Ursula Ott
Gebundenes Buch
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
Vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren
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»Tolles Buch, sehr empfehlenswert - ist ein großer Bestseller und ich verstehe jetzt, warum.« Markus Lanz, ZDF
Das Elternhaus. Es ist zu groß geworden für die alten Eltern. Es steht vielleicht sogar weit weg vom Leben, Lieben und Arbeiten der Kinder, die in der Mitte des Lebens genug mit sich selbst zu tun haben - und jetzt doch entscheiden müssen: Was machen wir mit dem Ort unserer Kindheit? Wie verabschieden wir die Heimat in Würde? Was hat für uns als Familie wirklich noch einen Wert und was muss weg?
Das Elternhaus. Es ist zu groß geworden für die alten Eltern. Es steht vielleicht sogar weit weg vom Leben, Lieben und Arbeiten der Kinder, die in der Mitte des Lebens genug mit sich selbst zu tun haben - und jetzt doch entscheiden müssen: Was machen wir mit dem Ort unserer Kindheit? Wie verabschieden wir die Heimat in Würde? Was hat für uns als Familie wirklich noch einen Wert und was muss weg?
Ursula Ott, Jahrgang 1963, ist Chefredakteurin des Magazins »chrismon«. Sie ist Absolventin der Deutschen Journalistenschule in München und arbeitete u.a. als Gerichtsreporterin bei der »Frankfurter Rundschau«, als Autorin und Kolumnistin bei der »Woche«, »Brigitte« und »Sonntag aktuell« sowie als freie Autorin für Radio und Fernsehen. Sie ist außerdem Autorin zahlreicher Sachbücher über Familie, Kinder und Gesellschaft. Ursula Ott hat eine Schwester und lebt in Köln und Frankfurt am Main.
Produktdetails
- Verlag: btb
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 7. März 2019
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 131mm x 19mm
- Gewicht: 304g
- ISBN-13: 9783442758241
- ISBN-10: 3442758246
- Artikelnr.: 54464771
Herstellerkennzeichnung
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Die Dinge sprechen zu uns
Was wird aus den alten Eltern, und was machen wir mit dem Haus? Die Journalistin Ursula Ott hat ein persönliches Buch über eine Erfahrung geschrieben, die uns alle angeht.
Als der Umzugswagen kommt, um das Mobiliar für die neue Wohnung der Mutter abzuholen, den Esstisch, an dem die Familie immer zusammenkam, das Service mit dem Goldrand, die siebzehn Fotoalben, da fühlt sich das Elternhaus für die Töchter fast schon fremd an. Dabei war es für die beiden Frauen eben noch undenkbar, das Haus, das fünfzig Jahre im Besitz der Familie war, zu verkaufen.
Doch es sprach alles dafür: Die Mutter, hochbetagt, konnte nach dem Tod des Vaters nicht länger allein dort leben, und die Töchter
Was wird aus den alten Eltern, und was machen wir mit dem Haus? Die Journalistin Ursula Ott hat ein persönliches Buch über eine Erfahrung geschrieben, die uns alle angeht.
Als der Umzugswagen kommt, um das Mobiliar für die neue Wohnung der Mutter abzuholen, den Esstisch, an dem die Familie immer zusammenkam, das Service mit dem Goldrand, die siebzehn Fotoalben, da fühlt sich das Elternhaus für die Töchter fast schon fremd an. Dabei war es für die beiden Frauen eben noch undenkbar, das Haus, das fünfzig Jahre im Besitz der Familie war, zu verkaufen.
Doch es sprach alles dafür: Die Mutter, hochbetagt, konnte nach dem Tod des Vaters nicht länger allein dort leben, und die Töchter
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würden es nicht übernehmen. Ihre Heimat im tiefschwarz katholischen Oberschwaben hatten sie schon vor einem halben Leben verlassen, wohnten längst in anderen Städten, hatten Berufe ergriffen, Familien gegründet, waren ins Ausland gegangen, sind zurückgekehrt.
"Was wird aus den alten Eltern - und was machen wir mit dem Haus?" Das sind die zentralen Fragen im neuen Buch von Ursula Ott. In "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ergründet die Autorin anhand ihrer eigenen Familiengeschichte in dreizehn mitunter sehr persönlichen Kapiteln eine Erfahrung, die uns alle betrifft. Wie umgehen mit der seelischen Herausforderung? Welchen elterlichen Aufträgen aus dem Haus kann man entsagen? Und vor allem: Was soll bleiben von den Dingen der Toten? Für Ursula Ott und ihre Schwester bedeutete die Antwort darauf zwölf Monate lang schweißtreibendes Räumen und manche Träne: "Ein Jahr lang haben wir aufgeräumt. Unser Haus. Unsere Kindheit. Unsere Familie."
