Colson Whitehead
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Die Nickel Boys
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Colson Whiteheads neuer Roman über die erschütternde Geschichte zweier Jungen - Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2020Florida, Anfang der sechziger Jahre. Der sechzehnjährige Elwood lebt mit seiner Großmutter im schwarzen Ghetto von Tallahassee und ist ein Bewunderer Martin Luther Kings. Als er einen Platz am College bekommt, scheint sein Traum von gesellschaftlicher Veränderung in Erfüllung zu gehen. Doch durch einen Zufall gerät er in ein gestohlenes Auto und wird ohne gerechtes Verfahren in die Besserungsanstalt Nickel Academy gesperrt. Dort werden die Jungen missbraucht, gepeinig...
Colson Whiteheads neuer Roman über die erschütternde Geschichte zweier Jungen - Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2020Florida, Anfang der sechziger Jahre. Der sechzehnjährige Elwood lebt mit seiner Großmutter im schwarzen Ghetto von Tallahassee und ist ein Bewunderer Martin Luther Kings. Als er einen Platz am College bekommt, scheint sein Traum von gesellschaftlicher Veränderung in Erfüllung zu gehen. Doch durch einen Zufall gerät er in ein gestohlenes Auto und wird ohne gerechtes Verfahren in die Besserungsanstalt Nickel Academy gesperrt. Dort werden die Jungen missbraucht, gepeinigt und ausgenutzt. Erneut bringt Whitehead den tief verwurzelten Rassismus und das nicht enden wollende Trauma der amerikanischen Geschichte zutage. Sein neuer Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, ist ein Schrei gegen die Ungerechtigkeit.
Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, studierte an der Harvard University und arbeitete für die New York Times, Harper's und Granta. Whitehead erhielt den Whiting Writers Award (2000) und den Young Lion's Fiction Award (2002) und war Stipendiat des MacArthur "Genius" Fellowship. Für seinen Roman "Underground Railraod" wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Für seinen Roman "Die Nickel Boys" erhielt er 2020 erneut den Pulitzer-Preis. Bei Hanser erschienen bisher "John Henry Days" (Roman, 2004), "Der Koloß von New York" (Eine Stadt in dreizehn Teilen, 2005), "Apex" (Roman, 2007), "Der letzte Sommer auf Long Island" (Roman, 2011), "Zone One" (Roman, 2014), "Underground Railroad" (Roman, 2017), "Die Nickel Boys" (Roman, 2019), "Harlem Shuffle" (Roman, 2021) und "Die Regeln des Spiels" (Roman, 2023). Der Autor lebt in Manhattan.
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: ??
- Artikelnr. des Verlages: 505/26276
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 3. Juni 2019
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 141mm x 30mm
- Gewicht: 408g
- ISBN-13: 9783446262768
- ISBN-10: 3446262768
- Artikelnr.: 54765058
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
Du sollst nicht lieben!
Ein Junge wollte aufs College, es kam aber anders, er in eine Besserungsanstalt, in der Kinder wie Vieh behandelt wurden. Was mit ihm dort geschah, erzählt Colson Whitehead in "Die Nickel Boys", seinem neuen Roman
Es kommt mit der Zeit nicht immer alles ans Licht. Aber wenn es sich um Leichen handelt, dann doch meistens. Wie ließe sich ein geheimer Friedhof auf Dauer geheim halten, wenn er dort liegt, wo ein Büroviertel entstehen soll? In Florida, am Rand einer Müllkippe auf einem verwilderten Grundstück, auf dem einmal eine Besserungsanstalt für Jugendliche stand, tauchen bei solch einer Gelegenheit lukrativer Flächenentwicklung Reste von Körpern auf. Der Boden wird ausgehoben, und plötzlich
Ein Junge wollte aufs College, es kam aber anders, er in eine Besserungsanstalt, in der Kinder wie Vieh behandelt wurden. Was mit ihm dort geschah, erzählt Colson Whitehead in "Die Nickel Boys", seinem neuen Roman
Es kommt mit der Zeit nicht immer alles ans Licht. Aber wenn es sich um Leichen handelt, dann doch meistens. Wie ließe sich ein geheimer Friedhof auf Dauer geheim halten, wenn er dort liegt, wo ein Büroviertel entstehen soll? In Florida, am Rand einer Müllkippe auf einem verwilderten Grundstück, auf dem einmal eine Besserungsanstalt für Jugendliche stand, tauchen bei solch einer Gelegenheit lukrativer Flächenentwicklung Reste von Körpern auf. Der Boden wird ausgehoben, und plötzlich
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liegt etwas zunächst unbestimmt Organisches auf der Baggerschaufel. Das ist in jeder Hinsicht unerfreulich, macht dem Staatsanwalt Ärger, der Hinweisen auf tödliche Misshandlungen in jener Anstalt nur sehr nachlässig nachging und dann die Ermittlungen einstellte, und der Immobilienfirma auch, weil sie die Arbeiten am Bauprojekt fürs Erste abbrechen muss. Archäologiestudentinnen der nahen Universität durchsieben die Erde und legen nebeneinander auf ihre Tabletts, was sie finden, "Knochen, Gürtelschnallen und Limonadenflaschen, eine rätselhafte Ausstellung".
"Sogar als Tote machten die Jungs noch Ärger." Mit diesem Satz und der beschriebenen Szene beginnt Colson Whiteheads neuer Roman "Die Nickel Boys". Aber was Whitehead nach diesem Prolog erzählt, ist nicht die Geschichte des Grundstücks oder der Archäologiestudentinnen und nicht die Geschichte der Besserungsanstalt, die in Zeiten der Segregation nach Hautfarbe ihrerseits Schwarze und Weiße streng getrennt hielt. Was nicht bedeutet, dass es die Weißen sehr viel besser dort hatten. Aber ein bisschen schon. Whitehead erzählt vielmehr von dem Jungen Elwood Curtis. Woher er kam. Wovon er träumte, was er las und wer er sein wollte. Wie er einer der "Nickel Boys" wurde. Was in der Anstalt mit ihm geschah. Und was aus ihm wurde, als es vorbei war. Und er erzählt von Turner, einem zweiten Jungen. Turner wird im "Nickel" Elwoods Freund, obwohl er dessen Vorstellungen von moralischer Größe und der reinen Liebe für ihre gemeinsamen Unterdrücker, wie Martin Luther King sie predigte und wie auch Elwood sie eine Weile lang für möglich und erstrebenswert hielt, als unbrauchbar erkennt. Die Lehren der Welt sehen anders aus: "Du sollst nicht lieben, denn man wird dich im Stich lassen; du sollst nicht vertrauen, denn man wird dich verraten; du sollst nicht aufbegehren, denn man wird dich Mores lehren."
