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Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und di...
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte ...
MELANIE RAABE wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin - und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT, 2018 dann DER SCHATTEN und 2019 DIE WÄLDER. Ihre Romane wurden in 22 Sprachen übersetzt, mehrere Verfilmungen sind in Arbeit. Melanie Raabe betreibt zudem gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf einen erfolgreichen wöchentlichen Podcast rund um das Thema Kreativität, "Raabe & Kampf". Melanie Raabe lebt und arbeitet in Köln. Mit »Die Kunst des Verschwindens« verließ sie erstmals das Gebiet des traditionellen Thrillers und entführt uns in eine Welt, in der alles möglich und nichts selbstverständlich ist.

© Christian Faustus
Produktdetails
- Verlag: btb
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 19. Dezember 2019
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 135mm x 46mm
- Gewicht: 571g
- ISBN-13: 9783442757534
- ISBN-10: 3442757533
- Artikelnr.: 57143383
Herstellerkennzeichnung
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Schatten von gestern
Krimis in Kürze: Leif Karpe, Attica Locke und Melanie Raabe
Ein Kunstfälscherkrimi ist eine gute Idee, wenn man den erhitzten globalen Kunstmarkt betrachtet. Und van Goghs "Sternennacht" ins Zentrum zu stellen ist sinnvoll, weil er zu den meistgefälschten Malern gehört. Leif Karpe, der auch Kameramann und Regisseur ist, gibt seinem Protagonisten schon im Titel eine besondere Begabung mit: "Der Mann, der in die Bilder fiel" (Nagel & Kimche, 272 S., geb., 22,- [Euro]). Peter Falcon hat im New Yorker East Village einen schlechtgehenden Laden für Jazzplatten und Comics, bis ein alter Studienfreund Falcons Fähigkeiten als "Bilderflüsterer" aktiviert. Für ein Auktionshaus mit dem phantasielosen
Krimis in Kürze: Leif Karpe, Attica Locke und Melanie Raabe
Ein Kunstfälscherkrimi ist eine gute Idee, wenn man den erhitzten globalen Kunstmarkt betrachtet. Und van Goghs "Sternennacht" ins Zentrum zu stellen ist sinnvoll, weil er zu den meistgefälschten Malern gehört. Leif Karpe, der auch Kameramann und Regisseur ist, gibt seinem Protagonisten schon im Titel eine besondere Begabung mit: "Der Mann, der in die Bilder fiel" (Nagel & Kimche, 272 S., geb., 22,- [Euro]). Peter Falcon hat im New Yorker East Village einen schlechtgehenden Laden für Jazzplatten und Comics, bis ein alter Studienfreund Falcons Fähigkeiten als "Bilderflüsterer" aktiviert. Für ein Auktionshaus mit dem phantasielosen
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Kofferwortnamen "Chroseby" fliegt Falcon nach Paris, um eine Expertin zu beschwichtigen, die Fälschungen aufzudecken und den Kunstmarkt zu erschüttern droht.
Falcons Reise ist als "Route der Impressionisten" angelegt. Ihm begegnen als Wiedergänger Manet, Monet, Degas und manch anderer Maler. Karpe schreibt bildreich und blumig, da ist auch die Stilblüte nie fern, wenn Hormone "von der Leine gelassen" werden oder eine attraktive Frau "ästhetisch" ist. Er lässt seine Figuren auch ein bisschen wohlfeil über Original, Kopie und Fälschung räsonieren. Nur aus der schönen Ausgangsidee, dass der Held in die Bilder eintritt und selbst das Gefühl hat, dass "die Dinge und Menschen aus den Bildern in seine Welt treten würden", macht er kaum etwas.
Man sollte Attica Locke nicht mehr vorstellen müssen. Aber weil nicht sicher ist, dass "Bluebird, Bluebird" (F.A.Z. vom 4. März 2019) genug gelesen wurde, muss man ihren neuen Roman "Heaven, My Home" (Polar, 328 S., geb., 20,- [Euro]) unbedingt empfehlen. Darren Matthews, der schwarze Texas Ranger aus "Bluebird, Bluebird", kämpft immer noch um seine Ehe, und seine Mutter erpresst ihn mit einer Enthüllung, die ihn den Job kosten würde, als sein Chef ihn an den Caddo Lake schickt, um gegen die Arische Bruderschaft zu ermitteln. Der Auftrag wird zu einer Reise in die amerikanische Geschichte, in die Zeit, als ehemalige Sklaven und Indigene sich an manchen Orten zu eigenen Gemeinden zusammenfanden.
Der Roman spielt 2016, zwischen Trumps Wahl und Inauguration. Daraus entsteht Druck bei den Ermittlern, weil sie ahnen, dass sich etwas ändern könnte im Vorgehen gegen Hassverbrechen und Suprematisten. Wie politischer Hintergrund, Provinzgegenwart und rassistische Vergangenheit einander mehr und mehr überlagern, wird in Lockes Gesellschaftsbild mit erzählerischer Souveränität deutlich. Aus der Verwurzelung der Geschichte und der Figuren in dieser osttexanischen Welt, aus den Schatten, die aus dem Gestern auf sie fallen, gewinnt das Buch seine Wucht und Gegenwärtigkeit.
Matthews verkörpert all die Grautöne und Ambivalenzen: in seiner Überzeugtheit von Recht und Ordnung und in der Skepsis, wem dieses Recht und diese Ordnung genützt haben und nützen werden. Er zieht nicht immer die richtigen Schlüsse daraus, er ist auch weniger Leitbild als Repräsentant. Aber in seinen Widersprüchen, Fehlern, Vorurteilen und humanen Gesten ist er eine literarische Figur von großer Wahrhaftigkeit.
