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"Ein ganz besonderer deutscher Bildungsroman." (Maxim Biller) - Alem Grabovac erzählt in seinem Roman eine aufrüttelnde Geschichte über Herkunft und ZugehörigkeitSmilja schuftet als Gastarbeiterin in der Schokoladenfabrik, ihr Mann Emir, ein feierfreudiger Kleinganove, landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Nach der Geburt ihres Sohnes Alem trifft Smilja eine folgenschwere Entscheidung: Ihr Baby wächst bei einer strengen deutschen Pflegefamilie mit sieben eigenen Kindern auf. Jedes zweite Wochenende aber verbringt der Junge mit seiner Mutter und ihrem neuen g...
"Ein ganz besonderer deutscher Bildungsroman." (Maxim Biller) - Alem Grabovac erzählt in seinem Roman eine aufrüttelnde Geschichte über Herkunft und Zugehörigkeit
Smilja schuftet als Gastarbeiterin in der Schokoladenfabrik, ihr Mann Emir, ein feierfreudiger Kleinganove, landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Nach der Geburt ihres Sohnes Alem trifft Smilja eine folgenschwere Entscheidung: Ihr Baby wächst bei einer strengen deutschen Pflegefamilie mit sieben eigenen Kindern auf. Jedes zweite Wochenende aber verbringt der Junge mit seiner Mutter und ihrem neuen gewalttätigen Freund im Frankfurter Bahnhofsmilieu. Erst als Erwachsener macht sich Alem auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.
Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte eines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung.
Smilja schuftet als Gastarbeiterin in der Schokoladenfabrik, ihr Mann Emir, ein feierfreudiger Kleinganove, landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Nach der Geburt ihres Sohnes Alem trifft Smilja eine folgenschwere Entscheidung: Ihr Baby wächst bei einer strengen deutschen Pflegefamilie mit sieben eigenen Kindern auf. Jedes zweite Wochenende aber verbringt der Junge mit seiner Mutter und ihrem neuen gewalttätigen Freund im Frankfurter Bahnhofsmilieu. Erst als Erwachsener macht sich Alem auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.
Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte eines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung.
Alem Grabovac, 1974 in Würzburg geboren. Mutter Kroatin. Vater Bosnier. Er hat in München, London und Berlin Soziologie, Politologie und Psychologie studiert und lebt mit seiner Familie in Berlin. Als freier Autor schreibt er unter anderem für Die Zeit, Welt, taz. Bei hanserblau erschien 2021 sein vielbeachteter Debütroman Das achte Kind.
Produktdetails
- Verlag: hanserblau
- Artikelnr. des Verlages: 550/26796
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 25. Januar 2021
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 132mm x 30mm
- Gewicht: 365g
- ISBN-13: 9783446267961
- ISBN-10: 3446267964
- Artikelnr.: 60344965
Herstellerkennzeichnung
hanserblau
Lehrter Str. 57 , Haus 4
10557 Berlin
www.hanser-literaturverlage.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Für Tilman Spreckelsen sind die autobiografischen Bezüge in Alem Grabovacs Roman leicht auszumachen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der Sozialisation eines jungen Jugoslawen, der in einer Pflegefamilie in Deutschland aufwächst und mit verschiedenen (unfähigen) Vätern, Traditionen und Kulturen konfrontiert ist, wird laut Spreckelsen zudem mit Orts- und zeitgeschichtlichen Daten sowie mit kulturellen Referenzen zu Pop und Marken geerdet. Gelegentliche Floskeln und gestelzte Dialoge im Text werden laut Rezensent durch dichte Beschreibungen aufgewogen, die die Zerrissenheit des Jungen eindrücklich schildern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Will wirklich keiner bei mir wohnen?
Väter und Söhne: Alem Grabovacs "Das achte Kind" erzählt von einer deutsch-jugoslawischen Jugend
Dass Emir Grabovac kein Bilderbuchvater werden würde, ahnt seine Frau Smilja schon bald: etwa, als er sie nach zwei gemeinsamen Monaten jäh zur Zeugin seiner kleinkriminellen Geschäfte macht - seine Arbeitsscheu und Neigung zum Alkohol kennt sie da schon. Den Entschluss, ihren neugeborenen Sohn Alem in eine Pflegefamilie zu geben, fasst Smilja schließlich, nachdem Emir sie und das Kind nicht wie versprochen aus der Klinik abholt, sondern Smilja, wie sie jetzt feststellt, beim letzten Besuch noch um alles Bargeld gebracht hat. So läuft sie eine Stunde im Schneegestöber nach Hause, wo
Väter und Söhne: Alem Grabovacs "Das achte Kind" erzählt von einer deutsch-jugoslawischen Jugend
Dass Emir Grabovac kein Bilderbuchvater werden würde, ahnt seine Frau Smilja schon bald: etwa, als er sie nach zwei gemeinsamen Monaten jäh zur Zeugin seiner kleinkriminellen Geschäfte macht - seine Arbeitsscheu und Neigung zum Alkohol kennt sie da schon. Den Entschluss, ihren neugeborenen Sohn Alem in eine Pflegefamilie zu geben, fasst Smilja schließlich, nachdem Emir sie und das Kind nicht wie versprochen aus der Klinik abholt, sondern Smilja, wie sie jetzt feststellt, beim letzten Besuch noch um alles Bargeld gebracht hat. So läuft sie eine Stunde im Schneegestöber nach Hause, wo
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ihr Mann in einer Schnapswolke liegt und schnarcht. "Was für ein Monster habe ich da nur geheiratet?", denkt sie mit einigem Recht. Und wird ihrem Sohn einige Jahre nach der Trennung von Emir gar die Lüge auftischen, sein Vater wäre bei einem Unglück ums Leben gekommen.
