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Hinter den Kulissen der Hamburger Opernwelt begibt sich ein Henker auf einen mörderischen Rachefeldzug.1899: Die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini reist für eine Konzertsaison nach Hamburg. Während Hauke Sötjes Frau deren Gesang in der Oper lauscht, wird der Kommissar in die Nähe der Speicherstadt beordert. Ein Erhängter wurde in einem Baum gefunden - bei ihm ein Zettel mit der Aufschrift »schuldig«. Weitere Opfer lassen nicht lange auf sich warten, und sie alle haben eines gemeinsam: Sie kreuzten in der Vergangenheit Carlotta Francinis Weg .... .
Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt mit ihrer Familie im Westen Schleswig-Holsteins, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Sie veröffentlicht seit vielen Jahren Romane und Krimis. Im Emons Verlag erscheint ihre erfolgreiche historische Krimireihe (Ende 19. Jh.) um ihren Kommissar Hauke Sötje, der vornehmlich in Hamburg und Schleswig-Holstein ermittelt. Marschall initiierte den ersten Krimipreis für Schleswig-Holstein und ist Herausgeberin mehrerer Anthologien.
Produktdetails
- Hauke Sötje 5
- Verlag: Emons Verlag
- Seitenzahl: 299
- Erscheinungstermin: 22. September 2022
- Deutsch
- Abmessung: 200mm x 131mm x 26mm
- Gewicht: 358g
- ISBN-13: 9783740813611
- ISBN-10: 374081361X
- Artikelnr.: 63705433
Herstellerkennzeichnung
Emons Verlag
Cäcilienstraße 48
50667 Köln
info@emons-verlag.de
Schuldig
Hauptkommissar Hauke Sötje ist ganz froh, als er wegen eines Toten die Oper „Tristan und Isolde“ nicht hören muss, zu der ihn seine Frau Sophie hatte. Dadurch verpasst er allerdings auch den spontanen Auftritt der grandiosen, atemberaubend schönen und jungen …
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Schuldig
Hauptkommissar Hauke Sötje ist ganz froh, als er wegen eines Toten die Oper „Tristan und Isolde“ nicht hören muss, zu der ihn seine Frau Sophie hatte. Dadurch verpasst er allerdings auch den spontanen Auftritt der grandiosen, atemberaubend schönen und jungen italienischen Nachtigall Carlotta Francini. Während sich Hauke also dem Erhängten widmet, dem man einen Zettel mit der Aufschrift „Schuldig“ in die Taschen gesteckt hat, wird Sophie Zeuge, wie sich Carlotta nach dem Konzert in ihrer Garderobe mit einem Mann streitet. Bald tauchen weitere Erhängte auf – und alle hatten in der Vergangenheit scheinbar mit Carlotta zu tun ...
„Der Henker von Hamburg“ ist bereits der 5. Band der Reihe mit Hauke Sötje und Sophie und Anja Marschall hat es geschafft, mich wieder sofort in deren Kosmos zu ziehen. Die beiden sind inzwischen verheiratet und haben eine kleine Tochter, und während Hauke langsam aber stetig Karriere macht, fühlt sich Sophie unterfordert und vermisst die früheren Abenteuer. Darum kann sie auch Carlottas Angebot, ihre Begleitung und Freundin zu werden, nicht abschlagen, obwohl die mehr als nur ein Geheimnis zu haben scheint.
Der Fall um die erhängten Toten gestaltet sich für Hauke und seine Mitarbeiter sehr kniffelig, da es sich bei ihnen ausnahmslos um angesehene Mitglieder der Gesellschaft handelt und ihnen ihr Vorgesetzter, Polizeirat Roscher, im Nacken hängt. Sie finden einfach kein Motiv und der Täter hat kaum Spuren hinterlassen.