Die Geschichte geht zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung in den frühen sechziger Jahren los, der Ort ist Südflorida. Frenchtown in Tallahassee, um genau zu sein, eine afroamerikanische Gemeinde. Dort lebt Elwood, nachdem seine Eltern sich nach Westen verdrückt haben, mit seiner Großmutter, die sehr zufrieden damit ist, dass er gern lernt, sich ungern prügelt und von den weißen Arbeitgebern der Stadt wegen seines Fleißes, und weil er ehrlich ist, gern beschäftigt wird ("eine Zierde für seine Rasse"). Erst im Hotel Richmond. Dann im Tabakladen von Mr. Marconi, einem Geschäft in unmittelbarer Nähe des Militärstützpunkts. Schwarze Soldaten "tobten sich das ganze Wochenende in Frenchtown aus und sackten dann in einen Zug, der sie in den Krieg schaffte". Mr. Marconi verstand sich auf die "Ökonomie der Rassentrennung" und konnte mit entsprechenden Tabaksorten und Kondomen "richtig Geld scheffeln". Elwoods Großmutter zieht die Hälfte von Elwoods Lohn für Kost und Logis und zukünftige Collegegebühren ein. Denn ins College wird Elwood gehen, das ist ein Traum und eine Möglichkeit. Die Großmutter schenkt ihm an Weihnachten 1962 die Schallplatte "Martin Luther King At Zion Hill". So bekommt Elwood Ideen, die ihm später nicht gut tun.
Denn statt ins College kommt Elwood in die "Nickel Academy". Er will zur Aufnahme ins College trampen, gerät aber an einen Autodieb. Und während von den Straßen und aus dem Radio die Parolen der Bürgerrechtsbewegung ("Was wollen wir? Freiheit!") das Land überziehen, verfahren Polizei und Behörden, wie es bis heute üblich ist: Schwarz ist verdächtig - besser wegsperren.
Was für eine Einrichtung die "Nickel Academy" war, davon gibt schon der Name des Speisesaals einen Eindruck. "Futterkrippe" wird er genannt, als stünden die Jungen, die sich hier bessern und eine Ausbildung erhalten sollen, auf einer Stufe mit dem Vieh. Wie sollte jemand an einem Gefühl der Würde festhalten, der hier so notdürftig ernährt oder, wenn "Eiscreme" ansteht, zu Matsch geschlagen wird? Elwood, der zu Hause immer wieder seine Schallplatte mit der Rede von Martin Luther King vor den Schülern der Highschool in Washington D.C. gehört hatte mit der Aufforderung, sein Leben der Menschlichkeit zu widmen, hält lange daran fest. Aber sein Glaube an Dr. Kings Lehren wird brüchig, und die Wut von Colson Whitehead, so scheint es, immer größer.
Vielleicht könnte für die nächste Auflage die Übersetzung von Henning Ahrens nachgebessert werden, die streckenweise klingt, als sei sie unter großem Zeitdruck entstanden. So bleibt man immer wieder in diesem so fesselnden wie bedrückenden Buch an hölzernen (oder auch schlichtweg falschen) Formulierungen hängen. Da ist vom "Kreischen trockener Hosenschlitze" die Rede (obwohl doch nicht einmal trockene Reißverschlüsse kreischen) oder von Buchsbaumhecken, "die sich aus der roten Erde krallten", Soldaten verlassen die "Armeebasis", der "Wutbürger" hat bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit im amerikanischen Süden einen Auftritt, ein Foyer in einem Wohnhaus ist eine "Vorhalle", und es werden "verschwitzte Hände voller Candy Corn" verteilt. Dialoge klingen mitunter so: "Ich hoffe, du hast viel Gewinn davon." Oder auch: "Ich glaube, ich fühle mich versucht." Das ist außerordentlich schade und wohl dem Ehrgeiz des Verlags geschuldet, dem amerikanischen Original zuvorzukommen, das erst Mitte Juli herauskommt.
Colson Whitehead weist in der Danksagung die Quellen aus, auf deren Grundlage er seinen Roman erfunden hat. Die Anstalt, aus der hier die "Nickel Academy" wurde, hieß Dozier School for Boys und lag in Marianna in Florida. Ein Zeitungsreporter, Ben Montgomery, hat die Geschichte in der "Tampa Bay Times" sorgfältig recherchiert und die Studentinnen der University of South Florida haben die Ergebnisse ihrer Grabungen und Forschungen in einem Bericht zusammengefasst. Whitehead weist auch auf die Website der Überlebenden jener Anstalt hin, auf der einzelne Geschichten in ihren eigenen Worten nachzulesen sind: eine professionell gemachte Website für eine wahrhaft grauenvolle Lektüre über die teilweise fast vollkommene Vernichtung von Persönlichkeiten. Es gibt aber auch andere Quellen, die Whitehead nennt, Berichte über Justizskandale und die Korruption in Haftanstalten, die Reden Martin Luther Kings, ein Buch über die Geschichte von Frenchtown.
Gerade einmal drei Jahre liegt die Veröffentlichung von Colson Whiteheads vielfach ausgezeichnetem Roman "Underground Railroad" zurück, in dem er die Geschichte der Sklaverei, historisch unabgeschlossen und wirksam bis heute, anhand der versklavten Cora erzählte, die durch die Jahrhunderte und von Süden nach Norden flieht und wandert, immer neuen Formen von Sklaverei und rassistischer Gewalt ausgesetzt. Mit bewusst gesetzten Anachronismen und futuristischen Elementen hatte Whitehead dort eine eigensinnige Form geschaffen, die sowohl historische Wahrheit als auch aktuelle Gegenwärtigkeit in sich aufnahm und dabei eine Figur gestaltet, die in all ihrer Unwahrscheinlichkeit lebendig vor einem stand.
Sein neues Buch ist auf den ersten Blick einfacher. Mit ihm kommen die wahren Gegebenheiten, auf die es sich bezieht, fiktionalisiert für eine breitere Öffentlichkeit ans Licht wie die Knochen unter der Erde des geheimen Friedhofs. Über weite Strecken realistisch mit den Mitteln des Internatsromans (die Anstalt ist ja durchaus eine Extremform des Internats) erzählt, schildert es ungeheuerliche Zustände von Missbrauch, Folter, Mord und Korruption, deren Wahrheitsgehalt durch das, was tatsächlich unter der Erde lag, bezeugt ist. Und doch hat Whitehead keinen dokumentarischen Bericht geschrieben. Denn im dritten Teil des Romans bricht er aus, aus der Chronologie wie aus dem geographischen Raum. Er führt sein Publikum nach New York, macht Zeitsprünge nach vorn und wieder zurück und landet schließlich im Jahr 2004. In einer mehrseitigen Beschreibung des New-York-City-Marathons entwirft er ein Miniatur- und Traumbild dieser Stadt, nach dem man sofort seinen "Koloss von New York" von vor vielen Jahren wieder aus dem Regal ziehen möchte.