Nach all den Kommissaren, Sheriffs oder Detektiven hat es seinen Reiz, wenn ein Thriller ganz ohne Polizei auskommt. Melanie Raabe hat auch in ihrem vierten Roman "Die Wälder" (btb, 432 S., br., 16,- [Euro]) keinen Ermittlerbedarf. Der Bestsellererfolg ihrer drei bisherigen Bücher gibt ihr recht. So simpel wie die Titel ihrer Romane sind auch die Namen: Nina, die Ärztin, Tim, ihr Jugendfreund, dessen plötzlicher Tod sie trifft, das namenlose Dorf, aus dem sie kommen, der Mann namens Wolff, der auf ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit verweist.
Raabe entwickelt mit wenigen Strichen ein Rätsel und damit Spannung. Und sie nutzt bei den Rückblicken in die Kindheit einen Trick zur Verschleierung, den man viel zu rasch durchschaut. Handwerklich ist das alles solide und unprätentiös, am Ende ist vielleicht der Deus-ex-machina-Effekt zu krude. Was man jedoch am meisten vermisst in diesem Trauma-Szenario, das sind Figuren, die mehr wären als "Schemen oder doch mindestens Halbschemen" (Fontane).
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Falcons Reise ist als "Route der Impressionisten" angelegt. Ihm begegnen als Wiedergänger Manet, Monet, Degas und manch anderer Maler. Karpe schreibt bildreich und blumig, da ist auch die Stilblüte nie fern, wenn Hormone "von der Leine gelassen" werden oder eine attraktive Frau "ästhetisch" ist. Er lässt seine Figuren auch ein bisschen wohlfeil über Original, Kopie und Fälschung räsonieren. Nur aus der schönen Ausgangsidee, dass der Held in die Bilder eintritt und selbst das Gefühl hat, dass "die Dinge und Menschen aus den Bildern in seine Welt treten würden", macht er kaum etwas.
Man sollte Attica Locke nicht mehr vorstellen müssen. Aber weil nicht sicher ist, dass "Bluebird, Bluebird" (F.A.Z. vom 4. März 2019) genug gelesen wurde, muss man ihren neuen Roman "Heaven, My Home" (Polar, 328 S., geb., 20,- [Euro]) unbedingt empfehlen. Darren Matthews, der schwarze Texas Ranger aus "Bluebird, Bluebird", kämpft immer noch um seine Ehe, und seine Mutter erpresst ihn mit einer Enthüllung, die ihn den Job kosten würde, als sein Chef ihn an den Caddo Lake schickt, um gegen die Arische Bruderschaft zu ermitteln. Der Auftrag wird zu einer Reise in die amerikanische Geschichte, in die Zeit, als ehemalige Sklaven und Indigene sich an manchen Orten zu eigenen Gemeinden zusammenfanden.
Der Roman spielt 2016, zwischen Trumps Wahl und Inauguration. Daraus entsteht Druck bei den Ermittlern, weil sie ahnen, dass sich etwas ändern könnte im Vorgehen gegen Hassverbrechen und Suprematisten. Wie politischer Hintergrund, Provinzgegenwart und rassistische Vergangenheit einander mehr und mehr überlagern, wird in Lockes Gesellschaftsbild mit erzählerischer Souveränität deutlich. Aus der Verwurzelung der Geschichte und der Figuren in dieser osttexanischen Welt, aus den Schatten, die aus dem Gestern auf sie fallen, gewinnt das Buch seine Wucht und Gegenwärtigkeit.
Matthews verkörpert all die Grautöne und Ambivalenzen: in seiner Überzeugtheit von Recht und Ordnung und in der Skepsis, wem dieses Recht und diese Ordnung genützt haben und nützen werden. Er zieht nicht immer die richtigen Schlüsse daraus, er ist auch weniger Leitbild als Repräsentant. Aber in seinen Widersprüchen, Fehlern, Vorurteilen und humanen Gesten ist er eine literarische Figur von großer Wahrhaftigkeit.
Nach all den Kommissaren, Sheriffs oder Detektiven hat es seinen Reiz, wenn ein Thriller ganz ohne Polizei auskommt. Melanie Raabe hat auch in ihrem vierten Roman "Die Wälder" (btb, 432 S., br., 16,- [Euro]) keinen Ermittlerbedarf. Der Bestsellererfolg ihrer drei bisherigen Bücher gibt ihr recht. So simpel wie die Titel ihrer Romane sind auch die Namen: Nina, die Ärztin, Tim, ihr Jugendfreund, dessen plötzlicher Tod sie trifft, das namenlose Dorf, aus dem sie kommen, der Mann namens Wolff, der auf ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit verweist.
Raabe entwickelt mit wenigen Strichen ein Rätsel und damit Spannung. Und sie nutzt bei den Rückblicken in die Kindheit einen Trick zur Verschleierung, den man viel zu rasch durchschaut. Handwerklich ist das alles solide und unprätentiös, am Ende ist vielleicht der Deus-ex-machina-Effekt zu krude. Was man jedoch am meisten vermisst in diesem Trauma-Szenario, das sind Figuren, die mehr wären als "Schemen oder doch mindestens Halbschemen" (Fontane).