Sophie steckt in einer Zwickmühle. Sie mag Carlotta seht, weiß aber nicht, ob sie ihr wirklich trauen kann. Carlotta ändert immer wieder kurzfristig ihre Pläne und hängt ihren männlichen Begleitschutz ab. Außerdem spielt sie die verschiedenen Bewerber um ihre Gunst geschickt gegeneinander aus und wickelt ihr Gegenüber gekonnt um den Finger. Sie hat es faustdick hinter den Ohren, ist eine sehr unabhängige junge Frau und wiegelt Sophie auf, es ihr gleich zu tun. Wobei es Sophie schon reichen würde, wenn Hauke sie wieder in seine Arbeit einbezieht – zumal Polizeirat Roscher nichts dagegen hat.
Anja Marschall hat diesen Fall wieder extrem spannend und packend gestaltet, denn obwohl ich mit einem Teil der Lösung richtig lag, war es am Ende ein Täter, den ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Was für ein Plot-Twist, einsame Spitze.
Ich mag auch, wie der Alltag der Ermittler in die Handlung einfließt und dass man erfährt, wie kleinteilig die Polizeiarbeit war, wie die Ermittlungen damals abliefen und was für Hilfsmittel und Methoden angewandt wurden. Ein besonderes Highlight waren die Verweise auf die Kindermörderin Elisabeth Wiese (Haukes letzten Fall) und den versoffenen Henker, den es wirklich gab.
5 Sterne für diesen phantastischen historischen Krimi und vielleicht darf Sophie im nächsten Teil dann endlich ganz offiziell mit ermitteln.
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Hauke Sötje und Sophie haben geheiratet und eine kleine Tochter ,Sie leben gutsitoatisiert,haben eine Köchin und ein Kindermädchen.Sophie wünscht sich etwas Abwechslung und so haben sie sich für einen Abend im Stadttheater zu Wagners Tristan und Isolde eingefunden.Hauke …
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Hauke Sötje und Sophie haben geheiratet und eine kleine Tochter ,Sie leben gutsitoatisiert,haben eine Köchin und ein Kindermädchen.Sophie wünscht sich etwas Abwechslung und so haben sie sich für einen Abend im Stadttheater zu Wagners Tristan und Isolde eingefunden.Hauke graut davor -er ist froh als er zu einem Toten geholt wird.Dadurch verpasst er die schöne junge Sängrin Carlotta Francini.Sophie freundet sich mit der Sängerin an.Sie wird Zeuge wie Carlotta sich in ihrer Gardobe mit einem Mann streitet.Während Hauke bei dem Erhängten einen Zettel in der Tasche findet mit „Schuldig“ findet.Es tauchen weitere Erhängte auf,die wie es scheint in der Vergangenheit mit Carlotta Francinizu tun haten.Der Fall der Erhängten gestaltet sich für Hauke und seine Mitarbeiter heikel da es sich um angesehene Mitglieder der Gesellschaft handelt.Sophie steckt in der Zwickmühle-sie weiß nicht ob sie Carlotta trauen kann….
Die Autorin Anja Marrschall hat einen fließenden und bildhaften Schreibstil.Schnell war ich im an der Seite der Charaktere im 19.Jahrhundert im historischem Hamburg.Es ist bereits der 5.Fall für Hauke und Sophie und der Reihe.Es war wieder sehr spannend -sehr gerne 5 Sterne für den spannenden Fall.Und ich bin wieder sehr neugierig auf den nächsten Fall der Reihe mit Hauke und Sophie.
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Anja Marschall wartet auch im 5. Fall für Kommissar Hauke Sötje mit einer großen Portion Zeit- und Lokalkolorit auf - den Leser erwartet eine fesselnde Zeitreise ins Hamburg 1899.
Ein Abend in der Oper steht an und Hauke Sötje ist wenig begeistert. Doch seine Frau Sophie ist …
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Anja Marschall wartet auch im 5. Fall für Kommissar Hauke Sötje mit einer großen Portion Zeit- und Lokalkolorit auf - den Leser erwartet eine fesselnde Zeitreise ins Hamburg 1899.
