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Der charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Von Anfang an beunruhigen sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht und seine freundliche Art die Dorfbewohner. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der A...
Der charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Von Anfang an beunruhigen sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht und seine freundliche Art die Dorfbewohner. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der Aufklärung des Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ausgesprochen anarchistische ehemalige Schauspielerin. Gebrechlich, furchtlos und unverblümt wie sie ist, macht die Alte nichts lieber, als in den Heimlichkeiten und Wunden anderer herumzustochern. Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, umdie Bewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören ...
JESS KIDD, 1973 in London geboren, hat Literatur an der St. Mary¿s University in Twickenham studiert. Bei DuMont erschienen 2017 ihr Debütroman ¿Der Freund der Toten¿, der auf der Krimibestenliste stand, sowie 2018 und 2019 die Romane ¿Heilige und andere Tote¿ und ¿Die Ewigkeit in einem Glas¿. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in West London. ULRIKE WASEL und KLAUS TIMMERMANN, beide 1955 geboren, haben Anglistik in Düsseldorf studiert. Seither arbeiten sie als Übersetzerteam und haben u. a. Dave Eggers, Tana French, Andre Dubus III., Harper Lee, Jeanette Walls, Zadie Smith und Delia Owens ins Deutsche übertragen.
Produktdetails
- DuMont Taschenbücher .6465
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Himself
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 17. September 2018
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 125mm x 32mm
- Gewicht: 379g
- ISBN-13: 9783832164652
- ISBN-10: 3832164650
- Artikelnr.: 52437073
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
»Die Autorin schlägt einen sehr besonderen Ton an, der fast märchenhaft anmutet. Unbedingt lesenswert.« Merle Wuttke, FLOW »Man möchte sich verneigen vor Jess Kidd.« Susanne Mayer, DIE ZEIT »So schräg, so witzig und so spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. [...] Jess Kidd ist eine Sprachvirtuosin.« Petra Pluwatsch, KÖLNER STADT-ANZEIGER Bücher Magazin »Ich habe jedenfalls noch nie einen Krimi gelesen, der Fantasy und Märchen, Dorfgeschichte, Comedy und Thriller derart gekonnt vermischt.« Jochen Vogt, WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG »[Jess Kidd] gelingt es mit ihrer eigenwilligen genre-Mischung auch sprachlich hervorragend, einen eigenen Stil zu etablieren.« Jörn Meyer, BUCHMARKT »[...] wilden
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Western-Horror-Krimi-Mix so überzeugend geschrieben, dass der Roman einfach ein großer Spaß geworden ist.« Britta Bode, BERLINER MORGENPOST »'The Sixth Sense' trifft 'Die Asche meiner Mutter' plus etwas Monty Python geht in die richtige Richtung, aber eigentlich hilft nur Selberlesen.« Meike Schnitzler, BRIGITTE »'Der Freund der Toten' von der britischen Autorin Jess Kidd ist so witzig wie klug und berührt dabei sogar noch das Herz.« Saskia Stöcker, FREUNDIN »Fantasievoll, mutig, witzig, unterhaltsam, einfach ganz anders als der Rest: Hier geht ein heller Stern auf, der noch von sich reden machen wird.« Hendrik Heisterberg, GALORE »Erschreckend unterhaltsam.« Sonja Hartl, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR Lesart »Ein schaurig-schräger Totentanz!« Janis Voss, EMOTION »Ein wildromantischer Spaß mit einer Prise Tragik und Suchtfaktor: Man blättert immer wieder zurück, um ja keine Anspielung zu verpassen.