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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 437 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2024
Madame Beaumarie und der Winter in der Provence (eBook, ePUB)
Walther, Ingrid

Madame Beaumarie und der Winter in der Provence (eBook, ePUB)


gut

„Madame Beaumarie und der Winter in der Provence“ ist der zweite Teil der Reihe.
Als Florence Beaumarie vor einiger Zeit als gute Seele im Pariser Kommissariat ihren Dienst beendete, wollte sie es ruhig angehen lassen, nichts mehr mit Mord und Totschlag zu tun zu haben. Das hatte nicht geklappt. Deshalb hofft sie nun auf ein besinnliches Weihnachtsfest mit ihrem Bekannten Charles Florentin in dessen Landhaus in der Provence. Doch gleich am ersten Tag wird vor dem Polizeikommissariat von Avignon eine junge Frau erschossen. Und schon steckt sie wieder mittendrin in einem Mordfall. Sie wird von einem befreundeten Kommissar gebeten, seine Tochter in ihre Obhut zu nehmen, was sie nicht ablehnen kann. Nach und nach kommen immer mehr Personen im Landhaus an und Florence wird es Charles gegenüber langsam unangenehm. Denn ruhige Weihnachten wird es nicht geben.
Hier geht es hauptsächlich um fair produzierte Bio-Kleidung, wofür Florence verschiedene Boutiquen kennenlernt und interessante Entdeckungen macht. Sie geht in ihrer gewohnten besonnenen Art und Weise vor, wobei viele gar nicht merken, dass sie ausgefragt werden. Ihre Erkenntnisse teilt sie natürlich mit der Polizei. Es geschehen weitere Morde und ihr Partner wird langsam etwas ungehalten, weil sich Florence einfach nicht heraushalten kann. Was aber auch daran liegt, dass einige Personen in ihrem Umfeld involviert sind. Der Mörder macht auch vor Silvester keinen Halt, wo sie eigentlich mit 13 Freunden feiern wollten.
Die Geschichte ist gut erzählt und die Protagonisten sind authentisch dargestellt. Florence ist mir durchaus sympathisch. Manchmal wirkt sie etwas zerstreut, was sie aber auch liebenswert macht. Durch ihre jahrelange Arbeit bei der Polizei hat sie genügend Erfahrung gesammelt, um Zusammenhänge logisch herzustellen und dem Täter Stück für Stück näherzukommen.
Das Buch ist zwar nicht übermäßig spannend, aber doch sehr unterhaltsam und auch mal amüsant.

Bewertung vom 26.11.2024
Der Weihnachtsmordclub (eBook, ePUB)
Tomasson, Ben Kryst

Der Weihnachtsmordclub (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die vier Häkelfreundinnen Marijke, Witta, Alma und Grethe sind aus verschiedenen Gründen Weihnachten allein auf Sylt. Also beschließen sie, zusammen zu feiern und sich in der Kirchengemeinde ehrenamtlich für die Vorbereitungen zum Krippenspiel, für Häkel- und Backwettbewerbe einzubringen, die sich der neue, sehr attraktive Pastor ausgedacht hat. Doch so entspannt wird es nicht. Zuerst verschwindet die Kollekte, dann noch einige andere Kleinigkeiten und letztendlich wir die Leiterin der Jugendgruppe vom Stern von Bethlehem erschlagen. Das wird als bedauerlicher Unfall abgetan. Doch die Häkeldamen wittern einen Mord. Als sie merken, dass die Kirche eingeschneit ist, gehen sie den Dingen selbst auf die Spur. Dabei trägt jede von ihnen zur Aufklärung bei. Mal stellen sie sich etwas vergesslich und schusselig an und mal stellen sie ihre Fragen sehr direkt. Mit ihren ungewöhnlichen Methoden kommen sie so einigen Geheimnissen der anderen Teilnehmer und natürlich dem Täter auf die Spur.
Weihnachtskrimis mit eingeschneiten Menschen, ein Mord und die Aufklärung sind sicher nicht neu. Aber auch hier hat mir die Umsetzung des Themas sehr gut gefallen.
Die Freundinnen sind sehr unterschiedlich und deren Charaktere authentisch dargestellt. Das Buch war sehr unterhaltsam und auch amüsant. Gerade die kleinen Kabbeleien zwischen Witta, der Diva und Landarztwitwe, wie sie immer betonen muss, und Grethe fand ich lustig. Die anderen beiden mussten ständig schlichtend eingreifen. Auch die anderen Personen waren gut beschrieben, von den Zwillingen, die ständig für Ärger sorgten bis hin zur nervigen Journalistin, die eine große Story witterte.
Das Buch hat gut unterhalten und das Lesen hat Spaß gemacht. Ich kenne die Häkeldamen noch nicht, werde das aber schnellstens nachholen und freue mich schon darauf.
Auch das Cover ist sehr schön weihnachtlich und passend zur Handlung.

