T. C. Boyle
Gebundenes Buch
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Roman
Übersetzung: Gunsteren, Dirk van
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Was passiert, wenn die Natur zurückbeißt? - Der neue Roman von T.C. BoyleDer Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. "Der Planet stirbt, siehst du das nicht?", wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nach...
Was passiert, wenn die Natur zurückbeißt? - Der neue Roman von T.C. BoyleDer Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. "Der Planet stirbt, siehst du das nicht?", wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nachts Willie aus dem Terrarium verschwindet. Mit "Blue Skies" hat T.C. Boyle den ultimativen Roman über den Alltag in unseren Zeiten geschrieben. Unheimlich, witzig und prophetisch.
T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Bei Hanser erschienen zuletzt 'Sind wir nicht Menschen' (Stories, 2020), 'Sprich mit mir' (Roman, 2021),'Blue Skies' (Roman, 2023) sowie 'I Walk Between the Raindrops' (Stories, 2024).

© Annette Pohnert
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: Blue Skies
- Artikelnr. des Verlages: 505/27689
- 16. Aufl.
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 15. Mai 2023
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 150mm x 36mm
- Gewicht: 574g
- ISBN-13: 9783446276895
- ISBN-10: 3446276890
- Artikelnr.: 66031236
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Todd ist Markenbotschafter für Bacardi und damit auch für das gute Leben, das aus Baden, blauem Himmel und Besäufnis besteht, erklärt Kritiker Christoph Schröder den Protagonisten von T.C. Boyles neuem Roman, der, soviel verrät er, sich aber eigentlich konstant selbst bescheißt. Der Zustand der Welt, um den sich die Geschichte dreht, ist katastrophal, das merken auch Todd und seine Freundin Cat, die versuchen, die Natur zu ignorieren, die mit Insektenplagen und Waldbränden zurückschlägt, so Schröder. Für ihn gelingt Boyle hier eine geschickte Verwebung von Apokalypse, Gegenwart und der Verweigerung der Realität, auch wenn der ideologische Impetus ihm manchmal allzu deutlich durchschimmert. Die Erzählweise ist denn auch eher konventionell, aber vielleicht ist es genau das, was Boyles Bücher so gut lesbar macht, mutmaßt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Apokalyptiker und Katalysator
Der Ausnahmezustand ist die neue Normalität, nicht nur klimatisch, auch persönlich: T. C. Boyle setzt mit dem Roman "Blue Skies" seine Beobachtung des Rachefeldzugs der Natur gegen den Menschen fort.
Diesmal hat sein deutscher Verlag den Wettlauf um die Erstpublikation des neuen Romans von T. C. Boyle nicht gewonnen: "Blue Skies" kam in den Vereinigten Staaten noch vor der Übersetzung heraus - wenn auch nur einen Tag früher. Das ist nicht so selbstverständlich, wie es klingt. In den letzten Jahren hatte man sich bei Hanser Mühe gegeben, Boyles Bücher als die eines der hierzulande erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller möglichst als Erste herauszubringen, denn man fürchtete
Der Ausnahmezustand ist die neue Normalität, nicht nur klimatisch, auch persönlich: T. C. Boyle setzt mit dem Roman "Blue Skies" seine Beobachtung des Rachefeldzugs der Natur gegen den Menschen fort.
Diesmal hat sein deutscher Verlag den Wettlauf um die Erstpublikation des neuen Romans von T. C. Boyle nicht gewonnen: "Blue Skies" kam in den Vereinigten Staaten noch vor der Übersetzung heraus - wenn auch nur einen Tag früher. Das ist nicht so selbstverständlich, wie es klingt. In den letzten Jahren hatte man sich bei Hanser Mühe gegeben, Boyles Bücher als die eines der hierzulande erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller möglichst als Erste herauszubringen, denn man fürchtete
Mehr anzeigen
signifikante Verkaufsverluste durch die leicht zugänglichen (kommerziell wie sprachlich) englischen Ausgaben - "Das Licht" ging 2019 auf Deutsch gar gleich einige Monate dem Original namens "Outside Looking" voraus. Doch dieses Bemühen, das im Zweifelsfalle auf Kosten der übersetzerischen Qualität selbst bei einem derart versierten und (Boyle-)erfahrenen Mann wie Dirk van Gunsteren zu gehen droht, scheint nunmehr aufgegeben. Gut so, der Kuchen ist im Falle Boyles groß genug für alle.
