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Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. Die Woche, in der sich drei junge Serben auf den Weg nach Sarajevo machen. Dort soll Franz Ferdinand, Thronfolger Österreich-Ungarns, einem Militärmanöver beiwohnen - und sterben. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen, und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu retten und eine diplomatische Katastrophe zu vermeiden ...Ulf Schiewe lässt uns diese entscheidende Woche der europäischen Geschichte hautnah miterleben - pack...
Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. Die Woche, in der sich drei junge Serben auf den Weg nach Sarajevo machen. Dort soll Franz Ferdinand, Thronfolger Österreich-Ungarns, einem Militärmanöver beiwohnen - und sterben. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen, und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu retten und eine diplomatische Katastrophe zu vermeiden ...Ulf Schiewe lässt uns diese entscheidende Woche der europäischen Geschichte hautnah miterleben - packend und extrem spannend.
Ulf Schiewe wurde 1947 im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete lange als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte über zwanzig Jahre im Ausland, unter anderem in der Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50.
Produktdetails
- Bastei Lübbe Taschenbücher 17903
- Verlag: Bastei Lübbe
- Artikelnr. des Verlages: 17903
- 1. Aufl.
- Seitenzahl: 512
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 21. November 2019
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 126mm x 31mm
- Gewicht: 432g
- ISBN-13: 9783404179039
- ISBN-10: 340417903X
- Artikelnr.: 56542859
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Mit Der Attentäter zeigt Ulf Schiewe einmal mehr, warum er zu den besten Autoren des Genres zählt." Alessa Schmelzer, Histo-Journal
"Dabei wird es ein schwerer Gang werden, ein Selbstmordkommando. Gewaltige Überwindung wird es kosten, darüber ist er sich im Klaren! Wer will schon sterben, auch wenn er ohnehin todgeweiht ist?" (Buchauszug)
Sarajevo Juni 1914:
Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin …
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"Dabei wird es ein schwerer Gang werden, ein Selbstmordkommando. Gewaltige Überwindung wird es kosten, darüber ist er sich im Klaren! Wer will schon sterben, auch wenn er ohnehin todgeweiht ist?" (Buchauszug)
Sarajevo Juni 1914:
Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie besuchen die Stadt. Es gibt das Gerücht, das Attentäter einen Anschlag auf den Thronfolger planen. Major Rudi Markovic vom Geheimdienst versucht alles, um Näheres zu erfahren, um notfalls das Attentat zu verhindern, damit es zu keiner diplomatischen Katastrophe kommt. Nach dem gelungenen Militärmanöver, möchte der Thronfolger und seine Gattin, mit einem Korso kurz vor der Abreise, noch dem Volk zujubeln. Dabei kommt es zu einem Attentat das Gavrilo Princip und weitere Gefährten angezettelt haben.
Meine Meinung:
Das düstere Cover mit der blutbesudelten Uniformjacke passt sehr gut zu der historisch belegten Geschichte. Der Schreibstil ist informativ, bestens recherchiert, unterhaltsam und mitunter ein wenig langatmig. Die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand war mir vom Geschichtsunterricht schon ein wenig bekannt. Das bei diesem Attentat jedoch auch seine Gattin Sophie, Mutter dreier Kinder ums Leben kam, war mir nicht mehr bewusst. Ulf Schiewe, Autor mehrerer historischer Bücher hat hier durch seine gute Recherche und dem vielen Hintergrundwissen, die letzte Woche vor dem Attentat in einen realistisch, fiktionalen Roman ausgearbeitet. Die fiktive Figur von Major Rudi Markovic mit seinem extravaganten Privatleben wird hier sehr gut hinzugefügt. Ich konnte mir dabei gut vorstellen, dass es genauso geschehen sein könnte. Natürlich wissen die meisten, dass dieses Attentat nicht gut ausgegangen ist und es schlussendlich durch die Ermordung zum 1. Weltkrieg gekommen ist. Trotzdem fiebert man besonders mit der sympathischen, warmherzigen Herzogin Sophie mit. Insbesondere der Verlust der Eltern für ihre Kinder ging mir besonders nahe. Interessant jedoch waren besonders die drei Handlungsstränge zwischen Täter, Opfer und Ermittler, die hier abwechselnd in Erscheinung treten. Dadurch bekam ich zu spüren, warum