Zu einem längeren Zusammenleben wenigstens von Mutter und Sohn wird es dennoch nicht mehr kommen. Die Frau, die aus einem kroatischen Bergdorf erst nach Zagreb und 1969 dann nach Deutschland gezogen ist, um in verschiedenen Fabriken zu arbeiten, kann sich nicht selbst um ihren Sohn kümmern, und da sich auch ihr zweiter Lebensgefährte Dusan als trinkfreudig und unzuverlässig, sogar als gewalttätig entpuppt, ist ihr klar, dass sie das Kind besser nicht mit ihm allein lassen sollte. Sie findet eine deutsche Pflegefamilie, die zu den sieben eigenen Kindern noch weitere für eine begrenzte Zeit aufnimmt - einzig Alem wird bei dem Motorradjournalisten Robert und seiner Frau Marianne bis zur Volljährigkeit bleiben, als achtes Kind, was dem Roman seinen Titel gibt.
Teile der Ferien und manche Wochenenden verbringt Alem in Frankfurt bei der Mutter und dem prügelnden Lebensgefährten, die übrige Zeit im Raum Stuttgart: hier die enge Wohnung in der Hanauer Landstraße bei einer Mutter, die ihn nicht schützen kann, und einem Mann, den Alem fürchtet; dort die deutsche Großfamilie, in der er behütet aufwächst, im Fußballverein spielt und die anfangs offenen, dann, nach einem Machtwort der Lehrerin, heimlichen Hänseleien der schwäbischen Mitschüler wegen seiner jugoslawischen Herkunft zu ertragen lernt.
Einen Roman nennt der Journalist Alem Grabovac sein Buch, das gleichwohl mit der Biographie des Autors eng verbunden ist. Ort (Würzburg) und Zeitpunkt (2. Januar 1974) der Geburt stimmen überein, auch die Namen und Teile der Familiengeschichte, was der Verlag des Romans durch ein Faltblatt, das Erläuterungen zu realen Orten und zeitgeschichtlichen Ereignissen sowie Fotos enthält, noch unterstreicht.
Als Schilderung einer Jugend in den Siebziger- und Achtzigerjahren entwickelt das Buch tatsächlich einen großen Reiz, nicht nur wegen der eingefügten kulturellen Referenzen, wegen der Popsongs und Markennamen, der aufkommenden Geräte oder der Erinnerungen an Großereignisse der Sportgeschichte. Zugleich vermittelt Grabovac ein Bild davon, wie ein Kind zwischen den Kulturen steht und in seinem Bemühen, beiden Traditionen gerecht zu werden, doch um harte Entscheidungen nicht herumkommt. Dass die 1990 aufdämmernden, 1991 ausbrechenden Jugoslawienkriege die Dinge auch für den in Deutschland lebenden Teenager nicht leichter machen, wird ebenso deutlich wie das Bemühen des Kindes, den Blick der älteren Generation auf die Vergangenheit zu übernehmen, was naturgemäß an Grenzen stößt, wenn der deutsche Pflegevater von heroischen Kriegserlebnissen berichtet, während der kroatische Großvater die Wehrmachtsverbrechen in Jugoslawien nicht vergessen hat - als ihm der Enkel bei einem Besuch stolz das selbstgemalte Bild eines deutschen Panzers schenkt, versteht er den Wutausbruch des Großvaters nicht.
Der Erzähler des Romans, dessen Rahmengeschichte im Jahr 2018 angesiedelt ist, berichtet aus der Perspektive eines erwachsenen Mannes und nimmt zugleich die unmittelbare eines Kindes und Teenagers ein - der Roman ist unterteilt in drei Bücher, die jeweils den Namen des Vaters, der Mutter und des Kindes selbst tragen. Der Stil ist von Klarheit geprägt, die manchmal forciert wirkt, ganz so, als entstünden die einzelnen Sätze nach genauer Überlegung, wie ein Sachverhalt nun adäquat ausgedrückt werden müsste. Gelungenen Passagen verleiht das einen einprägsamen, besonderen Ton, während andere unter allzu naheliegenden, fast verbrauchten Wendungen leiden: "Oft weinte sie sich nachts einsam in den Schlaf, mit bohrender Sehnsucht nach ihren Eltern und der Heimat. Aber Aufgeben kam nicht infrage", heißt es einmal, und vollends in der Beschreibung einer Italienreise ist die Floskeldichte hoch.
Dass der Erzähler auch anders kann, zeigt sich in den Schilderungen der Reisen des Jungen nach Kroatien, und auch mit manchem gestelzten Dialog macht man seinen Frieden, sobald es um das eigentliche Thema des Romans geht: Der Junge mit den zwei Familien verliert den einen Vater früh, der zu echtem Interesse und Verantwortung ungeeignet erscheint, und muss sich von dem anderen, dem interessierten und verantwortungsbewussten Pflegevater, erst mühsam lösen. Jener Robert, der seine Hitlerverehrung völlig ungefiltert an Alem heranträgt, stellt ebenfalls eine Gefahr für den Heranwachsenden dar, von der dritten Vaterfigur, dem prügelnden Dusan, ganz abgesehen. Dass der Lebensgefährte der Mutter von seinem leiblichen Sohn ebenso gehasst wird wie damals von Alem, zeigt sich gegen Ende des Romans in einem eindrucksvollen Bild: All die Jahre in Deutschland hatte Dusan in den Ferien an seinem riesigen Neubau in seiner serbischen Geburtsstadt gearbeitet. Nun, im Alter milde geworden, lebt er dort allein, weil sein Sohn, inzwischen selbst Vater geworden, lieber in einer engen Behausung wohnt als bei ihm.