Bewertung vom 26.11.2024
Stille Nacht, mörderische Nacht (eBook, ePUB)
Götschi, Silvia

Stille Nacht, mörderische Nacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Weihnachtstag beginnt idyllisch. Eine dicke Schneeschicht bedeckt das Land. Nichts steht einem besinnlichen Heiligabend in Familie entgegen. Nicht allein wegen Weihnachten, sondern auf ein Erbe hoffend, hat sich die ganze bucklige Verwandtschaft wie jedes Jahr auf den Weg ins abgelegene Haus Winterstern gemacht, in dem die verwitweten Hausherrin Clothilde Anthamatten sowie ihre Enkelin und vorübergehende Gesellschafterin Anna wohnen. Alle fünf Kinder der Hausherrin mit ihren Familien sind angereist.
Noch vor der Bescherung ist Clothilde tot. Das Haus ist eingeschneit, die Telefone funktionieren nicht, es kann kein Arzt oder die Polizei geholt werden. War es ein Unfall oder gar ein Mord? Gründe dafür gäbe es in den Familien genug. Wollte jemand aus der Familie das Erbe beschleunigen? War Anna auch in Gefahr, wenn jemand herausfand, dass sie im Testament bevorzugt würde? Daher nimmt sie die Sache in die eigene Hand und versucht herauszufinden, was passiert ist.
Die Handlung wechselt zwischen den aktuellen Vorkommnissen im Haus Winterstern, die aus Annas Perspektive erzählt werden, und Rückblicken auf die Tage zuvor, als die Gäste anreisten aus deren Sicht. So lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen. Die angereisten Familien sind heillos überfordert von der ganzen Situation und noch mehr von ihren eigenen Kindern, die aus Langeweile Unfug aushecken. Sie haben alle ihre Probleme, sympathisch war mir keiner von ihnen. Nur Anna mochte ich. Die jüngeren Kinder benehmen sie rüpelhaft, sind frech und unerzogen, die Eltern lassen sie gewähren.
Clothilde war eine eigensinnige Grande Dame. Trotz ihres Alters achtete sie sehr auf ihr Äußeres, provozierte gern, war oft zynisch und mochte viele ihrer Familienmitglieder einfach nicht. Ihr war es egal, was die anderen von ihr dachten. Sie wird von ihrer Familie mehr oder weniger gehasst. Alle haben finanzielle und auch Luxusprobleme und Clothilde ist nicht bereit, deren Leben zu finanzieren. Das spiegelt sich auch in ihrem Testament wieder.
Es war sehr amüsant, Clothildes Gedankengängen zu folgen bis hin zu ihrem Tod. Mit ihrem Erbe sorgt sie auch für Verwirrung und natürlich Ärger zwischen den Familien. Ich habe mich einerseits sehr amüsiert, andererseits war es auch eine traurige Geschichte, dass eine Familie nur an Weihnachten zusammen kommt in der Hoffnung, ein großes Erbe zu bekommen.
Ich war sehr schnell mit dem Buch durch, was an dem guten Schreibstil und natürlich an der Handlung lag. Das Personenregister zu Beginn hat mir sehr geholfen. Bei der großen Familie musste ich einige Male darauf zurückgreifen.
Die Atmosphäre war sehr gut eingefangen, was sich auch in dem wunderschönen winterlich-weihnachtlichen Cover spiegelt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.11.2024
Der König
Nesbø, Jo

