Brit Bennett
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Die verschwindende Hälfte
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«Ein Generationen umspannendes Epos über ethnische Zugehörigkeit und die Sehnsucht nach einem neuen Leben, über Liebe und die Last der Geschichte, unüberwindliche Traumata und eine Vergangenheit, die nie vergeht.» BooklistMallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An di...
«Ein Generationen umspannendes Epos über ethnische Zugehörigkeit und die Sehnsucht nach einem neuen Leben, über Liebe und die Last der Geschichte, unüberwindliche Traumata und eine Vergangenheit, die nie vergeht.» Booklist
Mallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft für sich.
In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür - und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte müssen vergehen, bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen.
Ihr Essay «I don't know what to do with good white people» machte Brit Bennett 2014 in den USA bekannt. Mit kaum 26 veröffentlichte sie dann ihren ersten Roman. Seitdem gilt sie als eine der wichtigsten jungen Stimmen der US-Literatur, und auch bei uns wurde sie gefeiert für die Entschiedenheit, die Anmut und Nonchalance, mit der sie in die großen literarischen Fußstapfen einer Toni Morrison getreten war. «Die verschwindende Hälfte» - die Generationen umspannende Geschichte einer Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht - ist die eindrucksvolle Bestätigung solcher Erwartungen.
Mallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft für sich.
In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür - und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte müssen vergehen, bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen.
Ihr Essay «I don't know what to do with good white people» machte Brit Bennett 2014 in den USA bekannt. Mit kaum 26 veröffentlichte sie dann ihren ersten Roman. Seitdem gilt sie als eine der wichtigsten jungen Stimmen der US-Literatur, und auch bei uns wurde sie gefeiert für die Entschiedenheit, die Anmut und Nonchalance, mit der sie in die großen literarischen Fußstapfen einer Toni Morrison getreten war. «Die verschwindende Hälfte» - die Generationen umspannende Geschichte einer Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht - ist die eindrucksvolle Bestätigung solcher Erwartungen.
Brit Bennett wuchs im südlichen Kalifornien auf und studierte an der Stanford University und an der University of Michigan. Ihre Arbeiten erschienen in "The New Yorker", "The New York Times Magazine", "The Paris Review" und "Jezebel". "Die Mütter", ihr erster Roman, wurde unter anderem für den PEN/Robert W. Bingham Prize und den Prix Femina étranger nominiert. Isabel Bogdan studierte in Heidelberg und Tokyo. Heute lebt sie in Hamburg und übersetzt unter anderem Jane Gardam und Nick Hornby. 2011 erschien ihr Debüt "Sachen machen", 2016 und 2019 folgten die Romane "Der Pfau" und "Laufen". Robin Detje lebt als Autor und Übersetzer in Berlin. Er ist Teil der Künstlergruppe bösediva. Für seine literarischen Übersetzungen wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt, Hamburg
- Originaltitel: The Vanishing Half
- Artikelnr. des Verlages: 23460
- 6. Aufl.
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 15. September 2020
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 132mm x 38mm
- Gewicht: 511g
- ISBN-13: 9783498001599
- ISBN-10: 3498001590
- Artikelnr.: 59385398
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Verena Mayer sieht Brit Bennetts Roman über die unterschiedlichen Lebenswege zweier schwarzer Zwillingsschwestern im Louisiana der fünfziger Jahre als Fortsetzung von "Black lives matter" mit literarischen Mitteln. Zu erkennen gilt es, dass jeder Lebensentwurf von Schwarzen zählt, meint sie. Dass Bennett sich nicht auf so den politischen Impetus ihrer Story reduzieren lässt, findet Mayer allerdings auch. Die Generationengeschichte überzeugt sie mit Detailfreude, genauer Figurenzeichnung und der gekonnten Wiederbelebung der "Passing Novel".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Ein Generationen umspannendes Epos über ethnische Zugehörigkeit und die Sehnsucht nach einem neuen Leben, über Liebe und die Last der Geschichte, unüberwindliche Traumata und eine Vergangenheit, die nie vergeht. Booklist
Eine Frage der Farbe
Brit Bennetts bemerkenswerter Roman erzählt über einen Zeitraum von den fünfziger bis in die neunziger Jahre von Desiree und Stella. Sie sind Zwillinge, die in der Kleinstadt Mallard im ländlichen Louissiana aufwuchsen.