Das liegt daran, dass seine Leser seit mehr als vierzig Jahren wissen, was sie an dem 1948 geborenen Schriftsteller haben: den großen Erzähler der Zivilisationsskepsis. Oder besser und konkreter gesagt: des Umschlags des American dream in einen amerikanischen Albtraum. Nur Boyles Erstling, der historische Roman "Wassermusik", spielte außerhalb der Vereinigten Staaten, und bis auf den ebenfalls frühen "World's End" (1987) sind sämtliche anderen siebzehn Boyle-Romane im zwanzigsten Jahrhundert oder der Gegenwart angesiedelt ("Ein Freund der Erde", erschienen 2002, gar teilweise in naher Zukunft). Sie ergeben durch ihre Mischung aus prominenten biographischen Stoffen (über popkulturell so bedeutende Figuren wie John Harvey Kellogg, Alfred Charles Kinsey, Frank Lloyd Wright oder Timothy Leary) und bürgerlichen Gesellschaftsporträts im Gesamtbild das Panorama einer Weltmacht, die im eigenen Haus an den inneren Widersprüchen ihres individualistischen Ideals scheitert.
So auch wieder in "Blue Skies". Am einen Ende des Landes, in Kalifornien, brennen pausenlos die Sonne und die ausgetrocknete Vegetation, am anderen, in Florida, das sich selbst als "Sunshine State" apostrophiert, hört es kaum mehr auf zu schütten. Das Klima spielt verrückt, aber alle wissen, dass das die neue Normalität sein wird. "Alle", das sind in diesem personell sehr konzentrierten Roman an der Westküste die Cullens, ein am Ende seines Erwerbslebens stehendes Ehepaar mit zwei erwachsenen Kindern, und an der Ostküste die Rivers als junges verliebtes Paar - Todd ist Markenbotschafter des Rumherstellers Bacardi, Cat die Tochter der Cullens (und sonst nichts, worunter die Mittzwanzigerin leidet; Influencerin wäre sie schon gerne).
Mit ihr hebt der Roman an, der sich im Folgenden kapitelweise abwechselnd auf drei Perspektiven einlässt: neben Cats noch die ihrer Mutter Ottilie und ihres Bruders Cooper. Boyle erweist sich dabei einmal mehr als Virtuose dieses dreifach vereinzelten Weltblicks: "Was war das nur, was lief da falsch?", fragt sich Ottilie: "Wo war die Welt, in der sie aufgewachsen war, in der es regnete, wenn es regnen sollte, und auf jeder weißen Kleeblüte in jedem Garten der Nachbarschaft eine Biene saß?" Ihren Sohn Cooper wundert das dagegen weniger. Er ist Biologe und Apokalyptiker; angesichts von Wetterkapriolen und Insektensterben sieht er sich bestätigt. Pech nur, dass ihn ein infizierter Zeckenbiss einen halben Arm kostet. Ganz so individuell apokalyptisch hatte er sich die düstere Zukunft nicht vorgestellt.
Aber beider Schicksal ist nichts gegen das von Cat, die im Mittelpunkt von zwölf der insgesamt 26 Kapitel steht. Der Kauf einer ihr zauberhaft schön erscheinenden Würgeschlange setzt eine Ereignisabfolge in Gang, die Boyle meisterhaft in Szene zu setzen weiß: weil durch die Schlange ein steter Suspense besteht, der sich aber erst in unerwartetem Moment konkretisiert. Und das dann in einer Drastik, die bislang nicht das Kennzeichen des Ironikers T. C. Boyle war. Merkmal seines Schreibens, vor allem in den ebenfalls zahlreichen Kurzgeschichten, war ja stets das nur angedeutete, zuletzt meist doch offengelassene Desaster. Das erste Kapitel von "Blue Skies" würde isoliert eine solch typische Boyle-Short-Story bieten: Anders als bei Dürrenmatt sind seine Geschichten im Regelfall schon dann zu Ende erzählt, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung gerade erst eingeschlagen haben.