Der König


gut

„Der König“ ist der zweite Teil und spielt acht Jahre nach „Ihr Königreich“. Er sollte nicht unabhängig vom ersten Teil gelesen werden.
Die Brüder Carl und Roy haben sich in den letzten Jahren viel aufgebaut. Carl betreibt sein Hotel ‚Os Spa‘ und baut ein großes Haus auf dem Berg, von dem er auf den Ort und die Menschen hinabschauen kann. Roy hat seine Tankstelle und einige Wohnhäuser erworben. Doch das reicht ihnen noch nicht. Sie planen ein Wellness-Hotel und einen Vergnügungspark mit einer der größten Holzachterbahnen. Der geplante Bau eines Tunnels steht ihren Plänen entgegen. Denn der würde Os lahmlegen, keine Touristen würden mehr kommen und ihr Imperium würde zusammenbrechen. Also greifen sie gewohnt auf kriminelle Mittel zurück, um ihre Ziele zu erreichen.
Zu allem Übel will der Polizeichef auch noch die Autos aus der Schlucht bergen lassen, die seit vielen Jahren dort liegen. Er ist immer noch der festen Meinung, die Brüder hätten damals seinen Vater umgebracht und einige andere Menschen mehr. Mit den neuen Techniken will er Spuren finden und es beweisen. Dem allen müssen die Brüder Einhalt gebieten. Dazu nutzen sie ihre eigenen gut bewährten Methoden.
Die Geschichte ist aus Roys Perspektive geschrieben. Oft gibt es Rückblicke in die Vergangenheit der Brüder und ihre Machenschaften. Bis zur Mitte des Buches habe ich mich mit dem Lesen etwas schwergetan. Es zog sich ziemlich in die Länge und es passierte nicht viel. Danach wurde es etwas spannender. Jedenfalls hat mich das Buch nicht in den Bann gezogen und mir den Schlaf geraubt, wie auf einer Plattform beworben.
Die Brüder sind charakterlich sehr ähnlich. Roy ist ziemlich schlau und schlägt die Gegner mit ihren eigenen Mitteln. Er ist immer für seinen Bruder da. Carl dagegen ist hinterlistig und durchtrieben, belügt und betrügt seine Mitmenschen.
Das Ende ist so, wie es kommen musste und wie ich es geahnt hatte.
Das Cover passt zum Größenwahnsinn der Brüder.

Bewertung vom 12.11.2024
Leise tötet der Schnee (eBook, PDF)
Schmöe, Friederike

Leise tötet der Schnee (eBook, PDF)


sehr gut

Mehrere sehr verschiedene Personen nehmen kurz vor Weihnachten an einer geführten Skiwanderung teil. Die meisten von ihnen standen noch nie auf Brettern. Unter ihnen Kea, eine Ghostwriterin, die nach schweren Verletzungen mehr Sport treiben soll. Endlich sind alle gegen Abend auf der Ahornsteighütte angekommen, wo schon eine andere Gruppe fröhlich feiert. Kea bereut ihre Teilnahme an dieser Tour schon. Erst recht, als sie von einem Wetterumschwung am nächsten Morgen hört. Sie ist sichtlich genervt von allem und allen und auch noch auf Krawall gebürstet. Die andere Gruppe besteht hauptsächlich aus jungen, sportlichen Menschen, sodass es schon deshalb zu verbalen Auseinandersetzungen kommt. Es stellt sich heraus, dass sich die Guides kennen und nicht mögen. Kea geht den anderen ziemlich auf den Zeiger und wird dementsprechend angegangen. Am nächsten Morgen ist an Weiterwandern nicht zu denken, es hat geschneit und die Sicht ist sehr beschränkt, Telefone und Internet funktionieren nicht, die Stimmung sinkt. Dann geschieht ein Mord und Kea findet die Leiche im Schnee.
In kurzen Kapiteln zwischendurch stellen sich die Protagonisten praktisch einem imaginären Gegenüber selbst vor. Nach und nach erfährt man mehr über die einzelnen Personen und ihre Verbindungen zueinander. Denn nicht alle sind sich fremd. Ansonsten wird die Handlung aus Keas Perspektive erzählt. Sie kam mir von Beginn an unzufrieden mit sich und der Welt vor. Sie hatte fast immer schlechte Laune und machte sich mit ihrer Art keine Freunde. Auch die anderen, hauptsächlich aus der ‚Versehrtengruppe‘ hatten ihre eigenen Probleme, bei deren Bewältigung die Wanderung helfen sollte.
Mir hat das Buch gut gefallen. Sehr spannend ist die Handlung zwar nicht, es ist eher eine Sozialstudie. Aber trotzdem gut geschrieben, zügig zu lesen und durchaus unterhaltsam.
Das Cover passt gut zu Weihnachten und gefällt mir.

