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Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kenn...
Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.
Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen.
Weitere berührende Wunderraum-Geschichten finden Sie in unserem kostenlosen aktuellen Leseproben-E-Book »Einkuscheln und loslesen - Bücher für kurze Tage und lange Nächte«
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Peters, Veronika§Veronika Peters wurde 1966 in Gießen geboren. Mit »Was in zwei Koffer passt« landete sie 2007 einen Bestseller. In ihrem aktuellen Roman »Die Dame hinter dem Vorhang« setzt sie der englischen Exzentrikerin Edith Sitwell ein Denkmal. Veronika Peters lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Wunderraum
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 19. September 2019
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 142mm x 27mm
- Gewicht: 483g
- ISBN-13: 9783336548088
- ISBN-10: 333654808X
- Artikelnr.: 55700490
Herstellerkennzeichnung
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»Kurzweilig« Brigitte
Nachdem die Tochter des Hauses den Yorkshire Landsitz der adligen Familie Sitwell hinter sich lässt und nach London zieht, folgt die 18-jährige Gärtnertochter Jane Banister Edith Louisa Sitwell und wird das Dienstmädchen der Dichterin, die ihrer eigenen Familie eine traurige und …
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Nachdem die Tochter des Hauses den Yorkshire Landsitz der adligen Familie Sitwell hinter sich lässt und nach London zieht, folgt die 18-jährige Gärtnertochter Jane Banister Edith Louisa Sitwell und wird das Dienstmädchen der Dichterin, die ihrer eigenen Familie eine traurige und schmerzhafte Kindheit verdankt und ihr seit Jahren zu unbequem ist. Im Zeitraum von 37 Jahren entsteht zwischen der intelligenten und schlagfertigen Edith und Jane eine ganz besondere Beziehung, die beiden Frauen mögen sich und werden zu Vertrauten, obwohl sie aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen. Durch Edith Sitwell bekommt Jane Banister einen Einblick in die Welt der Künstler, geht mit ihrer Dienstherrin auf Reisen und lernt so einige berühmte und illustre Persönlichkeiten kennen. Aber auch Ediths unglückliche und vergebliche Liebe zum russischen Maler Pavel Tchelitchew erlebt Jane mit und versucht, Edith vor weiterem Unheil zu bewahren. Erst der Krieg führt Edith Sitwell zurück auf den heimischen Landsitz Renishaw Hall, wo sie das Anwesen für Künstler öffnet. Ihren Lebensabend verbringt Edith Sitwell in London, wo sie 1964 im Alter von 77 Jahren stirbt.
Veronika Peters hat mit „Die Dame hinter dem Vorhang“ das Leben der englischen Dichterin Dame Edith Louisa Sitwell (1887-1964) durch die Erzählungen einer fiktiven Bediensteten Revue passieren lassen, die viele biografische Züge enthält. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, der Leser fühlt sich während der Lektüre wie bei einem Kaffeekränzchen, bei dem das Dienstmädchen Jane aus dem Nähkästchen plaudert. Schon der Aufbau des Romans ist bemerkenswert, denn er erzählt Edith Schicksal in Rückblenden durch die Augen ihrer Bediensteten. Die sehr gute Recherche der Autorin sowie die wunderbare Verknüpfung von Fiktion und Wahrheit geben dem Leser einen guten Einblick in das Leben der Dichterin. Die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sind ebenso ein Thema wie Standesdünkel, der Krieg oder auch die Künstlerszene, der sich Edith in besonderem Maße zugehörig fühlte und damit ihrem eigenen einengendem Background entfliehen konnte. Peters zeigt aber auch eine erschreckende Kindheit auf, geprägt von körperlichen Schmerzen und von Eltern, die ihrer Tochter gegenüber kaum Nähe und Liebe zulassen, weil sie dem damaligen Schönheitsideal nicht entsprach.
