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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 361 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


ausgezeichnet

Cozy-Crime in der Mördervilla
Annabelle (Annie) wird von ihrer wohlhabenden Tante Frances ins Herrenhaus vom kleinen Städtchen Castle Knoll eingeladen, doch bevor sie sie kennenlernen kann, wird sie tot in ihrer Villa gefunden. Vor 65 Jahren wurde Frances auf einem Jahrmarkt prophezeit, dass jemand sie ermorden würde, deshalb hat sie in ihrem Testament verfügt, wer den Mordfall löst, erbt alles. Die Jagd auf den Mörder beginnt...
Die Story wird aus Sicht von Annie in der Ich-Perspektive in einem teilweise humorvollen und fesselnden Schreibstil erzählt. Dank Frances Tagebuch, welches Annie glücklicherweise in dem Herrenhaus gefunden hat, hat sie bei der Mörderjagd einen Vorteil und der Leser erfährt die durch die Ausschnitte was seit der Weissagung passiert ist.
Von der Autorin wurden interessante Charaktere geschaffen, wie z.B. der schrullige Stiefneffe, der ständig an unmöglichen Orten plötzlich auftaucht. Nicht nur Frances mittlerweile gealterten Freunde aus der damaligen Clique, sondern auch einige Dorfbewohner scheinen irgendwie verdächtig zu sein. Ein herrlicher Whodonit, der zum Miträtseln einlädt.
Manchmal waren Handlungsstränge nicht richtig auserzählt, dadurch empfand ich manche Szenen etwas verworren, trotzdem hat mir dieser wunderbare Cozy-Crime in schöner englischer Dorf-Idylle sehr gut gefallen.

Bewertung vom 17.04.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

Nur du und ich
Erzählt wird diese tragische Geschichte von Faina und Philipp. Sie kennen sich schon seit der Kindheit. Sie als ukrainisch stämmige Jüdin und er mit einer alkoholkranken Mutter und einem zerstörerischen Hang zu Wutausbrüchen, haben es sehr schwer im Leben, klammern sich daher aneinander und schließen eine innige Freundschaft. Später als Erwachsene entwickelt sich daraus immer mehr eine toxische Beziehung.
Lana Lux hat einen unvergleichlich fesselnden Schreibstil, der mich sofort in die Story gesogen hat. Ihre Charaktere sind perfekt ausgearbeitet und auf verstörende Weise sehr realitätsnah. Man leidet mit den Protagonisten, hätte sie aber manchmal aber auch am liebsten schütteln mögen.
Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Faina und Philipp geschildert. Von Seite zu Seite steigert sich die Beklemmung und der Leser merkt immer mehr, dass die Beziehung der beiden auf eine Katastrophe zusteuert.
Auf nur 287 Seiten wurden viele Themen, wie z.B. Trauma, psychische Erkrankungen und Kontrollwahn behandelt. Eine schockierende Story mit einem erschütternden Ende.

Bewertung vom 17.04.2024
Gefährlicher Sog / Liv Lammers Bd.8
Weiß, Sabine

Gefährlicher Sog / Liv Lammers Bd.8


sehr gut

Liv Lammers ermittelt in ihrem 8. Fall
Timur Roters leitet auf Sylt mit seiner Frau Meret eine Wohngruppe mit schwer erziehbaren Jugendlichen. Als der Sozialpädagoge tot am Hörnumer Strand angespült wird, geraten schnell einige Verdächtige in den Fokus von Liv Lammers und ihrem Team. Doch wer hatte so einen großen Hass auf Roters, dass er ihn mit 23 Messerstichen brutal ermordet hat?

Der Schreibstil ist fesselnd und gut zu lesen. Gleich ab der ersten Seite wird eine düstere Stimmung geschaffen, die bis zum Schluss anhält. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven hält die Spannung konstant hoch.

Die Autorin versteht es meisterhaft falsche Fährten zu legen und durch die Vielzahl der Charaktere bieten sich einige Verdächtige an, dies macht das Miträtseln richtig knifflig.

