Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Ria ist zehn Jahre alt, als ihre Eltern von der Staatssicherheit abgeholt werden. Sie wird von ihrer kleinen Schwester getrennt und in einer Adoptivfamilie untergebracht. Seither führt Ria in Ostberlin ein scheinbar angepasstes Leben. Erst als der BND sie als Informantin rekrutiert, sieht sie ihre Chance gekommen. Mithilfe des westlichen Geheimdienstes will Ria sich an der DDR rächen und endlich ihre Schwester wiederfinden. Doch dann erfährt sie im Sommer 1961 von einem ungeheuerlichen Plan, der ihr Schicksal und die Zukunft beider deutscher Staaten für immer verändern könnte ...
Titus Müller, geboren 1977, studierte Literatur, Geschichtswissenschaften und Publizistik. Mit 21 Jahren gründete er die Literaturzeitschrift 'Federwelt' und veröffentlichte seither mehr als ein Dutzend Romane. Er lebt mit seiner Familie in Landshut, ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u.a. mit dem C.S. Lewis-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine Trilogie um 'Die fremde Spionin' brachte ihn auf die SPIEGEL-Bestsellerliste und wird auch von Geheimdienstinsidern gelobt.

Produktdetails
- Verlag: Heyne
- Seitenzahl: 398
- Erscheinungstermin: 13. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 118mm x 36mm
- Gewicht: 319g
- ISBN-13: 9783453441798
- ISBN-10: 3453441796
- Artikelnr.: 67722197
Herstellerkennzeichnung
Heyne Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Ein spannendes Stück Nachkriegsgeschichte, brilliant aufgeschrieben von einem der großen zeitgenössischen Erzähler.« Beate Rottgardt, Ruhr Nachrichten
„Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen.“ (John Fitzgerald Kennedy)
Die 10-jährige Ria wird jäh von ihrer jüngeren Schwester Jolanthe getrennt und sowohl ihrer Familie als auch ihrem Umfeld beraubt, als die DDR-Staatssicherheit ihre Eltern als …
Mehr
„Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen.“ (John Fitzgerald Kennedy)
Die 10-jährige Ria wird jäh von ihrer jüngeren Schwester Jolanthe getrennt und sowohl ihrer Familie als auch ihrem Umfeld beraubt, als die DDR-Staatssicherheit ihre Eltern als Volksverräter inhaftiert. Sie wächst in einer Pflegefamilie in Ostberlin auf und hat keinerlei Möglichkeit, mit ihrer Schwester in Kontakt zu treten. In Ria wird der Gedanke nach Rache immer größer, vor allem aber möchte sie unbedingt ihre Schwester wiederfinden. Durch einen Wink des Schicksals erhält Ria, die inzwischen im Ministerium für Außenhandel arbeitet, 1961 vom BND die Möglichkeit, als Spionin für den Westen zu arbeiten, wobei sich Ria natürlich auch Unterstützung bei der Suche nach ihrer Schwester erhofft. Die Arbeit als Spionin fordert Rias ganze Aufmerksamkeit, damit sie bei ihrer Arbeit nicht enttarnt wird und in die Fänge des DDR-Regimes gerät. Doch leider gelingt es ihr nicht, unsichtbar zu bleiben, so dass ihr schon bald sowohl die Stasi als auch der KGB mit seinem effektiven Top-Agenten Sorokin auf den Fersen sind. Wird Ria ihre Schwester wiederfinden?