Die Charaktere sind sehr detailliert, individuell und glaubwürdig gestaltet und lassen den Leser auf besondere Weise ganz nah an sich heran. Edith ist die älteste Tochter einer Adelsfamilie, die aufgrund ihres wenig attraktiven äußeren Erscheinungsbildes von ihren Eltern abgelehnt wird. Sie besitzt einen wachen Verstand und weiß sich mit Wortgewandtheit ins Licht zu setzen. Aufgrund ihrer recht trostlosen Kindheit hat sie sich zu einer starken und selbstbewussten Frau entwickelt, die ein recht gutes Verhältnis zu ihren jüngeren Brüdern Sacheverell und Osbert pflegt, sich aber auch in Kreisen bewegt, in denen ihr namhafte Künstler T.S. Eliot oder Billy Wilder begegnen. Sie ist recht unkonventionell und exzentrisch. Jane ist die Enkelin des Gutsgärtners, die Tochter von Emma, die Edith schon von Kindheit an kannte und ihren Leidensweg innerhalb der Familie miterlebte. Jane ist fleißig, zuverlässig und vor allem mit den Jahren eine unverzichtbare Vertraute, die ihre Rolle als Bedienstete voller Inbrunst verrichtet. Aber auch Hanna Rootham sowie einige andere Protagonisten spielen durchaus eine Rolle in Edith Leben.
Mit ihrem biografisch angehauchten Roman „Die Dame hinter dem Vorhang“ gibt Veronika Peters dem Leser nicht nur einen schönen Blick durchs Schlüsselloch in das Leben von Edith Louisa Sitwell, sondern lässt auch die damalige Zeit und deren gesellschaftliche Normen wieder lebendig werden, in der sich eine starke und unkonventionelle Frau zu behaupten wusste. Verdiente Leseempfehlung!
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Spannende Biographie
Ich gebe dem Titel leider nur 3 Sterne, da mir das Ende zu schnell ging es wirkte als wollte Veronika Peters hier einfach nur noch schnell fertig werden. Ich fand einfach diese Zeitspanne von 20 Jahren zu viel und war auch sehr verwirrt weil man einfach nicht …
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Spannende Biographie
Ich gebe dem Titel leider nur 3 Sterne, da mir das Ende zu schnell ging es wirkte als wollte Veronika Peters hier einfach nur noch schnell fertig werden. Ich fand einfach diese Zeitspanne von 20 Jahren zu viel und war auch sehr verwirrt weil man einfach nicht wusste was genau da nun abgelaufen ist. Auch hätte ich mir gewünscht, dass mehr von Ediths Kindheit erzählt wird. Dennoch finde ich das Buch gelungen und es war auch sehr spannend, da man von beginn an wusste das Edith ein großes Geheimnis verbirgt was Janes Abstammung betrifft und dieses Geheimnis auch bis zum letzten Kapitel auf sich warten lässt. Außerdem hat mir die Idee gefallen, fiktive Charaktere in einen Biographie einer realen Person mit hinein zu stecken. Dadurch konnte man sich meiner Meinung nach noch besser in das Geschehen hinein versetzen. Mir gefällt ebenfalls der Schreibstil, da man sich sehr gut die Umgebungen und Personen bildlich vorstellen konnte. Ich fand auch, dass das Buch sehr gut recherchiert war, was auch durch die 3 Seiten Quellenangaben noch ein mal verdeutlicht wurde.
Fazit: Veronika Peters hat es geschafft statt einer langweiligen Biographie eine spannende Biographie zu schreiben. Sie hätte sich vielleicht für das Ende mehr zeit nehmen sollen, dennoch hat mir ihre Idee sehr gefallen und ich würde mich freuen noch mehr solcher Biographien von Veronika Peters lesen zu dürfen.
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Meine Meinung und Inhalt
„Von der Straße aus ist nicht mehr viel zu erkennen als ein dunkler Schemen. Sie sitzt dort oben und beobachtet alles, was hier unten vor sich geht.“ (ZITAT)
Die Geschichte spielt im Jahr 1927 in England.
An einem Maimorgen verlässt Jane …
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Meine Meinung und Inhalt
„Von der Straße aus ist nicht mehr viel zu erkennen als ein dunkler Schemen. Sie sitzt dort oben und beobachtet alles, was hier unten vor sich geht.“ (ZITAT)
Die Geschichte spielt im Jahr 1927 in England.
An einem Maimorgen verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.