Wichtiges Thema ist die …
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Eine Frage der Farbe
Brit Bennetts bemerkenswerter Roman erzählt über einen Zeitraum von den fünfziger bis in die neunziger Jahre von Desiree und Stella. Sie sind Zwillinge, die in der Kleinstadt Mallard im ländlichen Louissiana aufwuchsen.
Wichtiges Thema ist die Hautfarbe.
Mallard ist ungewöhnlich, weil dort hauptsächlich eine sehr hellhäutige schwarze Community lebt.
Das Buch ist auch eine Familiengeschichte.
Stella beschließt wegzugehen und sich als Weiße auszugeben. Auch ihrem weißen Mann und ihrer Tochter Kennedy verschweigt sie ihre Herkunft.
Desiree hingegen bekommt eine Tochter (Jude), die sehr schwarz ist. Da hat Jude es nicht leicht in der Schule.
Was mich an dem Buch so beeindruckt sind die Figuren und insbesondere ihre Beziehungen zueinander.
Das gilt für die Zwillinge Desiree und Stella wie für ihre Kinder Jude und Kennedy.
Aber auch für die Liebesbeziehungen, z.B. Jude und ihr Freund Reese oder Desiree und Early Jones.
Das ist sehr gut gemacht und bewirkt, dass man die in die Tiefe gehenden Figuren und ihre Charaktere wirklich gut kennen lernt.
Ein sehr lesenswertes Buch, das mich fesselte und faszinierte.
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Identitäten in schwarz und weiß
Dieses Buch lag nun einige Wochen auf meinen Stapel mit ungelesen Büchern. Ich hätte es schon früher lesen soll, ich fand es großartig.
Britt Bennett erzählt die Geschichte der Zwillinge Stella und Desiree. Die beiden wachsen …
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Identitäten in schwarz und weiß
Dieses Buch lag nun einige Wochen auf meinen Stapel mit ungelesen Büchern. Ich hätte es schon früher lesen soll, ich fand es großartig.
Britt Bennett erzählt die Geschichte der Zwillinge Stella und Desiree. Die beiden wachsen in einer amerikanischen Kleinstadt mit hellhäutigen Schwarzen auf. Hautfarbe sagt dort viel über den Status der Menschen: "Je weißer, desto besser", scheint das Motto zu sein. Als Teenager trennen sich die Wege der Schwestern. Jede rebelliert auf ihre Weise. Sie heiraten und bekommen Kinder: Stellas blond mit blauen Augen, Desirees tiefschwarz. Nach Jahrzehnten kommt es zu einem Wiedersehen.
Wie beeinflusst Rassismus die Identität der Menschen? Das war für mich ein der spannendsten Fragen des Buches. Die Geschichte der Schwestern, ihrer Vorfahren und Kinder hat mich von Anfang an gefesselt. Wichtige Themen, spannend erzählt, nicht beschönigt... von mir eine ganz klare Leseempfehlung.
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Ich habe mir mit dem Buch etwas schwer getan, weil man sehr aufmerksam beim Lesen sein muss. Die Autorin greift hier Themen auf, die aktueller denn je sind, obwohl das Buch lange in der Vergangenheit spielt. Die Gesellschaft hat sich noch nicht geändert, was Vorurteile, Ausgrenzung und …
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Ich habe mir mit dem Buch etwas schwer getan, weil man sehr aufmerksam beim Lesen sein muss. Die Autorin greift hier Themen auf, die aktueller denn je sind, obwohl das Buch lange in der Vergangenheit spielt. Die Gesellschaft hat sich noch nicht geändert, was Vorurteile, Ausgrenzung und Anpassung zwischen hell- und dunkelhäutigen Menschen betrifft. Mir hat die Ausarbeitung der Charaktere sehr gefallen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber sehr tiefgehend beschrieben und ihre Handlungsweise war für mich gut nachvollziehbar. Ich fand auch gut, dass die Geschichte generationsübergreifend geschrieben ist und man so auch etwas über die jüngste Generation aus dem Hause Vignes erfährt. Es wird nicht stur chronologisch erzählt, sondern die einzelnen Teile wechseln in den Jahren hin und her. Gerade zur aktuellen Lage in Amerika passt die Geschichte hervorragend, denn sie könnte genauso gut in der Gegenwart spielen.