Ein Abend in der Oper steht an und Hauke Sötje ist wenig begeistert. Doch seine Frau Sophie ist unerbittlich - als Leiter eines Kommissariats hat er gesellschaftliche Verpflichtungen und dazu gehören eben auch kulturelle Veranstaltungen. Kurz vor Beginn der Aufführung dann die Erlösung: Kriminalassistent Schröder meldet einen Leichenfund in der Kirche St. Gertruden. Haukes Anwesenheit am Tatort ist dringend erforderlich.
Sophie beschließt, „Tristan und Isolde“ auch ohne Begleitung zu genießen. Im Verlauf des Abends lernt sie die talentierte Sopranistin Carlotta Francini kennen und findet in der jungen Frau eine Freundin, die mit ihrer Unternehmungslust Sophies mittlerweile recht eintönigen Alltag ein wenig aufpeppt.
Der Mord an dem Pastor der St. Gertruden-Gemeinde entpuppt sich schnell als Beginn einer Serie - ein mörderischer Rachefeldzug, der Hauke und seinen Kollegen einige Rätsel aufgibt. Dass jedes der Opfer eine prägende Rolle in der Vergangenheit von Carlotta Francini gespielt hat, finden Hauke und Sophie erst nach und nach heraus…
Besonders begeistert hat mich das stimmige historische Bild, das Anja Marschall auch in diesem 5. Band der Reihe wieder zeichnet. Es ist ihr ganz wunderbar gelungen, den Zeitgeist des ausgehenden 19. Jahrhunderts einzufangen und den Alltag ihrer Figuren authentisch darzustellen. Die Eigenarten und Denkweise der Menschen um 1900 fließen genauso wie die Gepflogenheiten, Mode und Sprache in die Handlung ein.
Auch wenn der ereignisreiche Kriminalfall - in dem man manches erahnen kann und vieles dann doch ganz anders kommt, als man denkt - mit den spannenden Ermittlungen in Hamburgs Straßen im Mittelpunkt des Krimis steht, beleuchtet Anja Marschall noch ein weiteres großes Thema: die Situation und Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft. Als Ehefrau eines höherrangigen Beamten und Mutter einer kleinen Tochter wird von Sophie erwartet, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten der Familie zurückstellt. Das ist Sophie bewusst, dennoch wächst ihre Unzufriedenheit. Sie sehnt sich nach früheren Freiheiten, die Hauke ihr allerdings nur widerstrebend gewährt. Irgendwann muss dann aber auch er einsehen, dass die Ermittlungen ohne Sophie einfach nicht voranzubringen sind.
Neben den fiktiven Figuren bevölkern auch einige historische Persönlichkeiten diesen Krimi. So hat Polizeirat Gustav Roscher, der sich seinerzeit dafür eingesetzt hat, dass die Hamburger Kriminalpolizei mit den modernsten Methoden zur Verbrechensbekämpfung ausgestattet wird, als Haukes Vorgesetzter mehrere Auftritte. Außerdem begegnet man dem preußischen Scharfrichter Friedrich Reindel und seinem Sohn Wilhelm, die Einblicke in die Arbeit eines Henkers gewähren.
Die jedem Kapitel vorangestellten Originalauszüge aus unterschiedlichen Hamburger Zeitungen des Jahres 1899 sowie einige plattdeutsche Einschübe in den Dialogen runden diesen historischen Krimi perfekt ab.
„Der Henker von Hamburg“ hat mir sehr gut gefallen - ein historischer Kriminalroman, der mit interessanten Charakteren, stimmigem Zeitkolorit und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.
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„Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Zu Beginn findet man eine Karte von Hamburg ca. um 1895.
Hauptkommissar Hauke Sötje muss sich wohl oder übel in noble Garderobe …
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„Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Zu Beginn findet man eine Karte von Hamburg ca. um 1895.
Hauptkommissar Hauke Sötje muss sich wohl oder übel in noble Garderobe zwängen, weil er mit seiner Frau Sophie in die Oper geht. Beruflich hat er von seinem Vorgesetzten schon einige Rüffel bekommen, weil er wie seine Untergebenen herumläuft. Gräfin von Bülow ist eine hochrangige Freundin der Familie und nimmt sich Sophies an, als Hauke gleich zu Beginn von der Oper erlöst wird. Dabei macht sie die Bekanntschaft von Carlotta Francini, dem aufgehenden Stern am Opernhimmel.