Viele Väter, die in diesem Buch begegnen, sind ihrer Aufgabe auf erschreckende Weise nicht gewachsen - der Roman stellt das glasklar heraus. Dass es so viele sind, macht die Sache für ihre Kinder nicht besser. Die Söhne aber, die am Ende des Buches erwachsen geworden sind, scheinen daraus gelernt zu haben. Mag sein, dass das Buch auch um ihretwillen geschrieben worden ist. TILMAN SPRECKELSEN
Alem Grabovac: "Das achte Kind". Roman.
Hanserblau, Berlin 2021. 256 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zu einem längeren Zusammenleben wenigstens von Mutter und Sohn wird es dennoch nicht mehr kommen. Die Frau, die aus einem kroatischen Bergdorf erst nach Zagreb und 1969 dann nach Deutschland gezogen ist, um in verschiedenen Fabriken zu arbeiten, kann sich nicht selbst um ihren Sohn kümmern, und da sich auch ihr zweiter Lebensgefährte Dusan als trinkfreudig und unzuverlässig, sogar als gewalttätig entpuppt, ist ihr klar, dass sie das Kind besser nicht mit ihm allein lassen sollte. Sie findet eine deutsche Pflegefamilie, die zu den sieben eigenen Kindern noch weitere für eine begrenzte Zeit aufnimmt - einzig Alem wird bei dem Motorradjournalisten Robert und seiner Frau Marianne bis zur Volljährigkeit bleiben, als achtes Kind, was dem Roman seinen Titel gibt.
Teile der Ferien und manche Wochenenden verbringt Alem in Frankfurt bei der Mutter und dem prügelnden Lebensgefährten, die übrige Zeit im Raum Stuttgart: hier die enge Wohnung in der Hanauer Landstraße bei einer Mutter, die ihn nicht schützen kann, und einem Mann, den Alem fürchtet; dort die deutsche Großfamilie, in der er behütet aufwächst, im Fußballverein spielt und die anfangs offenen, dann, nach einem Machtwort der Lehrerin, heimlichen Hänseleien der schwäbischen Mitschüler wegen seiner jugoslawischen Herkunft zu ertragen lernt.
Einen Roman nennt der Journalist Alem Grabovac sein Buch, das gleichwohl mit der Biographie des Autors eng verbunden ist. Ort (Würzburg) und Zeitpunkt (2. Januar 1974) der Geburt stimmen überein, auch die Namen und Teile der Familiengeschichte, was der Verlag des Romans durch ein Faltblatt, das Erläuterungen zu realen Orten und zeitgeschichtlichen Ereignissen sowie Fotos enthält, noch unterstreicht.
Als Schilderung einer Jugend in den Siebziger- und Achtzigerjahren entwickelt das Buch tatsächlich einen großen Reiz, nicht nur wegen der eingefügten kulturellen Referenzen, wegen der Popsongs und Markennamen, der aufkommenden Geräte oder der Erinnerungen an Großereignisse der Sportgeschichte. Zugleich vermittelt Grabovac ein Bild davon, wie ein Kind zwischen den Kulturen steht und in seinem Bemühen, beiden Traditionen gerecht zu werden, doch um harte Entscheidungen nicht herumkommt. Dass die 1990 aufdämmernden, 1991 ausbrechenden Jugoslawienkriege die Dinge auch für den in Deutschland lebenden Teenager nicht leichter machen, wird ebenso deutlich wie das Bemühen des Kindes, den Blick der älteren Generation auf die Vergangenheit zu übernehmen, was naturgemäß an Grenzen stößt, wenn der deutsche Pflegevater von heroischen Kriegserlebnissen berichtet, während der kroatische Großvater die Wehrmachtsverbrechen in Jugoslawien nicht vergessen hat - als ihm der Enkel bei einem Besuch stolz das selbstgemalte Bild eines deutschen Panzers schenkt, versteht er den Wutausbruch des Großvaters nicht.
Der Erzähler des Romans, dessen Rahmengeschichte im Jahr 2018 angesiedelt ist, berichtet aus der Perspektive eines erwachsenen Mannes und nimmt zugleich die unmittelbare eines Kindes und Teenagers ein - der Roman ist unterteilt in drei Bücher, die jeweils den Namen des Vaters, der Mutter und des Kindes selbst tragen. Der Stil ist von Klarheit geprägt, die manchmal forciert wirkt, ganz so, als entstünden die einzelnen Sätze nach genauer Überlegung, wie ein Sachverhalt nun adäquat ausgedrückt werden müsste. Gelungenen Passagen verleiht das einen einprägsamen, besonderen Ton, während andere unter allzu naheliegenden, fast verbrauchten Wendungen leiden: "Oft weinte sie sich nachts einsam in den Schlaf, mit bohrender Sehnsucht nach ihren Eltern und der Heimat. Aber Aufgeben kam nicht infrage", heißt es einmal, und vollends in der Beschreibung einer Italienreise ist die Floskeldichte hoch.
Dass der Erzähler auch anders kann, zeigt sich in den Schilderungen der Reisen des Jungen nach Kroatien, und auch mit manchem gestelzten Dialog macht man seinen Frieden, sobald es um das eigentliche Thema des Romans geht: Der Junge mit den zwei Familien verliert den einen Vater früh, der zu echtem Interesse und Verantwortung ungeeignet erscheint, und muss sich von dem anderen, dem interessierten und verantwortungsbewussten Pflegevater, erst mühsam lösen. Jener Robert, der seine Hitlerverehrung völlig ungefiltert an Alem heranträgt, stellt ebenfalls eine Gefahr für den Heranwachsenden dar, von der dritten Vaterfigur, dem prügelnden Dusan, ganz abgesehen. Dass der Lebensgefährte der Mutter von seinem leiblichen Sohn ebenso gehasst wird wie damals von Alem, zeigt sich gegen Ende des Romans in einem eindrucksvollen Bild: All die Jahre in Deutschland hatte Dusan in den Ferien an seinem riesigen Neubau in seiner serbischen Geburtsstadt gearbeitet. Nun, im Alter milde geworden, lebt er dort allein, weil sein Sohn, inzwischen selbst Vater geworden, lieber in einer engen Behausung wohnt als bei ihm.