Und kurz vor Schluss der "Nickel Boys" schlägt Whitehead, wie schon in "Underground Railroad", noch ein letztes Mal eine überraschende erzählerische Volte, die dem Ganzen eine unerwartete Dimension hinzufügt - und erweist sich damit als Künstler seinem Material gegenüber als so frei, wie es seine Figuren verdient haben. Ist es ein glückliches Ende? Natürlich nicht, wie könnte das sein bei dieser Geschichte. Aber literarisch beglückend ist es doch, wie Whitehead sich schließlich ganz seiner Vorstellungskraft überlässt.
VERENA LUEKEN
Colson Whitehead: "Die Nickel Boys", übersetzt von Henning Ahrens, Carl Hanser, 224 Seiten, 23 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Sogar als Tote machten die Jungs noch Ärger." Mit diesem Satz und der beschriebenen Szene beginnt Colson Whiteheads neuer Roman "Die Nickel Boys". Aber was Whitehead nach diesem Prolog erzählt, ist nicht die Geschichte des Grundstücks oder der Archäologiestudentinnen und nicht die Geschichte der Besserungsanstalt, die in Zeiten der Segregation nach Hautfarbe ihrerseits Schwarze und Weiße streng getrennt hielt. Was nicht bedeutet, dass es die Weißen sehr viel besser dort hatten. Aber ein bisschen schon. Whitehead erzählt vielmehr von dem Jungen Elwood Curtis. Woher er kam. Wovon er träumte, was er las und wer er sein wollte. Wie er einer der "Nickel Boys" wurde. Was in der Anstalt mit ihm geschah. Und was aus ihm wurde, als es vorbei war. Und er erzählt von Turner, einem zweiten Jungen. Turner wird im "Nickel" Elwoods Freund, obwohl er dessen Vorstellungen von moralischer Größe und der reinen Liebe für ihre gemeinsamen Unterdrücker, wie Martin Luther King sie predigte und wie auch Elwood sie eine Weile lang für möglich und erstrebenswert hielt, als unbrauchbar erkennt. Die Lehren der Welt sehen anders aus: "Du sollst nicht lieben, denn man wird dich im Stich lassen; du sollst nicht vertrauen, denn man wird dich verraten; du sollst nicht aufbegehren, denn man wird dich Mores lehren."
Die Geschichte geht zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung in den frühen sechziger Jahren los, der Ort ist Südflorida. Frenchtown in Tallahassee, um genau zu sein, eine afroamerikanische Gemeinde. Dort lebt Elwood, nachdem seine Eltern sich nach Westen verdrückt haben, mit seiner Großmutter, die sehr zufrieden damit ist, dass er gern lernt, sich ungern prügelt und von den weißen Arbeitgebern der Stadt wegen seines Fleißes, und weil er ehrlich ist, gern beschäftigt wird ("eine Zierde für seine Rasse"). Erst im Hotel Richmond. Dann im Tabakladen von Mr. Marconi, einem Geschäft in unmittelbarer Nähe des Militärstützpunkts. Schwarze Soldaten "tobten sich das ganze Wochenende in Frenchtown aus und sackten dann in einen Zug, der sie in den Krieg schaffte". Mr. Marconi verstand sich auf die "Ökonomie der Rassentrennung" und konnte mit entsprechenden Tabaksorten und Kondomen "richtig Geld scheffeln". Elwoods Großmutter zieht die Hälfte von Elwoods Lohn für Kost und Logis und zukünftige Collegegebühren ein. Denn ins College wird Elwood gehen, das ist ein Traum und eine Möglichkeit. Die Großmutter schenkt ihm an Weihnachten 1962 die Schallplatte "Martin Luther King At Zion Hill". So bekommt Elwood Ideen, die ihm später nicht gut tun.
Denn statt ins College kommt Elwood in die "Nickel Academy". Er will zur Aufnahme ins College trampen, gerät aber an einen Autodieb. Und während von den Straßen und aus dem Radio die Parolen der Bürgerrechtsbewegung ("Was wollen wir? Freiheit!") das Land überziehen, verfahren Polizei und Behörden, wie es bis heute üblich ist: Schwarz ist verdächtig - besser wegsperren.
Was für eine Einrichtung die "Nickel Academy" war, davon gibt schon der Name des Speisesaals einen Eindruck. "Futterkrippe" wird er genannt, als stünden die Jungen, die sich hier bessern und eine Ausbildung erhalten sollen, auf einer Stufe mit dem Vieh. Wie sollte jemand an einem Gefühl der Würde festhalten, der hier so notdürftig ernährt oder, wenn "Eiscreme" ansteht, zu Matsch geschlagen wird? Elwood, der zu Hause immer wieder seine Schallplatte mit der Rede von Martin Luther King vor den Schülern der Highschool in Washington D.C. gehört hatte mit der Aufforderung, sein Leben der Menschlichkeit zu widmen, hält lange daran fest. Aber sein Glaube an Dr. Kings Lehren wird brüchig, und die Wut von Colson Whitehead, so scheint es, immer größer.
Vielleicht könnte für die nächste Auflage die Übersetzung von Henning Ahrens nachgebessert werden, die streckenweise klingt, als sei sie unter großem Zeitdruck entstanden. So bleibt man immer wieder in diesem so fesselnden wie bedrückenden Buch an hölzernen (oder auch schlichtweg falschen) Formulierungen hängen. Da ist vom "Kreischen trockener Hosenschlitze" die Rede (obwohl doch nicht einmal trockene Reißverschlüsse kreischen) oder von Buchsbaumhecken, "die sich aus der roten Erde krallten", Soldaten verlassen die "Armeebasis", der "Wutbürger" hat bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit im amerikanischen Süden einen Auftritt, ein Foyer in einem Wohnhaus ist eine "Vorhalle", und es werden "verschwitzte Hände voller Candy Corn" verteilt. Dialoge klingen mitunter so: "Ich hoffe, du hast viel Gewinn davon." Oder auch: "Ich glaube, ich fühle mich versucht." Das ist außerordentlich schade und wohl dem Ehrgeiz des Verlags geschuldet, dem amerikanischen Original zuvorzukommen, das erst Mitte Juli herauskommt.
Colson Whitehead weist in der Danksagung die Quellen aus, auf deren Grundlage er seinen Roman erfunden hat. Die Anstalt, aus der hier die "Nickel Academy" wurde, hieß Dozier School for Boys und lag in Marianna in Florida. Ein Zeitungsreporter, Ben Montgomery, hat die Geschichte in der "Tampa Bay Times" sorgfältig recherchiert und die Studentinnen der University of South Florida haben die Ergebnisse ihrer Grabungen und Forschungen in einem Bericht zusammengefasst. Whitehead weist auch auf die Website der Überlebenden jener Anstalt hin, auf der einzelne Geschichten in ihren eigenen Worten nachzulesen sind: eine professionell gemachte Website für eine wahrhaft grauenvolle Lektüre über die teilweise fast vollkommene Vernichtung von Persönlichkeiten. Es gibt aber auch andere Quellen, die Whitehead nennt, Berichte über Justizskandale und die Korruption in Haftanstalten, die Reden Martin Luther Kings, ein Buch über die Geschichte von Frenchtown.