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Diesen Roman fand ich wirklich sehr eindrucksvoll. Es ist ein Familienepos um zwei Schwestern, deren Leben sich völlig unterschiedlich entwickeln und die sich völlig aus den Augen verlieren. Und später geht es um ihre Töchter.
Aber das große Thema dieses Buches ist …
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Diesen Roman fand ich wirklich sehr eindrucksvoll. Es ist ein Familienepos um zwei Schwestern, deren Leben sich völlig unterschiedlich entwickeln und die sich völlig aus den Augen verlieren. Und später geht es um ihre Töchter.
Aber das große Thema dieses Buches ist Rassismus. Beide Schwestern fühlen sich weder schwarz noch weiß. Die eine heiratet einen schwarzen Mann und bekommt ein "ganz schwarzes Kind", die andere heiratet weiß und verleugnet ihre schwarze Seite. Beide Frauen müssen ihren Weg und sich selbst finden, und die Autorin macht sehr gut deutlich, wie unglaublich schwer ihnen das fällt.
Ich finde die Charaktere großartig ausgearbeitet. Man kann als Leser ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen wahnsinnig gut nachvollziehen, auch wenn sie völlig unterschiedlich sind. Das finde ich beeindruckend.
Auch sprachlich gefällt mir das Buch sehr gut. Die Autorin schreibt poetisch und bildhaft, sie schafft es, die Vorstellungskraft des Lesers voll in die Geschichte hinein zu ziehen. Ich habe es mit Begeisterung gelesen!
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Tiefgründig & zeitlos
„Die verschwindende Hälfte“ ist nach „Die Mütter“ der zweite Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Brit Bennett.
Stella und Desiree sind Zwillingsschwestern und wurden in Mallard einem kleinen Ort in Louisiana geboren, …
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Tiefgründig & zeitlos
„Die verschwindende Hälfte“ ist nach „Die Mütter“ der zweite Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Brit Bennett.
Stella und Desiree sind Zwillingsschwestern und wurden in Mallard einem kleinen Ort in Louisiana geboren, deren Bevölkerung über die Jahre hinweg immer hellhäutiger wurde. Auch die Schwestern sind fast weiß. So unterschiedlich die beiden auch sind, eines ist jeder von ihnen klar, in Mallard haben sie keine Zukunft. Sie gehen nach New Orleans, wo sich ihre Wege trennen. Während Desiree einen sehr dunkelhäutigen Mann heiratet, beginnt Stella in einem Büro mit Weißen zu arbeiten.
In ihrem Roman greift Brit Bennett ein sehr aktuelles Thema der amerikanischen Geschichte auf. Sie setzt sich dabei gleichermaßen mit der Vergangenheit und mit der Gegenwart des Landes auseinander, hinterfragt gesellschaftliche Normen und Werte. Die Charaktere sind detailliert gezeichnet und wirken authentisch.
Der Schreibstil ist klar und eindringlich, mit ihren Worten kommt die Autorin direkt bei ihren Lesern an.
Fazit: Ein mutiger, intensiver und tiefgründiger Roman der schwierige Themen anspricht und nach dem Lesen noch lange nachhallt.
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Die Zwillingsschwestern Desiree und Stella wachsen gemeinsam in einem kleinen Ort, Mallard, im Staate Louisiana auf, wo sie nur "Die Zwillinge" genannt werden. Denn gemeinsam: das bedeutet bei den beiden Mädchen - unzertrennlich.
Dass fast weiß dennoch schwarz ist, das lernen …
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Die Zwillingsschwestern Desiree und Stella wachsen gemeinsam in einem kleinen Ort, Mallard, im Staate Louisiana auf, wo sie nur "Die Zwillinge" genannt werden. Denn gemeinsam: das bedeutet bei den beiden Mädchen - unzertrennlich.
Dass fast weiß dennoch schwarz ist, das lernen sie früh, als ihr Vater in ihrem Beisein zu Tode getreten wird. Einfach nur so. Denn wenn einer nur fast weiß ist, kann man es mit ihm ja machen.
