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Benutzername: 
Koriander
Wohnort: 
Penzberg

Bewertungen

Insgesamt 396 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2024
Gärten, Gift und große Liebe
Blasl, Klaudia

Gärten, Gift und große Liebe


ausgezeichnet

Unbändiger Spaß gepaart mit reichlich gruseliger Spannung! Einfach Perfekt!

Die Basenfastenkur der Oberdistelbrunner Seniorinnen erleidet einen plötzlichen Abbruch und natürlich lässt der seltsame Tod eines Unbekannten den Damen keine Ruhe, denn: die Neugier der Spürnasen ist sofort geweckt.

Das Cover verrät es schon und passt hervorragend zum Vorgängerband: Hier wird mit pflanzlichem Gift gemordet! Und wer sich zunächst vielleicht etwas vorsichtig auf die außergewöhnlich findigen und genial formulierten Beschreibungen und Dialoge der eigenwilligen, aber auch super liebenswerten Protagonisten einlässt, kommt sehr bald aus dem Schmunzeln und Lachen nicht mehr heraus. Mit unbändigem Spaß erschafft die Autorin herrlich brenzlige Situation und gruselige Szenen, erlaubt ihren Spürnasen, die Dinge beim Namen zu nennen und sorgt für reichlich Abwechslung und einige unerwartete Überraschungen. Das sie so ganz nebenbei auch ihr wirklich hervorragendes Wissen über Gift- und Heilpflanzen einfließen lässt, bringt den Leser zusätzlich zum Staunen.
Zwar liest man die Seiten, stets köstlich amüsiert, im Fluge, aber trotzdem bleibt die Lösung bis zum bitteren Ende undurchsichtig und verborgen, so dass auch die Spannung stets erhalten bleibt! Der absolut perfekte Lesegenuss für Humor liebende, wissbegierige Krimifans!

Bewertung vom 15.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Zutiefst berührend, traurig und doch so voller Zuversicht

Als 1943 das norwegische Handelsschiff, auf dem die Brüder Konrad und Sverre angeheuert haben, von einem Kriegsgegner angegriffen und versenkt wird, verlieren sie sich beim Versuch, sich zu retten, aus den Augen und geraten in Gefangenschaft auf Java. Ab da steht ihr Überleben für lange Zeit in Frage.

Man kann annehmen, dass das Cover den Großvater am Meer darstellt, nachdenklich, sinnierend, und natürlich passend zum Titel. Und die Geschichte dazu ist beinahe umwerfend traurig, bewegend, teilweise zu Tränen rührend. Meine Eltern sind 1921 und 1926 geboren und haben den Krieg erlebt, aber wenig erzählt. Umso spannender ist, was Trude Teige mit zarten und gefühlvollen Worten berichtet und wie lebendig sie ihre Protagonisten zeichnet. Sie erzählt sehr real, erschreckend direkt und offen, was die furchtbare Szenerie vor Augen entstehen und alles umso grausamer erscheinen lässt. Und doch schwebt über all dem Leid und Verlust so viel Zuversicht und Hoffnung, ein Vertrauen auf ein wenig Menschlichkeit und Zuneigung, dass man das Buch, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen kann.
Eine unglaublich berührende, tragische und schicksalshafte Geschichte mit einem Hauch Hoffnung und viel Vertrauen in die Menschlichkeit, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 15.04.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


ausgezeichnet

Der perfekte Ratgeber für einfaches und effizientes Training

Ständig verspannt und geplagt von Rückenschmerzen war ich, trotz Physiotherapie und Fitnessstudio, auf der Suche nach Möglichkeiten, selbst und zeitlich unabhängig gezielte Übungen zu machen. Vanessa Lämmle’s Buch ist hierfür der absolut perfekte Ratgeber.