PETER KÖRTE
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»Was wie ein düsteres Märchen beginnt, wird schnell zu einem temporeichen Thriller. Intensiv!« Emotion
Melanie Raabe: Die Wälder
Skelette, Vampire und Zombiehorden sind auf den Straßen unterwegs. Kein Wunder. Es ist Halloween, und in Feierlaune scheinen die Menschen unbekümmert mit dem Tod und finsteren Mächten zu flirten. Doch die junge Ärztin Nina hat gerade das ganz reale, alltägliche Grauen hinter sich: eine extra Schicht in der Notaufnahme ihres Krankenhauses. Nur noch ein paar Minuten die anonyme Großstadt ertragen, in deren U-Bahnen und Straßenschluchten sich die Menschen noch offensichtlicher maskieren als sonst – dann könnte sie es sich zuhause mit Süßkartoffelpommes und Bill Murray bequem machen, ihrem kleinen Hund, den sie nach einem der Hauptdarsteller der legendären Gruselkomödie „Ghostbusters“ genannt hat. Aber dann kommt ein Anruf, der Ninas Leben abrupt auf den Kopf stellt. Tim, ihr bester Freund seit Kindertagen, ist ums Leben gekommen. Es war ein Unfall, so heißt es. Eine bisher noch nicht abgehörte Mailboxnachricht, die der weitgereiste Starfotograf seiner besten Freundin kurz zuvor hinterlassen hatte, spricht allerdings eine andere Sprache. Tim war in das Dorf ihrer Jugend zurückgekehrt und neuen Hinweisen auf seine Schwester Gloria gefolgt, die vor vielen Jahren spurlos in den endlosen Wäldern ihrer Heimat verschwunden war. Nun glaubte er, Glorias Mörder enttarnen zu können und bittet Nina, seine Arbeit zu vollenden, falls ihm etwas zustoßen sollte.
Erst vor eineinhalb Jahren hatte die Thrillerautorin Melanie Raabe in „Der Schatten“ eine Journalistin portraitiert, die auf der Flucht vor traumatischen Erinnerungen versucht, in Wien ein neues Leben zu beginnen. Nun lässt sie eine aus der Provinz in die Großstadt geflohene Ärztin in das Dorf ihrer Jugend zurückkehren, um sich mit traumatischen Ereignissen aus ihrer Kindheit zu konfrontieren. In erster Linie geht es um einen unheimlichen Dorfbewohner namens Wolff, den Tim wohl dringend verdächtigte, Gloria einst getötet zu haben. Andererseits war Tim immer schon jemand, der zwischen seine Fantasien und der Wirklichkeit nicht verlässlich unterscheiden konnte. Als Kind war er beispielsweise zum Gespött des Dorfes geworden, als er behauptete, im Wald einem lebendigen Tiger begegnet zu sein. Sein späterer Hang zu Drogen hatte es selbst Nina zunehmend schwergemacht, den Worten ihres Freundes zu vertrauen. Ihre Reise in die Vergangenheit wird so nicht zuletzt auch zu einer Auseinandersetzung mit den eigenen Erinnerungen, die sich eben oftmals als trügerisch erweisen können – so trügerisch wie die vermeintliche dörfliche Idylle, in der man sich untereinander kennt und auch ein Stück weit kontrolliert, wo aber trotzdem die schrecklichsten Dinge geschehen und dann kollektiv verdrängt werden können.
Um Tims letzten Willen zu erfüllen, wärmt Nina alte Bekanntschaften auf. Und so manche vermeintliche Gewissheit, die Nina aus der Ferne gehegt und gepflegt hat, erweist sich bei näherer Betrachtung als unbegründet. Der mittlerweile als Polizist arbeitende David, ein früher gern belächelter Kumpel aus Kindheitstagen, entschließt sich unvermutet, Nina unter der Hand bei ihrer Suche zu helfen. Rita, die Mutter von Tim und Gloria, erweist sich hingegen als das Gegenteil jener fürsorglich bemühten Frau, als die Nina sie immer gesehen hatte. In einer Parallelhandlung auf „Zeitzeugenebene“ beschreibt Melanie Raabe die Geschehnisse rund um den Dorfjungen Peter, der als Letzter Glorias Schreien in den Wäldern gehört hatte. So mischen sich im Laufe der Zeit märchenhafte, unheimliche Töne in Ninas und Davids streng rational gesteuerte Nachforschungen. Ausgehend von einem letzten Freundschaftsdienst entfaltet sich der Roman „Die Wälder“ zu einem vielschichtigen Thriller um Trauerarbeit – das ist ebenso berührend wie fesselnd. Alles zum Krimi des Monats
Skelette, Vampire und Zombiehorden sind auf den Straßen unterwegs. Kein Wunder. Es ist Halloween, und in Feierlaune scheinen die Menschen unbekümmert mit dem Tod und finsteren Mächten zu flirten. Doch die junge Ärztin Nina hat gerade das ganz reale, alltägliche Grauen hinter sich: eine extra Schicht in der Notaufnahme ihres Krankenhauses. Nur noch ein paar Minuten die anonyme Großstadt ertragen, in deren U-Bahnen und Straßenschluchten sich die Menschen noch offensichtlicher maskieren als sonst – dann könnte sie es sich zuhause mit Süßkartoffelpommes und Bill Murray bequem machen, ihrem kleinen Hund, den sie nach einem der Hauptdarsteller der legendären Gruselkomödie „Ghostbusters“ genannt hat. Aber dann kommt ein Anruf, der Ninas Leben abrupt auf den Kopf stellt. Tim, ihr bester Freund seit Kindertagen, ist ums Leben gekommen. Es war ein Unfall, so heißt es. Eine bisher noch nicht abgehörte Mailboxnachricht, die der weitgereiste Starfotograf seiner besten Freundin kurz zuvor hinterlassen hatte, spricht allerdings eine andere Sprache. Tim war in das Dorf ihrer Jugend zurückgekehrt und neuen Hinweisen auf seine Schwester Gloria gefolgt, die vor vielen Jahren spurlos in den endlosen Wäldern ihrer Heimat verschwunden war. Nun glaubte er, Glorias Mörder enttarnen zu können und bittet Nina, seine Arbeit zu vollenden, falls ihm etwas zustoßen sollte.