Als späte Reaktion darauf verlassen die fast weißen, nun fast erwachsenen Schwestern ihr Kaff in Richtung New Orleans, wo sie eine Unterkunft finden und auch Arbeit - natürlich gemeinsam. Doch bald zeichnet sich ein unterschiedlicher Weg ab - während die kesse Desiree in der Wäscherei, in der sie beide starteten, bleibt, findet die wesentlich stillere Stella einen Job im Schreibbüro.
Und damit trennen sich irgendwann ihre Wege - Stella nämlich gilt im Büro nicht als fast, sondern als ganz Weiße und kehrt irgendwann einfach nicht mehr zu ihrer Schwester zurück, die eine gegensätzliche Richtung einschlägt: sie heiratet den dunkelhäutigsten Mann, dem sie begegnet und bekommt eine ebenso dunkle Tochter, mit der sie eine Dekade später zur Mutter in Mallard zurückkehrt - der Mann hat sich als Schläger entpuppt.
Ein wirklich fesselnder Roman, der gerade durch den klaren und gelegentlich distanziert erscheinenden, dann wieder emotional rüberkommenden Stil punktet. Ja, die junge Autorin Brit Bennett hat es wirklich drauf, ich muss nur bemängeln. dass einige Gewichtungen aus meiner Sicht hätten anders gesetzt sein sollen und die Zeit, in der der Roman spielt, nicht ganz klar ersichlich ist. Also rein subjektive Aspekte, die einem anderen Leser möglicherweise gerade besonders zusagen!
Insgesamt ist dies gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehenisse in den Vereinigten Staaten ein wichtiger und eindringlicher Roman über Abgrenzung, Anpassung und Loslösung. Und über vieles mehr. Finden Sie es heraus!
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Passing ist ein Phänomen, dass es bereits länger gibt, in Europa aber eher unbekannt ist, obwohl es auch hier existiert. Dabei wird die soziale Identität eines Menschen (Geschlecht, Klasse, Ethnie usw.) von seiner Umwelt nicht erkannt, so dass die damit verbundenen Erwartungen, Rechte …
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Passing ist ein Phänomen, dass es bereits länger gibt, in Europa aber eher unbekannt ist, obwohl es auch hier existiert. Dabei wird die soziale Identität eines Menschen (Geschlecht, Klasse, Ethnie usw.) von seiner Umwelt nicht erkannt, so dass die damit verbundenen Erwartungen, Rechte und Pflichten nicht existieren. Wie beispielsweise in Deutschland die Juden während des Dritten Reiches, die ihr Jüdischsein verheimlichten, um so der Verfolgung zu entgehen. Heute ist es insbesondere in den USA Thema, wobei Schwarze mit sehr heller Haut für Weiße gehalten und entsprechend behandelt werden, wovon dieses Buch unter anderem auch erzählt.
1938 werden die Zwillinge Desiree und Stella in dem kleinen Nest Mallard im Süden der USA geboren, dessen BewohnerInnen es sich zum Ziel setzen, mit jeder Generation hellhäutiger zu werden. Mit 16 Jahren brennen die Beiden durch und gehen nach New Orleans, wo sich ihre Wege trennen. „… Desiree heiratete den dunkelsten Mann den sie finden konnte.“ und bekommt eine Tochter, „… so schwarz, schwärzer geht’s nicht.“
Stella hingegen „… wurde zur weißen Stella.“, was sie jedoch nur sein konnte, „…, wenn Desiree nicht dabei war.“ Sie heiratet einen vermögenden weißen Mann aus dem Geldadel und bekommt eine blonde Tochter.
Die Lebenswege der beiden Frauen entwickeln sich so weit auseinander, dass sie sich nie wieder gesehen hätten, wären ihre Töchter sich nicht begegnet. Denn Desiree kehrt mit ihrer Tochter Jude nach Mallard zurück, während Stella ihr Leben als Weiße in der High Society in Los Angeles führt.
Brit Bennett, die Autorin, zeigt in diesem Buch überdeutlich, wie groß die Unterschiede der Möglichkeiten sind, die je nach Hautfarbe zur Wahl stehen. Während Stella praktisch alles werden kann, bleibt für Desiree letzten Endes der Job in der Kneipe. Aber das Leben auf einer Lüge aufzubauen, hat ebenfalls seinen Preis.