Bewertung vom 07.11.2024
Der Nachtschattenmann: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

„Der Nachtschattenmann“ von Catherine Shepherd ist der 9. Teil der Julia-Schwarz-Reihe.
Mit dem Prolog beginnt das Buch schon recht schlimm. Aber es kommt noch schlimmer, als auf den Stufen einer Tanzschule eine tote Frau in der Pose einer Tänzerin gefunden wird. Sie hat einen kleinen rosa Ballettschuh in der Hand. Es wird vermutet, dass es sich um die Tochter der Tanzschulinhaberin handelt. Doch diese erkennt sie nicht als ihr Kind.
Kriminalkommissar Florian Kessler und Gerichtsmedizinerin Julia Schwarz haben alle Hände voll zu tun, denn es gibt weitere Opfer, die sich alle sehr ähnlich sehen. Deshalb gehen sie auch von einem Serientäter aus, der seine Opfer im Schatten der Dunkelheit entführt, tötet und sie dann doch recht öffentlich ablegt. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Erst recht, als Johanna als vermisst gemeldet wird. Florian und Julia gehen immer neuen Spuren nach und finden neue Verdächtige. Aber ist der Täter auch dabei?
In einem anderen Handlungsstrang erwacht Johanna aus der Narkose. Sie denkt, dass ihr nach einem Unfall die Zähne gerichtet worden waren. Doch ihr Spiegelbild zeigt nicht sie. Ihr Gesicht ist völlig verändert und sie befindet sich in einer fremden Umgebung.
Die Perspektiven wechselt zwischen den Ermittlungen, Johannas Tage bei ihrem Entführer und dann gibt es noch Amelie, die von ihrer Pflegefamilie in eine WG gezogen ist und sich erst noch mit ihrem neuen Leben arrangieren muss.
Der Schreibstil ist gewohnt sehr spannend, die Kapitel kurz, wodurch der Spannungsbogen das gesamte Buch über gehalten und gegen Ende noch erhöht wird. Die Ängste, die die Opfer ausstehen müssen, sind regelrecht spürbar sehr bildhaft beschrieben. Auch die Charaktere sind authentisch dargestellt. Julia und Florian mag ich sehr. Aber es hat mich auch verwundert, dass sie ihre einjährige Tochter fast immer von ihren Eltern betreuen lassen. Julia als Gerichtsmedizinerin ist sicher nicht gezwungen, weder mit Florian noch mit ihrer Assistentin Lenja zu ermitteln. Das macht sie auf eigene Faust. Für die Handlung ist das natürlich gut, denn sie kann etwas anders an die Sache herangehen als die Kommissare.
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Es war spannend und auch sehr emotional. Ich stelle es mir ganz furchtbar vor, mein eigenes Kind nicht zu erkennen.
Das Cover mit der tanzenden Frau passt super zur Handlung.

Bewertung vom 04.11.2024
Der Weihnachtsmannmord
Marschall, Anja;Srugies, Carolyn

Der Weihnachtsmannmord


ausgezeichnet

Im Traditionskaufhaus Härtling ist das Weihnachtsgeschäft gut angelaufen. Corinna Rudolf, die Geschäftsführerin ist zufrieden, bis sie einen Anruf ihres ehemaligen Chefs bekommt. Der teilte ihr mit, dass bereits zum Jahresbeginn das Kaufhaus von Schweizern übernommen wird und sie mit ihren Qualifikationen sicher überall eine neue Anstellung bekäme. Damit sind Corinnas Pläne in Gefahr geraten. Dann gerät sie noch mit dem Kaufhausdetektiv Kurt aneinander und der Weihnachtsmann Eddi fällt während seiner Show vom vierten Stock in den Tod. Kurt, als ehemaliger Polizeibeamter, ist der Meinung, dass es sich um einen Mord handelt, was aber bei seinem Ex-Kollegen Bronski abprallt. Also nimmt Kurt selbst die Ermittlungen auf, auch weil er mit dem Toten befreundet war. Eddi hatte eine kriminelle Vergangenheit und war immer noch ein Gauner. Doch wie sehr, ahnt wohl keiner. Kurt befragt das Personal und freundet sich mit der Reinigungskraft Magda an. Außerdem muss er immer wieder Hausverbote für eine nette alte Dame aussprechen, die wie ein Rabe klaut und dann alles zurückbringt, einschließlich Plätzchen für Kurt. Die Geschichte entwickelt in verschiedene Richtungen, es gibt einige Verdächtige mit interessanten Motiven.
Es ist ein sehr schöner Weihnachtskrimi in einem wunderbar geschmückten Kaufhaus, mit Weihnachtsmannshow, großem Weihnachtsbaum und Weihnachtsmarkt vor der Tür. Ich konnte schon fast den Glühwein und die Süßigkeiten riechen.
Auch die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere waren meist sehr sympathisch, sogar Bronski ist noch in Weihnachtsstimmung gekommen. Das Ende war für mich doch überraschend.
Der Schreibstil war so angenehm, dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Es hat mir wirklich sehr gut gefallen, wozu auch das schöne Cover beigetragen hat.