Hier also geht es weit darüber hinaus, und man mag darin die Desillusionierung des nunmehr betagten Zynikers Boyle erkennen. Vielleicht auch eine bei ihm ungewohnte erzählerische Ungeduld. Wie er Todd und Cat sich entzweien lässt, das ist diesmal weniger subtil als von Beginn an klischeebehaftet, und es verbindet sich mit der ökologischen Zwangslage nur insofern, als Todds Tesla eine Funktion im Handlungsgefüge zugesprochen bekommt, die eine Brücke zur alten automobilaffinen Gesellschaft in den USA schlägt. Gerade das aber wirkt eher wie ein Abgesang auf den Amerika-Analytiker Boyle, der seine Inspiration immer aus dem eigenen Lebenshorizont bezogen hat. Mittlerweile sind seine eigenen Kinder jedoch über das Alter von Todd und Cat hinaus, und so wirken diese beiden eher nicht wie ein zeitaktuelles postpandemisches Paar, sondern wie ein Relikt aus dem hedonistischen Jahrtausendbeginn, wenn nicht gar aus noch weiter zurückliegender Zeit.
Trotzdem wird "Blue Skies" das große Publikum von T. C. Boyle erfreuen, denn der Roman bietet über die jeweils ungeplante Rache der Natur und die Hybris der Menschen die Kernbotschaft dieses Schriftstellers in nochmals konzentrierter Form - als Essenz eines engagierten Erzählers, der deshalb in seiner sorglos-selbstverliebten amerikanischen Heimat weitaus weniger geschätzt wird als in Deutschland. Und in seinen Spott mischt sich diesmal mehr als jemals zuvor Verzweiflung, und zwar über das Versagen des einzigen Antidots gegen die Weltvergiftung, an das Boyles Figuren stets geglaubt haben: die Liebe. Hier erstmals vorgeführt als Mutterliebe - und das dann in doch sehr subtiler Form gleich doppelt. Wie sich Cat und Ottilie aufeinander beziehen, das ist unbedingt lesenswert, und wie Cooper sich dabei ungewollt als Katalysator erweist, auch. ANDREAS PLATTHAUS
T. C. Boyle: "Blue Skies". Roman.
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Hanser Verlag, München 2023. 399 S., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das liegt daran, dass seine Leser seit mehr als vierzig Jahren wissen, was sie an dem 1948 geborenen Schriftsteller haben: den großen Erzähler der Zivilisationsskepsis. Oder besser und konkreter gesagt: des Umschlags des American dream in einen amerikanischen Albtraum. Nur Boyles Erstling, der historische Roman "Wassermusik", spielte außerhalb der Vereinigten Staaten, und bis auf den ebenfalls frühen "World's End" (1987) sind sämtliche anderen siebzehn Boyle-Romane im zwanzigsten Jahrhundert oder der Gegenwart angesiedelt ("Ein Freund der Erde", erschienen 2002, gar teilweise in naher Zukunft). Sie ergeben durch ihre Mischung aus prominenten biographischen Stoffen (über popkulturell so bedeutende Figuren wie John Harvey Kellogg, Alfred Charles Kinsey, Frank Lloyd Wright oder Timothy Leary) und bürgerlichen Gesellschaftsporträts im Gesamtbild das Panorama einer Weltmacht, die im eigenen Haus an den inneren Widersprüchen ihres individualistischen Ideals scheitert.