Gerade einmal drei Jahre liegt die Veröffentlichung von Colson Whiteheads vielfach ausgezeichnetem Roman "Underground Railroad" zurück, in dem er die Geschichte der Sklaverei, historisch unabgeschlossen und wirksam bis heute, anhand der versklavten Cora erzählte, die durch die Jahrhunderte und von Süden nach Norden flieht und wandert, immer neuen Formen von Sklaverei und rassistischer Gewalt ausgesetzt. Mit bewusst gesetzten Anachronismen und futuristischen Elementen hatte Whitehead dort eine eigensinnige Form geschaffen, die sowohl historische Wahrheit als auch aktuelle Gegenwärtigkeit in sich aufnahm und dabei eine Figur gestaltet, die in all ihrer Unwahrscheinlichkeit lebendig vor einem stand.
Sein neues Buch ist auf den ersten Blick einfacher. Mit ihm kommen die wahren Gegebenheiten, auf die es sich bezieht, fiktionalisiert für eine breitere Öffentlichkeit ans Licht wie die Knochen unter der Erde des geheimen Friedhofs. Über weite Strecken realistisch mit den Mitteln des Internatsromans (die Anstalt ist ja durchaus eine Extremform des Internats) erzählt, schildert es ungeheuerliche Zustände von Missbrauch, Folter, Mord und Korruption, deren Wahrheitsgehalt durch das, was tatsächlich unter der Erde lag, bezeugt ist. Und doch hat Whitehead keinen dokumentarischen Bericht geschrieben. Denn im dritten Teil des Romans bricht er aus, aus der Chronologie wie aus dem geographischen Raum. Er führt sein Publikum nach New York, macht Zeitsprünge nach vorn und wieder zurück und landet schließlich im Jahr 2004. In einer mehrseitigen Beschreibung des New-York-City-Marathons entwirft er ein Miniatur- und Traumbild dieser Stadt, nach dem man sofort seinen "Koloss von New York" von vor vielen Jahren wieder aus dem Regal ziehen möchte.
Und kurz vor Schluss der "Nickel Boys" schlägt Whitehead, wie schon in "Underground Railroad", noch ein letztes Mal eine überraschende erzählerische Volte, die dem Ganzen eine unerwartete Dimension hinzufügt - und erweist sich damit als Künstler seinem Material gegenüber als so frei, wie es seine Figuren verdient haben. Ist es ein glückliches Ende? Natürlich nicht, wie könnte das sein bei dieser Geschichte. Aber literarisch beglückend ist es doch, wie Whitehead sich schließlich ganz seiner Vorstellungskraft überlässt.
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Colson Whitehead: "Die Nickel Boys", übersetzt von Henning Ahrens, Carl Hanser, 224 Seiten, 23 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Johannes Franzen bedauert, dass die deutsche Übersetzung von Colson Whiteheads politischem Roman wie eine Doku über deutsche Jugenkriminalität in den achtziger Jahren klingt. Das hat der Text schon deshalb nicht verdient, findet er, weil Whitehead eine erstaunlich zeitgemäße Version engagierter Literatur vorlegt, indem er die echte Geschichte einer Besserungsanstalt in Florida zu einer Analyse des Rassismus in den USA um- beziehungsweise weiterschreibt. Wie er zu diesem Zweck den Stoff seine Figuren charakterisiert und Emotionen schürt, findet Franzen höchst gelungen: Gerade die Vereinfachung, meint Franzen, verleihe dem Roman seine emotionale Wucht. So entsteht laut Rezensent eine Geschichte der Gewalt, die durch verhaltene erlebte Rede jeder Sensationslust entgeht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein politischer Roman, der die Probleme politischer Literatur nach Möglichkeit vermeidet - ein Beispiel dafür, wie eine gelungene engagierte Literatur heute aussehen könnte, die nicht nur agiert, sondern auch hohen ästhetischen Ansprüchen genügen kann." Johannes Franzen, taz, 08.07.19 "Trotz seiner ernüchternden Botschaft kommt 'Die Nickel Boys' ohne Sensationalismus aus. Das ist das Verdienst von Whiteheads Prosa, die nüchtern und detailreich beschreibt, wie sich die Burschen in diesem Regime der Unterdrückung zu behaupten versuchen, den Exzess dabei aber behände verknappt." Dominik Kamalzadeh, Der Standard, 27.06.19 "Der Roman ist wahnsinnig schmerzhaft zu lesen. Die Auswegslosigkeit nimmt einem beim Lesen oft den Atem." Volker
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Weidermann, Der Spiegel 15.06.19 "Dürfen sich Weiße mit schwarzen Opfergeschichten beschäftigen? Ich finde, dass Colson Whitehead sehr, sehr souverän und wirklich als großer Erzähler damit umgeht. Das ist wirklich große Literatur, die sich einfach an jeden Leser, der ein irgendwie noch schlagendes Herz hat und einen wachen Geist, richtet." Thea Dorn, Das Literarische Quartett, 14.06.19 "Colson Whitehead schreibt diesen Roman in einer präzisen, nüchternen Sprache und das macht ihn nur würdevoller. Durch die sprachliche Distanz gestaltet er bewusst weder Empörung noch Sentimentalität, aber sie entstehen automatisch." Henning Ahrens, NDR Kultur, 13.06.19 "Literarisch beglückend." Verena Lueken, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 09.06.19 "Whitehead zeigt, wie sich Rassismus anfühlt, und nimmt den Leser durch die schnörkellose Darstellung mit in die Verantwortung, sich zu dem Horror zu verhalten und zu entscheiden, wer man sein möchte." Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 08.06.19 "In Zeiten, in denen der liberale Rechtsstaat weltweit unter Beschuss gerät, kann man 'Die Nickel Boys' als Parabel darüber lesen, was es bedeutet, wenn Menschen das Recht, Rechte zu haben, abgesprochen wird." Martina Mescher, Der Freitag, 06.06.19 "Wenn häufig missbräuchlich benutzte Floskeln wie 'eindringlich', 'bestürzend' oder 'ergreifen' auf ein Buch zutreffen, dann auf Whiteheads von der ersten bis zur letzten Seite spannend, glänzend und vom Schriftsteller Henning Ahrens auch ausgezeichnet übersetzten Roman." Christoph Schröder, Deutschlandfunk Büchermarkt, 06.06.19 "Dieses Buch zeigt Whiteheads Fähigkeit, eine brisante und komplexe Thematik wirkungsvoll darzustellen. ... Seine Kunst besteht darin, niemals anklagend oder gar larmoyant zu sein. Mit seinem sachlichen, von leisem Sarkasmus geprägten Ton nötigt er dem