Die Entscheidung zum Verkauf haben alle gemeinsam getroffen, und doch wird der Tochter jetzt schwer ums Herz. Da kann sie in der Kirche mit August Hermann Franckes Liedzeilen - "Vergesset, was dahinten liegt und euern Weg beschwert" - noch so laut dagegen ansingen: Mit dem Abschied vom Elternhaus gelangt ein Lebensabschnitt ans Ende. Auch wenn das Haus den Töchtern schon lange kein Wohnort mehr war, fällt ihnen der Schritt auch deshalb schwer, weil mit dem Haus auch ein ideeller Ort verlorengeht: Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Nicht nur die Mutter muss es nun schaffen in ihrem neuen Apartment für betreutes Wohnen. Auch die Töchter verlieren ihren Rückzugsort, das Zimmer für sich allein, das bei jeder Krise verlässlich auf sie wartete. "Ich fürchte, ich muss jetzt wirklich erwachsen werden", denkt Ursula Ott - immerhin eine gestandene Journalistin, "Chrismon"-Chefredakteurin und zweifache Mutter - an der Klippe dieser biographischen Wende.
Einerseits brauchte sie die lange Zeit, um sich ihre Kindheit noch einmal anzuschauen: Die Puppe zur Hand zu nehmen, im Fotoalbum zu blättern, das bedeutet immer auch, zu begreifen, woher man kommt, wer man ist. Für Ursula Ott ist dies zugleich Voraussetzung, um einbiegen zu können "in die nächste Kurve des Lebens". Das Jahr brauchte es aber auch, um sich von allem zu trennen, was sich im Laufe von fünfzig Jahren angesammelt hat. Wohin mit all den Dingen, den Kristallgläsern und Dessertschalen, Regenschirmen?
Mit professionellen Entrümplern hat die Autorin keine guten Erfahrungen gemacht, der taxierende Blick auf die Welt ihrer Kindheit hat sie gekränkt. Wegwerfen, das ging für sie auch nicht, denn "die Dinge wollen weiterleben", haben eine Geschichte, wurden für besondere Anlässe gekauft, sind mit Erinnerungen behaftet. Beim Trödler stellt Ott dann allerdings Kurioses fest: Ihre Generation, die heute um die Fünfzigjährigen, die jetzt damit beschäftigt ist, die Häuser ihrer Eltern auszuräumen, stößt auf die immer gleichen Gegenstände. Die Gläser, Sessel und Lampen liegen beim Trödler alle schon vor.
Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Amüsement beschreibt die Autorin ihren Kampf mit den Dingen, von denen wir alle, ob alt oder jung, reich der arm, zu viel haben. Auch die Option, die Sachen zu verschenken, ist nicht ohne Tücke, denn für das Immergleiche gibt es kaum Abnehmer. Und hatte die japanische Aufräumexpertin Marie Kondo uns nicht gelehrt, dass Dinge zu verschenken vor allem bedeutet, die eigenen Schuldgefühle auf andere zu übertragen?
So traurig der Anlass ist, so selbstironisch kann Ursula Ott darüber schreiben. Wenn sie anfangs noch meint, die Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 seien die "Traum-Zielgruppe für alle Menschen, die ausräumen", wird sie schnell eines Besseren belehrt: Nicht alles, was eine schwäbische Familie loswerden will, kann ein junger Mann aus Eritrea gebrauchen. So ist die Hausauflöserin bald froh, wenn sie der Nonne Ines wenigstens ein Bett und zwei Matratzen mitgeben kann.
Das Trennungsjahr vom Haus hatten sich die Schwester aufgeteilt. Die diplomierte Volkswirtin sollte alles Juristische und Ökonomische übernehmen, die Journalistin konzentrierte sich auf das Organisatorische. Dass sie kooperierten und sich in dunklen Stunden gegenseitig stärkten, ist eine Erfahrung, die nicht für alle Familien zutrifft, wie Ott weiß. Dass sie ihre Erinnerungen um Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung zu Themen wie Abnabelung, Loslassen oder Pathologie des Sammelns erweitert, tut diesem Buch gut. Wenn etwa anhand von Sabine Bodes Studie über die Traumata der Kriegskindergeneration die Häuser anhand der spezifischen Psychopathologie der Elterngeneration hin untersucht werden. Wenn Ott beschreibt, welchen Mut es erfordert, diese Häuser auszuräumen, weil man nie weiß, was man dabei findet. "Es können Dinge auftauchen, die zu uns sprechen - über Vorfälle, die unsere Eltern verschwiegen haben". Die Psychologin, die Ott konsultiert, empfiehlt, "bewusst durch das Elternhaus zu gehen und zu akzeptieren, was war". Anschauen also sollen wir die Objekte unserer Vergangenheit, aber aufbewahren? "Alles, was warm ist, nehmen Sie mit. Alles, was kalt ist, schauen Sie noch mal an. Dann kann es weg", rät die Fachfrau.
Kalte Gegenstände, das ist für jeden etwas anderes, für Ursula Ott sind es die vielen Messgeräte im Haus, die Uhren, Waagen, Sicherheitschlösser. Dass die Eltern in ihrer oberschwäbischen Heimat nach dem Krieg eine Vorzeigefamilie gründen wollten und Pünktlichkeit und Effizienz in hohem Maße dazugehörte, das wird der Tochter erst jetzt richtig bewusst. Dabei erinnert sie sich auch, dass sie im Elternhaus immer gefroren hat. Doch als sie den Energieberater kommen lässt, hat sie es amtlich: Das Haus ist nicht unterkühlt, sondern normal temperiert.