„In einer halben Stunde, wenn ich den Tee serviere, wird sie überrascht tun und behauten, sie habe gar nicht mitbekommen, dass ich wieder da sei, und ich werde es auf sich beruhen lassen.“ (ZITAT)
Die Autorin verbindet auf angenehme Weise die historisch belegte Edith mit diversen fiktiven Personen. Eine davon erzählt die Lebensgeschichte. Das Buch ist flüssig und mit schöner Sprache geschrieben.
Als Frau in der damaligen Zeit hat Edith es gewagt, aus dem starren Korsett der Standesregeln auszubrechen und ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Dieses Leben war nach außen hin schillernd und prunkvoll. Sitwell war bekannt für große Auftritte in Brokat und Seide, und sie war eine der bedeutendsten Lyrikerinnen ihrer Zeit.
Doch dieses Leben war auch geprägt von Entbehrungen, Schulden, Einsamkeit.
Veronika Peters bedient sich in ihrem biographischen Roman der Kunstfigur Jane Banister, um hinter den schönen Schein zu blicken.
Jane hält die Launen von Sitwell aus und erträgt ihre Geschichten und Zornesreden. Sie spendet ihr Trost und ist einfach für sie da. Genau aus diesem Grund ist Jane mir von Beginn an sympathisch. Ich mag ihre aufgeschlossene und herzliche Art und es ist schön zu sehen, wie die Autorin das Verhältnis zwischen Jane und Edith schildert, welches sich nach und nach zu verändern scheint.
Diese super schöne liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen ist ein echter Hingucker und verdient einen Extra-Stern!
Kurzum, ein wirklich tolles Buch, das sich lohnt gelesen zu werden!
Veronika Peters, geboren 1966 in Gießen, verbrachte ihre Kindheit in Deutschland und Afrika. Im Alter von 15 Jahren verließ sie ihr Elternhaus, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch und absolvierte eine Ausbildung zur Erzieherin. Sie arbeitete in einem psychiatrischen Jugendheim, bis sie Ende 1987 für zwölf Jahre aus dem sogenannten bürgerlichen Leben ausstieg und in eine Benediktinerinnenabtei eintrat. Von der Zeit, die sie dort lebte, handelt die autobiographische Erzählung »Was in zwei Koffer passt« (2007). Es folgten die Romane »An Paris hat niemand gedacht« (2009), »Das Meer in Gold und Grau« (2011), »Die Liebe in Grenzen« (2013) und »Aller Anfang fällt vom Himmel« (2015). In ihrem neuesten Roman »Die Dame hinter dem Vorhang« setzt sie der englischen Exzentrikerin Edith Sitwell ein Denkmal.
Veronika Peters ist verheiratet mit dem Schriftsteller Christoph Peters, hat eine Tochter und lebt als freie Autorin in Berlin.
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Das Leben einer unangepassten Frau und Künstlerin im frühen 20. Jahrhundert
Vor der Lektüre dieses Buches hatte ich noch nie etwas von Dame Edith Sitwell gehört.
Die Idee, diese literarische Biographie aus der Sicht ihrer (fiktiven) Zofe Jane erzählen zu lassen, hat mir …
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Das Leben einer unangepassten Frau und Künstlerin im frühen 20. Jahrhundert
Vor der Lektüre dieses Buches hatte ich noch nie etwas von Dame Edith Sitwell gehört.
Die Idee, diese literarische Biographie aus der Sicht ihrer (fiktiven) Zofe Jane erzählen zu lassen, hat mir gut gefallen. Dadurch wird auch das "Oben" versus "Unten"-Thema dieser Epoche angesprochen, so wie etwa in Downton Abbey, Gosford Park etc. Allerdings nimmt Jane sich sehr zurück, legt den Akzent auf das Leben ihrer Dienstherrin und erwähnt nur nebenbei ihr eigenes Leben, von dem sie immerhin 37 Jahre in deren Diensten verbringt.
Edith Sitwell ist die älteste Tochter einer britischen Adelsfamilie und ist ihren Eltern von Anfang an zu groß und zu häßlich, einfach weil ihr Aussehen nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Das wird ihr auch ständig vorgehalten, so dass sie schließlich selbst daran glaubt. Mit einer bestialischen Apparatur, an die man sie jahrelang fesselt, sollen diese negativen Merkmale korrigiert werden, um sie konkurrenzfähig für den Heiratsmarkt zu machen. Ihre jüngeren Brüder haben da etwas bessere Karten, aber generell lässt sich sagen, dass der Kontakt zwischen Eltern und Kindern wie beim Adel damals üblich, nicht sonderlich intensiv und herzlich war.