und mit welcher Wut die Täter dieses Todeskommando überhaupt gemacht haben. Ebenfalls die Opfer die mir sehr viel näher gekommen, als ich es in jeglichem Geschichtsunterricht bisher erfahren hatte. Die cleveren Ermittler die unter Rudi Markovic zwar einen sehr gewieften, cleveren Mann hatten der jedoch leider, nicht gehört wurde. Ob es wohl daran lag, weil er Jude war? Man spürt zudem, wie naiv das Ganze damals ablief, das es zu solch verheerenden Fehlern kam. Heute würde sicher keiner mehr einen solchen Thronfolger unter diesen Bedingungen in einem Korso fahren lassen. Selbst wenn Herzog Franz Ferdinand vom eigenen Volk nicht gerade hochgeschätzt wurde, wirkte er auf mich recht menschlich und nicht unsympathisch. Besonders da er durch seine große Liebe zu Sophie und seinen Kindern hier auf mich viel sympathischer auftritt. Selbst die Täter der Mlada Bosna, die die Geheimorganisation Schwarze Hand angeworben hat und die gerade wegen ihrer Jugend hier ab und an ins Zweifeln kommen, lassen mich milde für sie stimmen. Sie konnten sich sicher nicht vorstellen, was das Ganze für Konsequenzen hatte. Der Epilog am Ende hat mich sehr gefreut, dazu die genaueren Anmerkungen des Autors, die noch sehr informativ waren. Trotz allem hat das Buch mitunter ein paar Längen, die man sicher hätte kürzen können, darum von mir 4 1/2 von 5 Sternen.
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Für mich wieder ein Meisterwerk
Meine Meinung
Der Autor Ulf Schiewe schafft es mit seinen wundervollen Romanen immer wieder aufs neue, historische Geschichte neu aufleben zu lassen.
Bis auf ein paar wenige fiktive Protagonisten, hat der Autor viele reale Romanfiguren mit ausgewählt, …
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Für mich wieder ein Meisterwerk
Meine Meinung
Der Autor Ulf Schiewe schafft es mit seinen wundervollen Romanen immer wieder aufs neue, historische Geschichte neu aufleben zu lassen.
Bis auf ein paar wenige fiktive Protagonisten, hat der Autor viele reale Romanfiguren mit ausgewählt, die eine wichtige Rolle vor und während der Zeit des Attentats auf Franz Ferdinand gespielt haben. Ich liebe es wie dies alles miteinander verwoben wird und der Leser einen guten Einblick in die Geschehnisse bekommt. Nicht zu vergessen sind die akribischen Recherchen, die Ulf Schiewe immer für seine Romane unternimmt.
Sein Schreibstil ist mitreißend und spannungsgeladen, so da ich absoluten Lesespaß empfunden habe. Für mich war es zumal noch spannender, da mir dieses Kapitel der Geschichte nicht in diesem Umfang bekannt war.
Wieder ein Werk des Autors, dem ich gerne fünf Sterne vergebe.
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„Der Attentäter“ erzählt eine Geschichte, von der jeder Mensch in Europa gehört hat, hat sie doch eine der schlimmsten Katastrophen der Neuzeit nach sich gezogen. Die Hintergründe dieses Anschlags werden mit dem Buch in ein Licht gerückt, das in seiner …
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„Der Attentäter“ erzählt eine Geschichte, von der jeder Mensch in Europa gehört hat, hat sie doch eine der schlimmsten Katastrophen der Neuzeit nach sich gezogen. Die Hintergründe dieses Anschlags werden mit dem Buch in ein Licht gerückt, das in seiner Aktualität geradezu erschreckend ist. Geboren aus Nationalstolz und der Überheblichkeit des Stärkeren entwickelt sich eine Spirale, die unweigerlich im Chaos enden muss. Die Erzählstruktur, die sich zwischen der österreichisch-ungarischen und der bosnischen Seite abwechselt, macht diese Spirale für den Leser gut erlebbar. Wer sich dann noch die Mühe macht, nach dem Lesen des Buches die zeithistorischen Ereignisse nachzurecherchieren, wird mit der Erkenntnis belohnt, dass der Autor es verstanden hat, dem Leser politische Zusammenhänge in einem Gewand nahezubringen, das den Leser mitfiebern lässt. Der Leser lernt, beide Seiten zu verstehen, und wird sich unweigerlich für eine Seite entscheiden müssen, denn auch ohne nähere Kenntnis der historischen Abläufe erlangt man schnell ein Gefühl für das Geschehen. Überrascht hat mich beim Lesen, dass dieses Attentat mit ein wenig mehr Weitsicht und Toleranz, deren Ansätze durchaus da waren, aber aus politischen und auch egoistischen Gründen ignoriert wurden, hätte verhindert werden können, womöglich mit der Vermeidung einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte.