Derweil kümmert sich Hauke um Pastor Krause, der erhängt aufgefunden wird. Bei ihm wird ein Zettel mit der Aufschrift ‚schuldig‘ gefunden. Man kann sich keinen Reim darauf machen. Es gibt weitere Todesfälle und Zettel. Es dauert eine Weile bis Zusammenhänge gefunden werden. Der größte dabei ist Carlotta, die damit in den Fokus der Ermittler gerät. Da Sophie viel Zeit mit ihr verbringt, bekommt sie so Einiges mit, auch viele unschöne Dinge. Dadurch ist sie für Hauke am Ende doch eine große Hilfe.
Sophie und Hauke sind ein sehr schönes Paar, sie gehen liebevoll mit sich und ihrer kleinen Tochter um. Damals war ja die Frau nach ihrer Hochzeit verpflichtet, Hausfrau, Ehefrau und Mutter zu sein. Damit kommt Sophie nicht so wirklich klar. Sie hat schon bei der Aufklärung vorheriger Fälle geholfen, was ihr sehr gut gefallen hat. Nun ist sie zufällig wieder in eine Ermittlung gerutscht, die sie aus ihrem langweiligen Alltag herausholt. Zum Glück hat sie ein Kindermädchen und eine Köchin, damit zu Hause alles läuft. Trotzdem ist Hauke nicht begeistert über ihre häufige Abwesenheit. Er selbst gefällt mir auch als Kommissar sehr gut. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen und besonders fördert er Kriminalassistent Schröder, der ganz pfiffig ist.
Auch die anderen Charaktere sind gut herausgearbeitet mit ihren Ecken, Kanten und Macken.
Sehr interessant fand ich auch die Kapitelüberschriften, die aus Hamburger Zeitungen von 1899 stammten, ebenso die Informationen über die Neuerungen in der Polizeiarbeit.
Das Buch ist so toll und mitreißend geschrieben, dass sich quasi dabei war. Worum es bei den Morden ging, konnte ich bald erahnen, trotzdem war die Auflösung überraschend für mich und das Ende auch sehr traurig. Auch das Cover gefällt mir sehr gut.
Für mich war es das 1. Buch der Reihe und ganz sicher werde ich auch die Vorgänger lesen.
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Selbstjustiz im alten Hamburg
Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1899 in Hamburg und Kommissar Hauke Sötjes hat sich mit seiner kleinen Familie gut in der Stadt eingerichtet. Seine Frau fühlt sich aber noch nicht wohl in der Rolle der alleinigen Mutter und genießt daher die …
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Selbstjustiz im alten Hamburg
Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1899 in Hamburg und Kommissar Hauke Sötjes hat sich mit seiner kleinen Familie gut in der Stadt eingerichtet. Seine Frau fühlt sich aber noch nicht wohl in der Rolle der alleinigen Mutter und genießt daher die gemeinsame Zeit mit der gefeierten Sopranistin Carlotta Francini, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Stadt befindet und in Sophie eine Freundin gefunden hat. Die Stadt wird plötzlich aber auch von einer Serie von Morden überschattet, die den Eindruck erwecken, als ob jemand der Justiz ein wenig nachhelfen möchte und die Spuren der Opfer führen immer wieder zur berühmten Sopranistin. Was hat sie wirklich nach Hamburg geführt?
"Der Henker von Hamburg" ist mittlerweile der fünfte Band aus der Reihe um den Kommissar Hauke Sötje zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die vorherigen Teile hatten mir schon ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Die Autorin Anja Marschall erzählt die Geschichte wieder in ihrem temperamentvollen Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord gut aufgebaut und über die ereignisreichen Entwicklungen auf einem stets hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen haben mir die Weiterentwicklungen der Charaktere, die den Romanen um Hauke Sötje einen besonderen Charme verleihen. Die historischen Hintergründe wirken sehr gut recherchiert und bilden einen gelungen Rahmen für die gut konzipierte Geschichte. Es darf bis zum fulminanten Finale mitgerätselt werden, was die Tathintergründe und die Identität des Täters betrifft, und wahrscheinlich kann die gut nachvollziehbare Auflösung noch für Überraschungsmomente sorgen.