Mit der Heirat hat es nie geklappt, was Edith aber wohl auch nicht übermäßig bedauert hat. Sie nahm sich viele Freiheiten, mauserte sich zur Dichterin und Stil-Ikone in einschlägigen Künstlerkreisen - zuerst in London, später in Paris - und bildete mit ihren 2 Brüdern ein verrücktes Trio. Viele große Namen zählten zu ihrem Freundeskreis, u.a. Cecil Beaton und Marilyn Monroe. Finanziell gab es Zeiten, in denen sie sich durch ihre literarische Arbeit ganz gut über Wasser halten konnte, aber im Großen und Ganzen war sie doch immer auf großzügige Mäzene angewiesen. Sie hatte Freunde, jedoch keine Liebhaber, weder männliche noch weibliche.
Eine durchaus interessante Lektüre - das schätze ich an historischen Romanen, dass man einen persönlich geprägten Zugang zu historischen Ereignissen bekommt.
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Die junge Jane Banister, Enkelin des Gärtners der Familie Sitwell, tritt 1927 in den Dienst der adeligen Edith Sitwell, die als Dichterin in London wohnt und einen exzentrischen Lebensstil führt. Edith hat einen einflussreichen Freundeskreis und ist recht unkonventionell. Mit der Zeit …
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Die junge Jane Banister, Enkelin des Gärtners der Familie Sitwell, tritt 1927 in den Dienst der adeligen Edith Sitwell, die als Dichterin in London wohnt und einen exzentrischen Lebensstil führt. Edith hat einen einflussreichen Freundeskreis und ist recht unkonventionell. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen Jane und Edith eine enge Verbundenheit und Jane erlebt an ihrer Seite die Metropolen der Welt. Ihr eigenes Leben stellt sie für Edith zurück.
Ich mag biografisch angehauchte Romane und hatte zuvor noch nichts über die Protagoistin des Buches, die Dame Edith Sitwell, gehört. Für Jane scheint es das vermeintliche Sprungbrett ins eigenständige Leben zu sein, kein Karrierestart, aber immerhin ein erster Job. Sie zieht nach London und verlässt damit das Landleben und ihre Mutter Emma. Diese ist seit Jahren Edith freundschaftlich verbunden, es gibt auch ein Geheimnis, das sie gemeinsam hüten. Was sich dahinter verbirgt ist ziemlich offensichtlich, die Aufklärung ergibt sich am Ende des Buches.
Der Roman liest sich wunderbar flüssig, der Schreibstil zeigt bildhaft genau die Zustände und Vorgänge, Kriegseindrücke und Lebensbedingungen. Mich haben einige Szenen aufgerüttelt, gerade die Bombardierung Londons und besondere Vorkommnisse im Lebenswandel der vermeintlichen Oberschicht. Auch wenn die Geschichte keine gewaltigen Überraschungen beeinhaltet, konnte ich ihr gespannt folgen und fühlte mich gut unterhalten. Denn Veronika Peters zeigt nicht nur den etwas speziellen, aber aufgeklärten Geist Edith Sitwells und ihr literarisches Treiben, sondern auch die gesellschaftlichen Bedingungen und Lebensumstände ausgehend von 1927 bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und danach.
Der Unterschied der Gesellschaftsschichten wird offensichtlich aufgezeigt und weil Edith nicht in den Genuss ihres familiären Reichtums kam, konnte mich ihre Figur außergewöhnlich fesseln.
Edith ist nicht gerade hübsch und deshalb nicht unbedingt ein Männerschwarm, doch sie ist intelligent und sehr wortgewandt. Sie verliebt sich hoffnungslos in den russischen Künstler Pavel Tchelitchew, der von ihr zwar große Geschenke annimmt, sie aber im Grunde zutiefst verachtet. Darunter leidet Edith natürlich. Jane ist dagegen eine liebenswürdige und schöne junge Frau, die in ihrer Rolle als Hausdame aufgeht. Sie wird auf eine bestimmte Weise zu einer Wächterin und versucht alles Unheil von Edith abzuwehren. Ein eigenständiges Leben scheint ihr völlig fremd zu sein, sie ist die aufopferungswürdige und pflichtbewusste Dienerin und lebt ihre abhängige Rolle gemäß dem Zeitgeist. Dieses erlernte Standesdenken übt sie treu bis in den Tod von Dame Edith aus.