Viele Väter, die in diesem Buch begegnen, sind ihrer Aufgabe auf erschreckende Weise nicht gewachsen - der Roman stellt das glasklar heraus. Dass es so viele sind, macht die Sache für ihre Kinder nicht besser. Die Söhne aber, die am Ende des Buches erwachsen geworden sind, scheinen daraus gelernt zu haben. Mag sein, dass das Buch auch um ihretwillen geschrieben worden ist. TILMAN SPRECKELSEN
Alem Grabovac: "Das achte Kind". Roman.
Hanserblau, Berlin 2021. 256 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Aktuelle Flucht- und Migrationsgeschichten gibt es mittlerweile zahlreich in der deutschen Literatur. Ihre Vorgeschichte aber, die der ersten Arbeitseinwanderer in die alte Bundesrepublik, ist keineswegs auserzählt. 'Das achte Kind' füllt eine Lücke. Grabovacs Erzählstimme ist die eines wertfreien Chronisten in eigener Sache. Frei von Polemik, Verurteilung und politischer Anklage. Der Leser soll sich selbst ein Bild machen aus dem Material, das der Roman im Stil eines Berichts vor ihm ausbreitet. Ein wichtiges, auch spannendes Buch." Ursula März, Deutschlandfunk Kultur, 11.02.2021
"Grabovac vermittelt ein Bild davon, wie ein Kind zwischen den Kulturen steht und in seinem Bemühen, beiden Traditionen gerecht zu werden, doch um harte
"Grabovac vermittelt ein Bild davon, wie ein Kind zwischen den Kulturen steht und in seinem Bemühen, beiden Traditionen gerecht zu werden, doch um harte
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Entscheidungen nicht herumkommt. Viele Väter, die in diesem Buch begegnen, sind ihrer Aufgabe auf erschreckende Weise nicht gewachsen - der Roman stellt das glasklar heraus. Dass es so viele sind, macht die Sache für ihre Kinder nicht besser. Die Söhne aber, die am Ende des Buches erwachsen geworden sind, scheinen daraus gelernt zu haben. Mag sein, dass das Buch auch um ihretwillen geschrieben worden ist." Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.08.2021
"Der Erzähler Alem Grabovac steht nie retrospektiv oder besserwisserisch über dem Geschehen, ohne Moral oder Erklärung folgt Episode auf Episode. ... Am Beispiel der Kindheit und Jugend eines Sohnes damals sogenannter "Gastarbeiter" in Deutschland, erforscht dieses Buch, was verallgemeinerbar und was einzigartig ist in diesem Leben, das sich aus verschiedenen Familien und Gesellschaften, Nationen und Identitäten zusammensetzt. Wie sich Normalität in der Nachkriegsgesellschaft erst langsam entwickelt hat und wie man davon erzählen kann. Keine Autobiografie, tatsächlich ein Roman - aus der Differenz der Genres bezieht das Buch seine Spannung." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 03.03.2021
"Diese Geschichte handelt davon, wie innig die Suche nach Identität, der Wunsch, frei und geborgen zu sein und mitgeschleppte Mentalitäten ineinander verflochten sind. Ein bemerkenswertes Buch." Ulrich Kühn, NDR Kultur, 21.01.2021
"Eindrucksvoll, mit klaren Sätzen und mit viel Einfühlungsvermögen zeigt Grabovac einmal mehr, das Private ist politisch, der Roman macht unsichtbare Hintergründe und die Reichweite einer Familiengeschichte sichtbar und ruft Verständnis hervor. Literatur wie diese ist lesenswert." Antonia Reissner, SWR 2 Lesenswert Magazin, 07.02.2021
"Grabovac erzählt Nachkriegsgeschichte aus einem Blickwinkel, wie man ihn bisher nicht gekannt hat. Sein so geradlinig wie gerecht erzählter Roman ist ein eindrucksvolles Gegenstück zu Sasa Stanisic' 'Herkunft'." Stefan Kister, Stuttgarter Nachrichten, 24.02.2021
"Er öffnet den Blick für Lebensgeschichten von Menschen, die in verschiedenen Welten leben. Alem Grabovac schafft es, die Gegensätze mit Toleranz und Verständnis für die Unterschiedlichkeiten zu leben und nicht mit Abgrenzung und Ablehnung zu reagieren. Es ist ein generöser Roman." Susanne Wankell, WDR 5, 19.02.2021
"Familie ist vielleicht nur bedingt eine Gemeinschaft auf einem biologischen Fundament, sondern vielmehr eine Entscheidung. Eine dramatische, interessante Geschichte und ein tolles Zeitbild." Martin Gramlich, SWR 2, 11.02.2021
"Punktgenau und schnörkellos beschreibt der Alem Grabovac seine Familiengeschichte vom Verlassen des kroatischen Heimatdorfes über die Erfahrung der Eltern als sogenannte Gastarbeiter in Deutschland bis zu seinem Aufwachsen als achtes Kind in einer deutschen Pflegefamilie. Das ist dringend nötige Dokufiktion zur sogenannten ersten Gastarbeitergeneration." Ute Büsing, rbb Inforadio, 14.02.2021
"Es ist ein Leben zwischen Deutschland und Kroatien, von dem Grabovac eindrücklich schreibt. Ein Ton, der einen sehr erreicht." Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur, 28.01.2021
"Bemerkenswert ist, wie ruhig, unaufgeregt, fast leise Grabovac erzählt." Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel, 31.01.2021
"Es ist eine packende, weitverzweigte Lebensgeschichte, die Alem Grabovac in seinem Roman 'Das Achte Kind' erzählt." Annegret Arnold, Bayern 2, 30.04.2021