Fazit: Wenn „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ über den gesunden Menschenverstand siegt, geht das schief – immer.
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Es war ein ungewöhnliches, spannendes Buch. Ein Leseabenteuer weil ich den Schluss und seine Folgen schon kannte, nicht weil es im Prolog stand, sondern weil jeder weiß dass das Attentat von Sarajewo zum 1. Weltkrieg geführt hat.
Es sind auf einmal keine geschichtlichen Personen …
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Es war ein ungewöhnliches, spannendes Buch. Ein Leseabenteuer weil ich den Schluss und seine Folgen schon kannte, nicht weil es im Prolog stand, sondern weil jeder weiß dass das Attentat von Sarajewo zum 1. Weltkrieg geführt hat.
Es sind auf einmal keine geschichtlichen Personen mehr, sondern Figuren in einem Roman mit denen man mit fiebert, hofft und sich auch über sie aufregt.
Vor allem in den handelnden Personen konnte man gut Paralelen zur Gegenwart finden. Junge verblendete verführte Männer, Entscheidungsträger die von ihrer eigenen Großartigkeit überzeugt sind, Experten die überhört werden,
Es ist kein geschichtliches Werk, denn der Thriller besteht nicht nur aus Fakten sondern die tatsächlichen Figuren haben eine eigene Geschichte bekommen die wir aus der Historie nicht kennen können. Sie werden menschlich dargestellt, in einem wissenschaftlichen Werk sind sie Daten die aneinander gereiht werden. Hier haben sie Macken, sie lieben und sie streiten. Es gibt Dialoge wie sie stattgefunden haben könnten. Das ganze reale Geschehen ist ausgeschmückt worden, nicht zu bunt aber es ergibt ein schönes Bild.
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1914. Franz Ferdinand, der Thronfolger Österreich-Ungarns, reist gemeinsam mit seiner Frau zu einem Militärmanöver nach Sarajevo. Was als diplomatischer Besuch geplant war endet in der Katastrophe. Der Thronfolger wird bei einem Attentat ermordet und Europa in den ersten Weltkrieg …
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1914. Franz Ferdinand, der Thronfolger Österreich-Ungarns, reist gemeinsam mit seiner Frau zu einem Militärmanöver nach Sarajevo. Was als diplomatischer Besuch geplant war endet in der Katastrophe. Der Thronfolger wird bei einem Attentat ermordet und Europa in den ersten Weltkrieg gestürzt. Die Handlung von »Der Attentäter« beginnt eine Woche vor dem Anschlag und endet mit eben diesem.
Darum geht’s
Während sich Franz Ferdinand und seine Frau auf die Reise vorbereiten wird an anderer Stelle bereits der Anschlag auf sie geplant. Gerüchte über eine drohende Gefahr sind dem Geheimdienst zu Ohren gekommen und so wird unter großem Zeitdruck versucht mehr herauszufinden. Denn die Reise soll weder abgesagt noch sollen die Sicherheitsvorkehrungen verschärft werden. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
Meine Meinung
Abwechselnd wird aus Sicht der Monarchen, des ermittelnden Geheimdienstes und der Attentäter berichtet. Kurze Kapitel und schnelle Perspektivwechsel bringen viel Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Der Ausgang des Buches ist wohl jedem bekannt, doch an die Hintergründe zum Attentat selbst erinnert man sich weniger. Ulf Schiewe schafft es, diese Hintergründe auf spannende Art zu vermitteln.
Die meisten Figuren sind historisch belegt, sie werden lediglich durch ein paar fiktive Charaktere ergänzt. Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Attentäter. Anders als man vermutet, handelte es sich bei ihnen nicht um ausgebildete Kämpfer, sondern es waren todkranke Studenten, die im Leben nichts mehr als einen langsamen Tod zu erwarten hatten. Das Attentat selbst läuft dann ganz anders ab als ich erwartet hätte. Wer aus dem Geschichtsunterricht ähnlich lückenhafte Erinnerungen hat wie ich, der wird wohl auch nicht glauben können wie viel Ignoranz und Unvermögen hier letztendlich eine Rolle gespielt haben.