Titus Müller hat mit „Die fremde Spionin“ einen fesselnden Roman als Auftakt für seine neue Trilogie vorgelegt, der nicht nur mit exzellent recherchiertem historischem Hintergrund, sondern auch mit atemberaubender Spannung den Leser von Beginn an in Atem hält. Der flüssige, bildgewaltige und teils recht dramatisch anklingende Erzählstil Müllers lässt keine Wünsche offen und schickt den Leser auf eine Zeitreise zurück in die jüngste deutsche Vergangenheit, wo das Land zwar schon geteilt, die Mauer jedoch noch nicht errichtet war. An der Seite von Ria Nachtmann erlebt der Leser nicht nur originalgetreu das Leben im DDR-Regime mit, sondern wird nahezu hineinkatapultiert in die undurchsichtige und berechnende Welt der Geheimdienste, die ihre Agenten wie auf einem großen Schachbrett hin- und herschieben, um den Gegner matt zu setzen. Durch geschickte Perspektivwechsel lernt der Leser aber auch die Seite von Sorokin kennen, so dass er sich gut in beide Hauptprotagonisten hineinversetzen kann. Müller ist ein wahrer Erzählkünstler, der Fiktion mit Wahrheit so gekonnt verbindet, dass der Übergang fließend ist und den Leser sofort davon überzeugt, dass alles genauso stattgefunden haben kann. Dabei lässt er neben erfundenen Protagonisten damalige politische Größen wie Kennedy, Ulbricht, Schalck-Golodkowski oder Erich Honecker auftreten, was die Geschichte nur noch authentischer macht. Überraschende Wendungen sowie das undurchsichtige Katz- und Maus-Spiel der verschiedenen Geheimdienste machen die Handlung nicht vorhersehbar, so dass der Spannungsbogen auf sehr hohem Niveau bis zum Ende gehalten wird, und der Leser wunderbar miträtseln kann, wie die tiefgründig konzipierte Geschichte wohl enden wird.
Die Charaktere sind sehr facettenreich ausgearbeitet, Ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Authentische menschliche Eigenschaften machen sie für den Leser glaubwürdig, der ihnen als unsichtbarer Schatten folgt und dabei Geschichte leibhaftig miterlebt. Ria ist aufgrund ihres Lebenslaufs eine zerrissene Persönlichkeit. Viel zu naiv und unbedarft geht sie an ihre Aufgaben als Agentin heran, bringt sich mehr als einmal in Gefahr, doch wächst sie an ihren Aufgaben und dem Leser immer mehr ans Herz. Sorokin wirkt wie ein eiskalter Killer, der stringent seine Aufträge erledigt, doch auch er ist aus Fleisch und Blut, kann Gefühle zulassen, die man ihm nicht zutrauen würde. Hähner wirkt eher wie ein Mensch denn wie ein Geheimdienstoffizier, denn er zeigt Verantwortung.
„Die fremde Spionin“ lässt mit einer sehr gut ausgeklügelten Handlung nicht nur den kalten Krieg wieder lebendig werden, sondern hält den Leser mit rasantem Tempo in atemloser Spannung, während er bei der Lektüre ein Wahnsinnskopfkino sowie eine Achterbahn der Gefühle durchlebt. Absolute Leseempfehlung für alle, die Geschichte leibhaftig miterleben wollen!
Weniger
Antworten 5 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 5 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Ein Buch das einen von der ersten Seite an fesselt, vom Schreibstiel so gut gemacht das es flüssig zu lesen ist und man das Buch quasi in einem durchliest.
Ria ist 10 und wird von ihren Eltern von der DDR -Staatssicherheit weggenommen und in eine Adaptiv Familie gebracht.... Was mit ihrer …
Mehr
Ein Buch das einen von der ersten Seite an fesselt, vom Schreibstiel so gut gemacht das es flüssig zu lesen ist und man das Buch quasi in einem durchliest.
Ria ist 10 und wird von ihren Eltern von der DDR -Staatssicherheit weggenommen und in eine Adaptiv Familie gebracht.... Was mit ihrer kleinen Schwester passiert wird sie erst Jahre später erfahren.
Ria wird später in Ostberlin für den BND quasi als Spionin arbeiten.
Dann lernt sie einen Mann kennen und heuert auch für den west. Geheimdienst an um so an Informationen über ihre Schwester zu gelangen.....
Ein Buch das wirklich jeder einmal gelesen haben sollte
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
„Geschichte in Geschichten zu erzählen ist Titus Müllers großes Talent.“ Dieses Zitat von Bayern 2 steht auf der Rückseite dieses Buches und selten trifft ein Zitat so sehr zu wie hier. „Die fremde Spionin“ ist eine sehr spannende fiktive Geschichte …
Mehr
„Geschichte in Geschichten zu erzählen ist Titus Müllers großes Talent.“ Dieses Zitat von Bayern 2 steht auf der Rückseite dieses Buches und selten trifft ein Zitat so sehr zu wie hier. „Die fremde Spionin“ ist eine sehr spannende fiktive Geschichte über eine junge Frau in Ost-Berlin, die unversehens zwischen die Fronten der Geheimdienste gerät. Es ist aber auch ein packendes Zeitdokument über die Geschehnisse kurz vor und während des Mauerbaus.