Sabine Weiss hat in dem 8. Teil um ihre Kriminalkommissarin Liv Lammers ein nicht ganz einfaches Thema als Rahmen gewählt. Es geht um sozial schwächere und auch zum Teil kriminelle Jugendliche. Einfühlsam macht sie auf die Probleme der Jugendlichen und ihren damit verbundenen schweren Stand in der Gesellschaft aufmerksam.

Der dramatische Schluss ist aufwühlend und regt zum Nachdenken an. Trotz des vielschichtigen Falls hatte ich das Gefühl das in der Story etwas fehlte, daher hat mir dieser Teil leider nicht so gut gefallen wie seine Vorgänger.

Bewertung vom 14.04.2024
Loreley - Die Frau am Fluss
Popp, Susanne

Loreley - Die Frau am Fluss


ausgezeichnet

Von den Treidelschiffen zum Raddampfer
In diesem Buch wird die Geschichte von Julie erzählt. Sie ist eine mittellose Waise mit einer geheimnisvollen Vergangenheit. Und von Johann, der seine Familie durch tragische Schicksalsschläge verloren hat.
Susanne Popp hat einen leichten aber überaus fesselnden Schreibstil und versteht es eine zauberhafte historische Atmosphäre zu erschaffen, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat.
Die Protagonisten wurden sowohl bildlich als auch authentisch gut in Scene gesetzt, sodass sie lebendig wirkten. Perspektivwechsel bringen die unterschiedlichen Charaktere dem Leser näher.
Durch gute Recherche der historischen Hintergründe zur Rheinbegradigung und die Entwicklung der Schifffahrt auf dem Rhein zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein perfekter Rahmen für diese schöne aber auch dramatische Liebesgeschichte geschaffen.
Die Einschränkungen unter denen die Frauen zur damaligen Zeit zu leiden hatten, wurden von der Autorin aufwühlend thematisiert. Dramatische Ereignisse und einige Geheimnisse erhöhten immer wieder die Spannung.
Die Geschichte endet mit einem fiesen Cliffhanger und vielen offenen Fragen und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 13.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


weniger gut

Was ist damals wirklich passiert?
Als Hannah's Vater an Demenz erkrankt, kehrt sie in ihr Elternhaus zurück. Dies fällt ihr allerdings nicht leicht, denn der mysteriöse Tod ihrer Mutter wurde bisher nicht aufgeklärt. Als ihr Vater sie dann auch noch mit ihrer Mutter verwechselt, kommt ihr der Gedanke, dass er weiß, was damals passiert ist.
Auf den Schreibstil mit seinen teilweise verschachtelten Sätzen, muss man sich einlassen können. Das erste Drittel des Buches fand ich ziemlich langweilig, danach lernt man die unterschiedlichen Protagonisten ein bisschen besser kennen und die Story bekommt etwas mehr Lebendigkeit.
Allerdings hat mich bei dieser Geschichte, der so typisch in englischen Thrillern vorkommende Alkoholmissbrauch gestört, dies und der Charakter von Hannah machten sie zu einer mir unsympathischen Protagonistin.
Endlose Beschreibungen über den Werdegang von Hannah's Bruder Reece, zeigen den Neid von ihr auf seinen Erfolg. Und obwohl Hannah durch ihre Suche nach der Wahrheit interessante Wege geht und auf ungeahnte Geheimnisse stößt, fehlte mir bei diesem Thriller die Spannung, deshalb von mir für dieses Buch leider nur 2,5 Sterne.

Bewertung vom 02.04.2024
Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1 (eBook, ePUB)
Anour, René

Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein unschlagbares Team
In der berühmten Parfümerie Fragonard wird der „König der Düfte“ Eric Sentir tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich mit blutroten Kamelien Blüten. Commissaire Louis Campanard übernimmt mit Hilfe des jungen Polizisten Pierre Olivier die Ermittlungen. Um in die geheimnisvolle Welt der Düfte abtauchen zu können, holt sich Campanard Unterstützung durch die Polizeipsychologin Linda Delacours, die sich Undercover auf die Suche nach dem Mörder machen soll. Wird dieses Ermittlertrio den Täter stellen können?