Fazit
Ein fundiert recherchierter Roman, der einen wichtigen Abschnitt unserer Geschichte sehr spannend vermittelt. Eine klare Leseempfehlung für jeden Geschichtsinteressierten.
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Gut recherchiert – fesselnd & lehrreich
„Der Attentäter“ ist ein äußerst spannender historischer Thriller des Autors Ulf Schiewe, in dem Fiktion und Fakten gekonnt miteinander verknüpft werden.
Das Buch umfasst lediglich eine Woche im Juni 1914 und zwar …
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Gut recherchiert – fesselnd & lehrreich
„Der Attentäter“ ist ein äußerst spannender historischer Thriller des Autors Ulf Schiewe, in dem Fiktion und Fakten gekonnt miteinander verknüpft werden.
Das Buch umfasst lediglich eine Woche im Juni 1914 und zwar die Woche vor dem Attentat auf den Thronfolger Österreich-Ungarns Franz Ferdinand. Drei junge Serben machen sich auf den Weg nach Sarajevo, um dort ihre Mission zu erfüllen. Durch entsprechende Gerüchte wird alles in die Wege geleitet, um dies zu verhindern und es beginnt ein spannender Wettlauf mit der Zeit.
Der Autor erzählt aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Im Wechsel erfährt man die Ereignisse aus der Sicht der Attentäter, dem Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau und aus der des Militärgeheimdienstes von Bosnien.
Die Handlungsstränge sind jeweils mit einer Orts- und Zeitangabe versehen und durch den schnellen Wechsel entsteht beim Lesen ein Sog, der es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Insgesamt ist der Schreibstil eher nüchtern und berichtend, aber trotzdem ausgesprochen unterhaltsam. Ulf Schiewe versteht es historische Fakten und Fiktives so miteinander zu verweben, dass das Buch zu einem echten Leseerlebnis wird. Besonders interessant fand ich die historischen Details aus dem Leben von Franz Ferdinand und seiner Frau. Hier und an vielen anderen Stellen wird deutlich wie ausgiebig recherchiert wurde.
Die Charaktere wirken authentisch und die Atmosphäre der Zeit kommt durch die Beschreibungen der Räumlichkeiten, der Kleidung und auch der Fortbewegungsmittel perfekt durch.
Die groben Hintergründe zu diesem Buch dürften wohl jedem bekannt sein, aber durch die weniger bekannten Einzelheiten und Einzelschicksale, erfährt man eine ganz neue Seite und Betrachtungsweise.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen - kann es Thrillerlesern und Liebhabern historischer Romane nur empfehlen - und bin gespannt auf weitere Werke des Autos.
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Autor Ulf Schiewe entführt die Leser in die Woche vor dem 28. Juni 1914. Das tödliche Attentat auf Habsburgs Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie ist der willkommene Anlass der Kriegstreiber in Deutschland und Österreich-Ungarn, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Die …
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Autor Ulf Schiewe entführt die Leser in die Woche vor dem 28. Juni 1914. Das tödliche Attentat auf Habsburgs Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie ist der willkommene Anlass der Kriegstreiber in Deutschland und Österreich-Ungarn, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Die verheerenden Folgen hat wohl keiner bedacht.
Obwohl der Ausgang des Buches bekannt ist, liest sich dieser historische Roman wie ein Thriller. Der Leser kann sich manchmal nicht des Gefühls erwehren, ein anderes Ende der Geschichte zu erwarten, zu erhoffen. Doch mit alternativer Geschichtsschreibung hat der Autor nichts am Hut.
Akribisch sind die ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) recherchiert, sind die Viten der Beteiligten bzw. Betroffenen sowie die Orte nachgelesen und in Szene gesetzt. Nur wenige Figuren wie die des k.und k. Geheimdienstoffiziers Rudolf A. Marković, seinem Mitarbeiter Heribert Simon, der Puffmutter Svetlana Marić sowie die der Baronin von Prittwitz, sind erfunden. Alle anderen Personen, von Franz Ferdinand bis Vojislav Tanković, sind historisch belegt. Selbst Vukosava Čabrinović, die Schwester von Nedeljko, einem der Attentäter, spielt ihre Rolle.