Obwohl "Das Haus meiner Eltern" als Sachbuch firmiert, hat es durch den persönlichen Ton und die mitunter intimen Einsichten etwas von einer Coming-of-Age-Geschichte einer Frau aus der Babyboomer-Generation. Der Tod der Eltern ist eine kollektive Erfahrung, auf die höchst individuelle Entscheidungen folgen. Ursula Ott spricht für sich und ihre Familie, und doch trifft sie damit zugleich auf einen breiten Erfahrungshorizont. Ein paar wertvolle Entscheidungshilfen gibt sie ihren Lesern mit auf den Weg. Im Anhang versammelt sie von "Angelzeug" über "Puppen" und "Dias" bis zu "Zinn" und "x-beliebiger Rest" all das, was beim Hausausräumen zu uns spricht. Das "ABC der Dinge" weiß ihnen zu antworten.
SANDRA KEGEL
Ursula Ott: "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume". Vom
Loslassen, Ausräumen und Bewahren.
btb Verlag, München 2019. 192 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Was wird aus den alten Eltern - und was machen wir mit dem Haus?" Das sind die zentralen Fragen im neuen Buch von Ursula Ott. In "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ergründet die Autorin anhand ihrer eigenen Familiengeschichte in dreizehn mitunter sehr persönlichen Kapiteln eine Erfahrung, die uns alle betrifft. Wie umgehen mit der seelischen Herausforderung? Welchen elterlichen Aufträgen aus dem Haus kann man entsagen? Und vor allem: Was soll bleiben von den Dingen der Toten? Für Ursula Ott und ihre Schwester bedeutete die Antwort darauf zwölf Monate lang schweißtreibendes Räumen und manche Träne: "Ein Jahr lang haben wir aufgeräumt. Unser Haus. Unsere Kindheit. Unsere Familie."
Die Entscheidung zum Verkauf haben alle gemeinsam getroffen, und doch wird der Tochter jetzt schwer ums Herz. Da kann sie in der Kirche mit August Hermann Franckes Liedzeilen - "Vergesset, was dahinten liegt und euern Weg beschwert" - noch so laut dagegen ansingen: Mit dem Abschied vom Elternhaus gelangt ein Lebensabschnitt ans Ende. Auch wenn das Haus den Töchtern schon lange kein Wohnort mehr war, fällt ihnen der Schritt auch deshalb schwer, weil mit dem Haus auch ein ideeller Ort verlorengeht: Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Nicht nur die Mutter muss es nun schaffen in ihrem neuen Apartment für betreutes Wohnen. Auch die Töchter verlieren ihren Rückzugsort, das Zimmer für sich allein, das bei jeder Krise verlässlich auf sie wartete. "Ich fürchte, ich muss jetzt wirklich erwachsen werden", denkt Ursula Ott - immerhin eine gestandene Journalistin, "Chrismon"-Chefredakteurin und zweifache Mutter - an der Klippe dieser biographischen Wende.
Einerseits brauchte sie die lange Zeit, um sich ihre Kindheit noch einmal anzuschauen: Die Puppe zur Hand zu nehmen, im Fotoalbum zu blättern, das bedeutet immer auch, zu begreifen, woher man kommt, wer man ist. Für Ursula Ott ist dies zugleich Voraussetzung, um einbiegen zu können "in die nächste Kurve des Lebens". Das Jahr brauchte es aber auch, um sich von allem zu trennen, was sich im Laufe von fünfzig Jahren angesammelt hat. Wohin mit all den Dingen, den Kristallgläsern und Dessertschalen, Regenschirmen?
Mit professionellen Entrümplern hat die Autorin keine guten Erfahrungen gemacht, der taxierende Blick auf die Welt ihrer Kindheit hat sie gekränkt. Wegwerfen, das ging für sie auch nicht, denn "die Dinge wollen weiterleben", haben eine Geschichte, wurden für besondere Anlässe gekauft, sind mit Erinnerungen behaftet. Beim Trödler stellt Ott dann allerdings Kurioses fest: Ihre Generation, die heute um die Fünfzigjährigen, die jetzt damit beschäftigt ist, die Häuser ihrer Eltern auszuräumen, stößt auf die immer gleichen Gegenstände. Die Gläser, Sessel und Lampen liegen beim Trödler alle schon vor.
Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Amüsement beschreibt die Autorin ihren Kampf mit den Dingen, von denen wir alle, ob alt oder jung, reich der arm, zu viel haben. Auch die Option, die Sachen zu verschenken, ist nicht ohne Tücke, denn für das Immergleiche gibt es kaum Abnehmer. Und hatte die japanische Aufräumexpertin Marie Kondo uns nicht gelehrt, dass Dinge zu verschenken vor allem bedeutet, die eigenen Schuldgefühle auf andere zu übertragen?