Insgesamt ist "Der Henker von Hamburg" die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit interessanten Protagonisten, einem spannenden historischen Hintergrund und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
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Hauke Sötje und Sophie Struwe sind nun am Ziel ihrer Träume: Als glückliches Ehepaar leben sie nun mit ihrer kleinen Tochter Henriette und Kindermädchen sowie Köchin in einer großen Wohnung. Während Hauke weiter Verbrecher jagt, muss sich Sophie den Konventionen …
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Hauke Sötje und Sophie Struwe sind nun am Ziel ihrer Träume: Als glückliches Ehepaar leben sie nun mit ihrer kleinen Tochter Henriette und Kindermädchen sowie Köchin in einer großen Wohnung. Während Hauke weiter Verbrecher jagt, muss sich Sophie den Konventionen beugen und die Karriere ihres Mannes mit den gebotenen Mitteln fördern. Dazu gehört unter anderem auch der Besuch der Hamburger Oper, um eine Wagner-Tragödie zu hören, in der die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini auftritt. Das behagt Hauke wiederum nicht so gar nicht - Richard Wagner zu lang, zu schwermütig und zu viele Tote. Die hat Hauke als Kriminalbeamter im wirklichen Leben wahrlich genug.
Noch bevor der erste Takt der Musik erklingt, wird Hauke aus dem Parkett geholt und muss zu einem Leichenfund. Man hat einen Pastor erhängt aufgefunden. Schnell wird klar, dass der Mann getötet wurde.
Während Hauke mit den damaligen Möglichkeiten der Kriminaltechnik nach dem Mörder sucht, freundet sich Sophie mit der Sängerin an, die mehr als ein Geheimnis umgibt. Wie Backfische schlagen die beiden Frauen dem etwas aufdringlichen Verehrer Maximilian von Siems ein Schnippchen und erkunden Hamburg auf eigene Faust.
Als dann zwei weitere Personen erhängt aufgefunden werden, ist klar, dass hier jemand auf Rache aus ist. Nur wer? Alle Zeichen deuten auf Carlotta Francini, denn jedes der Opfer hat irgendwie mit der Sängerin Kontakt gehabt. Hauke und sein Team ermitteln fieberhaft, doch erst der klare analytische Blick von Sophie auf die Ereignisse, der darin mündet, im Auftrag der Polizei, quasi als „Spionin“ im Haushalt derer von Siems aus- und einzugehen, bringt mehr Klarheit in den verzwickten Fall ...
Meine Meinung:
Wie wir es von Naja Marschall gewohnt sind, ist dieser 5. Fall für Hauke und Sophie Sötje fesselnd angelegt. Nebenbei erfahren wir einiges über das Leben von bürgerlichen Frauen in Hamburg um 1899.
Obwohl die beiden den sozialen Aufstieg vom gescheiterten Kapitän und der Privatlehrerin reicher Bürger zum angesehenen Kriminalinspektor und Ehefrau geschafft haben, fühlt sich Sophie einsam und unterbeschäftigt. Ihr wacher Geist braucht mehr Beschäftigung als Teatime und Kaffeekränzchen. Das Kriminalisieren gemeinsam mit Hauke fehlt ihr sehr. Der ist naturgemäß über die bisherigen Alleingänge seiner nunmehrigen Ehefrau nur mäßig erfreut und appelliert an ihr Verantwortungsbewusstsein als Ehefrau und Mutter. Es wäre für den Fortgang der Reihe den beiden zu wünschen, dass sie ihre Unzufriedenheit den Griff bekommen. In Kriminalrat Roscher, Haukes Chef, der allen Neuerungen in der Kriminaltechnik aufgeschlossen gegenüber ist, hat Sophie einen gewichtigen Fürsprecher. Denn auch Hauke muss erkennen, dass
„Frauen die einzigen Wesen sind, die wir Männer immer wieder unterschätzen“. (S. 264)
Welch kolossale Eerkenntnis - das macht Hoffnung, dass Sophie in einem nächsten Band wieder etwas mehr „kriminalisieren“ darf. Sie könnte ja als Aushilfslehrerin ungeklärte Todesfälle in einem Waisenhaus recherchieren. Kriminalrat Roscher könnte das sicher genehmigen.