Gleich von Anfang an hat mich die Spionagegeschichte in den Bann gezogen, denn es beginnt mitreißend und spannend. Nach und nach lernen wir die Protagonisten kennen, die sehr gut ausgearbeitet sind. Mitten zwischen BND, KGB und Stasi ist Ria, eine junge Sekretärin im Ministerium für Außenhandel der DDR in Berlin. Ihre eigene Geschichte ist eng mit dem jungen Staat verwoben und bringt sie zum Spionieren.
Sehr gut gefallen haben mir die Grautöne der Figuren, hier hat jeder Hauptcharakter Licht- und Schattenseiten, ein einseitiges schwarz-weiß gibt es glücklicherweise nicht. Sehr mitreißend agieren so die Personen und die Seiten verfliegen im Nu. Das Ende war mir persönlich etwas zu actionlastig (anderen wird gerade das gefallen) und so habe ich den Bezug zu den Figuren etwas verloren, doch das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Umso mehr freue ich mich auf den nächsten Band, denn „Die fremde Spionin“ ist der (abgeschlossene) Auftakt zu einer Trilogie, die mit den Geschehnissen 1989 enden wird.
Überhaupt ist der historische Bezug eine der weiteren großen Stärken des Buches. Ich fühlte mich mitgenommen in das Leben sowohl in Ost- als auch in Westberlin des Jahres 1961. Sehr atmosphärisch werden dabei viele kleine Details aus dem Alltagsleben erwähnt. Großen Spaß hatte ich z. B. bei den Beschreibungen der Tätigkeiten einer Sekretärin wie dem Schreiben auf der mechanischen Schreibmaschine oder dem aufwändigen Kopieren einer Seite.
Aber auch die große Politik kommt nicht zu kurz und für mich war es sehr aufschlussreich und spannend, die damaligen historischen Ereignisse in dieser Form miterleben zu dürfen. Dabei sind die vielen Informationen geschickt in die Handlung eingebunden, so dass die Geschehnisse ganz selbstverständlich und nebenbei geschildert werden. So wird Geschichte äußerst spannend erlebbar!
Fazit: Hier stimmt die Story, die Charaktere, die Hintergrundinformationen und vor allem die Atmosphäre. Unterhaltsam, spannend und lehrreich. Eine ganz klare Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Solide Unterhaltung
Inhalt:
Berlin, 1961: Die einundzwanzigjährige Ria erhält die Chance, im Außenhandelsministerium der DDR zu arbeiten. Es dauert nicht lange, bis der BND auf sie zukommt und als Spionin anwirbt. Und Ria hat allen Grund, sich darauf einzulassen, denn der Staat …
Mehr
Solide Unterhaltung
Inhalt:
Berlin, 1961: Die einundzwanzigjährige Ria erhält die Chance, im Außenhandelsministerium der DDR zu arbeiten. Es dauert nicht lange, bis der BND auf sie zukommt und als Spionin anwirbt. Und Ria hat allen Grund, sich darauf einzulassen, denn der Staat hat vor Jahren ihre Familie zerstört …
Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch des Autors und es gefiel mir nicht schlecht. Der Schreibstil ist zur Zeit passend und flüssig zu lesen. Lediglich, dass immer von „Stiefeltern“ die Rede ist, wo es „Adoptiveltern“ heißen müsste, ist mir unangenehm aufgestoßen.
Im Lauf der Handlung bekommt man immer mehr Einblick in die Ereignisse, die zum Teil auf wahren Begebenheiten und wirklich existierenden Personen beruhen. Nähere Erläuterungen dazu findet man im Anhang.
Man braucht keine Geschichtskenntnisse, um der Handlung folgen zu können, ein gewisses historisches Interesse ist aber sicher von Vorteil, um die Story genießen zu können. Zwar spielen BND und KGB eine große Rolle, doch das Hauptaugenmerk liegt auf den Protagonisten, nämlich der jungen Ria sowie dem KGB-Agenten Fjodor Sorokin, und ihrer persönlichen Geschichte. Diese wird ziemlich ostkritisch erzählt, aber zum Glück nicht ganz schwarz-weiß.