Leser die Empörung nicht auf, sondern bringt ihn dazu, selbst empört zu sein." Ulrich Greiner, Die Zeit, 05.06.19 "Von Rassismus und Qualen: Ein packender Roman über ein grausames Kapitel der jüngeren Geschichte der USA." Carsten Otte, Zeit Online, 02.06.19 "Whitehead will nicht mit aller Macht aufrütteln, gar schockieren, plakativ anklagend sein. Sondern betont unaufgeregt und damit umso nachdrücklicher reiht er Szenen aus dem Innern einer Institution, die stellvertretend für Rassentrennung und den institutionellen Rassismus jener Zeit steht, für die Rassenhierarchie in allen Bereichen der US-Gesellschaft - trotz beginnender Veränderungen durch die civil rights movement." Gerrit Bartels, Tagesspiegel Online, 01.06.19 "Die Selbstverständlichkeit, mit der dieser Roman die Chancenlosigkeit von Schwarzen im rassistischen System dieser Zeit darstellt, verschlägt einem den Atem. Dabei klagt Whitehead nicht an. Er erzählt, er singt, er schaut hin." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 01.06.19 "Colson Whitehead hat in den letzten zwanzig Jahren viele unvergessliche Figuren geschaffen ... Elwood Curtis gehört in diese Reihe." Wieland Freund, Die Welt, 01.06.19 "Analytisch präzise zeigt der Roman auf, wie fatal Macht, Scham und Ohnmacht ineinander wirken." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.06.19
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Anfang der 60er Jahre wird der 16jährige Elwood unverschuldet in die Besserungsanstalt Nickel Academy, Florida, gesperrt. Elwood ist ein intelligenter, strebsamer schwarzer junger Mann, dem sich gerade die Möglichkeit geboten hat, trotz des alltäglich herrschenden Rassismus das …
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Anfang der 60er Jahre wird der 16jährige Elwood unverschuldet in die Besserungsanstalt Nickel Academy, Florida, gesperrt. Elwood ist ein intelligenter, strebsamer schwarzer junger Mann, dem sich gerade die Möglichkeit geboten hat, trotz des alltäglich herrschenden Rassismus das College zu besuchen. Sein grosses Vorbild ist Martin Luther King und wie er glaubt er fest daran, dass die Zeit kommen wird, in denen er leben kann wie weisse Menschen. Doch die Nickel Academy stellt seinen Glauben schwer auf die Probe. Dort herrschen Willkür, Gewalt und das Recht des Stärkeren; in diesem Fall der Aufseher. Die Jungen werden misshandelt, zu Frondiensten herangezogen, gefoltert und missbraucht - und es interessiert niemanden.
Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert: das Leben vor, während und nach dem Aufenthalt in der Nickel Academy, wobei insbesondere im letzten Drittel deutlich wird, dass sich die Zeit in der Besserungsanstalt noch immer bis in die Gegenwart auswirkt. Ebenso deutlich ist bereits von Beginn an, dass das Leben eines schwarzen Jugendlichen nicht nur von seinem eigenen Wohlverhalten abhängt, denn irgendwo existiert immer eine latente Gefahr. Dass beispielsweise einem Weissen die Nase nicht passt, man eine weisse Frau zu intensiv angesehen hat - schon hat man die Polizei im Nacken, die offensichtlich nichts lieber macht, als Schwarze in den Knast zu stecken. Ich hielt immer wieder den Atem an, weil ich dachte, 'Oh je, jetzt rutscht er in etwas rein.' Doch Alles ging gut, bis ... - und das kam wirklich überraschend.
Elwoods Zeit im Nickel ist gleich zu Anfang geprägt von enormer Grausamkeit und Brutalität. Und doch behält er seinen Traum von einem Leben in Freiheit und Gleichheit, auch wenn er immer wieder mit sich ins Hadern kommt. Fast schon beiläufig erfährt man auch die Geschichten von anderen Jungen, deren Leben schon von Beginn geprägt ist durch Armut und Gewalt und immer wieder deutlich macht, was diese Rassentrennung den Menschen antut.
Zuguterletzt, der dritte Teil, scheint sich zumindest oberflächlich betrachtet alles zum Guten gewendet zu haben. Doch die Vergangenheit hat solche Spuren hinterlassen, dass sie sich immer wieder in Erinnerung bringt und auch in der Gegenwart ihren Tribut fordert.
Ein beeindruckendes wie auch bedrückendes Buch über eine Zeit, die Viele wohl vergessen machen wollen. Denn ohne Schuld waren die Wenigsten - und wer will das schon wissen.
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Wie bereits in „Underground Railroad“ widmet sich Colson Whitehead in seiner neuesten Veröffentlichung „Die Nickel Boys“ einem weiteren Kapitel des amerikanischen Rassismus und hält sich dabei eng an verbriefte Tatsachen. Ich scheue mich, dieses Buch einen Roman zu …
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Wie bereits in „Underground Railroad“ widmet sich Colson Whitehead in seiner neuesten Veröffentlichung „Die Nickel Boys“ einem weiteren Kapitel des amerikanischen Rassismus und hält sich dabei eng an verbriefte Tatsachen. Ich scheue mich, dieses Buch einen Roman zu nennen, fußt die Geschichte doch auf realen Ereignissen: Die Florida School for Boys (später bekannt geworden als die Dozier School), zwischen 1900 und 2011 (Schließung), eine Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche, bildet den Hintergrund für die menschenunwürdige Behandlung und die abscheulichen Verbrechen, die den in deren Obhut gegebenen Kindern und Jugendlichen durch das „pädagogische Personal“ angetan wurden.
Stellvertretend schildert Whitehead das Schicksal von Elwood, einem intelligenten Jungen, aufgewachsen bei seiner Großmutter, der sich früh für die Ideen von Dr. Martin Luther King begeistert und dem Irrglauben anhängt, das eines Tages auch Afroamerikaner die gleichen Rechte wie Weißen haben könnten. Weit gefehlt, denn er ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät so in die Mühlen eines Systems, das geprägt ist von Diskriminierung, Verachtung und Brutalität gegenüber der schwarzen Bevölkerung. Er muss unglaubliche Grausamkeiten erdulden, mitansehen, wie Freunde zu Tode geprügelt und verscharrt werden. Erkennen, dass er sich in einem rechtsfreien Raum befindet, in dem ein schwarzes Leben nichts gilt.