Überzeugend stellt Bennett dar, wie Stella aus Angst, enttarnt zu werden, am heftigsten gegen die ersten schwarzen Nachbarn protestiert. Und wie sie ständig in der Furcht lebt, als das erkannt zu werden, was sie ist: schwarz.
Auch gut gefallen hat mir, wie Bennett die Charaktere der Töchter in Teilen fast spiegelbildlich zu denen ihrer Mütter entwirft. Desirees Tochter Jude hat mehr Ähnlichkeit mit Stella, während Stellas Tochter Kennedy viele Wesenszüge ihrer Tante aufweist. Doch Beide tragen ganz klar das Erbe ihrer Mütter in sich, während die Väter kaum eine Rolle spielen.
Wirklich lesenswert!
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“Die verschwindende Hälfte” von Brit Bennett spielt zu Anfang in Mallard, Louisiana, einer Stadt, die so klein ist, dass sie nicht einmal auf einer Landkarte zu finden ist. Bei den Bewohner*innen von Mallard steht seit jeher ein Thema ganz groß im Fokus: der Wunsch, dass von …
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“Die verschwindende Hälfte” von Brit Bennett spielt zu Anfang in Mallard, Louisiana, einer Stadt, die so klein ist, dass sie nicht einmal auf einer Landkarte zu finden ist. Bei den Bewohner*innen von Mallard steht seit jeher ein Thema ganz groß im Fokus: der Wunsch, dass von Generation zu Generation die Schwarzen Einwohner heller werden. Hier begegnen wir nun den Zwillingsschwestern Desiree und Stella Vignes, deren Haut so hell ist, dass sie als weiß gelten können. Die Schwestern standen sich immer sehr nahe, obwohl sie in ihren Persönlichkeiten doch so unterschiedlich sind. Doch den beiden Schwestern wird bereits sehr früh klar, dass sie für sich in Mallard keine Zukunft sehen. Mit sechzehn Jahren beschließen sie aus ihrer kleinen Stadt zu fliehen, um in New Orleans ein neues Leben zu beginnen. Dort angekommen, können sie recht schnell gemeinsam Fuß faßen, doch schon bald bekommt Stella durch Zufall einen attraktiven Job bei einem weißen Mann angeboten. Kann Stella ihre Vergangenheit, ihr altes Leben und ihre Schwester wirklich einfach so hinter sich lassen um sich dadurch ein neues Leben als Weiße zu erschaffen? Ihre Schwester Desiree ist fassungslos über das spurlose Verschwinden ihrer Schwester und bleibt urplötzlich mit einem gebrochenem Herzen zurück.
Stellas Wahl ermöglicht es ihr, ein Leben voller Privilegien und in Reichtum zu führen. Gleichzeitig ist es auch ein Leben ohne ihre andere Hälfte, ihre Schwester. Sie fühlt sich ständig beobachtet und sorgt sich darum, dass jemand ihr Geheimnis herausfinden könnte. Deshalb bemüht sie sich, ihr wahres Selbst zu verbergen und ein Leben zu führen, das auf sehr vielen Lügen beruht.
Desirees Entscheidungen führen dazu, dass sie im Leben nicht voran kommt. Sie steckt fest in einer Stadt, die sie nicht verlassen kann, ohne Karriere, ohne Perspektiven, mit einem Mann der sie schlägt. Fast gebrochen von der Entscheidung ihrer Schwester sie zu verlassen, gibt sie doch die Hoffnung, Stella zu finden, nie auf, bis es fast zu spät ist.
Obwohl Rassismus die tragende Rolle in dieser Familiengeschichte spielt, schafft Brit Bennet es spielend so unglaublich viele weitere Themen (ich nenne bewusst keine, da ich absolut nichts spoilern möchte) anzusprechen. Wir begleiten in dem Roman nicht nur die zwei sehr unterschiedlichen Leben von Desiree und Stella, sondern auch von Ihren Töchtern Jude und Kennedy. Besonders die Zeitsprünge und der stetige Perspektivwechsel verleihen dem Roman unglaublich viel Tiefe.