Man fragt sich beim Lesen, warum sich Jane dieser Diener-Rolle so inständig verschrieb. Vielleicht genügte ihr der Hauch von Berühmtheit und Luxus, vielleicht war sie aber einfach zu ängstlich, um ein selbstbestimmtes Leben ohne Dienerrolle zu führen. Man wird aus ihr nicht ganz schlau, Fakt ist jedoch, bis zum Ende von Ediths Leben wartet sie auf die geheime Information über ihre persönliche Abstammung.
Die Personenauswahl und die teilweise sehr exzentrischen Charaktäre sind gut ausgewählt, sie zeigen die Künstlerszene mit ihren Marotten und Eskapaden und auch das gesellschaftliche Bild dieser Zeit.
Vor dieser Lektüre wusste ich nichts von der bekannten Lyrikerin Edith Sitwell, hier wird man auf ihre Reisen und Auftritte mitgenommen und erlebt ihre künstlerischen Phasen, trotzdem kann ich mir kein echtes Bild von ihr machen, weil ihre Gedanken und Gefühle nur von außen beschrieben werden.
Dieser biographische Roman über Edith Sitwell beschreibt nicht nur ein genaues gesellschaftliches Sittengemälde dieser Zeit, sondern zeigt auch die schrecklichen Kriegserlebnisse und die Dichterseele dieser Künstlerin. Mich hat aber ihre Hausdame Jane noch viel mehr.
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Leider hatte ich mir aufgrund der Buchbeschreibung die spannende Lebensgeschichte der Edith Sitwel erhofft. Tatsächlich aber ist die wahre Protagonistin dieses Buches Jane Banister, das Dienstmädchen von Edith Sitwel und Tochter des Gärtners auf dem Gut der Sitwells. Die Autorin will …
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Leider hatte ich mir aufgrund der Buchbeschreibung die spannende Lebensgeschichte der Edith Sitwel erhofft. Tatsächlich aber ist die wahre Protagonistin dieses Buches Jane Banister, das Dienstmädchen von Edith Sitwel und Tochter des Gärtners auf dem Gut der Sitwells. Die Autorin will mit ihrem Buch der englischen Dichterin und Schriftstellerin Edith Sitwel ein Denkmal setzen, was, wie ich finde, nicht gelungen ist. Immerhin ist es der Autorin gelungen, mich neugierig auf Edith Sitwel zu machen, und ich habe bei meinen Recherchen eine interessante Frau kennengelernt. Sie war zu ihrer Zeit eine der erfolgreichsten englischen Autorinnen mit einer Vielzahl an Veröffentlichungen. "Die Dame hinter dem Vorhang" lernt der Leser durch Jane Banister kennen, die die Dame Edith bis zu ihrem Lebensende begleitet und die über ihre Zeit mit ihr berichtet. Um diesem Leben hinter dem Vorhang Bedeutung zu geben, hätte dem Buch ein Blick in das Leben der Edith Sitwel vor dem Vorhang gutgetan. Es muß ein schillerndes Leben gewesen sein, von dem in dem Buch aber leider nichts zu spüren ist. Nur so wäre der Kontrast zwischen dem öffentlichen und dem privaten Leben erkennbar geworden.
Durch die Ankündigung des Buches neugierig geworden, konnte ich mich für die Lektüre des Buches nicht wirklich begeistern, was ich wirklich bedauerlich finde, weil ich das Leben der Edith Sitwel für interessant und spannend halte.
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Ich mag die Bücher aus dem Wunderraum-Verlag sehr. Sie sind schon optisch immer so ansprechend und bislang hat mich auch der Inhalt immer begeistert.
Das Genre "historische Fiktion" gefällt mir persönlich sehr gut, hier wurde das Leben der Dichterin Edith Sitwell …
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Ich mag die Bücher aus dem Wunderraum-Verlag sehr. Sie sind schon optisch immer so ansprechend und bislang hat mich auch der Inhalt immer begeistert.