Erst vor eineinhalb Jahren hatte die Thrillerautorin Melanie Raabe in „Der Schatten“ eine Journalistin portraitiert, die auf der Flucht vor traumatischen Erinnerungen versucht, in Wien ein neues Leben zu beginnen. Nun lässt sie eine aus der Provinz in die Großstadt geflohene Ärztin in das Dorf ihrer Jugend zurückkehren, um sich mit traumatischen Ereignissen aus ihrer Kindheit zu konfrontieren. In erster Linie geht es um einen unheimlichen Dorfbewohner namens Wolff, den Tim wohl dringend verdächtigte, Gloria einst getötet zu haben. Andererseits war Tim immer schon jemand, der zwischen seine Fantasien und der Wirklichkeit nicht verlässlich unterscheiden konnte. Als Kind war er beispielsweise zum Gespött des Dorfes geworden, als er behauptete, im Wald einem lebendigen Tiger begegnet zu sein. Sein späterer Hang zu Drogen hatte es selbst Nina zunehmend schwergemacht, den Worten ihres Freundes zu vertrauen. Ihre Reise in die Vergangenheit wird so nicht zuletzt auch zu einer Auseinandersetzung mit den eigenen Erinnerungen, die sich eben oftmals als trügerisch erweisen können – so trügerisch wie die vermeintliche dörfliche Idylle, in der man sich untereinander kennt und auch ein Stück weit kontrolliert, wo aber trotzdem die schrecklichsten Dinge geschehen und dann kollektiv verdrängt werden können.
Um Tims letzten Willen zu erfüllen, wärmt Nina alte Bekanntschaften auf. Und so manche vermeintliche Gewissheit, die Nina aus der Ferne gehegt und gepflegt hat, erweist sich bei näherer Betrachtung als unbegründet. Der mittlerweile als Polizist arbeitende David, ein früher gern belächelter Kumpel aus Kindheitstagen, entschließt sich unvermutet, Nina unter der Hand bei ihrer Suche zu helfen. Rita, die Mutter von Tim und Gloria, erweist sich hingegen als das Gegenteil jener fürsorglich bemühten Frau, als die Nina sie immer gesehen hatte. In einer Parallelhandlung auf „Zeitzeugenebene“ beschreibt Melanie Raabe die Geschehnisse rund um den Dorfjungen Peter, der als Letzter Glorias Schreien in den Wäldern gehört hatte. So mischen sich im Laufe der Zeit märchenhafte, unheimliche Töne in Ninas und Davids streng rational gesteuerte Nachforschungen. Ausgehend von einem letzten Freundschaftsdienst entfaltet sich der Roman „Die Wälder“ zu einem vielschichtigen Thriller um Trauerarbeit – das ist ebenso berührend wie fesselnd. Alles zum Krimi des Monats
Die Jugendlichen Peter, Winnie, Kante und Eddie leben in einem abgelegenen Dorf mitten im Wald. Sie halten zusamnen, sind beste Freunde. Als ein Mädchen, Gloria, aus dem Dorf spurlos verschwindet, beginnen sie ihre Suche nach ihr. Ihr Verdacht fällt auf den dubiosen Wolff, doch niemand …
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Die Jugendlichen Peter, Winnie, Kante und Eddie leben in einem abgelegenen Dorf mitten im Wald. Sie halten zusamnen, sind beste Freunde. Als ein Mädchen, Gloria, aus dem Dorf spurlos verschwindet, beginnen sie ihre Suche nach ihr. Ihr Verdacht fällt auf den dubiosen Wolff, doch niemand glaubt ihnen....
20 Jahre später. Nina erfährt vom Tod ihres Jugendfreundes Tim. In einer Nachricht von ihm erhält Nina den Auftrag, seine verschwundene Schwester zu suchen.Tim teilt ihr genau mit, wie sie vorgehen soll. Eigentlich will Nina das Dorf, in dem sie aufwuchs, und die Wälder nie mehr betreten. Doch auch weitere Jugendfreunde haben diese Nachricht von Tim erhalten, so daß die verbliebene Clique gemeinsam versucht, ihre damals geschworene Rache zu verüben.
Melanie Raabe hat mit "Die Wälder" wieder einen Voltreffer gelandet. Die Handlung wird hier in zwei Strängen erzählt. Man erfährt durch Winnie, Peter, Kante und Eddie was früher in dem Dorf geschah, von alten Legenden um die Wälder ringsherum und von den undurchsichtigen Machenschaften von Wolff. Der Strang in der Gegenwart erzählt von Nina, David und Henri, die sich unerwartet begegnen - alle mit einem Ziel: Wolff zu überführen. Beide Handlungsstränge sind sehr spannend und man hält streckenweise die Luft an. Man spürt gerade in der Gegenwart die knisternde Gefahr. Zunächst ahnt man nicht, wie die beiden Geschichten zusammenhängen, dies löst sich nach und nach wie ein Puzzle auf und verbindet sich zu einem gelungenen Plot. Melanie Raabe schafft es, die Spannung zu erhalten und den Leser zu fesseln. Ihr Stil und die angenehme Länge der Kapitel machen das Buch leicht lesbar, so daß man hier wirklich durch die Seiten fliegt. Die Charaktere bieten manche Überraschung und man kann sich nie sicher sein, ob man sie jetzt durchschaut hat - oder nicht.
"Die Wälder" bekommen von mir eine absolute Leseempfehlung!
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Der neue Thriller von Autorin Melanie Raabe trägt den Titel "Die Wälder" und erscheint im btb Verlag.
Nina erfährt, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist. Kurz vor seinem Tod hat er versucht, sie telefonisch zu erreichen.Tim …
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Der neue Thriller von Autorin Melanie Raabe trägt den Titel "Die Wälder" und erscheint im btb Verlag.