"Eines meiner Lieblingsbücher 2021 war 'Das achte Kind', der autobiographisch fundierte Debütroman von Alem Grabovac - ist jetzt ebenfalls in der Taschenbuchausgabe erschienen. (...) Das ist bitter und herzerwärmend zugleich und immer wieder auch sehr verschmitzt und lustig - eine besondere 'Migrationsgeschichte', die einen Blick auf ein spezielles Kapitel der Einwanderungsgesellschaft in Deutschland legt." Ulrich Noller, WDR Cosmo Blog, 26.07.2022
"Der Erzähler Alem Grabovac steht nie retrospektiv oder besserwisserisch über dem Geschehen, ohne Moral oder Erklärung folgt Episode auf Episode. ... Am Beispiel der Kindheit und Jugend eines Sohnes damals sogenannter "Gastarbeiter" in Deutschland, erforscht dieses Buch, was verallgemeinerbar und was einzigartig ist in diesem Leben, das sich aus verschiedenen Familien und Gesellschaften, Nationen und Identitäten zusammensetzt. Wie sich Normalität in der Nachkriegsgesellschaft erst langsam entwickelt hat und wie man davon erzählen kann. Keine Autobiografie, tatsächlich ein Roman - aus der Differenz der Genres bezieht das Buch seine Spannung." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 03.03.2021
"Diese Geschichte handelt davon, wie innig die Suche nach Identität, der Wunsch, frei und geborgen zu sein und mitgeschleppte Mentalitäten ineinander verflochten sind. Ein bemerkenswertes Buch." Ulrich Kühn, NDR Kultur, 21.01.2021
"Eindrucksvoll, mit klaren Sätzen und mit viel Einfühlungsvermögen zeigt Grabovac einmal mehr, das Private ist politisch, der Roman macht unsichtbare Hintergründe und die Reichweite einer Familiengeschichte sichtbar und ruft Verständnis hervor. Literatur wie diese ist lesenswert." Antonia Reissner, SWR 2 Lesenswert Magazin, 07.02.2021
"Grabovac erzählt Nachkriegsgeschichte aus einem Blickwinkel, wie man ihn bisher nicht gekannt hat. Sein so geradlinig wie gerecht erzählter Roman ist ein eindrucksvolles Gegenstück zu Sasa Stanisic' 'Herkunft'." Stefan Kister, Stuttgarter Nachrichten, 24.02.2021
"Er öffnet den Blick für Lebensgeschichten von Menschen, die in verschiedenen Welten leben. Alem Grabovac schafft es, die Gegensätze mit Toleranz und Verständnis für die Unterschiedlichkeiten zu leben und nicht mit Abgrenzung und Ablehnung zu reagieren. Es ist ein generöser Roman." Susanne Wankell, WDR 5, 19.02.2021
"Familie ist vielleicht nur bedingt eine Gemeinschaft auf einem biologischen Fundament, sondern vielmehr eine Entscheidung. Eine dramatische, interessante Geschichte und ein tolles Zeitbild." Martin Gramlich, SWR 2, 11.02.2021
"Punktgenau und schnörkellos beschreibt der Alem Grabovac seine Familiengeschichte vom Verlassen des kroatischen Heimatdorfes über die Erfahrung der Eltern als sogenannte Gastarbeiter in Deutschland bis zu seinem Aufwachsen als achtes Kind in einer deutschen Pflegefamilie. Das ist dringend nötige Dokufiktion zur sogenannten ersten Gastarbeitergeneration." Ute Büsing, rbb Inforadio, 14.02.2021
"Es ist ein Leben zwischen Deutschland und Kroatien, von dem Grabovac eindrücklich schreibt. Ein Ton, der einen sehr erreicht." Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur, 28.01.2021
"Bemerkenswert ist, wie ruhig, unaufgeregt, fast leise Grabovac erzählt." Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel, 31.01.2021
"Es ist eine packende, weitverzweigte Lebensgeschichte, die Alem Grabovac in seinem Roman 'Das Achte Kind' erzählt." Annegret Arnold, Bayern 2, 30.04.2021
"Eines meiner Lieblingsbücher 2021 war 'Das achte Kind', der autobiographisch fundierte Debütroman von Alem Grabovac - ist jetzt ebenfalls in der Taschenbuchausgabe erschienen. (...) Das ist bitter und herzerwärmend zugleich und immer wieder auch sehr verschmitzt und lustig - eine besondere 'Migrationsgeschichte', die einen Blick auf ein spezielles Kapitel der Einwanderungsgesellschaft in Deutschland legt." Ulrich Noller, WDR Cosmo Blog, 26.07.2022
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In diesem Buch arbeitet der Autor seine ungewöhnliche Kindheit auf. Er erzählt von seiner Mutter, die aus Kroatien nach Deutschland gekommen ist. Seinem leiblichen Vater, an den er sich kaum erinnern kann und von dem er dachte, er sei schon längst verstorben. Seinem Stiefvater, der …
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In diesem Buch arbeitet der Autor seine ungewöhnliche Kindheit auf. Er erzählt von seiner Mutter, die aus Kroatien nach Deutschland gekommen ist. Seinem leiblichen Vater, an den er sich kaum erinnern kann und von dem er dachte, er sei schon längst verstorben. Seinem Stiefvater, der ihn verprügelt. Und letztendlich von seiner Pflegefamilie, wo der Vater ein Nazi ist, den er jedoch wie seinen eigenen Vater in der Kindheit geliebt hat.
Es ist so eine außergewöhnliche Zusammenstellung, die man sich nicht ausdenken kann.