Bewertung vom 28.10.2024
Rumkugeln bis zum Tod. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook, ePUB)
Baker, Dani

Rumkugeln bis zum Tod. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Rumkugeln bis zum Tod ist der 2. Teil der Hansel & Pretzel-Reihe.
Linn lebt nun seit drei Monaten in der kanadischen Stadt Kitchener und arbeitet in der Bäckerei Hansel & Pretzel, die auch einen Stand auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt betreibt. Als Linn in ihrer Pause über den Markt bummelt, findet sie den Weihnachtsmann, tot und erstochen. Bereits an ihrem ersten Arbeitstag fand sie eine Leiche und lernte den charmanten Polizeiinspektor Bas van de Groot kennen, mit dem sie nun eigentlich verabredet war. Aber das hat sich erledigt, als der die Ermittlungen aufnimmt und keine Zeit mehr hat.
Durch ihren Kontakt mit vielen Kunden und ihren WG-Mitbewohner bekommt sie so einiges mit und erfährt mehr über den Toten. Der ehemalige Anwalt war allseits beliebt und engagierte sich sehr in verschiedenen sozialen Einrichtungen und Organisationen. Aber anscheinend hatte er doch Feinde. Linn hält weiter Augen und Ohren offen.
Dann benimmt sich Bas plötzlich abweisend, schiebt seine Arbeit vor und hat fadenscheinige Ausreden. Das gibt Linn zu denken, macht sie wütend und traurig.
Die Handlung ist gut aufgebaut. Immer neue Details aus dem Leben des kommen ans Licht. Damit gibt es auch immer neue Verdächtige, über die in der WG und der Arbeit diskutiert und spekuliert wird.
Linn ist mir durchaus sympathisch, sie drängt sich nicht als Hobbyermittlerin in den Vordergrund, sondern hört einfach genau hin. Sehr gefallen haben mir die WG-Bewohner, die so verschieden sind und sich trotzdem gut verstehen und ergänzen. Der Inspektor ist hier etwas wechselhaft in seinem Benehmen. Mal will er ein Date mit Linn, dann hat er keine Zeit und gibt sich unnahbar. Sie soll sich aus seinen Fällen raushalten und sich trotzdem weiter umhören. Kein Wunder, dass Linn gerade dabei ist, sich gefühlsmäßig umzuorientieren.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war amüsant und spannend, gut geschrieben und schnell zu lesen. Zu Beginn ist eine Liste der Hauptprotagonisten zu finden, die schon einige Charaktere gut beschreibt. Auch die Kapitelüberschriften sind mit der Brezel schön gestaltet, ebenso ist es ein wunderschönes Cover. Am Ende des Buches gibt es einige Rezepte zum Nachmachen.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Linn, dem Inspektor und den WG-Bewohnern. Denn einige Geheimnisse gibt es noch zu lösen. Eins davon beginnt schon am Ende des Buches.

Bewertung vom 22.10.2024
Vino, Mord und Bella Italia! Folge 4: Ein Mörder zu viel (eBook, ePUB)
Homma, Christian; Frank, Elisabeth