Nina erfährt, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist. Kurz vor seinem Tod hat er versucht, sie telefonisch zu erreichen.Tim hinterlässt eine Aufgabe, Nina soll seine vor Jahren in den Wäldern verschwundene Schwester Gloria finden.
Dieser Thriller beginnt mit einer bedrohlichen Stimmung, die man später auch in den Szenen im Wald spüren kann.
Ninas Kindheit mit ihren Freunden war durch die gemeinsamen Abenteuer im Wald geprägt. Wenn sich Freunde aus Kindertagen weiter entwickeln, hängt man dennoch an den alten Erinnerungen. Nina setzt alles daran, den letzten Wunsch ihres verstorbenen Freundes Tim zu erfüllen. Sie kehrt in ihr Heimatdorf zurück, dieses liegt eingebettet in einen tiefen Wald. Wird sie dort eine Spur zur vermissten Gloria finden?
Dieses Buch wechselt ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, es werden viele Puzzleteile aufgedeckt, die sich allmählich zu einem Bild verdichten.
Bei den geschilderten Erinnerungen aus der Kindheit ist man sich als Leser nie ganz sicher, ob es der Wahrheit entspricht oder nur kindliche Einbildung sein könnte. Dieses Verwirrspiel sorgt für einige Wendungen im Handlungsverlauf, die der Leser nicht genau einschätzen kann. Die Kinder erleben in offensichtlich viele schreckliche Vorgänge mit, die sie aber nicht richtig einschätzen können.
Nina macht sich auf in ihre Heimatund damit auch auf die Suche nach ihrer eigenen Kindheit, die Kindheitserlebnisse machen ihr auch als erwachsene Frau noch Angst. Sie möchte sich Klarheit verschaffen, was damals wirklich passierte. Zu sehr sind ihre Erinnerungen an grausame Vorgänge in ihrem Heimatdorf verbunden. Diese bedrückende Angst hat Melanie Raabe perfekt als Untermalung für ihr Buch ausgeführt und verleiht ihrem Buch eine mysteriöse und düstere Stimmung.
Die Handlungsvorgänge sind durch die vielen Ungereimheiten anfangs spannend, dann wird es allerdings eher langatmig und sehr ausführlich geht es in die Details von vielfältigen Geschehnissen in der Kindheit. Auch die Auflösung verliert sich mir zu sehr in Details, das unheimliche Gefühl verschwindet dadurch und damit leider auch der Erkennungswert der Geschichte.
Die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben einen Sinn, sie schaffen ständige Cliffhanger und bilden allmählich aus einzelnen Puzzleteilchen ein komplettes Bild der wahren Vorgänge.
Mich konnte die Geschichte jedoch nicht richtig packen, auch wenn sie tiefgründig versucht, mysteriös und geheimnisvol zu wirken und das Motiv der Rache als Grund für alles Handeln zu benennen.
Von diesem Buch hatte ich mir mehr versprochen, durch der Erfolgsthriller "Die Falle" liegt die Meßlatte der Autorin bei mir allerdings auch sehr hoch.
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Ich fand es leider langweilig
Nina ist Ärztin. Nie wollte sie in ihr Heimatdorf zurückkehren. Doch dann erfährt sie vom Tod ihres ehemals besten Freundes Tim. Er hat ihr eine kryptische Nachricht hinterlassen und bittet sie weiter nach seiner Schwester Gloria zu suchen, die vor …
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Ich fand es leider langweilig
Nina ist Ärztin. Nie wollte sie in ihr Heimatdorf zurückkehren. Doch dann erfährt sie vom Tod ihres ehemals besten Freundes Tim. Er hat ihr eine kryptische Nachricht hinterlassen und bittet sie weiter nach seiner Schwester Gloria zu suchen, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Nina beschließt seinen letzten Wunsch zu erfüllen, zumal Tim andeutete neue Spuren gefunden zu haben. Ihr Ex-Freund David, der damals auch mit Tim befreundet gewesen war und mittlerweile Polizist ist, will Nina beschützen. Also kehren sie beide in das Dorf zurück und stellen sich ihren Ängsten und dem Wald.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt. Nina und David in der Gegenwart und Peter in der Vergangenheit – er sah damals Gloria im Wald verschwinden.
Leider konnte mich das Buch nicht packen. Anfangs ging es noch einigermaßen, aber mir war die Erzählart zu langgezogen. Ich hatte einige Theorien bezüglich Glorias Verschwinden, Tims Tod und dem, was es vielleicht mit dem Wald auf sich hat. Leider hatte ich nur mit der unrealistischsten recht. Ich fand die Auflösung leider unbefriedigend. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht, was alles sein könnte, dachte zwischenzeitlich auch an Werwölfe oder einen verfluchten Wald oder so, aber ich hatte zu viel erwartet.
Die damals vier Freunde haben etwas beobachtet und davon ein Trauma davongetragen. Doch das Buch soll ein Thriller sein und das ist es für mich nicht wirklich. Bei mir kam keine wirkliche Spannung auf. Ich habe nicht mitgefiebert, die Seiten verschlungen oder Angst um die Protagonisten gehabt.
Auf mich wirkte die Handlung sehr konstruiert. Die Handlungen der Protagonisten waren mir für die Art Person, die sie jeweils verkörpern sollten, unpassend und unglaubwürdig. Auch die Handlung selbst hatte in meinen Augen deutliche Schwächen und war für mich nicht immer logisch und nachvollziehbar, eher das Gegenteil. Immer wieder wurde es so abstrus und konstruiert, dass ich kaum noch Lust hatte weiterzulesen.