Das Genre "historische Fiktion" gefällt mir persönlich sehr gut, hier wurde das Leben der Dichterin Edith Sitwell herangezogen und aus der Sicht der fiktiven Figur Jane - Ediths Vertraute und Bedienstete - geschildert.
Ungefähr das erste Drittel des Buches haben mich auch gefesselt, die tragische Kindheit und Jugend Ediths sowie das Leben zur damaligen Zeit - streng getrennt in das der Herrschaften und das der Bediensteten - wurden spannend und lebendig geschildert.
Als Edith dann aber ihr Elternhaus verlassen hat, begann sich die Handlung doch etwas zu ziehen, sie hat mich auch nicht mehr richtig berührt. Ab dann habe ich das Buch nur noch aus einer gewissen Distanz gelesen und - ich gestehe - mich zeitweise auch gelangweilt.
Der Schreibstil ist durchgängig sehr angenehm und unkompliziert zu lesen, das Buch hat es aber nicht geschafft, mich durchgängig zu begeistern.
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Der Titel dieses vor sich hin plätschernden Buches ist so passend gewählt, wie es selten trifft. Der Leser wird in die Welt der Edith Sitwell entführt und nimmt durch die Augen ihres Hausmädchens an dem Leben der Dichterin teil. Wir erleben eine Alltagsschilderung einer …
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Der Titel dieses vor sich hin plätschernden Buches ist so passend gewählt, wie es selten trifft. Der Leser wird in die Welt der Edith Sitwell entführt und nimmt durch die Augen ihres Hausmädchens an dem Leben der Dichterin teil. Wir erleben eine Alltagsschilderung einer Bohème Dame der 1930er Jahre bis zu ihrem Tod 1964. Ihre Macken, ihre Vorlieben, ihre Exzentrik, ihre Freunde, ihre Feinde, ihren ewigen Kampf ums Geld und die Beziehung zu ihren Eltern und Geschwistern.
Das mit den Jahren unentbehrlich gewordene Hausmädchen Jane entpuppt sich dabei als genaue Beobachterin. Sie kommentiert und analysiert das Geschehen und das Verhalten ihrer Dame Edith. Dabei stets auf deren körperlichen und geistigen Wohl bedacht, hält sie die lästigen Pflichten des Alltags von ihr fern. Auf eine herzliche, aber auch treffsichere Art weiß sie sich zwischen den exotischen Gestalten um Dame Edith herum zu behaupten.
Was mir bei der Lektüre dieses Romans aufgefallen ist, ist, dass der Blick wirklich fast ausschließlich hinter den Vorhang gerichtet ist. Was dort geschieht soll also in Abgrenzung zu dem Leben vor dem Vorhang stehen. Um diesen Kontrast stärker zu betonen, wäre es unerlässlich gewesen, auch das Leben vor dem Vorhang, dasjenige im Rampenlicht, zu beschreiben. So wäre es dem Leser deutlicher gemacht worden, in welchem Zwiespalt so eine Person sich bewegt. Tatsächlich finden sich immer nur schemenhafte Streiflichter zu dem Leben in und um Publikum herum. Das ist meiner Meinung nach zu dünn, um die Bedeutung des banalen Alltags zu begreifen. Die Dissonanz hätte stärker herausgearbeitet werden sollen. So bleibt das Buch auf der Ebene eines unterhaltenden, oberflächlichen Romans. Die Darstellung der zweifellos vorhandenen Spannungen zwischen Rampenlicht und Wohnstube hätten der Geschichte Dynamik verliehen, die ihr so fehlt. Schade.
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Grand Dame einer vergangenen Zeit
Wenn ein/e Autor/in sich einem Thema angenommen hat und es mit viel Freude durchdenkt und eine Roman basierend auf ihrer Recherche zu Papier bringt, merkt man schnell ob mit Präzision gearbeitet wurde und das kann man in diesem Fall!
Veronika Peters hat …
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Grand Dame einer vergangenen Zeit
Wenn ein/e Autor/in sich einem Thema angenommen hat und es mit viel Freude durchdenkt und eine Roman basierend auf ihrer Recherche zu Papier bringt, merkt man schnell ob mit Präzision gearbeitet wurde und das kann man in diesem Fall!