Großen Raum nimmt die Arroganz und das Unvermögen des Feldzeugmeisters Oskar Potiorek, dem Militärgouverneur und Landeschef von Bosnien-Herzegowina, ein. Er lässt jegliche Umsicht bzw. Vorsicht bei diesem heiklen Besuch vermissen und zeichnet sich durch offen zur Schau getragenen Antisemitismus aus.
Anders als im wirklichen Leben lässt der Autor den k. und k. Geheimdienst nicht gar so schlecht dastehen. Der engagierte Marković versucht, trotz Widerstand und Ignoranz seitens Potiorek, ohne ausreichende Ressourcen, die Attentäter ausfindig und unschädlich zu machen. Doch wie der Lauf der Geschichte gezeigt hat, vergeblich.
„Dafür ist er Feldzeugmeister. Du weißt doch, Rang verpflichtet. Je höher der Dienstgrad, desto dümmer der Mann.“ (S. 376)
In Wirklichkeit war der Geheimdienst mehr als ahnungslos und hat die eine oder andere halbherzige Warnung über ein mögliches Attentat in den Wind geschlagen.
Obwohl Oskar Potiorek die Verantwortung für die laxen Sicherheitsmaßnahmen hatte und den Thronfolger samt Gemahlin nach dem ersten Anschlag nicht umgehend aus der Stadt bringen ließ, bleibt er im und wird sogar noch belobigt. Das wirft ein schlechtes Licht auf Kaiser Franz Joseph und seine Ratgeber. Potiorek wird sogar Oberkommandierender der Balkan-Streitkräfte und scheitert auf Grund von weiteren katastrophalen Fehlern bei der Planung. Erst am 01.01.1915 wird er seines Kommandos enthoben und zwangsweise pensioniert. Eigentlich hätte er sich, dem Ehrenkodex eines Offiziers entsprechend, nach dem Attentat selbst erschießen müssen. Hat ihm das niemand nahegelegt?
Interessant ist der Blick auf die Attentäter und ihre Führungsoffizier und Hintermänner: Nedeljko Čabrinović, Gavrilo Princip, Trifun „Trifko“ Grabež, Cvetko Popović sowie Muhamed Mehmedbašić.
Auch die Rolle der serbischen Regierung und der diversen Geheimbünde wird beleuchtet.
Fazit:
Ein akribisch recherchierter historischer Roman, der auf Grund der Ereignisse und deren Folgen zum fesselnden Thriller wird. Für mich ein besonderes Highlight dieses Jahres. Deshalb gebe ich 5 Sterne (mehr geht leider nicht) und eine unbedingte Leseempfehlung.
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Ulf Schiewe gehört in Deutschland zu den ganz Großen im Bereich der Historischen Romane. Mit seinem neuen Werk „Der Attentäter“ (2019) legt er wieder ein prächtiges Buch vor, das mit Detailfülle glänzt und dessen Figuren einen sofort mitfiebern lassen. Der …
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Ulf Schiewe gehört in Deutschland zu den ganz Großen im Bereich der Historischen Romane. Mit seinem neuen Werk „Der Attentäter“ (2019) legt er wieder ein prächtiges Buch vor, das mit Detailfülle glänzt und dessen Figuren einen sofort mitfiebern lassen. Der vorliegende Band, eigentlich ein historischer Triller über das Attentat in Sarajevo, beweist, dass Geschichte unterhaltsam, spannend und sogar lehrreich erzählt werden kann, wenn diese gut recherchiert und mit wenigen fiktiven Elementen ausgestattet ist.
Erzählt wird aus der Perspektive des erzherzogliches Ehepaares, das sich nach Sarajevo begibt; aus der Perspektive der Attentäter — von ihrer Vorbereitung bis zur Durchführung des Blutaktes; schließlich auch aus der Sicht eines fiktiven Geheimdienstoffiziers, welcher der Sache auf die Spur kommt und mit allen Kräften versucht, die Katastrophe zu verhindern. Zu jedem Kapitel sind die Ausschnitte aus der Wiener- und internationalen Presse vorgelegt, so dass der Leser hier mit dem Geschehen in der Welt und in der k. u. k. Monarchie im Laufschritt mithalten kann.