Die Geschichte braucht einige Zeit, um in Fahrt zu kommen, doch im letzten Drittel wird sie noch so richtig spanend, was mir sehr gut gefallen hat.
„Die fremde Spionin“ ist der Auftaktband einer Trilogie, deren weitere Teile in den Jahren 1973 und 1989 spielen.
Die Spionin-Trilogie:
1. Die fremde Spionin
2. Das zweite Geheimnis (erscheint voraussichtlich im Mai 2022)
3. Der letzte Auftrag (erscheint voraussichtlich im Mai 2023)
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Der Kern der Geschichte ist spannend und fesselnd. Der Schreibstil zeichnet sich durch eine gehobene Ausdrucksweise aus. Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was eigentlich der Spannung zu Gute kommt. Allerdings fand ich den ständigen Perspektivwechsel zeitweise sehr …
Mehr
Der Kern der Geschichte ist spannend und fesselnd. Der Schreibstil zeichnet sich durch eine gehobene Ausdrucksweise aus. Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was eigentlich der Spannung zu Gute kommt. Allerdings fand ich den ständigen Perspektivwechsel zeitweise sehr anstrengend.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein sehr bewegendes Thema, die DDR und Ihre Agneten. Das Buch läßt sich sehr gut lesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig.
Es geht hier um eine junge Frau Namens Ria Nachtmann. Als sie 10 Jahre alt war, musste Sie mit erleben wie ihre Familie auseinander gerissen wurde durch die …
Mehr
Ein sehr bewegendes Thema, die DDR und Ihre Agneten. Das Buch läßt sich sehr gut lesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig.
Es geht hier um eine junge Frau Namens Ria Nachtmann. Als sie 10 Jahre alt war, musste Sie mit erleben wie ihre Familie auseinander gerissen wurde durch die Stasi. Als 21jährige wurde Sie dazu gezwungen Ihr Land auszuspionieren. Dann wurde Sie auch noch vom KGB gezwungen, den BND zu bespitzeln um endlich wieder Ihre Schwerster sehen zu dürfen. Wie sich im laufe des Buches herraus stellt, hatte Sie auch noch eine Tochter. Als Spionien wurde Sie damit garnz schön unterduck gesetzt.
Ein sehr fesselndes Buch. Bin auch mal gespannt wie die Geschichte weiter geht. Kann ich nur emfehlen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Im Ostberlin des Jahres 1961 erhält die 21-jährige Ria eine Stelle im Ministerium für Außenhandel. Was ihr Chef Alexander Schalck nicht weiß: Die junge Frau wurde kurz zuvor vom westdeutschen BND als Agentin engagiert. Ihr Motiv: Rache, denn mit zehn Jahren verlor sie …
Mehr
Im Ostberlin des Jahres 1961 erhält die 21-jährige Ria eine Stelle im Ministerium für Außenhandel. Was ihr Chef Alexander Schalck nicht weiß: Die junge Frau wurde kurz zuvor vom westdeutschen BND als Agentin engagiert. Ihr Motiv: Rache, denn mit zehn Jahren verlor sie aufgrund der Stasi nicht nur ihre Eltern, sondern wurde auch noch von ihrer jüngeren Schwester Jolanthe getrennt. Schlecht allerdings, wenn der Feind schnell Lunte wittert - und mit dem Top-KGB-Agenten Sorokin einen Mann auf sie ansetzt, der auch vor Morden nicht zurückschreckt...
Titus Müllers "Die fremde Spionin" ist der Auftakt der großen "Spionin-Trilogie", dessen Nachfolger in den nächsten beiden Jahren erscheinen sollen. Es ist ein insgesamt gelungener Auftakt, denn Müller schafft es fast spielerisch, historische und fiktive Figuren zu einer so spannenden wie unterhaltsamen Mischung zu verbinden. Doch während Schalk, Honecker und Ulbricht im wahren Leben die Strippenzieher waren, konzentriert sich der Autor vor allem auf die fiktiven Widerparte Ria und Sorokin.