Das Konzept des Buches ist prima durchdacht, sehr gut strukturiert und mit einer Menge an Detailfotos kombiniert, so dass auch beim häuslichen Training nichts schief gehen kann. Gut verständliche Erklärungen ohne erhobenen Zeigefinger machen den Ablauf verständlich, und die relativ einfachen Soforthilfeübungen verlocken zum Ausprobieren.
Vanessa Lämmle hat mit tief greifendem Fachwissen ein Buch erschaffen, dass mir viele Abläufe im Körper verständlich gemacht hat, Übungen präsentiert, die man problemlos zu Hause nachmachen kann und die tatsächlich umgehend Erleichterung bei Verspannungen bringen. Ich nehme es gerne zur Hand, staune über spezielles Physiowissen und finde ihre Alltagstipps geradezu genial! Und der 30-Tage-Übungsplan ist perfekt für alle, die ihrem Körper ohne weiteres Equipment dauerhaft etwas Gutes tun wollen. Eine Anschaffung für die eigene Gesundheit, die sich richtig lohnt!

Bewertung vom 12.04.2024
Potsdamer Intrigen
Heinze, Carla M.

Potsdamer Intrigen


ausgezeichnet

Packend, rasant und sehr raffiniert, akribische Ermittlungen im Einst und Jetzt

Zwei unter seltsamen Umständen aufgefundene Tote geben Rätsel auf, und ein erster Zufallsfund könnte zum Täter führen. Maik von Lilienthal und und seine Partnerin Susanne Riemeister nehmen die Ermittlungen auf, aber nicht nur sie! Denn Maiks Mutter Enne, ehemalige und hochgeschätzte Fallanalytikerin, setzt ebenfalls ihre Spürnase ein!

Das trotz dunkler, bedrohlicher Wolken geradezu schillernde Cover lädt in das triste Novemberwetter Potsdams ein und fesselt sofort mit einem packenden Prolog. Eva Maria Heinze versteht es, mit leichter Feder ein lebendiges Bild zu erzeugen, man kann sich die Szenen bestens vorstellen, auch das Potsdamer Flair kommt nicht zu kurz. Und die Morde haben es wirklich in sich. Stellenweise habe ich mich gefragt, wie es gelingen kann, die Details alter Fälle mit der heutigen Zeit in Verbindung zu bringen. Aber akribische Ermittlungsarbeit wird letztendlich doch von Erfolg gekrönt und bringt so einige schaurige Überraschungen zu Tage. Der Plot ist packend und rasant, das Geschehen und insbesondere die Taten der Vergangenheit sind ergreifend, ja geradezu haarsträubend und der Showdown ist regelrecht atemberaubend! Und doch gibt es trotz anhaltender Spannung auch herrliche Schmunzelmomente, für die das liebenswerte Team sorgt. Die Protagonisten sind so individuell und real, dass man sie sofort ins Herz schließt.
Ein für mich perfekter, fesselnder und klug ausgetüftelter Krimi, den ich in einem Rutsch lesen musste!

Bewertung vom 06.04.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


ausgezeichnet

Liebe und Glück, Trauer und Leid, das Schicksal hält alles bereit

Der amerikanische Traum: Ein Sommerhaus am See. Über viele Jahre hat sich hier die Familie Starling in den Ferien versammelt, es war ein Fixpunkt in ihrem Leben, aber nun soll das Haus verkauft werden. Noch einmal treffen sich die Eltern und ihre Söhne samt Lebenspartnern am See. Der Abschied wird unerwartet zu einer Achterbahn der Gefühle.

Das farbenfrohe Cover zeugt eher von Wohlbehagen, eine Frau eingekuschelt in ein Handtuch nach einem Bad im See. Der Inhalt fühlt sich da zeitweise eher unbehaglich an.
David James Poissant erzählt von einer ganz normalen Familie, von fürsorglichen Eltern und wilden Jungs, die ihre Sommer am See verbringen. Als ein entsetzlich trauriger Vorfall die Gefühle der Protagonisten freisetzt, kommen auch lange vergrabene Geheimnisse ans Licht.
Der Autor erzählt sehr eindringlich von der seelischen Zerrissenheit der Familienmitglieder, den hohen Erwartungen, ihren Sorgen und Ängsten und davon, dass ein jeder an einem Scheidepunkt angekommen ist, hervorgerufen durch die Entscheidung der Eltern, das geliebte, aber verwahrloste Haus zu veräußern.
Viele Probleme, viel Ungesagtes und ein Wust an Gefühlen offenbaren sich langsam, und auf Einsicht folgt langsam neuer Mut und leise Zuversicht. Es ist ein einfühlsames, aber auch sehr direktes Buch, intensiv und beeindruckend. Und spiegelt in meinen Augen auch sehr stark den American Way of Life wider.