Eine sehr berührende Geschichte, die einen mit Alem mitleiden lässt und bewusst macht, was man selber für ein Glück hatte. In meinem Fall auch als Ausländerin, deren Mutter alles für sie aufgegeben hat um nach Deutschland zu kommen.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen, aus Alems Sicht geschrieben. Einige Puzzlestücke werden auch zum Schluss nicht aufgelöst, da der Autor nur seine Sichtweise bzw. die Sichtweise der Menschen, die er gefragt hat darstellen kann.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Ich würde es weiterempfehlen.
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Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im besseren Deutschlan zu arbeiten. Eines Tages erfüllt sich ihr Traum und …
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Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im besseren Deutschlan zu arbeiten. Eines Tages erfüllt sich ihr Traum und sie findet Arbeit in einer Schokoladenfabrik. Bald lernt sie Emir kennen. Sie wird schwanger und merkt bald, er ist ein Kleingängster und landet später auch im Gefängnis. Zu Alem sagt sie, sein Vater wäre als Bauarbeiter ums Leben gekommen. Smilja ist gezwungen ihren Sohn im Alter von 6 Wochen zu einer Pflegefamilie zu geben und sieht ihn nur alle 2 Wochenenden. Ihr neuer Partner ist ein Säufer und gewalttätig. Alem erfährt wie es wirklich in der Welt seiner Mutter aussieht.
Der Autor schreibt hier den Lebensweg seiner Kindheit nieder. Selten hat mich ein Buch so sehr fasziniert und gespalten wie dieses. Keinem Kind wünscht man das es getrennt wird von seiner Mutter, aber in diesem Fall ist man sogar froh darüber. Er hatte ein unsagbares Glück in so einer Familie, immerhin mit 7 eigenen Kindern, als achtes Kind aufgenommen worden zu sein. Im Kopfkino könnte man sich schon denken was aus ihm geworden wäre, wäre er in Frankfurt bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten aufgewachsen. Dennoch verliert er kein böses Wort über seine Mutter, sogar wenn er in den Ferien zu seiner verarmten Oma und Opa auf Besuch war und man sich die ärmlichen Verhältnisse förmlich vorstellen konnt. Das er die Gewalt nicht selbst umgesetzt hat, die er manchmal miterleben mußte, ehrt ihn.
Dieses Buch liest sich im Sauseschritt, dank dem natürlichen, flüssigem Schreibstil. Hier bekommt man den Einblick in eine Gastarbeiterfamilie, die es sicherlich vielerorts gab.
Mich hat das Buch sehr bewegt und ich wünsche dem Autor auf seinem weiteren Lebensweg viel Glück.
Volle Punktzaht und eine klare Weiterempfehlung.
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Spannende Lebensgeschichte
In dem Buch "Das achte Kind" von Alem Grabovac geht es um den Autoren selbst. Er erzählt seine bewegende Geschichte des Aufwachsens.
Alem Grabovac wird in Deutschland als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers geboren. Da seine Mutter als Gasarbeiterin …
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Spannende Lebensgeschichte
In dem Buch "Das achte Kind" von Alem Grabovac geht es um den Autoren selbst. Er erzählt seine bewegende Geschichte des Aufwachsens.
Alem Grabovac wird in Deutschland als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers geboren. Da seine Mutter als Gasarbeiterin viel arbeiten muss und sein Vater ein Kleinkrimineller war auf den kein Verlass war wurde er bereits nach 6 Wochen in eine Deutsche Pflegefamilie gegeben in der es schon 7 leibliche Kinder der Eltern gab und die noch weitere Kinder von Gastarbeitern hatten um die sie sich gekümmert haben. Alle gingen mit der Zeit, nur Alem bleib und wurde das achte Kind der Familie.
Seine Mutter Smilja holte ihn jedes 2te Wochenende zu sich bis sie nach Frankfurt ziehen musste. Durch die weiter Entfernung wurden die abstände etwas größer und als Sie einen neuen Mann kennen gelernt hat der ein Trinker war und dazu noch gewalttägig wollte Alem am liebsten nicht mehr hin, wenn er da war.
Alem Grabovac erzählt seine Geschichte von Geburt bis zum Erwachsenen auf eine schnörkellose, packende Art und Weise. Trotz aller umstände kommen keine Vorwürfe oder anklagen gegenüber seine Eltern ob leiblich oder pflege auf.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Wortwahl so emotional und liebevoll aber auch ernst und teilweise bedrückend.
Ich finde dieses Buch beeindruckend und spannend, aber ob ich es einfach so weiterempfehlen würde wie mach anderes ist schwer zu sagen. Es ist ein spezielles Buch das seine Leser finden muss.
Ich denke aber wenn das Thema der unterschiedlichen Kulturen und die damit verbundenen Welten reizt, dem kann dieses Buch interessieren. Ich hab es gern gelesen und finden den Weg von Alem sehr interessant.
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Ein beeindruckendes Buch
Alem Grabovac (Jahrgang 1974) hat mit diesem Buch eine bewegende Autobiographie geschrieben. Ich bin selber Anfang der 70er geboren und konnte mich zumindest bei den „geschichtlichen“ Erinnerungen wieder finden. Doch die persönlichen Erinnerungen des …
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Ein beeindruckendes Buch
Alem Grabovac (Jahrgang 1974) hat mit diesem Buch eine bewegende Autobiographie geschrieben. Ich bin selber Anfang der 70er geboren und konnte mich zumindest bei den „geschichtlichen“ Erinnerungen wieder finden. Doch die persönlichen Erinnerungen des Autors weichen so völlig von meiner eigenen Lebensgeschichte ab. Zwei Kindheiten im selben Land und doch so gänzlich unterschiedlich.