Wie in den Vorgängern beginnt jedes der 39 Kapitel mit einem damals tagaktuellen Zeitungsausschnitt. Damit wir uns eine Vorstellung vom Hamburg um die Jahrhundertwende machen können, ist ein Stadtplan von 1895 abgedruckt.
Ich hatte zwar schon recht bald einen Verdacht, denn die Verknüpfung von Kirche und Waisenhaus lässt mich immer das Schlimmste denken, ist der Weg bis zur Auflösung sehr gut gelungen.
Zu den zahlreichen Charakteren, die sozusagen das „Stammpersonal“ der Reihe bilden, wie Hauke, Sophie, die Gräfin oder Roscher, gibt es wieder ein paar interessant neue Gesichter wie zum Beispiel Kriminalassistent Schröder oder Archivar Wehling.
„Sobald man den Anfang des Fadens gefunden hatte, konnte man das Gespinst aus Lügen entwirren und die Wahrheit trat zutage.“ (S. 264)
Fazit:
Wer fesselnde historische Krimis aus Hamburg, die auch mit gesellschaftlichen Details aufwarten, liebt, sollte hier unbedingt zugreifen. Ich empfehle mit dem ersten Band zu beginnen. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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Sophie, Hauke und ich im historischen Hamburg...
Lang erwartet und endlich erschienen: Anja Marschalls 5. Band der Krimireihe um Hauke Sötje und seine Frau Sophie „Der Henker von Hamburg“. Gleich vornweg: man kann jedes Buch der Reihe einzeln lesen, es sind in sich abgeschlossene …
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Sophie, Hauke und ich im historischen Hamburg...
Lang erwartet und endlich erschienen: Anja Marschalls 5. Band der Krimireihe um Hauke Sötje und seine Frau Sophie „Der Henker von Hamburg“. Gleich vornweg: man kann jedes Buch der Reihe einzeln lesen, es sind in sich abgeschlossene Fälle. Aber ich persönlich nehme regen Anteil am Privatleben der Familie Sötje – vom Kennenlernen der beiden bis jetzt als Eltern der bald 2-jährigen Henriette – und da hilft natürlich die Reihenfolge!
Hamburg 1899: Sophie und Hauke sind im bürgerlichen und etablierten Leben der Hansestadt angekommen, sie haben eine große Wohnung, ein Kindermädchen und eine Köchin. Aber Sophie fühlt sich als Hausfrau und Mutter unterfordert, ihr fehlen die geistigen Anregungen, die Gespräche mit Hauke über seine Fälle, zu deren Lösung sie häufig beigetragen hat, während Hauke sie zur Zeit nur beschützen möchte. Sophie fühlt sich durch die herrschenden Konventionen eingeengt, „die Karriere ihres Mannes durch repräsentative Einrichtung“ zu fördern, kann doch nicht alles sein? So ist sie anfangs glücklich, dass die berühmte Opernsängerin Carlotta Francini sie als Vertraute wählt und viel Zeit mit ihr verbringen möchte – was wiederum Sophie in Gewissenskonflikte bringt, ob sie nicht Henriette dadurch vernachlässigt – und es deshalb vorsichtshalber Hauke nicht / zu wenig erzählt... Allerdings fallen Sophie (und uns Leser*innen) bald einige Ungereimtheiten in den Geschichten der Frau Francini auf...