« Vanessa Müller, HEILBRONNER STIMME »Schön an dem Buch ist der bissige britische Humor, eine Mischung aus Boshaftigkeit und Liebreiz mit tragischem Unterton.« Anke Breitmaier, DARMSTAEDTER TAGBLATT »Dieser magische Realismus - das Gegenteil eines Noir-Romans, obwohl es düster und auch mal brutal zugeht - ist Balsam für die Seele.« Joachim Schneider, BADISCHE ZEITUNG »Jess Kidd erzählt in einer wunderbaren Sprache - großartig.« Jutta Günther, RADIO BREMEN »Planen Sie am besten gleich ein Wochenende dafür ein!« Sonja Bauli, LAVIVA »Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, weil es eine wunderbar gelungene Mischung aus Krimi, Schauergeschichte und Komödie ist.« Sabine Abel, BAYERISCHES FERNSEHEN »Ein wunderschön geschriebener Roman mit herrlich skurrilen Figuren.« Renate Pinzke, HAMBURGER MORGENPOST »Jess Kidd hat hier so etwas wie die irische Variante des lateinamerikanischen Magischen Realismus erfunden.« Günther Grosser, BERLINER ZEITUNG »In dieser schaurig-schönen Atmosphäre entwickelt sich ein tragikomisches Spiel. Wunderbar!« Jörn Pinnow, LITERATURKURIER »Witzig-tragische Unterhaltung, die spannend bleibt, handwerklich gut gemacht ist und Freude beim Lesen bereitet.« Sophie Reyer, DIE PRESSE »Ein sehr skurriler irischer Krimi, der ein wenig an Isabelle Allendes 'Geisterhaus' erinnert.« Britta Heidemann, WESTDEUTSCHE ZEITUNG »Packendes Porträt einer irischen Dorfgemeinschaft und ihrer Lebenslügen« Pia Pritzel, FÜR SIE »Jess Kidds 'Der Freund der Toten' ist sowohl Krimi als auch Fantasy, vor allem aber eine gallige Provinzerkundung.« Thomas Klingenmaier, STUTTGARTER NACHRICHTEN »Der Freund der Toten ist ein wahnsinnig sympathischer und packender Whodunnit, den man am liebsten in einem Rutsch durchlesen würde, und obendrein ein richtig schön aufgemachtes Buch, wie keinesfalls unerwähnt bleiben soll.« Christian Endres, TOR-ONLINE.DE »Eine herrlich böse, mystisch angehauchte Geschichte, die zu lesen großen Spaß macht und die auch an Spannung nichts zu wünschen übrig lässt.« Susanne Mündel, AMEISBUCHECKE
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Die Kombination aus Kriminalgeschichte und Märchen konnte mich nicht überzeugen.
Ein kleines Dorf im ländlichen Irland im Jahr 1950. Ein junges Mädchen und ihr Neugeborenes verschwinden spurlos. Doch kein niemand interessiert sich für den Fall. Denn Orla ist eine …
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Die Kombination aus Kriminalgeschichte und Märchen konnte mich nicht überzeugen.
Ein kleines Dorf im ländlichen Irland im Jahr 1950. Ein junges Mädchen und ihr Neugeborenes verschwinden spurlos. Doch kein niemand interessiert sich für den Fall. Denn Orla ist eine Ausgestoßene, von allen Dorfbewohnern verachtet. 26 Jahre später taucht ein junger Mann im Dorf auf, der diesem Fall, dem Vermisstenfall seiner Mutter, auf den Grund gehen will.
Die Idee hinter der Geschichte klang für mich sehr spannend und interessant. Auch, dass Mahony die Geister der Toten sehen und mit ihnen kommunizieren kann, erschien mir ein ganz besonderer und ungewöhnlicher Ansatz bei der Lösung eines Kriminalfalls.
Leider konnte mich der teils poetische und märchenhafte Erzählstil verbunden mit einem gewissen Grad an magischen Elementen in einer ansonsten halbwegs realistischen Geschichte überhaupt nicht überzeugen. Dieser Gegensatz erschien mir unpassend und störte mich im Verlauf der Geschichte zunehmend. Ich bin mit dem Erzählstil einfach nicht warm geworden.
Die Figuren fand ich größtenteils sehr faszinierend, skurril und möglicherweise ein wenig klischeebehaftet, was das dörfliche Landleben angeht. Trotzdem konnte ich einige Male über sie und ihre speziellen Verhaltensweisen schmunzeln.
Zum Schluss blieb für mich eine wichtige Frage offen, was mich das Buch eher unzufrieden zuklappen lässt.
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Seine Kindheit in einem Dubliner Waisenhaus hat der Tunichtgut Mahoney schon einige Jahre hinter sich gelassen. Mit Witz und Charme mogelt er sich nun durchs Leben und ist auch dem gelegentlichen Diebstahl nicht abgeneigt. Doch seine Überzeugung, seine Mutter habe ihn aus mangelnder Liebe …
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Seine Kindheit in einem Dubliner Waisenhaus hat der Tunichtgut Mahoney schon einige Jahre hinter sich gelassen. Mit Witz und Charme mogelt er sich nun durchs Leben und ist auch dem gelegentlichen Diebstahl nicht abgeneigt. Doch seine Überzeugung, seine Mutter habe ihn aus mangelnder Liebe verstoßen, gerät jäh ins Wanken, als er einen Brief erhält, der eine viel grausamere Erklärung andeutet. Was ist damals mit seiner Mutter geschehen?
Kurz entschlossen reist er ins irische Städtchen Mulderrig, wo sie einst lebte. Dort findet er eine Verbündete in der alten Mrs Cauley, die überzeugt ist, Mahoneys Mutter sei ermordet worden. Andere Bewohner begegnen ihm mit Misstrauen und Ablehnung, denn sie sehen in seinen Zügen den Schatten einer Vergangenheit, die sie schon lange begraben wähnten … Doch Mahoney besitzt eine ungewöhnliche Gabe: Er kann Geister sehen, die ihn auf ihre eigene Weise unterstützen oder beeinflussen.
Die Handlung sprüht vor Einfallsreichtum; Jess Kidd verwebt Krimi, Urban Fantasy, Schelmen- und Entwicklungsroman zu einer stimmigen Mischung, gewürzt mit Humor und irischem Flair. Ich bin beeindruckt von ihrer literarischen Bandbreite: Drama und Tragik, Unterhaltsamkeit und Spannung, Liebe und feiner Witz, sie porträtiert alles mit der gleichen Leichtigkeit, ohne je ins Banale abzugleiten.
Ihre Sprache tanzt nur so durch die Geschichte, mit poetischen Worten, bildgewaltigen Beschreibungen und viel Charme und Ambiente. Sie schreckt allerdings auch vor dem Makabren nicht zurück.
Die Spannung baut sich schnell auf, und die Kombination aus Geheimnissen, ungelösten Rätseln und übernatürlichen Elementen sorgt für eine ganz eigene Note. Man sollte ja meinen, dass Geister der Logik und Schlüssigkeit abträglich wären! Tatsächlich fügen sie sich jedoch organisch in die Geschichte ein und tragen sogar zur Enthüllung der Geheimnisse bei.
Die Charaktere sind komplex und vielschichtig, gut ausgearbeitet und lebendig. Sie haben alle ihre Schrullen und Schwächen, und gerade das macht sie einnehmend und überzeugend.
Ich hatte viel Freude an diesem rundum außergewöhnlichen Roman.
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Der Roman "Der Freund der Toten" ist das Debüt von Jess Kidd und erscheint im Dumont Verlag.
Der irische, charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony geht davon aus, dass seine Mutter ihn 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben hat. 26 Jahre später erfährt er aus …
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Der Roman "Der Freund der Toten" ist das Debüt von Jess Kidd und erscheint im Dumont Verlag.
Der irische, charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony geht davon aus, dass seine Mutter ihn 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben hat. 26 Jahre später erfährt er aus einem Brief, Andeutungen, die ganz anders lauten. Was geschah damals wirklich? Er fährt nach Mulderrig, um seiner eigenen Geschichte auf die Spur zu kommen. Sein Auftreten beschert ihm die Blicke der Frauen, Männer und Fromme werden mistrauisch. Nur die alte Mrs Cauley hilft ihm, sie ist davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Doch wie sollen sie nach sovielen Jahren noch Informationen von den Dorfbewohnern bekommen. Sie bekommen Hilfe von Toten.
"Große Farne hatten sich rings um den Jungen entrollt, Baumwurzeln hatten ihn umschlossen, und Efeu hatte ihn geschwind eingehüllt. Äste hatten sich tief über seinen winzigen Kopf gebeugt und einen Blättersegen über ihn geschüttelt. Maulwürfe hatten sich blind und entschlossen durch den Boden gegraben und mit ihren kräftigen Krallen um ihn herum Erde aufgehäuft, " Zitat Seite 9
Meine Rezension enthält Spoiler!
Im irischen Dorf Mulderrig sind Fremde nicht unbedingt willkommen, noch weniger ist es Mahony, der auf Frauen zwar charmant wirkt, aber doch etwas Beunruhigendes an sich hat.
Er besucht das Dorf, um die wahren Hintergründe des Verschwindens seiner Mutter vor 26 Jahren zu erfahren. Aber die Dorfbewohner schweigen. Das facht die Entschlossenheit Mahonys nur um so mehr an und er versucht, sogar mit außergewöhnlichen Mitteln an die Informationen zu kommen. Er besitzt die Gabe, mit Toten sprechen zu können.
Neben einer poetischen fast märchenhaften Erzählweise, Spannung und schwarzem Humor bietet das Buch eine tolle Story mit ungewöhnlichen Charakteren und ausgiebigen Landschaftsbeschreibungen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass so viel Abwechslung zu bieten hatte.
Diese ungewöhnliche Mischung aus Spannung, Fantasy und Märchen ist einfach einmal etwas anders und überrascht ungemein.
Auch mit ihrer wunderbar poetischen Erzählweise hat mich Jess Kidd gepackt. Sie vermag es Bilder mit Worten zu malen und das gelingt ihr besonders gut in den Landschaftsbildern. Es gibt singende Holzwürmer, tanzendes Sonnenlicht, die leuchtende Feder eines Feuervogels und einige Besonderheiten mehr. Von diesen Bildern konnte ich nicht genug bekommen. Doch die Autorin beschreibt auch einige Grausamkeiten, die ich erschrocken und verwundert zur Kenntnis genommen hebe, wie das monströses Küken oder andere tierische Barbareien. Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll. Auf jeden Fall schafft die Autorin mit ihrer Erzählkraft eine unglaubliche Atmophäre, die mich gefesselt hat. Was ich allerdings von der bunten Mischung verschiedenster Genres nicht behaupten kann. Der Inhalt enthält kriminalistische Ansätze, Fantasy, schwarzen Humor, mystische Figuren und übernatürliche Fähigkeiten. Das erfordert vom Leser schon eine gewisse Fähigkeit, Wahrheit und paranormale Dinge nicht zu hinterfragen, sondern die gemeinsame Koexistenz als gegeben hinzunehmen. Ich bin sehr realistisch und daher haben sprechende Tote bei mir auch keine Chance.
Protagonist Mahony befragt auf seiner Suche nach der Wahrheit über seine Mutter nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch die verstorbenen Figuren, mit denen er dank einer besondere Gabe kommunizieren kann. Wer nun lebendig oder tot war, hat sich mir nicht immer eindeutig erschlossen.
Daher bin ich bei diesem Werk mit meiner Beurteilung auch eher zwiegespalten.
Da es sich um ein Debüt handelt, gebe ich noch gerade 4 Sterne. Dieser Erzählstil ist etwas ganz besonderes und ich möchte gern mehr von der Autorin lesen. Vielleicht findet ihr nächstes Buch mal realistischere Anklänge, denn hier ging es doch recht speziell zu. Auch die Tierquälereien haben in Romanen nichts zu suchen.
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Eine ungewöhnliche Literatur-Entdeckung
Mahony (Jahrgang 1950) wächst in einem Waisenhaus in Dublin auf. Stets wurde ihm erzählt, dass seine Mutter ihn aus Desinteresse dort abgegeben hat. 26 Jahre später erhält er einen Brief, indem es Hinweise gibt, dass alles doch …
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Eine ungewöhnliche Literatur-Entdeckung
Mahony (Jahrgang 1950) wächst in einem Waisenhaus in Dublin auf. Stets wurde ihm erzählt, dass seine Mutter ihn aus Desinteresse dort abgegeben hat. 26 Jahre später erhält er einen Brief, indem es Hinweise gibt, dass alles doch anders war. Daraufhin reist er in seinen Heimat-Ort Mulderrig, ein Dorf, das im wahrsten Sinne des Wortes am Ende der Welt liegt. Dorthin verläuft sich niemand zufällig. Er möchte das Geheimnis lüften, was mit seiner Mutter wirklich geschah. Ein Geheimnis, das der Leser bereits auf den ersten Seiten des Buches erfährt, auch wenn ihm die Person des Täters vorerst verborgen bleibt.
Ein solch ungewöhnliches Buch habe ich lange nicht gelesen! Eine bunte Mischung aus Krimi, Thriller, Mystery, Fantasy und außerdem noch humorvoll. Dabei in einer üppigen, bildhaften Sprache geschrieben, dass es wirklich eine wahre Freude ist ihm zu folgen.
Geradezu wunderbar sind Jess Kidd, die hier ihren Debütroman vorlegte, die Charaktere gelungen. Wobei gerade die "Nebenrollen" herzerfrischend und raumfüllend ausgearbeitet wurden. Ob es sich um die dahinsiechende ehemalige Theaterschauspielerin Mrs. Cauley handelt, die in einem Labyrinth von Büchern lebt, die selbst ein Eigenleben zu besitzen scheinen. Oder ihre Freundin Bridget, die schon etwas besonders ist, den Dorfgeistlichen Father Quinn, die verbiesterte Witwe Annie Farelly, die hellsichtige Mrs. Lavelle und deren Tochter Teasy oder den Wirt Tadhg (wie auch immer das ausgesprochen wird). Es gibt noch etliche mehr und jede hat ihren ganz eigenen Charakter.
Ganz zu schweigen von den Toten, die Mahony regelmäßig sieht und mit manchem auch spricht. Auch diese sind liebevoll ausgearbeitet mit allen möglichen Schrullen und oft sehr skurril, weil Tote eben nicht die sind, die sie einmal waren. Meist haben sie keinen Einfluss auf die Nachforschungen, jedoch ergeben sie insgesamt ein rundes Gesamtbild und eine dichte Atmosphäre.
Ich gebe zu, dass ich vor allem nach Lesepausen manchmal Probleme hatte, die einzelnen Personen problemlos wieder zuzuordnen. Ich habe mit Namen generell so meine Probleme. Ein Personenregister wäre hier hilfreich gewesen.
Die Geschichte selbst ist durchaus abwechslungsreich und spannend und schlägt so manchen Haken. Manches ist wirklich fast absurd - man darf nicht erwarten, dass es immer mit rechten Dingen zugeht. Man muss sich einfach auf eine verwegene Story einlassen, was aber eigentlich von vornherein klar sein dürfte bei einem Buch, in dem der Protagonist mit Toten plaudert.
Dabei beweist die Autorin, dass sie auch Sinn für Humor hat. Vor allem Situationskomik liegt ihr. Ein Beispiel (Seite 348/349):
"Der Priester blinzelt hinauf in die Wolken, während sich Schaum in seinen Mundwinkeln sammelt. Dann rollt er auf den Bauch, rappelt sich mühselig hoch und humpelt den Gartenweg hinunter davon.
Unter Drogen, ohne Hose und nach Rache schreiend."
Bei allem kommt die Spannung nicht zu kurz, wobei sie keine Horroreffekte verwendet. Etwaige Brutalitäten werden nicht ausgespart, aber keinesfalls effekthaschend eingesetzt, sondern für mich angenehm sachlich und distanziert beschrieben.
Sehr gut gefiel mir die immer wieder wechselnde Zeitebene. Mal das Jahr 1950, mal 1968 jedoch meist 1976. So kommt der Leser Stück für Stück näher an die Wahrheit heran.
Fazit: Insgesamt ein spannender, abwechslungsreicher Roman für Leser, die sich auch auf etwas mystische Romane einlassen können. Die bildhafte Fabulierkunst und die phantastischen Charaktere machen einfach nur Spaß!
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Dieses Buch habe ich über buecher.de von dem Dumond zur Verfügung gestellt bekommen (Rezensionsexemplar). Es ist nicht wirklich mein Genre und ich war zu beginn nicht wirklich überzeugt von dem Klappentext, dennoch gab ich dem Buch eine Chance und habe es begonnen zu lesen.
Meine …
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Dieses Buch habe ich über buecher.de von dem Dumond zur Verfügung gestellt bekommen (Rezensionsexemplar). Es ist nicht wirklich mein Genre und ich war zu beginn nicht wirklich überzeugt von dem Klappentext, dennoch gab ich dem Buch eine Chance und habe es begonnen zu lesen.
Meine Meinung
Ich war durch den Klappentext richtig gespannt auf das Buch, auch wenn ich nicht so gerne solche mysteriöse Bücher lese. Auf dem Umschlag seht zwar es ist ein Roman, für mich war es aber eher ein Thriller mit Fantasystellen. Ich konnte mich nicht so richtig an den Schreibstil gewöhnen was es noch zusätzlich etwas schwerer gemacht hat. Die Geschichte an sich hat mich wirklich interessiert und war von beginn an sehr packen und spannend. Was zu beginn im Prolog passiert nimmt uns eine Sache vorweg die Malory während seiner Reise nicht weiß und somit fiebert man immer mit wann er es den endlich herausfindet.
Leider konnte ich mich mit der Tatsache der Geister die er sehen kann nicht richtig anfreunden. Die Idee war sehr cool, dennoch leider nicht so ganz meins. Auch wie alles beschrieben ist, wenn er auf einen Geist trifft, ist unglaublich gut, die Beschreibung, das Aussehen der Geister und die sichtbaren Wunden welche sie haben sterben lassen sind sichtbar.
Leider schweift die Autorin auch hier etwas ab. Die Landschaftsbeschreibungen sind meiner Meinung nach etwas zu detailliert und hätten alles durch eine kürzere Beschreibung einfacher gemacht.
Zitat
Worte können fliegen. Sie sausen durch Fenster, über Zäune, zwischen Barhockern hindurch und durch Gärten. Sie bewegen sich schnell von Mund zu Ohr, von Ohr zu Mund. Und unterwegs gewinnen sie an Tempo und Gewicht und Substanz und Schwerkraft. Bis sie mit einem satten Geräusch landen, Wurzeln schlagen und so schnell wachsen wie besonders unbezähmbare Bohnenranken. (S.71)
Fazit
Ich habe es zwar nicht bis zum Ende gelesen, dennoch hat sich die Geschichte interessant angehört. Sie war nur nicht ganz nach mein Geschmack. Leider, so war ich gezwungen es abzubrechen, schließlich soll man sich nicht durch Bücher quälen.
Sterne: ✴ ✴ ✴ von 5 möglichen Sternen
Klappentext
Der charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht beunruhigt die Bewohner von Anfang an. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der Aufklärung des mysteriösen Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin. Furchtlos, wie sie ist, macht die Alte nichts lieber, als in den Heimlichkeiten und Wunden anderer herumzustochern. Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere exzentrische Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören …
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eBook, ePUB
Der Debütroman von Jess Kidd ist die Geschichte einer Suche - nach der eigenen Herkunft, nach Zugehörigkeit und auch nach Liebe. Gleichzeitig ist es ein mysteriöser Krimi mit übernatürlichen Anklängen, eine Ansammlung mehr als ungewöhnlicher Charaktere und eine …
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Der Debütroman von Jess Kidd ist die Geschichte einer Suche - nach der eigenen Herkunft, nach Zugehörigkeit und auch nach Liebe. Gleichzeitig ist es ein mysteriöser Krimi mit übernatürlichen Anklängen, eine Ansammlung mehr als ungewöhnlicher Charaktere und eine Anhäufung skurriler Ereignisse. Die Bücher von Jess Kidd sind schwer einzuordnen, und gerade das macht sie so besonders. Der Charme offenbart sich in den vielen einzigartigen und unerwarteten Details, die auf jeder Seite überraschen und eine Vorhersehung der Ereignisse (und eine Zusammenfassung der Handlung) fast unmöglich machen. Man weiß nicht wo die Reise hingeht, aber am Ende löst sich alles schlüssig auf und lässt einen überrascht aber zufrieden zurück.
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Was für eine ungewöhnliche Geschichte! Ich habe mich anfangs tatsächlich ein wenig schwer getan, sowohl mit dem Schreibstil als auch mit den Personen. Besonders die vielen Toten fand ich unglaublich verwirrend. Nach und nach kam ich aber immer besser damit klar und die Story wurde …
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Was für eine ungewöhnliche Geschichte! Ich habe mich anfangs tatsächlich ein wenig schwer getan, sowohl mit dem Schreibstil als auch mit den Personen. Besonders die vielen Toten fand ich unglaublich verwirrend. Nach und nach kam ich aber immer besser damit klar und die Story wurde immer besser. Mahony ist eine mir sehr sympathische Figur. Und auch Mrs. Cauley, Bridget und Shauna fand ich absolut reizend. Die Geschichte ist einfach toll.
Fazit:
Wenn man sich auf die Story einlassen kann, wird man sicher begeistert sein.
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„Der Freund der Toten“ ist ein 2017 herausgegebener Spannungsroman aus dem Dumont Verlag, der eine poetische Schreibweise, fantastische Elemente und Krimiaspekte vereint. Mittlerweile hat sich der Dumont Verlag zu einem meiner Favoriten gemausert, weil er erfahrungsgemäß ein …
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„Der Freund der Toten“ ist ein 2017 herausgegebener Spannungsroman aus dem Dumont Verlag, der eine poetische Schreibweise, fantastische Elemente und Krimiaspekte vereint. Mittlerweile hat sich der Dumont Verlag zu einem meiner Favoriten gemausert, weil er erfahrungsgemäß ein Händchen für besondere Literatur hat. Nachdem mich die Leseprobe bereits unglaublich begeisterte, fieberte ich auf dieses Buch hin. Und auch wenn es kleine Schwächen aufweist, hat es mich insgesamt überhaupt nicht enttäuscht.
Da dieses übrigens der Debut Roman der englischen Autorin ist (und sie derzeit an einem weiteren Werk arbeitet), erwarte ich Großes!
Aber worum geht es überhaupt?
Mahony, ein 26-jähriger, sehr charmanter Waisen“junge“ muss erfahren, dass seine Vergangenheit, von der er selbst kaum etwas weiß, von Dramatik geprägt war. Anscheinend hat seine Mutter ihn doch nicht einfach abgeschoben, sondern ein dramatisches Ende genommen. Und das verschlafene irische Nest, Mahonys Geburtsort Mulderrig, scheint sich schützend vor eine grausame Wahrheit zu stellen und den in eigener Sache ermittelnden Jungen dringend loswerden zu wollen. Doch die Toten sprechen ihre eigene Sprache und scheinen ihrerseits Pläne zu schmieden…
Obwohl Mahony den Großteil des Dorfes mit seinem Charme umgarnen kann, muss er sich ständig neuen Anforderungen und Anschlägen stellen, was die Geschichte permanent spannend macht. Zumal man natürlich auch nicht weiß, wem überhaupt zu trauen ist.
Das Konstrukt ist ja kein neues, weder in der Literatur, noch in Filmen; Ermittler oder anderer Protagonist kommt in ein Dorf, um Fall xy zu lösen, wird von der Dorfgemeinschaft im besten Fall abgelehnt und muss in ein Morast des Schweigens abtauchen. Abgesehen davon, dass ich dieses Konstrukt wahnsinnig gerne mag (man lese nur bspw. den überaus gelungenen Kriminalroman „Broadchurch“!), ist die Geschichte von Jess Kidd aber zudem noch originell und von einem permanenten Mystiknebel eingehüllt.
Ich möchte noch mal ganz besonders auf den wunderschönen, poetischen und märchenhaften Schreibstil der Autorin hinweisen, der den Roman allein zu etwas sehr besonderem macht.
Es gibt aber noch weitere Besonderheiten, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Mahony ständig von Toten umgeben ist und mit ihnen interagieren kann.
Teilweise fand ich das Zwischenspiel von Protagonist und den Toten etwas löchrig (auf ihre Plausibilität bezogen), aber darüber habe ich versucht hinwegzusehen ( Debut!)
Eine weitere Besonderheit ist die liebenswerte, aber doch ziemlich verschrobene Mrs Cauley, die Mahony in seinem Anliegen, die Wahrheit aufzudecken, unterstützt. Die alte Dame ist nicht gerade jemand, den man als umgänglich bezeichnen würde und hat zudem ziemlich eigene Ermittlungsmethoden. Sie hat der Geschichte sehr viel Witz und noch mehr Charme verliehen, irgendwie hatte sie doch auch Grundzüge von einer sehr bissigen Miss Marple.
Alles in Allem habe ich das Debut der Autorin unglaublich genossen, mich auf der ersten Seite in ihren Schreibstil verliebt und beschlossen, dass ihr nächstes Buch sofort bei mir einziehen wird. Leseempfehlung!
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Inhalt:
Mahony wächst im Waisenhaus auf und erhält erst mit 26 Jahren einen Hinweis auf seine Vergangenheit. Natürlich macht sich der junge Mann auf den Weg zu seiner Geburtsstadt und wird von vielen unerlösten Seelen begleitet, denn Mahony hat eine Gabe: er kann die Toten sehen …
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Inhalt:
Mahony wächst im Waisenhaus auf und erhält erst mit 26 Jahren einen Hinweis auf seine Vergangenheit. Natürlich macht sich der junge Mann auf den Weg zu seiner Geburtsstadt und wird von vielen unerlösten Seelen begleitet, denn Mahony hat eine Gabe: er kann die Toten sehen und mit ihnen sprechen ...
Schreibstil:
Der Duktus von Jess Kidd ist unbeschreiblich schön! Ihre Art Dinge zu beschreiben, Gefühle auszudrücken und die Gabe, jedem Regentropfen ein Gesicht zu verpassen, ist meiner Meinung nach einmalig!
Der Ausdruck war sogar besser als die eigentliche Handlung der Lektüre, denn diese konnte mich nicht überzeugen. Teilweise sehr brutal geht es in dieser Geschichte gegen Tiere zu und das musste ich erstmal verdauen. Auch die Menschen untereinander schenken sich nichts. Und das schlimmste: das Ende blieb irgendwie offen und es schreit förmlich nach einer Fortsetzung. Die ich allerdings aufgrund der sprachgewaltigen Erzählung auch kaufen würde :D
Charaktere:
Besonders gefallen hat mir, dass diese nicht bis ins Detail beschrieben wurden. Jess Kidd beschreibt bei allen die Eckdaten, gefüllt werden die Charaktere aber durch die eigene Vorstellungskraft. Dies regt die eigene Phantasie an und fördert eine stärkere Bindung zu den Charakteren. So waren mir einige sehr sympathisch, andere eher weniger.
Cover:
Mit dem Cover konnte ich nicht viel anfangen und kann jetzt, nach dem Lesen, nur etwas mit den Blumen verbinden, wenn ich lange nachdenke. Ich glaube, da hätte ein altes Haus mit einem Priester oder eine Insel im Wasser besser gepasst.
Fazit:
Ein Buch, welches mit so einer Sprachgewalt geschrieben wurde, dass ich immer noch geplättet bin, allerdings konnte mich die Handlung nicht überzeugen, daher gibt es nur 4 Sterne für diese Lektüre und eine Leseempfehlung an Literaturfreunde.
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Der Anfang des Buches kommt sehr "fantastisch" daher. Es bleiben auch ein paar mystische Dinge im weiteren Verlauf der Geschichte erhalten, doch sind sie so in sie integriert, dass man sie einfach so glaubt und annimmt.
Manches ist etwas nervig geschrieben, wird wiederholt. Das passt …
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Der Anfang des Buches kommt sehr "fantastisch" daher. Es bleiben auch ein paar mystische Dinge im weiteren Verlauf der Geschichte erhalten, doch sind sie so in sie integriert, dass man sie einfach so glaubt und annimmt.
Manches ist etwas nervig geschrieben, wird wiederholt. Das passt aber wieder zur Geschichte.
Ich finde diese Buch sehr interessant und könnte es kaum weglegen, aber es ist nicht für jeden etwas.
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