„Die Nickel Boys“ ist ein wichtiges Buch, ein dokumentarischer Roman, der das Leben in der Dozier-Anstalt unaufgeregt und deshalb umso eindrücklicher und zu Herzen gehend schildert. Der den Blick auf ein Amerika richtet, in dem bis heute trotz „Black lives matter“ ein schwarzes Leben nichts gilt. In dem das Rechts-, Ordnungs- und Strafvollzugswesen noch immer von einem tief sitzenden Rassismus dominiert wird. In dem jeder Dritte Häftling Afroamerikaner in Haft ist, obwohl deren Anteil an der Bevölkerung nur 13 % beträgt (Zahlen von 2013). In dem die Alt Right Bewegung auf dem Vormarsch ist. In dem der amtierende Präsident aktiv die Spaltung der Gesellschaft vorantreibt und Rassismus wieder gesellschaftsfähig gemacht hat.
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Beklemmend realistisch
Im Mittelpunkt des Buches steht Elwood, ein junger Schwarzer, der trotz schwieriger Kindheit versucht, seinem Leben eine Wende zu geben, und die Chancen stehen gut. Elwood ist lernbegierig, ehrgeizig und weltoffen, sein großes Idol ist M.L.King, dessen Anti-Rassismus …
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Beklemmend realistisch
Im Mittelpunkt des Buches steht Elwood, ein junger Schwarzer, der trotz schwieriger Kindheit versucht, seinem Leben eine Wende zu geben, und die Chancen stehen gut. Elwood ist lernbegierig, ehrgeizig und weltoffen, sein großes Idol ist M.L.King, dessen Anti-Rassismus Aktionen ihn begeistern. Er arbeitet hart und tatsächlich gelingt ihm der Sprung zum College. Auf dem Weg zum ersten Tag dorthin, verlässt ihn das Glück. Er fährt per Anhalter in einem gestohlenen Wagen mit, wird der Mittäterschaft verdächtigt und verurteilt. Seine Strafe soll er in einer Jugendbesserungsanstalt absitzen, in der sehr strenge Regeln gelten und in der Grausamkeiten, Missbrauch und Rassismus auf der Tagesordnung stehen. Ich denke, dass es sich bei dieser Anstalt um einen Vorgänger der heutigen Bootcamps handelt.
Zunächst nimmt Elwood die Strafe gelassen hin und betrachtet den Aufenthalt als Herausforderung, der er durch Korrektheit bald wieder entkommen kann, aber gerade sein vorbildliches Verhalten konfrontiert ihn bald mit der brutalen Wirklichkeit der Anstalt.
Colson Whitehead beschreibt auf beklemmende Weise den Alltag der Nickel Boys, die ihren oftmals sadistischen Betreuern gnadenlos ausgeliefert sind. Er beschreibt die Situation ohne Sentimentalität, gnadenlos authentisch, so dass man sich dort einfühlt und wie ein stiller Beobachter die grenzenlose Ungerechtigkeit wahrnimmt. Sehr bedrückend!
Das Buch hinterlässt Spuren, man legt es in Lesepausen nicht einfach beiseite, sondern beschäftigt sich weiter mit den exemplarisch aufgezeigten Schicksalen. Der Leser fühlt, dass dies keine Fiktion, sondern bittere Realität darstellt. Man fühlt sich in die 60er Jahre zurückversetzt und versucht zu verstehen, was die Menschen an M.L.King so fasziniert hat. Und an Kings Theorie hält Elwood sich fest, sie gibt ihm Kraft und ist für ihn sein Lebensziel.
Ich habe mir die Zeitdokumente, die der Autor nennt, im Internet angeschaut, die Fotos, die Aussagen der ehemaligen Insassen, die sich mit vielen Details im Buch überschneiden, und war bzw. bin erschüttert, dass dies in der Mitte des 20.Jahrhunderts noch möglich war.
5 Sterne für ein ergreifendes Buch!
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Zur falschen Zeit am falschen Ort
Colson Whitehead bringt den Lesenden die "schöne" Welt Amerikas wieder einmal näher. Sein Roman spielt in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Martin Luther Kings Reden beeindrucken den jugendlichen Elwood stark und er nimmt sich …
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Zur falschen Zeit am falschen Ort
Colson Whitehead bringt den Lesenden die "schöne" Welt Amerikas wieder einmal näher. Sein Roman spielt in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Martin Luther Kings Reden beeindrucken den jugendlichen Elwood stark und er nimmt sich vieles davon zu Herzen und ist bestrebt, in dessen Sinn leben und zu kämpfen.
Obwohl erst 16, bekommt er ein Stipendium für das College. Lediglich die Anreise muss er selbst bewerkstelligen und versucht es mangels Geld per Anhalter. Leider setzt er sich genau ins falsche Auto, denn dieses ist gestohlen und er wird bei einer Kontrolle mit verhaftet und als Autodieb verurteilt. Er muss in die Besserungsanstalt Nickel Academy und seine Zukunftsträume kann er nur schwer aufrecht erhalten.
Erneut kombiniert Whitehead Fiktion und Wirklichkeit. Die im Buch geschilderte Nickel-Academy existierte nicht in Wirklichkeit, sondern lehnt sich stark an die Dozier School for Boys an, die tatsächlich in Florida existierte. Die grausame Wirklichkeit lässt sich auf der HP der Whitehouseboys im Original nachlesen. Alle Charaktere des vorliegenden Buches sind frei erfunden, was dem Wahrheitsgehalt der Vorkommnisse jedoch keinen Abbruch tut.
Nun mag man berechtigterweise feststellen, dass zumindest ähnliche Zustände zu jener Zeit auch in anderen Ländern in "Besserungsanstalten" für Jugendliche und Kinder herrschten. Dies wird sicher wahr sein und auch der Autor erwähnt hie und da, dass im Trakt der weißen Jungs ebenfalls geschuftet und gelitten wurde. Aber eben im Bereich der schwarzen besondere Ausnahmezustände herrschten. Und das hatte eindeutig rassistischen Hintergrund. Unter ähnlich schlimmen Grausamkeiten litten hierzulande z. B. Juden, in der Türkei vermutlich Kurden und Armenier, in Europa generell Roma und Sinti. Was es aber keinen Deut besser macht, denn es geht ja im Grunde nicht ausschließlich um ein Problem der Schwarzen, sondern um Rassismus im Allgemeinen.
Schwarze hatten auch in den 60ern, die so ewig ja schließlich noch gar nicht her sind, in einigen Bundesstaaten der USA einen viehähnlichen Stellenwert. War einer nicht gefügig oder gar rebellisch, versuchte man ihn gefügig zu machen und sogar auszutilgen wie ein lästiges Insekt, nur im Nickel dazu noch auf besonders grausame Weise, um die eigenen niederen Triebe noch zuvor daran zu befriedigen.