Vor unseren Augen entspinnt sich während einer Woche vor der Gräueltat ein spektakuläres Gefüge, das in seiner Komplexität ordentlich zum Mitfiebern einlädt. Wer die Auflösung kennt, — und das soll heutzutage jeder, — den wird das blutige Ende von Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie von Hohenberg natürlich nicht schocken können. Vielleicht gerade diese Kenntnis lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Details zu achten, weil hier vor allem der Weg das Ziel ist, und der ist nicht bloß dank den unfassbaren Zufällen in die Katastrophe gesteuert, sondern auch ganz schön stilsicher in einen Roman eingearbeitet worden. Ulf Schiewe schürt Emotionen und weist gerade dadurch, dass er das Pulverfass Europas — so war und ist der Balkan bis heute — gekonnt in Worte fassen kann. Geschickt lässt er die Geschichte erzählen und zieht dabei das Tempo an, sodass in der hohen Informationsdichte der Zugang zu den Figuren nicht verlorengeht.
In vielen Szenen im Buch verdeutlicht der Autor, dass die Jungs, die bald Attentäter werden, nur verblendete Fanatiker sind, die für eine Illusion kämpfen. Emotional fesselnd sind der Thronfolger mit seiner Frau beschrieben. Durch ihr Verhalten, ihre Gedanken und Gespräche konnte ich mir ein gutes Bild vom Thronfolgepaar machen. Mit jedem Satz bzw. Tag tat mir diese lebendige, den Widerständen des Wiener Hofs trotzende Sopherl einfach leid. Ich wollte ihr eine Hand reichen und sagen, es wird alles gut. Doch wird es das? Kann es das?
Der Autor besitzt einen sagenhaft bildhaften und lebendigen Schreibstil. Schon nach wenigen Seiten wurden mir die Charaktere vertrauter und interessanter geworden. Des Weiteren gefällt mir an „Der Attentäter“ besonders gut das gezeichnete Bild eines Landes, das bunt, lebendig, unruhig und vielfältig ist, das gerade aber an dieser Vielfältigkeit zu zerbrechen droht. Zudem schafft der Autor es immer wieder, dass man klüger und mit neuen Informationen aus seinen Romanen herausgeht.
Ulf Schiewe hält sich recht gut an die historischen Fakten und Ereignissen. Sicherlich gibt er sich auch die schriftstellerische Freiheit, seine eigene Interpretation einzubauen, — darüber wird im Nachwort berichtet, — aber das macht er gut durchdacht, sodass die Geschichte unterhaltsam und spannend erzählt bleibt. Insgesamt kann ich den Roman absolut positiv bewerten und verdiente 5 Sterne vergeben.
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Das Attentat von Sarajevo, der Weg zur Tat, mit schrecklichen Folgen
Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo war der Auslöser für den Beginn des 1.Weltkriegs. Viel wurde über dieses Thema geforscht, viel darüber …
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Das Attentat von Sarajevo, der Weg zur Tat, mit schrecklichen Folgen
Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo war der Auslöser für den Beginn des 1.Weltkriegs. Viel wurde über dieses Thema geforscht, viel darüber geschrieben. Aber wie ist es dieser Tat gekommen, wer waren die Täter, warum haben sie es getan und was ist abgelaufen, davor.
In diesem Roman bekommt man Antworten. Erzählt wird die letzte Woche vor dem Attentat, aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Da sind einmal die Täter, drei junge Männer, alle Tbc-krank, denen ihr Leben nichts mehr wert ist und die sich opfern wollen, für eine Tat, die, wie sie meinen, in dieser Situation das Richtige ist. Zumindest versuchen sie, überzeugt auf ihr Ziel hinzuarbeiten, doch je näher der Zeitpunkt des Attentats kommt, desto mehr kommen ihnen Zweifel, aber das darf nicht sein.
Dann ist da das Persönliche des Thronfolgerpaars, in das wir als Leser Einblick erhalten; was sie so denken in ihrem Alltag, wie ihr Umfeld aussieht. Und es ist berührend, dabei zu wissen, dass ihr Leben sehr bald enden wird. Und dann gibt es da noch die Geheimdienstler Markovic und Simon, die versuchen, dem Thronfolgerpaar den nötigen Schutz zu bieten und die irgendwie 'fühlen', das hier etwas im Gange ist.