So traurig der Anlass ist, so selbstironisch kann Ursula Ott darüber schreiben. Wenn sie anfangs noch meint, die Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 seien die "Traum-Zielgruppe für alle Menschen, die ausräumen", wird sie schnell eines Besseren belehrt: Nicht alles, was eine schwäbische Familie loswerden will, kann ein junger Mann aus Eritrea gebrauchen. So ist die Hausauflöserin bald froh, wenn sie der Nonne Ines wenigstens ein Bett und zwei Matratzen mitgeben kann.
Das Trennungsjahr vom Haus hatten sich die Schwester aufgeteilt. Die diplomierte Volkswirtin sollte alles Juristische und Ökonomische übernehmen, die Journalistin konzentrierte sich auf das Organisatorische. Dass sie kooperierten und sich in dunklen Stunden gegenseitig stärkten, ist eine Erfahrung, die nicht für alle Familien zutrifft, wie Ott weiß. Dass sie ihre Erinnerungen um Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung zu Themen wie Abnabelung, Loslassen oder Pathologie des Sammelns erweitert, tut diesem Buch gut. Wenn etwa anhand von Sabine Bodes Studie über die Traumata der Kriegskindergeneration die Häuser anhand der spezifischen Psychopathologie der Elterngeneration hin untersucht werden. Wenn Ott beschreibt, welchen Mut es erfordert, diese Häuser auszuräumen, weil man nie weiß, was man dabei findet. "Es können Dinge auftauchen, die zu uns sprechen - über Vorfälle, die unsere Eltern verschwiegen haben". Die Psychologin, die Ott konsultiert, empfiehlt, "bewusst durch das Elternhaus zu gehen und zu akzeptieren, was war". Anschauen also sollen wir die Objekte unserer Vergangenheit, aber aufbewahren? "Alles, was warm ist, nehmen Sie mit. Alles, was kalt ist, schauen Sie noch mal an. Dann kann es weg", rät die Fachfrau.
Kalte Gegenstände, das ist für jeden etwas anderes, für Ursula Ott sind es die vielen Messgeräte im Haus, die Uhren, Waagen, Sicherheitschlösser. Dass die Eltern in ihrer oberschwäbischen Heimat nach dem Krieg eine Vorzeigefamilie gründen wollten und Pünktlichkeit und Effizienz in hohem Maße dazugehörte, das wird der Tochter erst jetzt richtig bewusst. Dabei erinnert sie sich auch, dass sie im Elternhaus immer gefroren hat. Doch als sie den Energieberater kommen lässt, hat sie es amtlich: Das Haus ist nicht unterkühlt, sondern normal temperiert.
Obwohl "Das Haus meiner Eltern" als Sachbuch firmiert, hat es durch den persönlichen Ton und die mitunter intimen Einsichten etwas von einer Coming-of-Age-Geschichte einer Frau aus der Babyboomer-Generation. Der Tod der Eltern ist eine kollektive Erfahrung, auf die höchst individuelle Entscheidungen folgen. Ursula Ott spricht für sich und ihre Familie, und doch trifft sie damit zugleich auf einen breiten Erfahrungshorizont. Ein paar wertvolle Entscheidungshilfen gibt sie ihren Lesern mit auf den Weg. Im Anhang versammelt sie von "Angelzeug" über "Puppen" und "Dias" bis zu "Zinn" und "x-beliebiger Rest" all das, was beim Hausausräumen zu uns spricht. Das "ABC der Dinge" weiß ihnen zu antworten.
SANDRA KEGEL
Ursula Ott: "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume". Vom
Loslassen, Ausräumen und Bewahren.
btb Verlag, München 2019. 192 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Tolles Buch, sehr empfehlenswert - ist ein großer Bestseller und ich verstehe jetzt, warum.« ZDF, Markus Lanz
Pflichtlektüre für Babyboomer.
Ursula Ott ist Chefredakteurin des Magazins 'Chrismon' und hat mit "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ein wichtiges Buch für die Generation der Babyboomer geschrieben! Gerade diese Generation ist seit einigen Jahren gefordert, sich …
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Pflichtlektüre für Babyboomer.
Ursula Ott ist Chefredakteurin des Magazins 'Chrismon' und hat mit "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ein wichtiges Buch für die Generation der Babyboomer geschrieben! Gerade diese Generation ist seit einigen Jahren gefordert, sich nicht nur mit dem eigenen Älterwerden sondern zusätzlich mit der zunehmenden Hilfs- und Pflegebedürftigkeit und auch mit dem Tod der eigenen Eltern auseinanderzusetzen. Und zwangsläufig auch zu entscheiden, was mit dem eigenen Elternhaus weiter geschehen soll. Der Leser erfährt viel Nachdenkenswertes über die Kriegsgeneration, sowie über die Generation der Kriegskinder und Kriegsenkel - selbstverständlich finden auch die Forschungen von Sabine Bode Erwähnung. Sensibel beschreibt die Autorin das Ausräumen des eigenen Elternhauses und arbeitet Generationstypisches zu den Themen Leben, Arbeiten und Wohnen heraus.