Dankbarer Weise verzichtet Whitehead auch in diesem Roman wieder auf zu viel Details und zu genaue Schilderungen. Ein solches Buch wäre für mich nur schwer erträglich, wenn ich den Protagonisten zu tief folgen würde. Er versteht es, das Unbeschreibbare anzudeuten, sodass man als Lesender trotzdem alles "versteht", jedoch eine gesunde Distanz halten kann. Ich möchte mich gar nicht mit den Protagonisten identifizieren - ich möchte sie nur beobachten und mitfühlen - nicht "mitleiden".
Der Schreibstil ist wieder hervorragend! Es macht einfach Spaß, seinen Erzählungen zu folgen, selbst wenn etwas scheinbar Belangloses geschildert wird.
Ich hoffe, dass dieses Buch, das mich gegen Ende dann auch noch richtig überraschen konnte, viele Menschen erreichen wird.
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Nach dem großen Roman über die amerikanische Sklaverei "Underground Railroad" hat Colson Whitehead sich auch in seinem neuen Roman "Nickel boys" wieder den US-amerikanischen Rassismus als Thema vorgenommen. Diesmal ist es ein weniger prominentes, teils immer noch …
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Nach dem großen Roman über die amerikanische Sklaverei "Underground Railroad" hat Colson Whitehead sich auch in seinem neuen Roman "Nickel boys" wieder den US-amerikanischen Rassismus als Thema vorgenommen. Diesmal ist es ein weniger prominentes, teils immer noch totgeschwiegenes Thema: die Misshandlungen Jugendlicher in Besserungsanstalten. Hierbei verschweigt der Autor nicht, dass dies natürlich auch weißen Jugendlichen passiert ist, konzentriert sich aber auf die Geschichte der schwarzen Jugendlichen. Wie mühsam und unangenehm die Aufarbeitung dieser Verbrechen ist, kann man in Deutschland wohl gut nachvollziehen, wo man sich schon lange mit dem Thema Missbrauch in Heimen (zwar ohne Rassismus und Todesfälle, aber dennoch ungerecht und unrecht) mehr oder weniger auseinander setzt.
Colson Whitehead beschreibt die Realität in einer Besserungsanstalt aus der Sicht des 15-jährigen Elwood, der beste Chancen darauf hatte, durch Bildung seinem eher chancenlosen Umfeld zu entkommen, und der dann aber unvermittelt und unschuldig in eine Besserungsanstalt geschickt wird. Beschrieben wird außerdem der Alltag außerhalb der Anstalt, der in den 1960`er Jahren im Süden der USA immer noch von Rassentrennung und vielen Ungerechtigkeiten geprägt ist. Dies setzt sich in der Anstalt fort.
Dass es in den ganzen USA immer noch latenten bis offenen Rassismus gibt, wird spätestens in den Passagen, die im Jahr 2014 spielen, klar.
Geschrieben ist dies nicht sentimental, aber dennoch zu Herzen gehend. Die Geschichte wird mir lange in Erinnerung bleiben.
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Anfang der 60er Jahre gibt es in Florida immer noch eine Trennung zwischen der weißen und der schwarzen Bevölkerung. Erst vor Kurzem wurde das Recht erkämpft, auch in den weißen Bussen mitfahren zu dürfen. In dieser Zeit wächst Elwood Curtis bei seiner …
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Anfang der 60er Jahre gibt es in Florida immer noch eine Trennung zwischen der weißen und der schwarzen Bevölkerung. Erst vor Kurzem wurde das Recht erkämpft, auch in den weißen Bussen mitfahren zu dürfen. In dieser Zeit wächst Elwood Curtis bei seiner Großmutter heran. Er ist ein intelligenter, aufmerksamer und höflicher Junge, in der Schule einer der besten. Sein Lehrer setzt sich für ihn ein, er bekommt einen kostenlosen Collegebesuch. Doch daraus wird nichts, er ist zur falschen Zeit am falschen Ort, er wird, obwohl er sich nichts zuschulden hat kommen lassen, verhaftet und zur Besserung in die Nickel Academy eingewiesen. Offiziell eine Schule werden die Jungen dort drangsaliert, misshandelt, gefoltert und die schwarzen Jungen bis zum Tod gequält. Dort versucht Elwood sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren - bis auch er Folterungen über sich ergehen lassen muss. Er arbeitet an einem Plan.
Das Hörbuch mit der Stimme von Torben Kessler ist enorm eindringlich, die Schrecken der "Besserungsanstalt" sind greifbar, der menschenverachtende Erziehungsstil lässt einen erschüttert zurück. Die Protagonisten sind fiktiv, Schulen mit diesem Erziehungskonzept, mit dieser Art Lehrer gab es wirklich, die Knochenfunde belegen dieses. Der Roman berührt und erschreckt gleichermaßen.
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Nach einem meiner Lesehighlights 2017, der Underground Railroad, hat Colson Whitehead wieder ein großartiges Buch geschrieben. Dass eine wahre Geschichte hinter den ungeheuerlichen Begebenheiten steckt, macht Die Nickel Boys umso eindringlicher. Die 1900 gegründete und erst 2011 nach …
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Nach einem meiner Lesehighlights 2017, der Underground Railroad, hat Colson Whitehead wieder ein großartiges Buch geschrieben. Dass eine wahre Geschichte hinter den ungeheuerlichen Begebenheiten steckt, macht Die Nickel Boys umso eindringlicher. Die 1900 gegründete und erst 2011 nach unzähligen Berichten, Klagen und Untersuchungen zu Gewaltanwendung, Missbrauch und ungeklärten Todesfällen geschlossene Dozier School of Boys in Marianna, Florida stand Pate für die im Buch beschriebene Nickel-Academy. Im April 2019 wurden erneut Gräber auf dem Gelände der Schule entdeckt, die darin vorgefundenen Überreste wiesen eindeutige Zeichen von Gewaltanwendung auf. Da war Whiteheads Buch bereits geschrieben. An der fiktiven Figur des schwarzen Jungen Elwood kommt es dem Martyrium der Jungen, die für teils kleinste Vergehen in die Dozier School eingewiesen wurden, sehr nahe. Die Brutalität, die die nicht-weißen Jungen besonders traf, lässt den Atem stocken, obwohl Whitehead jede explizite Gewaltschilderung und jedes Pathos vermeidet. Ein eindrückliches, realistisches, ein wichtiges Buch.
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Wieder einmal ist es richtig starker Tobak, den Colson Whitehead hier seinen Lesern vorsetzt und wieder einmal sind es wahre Ereignisse, die die Grundlage der Handlung bilden. Im Gegensatz zum preisgekrönten Vorgängerroman des Autors, "Underground Railroad" spielt dieser in der …
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Wieder einmal ist es richtig starker Tobak, den Colson Whitehead hier seinen Lesern vorsetzt und wieder einmal sind es wahre Ereignisse, die die Grundlage der Handlung bilden. Im Gegensatz zum preisgekrönten Vorgängerroman des Autors, "Underground Railroad" spielt dieser in der jüngeren Vergangenheit - in einer, die die älteren Leser schon bewusst miterlebt haben dürften, nämlich in den frühen 1960er Jahren.