Ich fand das Buch spannend, berührend, musste oft den Kopf schütteln und habe mich immer wieder gefragt, ob ich selber so einen gefestigten Lebensweg beschritten hätte, wenn ich die gleichen (zum Teil recht schlechten) Voraussetzungen gehabt hätte. Schon als Kind eigenständig richtig und falsch zu begreifen, auch wenn es anders vorgelebt wird, ist beeindruckend und nicht selbstverständlich.
Ich hoffe, dass Alem Grabovac noch weitere Bücher veröffentlichen wird.
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In dem Buch "Das Achte Kind" erzählt Alem seine Kindheitsgeschichte. Das Buch ist biographisch und daher kann ich den Inhalt an sich nicht bewerten. Weil was sollte man bei seiner eigenen Kindergeschichte schon aufhübschen. In dem Buch geht es um Alem der bei einem …
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In dem Buch "Das Achte Kind" erzählt Alem seine Kindheitsgeschichte. Das Buch ist biographisch und daher kann ich den Inhalt an sich nicht bewerten. Weil was sollte man bei seiner eigenen Kindergeschichte schon aufhübschen. In dem Buch geht es um Alem der bei einem gewalttätigen Vater aufwuchs und daher als Kind letztlich als achtes Kind in eine Pflegefamilie kam. Der Vater von dort war Neonazi. Man merkt also schnell das an sich alle Leute in seinem Leben irgendwie verkorkst waren. Er schildert wie ihn das Leben bei diesen Leuten geprägt hat. Ich musste mehrmals schlucken und hatte Tränen in den Augen weil dieses Buch wirklich bedrückend war und mich unglaublich traurig gemacht hat. Es hat mir auch wieder vor Augen geführt das ich unglaublich froh über meine eigene Kindheit sein kann und diese eben nicht selbstverständlich ist. Das Buch war sehr hart und es ist sicherlich nicht für jeden etwas. Trotzdem erzählt es eindringlich eine wirklich interessante Geschichte.
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Alem Grabovac erzählt von seiner Kindheit und Jugend. Und es ist in der Tat keine leichte Kost. Im sachlichen Ton, schildert er, was er als Kind zweier Gastarbeiter alles erlebt. Gewalt, Rassismus, aufwachsen in einer Pflegefamilie. Und nebenbei bricht in der Heimat seiner Eltern der Krieg aus. …
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Alem Grabovac erzählt von seiner Kindheit und Jugend. Und es ist in der Tat keine leichte Kost. Im sachlichen Ton, schildert er, was er als Kind zweier Gastarbeiter alles erlebt. Gewalt, Rassismus, aufwachsen in einer Pflegefamilie. Und nebenbei bricht in der Heimat seiner Eltern der Krieg aus. Seine Geschichte berührt. Dabei hat man das Gefühl, dass er so sachlich wie möglich schildert, was ihm passiert ist. Er schreibt durchaus von seinen Gefühlen, aber auch aus der Perspektive des Zurückblickenden. Dabei finde ich es bewundernswert wie differenziert er die Menschen in seinem Leben betrachtet. Wie auch sie ein Resultat ihres Umfelds, ihrer Familie, ihrer Zeit sind.
Immer wieder zeigt es auch, wie prägend unsere Kindheit ist. Wie wir durch unser Umfeld die Welt kennenlernen. Es erleichtert geradezu, dass er neben all den schlimmen Erfahrungen auch viel Liebe erfahren hat.
Das Buch macht betroffen. Und erinnert einen an die Schicksäle so vieler Menschen. Auch heute noch.
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Dein Vater ein Taugenichts, dein Pflegevater ein Nazi, dein Stiefvater ein brutaler Säufer: "Das achte Kind
Ein Buch das erschreckend rüberkommt niemanden wünscht man diese Kindheit ,öfter als einmal musste ich das gelesene sacken lassen ehe ich weitergelesen habe.
Der …
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Dein Vater ein Taugenichts, dein Pflegevater ein Nazi, dein Stiefvater ein brutaler Säufer: "Das achte Kind
Ein Buch das erschreckend rüberkommt niemanden wünscht man diese Kindheit ,öfter als einmal musste ich das gelesene sacken lassen ehe ich weitergelesen habe.
Der Stil klar und deutlich ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen kommt das Buch daher.
Das geschehene und die Schauplätze, die Charaktere authentisch und daher komplett glaubhaft.
Oft hatte man ein direktes Bild vor Augen beim lesen.
Ein etwas anderes Buch aber eines was ich gerne weiterempfehle.
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Geht unter die Haut
Der Autor und Journalist Alem Grabovac verarbeitet in „Das achte Kind“ fiktiv seine Familiengeschichte in einer ehrlichen und zu tiefst berührenden Geschichte, die sich allerdings als harter Tobak herausstellt.
Die Geschichte beginnt in den siebziger …
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Geht unter die Haut
Der Autor und Journalist Alem Grabovac verarbeitet in „Das achte Kind“ fiktiv seine Familiengeschichte in einer ehrlichen und zu tiefst berührenden Geschichte, die sich allerdings als harter Tobak herausstellt.
Die Geschichte beginnt in den siebziger Jahren. Die Mutter Smilja wächst in extremst ärmlichen Verhältnissen in Kroatien auf. Sie lernt den Bosnier Emir kennen und lieben. Sie kommen beide mit großen Hoffnungen als Gastarbeiter nach Deutschland und finden auch schnell eine Arbeit. Doch während der Mutter fleißig und zuverlässig ist, ist der Vater ein verantwortungsloser Tunichtgut. Er treibt sich lieber in Kneipen rum. Als Alem 1974 geboren wird, ist es Smilja klar, dass sie nicht zuhause bei ihrem Baby bleiben kann, und auf Emir ist kein Verlass. Sie findet schließlich eine deutsche Pflegefamilie bei der Alem, während der Woche, als achtes Kind aufwachsen kann. Es zerreißt ihr das Herz, aber es ist letztendlich die beste Entscheidung für das Kind. Emir entwickelt sich zum Kleinganoven. Als ihm in Deutschland der Boden zu heiß wird, irgendwelche Typen sind hinter ihm her, setzt er sich in seine Heimat ab und landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Smilja findet einen neuen Partner. Doch auch Dusan ist ein gewalttätiger Säufer, bei dem Alem, der die Wochenenden bei seiner Mutter verbringt, nichts zu lachen hat. Alem wächst auf in den Glauben, dass sein Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam.