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 4: Ein Mörder zu viel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Ein Mörder zu viel“ ist der 4. Teil der Reihe "Anna und der Commissario - Eine Toskana-Krimi-Serie".
Anna lebt nun in Fontenaia im geerbten Haus ihrer Großmutter. Dank des Bürgermeisters und des letzten gelösten Falles hat sie eine Stelle als Polizeireporterin bekommen. Doch leider hat Commissario Martinelli sie in einer Abstellkammer untergebracht und ihr alte Akten vorgelegt. Sie ist frustriert. Doch nicht lange. Im Café gegenüber lernt sie drei ältere Damen kennen, die sich seit ihrer Kindheit kennen. Am nächsten Tag ist eine von ihnen tot. Zunächst wird aufgrund des Alters von einem natürlichen Tod ausgegangen. Es gibt im Dorf Spekulationen, wer wohl ihre Millionen erben wird, schließlich war sie eine bekannte Ballett-Diva. Noch ist die Todesursache nicht bekannt, schon gibt es im Ort Verdächtigte und Geständige tauchen bei der Polizei auf. Das ist für Anna die Chance. Sie streckt ihre Fühler aus, spricht mit verschiedenen Leuten und hat immer neue Theorien. Sie will unbedingt in Martinellis Team mitarbeiten und ermitteln, weil sie das ihrer Meinung nach kann und verdient. Als er nicht darauf eingeht, ermittelt sie alleine weiter.
In diesem Teil kommt mir Anna noch eigensinniger vor, als in denen davor. Mit ihrer hartnäckigen Art und ihren Alleingängen bringt sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr. Verständlicherweise ist Martinelli schon bei ihrem Anblick genervt und reagiert oft aggressiv. Davon abgesehen hat es Anna auch nicht ganz leicht. Trotzdem sie inzwischen drei Jobs hat, reicht das Geld gerade für ihren Lebensunterhalt. Dabei will sie ihr Haus noch renovieren, obwohl sie nicht weiß, ob sie es überhaupt behalten kann. Und Martinelli will immer noch weg aus diesem Kaff. Er ist ein typischer humorloser Beamter. Aber ein bisschen leid tut er mir schon. Nicht nur, dass er vom Bürgermeister die aufdringliche Anna aufgehalst bekommen hat, sondern auch, weil seine beiden Ermittler Marco und Flavia auch noch auf ihrer Seite stehen. Dagegen ist er einfach machtlos. Marco und vor allem Flavia finde ich sehr erfrischend in ihrer Art und ich mag sie sehr.
Dieser vierte Teil hat mir wieder wunderbar gefallen. Die Darstellung der Charaktere und die Beschreibungen der Landschaft sowie des Lebens in der Toskana sind sehr gut gelungen. Es wirkt alles oft sehr entspannt und ohne Hektik. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.
Auch, wenn mich Anna regelrecht auf die Palme bringt, hatte ich wunderbare Lesestunden. Ohne sie wäre die Reihe ja auch nicht so toll.
Natürlich passt auch das sonnige Cover wieder perfekt zur Handlung. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich auf weitere Ermittlungen.

Bewertung vom 03.10.2024
Tränengrab (eBook, ePUB)
Klementovic, Roman

Tränengrab (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Um sich von der Trauer um ihren kürzlich verstorbenen Mann abzulenken, fährt Evelyn zu ihrer Tochter Manuela und deren Familie. Mit ihrer Ankunft dort beginnt Evelyns Albtraum. Sie wird von ihrem Schwiegersohn Hendrik abgeholt, der sich sonderbar benimmt, ihre Enkelin Anja will von ihr nichts wissen und ihre Tochter sieht aus wie ein Zombie. Evelyn vermutet, dass es mit einem verschwundenen Mädchen zu tun hat, welches Anjas Freundin war. Doch auch in der Familie selbst gehen seltsame Dinge vor sich.
Für Evelyn stellt sich eine unheilvolle Wahrheit heraus und sie beginnt Fragen zu stellen und Leuten hinterher zu spionieren. Aus Anjas Tagebucheinträgen wird man auf eine andere Spur gelenkt, die ebenfalls schlüssig scheint. Es werden weitere Tote gefunden und wieder passt alles auf die verschiedenen Täter.
Den Hauptteil der Geschichte bestreitet Evelyn. Ich weiß nicht, ob ich sie penetrant neugierig oder mutig finden soll. Nicht alle ihre Handlungen kann ich nachvollziehen. Auf jeden Fall ist sie sehr hartnäckig und trotz ihres eigenen Kummers und ihres nicht allzu guten körperlichen Zustandes ist sie sehr hartnäckig. Die anderen Charaktere werden nicht besonders herausgearbeitet.
Der mitreißenden Schreibstil sorgt für eine von Beginn an sehr spannende Handlung, in der Ängste und andere Emotionen stark nachempfunden werden können. Die teilweise düstere Atmosphäre sorgt für Gänsehaut beim Lesen. An die Dialoge musste ich mich erste gewöhnen. Man kann diese nicht als Gespräche bezeichnen, es waren eher hingeworfene Worte. Aber auch das passt zur Stimmung, die im gesamten Buch herrscht. Ich hatte sehr spannende Lesestunden und gebe eine klare Leseempfehlung.
Genauso düster und unheilvoll wirkt das Cover.