Veronika Peters hat mit „Die Dame hinter dem Vorhang“ ein wunderbares Buch geschrieben über die Exzentrikerin Edith Sitwell.
Ende des 19. Jahrhunderts war es in adeligen Kreisen notwendig als Frau eine Schönheit zu sein um auf dem Heiratsmarkt eine gute Partie abzubekommen. Und nun kommt Edith 1887 als hässliches Entlein zur Welt, zwar schlau wie ein Fuchs und mit einem ungebändigten Wissensdurst, aber leider zählte das Nichts zur damaligen Zeit, die Rolle der Frauen war klar beschränkt: Zum Glück hat Edith eine Freundin, Emma Banister, die ihr zur Seite steht so gut sie kann, denn sie ist im Rang nicht ebenbürtig, die Tochter des obersten Gärtners. Später bekommt sie eine Anstellung im Haus und kann ihr näher sein. Erzählt wird es allerdings aus Jane Banisters Sicht, die später einmal auch für Edith arbeitet. Eine sehr enge Vertraute, aber sie bleibt ihr Leben lang eine Angestellte.
Durch die beiden Banister Frauen lernen wir Edith Sitwell kennen durch alle Perioden ihres Lebens, sei es die tragische Liebe, der Krieg oder auch ihre zum Teil dürftige finanzielle Situation bis hin zu ihren schriftstellerischen Erfolge.
Edith Sitwell provoziert gerne, lockt ihren Gegenüber gern aus der Deckung und ist gnadenlos mit ihrem Umfeld. Trotz all ihrer Unzulänglichkeiten weicht Jane ihr nicht von der Seite.
Der Schreibstil ist angenehm und der Roman ist wohl bemerkt auf Deutsch verfasst, obwohl er britischer nicht sein könnte. Details, die auch viele Informationen zwischen den Zeilen durchblicken lassen. Well done!
Mich hat der Roman in seinen Bann gezogen und von Edith Sitwell überzeugt, genauso wie Veronika Peters mit ihrem Können.
Fazit: Wer sich der Grand Dame Edith Sitwell auf fiktive Weise nähern will, sollte unbedingt zu diesem sehr guten Portrait greifen.
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Eine leidende Exzentrikerin: Das war Edith Sitwell, die es sowohl aus gesundheitlichen als auch rein optischen - ihre Eltern fanden sie einfach hässlich - nie einfach hatte. Dennoch konnte sie sich das ein oder andere große Stück Kuchen von der Sonnenseite des Lebens …
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Eine leidende Exzentrikerin: Das war Edith Sitwell, die es sowohl aus gesundheitlichen als auch rein optischen - ihre Eltern fanden sie einfach hässlich - nie einfach hatte. Dennoch konnte sie sich das ein oder andere große Stück Kuchen von der Sonnenseite des Lebens abschneiden. Denn sie war klug und originell und reüssierte als Autorin sowohl von Poesie als auch von Erzählungen und diversen Berichten, mit denen sie ihr täglich Brot verdiente.
Und zwar nicht nur für sich, sondern auch für ihren Hausstand - ihre frühere Gouvernante und spätere Gesellschafterin Helen und für Jane Banister, ihrem Hausmädchen, einer fiktiven Figur, aus deren Perspektive die Handlung geschildert wird.
Man erfährt so einiges von ihr - sie hielt nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg und tat, was ihr passte. Allerdings ließ sie sich durchaus auch von dem ein oder anderen Zeitgenossen ausnutzen. Nein, ein glücklicher Mensch war sie zeitlebens nicht; schon in ihrer Kindheit wurde sie von ihren Eltern ihren Brüdern gegenüber benachteiligt und das setzte sich auch in späteren Jahren durch.
Veronika Peters hat einen Roman über diese faszinierende Persönlichkeit verfasst, die sowohl von realen als auch fiktiven Figuren umgeben ist. Die Charaktere sind gut gezeichnet, auch Zeit und Raum sind atmosphärisch dargestellt, doch wäre ein stellenweise etwas tiefergehender Ansatz wünschenswert gewesen. Ein unterhaltsamer, ab und an zu wenig Spannung beinhaltender Roman, der dazu einlädt, sich weiter mit der Person Edith Sitwell und einigen ihrer Zeitgenossen zu beschäftigen.
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