Das Buch läßt mich zurück mit vielen guten und wichtigen Gedanken zu einem Ereignis, welches mir als fast 60-jährigem noch bevorsteht. Es lässt mich das Bevorstehende als eine wichtige Aufgabe betrachten - auch für mein eigenes Leben!
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Zum Inhalt:
Was macht man mit dem eigenen Elternhaus, wenn die Entscheidung ansteht? Verabschiedet man sich? Was macht man mit all den Dingen, die dort noch zu finden sind? Welche hebt man auf und welche nicht?
Meine Meinung:
Was bindet uns an die Gegenstände unserer Kindheit? Oder die …
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Zum Inhalt:
Was macht man mit dem eigenen Elternhaus, wenn die Entscheidung ansteht? Verabschiedet man sich? Was macht man mit all den Dingen, die dort noch zu finden sind? Welche hebt man auf und welche nicht?
Meine Meinung:
Was bindet uns an die Gegenstände unserer Kindheit? Oder die des Lebens der Eltern? Und was verbindet Kinder und Eltern? Brauchen wir die um uns zu erinnern? Heben wir alles auf, oder nur Teile, oder gar nichts? Die Autorin nimmt die Leser mit auf ihre eigene Reise in ihr Elternhaus. Dort ist sie mit ihrer Mutter gemeinsam dabei das Elternhaus leer zu räumen. Auf dieser Reise erfährt man viel über die Generation, die der Autorin angehört. Dies fängt an bei Einstellungen, zieht sich über Erziehungsmethoden und das Leben in dieser Zeit.
Ein Thema das tief geht, daher geht auch das Buch tief, finde ich. Trotz diesen doch nicht ganz einfach Themas bietet die Autorin ein sehr gut lesbares Buch. Dank des detaillierten Schreibstils hat man mitunter den Eindruck dabei zu sein. Wer tiefer in verschiedene Aspekte einsteigen will, findet zahlreiche Tipps.
Da dieses Buch sich aber auch allgemein mit dem Thema „Loslassen“ beschäftigt, ist es meiner Meinung nach für alle geeignet. Denn es kann durchaus Sinn machen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen bevor man selbst tätig werden muss. Alles in allem ein rundes und schönes Buch, das anhand einer persönlichen Geschichte aufarbeitet.
Fazit:
Loslassen, hilfreicher Ratgeber anhand einer persönlichen Geschichte. Berührend.
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Ursula Ott schreibt hier über ein sehr emotionales Thema. Das Haus ihrer Eltern soll verkauft werden. Alle in der Familie wissen, der Hausverkauf ist besser für die Mutter, doch alle hängen an dem Haus. Auch für die Kinder ist es sehr schwer, diese alte Heimat aufzugeben. Ein …
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Ursula Ott schreibt hier über ein sehr emotionales Thema. Das Haus ihrer Eltern soll verkauft werden. Alle in der Familie wissen, der Hausverkauf ist besser für die Mutter, doch alle hängen an dem Haus. Auch für die Kinder ist es sehr schwer, diese alte Heimat aufzugeben. Ein Jahr lang wurde aufgeräumt. Frau Ott und ihre Schwester haben der Mutter beim Umzug und beim Aussortieren geholfen. Einiges aus der Beschreibung der Einrichtung kam mir doch sehr bekannt vor. Einige Sachen stehen auch im Haus meiner Eltern.
In unserer Familie wird auch nach und nach schon aussortiert und sich bereits schon von einigen Dingen verabschiedet. Was kann man loslassen und ausräumen und was sollte man aufbewahren?
Mein Mann hat das Ganze schon mitgemacht. Ihm ist alles sehr schwer gefallen. Auf mich wird das Thema wohl auch noch zukommen. Loslassen, ausräumen, behalten, das ist ja nicht für jeden so einfach. Ein paar Tipps fand ich ganz hilfreich.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es sammelt sich wirklich viel zu viel Zeug an im Leben und man sollte immer mal etwas aussortieren. Oft fehlt jedoch die Zeit, Sachen in Ruhe durchzusehen. Man will ja nicht alles einfach wegschmeißen. Das sorgfältige Sortieren, manches verkaufen, spenden, wegwerfen und von Dingen Abschied nehmen, nimmt viel Zeit in Anspruch. Man sollte sich jedoch immer mal die Zeit nehmen, nach und nach etwas auszusortieren, damit die Kinder sich später nicht mit so viel Krempel befassen müssen.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
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Ursula Ott gibt in ihrem Buch "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" wertvolle Tipps, wie man es schafft sich von vielen Kleinigkeiten, an denen man hängt, trennen kann. Was kann weg, was will ich aufheben? Ursula Ott gibt sehr persönliche Eindrücke und Erfahrungen …
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Ursula Ott gibt in ihrem Buch "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" wertvolle Tipps, wie man es schafft sich von vielen Kleinigkeiten, an denen man hängt, trennen kann. Was kann weg, was will ich aufheben? Ursula Ott gibt sehr persönliche Eindrücke und Erfahrungen wieder. Sie beschreibt, wie ihre Mutter in hohem Alter in die Nähe der Tochter umzieht und der Hausstand verkleinert werden muss. Was soll mit all den geliebten Dingen passieren? Dieses Buch lässt sich schnell und einfach lesen und ermutigt auch dazu, nicht nur den materiellen Wert der Dinge zu sehen, sondern auch die Gefühlswelt wird mit einbezogen. Außerdem gibt es handfeste Tipps, wie und wo man Haushaltsgegenstände los wird. Abgerundet wird das Ganze durch weiterführende Literaturtipps.