Das Ganze ist ungeheuer spannend, authentisch, unter Einbindung sehr vieler tatsächlicher Fakten, in eine Dynamik eingebunden, die letztendlich so unaufhaltsam, für den Leser manchmal kaum ertragbar, zum Ende dieser zwei Leben führt, und damit tatsächlich zum Beginn eines so gravierenden grauenhaften Kapitels der Weltgeschichte, dem 1.Weltkrieg.
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Roman und kann ihn, sehr überzeugt, nur weiter empfehlen.
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So macht Geschichtsunterricht richtig Spaß
Von Montag, dem 22. Juni 1914 bis zum Tag des Attentats am Sonntag, den 28. Juni 1914 stellt mir der Autor Uwe Schiewe Gavrilo Princip, Trifko Grabež und Nedeljko Čabrinović vor. Drei junge Männer, die sich auf den Weg nach Sarajevo machen …
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So macht Geschichtsunterricht richtig Spaß
Von Montag, dem 22. Juni 1914 bis zum Tag des Attentats am Sonntag, den 28. Juni 1914 stellt mir der Autor Uwe Schiewe Gavrilo Princip, Trifko Grabež und Nedeljko Čabrinović vor. Drei junge Männer, die sich auf den Weg nach Sarajevo machen um den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand umzubringen und damit ihrem unter österreichischer Regentschaft stehenden Vaterland einen großen Dienst zu erweisen. Ihr Gegenspieler Major Rudolf Markovic, Chef des Militärgeheimdienstes Bosnien-Herzegowina versucht dagegen alles, das Leben des Thronfolgers zu retten und so eine Katastrophe zu vermeiden.
Ich hatte so meine Zweifel, ob man das Attentat, von dem ich aus dem Schulunterricht noch einiges wusste, in einem Thriller so spannend darstellen kann, dass er mich zu fesseln vermag. Aber schon nach wenigen Seiten hat mich der Autor mit seiner total interessanten Geschichte rund um dieses Attentat eingefangen und bis zum bitteren Schluss nicht mehr losgelassen.
Ich bin immer noch begeistert, wie lebensnah, gut vorstellbar der Autor die Menschen, die hier handeln, beschrieben und mir nahe gebracht hat. Ich kann die Zerrissenheit, die Unsicherheit, aber auch die Hoffnung und die Lebenslust der kranken, jungen Menschen spüren und auch ein Stück weit nachvollziehen. Oskar Potiorek, Befehlshaber der Balkanarmee, ist einer der wenigen, zu denen ich von Anfang an wegen seiner Arroganz und seiner Großspurigkeit keinen Zugang gefunden habe. Hätte er ein klein wenig Weitblick bewiesen, wäre der Tag nicht so schrecklich ausgegangen.
Ich finde es toll, dass nur wenige Figuren, wie z.B. Major Rudolf Markovic oder Svetlana Marić erfundene Figuren sind. Alle anderen sind real und waren mehr oder weniger direkt mit dem Attentat verbunden.
Neben all dem Schrecklichen, was bis zum Attentat passiert, gibt es zwei Frauen, die mir immer mal wieder durch ihre natürliche und richtig liebe Art ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Herzogin Sophie von Hohenberg und Baronin Gertrude von Prittwitz, die leider nur eine kleine Nebenrolle spielt, habe ich besonders in Herz geschlossen. Und es ist unheimlich traurig, dass die drei Kinder auch ihre Mutter bei dem Attentat verloren haben. Was ja so nicht geplant war.
Die Karte im vorderen und auch hinteren Klappeninnenteil zeigt die Stadt Sarajevo und die Stellen, die im Buch beschrieben sind.
Das Glossar am Ende des Buches und das untergliederte Personenverzeichnis bereichern das Buch und haben mir beim Nachschlagen sehr geholfen.
Eine spannende und interessante Geschichte gemixt aus Wahrheit und Fiktion, die mir sehr gut gefallen und mich sehr gut unterhalten hat. So macht „Geschichtsunterricht“ richtig Spaß. Und mit Uwe Schiewe habe ich einen neuen Autor kennengelernt, bei dem es sich bestimmt lohnt, auch seine anderen Bücher einmal anzuschauen.
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