Zwischendrin vor allem um die Mitte herum hat mich das Buch endgültig verloren. Es wurde mehr und mehr verwirrend und ich bin mit dem Kopf irgendwie ausgestiegen. Was mich vor allem gestört hat waren die Namenswechsel. In der Vergangenheit haben die gleichen Personen, die in der Gegenwart eine Rolle spielen plötzlich ganz andere Namen. Dadurch wird es einem fast unmöglich gemacht die beiden Ebenen auf die Reihe zu bekommen und miteinander zu verbinden, was wahrscheinlich der Sinn hinter dieser Aktion war.
Ich muss leider ehrlich sagen, dass ich mich gelangweilt habe. In meinen Augen ist das Buch auch kein Thriller, sondern ein Roman mit allerhöchstens leichten Krimi-Anteilen.
Der Schreibstil war auch nicht wirklich meins. Ich habe mich damit wirklich immer wieder schwergetan, stellenweise wirkte es, als stammten bestimmte Stellen des Buches aus einem Aufsatz, den ein Schüler geschrieben hat. Es hat sich so gezogen, Spannung suchte ich vergeblich und ich musste mich sehr beherrschen, das Buch nicht einfach wegzulegen und abzubrechen.
Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Ich empfand es als sehr langweilig. Ich konnte weder mit dem Schreibstil etwas anfangen noch mit den Charakteren. Die Handlung war mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen und lange Zeit auch langweilig. Die Charaktere haben sich in meinen Augen oft einfach nur unlogisch unrealistisch benommen. Mir fehlte die Spannung, das mitreißende.
Das Ende bzw. die Auflösung hat dem Ganzen in meinen Augen den Rest gegeben. Alles was mir dazu einfiel war „echt jetzt?!“
Von mir bekommt das Buch leider nur 1 Stern.
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"Die Wälder" war mein erstes Buch von Melanie Raabe und ich habe es wirklich gern gelesen. Ich weiß, dass ihre Bücher häufig polarisieren und bin jetzt schon darauf gespannt, wie mir ihre anderen Werke gefallen werden.
Das Buch wird abwechseln aus zwei Perspektiven …
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"Die Wälder" war mein erstes Buch von Melanie Raabe und ich habe es wirklich gern gelesen. Ich weiß, dass ihre Bücher häufig polarisieren und bin jetzt schon darauf gespannt, wie mir ihre anderen Werke gefallen werden.
Das Buch wird abwechseln aus zwei Perspektiven erzählt. In einer der beiden Perspektiven begleitet man die Hauptfigur Nina. Gleich zu Beginn des Buchs erfährt sie, dass ihr bester Freund verstorben ist und sie kann es kaum fassen. Die zweite Erzählebene begleitet vier Kinder, die im Dorf zwischen den Wäldern leben. Wie es sich für einen Thriller gehört, laufen diese Erzählstränge nach und nach aufeinander zu.
Das Buch erinnert mich irgendwie an Stephen Kings "ES". Die Kinder-Clique, die unbedingt ein Verbrechen auflösen möchte. Die Erwachsenen, die mit dem Tod eines Freundes konfrontiert werden... alle Abschnitte, in denen Nina die Hauptfigur ist, erschienen mir düster und trist, in meiner Vorstellung herrschte fast die ganze Zeit Nacht oder zumindest starke Bewölkung - oder beides. ;-) Die Abschnitte der Clique spielten für mich dabei immer am Tag und ich sah sie förmlich mit ihren Fahrrädern durchs Dorf fliegen - dbei weiß ich im Nachhinein gar nicht mehr, ob Fahrräder überhaupt eine Rolle spielten. :D Beide Erzählebenen haben ihren Charme und gefielen mir. Natürlich wurden von der Autorin gekonnt Cliffhanger gesetzt, die bei mir auch ihre Wirkung zeigten. Ich ertappte mich sogar einmal dabei, die Seiten vorzublättern und einen Blick zu riskieren.
Die Autorin hat in einer sehr angenehmen, lebendigen und bildhaften Sprache geschrieben. Immer wieder folgten kleinere und größere Twists, die mich wirklich oft (aber nicht immer) überraschen konnten. Diese Twists setzte die Autorin ab der zweiten Buchhälfte vermehrt ein und dadurch hat sie mich regelrecht durch die Seiten gepeitscht. Die Auflösung(en) gefiel(en) mir auch wirklich gut und das Ende war wunderbar ausgearbeitet - zuerst hatte ich Zweifel und dachte Logikfehler entdeckt zu haben. Das war aber nicht so. Ich war nur zu ungeduldig. ;-)
Alles in allem ein toller Thriller, der unblutig mit wenig actionreichen Szenen aufwartet, aber mich aber aufgrund seiner psycholgischen Komponente trotzdem wirklich fesseln konnte. Ich wurde einige Male überrascht und habe das Buch wirklich gern und schnell gelesen. "Die Wälder" ist ein Buch, das in meinen Augen auch verfilmt, wunderbar funktionieren könnte. Drücken wir der Autorin mal dafür die Daumen. :-)
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Ich habe mich in diesen Wäldern sehr wohl gefühlt
Für Nina Schwarz bricht eine Welt zusammen, als die die Nachricht vom Tod ihres ehemals besten Freundes Tim erhält. Vor kurzem hatte er versucht sie telefonisch zu erreichen, aber sie hat sich nicht zurück gemeldet. Und …
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Ich habe mich in diesen Wäldern sehr wohl gefühlt
Für Nina Schwarz bricht eine Welt zusammen, als die die Nachricht vom Tod ihres ehemals besten Freundes Tim erhält. Vor kurzem hatte er versucht sie telefonisch zu erreichen, aber sie hat sich nicht zurück gemeldet. Und nun ist er tot. Als sie einige Tage später in ihrem Briefkasten einen Brief von Tim findet, in dem es um ein letztes Puzzlestück und das Verschwinden seiner Schwester Gloria geht, setzt Nina alles daran, Tims letzten Wunsch, Gloria zu finden, zu erfüllen.