Tödlicher Duft ist der erste Teil von Renè Anour’s Provence-Krimireihe. Der Autor entführt uns in das beschauliche französische Städtchen Grasse und verwöhnt den Leser mit einer malerischen Kulisse.

Die Ermittlungen wurden mit einem fesselnden Schreibstil spannend erzählt, doch auch der Humor kam dabei nicht zu kurz. Verschiedene Hinweise, aber auch falsche Fährten laden hier zum Miträtseln ein.

Campanard ist ein etwas schrulliger Ermittler mit einem Faible für grellbunte Hawaiihemden und einer Abneigung gegenüber Autos. Jedoch sollte man ihn nicht unterschätzen, denn er kann knallhart ermitteln. Der junge Polizist Pierre ist ein liebenswerter Charakter, über den wir allerdings noch nicht viel erfahren.

Durch die Undercover-Arbeit von Linda Delacours bekommt der Leser eine Vielzahl an interessanten Informationen aus der Welt der Düfte. Die drei zusammen ergeben ein sympathisches und unschlagbares Ermittlertrio und ich bin schon sehr gespannt auf ihren nächsten gemeinsamen Fall und auf ihre weitere persönliche Weiterentwicklung.

Bewertung vom 28.03.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Gesellschaftskritisch
Mira Möchhagen setzt sich mit ihrem Instagram-Account für das Wohl der Nutztiere ein. Als sie brutal ermordet, gehäutet und wie Schlachtvieh ausgenommen in ihrer Wohnung gefunden wird, vermutet die Polizei den Täter unter den zahlreichen Hatern im Internet. Als weitere Opfer auftauchen, steht die Hamburger Mordkommission vor einem Rätsel.
Agonie ist der zweite Thriller mit dem Ermittlerteam Jagoda Milosevic und Vincent Frey. Man muss nicht zwingend den ersten Teil gelesen haben, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen, allerdings gibt es anfangs immer wieder Rückblicke und Informationen zum Vorgänger.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen mit einem angenehmen Erzähltempo. Die beschriebenen Szenen sind teilweise recht brutal und blutig, daher ist dieses Buch nichts für Zartbesaitete. Hinter dem Pseudonym Lea Adam stehen die Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer, sie haben mit Agonie einen gesellschaftskritischen Thriller geschrieben, der auf die erschütternden Zustände in der Fleischindustrie hinweist.
Die Story hat mir gut gefallen, jedoch fehlte mir hier ein bisschen der Nervenkitzel. Durch eingeschobene kursiv geschriebene Kapitel waren die Tathintergründe und der Täter schnell bekannt, hier hätte ich gern mit den Ermittlern länger mitgerätselt.

Bewertung vom 18.03.2024
Schatten im Glashaus
White, Loreth Anne

Schatten im Glashaus


ausgezeichnet

Unglaublich spannend
Eine schwerkranke alte Dame wird durch einen durchdringenden Schrei in der Nachbarschaft geweckt. Sie beobachtet, wie zwei Personen etwas Schweres abtransportieren. Sie ruft die Polizei und die Ermittlerin Mallory Van Alst untersucht in dem luxuriösen Glashaus am Meer einen blutigen Tatort. Die Eigentümer sind verschwunden und auch Kit Darling, die überaus zuverlässige Haushaltshilfe ist nicht auffindbar. Nur ihr Auto steht verlassen vor dem Haus. Welches Grauen hat sich hier abgespielt?
Dieser Thriller ist aus der Sicht von unterschiedlichen Charakteren und wechselnden Zeitebenen aufgebaut. Mit einem unfassbar hohem Erzähltempo und fesselnden Schreibstil wird eine durchgehende Spannung gehalten, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.
Wir erfahren nach und nach über die Beziehungen der Protagonisten untereinander, dunkle Geheimnisse kommen ans Tagelicht und brisante Ereignisse treiben die Geschichte stetig voran.
Mit Mall lernen wir eine charismatische und empathische Ermittlerin kennen. Alle anderen Protagonisten um den Fall der verschwundenen Haushaltshilfe Kit Darling sind zwar interessante Figuren, mir aber durchweg unsympathisch. Dies hat aber keine Auswirkungen auf meine Meinung über diesen Thriller, denn der Plot überzeugte mit überraschenden Wendungen und mit einem echten Kracher zum Schluss.
Die Autorin Loreth Anne White hat bereits mehrere Thriller veröffentlicht, die ich mir jetzt noch genauer anschauen werde.

