nachdem man dieses Buch gelesen hat, überlegt man sich vermutlich zwei Mal, wie man mit der Verschwendung von Lebensmitteln umgeht.
Zwar muss ich sagen, dass die Prämisse sich stark bei mir eingebrannt hat, die Geschichte mich aber nur oberflächlich bewegen konnte. Ob es am Schreibstil der Autorin oder an etwas anderem lag, kann ich dabei nicht benennen. Ihre Herangehensweise ist weder verharmlosend, noch beschönigend, im Gegenteil! Sie treibt es in beiden Fällen auf die Spitze. Möglicherweise lag es daran, dass das Ende nicht ganz meinen Nerv getroffen hat. Es war zu versöhnlich, zu „brav“.
Aber ich bitte jeden, den die Prämisse der Geschichte anspricht, sich selbst ein Bild davon zu machen!
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Geht unter die Haut
Oksana und Lena, zwei russische Teenager aus einer Vorstadt von St. Petersburg, kennen sich schon so lange sie denken können. Sie sind beste Freundinnen und teilen alles. Dann erhält Lena die Chance, als Model nach Shanghai zu gehen und Oksana bleibt allein …
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Geht unter die Haut
Oksana und Lena, zwei russische Teenager aus einer Vorstadt von St. Petersburg, kennen sich schon so lange sie denken können. Sie sind beste Freundinnen und teilen alles. Dann erhält Lena die Chance, als Model nach Shanghai zu gehen und Oksana bleibt allein zurück. Sie fühlt sich von ihrer Freundin im Stich gelassen. In ihrer Vorstellung lebt Lena in China ein Leben in Glanz und Glamour. Um ebenfalls Chancen auf eine Modelkarriere zu haben, beginnt Oksana mit einer radikalen Diät, die an Zynismus nicht zu überbieten ist. Sie registriert sich auf einer Website für Abnehmwillige und Magersüchtige, deren Diät darin besteht, nur das zu essen, was die Menschen im Krieg während der Belagerung von St. Petersburg zur Verfügung hatten.
Lena lebt derweil in einer beengten Wohngemeinschaft mit anderen Models in einem tristen Vorort von Shanghai. Bei Eiseskälte muss sie halbnackt posieren, um einen der wenigen begehrten Jobs zu ergattern und die Kosten abzuarbeiten, die der Agentur bisher durch sie entstanden sind. Bald erfährt sie, dass bei den sogenannten „After Work Partys“ von ihr mehr als Posing erwartet wird.
Als sie nach drei Monaten die Chance bekommt, für eine Weile nach Hause zu fliegen, lässt sie ihre Familie und Oksana in dem Glauben, dass alles in bester Ordnung ist. Doch Lena und Oksana haben sich verändert und nach der anfänglichen Euphorie über das Wiedersehen ist nichts mehr wie früher.
„Fliegende Hunde“ ist ein sehr eindringliches Buch, das unter die Haut geht. Es sollte Pflichtlektüre für Möchtegern-Models und Magersüchtige sein. Man bekommt Einblicke in eine erschreckende und menschenverachtende Welt.
Die Beschreibungen der Zustände während der Belagerung St. Petersburgs durch die deutschen Truppen gingen mir sehr nahe. Welch ein schrecklicher Gedanke, dass unsere Vorfahren ein solches Verbrechen verschuldet haben!
Ich habe dieses Buch auf einen Rutsch durchgelesen, ich konnte es nicht aus der Hand legen.
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