So auch wieder in "Blue Skies". Am einen Ende des Landes, in Kalifornien, brennen pausenlos die Sonne und die ausgetrocknete Vegetation, am anderen, in Florida, das sich selbst als "Sunshine State" apostrophiert, hört es kaum mehr auf zu schütten. Das Klima spielt verrückt, aber alle wissen, dass das die neue Normalität sein wird. "Alle", das sind in diesem personell sehr konzentrierten Roman an der Westküste die Cullens, ein am Ende seines Erwerbslebens stehendes Ehepaar mit zwei erwachsenen Kindern, und an der Ostküste die Rivers als junges verliebtes Paar - Todd ist Markenbotschafter des Rumherstellers Bacardi, Cat die Tochter der Cullens (und sonst nichts, worunter die Mittzwanzigerin leidet; Influencerin wäre sie schon gerne).
Mit ihr hebt der Roman an, der sich im Folgenden kapitelweise abwechselnd auf drei Perspektiven einlässt: neben Cats noch die ihrer Mutter Ottilie und ihres Bruders Cooper. Boyle erweist sich dabei einmal mehr als Virtuose dieses dreifach vereinzelten Weltblicks: "Was war das nur, was lief da falsch?", fragt sich Ottilie: "Wo war die Welt, in der sie aufgewachsen war, in der es regnete, wenn es regnen sollte, und auf jeder weißen Kleeblüte in jedem Garten der Nachbarschaft eine Biene saß?" Ihren Sohn Cooper wundert das dagegen weniger. Er ist Biologe und Apokalyptiker; angesichts von Wetterkapriolen und Insektensterben sieht er sich bestätigt. Pech nur, dass ihn ein infizierter Zeckenbiss einen halben Arm kostet. Ganz so individuell apokalyptisch hatte er sich die düstere Zukunft nicht vorgestellt.
Aber beider Schicksal ist nichts gegen das von Cat, die im Mittelpunkt von zwölf der insgesamt 26 Kapitel steht. Der Kauf einer ihr zauberhaft schön erscheinenden Würgeschlange setzt eine Ereignisabfolge in Gang, die Boyle meisterhaft in Szene zu setzen weiß: weil durch die Schlange ein steter Suspense besteht, der sich aber erst in unerwartetem Moment konkretisiert. Und das dann in einer Drastik, die bislang nicht das Kennzeichen des Ironikers T. C. Boyle war. Merkmal seines Schreibens, vor allem in den ebenfalls zahlreichen Kurzgeschichten, war ja stets das nur angedeutete, zuletzt meist doch offengelassene Desaster. Das erste Kapitel von "Blue Skies" würde isoliert eine solch typische Boyle-Short-Story bieten: Anders als bei Dürrenmatt sind seine Geschichten im Regelfall schon dann zu Ende erzählt, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung gerade erst eingeschlagen haben.
Hier also geht es weit darüber hinaus, und man mag darin die Desillusionierung des nunmehr betagten Zynikers Boyle erkennen. Vielleicht auch eine bei ihm ungewohnte erzählerische Ungeduld. Wie er Todd und Cat sich entzweien lässt, das ist diesmal weniger subtil als von Beginn an klischeebehaftet, und es verbindet sich mit der ökologischen Zwangslage nur insofern, als Todds Tesla eine Funktion im Handlungsgefüge zugesprochen bekommt, die eine Brücke zur alten automobilaffinen Gesellschaft in den USA schlägt. Gerade das aber wirkt eher wie ein Abgesang auf den Amerika-Analytiker Boyle, der seine Inspiration immer aus dem eigenen Lebenshorizont bezogen hat. Mittlerweile sind seine eigenen Kinder jedoch über das Alter von Todd und Cat hinaus, und so wirken diese beiden eher nicht wie ein zeitaktuelles postpandemisches Paar, sondern wie ein Relikt aus dem hedonistischen Jahrtausendbeginn, wenn nicht gar aus noch weiter zurückliegender Zeit.