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Das Loslassen der Kriegsenkel
Ein Problem, das auf viele der Kriegsenkel-Generation (50er/60er Geburtsjahrgang) zukommt, wenngleich nicht auf alle: Das Elternhaus muss aufgelöst und ausgeräumt werden.
Es trifft nicht auf alle zu, denn längst nicht alle der Kriegskinder-Generation …
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Das Loslassen der Kriegsenkel
Ein Problem, das auf viele der Kriegsenkel-Generation (50er/60er Geburtsjahrgang) zukommt, wenngleich nicht auf alle: Das Elternhaus muss aufgelöst und ausgeräumt werden.
Es trifft nicht auf alle zu, denn längst nicht alle der Kriegskinder-Generation hatten das Glück, ein eigenes Heim zu besitzen. Viele lebten (wie meine Eltern) in einer Mietwohnung, wo es schon aus Platzgründen deutlich weniger auszuräumen gibt als in einem Haus.
Von meinen Schwiegereltern her kenne ich jedoch auch die von der Autorin Ursula Ott beschriebene Seite der Besserverdienenden und auch bereits das Problem, ihr Haus zumindest tlw. räumen zu müssen. Da es jedoch nicht mein Elternhaus war, fiel es mir recht leicht.
Bei der Lektüre dieses Sachbuches - ist es das oder doch eher eine Art Biografie eines Auszugs? - fand ich jedenfalls genügend Episoden, die mir absolut vertraut waren. Teils durchaus amüsant festzustellen und oft musste ich lachen deswegen.
Absolut interessant waren die aufschlussreichen Beobachtungen zum Thema Kriegsenkel - ein Begriff, der mir völlig neu war. Die hierzu gemachten Beobachtungen fachlich versierter Menschen (Psychologen, Soziologen, Kulturwissenschaftler) fand ich allesamt schlüssig und nachvollziehbar. Nachvollziehbar schon deshalb, weil ich sie auch bei mir selbst beobachten kann.
Letztlich bietet das Buch eine Reihe hilfreicher Tipps, womit ich nicht unbedingt die im Anhang aufgeführten und immerhin über 30 Seiten umfassenden Tipps zur Weiterverwendung bzw. Entsorgung gefundener Sachen meine. Einzelne Hinweise innerhalb der biografischen Erzählung bargen für mich Schlüsselerkenntnisse: Aus einer Sammlung gleichartiger Gegenstände 1 oder 2 "warme" heraus picken und behalten, der Rest kommt weg. Wenn man, wie ich als Kriegsenkel, kaum bis gar nicht wegwerfen kann, dann muss man großzügig verschenken. Notfalls auch an Unbekannte durch auf die Straße stellen. Vor allem von den Dingen trennen, die man nur als kalt erinnert und die einem persönlich wirklich gar nichts bedeuten. Kurz nochmal anschauen, innehalten und ggf. drüber reden und dann ab dafür!
Frau Ott schreibt einen wirklich gut lesbaren Stil und da sie größtenteils von eigenen Erfahrungen schreibt, kann sich der Lesende gut darauf einlassen und sich auch mit diesem haarigen Thema auseinander setzen. Etwas schade finde ich, dass die eigentliche Erzählung lediglich 140 Seiten umfasst. Aber vielleicht wäre auch viel mehr gar nicht zu schreiben gewesen.
Fazit: Absolut empfehlenswert für Interessierte mit anstehendem Räumungsproblem bei den Eltern.
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Inhalt und meine Meinung:
Ursula Ott erzählt in ihrem Buch den langen Weg ihr Elternhaus auszuräumen, ihre Mutter gut unterzubringen und schließlich das Haus zu verkaufen. Was sollte man in dieser Situation bewahren und was loslassen - ein langer und sicherlich emotional schwieriger …
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Inhalt und meine Meinung:
Ursula Ott erzählt in ihrem Buch den langen Weg ihr Elternhaus auszuräumen, ihre Mutter gut unterzubringen und schließlich das Haus zu verkaufen. Was sollte man in dieser Situation bewahren und was loslassen - ein langer und sicherlich emotional schwieriger Prozess. Das Buch hat mir gut gefallen, denn es beschreibt in klaren und einfachen Worten das Leben wie es wirklich ist. In dieser Situation stehen so viele Menschen, jeder geht vermutlich anders damit um. Ich habe mich beim Lesen oftmals wiedergefunden. Besonders gut gefallen haben mir die Tipps, Anregungen und Ratschläge, hier kann bestimmt jeder Leser den eigenen Weg mit dieser Situtation umzugehen finden. Die 13 Kapitel sind strukturiert und übersichtlich gegliedert und beschäftigen sich damit, wie man damit umgeht wenn die Eltern nicht mehr im eigenen Haus wohnen bleiben können und man vor der Entscheidung steht, dass Elternhaus zu verkaufen. Wie bewahrt man die vielen Erinnerungen, was kann man weggeben, was sollte man bewahren. Ich empfehle das Buch gerne an Menschen in dieser Situation weiter.