Bewertung vom 14.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Echte Freundschaft
Hurricane Leo hat die Stadt Canaan verwüstet, auch den Rückzugsort im Wald von Evan, Mitchell, C.J. und Jason. Als ausgerechnet der „Neue“ Ricky einen alten Atomschutzbunker, ausgestattet mit allerlei kleinen Schätzen, findet, wird daraus ihr Fort. Hier treffen sie sich jeden Tag um ihre Geheimnisse zu teilen und über Probleme zu reden. Doch ihre Treffen bleiben nicht unentdeckt, denn Evans Bruder Luke und sein Kumpel Jaeger wollen auch etwas vom Großen Kuchen abhaben.
Erzählt wird die Story aus jeweiligen Perspektiven der fünf Freunde, dadurch lernt man schnell die Jungs kennen und erfährt mit welchen Problemen sie sich tagtäglich auseinandersetzen müssen. Jeder der fünf hat auf unterschiedliche Weise sein Päckchen zu tragen, aber wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel.
Themen wie häusliche Gewalt, Drogen und familiäre Konflikte wurden hier vom Autor mit einem fesselnden Schreibstil lebensnah zu Papier gebracht. Auf knapp 250 Seiten zeigt er uns wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt im Leben sind.
Obwohl das düstere Cover eine ehr schwermütige Story verspricht, hat mich diese wendungsreiche und gefühlvolle Geschichte auch oft zum Schmunzeln gebracht. Sie lädt zum Nachdenken ein und ist auch für Erwachsene toll zu lesen.

Bewertung vom 11.03.2024
Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1
Gold, Robert

Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1


weniger gut

Gefährliche Geheimnisse
Vor zwanzig Jahren geschah in der englischen idyllischen Stadt Haddley ein unfassbarer Mord. Scheinbar grundlos wurde der ältere Bruder von Ben Harper von zwei Klassenkameradinnen getötet. Heute ist Ben ein bekannter Journalist und soll einen Artikel über den Selbstmord seiner Mutter schreiben. Als er auf Ungereimtheiten trifft und sich dadurch neue Hinweise auf den Mord an seinen Bruder ergeben, macht er sich mit der Polizistin Dani Cash auf die Suche nach Spuren.
Die Story wird erzählt aus Sicht von Ben als Ich-Erzähler. Aufgeteilt in zwölf Abschnitte mit relativ kurzen Kapiteln lässt er uns teilhaben an Geheimnissen die dort nach und nach ans Tageslicht kommen. Wie der Titel des Buches schon sagt, scheint niemand in Haddley die Wahrheit zu sagen.
Obwohl der Thriller wirklich vielversprechend begann und einige packende und brutale Szenen parat hatte, fehlte mir im weiteren Verlauf das Verständnis für die teilweise überzogenen und unglaubwürdigen Handlungen. Viele Charaktere erschweren den Durchblick, hinzu kommt noch, dass der Autor sich in unwichtigen Hintergrundinformationen verliert.
So blieb die Story für mich leider ehr seicht und konnte mich nicht besonders fesseln. Ich werde die Reihe um Ben Harper wohl nicht weiterverfolgen.