Sehr positiv fand ich, dass Titus Müller die Figuren differenziert darstellt, sie mit all ihren Stärken und Schwächen präsentiert - egal, für welche Seite sie letztlich arbeiten. Bis auf den Stasi-Offizier Bernd Eickhoff, der eine von vorn bis hinten unangenehme Nebenfigur ist, gibt es bei seinen Charakteren kein Schwarz-Weiß.
Während Ria die eigentliche Heldin des Romans sein soll, bleibt ihre Figur im Vergleich zu ihrem Gegenspieler Sorokin jedoch ein wenig blass. Ich konnte ihr Handeln oft nicht nachvollziehen, sie riskiert viel zu viel. Obwohl ihr Rachemotiv so groß ist, hatte ich häufig das Gefühl, sie nimmt ihren Auftrag einfach nicht ernst genug. Viel zu vage, zu riskant, bleibt ihre Tätigkeit.
KGB-Agent Sorokin hingegen, der den Roman mit einem wunderbar ambivalenten Auftritt auch eröffnen darf, handelt - bis auf eine desaströse Ausnahme gegen Ende des Buches - stets nachvollziehbar. Die inneren Konflikte, die Zerrissenheit der Figur, die Titus Müller nicht nur bei der Geburt seines Sohnes, sondern auch beim Weinen in einem Amsterdamer Museum hervorragend herausgearbeitet hat, sind echte Höhepunkte des Romans, die den Agenten zur unbestritten spannendsten Figur machen.
Seine stärksten Momente hat "Die fremde Spionin", wenn der Roman die Haupthandlung mal ein wenig ruhen lässt. Da lässt der Autor den Blick seitenweise über die geteilte Stadt gleiten, um ganz am Ende der Szene mit einem wahren Paukenschlag in die Haupthandlung zurückzukehren. Da rattern eines Nachts zwei Züge aneinander vorbei, in denen sich zwei Kontrahenten für den Bruchteil einer Sekunde sehen könnten, wenn sie aus den Fenstern blickten. Ganz große Gänsehautmomente, von denen ich mir viele mehr gewünscht hätte.
So schritt mir die Haupthandlung dann in vielen Momenten auch zu schnell voran. Zu schnell wird Ria enttarnt, zu schnell entscheidet sie sich mal für die eine, dann für die andere Seite. Zu vage bleiben die inneren Konflikte der jungen Frau, bei denen Müller an anderer Stelle ja beweist, dass die Zeit für solche Dinge durchaus vorhanden gewesen wäre. Hier regieren die Dialoge, von denen es etwas weniger hätte geben können.
Doch insgesamt ist "Die fremde Spionin" ein lesenswerter und unterhaltsamer Historienroman geworden, der die Genregrenzen des Agententhrillers streift, ohne sich um eine Einteilung zu scheren. Gerade in diesem Jahr, in dem wir wohl noch häufig des Mauerbaus vor 60 Jahren gedenken werden, wird das Buch hoffentlich viel Aufmerksamkeit erhalten - auch bei der jungen Generation, für die die DDR und der Mauerbau aufgrund ihres Geburtsjahrs reine Geschichte sind.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein fesselnder Roman von Titus Müller. Habe schon etliche Bücher von dem Autor gelesen und dieses hat mich wieder voll überzeugt. Super recherchiert!
Man wurde eindrucksvoll in die Geschichte vom geteilten Berlin und um die Hauptfigur Ria Nachtmann mitgenommen.
Absolut …
Mehr
Ein fesselnder Roman von Titus Müller. Habe schon etliche Bücher von dem Autor gelesen und dieses hat mich wieder voll überzeugt. Super recherchiert!
Man wurde eindrucksvoll in die Geschichte vom geteilten Berlin und um die Hauptfigur Ria Nachtmann mitgenommen.
Absolut empfehlenswert!!!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Osterberlin, 1961
Die Staatssicherheit hat Ria im Alter von 10 Jahren aus ihrer Familie gerissen.
Ihre Eltern wurden inhaftiert und die Kinder wurden zu verschiedenen Pflegefamilien
gegeben. Als Ria eine Stelle im Ministerium für Außenhandel antritt versucht der
BND sie anzuwerben. …
Mehr
Osterberlin, 1961
Die Staatssicherheit hat Ria im Alter von 10 Jahren aus ihrer Familie gerissen.