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Dieses Buch hat mich echt gefesselt, obwohl es ein Sachbuch (eigentlich ein Ratgeber) und nüchtern, aber liebevoll geschrieben ist, ich mich aber gerade genau in diesem Lebensabshcnitt befinde, in dem ich mich mit dem Haus meiner Eltern und allen meinen Kindheitserinnerungen auseinandersetzen …
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Dieses Buch hat mich echt gefesselt, obwohl es ein Sachbuch (eigentlich ein Ratgeber) und nüchtern, aber liebevoll geschrieben ist, ich mich aber gerade genau in diesem Lebensabshcnitt befinde, in dem ich mich mit dem Haus meiner Eltern und allen meinen Kindheitserinnerungen auseinandersetzen muss.
Denn genau darum geht es in dem Buch von Ursula Ott. Was tun mit dem Haus, mit den Dingen, mit den Erinnerungen?
Auch wenn die Autorin in dem Buch eine andere Generation von Söhnen und Töchtern beschreibt, erkenne ich mich stellenweise wieder.
Dazu muss man vielleicht erwähnen, dass Ott einen großen Schwerpunkt auf die Nachkriegsgeneration wirft.
Ich mochte die ehrliche Art, wie das Buch formuliert ist und man stellenweise auch an seine Grenzen stoßen kann. Es hat einen ganz warmen Klang, und doch vermittelt es handfeste Tips. Die Vorstellung, am Ende nur mit guten Erinnerungen raus zu gehen, machen einem doch Mut!
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Ursula Ott erzählt in „Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“ sehr offen und berührend, wie sich ihre betagte Mutter, auch auf anraten ihrer Töchter, entscheidet, den Weg in ein betreutes Wohnen zu wagen.
Ich denke, dieses Buch wird im Moment wahrscheinlich alle …
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Ursula Ott erzählt in „Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“ sehr offen und berührend, wie sich ihre betagte Mutter, auch auf anraten ihrer Töchter, entscheidet, den Weg in ein betreutes Wohnen zu wagen.
Ich denke, dieses Buch wird im Moment wahrscheinlich alle Jahrgänge so um 1959 bis 1965 ins Herz treffen, aber auf jeden Fall alle Leser, die sich mit dem Tod der Eltern schon auseinandersetzen mussten. Es ist eine sehr erschütternde Erfahrung, man muss mit Trauer und Verlust fertig werden und wenn man dann noch ein Haus oder eine Wohnung auflösen muss, in der man seine glückliche Kindheit verbracht hat, jeder Gegenstand daran erinnert, verdoppelt sich der Schmerz.
Ursula Ott beschreibt sehr liebevoll und einfühlsam, wie es gelingen kann, von den Dingen Abschied zu nehmen. Beispielsweise macht sie humorvoll darauf aufmerksam, dass Haushaltsartikel wie auch Möbel und Wohnaccessoires in der Zeit des Wirtschaftsbooms nach dem Krieg den Markt überschwemmten. Jeder war bemüht, sein Heim so schön wie möglich zu machen. Was man als Kind liebte, waren also keine Unikate… mit diesem Wissen kann man vielleicht eher loslassen. Mir hat das Buch im Nachhinein noch geholfen; es enthält viele, sanfte Ratschläge und Erklärungen, die nachdenklich machen, aber völlig einleuchtend sind. Mit dem psychologischen Hintergrund vor Augen versteht man sich selber besser.
Ursula Ott erzählt sozusagen meine eigene Geschichte und ich habe viel lehrreiches daraus mitgenommen. Ein Buch, das ich sicher noch einmal lesen werde und welches ich jedem, der sich in dieser Situation befindet, wärmstens empfehlen kann!
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Ursula Ott stellt uns ihr Sachbuch "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" im btb Verlag vor.
Auch wenn man am Elternhaus hängt, geht das Leben manchmal Wege, die uns vorschreiben von geliebten Erinnerungen Abschied zu nehmen. Damit ergeben sich auch Möglichkeiten …
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Ursula Ott stellt uns ihr Sachbuch "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" im btb Verlag vor.
Auch wenn man am Elternhaus hängt, geht das Leben manchmal Wege, die uns vorschreiben von geliebten Erinnerungen Abschied zu nehmen. Damit ergeben sich auch Möglichkeiten für die Bewohner, einen neuen Anfang zu starten. Doch was macht man mit der Einrichtung, den gesammelten Lebensbegleitern, Büchern, Sammlungen, geerbten Kunstgegenständen,Vasen, Geschirr und vielen anderen Dingen? Von was kann man sich besser trennen und was bewahrt man sich auf?