Bewertung vom 01.04.2024
Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19
Almstädt, Eva

Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19


ausgezeichnet

Wieder perfekt gelungen, ein weiterer spannender Fall für Pia Korittki!

Grausame Geschehen erschüttern Pia’s Ferienwochenende, das sie gemütlich mit Sohn und Freund an der Ostsee verbringen wollte. Der Überfall auf eine junge Frau entsetzt die Dorfbewohner, und als ein junger Mann aus dem Nachbarort unter seltsamen Umständen ums Leben kommt, ist Pias Spürsinn geweckt. Sie kann nicht ahnen, in welches Wespennest sie stößt.

In altbekannter Manier gelingt es Eva Almstädt, mich sofort wieder zu fesseln. Auch der neunzehnte Fall von Pia Korritki sorgt für Gänsehaut, Rätselraten und jede Menge Wohlfühlmomente zum Aufatmen zwischendurch. Ihr Erzählstil ist lebendig, farbenfroh und voller Details, der Fall reichlich undurchsichtig und Pias Spürsinn ungebrochen. Was natürlich ihr Familienleben wieder etwas beeinträchtigt, so dass man als Leser nicht nur mitfiebert, sondern auch von Mitgefühl geplagt wird. Mir gefällt das Zusammenspiel von mysteriösem Mordfall und Privatleben sehr, sehr gut. Und die Autorin versteht es einfach, den Spannungsbogen zu halten und am Ende für ein zufriedenes Aufatmen zu sorgen.
Für mich ein weiterer, wieder perfekt gelungener Ostseekrimi, der für Spannung und beste Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 01.04.2024
Der Twyford-Code
Hallett, Janice

Der Twyford-Code


sehr gut

Mysteriös, tricky und absolut außergewöhnlich!

Ein vermisster, unbekannter Vater, ein zurückgelassenes Handy ohne Vertrag – so beginnt eine abenteuerliche, ja haarsträubende Geschichte um einen vergessenen Code, der in den Kriegsjahren angeblich in Kinderbüchern versteckt gewesen sein soll.

Janice Halletts Erzählung handelt von Steve, dessen Leben kein Zuckerschlecken war. Unfähig des Lesens und Schreibens, hat er auf ganz besondere Weise seine Geschichte aufgezeichnet.
Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen! Die Gestaltung des Textes richtet sich weitgehend nach dem Fortschritt der Entschlüsselung des Handys, ist mysteriös, manchmal auch sehr unheimlich und lässt dem Leser jede Menge Möglichkeiten der Auslegung. Kaum meint man, auf der richtigen Spur zu sein, wird man eines Besseren belehrt. Das sorgt für Ratlosigkeit, aber auch reichlich Abwechslung und zeitweise braucht man Durchhaltevermögen, wenn man so ganz und gar in die Irre geführt wird.
„Der Twyford-Code“ ist ein außergewöhnliches, spektakuläres Buch, an dessen ungewöhnlichen Stil man sich erst gewöhnen muss, dafür aber mit allerlei Tricks und Wendungen überrascht wird.

Bewertung vom 19.03.2024
Zitronen
Fritsch, Valerie

Zitronen


sehr gut

Ein erschreckender Blick in die Abgründe menschlicher Psyche

August durchlebt eine traurige, düstere Kindheit. Nie sicher vor den Gewaltausbrüchen seines Vaters und dessen unvorhersehbaren Gemeinheiten, bleibt ihm die Mutter, die ihn zärtlich liebt. Doch die Psyche der Mutter erkrankt, und August gerät in einen Strudel aus Abhängigkeiten.