Ihre Eltern wurden inhaftiert und die Kinder wurden zu verschiedenen Pflegefamilien
gegeben. Als Ria eine Stelle im Ministerium für Außenhandel antritt versucht der
BND sie anzuwerben. Ria will unbedingt wissen was mit ihrer Schwester passiert ist und
wo sie jetzt lebt. Deshalb lässt sie sich auf den Handel ein. Ein sehr gefährliches Unterfangen
wie sie bald bemerkt. Denn die Stasi und der KGB sind ihr sehr bald auf der Spur.
Eine sehr lebendige und auch spannende Geschichte die den Leser
in eine längst vergangene Zeit entführt. In das Jahr 1961. Der kalte Krieg
hielt jahrelang die Welt in Atem, forderte viele Opfer und teilte die Welt in zwei Hälften.
Deutschland war Hauptschauplatz dieses Kräftemessens, Berlin war sein Brennpunkt.
Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben.
Kein Autor schafft es die Geschichte in der Geschichte so perfekt umzusetzen wie
Titus Müller. Das historisch belegte wird mit dem Erdachten perfekt verbunden.
Ein immer noch sehr schmerzhafter Teil der deutsch-deutschen Geschichte wird hier
gegenwärtig. Dadurch das in verschiedenen Erzählsträngen erzählt wird bleibt
es sehr lebendig und auch spannend.
Das Lebensgefühl dieser Zeit kommt wunderbar auf die Seiten.
Sehnsüchte und Sorgen einer längst vergangenen Epoche leben noch einmal auf.
Machen neugierig auf diese außergewöhnliche Frau.
Außerdem erhält dieser Roman sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.
Sie sprühen so vor Leben, dass man das Gefühl hat, sie wahrhaft zu kennen.
Als ob man alles mit ihnen gemeinsam erlebt.
Einfühlsam und intensiv – ein Leseerlebnis.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Die 21-jährige Ria Nachtmann tritt ihre erste Stelle an und ist im Ministerium für Außenhandel Alexander Schalck unterstellt. Dann tritt der BND an sie heran, um sie als Informantin anzuwerben. Ria will ihre Schwester wiederfinden und lässt sich daher auf die Sache ein. Doch …
Mehr
Die 21-jährige Ria Nachtmann tritt ihre erste Stelle an und ist im Ministerium für Außenhandel Alexander Schalck unterstellt. Dann tritt der BND an sie heran, um sie als Informantin anzuwerben. Ria will ihre Schwester wiederfinden und lässt sich daher auf die Sache ein. Doch dann erfährt sie etwas, dass einschneidende Konsequenzen haben wird – für sie und für die beiden deutschen Staaten.
Dies ist der Auftaktband der Spionin-Trilogie von Titus Müller. Im Jahr 1961 ist Berlin zwar schon geteilt, aber noch ist der Übergang von Ost nach West durchlässig. Berlin ist ein Tummelplatz für Agenten und jeder hofft, aus den Informationen einen Vorteil zu haben. Ziemlich bedrückend ist es zu erleben, wie die Menschen ständig überwacht werden und sich jedes Wort überlegen müssen. Natürlich ist das alles bekannt, aber hier wird es nochmals besonders deutlich und erschreckend.
Ria hat als 10-Jährige miterleben müssen, wie ihre Eltern von der Stasi abgeholt wurden. Sie und ihre Schwester kamen zu linientreuen Eltern. Eigentlich hatte Ria es nicht schlecht getroffen, denn ihre Eltern lieben sie sehr. Doch über die Vergangenheit darf sie nicht reden. Aber Ria kann nicht vergessen, was geschehen ist und sie hat sich immer angepasst, um sich irgendwann zu rächen und ihre Schwester Jolanthe wiederzufinden. Sie ist eine clevere Person und arbeitet sich schnell ein. Dabei lernt sie interessante Personen kennen. Der KGB Spion Sorokin ist auch eine interessante Persönlichkeit, der gerne ein normales Leben führen möchte, aber aus den Zwängen nicht herauskommt.
Es ist eine interessante und komplexe Geschichte, die allerdings auch einige Längen hat. Dennoch hat sie gefallen und ich bin schon gespannt darauf, wie es weitergeht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote