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Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2024
Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1
Bohlmann, Sabine

Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1


ausgezeichnet

Man möchte das eigene "Normalsein" hinterfragen

Die 9-jährige Ottilie Schmidt freut sich, dass in das Nachbarhaus nach langem Leerstand eine Familie einzieht. Sie hofft sich mit den Kindern anfreunden zu können um weniger einsam zu sein. Als sie die Gelegenheit bekommt die neuen Nachbarn kennenzulernen, braucht sie nicht nur Geduld, sondern vor allem starke Nerven. Denn Familie Grause ist originell, abenteuerlich, ausgefallen, außergewöhnlich, beachtlich und bemerkenswert! Dabei wären sie so gern einfach nur „normal“…

Ich mochte Ottilie von Anfang an, sie war mir sofort sympathisch und auch die neuen Nachbarn habe ich nach und nach in mein Leserherz geschlossen. Sie ist offen und sicher auch alles andere als „normal“.

Das Buch lebt von mal mehr mal weniger subtilem Witz und den einfach herzigen Figuren! Die liebevollen Illustrationen von Daniel Steudtner lassen sie lebendig werden.

Fazit: eine wunderbare Geschichte, in der man das eigene „Normalsein“ hinterfragen möchte; über Freundschaft und das Ausräumen von Vorurteilen gegenüber Personen, bei denen man sich nicht die Mühe gemacht hat sie näher kennenzulernen.

Bewertung vom 17.03.2024
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
Berg, Sibylle

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter


ausgezeichnet

Kuscheln, spazieren gehen und mit Tieren spielen.

Lisa ist 8, fast 9, aber für ihr Alter macht sie sich viele Gedanken um die Welt, das Leben, das Erwachsensein. Seit ihre Eltern arbeitslos sind, kümmert sie sich quasi um den Haushalt mit den spärlichen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Sie hat Angst. Sie wird gemobbt, von Klassenkameraden, fremden Jugendlichen und sogar ihrer Lehrerin. Niemand scheint Lisa zu mögen. Weil sie anders ist. Dann lernt sie eines nachts Walter kennen, dessen richtigen Namen sie kaum aussprechen kann, weil seine Außerirdischen-Reisegruppe ihn bei ihrem Ausflug auf die Erde vergessen hat. Seine Zivilisation ist fortschrittlich und so zeigt er Lisa, worauf es ankommt, und bringt ihr bei, wie sie sich wehren und gleichzeitig einige ihrer Probleme beseitigen kann.

Die Geschichte ist so wunderbar herzerwärmend. Lisa war mir sofort sympathisch. Auch, weil sie anders ist. Walter ist klug und besonnen. Einen Freund wie ihn kann sich jeder Mensch (oder Außerirdische) nur wünschen. Die Lösungen für Lisas wirklich ernste Sorgen und Probleme mag einfach klingen, aber auch die Umsetzung scheint gar nicht schwer. Seine Worte sind tiefsinnig, fast schon weise, denn seine Spezies weiß, was die wichtigen Dinge im Leben sind: Kuscheln, spazieren gehen und mit Tieren spielen. Merkt euch das!

Der Zeichenstil dieses Comicromans trifft nicht vollständig meinen Geschmack, für Kinder ist er aber sicher angenehm in Kombination mit dem Text.

Wunderbare Geschichte voller Klugheit, die zu Herzen geht.

Bewertung vom 15.03.2024
Der ehrliche Finder
Spit, Lize

Der ehrliche Finder


sehr gut

Gewaltiger Kurzroman

Jimmy ist ein einsamer 11-jähriger Junge, bis Tristan in seine Klasse kommt. Tristan ist mit seinen 7 Geschwistern und Eltern aus dem Kosovo geflohen und lernt mit Jimmys Hilfe Niederländisch und die Gepflogenheiten in seiner neuen Heimat kennen.
Ich fand es anfangs verwirrend, dass mit Belgischen Francs bezahlt wird. Die Handlung spielt also vor der Währungsreform. Es werden die politischen Hintergründe der Kosovo-Krise erwähnt und einigermaßen kindgerecht beschrieben.
Die Autorin hat eine ganz besondere Art Spannung in ihren Geschichten aufzubauen. Ich spürte beim Lesen, dass es viel mehr als eine nette Kindergeschichte über Freundschaft zu einer Flüchtlingsfamilie werden würde und bis zur letzten Seite, bis zum letzten Satz steigt die Aufregung und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der titelgebende "ehrliche Finder" ist Jimmy selbst, der sich als Sammler und Finder von Dingen sieht. Trotzdem fand ich den Titel nicht so richtig passend zur Geschichte, weil er abgesehen vom ersten Kapitel kaum eine wesentliche Rolle spielt.
Das Buch handelt ganz besonders von Freundschaft, vom Anderssein, von Familie und den Gedanken, die sich ein Kind zum Thema Flucht, Flüchtlinge und zu noch so vielen anderen Dingen macht.
Fazit: gewaltiger Kurzroman, dessen Geschichte sich langsam aufbaut, aber unerwartet endet.

Bewertung vom 03.03.2024
Sportstars erzählen (Leseanfänger, Bd. 1)
Gosens, Robin

Sportstars erzählen (Leseanfänger, Bd. 1)


sehr gut

Jeder (Sport) Star hat mal klein angefangen.
Robin Gosens, Spieler in der Fußballnationalmannschaft Deutschlands, erzählt in diesem Büchlein von seinem Weg zum Profi.
Ich selbst habe so ziemlich keine Ahnung von Fußball, weshalb mir bestimmte Redewendungen und Begriffe fremd und seltsam vorkamen ("... der in die Tiefe startet. Er pflückt die Kugel runter…“). Auch fehlten mir Informationen, auf welcher Position Robin spielt (denn meist hat man doch von Beginn an eine halbwegs feste Position, oder?) und warum man den Verein wechselt, bei dem lange gespielt wurde.
Sehr gut gefiel mir, dass es eben nicht ausschließlich um das Fußballspiel, sondern auch um Freundschaft, Familie und innere Konflikte geht. Der Weg zur Profikarriere war für Robin steinig und auch Rückschläge und Niederlagen gehören dazu.
Die große Schrift und reichlich farbige Illustrationen bieten ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Besonders gefielen mir auch kleine Quizze und Rätsel oder Fragen zum Gelesenen im Abschluss der Kapitel.
Klare Empfehlung für kleine (und große) fußballbegeisterte Leser und Leserinnen.

Bewertung vom 22.02.2024
Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2
Shireen, Nadia

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2


ausgezeichnet

Verrückt, verwirrend, durchgeknallt, abgedreht und herrlich skurril!

Auf zurück nach Grimmwald! Es handelt sich zwar um Band 2, dieser lässt sich jedoch problemlos ohne jede Vorkenntnis lesen. Ein paar kurze Beschreibungen der wichtigsten Protagonisten findet sich am Anfang. Und Erzähler-Assel Erik Dynamit ist auch wieder mit dabei. Er kommentiert die Geschichte und gibt hier und da Hinweise ab.
Kurz zum Inhalt: Die Fuchsgeschwister Ted und Nancy fühlen sich sehr wohl in Grimmwald, ihrer neuen Heimat. Doch dann entdecken sie einen anderen Ort, den Funkelforst, direkt nebenan. Er wird von schönen, sauberen, duftenden Tieren bewohnt. Der Bürgermeister Sebastian Silver möchte das auch für seine Nachbarn, doch zu unverschämten Bedingungen. Ted und Nancy brauchen einen Plan und alle Grimmwald-Bewohner müssen helfen ihr Zuhause zu retten!
Am Schluss gibt es keinen wirklichen Cliffhanger, aber eine kleine Aussicht und Hoffnung auf eine Fortsetzung.
Dieses Buch (wie schon Band 1) strotzt vor durchgeknallten Figuren, die alle mehr oder weniger einen an der Waffel haben. Aber sie sind auch Freunde und halten zusammen und stehen füreinander ein.
Da ist der ein wenig naiv-kindliche Ted; seine kluge und besonnene Schwester Nancy; das wirbelige Häschen Willow mit unzähligen Geschwistern; der sensible und mitfühlende Bürgermeister Titus; die kauzige Diva Ingrid und mein absoluter Favorit: Erzähler-Assel (und Sicherheitsbeauftragter!) Erik Dynamit!
Unterstützt wird die Geschichte durch witzige Illustrationen.
Ich kam beim Lesen aus dem Grinsen kaum heraus! Es ist so herrlich durchgeknallt und kreativ lustig! Ein schöner Kontrast und Abwechslung zu ernsten Themen und Büchern. Absolute Empfehlung für alle Altersklassen, die abgedrehte Geschichten und Figuren lieben.

Bewertung vom 31.01.2024
Ein kleines Geheimnis - Spiel mit mir und ich verrat es dir!
Ofner, Agi

Ein kleines Geheimnis - Spiel mit mir und ich verrat es dir!


sehr gut

Superniedliches Mitmachbuch für die Kleinsten mit schöner Botschaft

Auf hochwertigen und stabilen Pappseiten kann das Kind im Alter von ca. 2 Jahren (Empfehlung des Verlages) mit einem niedlichen Eichhörnchen interagieren: eine Nuss zuwerfen, es streicheln und vieles mehr. Am Schluss verrät es sein titelgebendes kleines Geheimnis.
Kleine (und sicher auch größere) Kinder werden von den niedlichen Illustrationen des putzigen Eichhörnchens begeistert sein und sicher gern mit ihm spielen. Die Schrift ist auch groß genug und lässt sich beispielsweise von älteren Geschwisterkindern gut vorlesen.
Aber am schönsten fand ich die wunderschöne Botschaft, die das kleine Geheimnis enthält. Die hat mich sehr gerührt und ich empfinde sie ganz besonders für Kinder als unheimlich wichtig.
Die festen Pappseiten halten sicher einigen hundert Berührungen durch Kinderhände stand. Zum Fühlen und besseren Interagieren könnte ich mir vorstellen, dass weiches Fell oder eine etwas erhabene Fläche für bestimmte Gegenstände noch spannender und angenehmer wären.

Bewertung vom 19.01.2024
Die Perlenjägerin
Beck, Miya T.

Die Perlenjägerin


sehr gut

Märchen im Märchen

Kai und Kishi sind Zwillingsschwestern in einem Land, in dem Zwillinge als Unglücksboten gelten. Sie sind Perlentaucherinnen, welche ebenfalls nicht angesehen sind. Bei einem Tauchgang wird Kishi von einem Monster, dem Geistewal, verschlungen und Kai begibt sich auf eine abenteuerliche Reise um ihre Seele zu retten. Die Unterstützung der Geister hilft ihr dabei nur bedingt. Doch ihr eigener starker Wille und ihr Mut weisen Kai immer wieder den richtigen Weg.
Ich brauchte ungewöhnlich lange um mich in die Geschichte hineinzufinden. Die vielen detailreichen Beschreibungen ließen meine Gedanken häufig vom hauptsächlichen Handlungsstrang abschweifen. Sie liest sich selbst wie eines der Märchen, die das Leben in dem Kaiserreich prägen. Kai fällt zu fast jeder Situation eine kleine Sage ein, die von Geistern, Dämonen, Füchsen oder törichten Menschen handelt. Diese Märchen im Märchen irritierten mich einige Kapitel lang, bevor ich Gefallen daran fand.
Das fiktive Kaiserreich Heiwadei, in dem Kai lebt, erinnert nicht zufällig an Japan. Im Einband findet sich eine schöne Übersichtskarte, auf der sich ihr Weg nachverfolgen lässt.
Ein Hinweis für alle, die am Anfang mit dem Lesen beginnen: Am Schluss des Buches findet sich ein Glossar zum besseren Verständnis.

Bewertung vom 19.01.2024
Himmelwärts
Köhler, Karen

Himmelwärts


ausgezeichnet

Eine Geschichte vom Vermissen, von Tod und Leben und Lieben. Mit einer echten Astronautin! Liebevoll und zauberhaft illustriert.

Toni ist 10 und erzählt mir in diesem Buch ihre Geschichte. Sie und ihre beste Freundin YumYum (deren Rufnamen wir leider im Buch nicht erfahren) dürfen in einer Sommernacht im Garten zelten und haben einen ganz besonderen Plan: Kontaktaufnahme mit Tonis Mama, die angeblich nach ihrem Tod im Himmel lebt. Tatsächlich erreichen die Mädchen via Funk die Astronautin Zanna auf der internationalen Raumstation…
Die Erzählung enthält immer wieder Einschübe und Notizen, in denen auf die Vergangenheit eingegangen wird: wie Tonis Mama war und wie sie krank wurde.
Obwohl die Geschichte an einigen Stellen unterbrochen wird und auch die Handlung irgendwie durcheinander wirkt, konnte ich ihr hervorragend folgen. Zwei zehnjährige Mädchen stellen sich die wichtigen Fragen. Fragen nach dem Leben, dem Tod, dem Sinn, Familie…
Ich bin noch immer ganz überwältigt von der wundervollen Erzählweise der Autorin, die mich schon mit ihrem Roman „Miroloi“ begeistert und in Bann gezogen hat. Toni und YumYum sind so witzig und sympathisch und ich hab sie sofort ins Herz geschlossen. Ihre Freundschaft ist so besonders innig und ich wünsche jedem Menschen, solch eine Freundin oder einen Freund zu finden!
Eine herzerwärmende Geschichte für einfach alle!

Bewertung vom 05.01.2024
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Von der Liebe zu den Farben

Robin ist umgezogen, in eine neue Stadt, in der alles (und jeder) grau zu sein scheint. Mit ihrem geliebten gelben Regenmantel fällt sie darin sofort auf und das scheint einige Personen gewaltig zu stören. Robin vermisst die Farben sehr und begibt sich auf die Suche nach ihnen. Und nach einer Lösung für das Problem der Farblosigkeit.
Die Illustrationen in diesem Buch sind wahre Kunstwerke! Obwohl viele der (Doppel-)Seiten ganz in Grautönen gehalten, erzielen sie eine gewaltige Wirkung: Ich kann Robins Traurigkeit direkt nachempfinden, weil auch mich die graue Stadt eher depressiv als fröhlich stimmt. Gleichzeitig freue ich mich (genau wie Robin) über jeden kleinen Farbtupfer.
Die Geschichte ist in einfachen Worten geschrieben, fast erinnert sie mich an ein Märchen. Sie handelt von Freundschaft und davon, für seine Wünsche und Bedürfnisse einzustehen. Außerdem gibt es noch im Anhang einen kleinen Exkurs in die Farbenlehre.

Bewertung vom 04.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


sehr gut

Spannend, tragisch, vielschichtig- ein großartiger Neuhaus. Wermutstropfen: hohe Fehlerquote

Der 11. Fall der Taunus-Kriminalroman-Reihe ist für die Kriminalhauptkommissare Pia Sander und Oliver von Bodenstein besonders tragisch: ein 16-jähriges Mädchen wurde getötet. In ihrem Freundeskreis und der Familie gibt es keine Verdachtsmomente. Doch sie muss etwas verborgen haben. Ein weiterer ungewöhnlicher Todesfall bereitet den ermittelnden Beamten Sorgen…
Nele Neuhaus gelingt es erneut ein spannendes Szenario zu erschaffen und so kurzweilig wie mysteriös verschiedene Handlungsstränge zu verknüpfen, die mir beim Lesen reichlich Fragen und Rätsel aufgeben und sich doch am Schluss zusammenfügen.
Ich lese die Bücher der Autorin sehr gern, da sie nur selten Längen aufweisen und die Figuren authentisch wirken. In diesem Buch wird nicht nur die Herkunftsfrage potentieller Täter gestellt, sondern auch sensibel mit dem Thema „verwaiste Eltern“ umgegangen. Vater und Mutter des Mädchens leiden auf verschiedene Weise und dies nahezubringen ist ein hervorragendes Beispiel großartigen Schreibstils.
Das Ende ist für mich ein wenig... schnell. Ich hätte es mir ausführlicher gewünscht.
Sehr ärgerlich hingegen fand ich die häufigen Fehler (Zeitabstände, Zeitlinien, fehlende Wörter), die besonders einer Bestsellerautorin und einem großen Verlag schlecht stehen. Hoffentlich werden sie in den folgenden Auflagen korrigiert.