Hauke hat drei Morde innerhalb kurzer Zeit aufzuklären, die anscheinend in irgendeiner Form zusammenhängen, aber wie und warum? Da einer der Ermordeten erhängt worden ist, bittet Hauke den preußischen Scharfrichter Friedrich Reindel um eine Expertise. „Mit seinem Zylinder auf dem Kopf, dem schwarzen Gehrock und dem Spazierstock, auf den er sich stützen musste, wirkte er fast wie ein vornehmer Herr aus dem Senat. Niemand, der ihm begegnete, ahnte, dass ein Henker das Haus am Neuen Wall besuchte.“ (S.168). Herr Reindel entpuppt sich als Mann mit hohem Berufsethos: “Wenn Sie mich fragen, spielte jemand Henker, der vielleicht ein wenig Wissen um das Handwerk besitzt, aber weder das Talent noch das Können. Ein Pfuscher.“ (S. 170)
Die Autorin beschreibt abwechselnd die Gefühle und Gedanken von Sophie und Hauke – und da beide miteinander „schmollen“ und sich nicht austauschen, sind wir Leser*innen klar im Vorteil – wir wissen einfach mehr...
Während sich Hauke mit Kriminalassistent Schröder (sympathisch, pfiffig) austauschen kann, steht Sophie mit ihren Gedanken allein da, denn „es war unschicklich, mortale Dinge dieser Art unter Frauen zu diskutieren.“ (S. 180)
Zum Inhalt will ich jetzt hier nichts weiter verraten, aber es bleibt bis zum Schluss hochspannend, denn mit einem dramatischen Show-Down erfahren wir die wahre Identität des Mörders – mit dem ich keineswegs gerechnet hatte...
Und wieder hat mich Frau Marschalls Schreibstil vollständig in seinen Bann gezogen, sie beschreibt Personen, Situationen, Umgebungen so bildhaft und anschaulich, dass ich immer das Gefühl hatte, ich sei Teil des Szenarios, so als hätte ich das Gästezimmer der Sötjes (sie haben bestimmt eines!) bezogen und würde sie auf ihren Wegen begleiten... Der Zeitkolorit wird wieder (wie in allen historischen Romanen der Autorin) vertieft durch kleine Zeitungsinserate / -artikel aus dem Jahr 1899, die den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind. Und mich haben als Hamburgerin natürlich die detaillierten Ortsbeschreibungen fasziniert oder z.B. der Bau des Dammtor-Bahnhofes!
Wieder einmal ein wunderbarer und spannender historischer Krimi, der leider nur einen Nachteil hatte: er war viel zu schnell durchgelesen! Und klar: ich kann ihn jedem nur weiterempfehlen und möchte Anja Marschall zurufen: Bitte weiter so!
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Ein neuer Fall für Hauke Sötje
Auch in diesem fünften Teil bekommt Hauke Sötje es wieder mit einem kniffligen Fall zu tun. Ein Pastor wurde an einem Baum erhängt, in seinen Taschen ein Zettel, nur mit einem Wort „Schuldig“. Doch es bleibt nicht bei dem einen …
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Ein neuer Fall für Hauke Sötje
Auch in diesem fünften Teil bekommt Hauke Sötje es wieder mit einem kniffligen Fall zu tun. Ein Pastor wurde an einem Baum erhängt, in seinen Taschen ein Zettel, nur mit einem Wort „Schuldig“. Doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Während sich seine Ehefrau Sophie mit der bekannten Sopranistin Carlotta Francini anfreundet, geht Hauke den Spuren nach.
Dieser tolle Krimi punktet mit gut recherchierten Hintergrundwissen vor historischer Kulisse. Der Henker von Hamburg ist zwar bereits der fünfte Teil dieser atmosphärischen Krimi-Serie, kann aber durchaus unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Allerdings entgeht dem Leser dadurch die Entwicklung der beiden sympathischen Hauptprotagonisten Hauke und Sophie.
Die jeweiligen Zeitungsausschnitte aus dem Jahr 1899 zu Beginn eines jeden Kapitels versetzten mit gedanklich in die damalige Zeit und ließen mich oft schmunzeln. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Anja Marshall vermittelt dem Leser mit detailreichen Beschreibungen die damalige oft sehr mühselige Ermittlungsarbeit der Polizei.