Der Protagonist Elwood wächst bei seiner Großmutter in Florida in einfachen Verhältnissen auf und ihm ist schon klar, dass er nicht gerade die rosigsten Zukunftsaussichten hat. Dafür hat er die falsche Hautfarbe. Aber er kennt und verehrt Martin Luther King und dessen Aussagen geben ihm Hoffnung. Diese vermag er, ein Musterschüler und auch sonst ein Mensch mit Visionen, so sehr mit Taten und Erfolgen zu füllen, dass sein Collegebesuch trotz magerer Finanzen unmittelbar bevorsteht. Denn so ein besonderer junger Mensch hat Unterstützer und Befürworter.
Doch gleich am ersten Tag passiert etwas auf dem Weg ins College, das Elwood sämtliche erfreuliche Zukunftsaussichten begraben lässt: er gilt nun als kriminell und kommt in eine Besserungsanstalt und wird zu einem der Nickel Boys - so werden die Insassen dieser Einrichtung genannt. Und lernt, dass seine bisherigen Werte hier nichts gelten.
Ein Roman, dessen Handlung voller Ungerechtigkeit, Hass, Mißachtung und Niedertracht ist, voll von Ereignissen, die man während der Lektüre gar nicht glauben will, selbst wenn man bereits so einiges über die Rassentrennung weiß. Hier hat man den Leidensweg der afroamerikanischen Bevölkerung der vereinigten Staaten bildlich vor Augen, selbst wenn dies nur ein kleiner Ausschnitt davon ist.
Schmerzhaft ist diese Lektüre und mich hat sie auch wütend gemacht. Ganz schön sauer war ich darauf, was gewisse Menschen in der Vergangenheit nur wegen ihrer Hautfarbe erleiden mussten.
Colson Whitehead kleidet seine Botschaften in genau die richtigen Worte, er dramatisiert nicht. Und das ist auch nicht notwendig, denn die Ereignisse sind auch so extrem genug. Ich hatte die ganze Zeit das Bedürfnis, in das Buch hineinspringen und die armen Jungs dort rausholen zu wollen - natürlich nicht, ohne ihren Peinigern einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen!
Das ist der Verdienst des Autors, der die Begebenheiten so eindringlich, anschaulich und bewegend, wie nur irgend möglich schildert! Und ausgesprochen rund, auch wenn ich gut und gerne noch weitergelesen hätte, um die besondere Atmosphäre, die der Autor geschaffen hat, vollends auszukosten.
Eines wird deutlich: Es gibt immer Neid und Missgunst. Ganz egal, wo man ist und auch dann, wenn man selbst überhaupt nicht drauf kommen würde. Und es gibt auch überall und zu jeder Zeit sadistische Menschen, die ihre Triebe ausleben, wann und wo sie können. Und das, ohne jemals ein schlechtes Gewissen zu haben: sie haben nämlich überhaupt keins.
Dieses Buch und seine traurige, realistische Geschichte, die trotz allem nicht ganz ohne Hoffnung ist, lehrt seine Leser, die Achtsamkeit gegenüber allen Mitmenschen, egal welcher Herkunft und Hautfarbe, wiederzufinden und in Ehren zu halten, ihrer gerade auch in der heutigen Zeit gewahr zu sein.
Nein, dies ist definitiv keine Unterhaltungslektüre, sondern ein überaus lohnender, wenn auch schmerzvoller zeitgeschichtlicher Roman, aber einer, den man gestärkt aus der Hand legt. Ein ganz besonderes Buch, das ich jedem empfehle, der stets bereit ist, zu erfahren, wie die Welt zu dem wurde, was sie ist.
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Florida in den 1960er Jahren: Elwood ist schwarz, will aber etwas aus seinem Leben machen. Als er es aufs College schafft, geht ein Traum in Erfüllung. Leider gerät er unschuldig in Schwierigkeiten und wird in eine Besserungsanstalt für Jungen gebracht. Dort bemüht er sich, auf …
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Florida in den 1960er Jahren: Elwood ist schwarz, will aber etwas aus seinem Leben machen. Als er es aufs College schafft, geht ein Traum in Erfüllung. Leider gerät er unschuldig in Schwierigkeiten und wird in eine Besserungsanstalt für Jungen gebracht. Dort bemüht er sich, auf gute Führung früher entlassen zu werden, doch das Schicksal – oder die Willkür – machen ihm einen Strich durch die Rechnung.
Whithehead wagt sich wieder an das heiße Thema Rassismus. Das Buch ist fiktiv, stützt sich aber auf reale Ereignisse. Die „Weiße-Haus-Jungs“ gab es tatsächlich und das ist wirklich erschreckend zu erfahren. Was die Jungs - Weiße, wie Schwarze – hier durchmachen mussten, macht Gänsehaut. Der Autor schreibt anschaulich und gut recherchiert. Die Hauptpersonen wecken Sympathie und man bangt mit ihnen mit. Mir hätte die Handlung dennoch noch etwas anschaulicher geraten können.
Am Ende wartet der Autor noch mit einer Überraschung auf, mit der ich niemals gerechnet hätte.
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Colson Whitehead erzählt mit dem Buch die tragische, fast unmenschliche Geschichte von Elwood Curtis, der im Jahre 1962 in Florida mit seinen jungen 16 Jahren in die Nickel Academy eingewiesen wurde, obwohl er unschuldig war aber des Diebstahls bezichtigt wurde. Dies war eine Besserungsanstalt …
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Colson Whitehead erzählt mit dem Buch die tragische, fast unmenschliche Geschichte von Elwood Curtis, der im Jahre 1962 in Florida mit seinen jungen 16 Jahren in die Nickel Academy eingewiesen wurde, obwohl er unschuldig war aber des Diebstahls bezichtigt wurde. Dies war eine Besserungsanstalt für Jungen, die eigentlich eine Schule sein sollte und in Wirklichkeit eine Anstalt war, in dem die Jungen brutal gequält wurden. Elwood ist zudem schwarz und damit hat er es noch schwieriger, denn Rassismus ist dort noch sehr aktuel. Selbst die weißen Jungs haben eine schwierige Bürde zu schaffen, die Schwarzen werden allerdings schlimmer als Tiere behandelt. Elwood möchte sich nicht brechen lassen und versucht alles zu überstehen ohne seine Familie von seinen Leiden zu berichten.
Das Schlimmste ist, dass diese tragische Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und der Leser ist oftmals schockiert von den Einzelheiten, die beschrieben werden. Poetisch und äusserst bildhaft geschrieben, ist dieses Buch nichts für schwache Nerven lässt einen lange bedrückt zurück.
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