Alles in allem ist “Die verschwindende Hälfte” eine zum Nachdenken anregende, sehr komplexe und zeitgemäße Geschichte. Ich war fasziniert von Desirees und Stellas Geschichten und ich weiß, dass ich noch ziemlich lange über diese Charaktere nachdenken werde. Für mich eine ganz klare Empfehlung für jeden.
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Das Buch handelt von den beiden Zwillingen Desiree und Stella, die eines Tages aus ihrem Heimatort fliehen und in ihrem Leben eine sehr unterschiedliche Einstellung zu Rassismus und Hautfarben entwickeln.
Die Geschichte zeigt gut wie sehr Rassismus vom eigenen Menschenbild und der Umgebung …
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Das Buch handelt von den beiden Zwillingen Desiree und Stella, die eines Tages aus ihrem Heimatort fliehen und in ihrem Leben eine sehr unterschiedliche Einstellung zu Rassismus und Hautfarben entwickeln.
Die Geschichte zeigt gut wie sehr Rassismus vom eigenen Menschenbild und der Umgebung abhängt, in der man sich befindet. Am Anfang war ich fast ein bisschen verwirrt weil die Sicht auf die Hautfarbe der beiden Mädchen immer von der Person abhing (mal wurden sie als weiß, mal als schwarz abgestempelt). Als ich das verstanden hatte, konnte ich die Message verstehen, die meiner Meinung nach ein großes Problem in unserer Gesellschaft aufzeigt.
Allgemein ist die Geschichte sehr emotional und nimmt einen mit bis zum Ende, das meine Meinung nach etwas schwach ausgefällt. Ich mag Happy Ends und ich finde es immer schwierig ein Buch zu schließen, wenn manche Dinge nicht geklärt sind. Ich finde es trotzdem sehr lesenswert und denke, dass es sehr gut zur Aufklärung gegen Rassismus beitragen kann.
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Erblast Identität
Die Zwillinge Desiree und Stella wachsen in einem Ort auf, in dem die Schwarzen im Laufe der Zeit immer weißer wurden. Man heiratete einfach immer heller. Darauf ist man stolz in Mallard. Doch 'innen' Schwarz zu sein, das werden sie nicht los.
Desiree und …
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Erblast Identität
Die Zwillinge Desiree und Stella wachsen in einem Ort auf, in dem die Schwarzen im Laufe der Zeit immer weißer wurden. Man heiratete einfach immer heller. Darauf ist man stolz in Mallard. Doch 'innen' Schwarz zu sein, das werden sie nicht los.
Desiree und Stella beschließen das 'farbversessene' Mallard zu verlassen, sie zieht es in die Welt. Sie schlagen sich mit Jobs durch und dann trennen sich ihre Wege.
Stella beschließt, sich selbst neu zu erschaffen. Sie heiratet einen Weißen, verschweigt ihr Schwarzsein, zittert noch einmal kurz als die Tochter geboren wird. Doch Kennedys Aussehen, ihre helle Haut und die lilablauen Augen sind perfekter Teil der Fassade.
Stella gerät immer tiefer in diesen selbstgemachten Konflikt, der sie davon abhält eine nahbare Mutter zu sein und sie verebt die Last, nie zu wissen wer genau man ist.
Anders verläuft das Leben von Desiree. Sie heiratet einen Schwarzen und bringt das dunkelhäutigste Mädchen zur Welt. Und sie kehrt mit Tochter Jude nach Mallard zurück, weil sie vor ihrem gewalttätigen Mann fliehen muss.
Stella legt ihre angeborene Identität ab, will weiß sein, nicht gefunden werden.
Desiree sieht ihre Tochter mit Rassismus konfrontiert, wirkt hilflos.
Zu Beginn habe ich mich schwer getan, fand die Handlung bzw. die Erzählweise, das Springen durch die Zeit, anstrengend.
Ab der Hälfte ging es mir mit 'Der verschwindenden Hälfte' besser und ich bin froh, dass ich das Buch beendet habe.
Es ist ein Buch über die Sehnsucht nach einem anderen Leben und über die Liebe.
Vieles spielt sich im inneren der Figuren ab, deren Handeln und Denken stets schlüssig ist. Ich konnte beide Lebensentwürfe nachvollziehen, fand die Figuren der Stella und der Jude aus psychologischer Sicht am tiefgründigsten.
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