Der Aufbau der Story ist geschickt ausgearbeitet. Hauke tappt mit seinen Ermittlungen lange im Dunkeln, erst als sich Sophies Weg mit seinem kreuzt, kommen beide der Wahrheit immer näher. Die Auflösung des Falls kann man zwar erahnen, doch beeinträchtigt dies den Lesegenuss nicht.
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Klapptext:
Hinter den Kulissen der Hamburger Opernwelt begibt sich ein Henker auf einen mörderischen Rachefeldzug.
1899: Die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini reist für eine Konzertsaison nach Hamburg. Während Hauke Sötjes Frau deren Gesang in der Oper lauscht, wird …
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Hinter den Kulissen der Hamburger Opernwelt begibt sich ein Henker auf einen mörderischen Rachefeldzug.
1899: Die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini reist für eine Konzertsaison nach Hamburg. Während Hauke Sötjes Frau deren Gesang in der Oper lauscht, wird der Kommissar in die Nähe der Speicherstadt beordert. Ein Erhängter wurde in einem Baum gefunden – bei ihm ein Zettel mit der Aufschrift »schuldig«. Weitere Opfer lassen nicht lange auf sich warten, und sie alle haben eines gemeinsam: Sie kreuzten in der Vergangenheit Carlotta Francinis Weg .... .
Meine Meinung:
Dies ist der 5.Band einer historischen Krimireihe mit Kommissar Hauke Sötjes.Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden.Ich kannte die vorhergehenden Teile schon und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich die Autorin in den Bann gezogen.
Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.
Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich wieder Hauke Sötjes und seine Frau.Die beiden habe ich gleich in mein Herz geschlossen.
Die Autorin hat eine sehr düstere Atmosphäre geschaffen.Vor meinen Augen sah ich das alte Hamburg mit seinen Strassen und Gassen,die Bevölkerung und natürlich den Kommissar.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich meist mitten im Geschehen dabei.Die Autorin hat in dieser Geschichte den Fokus wieder auf die Ermittlungsarbeiten gelegt.Und ich durfte hautnah dabei sein.Durch die fesselnde Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Es gab viele aufregende und mitreissende Erlebnisse.Auch über das Privatleben des Ermittlers habe ich viel erfahren.Das hat aber der eigentlichen kriminellen Handlung keinen Abbruch getan.Durch die sehr gute Recherche der Autorin wurde mir wieder viel Wissen über das damalige Hamburg vermittelt,was mir auch schon in den vorherigen Teilen sehr gut gefallen hat.Unvorhersehbare Wendungen liesen keine Langeweile aufkommen.Die Handlung blieb durchweg einfach interessant.Ich habe mitgerätselt,mitgefiebert und mitgefühlt.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Den Abschluss fand ich sehr gelungen.
Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab,
Wieder einmal hatte ich viele tolle und spannende Stunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.
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In dem neuen Band des historischen Kriminalromans von Anja Marschall , bekommen wir es mit dem Henker von Hamburg zu tuen. Hauke ermittelt und seine Frau Sophie hilft ihm immer wieder unbeabsichtigt. Die ganze Geschichte ist so spannend und interesant beschrieben, da mag man das Buch gar nicht mehr …
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In dem neuen Band des historischen Kriminalromans von Anja Marschall , bekommen wir es mit dem Henker von Hamburg zu tuen. Hauke ermittelt und seine Frau Sophie hilft ihm immer wieder unbeabsichtigt. Die ganze Geschichte ist so spannend und interesant beschrieben, da mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Zu Beginn des Buches gibt es eine historische Stadtkarte von Hamburg , da lässt es sich leichter den Überblick behalten , wo was statt gefunden hat.
Ein spannender Kriminalroman der gleichzeitig viel vom Leben der damaligen Zeit vermittelt.
Klasse , da freut man sich doch wenn es weiter geht.
Ich kannte es vorher nicht , aber das ist kein Problem den es ist in sich geschlossen.
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