Melanie Raabe hat einen wie ich finde genialen Schreibstil, der sogar die banalsten Sätze vor Spannung vibrieren lässt, der mich direkt in die Geschichte hinein zieht und es mir sehr schwer macht, das Buch nicht in einem Rutsch durchzulesen. Die sehr genau und treffend gesetzten Cliffhanger machen es auch nicht leichter das Buch wegzulegen. Außerdem kommt die Autorin ohne Blutvergießen aus, was meinem Lesegeschmack sehr entgegen kommt.
Ihre Personen spielen zum einen als Kinder in der Vergangenheit und sind mit selbst gewähltes Pseudonymen ausgestattet. In der Gegenwart begegne ich den Vieren als Erwachsene mit ihren Klarnamen. Anfangs bin ich stark herausgefordert zu erkunden, wer nun wer ist. Nach ca. 150 Seiten wird das aufgeklärt und macht es mir leichter, die Personen zuzuordnen. Alle sind sehr detailliert, farbig und mit eigenen Fähigkeiten und Wesensmerkmale ausgestattet, dass ich schnell ein klares Bild von ihnen vor Augen habe. Die einen mag ich, die anderen weniger – genau wie im echten Leben. Melanie Raabe hat es geschafft, dass ich den meisten sehr nahe gekommen bin.
Die beiden Handlungsstränge lassen sich durch verschiedene Schriftarten leicht auseinander halten So weiß ich immer genau, in welchem Zeitraum ich mich gerade befinde. Wobei mir die Geschichten aus der Vergangenheit noch besser gefallen haben, als die Jetzt-Zeit.
Die Geschichte lässt sich für mich gut nachvollziehen. Wobei bei mir einige Fragen offen geblieben bzw. nicht deutlich genug beantwortet worden sind.
Besonders der Schluss mit einer überraschenden Wendung, von der ich nicht gedacht hätte, dass sie noch kommt, hat mich emotional sehr berührt und mitgenommen.
Eine spannende, gut durchdachte, manchmal etwas verwirrende Geschichte ohne Blutvergießen in der die Themen Leben im Dorf, Fremdenhass, häusliche Gewalt, Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Rache, Pubertät und Homosexualität eingearbeitet sind, hat mich ab der ersten Seite gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen.
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Aufgrund des gelungenen Covers, das mich mit seinem roten Weg in das Dunkel der Wälder regelrecht hineingezogen hat, und dem Versprechen eines Thrillers, hatte ich mir ein wenig mehr von Melanie Raabes „Die Wälder“ versprochen. Der Anfang war interessant – man lernt die …
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Aufgrund des gelungenen Covers, das mich mit seinem roten Weg in das Dunkel der Wälder regelrecht hineingezogen hat, und dem Versprechen eines Thrillers, hatte ich mir ein wenig mehr von Melanie Raabes „Die Wälder“ versprochen. Der Anfang war interessant – man lernt die junge Ärztin Nina am Halloweenabend kennen. Ihre Bestürzung über den viel zu frühen Tod ihres Freundes Tim aus Kindertagen lässt sich leicht nachvollziehen. Raabes Schreibstil ließ mich regelrecht durch das erste Drittel des Buches fliegen. Dann jedoch kam für mich der Bruch, der das Buch von einem hervorragenden Thriller (5/5) in einen immerhin noch soliden, guten Spannungsroman (3/5) abrutschen ließ.
Das hatte mehrere Gründe – absichtliche Verwirrung des Lesers an mehreren Stellen, relativ sinnfreie Nebenplots, die die Geschichte nicht vorantreiben, und überzogene Handlungen, die nicht zum eigentlichen Charakter bzw. Lebensstil der Protagonisten passen. Ich fragte mich wirklich oft – würde so eine Ärztin bzw. ein Polizist handeln?
Die Auflösung fand ich leider schwach – hier hatte ich ebenfalls deutlich mehr erwartet. Dennoch bietet das Buch durchaus Unterhaltung und an manchen Stellen Spannung. Besonders schön fand ich die nostalgische Stimmung à la „Stand By Me,“ die Erinnerungen an die eigene Kindheit wachrufen konnte. Wer also einen Thriller der leichteren Art mag, ist mit einem Leseausflug in „Die Wälder“ gut beraten.
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Sehr fesselnd
Nina erhält die Nachricht, dass ihr bester Freund, Tim, aus Kindstagen unerwartet verstorben ist. Das Schlimme dabei, er hat vorher noch versucht sie anzurufen, doch Nina ging nicht dran, da sie beschäftigt war. Stattdessen hat er ihr eine Nachricht auf der Mailbox …
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Sehr fesselnd
Nina erhält die Nachricht, dass ihr bester Freund, Tim, aus Kindstagen unerwartet verstorben ist. Das Schlimme dabei, er hat vorher noch versucht sie anzurufen, doch Nina ging nicht dran, da sie beschäftigt war. Stattdessen hat er ihr eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Ein paar Tage später erhält sie von ihm ein Brief, wo er ihr mitteilt, dass er das vermeindlich letzte Puzzleteil gefunden hat. Das Puzzleteil soll das Verschwinden seiner vor Jahren verschwundenen Schwester erklären. Nun liegt es an Nina für Tim das letzte Puzzleteil zu finden und Glorias Verschwinden aufzuklären und sie soll erst ruhen wenn sie es gefunden hat. Sie begibt sich also auf die Reise und stellt fest, dass sie nicht die Einzige ist, die einen Brief von Tim erhalten hat...