Mich hat die Geschichte gepackt. Scheinbar emotionslos erzählt der Autor von Alem. Der schlichte und schnörkelloser Schreibstil wirkte umso drastischer. Der Roman ist in drei Bücher unterteilt. Im ersten geht es um die Mutter Smilja, das zweite ist Alem gewidmet und im letzten Buch geht es um Emir.
Von allem Protagonisten hat konnte die Pflegemutter mein Herz erreichen. Sie hat sich für Alem eingesetzt und ihn in ihre Familie aufgenommen wie ein eigenes Kind. Ihr Mann hat leider meine Sympathien verloren, als sich nach und nach herausstellte, dass er ein alter unverbesserlicher Nazi ist, der aus der Geschichte nichts gelernt hat. Alems Mutter tat mir leid. Die mutige junge Frau aus dem ärmlichen Kroatien, schaffte es nicht sich gegen ihre Männer zu behaupten. Mit Alem selber hatte ich großes Mitleid. Ich habe mit dem kleinen Kerl sehr gelitten und fand es erstaunlich, dass er sich trotz dieser schlechten Ausgangsbedingen seinen Weg in ein gutes Leben gefunden hat.
Es geht in diesem Roman um die Problematik der Migration von Gastarbeitern in den 70iger Jahren, um nicht aufgearbeitete Geschichte, um die ewig Gestrigen, um innerfamiliäre Gewalt, nicht zuletzt um Schuld und Vergebung.
Ein Buch das unter die Haut geht. Allerdings keine leichte Lektüre.
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In „Das achte Kind“ beschreibt Alem Grabovac wie seine kroatische Mutter als Gastarbeiterin nach Deutschland gekommen ist und anschließend seine eigene Kindheit. Diese war jedoch alles andere als leicht. Sein Vater ein Alkoholiker und Kleinganove, er selbst (welcher 1974 geboren …
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In „Das achte Kind“ beschreibt Alem Grabovac wie seine kroatische Mutter als Gastarbeiterin nach Deutschland gekommen ist und anschließend seine eigene Kindheit. Diese war jedoch alles andere als leicht. Sein Vater ein Alkoholiker und Kleinganove, er selbst (welcher 1974 geboren wurde) wird schon mit grade einmal 6 Wochen zu einer deutschen Pflegefamilie gegeben. Sein Pflegevater ein Nazi und sein Stiefvater ein gewalttätiger Alkoholiker, mit dem Alems Mutter jedoch trotzdem weiterhin zusammenbleibt. Jedes Wochenende fährt er zu seiner Mutter Smilja und ihrem Freund Dušan nach Frankfurt. Dieser verprügelt ihn des Öfteren und auch sonst ist Alems Leben nicht gerade leicht.
Das Buch ist relativ nüchtern erzählt, aber gleichzeitig sehr fesselnd. Grabovac schafft es Bilder im Kopf entstehen zu lassen und dass man sich richtig in die Erzählung reinversetzten kann. Alem Grabovac gibt gnadenlos ehrliche Einblicke in sein Leben und bringt einen damit zum nachdenken.
Da meine Familie und ich selbst aus Kroatien stammen, war dieser Aspekt besonders interessant für mich.
Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!
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Alem Grabovac erzählt in „Das achte Kind“ seine Lebensgeschichte. Seine Mutter Smilja kommt als Migrantin aus Ex-Jugoslawien nach Deutschland, um ihr Glück zu finden. Als Gastarbeiterin muss sie ihr Geld sehr hart verdienen. Schließlich lernt sie Emir kennen, beide werden …
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Alem Grabovac erzählt in „Das achte Kind“ seine Lebensgeschichte. Seine Mutter Smilja kommt als Migrantin aus Ex-Jugoslawien nach Deutschland, um ihr Glück zu finden. Als Gastarbeiterin muss sie ihr Geld sehr hart verdienen. Schließlich lernt sie Emir kennen, beide werden ein Paar und der kleine Alem kommt zur Welt. Leider ist Emir ein krimineller „Taugenichts“. Smilja ist auf sich gestellt. Um Geld zu verdienen, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Alem schon ab Babyalter von einer Pflegefamilie betreuen zu lassen. An den Wochenende ist er bei ihr. Alem wächst so in zwei verschiedenen Welten auf. An den Vater hat er wenig Erinnerungen, er ist irgendwann verschwunden, für seine Mutter sogar gestorben. Smiljas neue Lebensgefährt Dusan ist ein brutaler Säufer, so dass Alem es immer mehr vorzieht, bei seiner Pflegefamilie zu leben. Hier wächst er als achtes Kind neben den sieben leiblichen Kindern der Pflegeeltern umsorgt auf.
Ich fand das Buch und das Thema interessant, wenn es mich auch nicht wirklich fesseln konnte. Aufgrund der Produktbeschreibung habe ich die „erschütternde Geschichte“ eines „extremen Aufwachsens“ erwartet. Alem Grabovac beschreibt recht nüchtern, wie er aufgewachsen ist. Zerrissen zwischen den Welten ist seine Kindheit und Jugend nicht gerade leicht. Er beißt sich aber trotzdem erfolgreich durchs Leben.
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