Glasscherben auf dem Cover, Erinnerungen an Zitronen – der Einband ist ausgesprochen gut gewählt. Er weist auf die fragile Psyche eines Kindes hin, das von seinen eigenen Eltern gequält und letztendlich zerbrochen wird.
Valerie Fritsch’s Buch lässt sich sehr gut lesen, aber schwer ertragen. In einer wunderschönen, fast poetisch anmutenden Sprache verfasst, verbreitet es doch soviel Unglück und Qual, das man manchmal geradezu fassungslos ist. Die Geschichte von August bewegt, macht traurig und nachdenklich. Aber es gibt auch Momente der großen Hoffnung, an denen man als Leser festhält.
Mit Zitronen ist der Autorin ein Buch gelungen, das tief berührt, mit dem Schicksal hadern lässt und so real wirkt, dass man sich unweigerlich fragt, ob die Erzählung auf einer wahren Begebenheit beruht. Für mich eine erschreckende Geschichte mit Tiefgang, die lange nachhallen wird.

Bewertung vom 13.03.2024
HEIMAT KÜCHE
Wimmer-You, Aline;Schwer, Matthias;Baschnagel, Lorenz

HEIMAT KÜCHE


ausgezeichnet

Beim Durchblättern ein Genuss für Auge und Seele, beim Ausprobieren reinste Geschmacksexplosionen!

Die Kochbücher vom team tietge umfassen für mich alles, was man sich zur Inspiration in der Küche nur wünschen kann. Genaugenommen sind es keine Kochbücher im üblichen Sinn, es sind Bilder- und Geschichtenbücher, die mit Herzblut und Liebe zum Hochschwarzwald entstanden sind. Man spürt die Hingabe zur bodenständigen Küchenkultur, aber auch die Freude am Kombinieren und Ausprobieren und so darf man über fantastische Rezepte staunen, die zum Teil sehr einfach und lupenrein sind, und dabei doch mit einer grandiosen Raffinesse punkten!
Ein ganzes Team junger und wilder Köche*Köchin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tradition mit Geschmacksnuancen aus aller Welt zu kombinieren oder zu verfeinern.
Allein das Durchblättern dieses wahrlich gelungenen Buches ist reinster Genuss, man kann es nicht leicht aus der Hand legen, denn auch die Storys dahinter sind so warmherzig und interessant, dass man am liebsten sofort in den Schwarzwald reisen möchte.
Dazu die umwerfenden Rezepte, von simpel und einfallsreich bis anspruchsvoll und herausfordernd, überzeugen bis ins letzte Detail und laden zum Nachkochen ein. Und das Tüpfelchen auf dem i sind die absolut fantastischen und eindrucksvollen Fotos von Dimitri Dell.
HEIMATKÜCHE ist ein weiteres, unschlagbar schönes und genussvolles Werk! Unbedingt lesen, ausprobieren und genießen!

Bewertung vom 11.03.2024
Mörderisches La Rochelle
Vinet, Jean-Claude

Mörderisches La Rochelle


ausgezeichnet

Raffiniert, tricky und mit jeder Menge Wohlfühlflair! Der perfekte Frankreich-Krimi!

An der Küste bei La Rochelle wird ein Ehepaar im Auto tot aufgefunden, in der Nähe liegt ein erschossener Fahrradfahrer - ein beiseite geschaffter Zeuge? Zunächst gibt es kaum Hinweise auf einen möglichen Täter, aber Commissaire Chevalier und sein Team nutzen jede Möglichkeit, um Puzzleteilchen zusammenzutragen.

Das wunderschöne Cover zeigt den Blick auf den Hafen von La Rochelle und während man mit dem gewieften Commissaire Chevalier und seinem Team auf Spurensuche ist, wird man mit reichlich französischem Flair und jeder Menge Köstlichkeiten verwöhnt. Jean-Claude Vinet schreibt sehr lebendig und bildhaft, das große Kopfkino springt sofort an, und dazu hat der Autor einen super spannenden und wahrlich undurchschaubaren Plot konstruiert! Dieser Fall ist raffiniert, tricky und abwechslungsreich. Kaum hat man einen Täter auf dem Radar, machen neue Fahnungsergebnisse die Vermutungen zunichte.
Besonders gut gefällt mir Commissaire Chevalier. Einen so überzeugenden Ermittler, warmherzigen Familienvater und liebevollen Ehemann findet man bei Krimis eher selten, aber genau das macht ihn so menschlich und sympathisch.
Für mich ist dies der perfekte Frankreich-Krimi! Ein gelungene Kombination aus einem wirklich fesselnden Fall und herrlichem Savoir Vivre! Chevalier hat Kult-Potential!