Der Schreibstil lies sich recht gut lesen, auch wenn einige Sätze mal etwas anstrengender waren zu lesen. Aber mit etwas langsamer lesen hat auch das geklappt. Die Autorin beschreibt außerdem die Charaktere sowie Orte sehr gut.
Mich hätte es gefreut wenn "das Dorf" noch ein Ortsnamen gehabt hätte. Ein fiktiver Name wäre auch gut gewesen.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das bringt Abwechslung rein und außerdem bleibt dadurch der Spannungsbogen erhalten. Die Kapitelenden endeten meistens mit einem neuen Rätsel, wodurch man quasi zum Weiterlesen verleitet worden ist, da man unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Doch Melanie Raabe hat es dann ganz geschickt gemacht und das nächste Kapitel war aus einer anderen Perspektive geschrieben, sodass die Auflösung des Rätsels aus dem vorherigen Kapitel erstmal wieder warten musste.
Für mich war das Buch ein echter Pageturner mit Spannung und unerwarteten Wendungen bis zum Schluss. Daher kann ich nur empfehlen das Buch zu lesen.
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Als Nina vom Tod ihres besten Freundes Tim erfährt, ist sie geschockt. Vor allem, weil er sie noch kurz zuvor angerufen hat, sie aber nicht ran gegangen ist. Nun bleibt ihr nur noch ein Brief, den Tim geschrieben hat und der eine verhängnisvolle Bitte an sie enthält. Nina soll seine …
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Als Nina vom Tod ihres besten Freundes Tim erfährt, ist sie geschockt. Vor allem, weil er sie noch kurz zuvor angerufen hat, sie aber nicht ran gegangen ist. Nun bleibt ihr nur noch ein Brief, den Tim geschrieben hat und der eine verhängnisvolle Bitte an sie enthält. Nina soll seine Schwester Gloria finden, die einst in den undurchdringlichen Wäldern ihres Heimatdorfes spurlos verschwunden ist. Doch Nina hat sich geschworen, nie wieder einen Fuß dorthin zu setzen, wo einst Schreckliches geschah und wo die Düsternis alles verschlingt.
"Die Wälder" ist ein Thriller, der sich nur langsam entfaltet, dann aber von einer geschickt inszenierten Gruselstimmung lebt. So gerät die Hauptfigur Nina immer wieder in Situationen hinein, die zum Fürchten sind und in denen sie um ihr Leben bangt. Dabei ist sie nicht die Einzige, die inzwischen erwachsen geworden, gegen die Ängste ihrer Kindheit kämpft. Auch ihr Freunde David ist mit dabei, der wegen seines Jobs bei der Polizei nicht viel riskieren will und der verräterische Henri, der sie damals im Stich gelassen hat, nun aber auf ihrer Seite steht. Erzählt wird die Handlung abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit, sodass sich das durchlebte Trauma von vier befreundeten Kindern erst am Ende des Hörbuchs in seiner ganzen Tragweite offenbart. Deshalb muten die Handlungsweisen der beteiligten Figuren auf der Suche nach der Wahrheit manchmal seltsam an, was aber förderlich für die Aufrechterhaltung der Spannung und für die Erzeugung von Neugier beim Hörer ist.
Leider aber sind diese Momente auch wieder schnell vorbei, da die Vergangenheitsbewältigung sehr detailliert erfolgt und es zu langen Unterbrechungen in der ansonsten rasant konstruierten Jagd nach einem potenziellen Mädchenmörder kommt. Fazit: Ein gelungenes Verwirrspiel, das in seiner Umsetzung streckenweise zu langatmig geraten ist, dafür aber mit einer düsteren Grundstimmung, überraschenden Wendungen und authentischen Figuren aufwarten kann. Eine gute Empfehlung für Hörer, die subtile Thriller mögen und eine Sprecherin wie Anna Schudt, die auch diesmal wieder fantastisch liest.
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Nina‘s bester Freund Tim aus Jugendzeiten ist plötzlich unerwartet gestorben. Als sie dann auch noch feststellen muss, dass er sie vor seinem Tod noch versucht hat telefonisch zu erreichen, ist nichts mehr wie es war. Er hat ihr außerdem einen Brief mit einer recht sonderbaren …
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Nina‘s bester Freund Tim aus Jugendzeiten ist plötzlich unerwartet gestorben. Als sie dann auch noch feststellen muss, dass er sie vor seinem Tod noch versucht hat telefonisch zu erreichen, ist nichts mehr wie es war. Er hat ihr außerdem einen Brief mit einer recht sonderbaren Bitte hinterlassen.
Also bricht sie recht kurzfristig auf, um Tim‘ s letzten Wunsch zu erfüllen.
Sie muss zurück in das Dorf ihrer Kindheit und in eine Zeit, in der sehr sehr seltsame Dinge geschehen sind. Auf ihrer Reise trifft sie auch auf zwei weitere alte Freunde ihrer Kindheit und auch diese begleiten sie in die gemeinsame Vergangenheit und auf die Suche nach Gloria, die damals spurlos verschwand.
Ich habe das Buch mit hohen Erwartungen begonnen, da Melanie Raabe stets pure Spannung garantiert. Doch auch wenn die Geschichte spannend begann, irgendwo verlief sich alles etwas zu sehr im Wald und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bevor man genau wusste um was es wirklich geht.
In zwei Zeitebenen wird die Story in der Gegenwart, aber auch in der Vergangenheit erzählt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es geht mehr darum, dass ehemals traumatisierte Kinder ihre Vergangenheit aufarbeiten.
Für mich eine nette, aber doch etwas langatmige Geschichte für zwischendurch. Leider für mein Empfinden eines Thrillers insgesamt zu lasch.
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