"Einen alten Baum verpflanzt man nicht!" Das ist eine Aussage, die heute nicht mehr unbedingt Geltung hat. Manchmal braucht der Baum einfach nur neue Umgebung, frische Erde und Hilfestellung, um wieder neu austreiben zu können.
"Der Baum braucht einfach ein bißchen Zeit. Er braucht Zuwendung, er braucht Luft und Nahrung,..." Zitat Seite 34
Die Journalistin Ursula Ott hat eine betagte Mutter, die nun ihr Haus verlassen soll, um näher bei ihren Töchtern wohnen zu könnnen. Das Elternhaus wird deshalb verkauft und für Ursula Ott steht das große Ausräumen an. Es ist nicht so einfach, sich von diesem Stück Heimat zu trennen. Aber welche Gegenstände haben für die Familie wirklich einen Wert?
Sie beschreibt, wie man vorgehen kann, gibt ihre Erfahrungen weiter und erklärt auch, warum wir nicht alles sammeln müssen. Sie gibt Tipps, welche Einrichtungsgegenstände man auch gut weitergeben kann und wo man das Aussortierte lassen kann. Es gibt einige Wohltätigkeitsorganisationen, bei denen man anfragen kann, welche Dinge sie benötigen oder gebrauchen können.
In diesem Buch bringt Frau Ott private Erlebnisse unterhaltsam mit ein. Man erlebt Probleme innerhalb der Familie mit, sieht, welche Konflikte sich um Gesammeltes ranken können und überlegt gleichzeitig, was man selbst tun würde.
Es ist in gewisser Weise ein Ratgeber entstanden, der Fragen aufwirft und machbare Möglichkeiten dann mit einigen Hilfestellungen aufzeigt. Es fließen auch Gespräche mit Psychologen und Anwälten ein, diese Ansätze und Überlegungen bereichern das eigene Empfinden über die Loslösung vom Elternhaus.
Münzen, Briefmarken, Familienbibeln, Bücher, Sammelgeschirr und die Diasammlung, hier wird beim Lesen klar, diese Gegenstände füllten mehrere Leben mit Inhalten.
Doch muss man das alles behalten, woran hängt man noch und was kann weg? Wohin mit Werkzeug, Teppichen und Haushaltsgeräten? Zu diesen Themen gibt es ein übersichtliches und hilfreiches "ABC der Dinge".
Am Ende des Buches findet man weiterführende Literatur, die sich auch mit der Generation Kriegskinder befasst.
Diese Generation hält durch ihre Kriegserfahrungen fest an Besitz, sie möchte bewahren, was die Familie erworben hat.
Dieses Buch zeigt hilfreiche Tipps, bringt persönliche Erfahrungen und Gedanken der Autorin ein und lässt dem Leser die Möglichkeit, sich selbst eine Meinung zu diesem Thema zu bilden.
Denn auch erwachsenen Kindern fordert der Abschied und das Loslassen vom Elternhaus einiges ab.
"Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ist kein trockener Ratgeber, hier gibt die Autorin mit persönlicher Note Vorschläge und hilfreiche Tipps für dieses nicht ganz einfache Thema.
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Ursula Ott greift in ihrem Buch " Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ein sehr emotionales Thema auf. Mit dem Ausräumen des Elternhauses und mit der neuen Unterbringung der eigenen Eltern werden viele Menschen im Laufe ihres Lebens konfrontiert. Ursula Ott ist es gelungen …
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Ursula Ott greift in ihrem Buch " Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ein sehr emotionales Thema auf. Mit dem Ausräumen des Elternhauses und mit der neuen Unterbringung der eigenen Eltern werden viele Menschen im Laufe ihres Lebens konfrontiert. Ursula Ott ist es gelungen einen tollen Ratgeber zu schreiben. Er handelt vom Loslassen, Ausräumen und um Erinnerungsstücke.
In Erzählform erleben wir mit, wie Frau Ott das Haus ihrer Kindheit leert und ihrer Mutter eine neue Heimat gibt. Da ich im gleichen Alter bin wie Frau Ott, und auch eine Mutter von 80 Jahren habe, die noch alleine in unserem großen Haus wohnt, konnte ich mich gut in ihre Situation hinein versetzen.
Viele Überlegungen konnte ich auch auf mich selbst beziehen. Das Buch weckt viele Erinnerungen an die Kindheit und gibt viele Denkanstöße zum Thema.
Der Schreibstil ist humorvoll und spritzig . Es macht Freude dieses Buch zu lesen, obwohl es ein ernstes Thema ist.
Gut gefallen hat mir auch das ABC des Aussortierens. Was mache ich z. B. mit den Dias, wohin mit Mamas Pelzmantel, was passiert mit den Münzen usw.
Am Ende gibt's noch Literaturtipps zum Thema, die hilfreich sein können.
Alles in allem ein tolles Buch, das sich zu lesen lohnt.
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