Trotzdem wird "Blue Skies" das große Publikum von T. C. Boyle erfreuen, denn der Roman bietet über die jeweils ungeplante Rache der Natur und die Hybris der Menschen die Kernbotschaft dieses Schriftstellers in nochmals konzentrierter Form - als Essenz eines engagierten Erzählers, der deshalb in seiner sorglos-selbstverliebten amerikanischen Heimat weitaus weniger geschätzt wird als in Deutschland. Und in seinen Spott mischt sich diesmal mehr als jemals zuvor Verzweiflung, und zwar über das Versagen des einzigen Antidots gegen die Weltvergiftung, an das Boyles Figuren stets geglaubt haben: die Liebe. Hier erstmals vorgeführt als Mutterliebe - und das dann in doch sehr subtiler Form gleich doppelt. Wie sich Cat und Ottilie aufeinander beziehen, das ist unbedingt lesenswert, und wie Cooper sich dabei ungewollt als Katalysator erweist, auch. ANDREAS PLATTHAUS
T. C. Boyle: "Blue Skies". Roman.
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Hanser Verlag, München 2023. 399 S., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
"T. C. Boyle spricht, wie er schreibt. Er kann brillant erzählen, detailreich, mit grandiosen Sprachbildern" Jürgen Schmieder, Süddeutsche Zeitung, 01.07.23 "Ein Roman, der den Kopf fordert, zum Denken anregt, aber dabei auch sehr komödiantisch erzählt ist. [...] Für alle, die sich davon überzeugen wollen, dass man auch unterhaltsame und witzige Bücher über den Klimawandel schreiben kann." Denis Scheck, WDR3 Mosaik, 18.06.23 "Und in seinen Spott mischt sich diesmal mehr als jemals zuvor Verzweiflung, und zwar über das Versagen des einzigen Antidots gegen die Weltvergiftung, an das Boyles Figuren stets geglaubt haben: die Liebe. ... Wie sich Cat und Ottilie aufeinander beziehen, das ist unbedingt lesenswert, und wie Cooper sich dabei
Mehr anzeigen
ungewollt als Katalysator erweist, auch." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.05.23 "Unfassbar komisch beschreibt T.C. Boyle, wie seine Figuren in unserer Gegenwart um ihre Leben und ums Überleben kämpfen - und sich an den Gedanken des Weltuntergangs gewöhnen müssen. Das Lachen bleibt einem dabei gelegentlich im Halse stecken." Severine Naeve, NDR Kultur, 15.05.23 ",Blue Skies' ist keine herkömmliche Dystopie, vielmehr eine Familiengeschichte im Stil von Jonathan Franzen. Boyle erzählt von gewöhnlichen Leuten, deren gewöhnliches Leben ganz beiläufig apokalyptische Züge annimmt. Arno Frank, Der Spiegel, 13.05.23 "Die Pointe dieses Buches ist, das es solche Diskussionen wie - Gibt es Klimawandel oder nicht, ist er Mensch gemacht oder nicht - einfach auslässt. Der ist da. Und jetzt müssen die Menschen damit umgehen. Das ist jenseits von Politik, das ist Realität auf der Ebene des Buches. Und damit muss man sich auseinandersetzen. Das finde ich literarisch sehr raffiniert." Thomas Böhm (RBB) in den ARD Tagesthemen, 11.06.23
Schließen
Dystopischer Klimathriller und bissige Gesellschaftssatire in einem
"Blue Skies" von T. C. Boyle ist ein dystopischer Klimaroman, dessen Stärke in seiner scharfsinnigen Beobachtung sowie Charakterisierung und seinem humorvoll satirischen und zugleich dichten Schreibstil …
Mehr
Dystopischer Klimathriller und bissige Gesellschaftssatire in einem
"Blue Skies" von T. C. Boyle ist ein dystopischer Klimaroman, dessen Stärke in seiner scharfsinnigen Beobachtung sowie Charakterisierung und seinem humorvoll satirischen und zugleich dichten Schreibstil liegt.
Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und dreht sich um Ottilie und ihrer Familie. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann Frank an der ehemals kühlen und feuchten Zentralküste Kaliforniens, die jetzt eher einem Hochofen aus Hitze und Feuer gleicht. Sohn Cooper ist Entomologe und erlebt das Artensterben aus nächster Nähe. Ottilie folgt dem Rat ihres Sohnes und beginnt, Insekten als Proteinquelle zu züchten – mit gemischten Ergebnissen. Dann wäre da noch Tochter Cat lebt in Florida in einem Strandhaus, das ihr Verlobter, der eine Bacardi-Marke vertritt, geerbt hat, während sie sich bemüht, eine Influencerin zu werden. Als sie während eines sintflutartigen Regens in Florida Zuflucht in einer Tierhandlung sucht, sieht sie eine schöne Python und kauft sie, um ihre Online-Präsenz zu verbessern, nichts ahnend, dass ebenjene Schlange eine Kette von Ereignissen in Gang setzen wird, von der kein Familienmitglied verschont bleiben wird.
Erzählt wird die fesselnde Geschichte, die Familiendrama, Klimathriller und tragikomische Satire in einem ist, aus den Perspektiven verschiedener Familienmitglieder und ist in zwei geografisch und klimatisch unterschiedlichen Regionen, Kalifornien und Florida, angesiedelt. In Florida kommt es häufig zu heftigen Stürmen mit viel Regen. Doch nicht nur das Wetter spielt verrückt, auch die Insektenwelt. Die Insekten sind inzwischen so groß wie Hamster und werden immer mehr zu einer Plage. Kalifornien hingegen wird von Hitze, Dürren und trockenen Winden heimgesucht, die zu vernichtenden Bränden führen.
Hierbei schafft es der Autor gekonnt eine scharfe und satirische Gesellschaftsanalyse mit dem Thema Klimawandel zu verbinden, ohne dass das eine auf Kosten des anderen passiert. Lediglich an manchen Stellen driftet er zu sehr ins Wissenschaftliche in Bezug auf Klima und Insekten ab, was den ansonst flüssigen Handlungsverlauf etwas ins Stocken geraten lässt.
Zudem ist das Buch nichts für schwache Nerven. Nicht nur die Natur und das Wetter haben es in sich, auch was alles der Familie widerfährt, ist nicht ohne. Zartbesaitete in Bezug auf Ungeziefer und Tragödien sollten besser die Finger von "Blue Skies" lassen. Auch muss man den schwarzen Humor mögen.
Wer jedoch einen etwas anderen dystopischen Klimaroman lesen will, der sich durch eine leicht zynische und vielschichtige Charakterzeichnung und außergewöhnlichen Handlung auszeichnet, der wird von "Blue Skies"nicht enttäuscht werden.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Von Schlangen und Schmetterlingen
Am Ende erscheint der Himmel über den Menschen in der Boyle'schen Zukunft weiß und nicht mehr blau. Wie kommt es dazu? Und welche Auswirkungen hat das auf die Erde und seine Bewohner?
T.C. Boyle gibt in seiner brillanten Erzählung Indizien, …
Mehr
Von Schlangen und Schmetterlingen
Am Ende erscheint der Himmel über den Menschen in der Boyle'schen Zukunft weiß und nicht mehr blau. Wie kommt es dazu? Und welche Auswirkungen hat das auf die Erde und seine Bewohner?
T.C. Boyle gibt in seiner brillanten Erzählung Indizien, stellt immer wieder Fragen, die er seine Protagonisten stellen lässt, aber nicht beantwortet.
Die Protagonisten sind Cat, Cooper und ihre Eltern Ottilie und Frank. Im Verlauf des Romans finden sie alles normal; alles wird gut. Immerhin vollziehen sich irdische Veränderungen langsam. Doch wenn der letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt, kommt die große Katastrophe.
Cat will Influencerin werden. Ihr Freund sorgt als Alkoholika-Botschafter für ein gutes Einkommen; da kann sie auf seltsame Ideen kommen. Insbesondere, sich eine Tigerpython zuzulegen, um bei Social Media aus der Masse herauszustechen. Damit beginnt der Roman; damit nimmt das Unheil seinen Anfang.
Cooper ist das genaue Gegenteil. Er hat sein Leben den Insekten verschrieben, vor allem den Schmetterlingen. Mittlerweile findet er kaum noch welche und sieht die Menschheit bereits verschwinden. Das ist ihm jedoch weniger wichtig als das Verschwinden der Insekten.
Auf diesem Konflikt baut sich das Familienleben auf. Mutter Ottilie versucht, es allen recht zu machen. Sie vermittelt, versucht sich an Ressourcenschonung und neuen Rezepten. Vater Frank ist Arzt, spielt jedoch nur eine Nebenrolle.
Boyle schreibt in bekannter Manier großartig. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch gelesen und wollte doch, dass es niemals endet. Ohne erhobenen Zeigefinger entwirft Boyle eine unmittelbare Zukunft, wie sie durchaus realistisch ist. Sie ist bestimmt von Dürre und Flächenbränden in Kalifornien, wo Cooper, Ottilie und Frank wohnen, und Überschwemmungen in Florida, wo Cat lebt. Kommt die Menschheit noch mal davon? Am Ende liefert Boyle eine Möglichkeit, deutet jedoch gleichzeitig an, dass auch diese vom Menschen erdachte den Zustand der Erde eher noch verschlimmert als verbessert. Die nächste Katastrophe bahnt sich bereits an. Ich hoffe auf mindestens einen zweiten Teil dieser Dystopie.
Ein kleines Manko hat das Buch: Scheinbar hat Übersetzer Dirk von Gunsteren Probleme mit der deutschen Grammatik, insbesondere mit der Unterscheidung von das / dass und dem Dativ. Die vielen entsprechenden Fehler sind dieses Romans unwürdig.
Fazit: Boyle hat mit "Blue Skies" mal wieder einen absoluten Treffer gelandet. Ottilie ist für mich der heimliche / tragische Star. Das Ende des Romans ist offen geschrieben und bietet durch den vorigen Inhalt viel Stoff für Diskussionen. Unbedingt lesen!
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Seite 394 "Die Apokalypse fand damals anderswo statt … weit entfernt .... Heute war nicht mehr anderswo "
T.C. Boyle ist zurück – und mit ihm sein bester Roman.
Wie beginnen, wenn man von einem Buch berichten will, das jede Hoffnung verbrennt? Das jenseits einer …
Mehr
Seite 394 "Die Apokalypse fand damals anderswo statt … weit entfernt .... Heute war nicht mehr anderswo "
T.C. Boyle ist zurück – und mit ihm sein bester Roman.
Wie beginnen, wenn man von einem Buch berichten will, das jede Hoffnung verbrennt? Das jenseits einer netten Geschichte, jenseits von Wohlfühl-malebenzwischendurchlesen-Literatur angesiedelt ist.
Boyle fokussiert hier auf eine Familie – die Eltern Ottilie und Frank, die erwachsenen Kinder Cat und Cooper. Sie lebt an Floridas Küste in einem Strandhaus, er ist Entomologe in Kalifornien. Ausgehend von dieser Familie fächert er auf: zielt zunächst auf den Alltag aller, blickt auf Lebenssituationen und Lebenseinstellungen, immer wertfrei, immer nachsichtig. Sie leben in einer Welt, die massivst von Artensterben und Klimawandel geprägt ist - keiner dystopischen Welt, sondern der Welt in ein paar Jahren? Monaten? Morgen? JETZT?
Da ist die Tochter, die sich einen Tigerpython als Haustier zulegt, um Influencerin zu werden - als Prototyp des heutigen Menschen, auf die eigene Sichtbarkeit bedacht, ignorierend, was um sie herum passiert. Der Sohn, der die Insekten retten will, aber hilflos und versehrt erkennt, dass sein Lebenswerk sinnlos zu sein scheint. Alle klammern sich an ein Zuhause, das untergeht.
Seite 60 "Wenn die Natur auf dem Rückzug war, holte man sie sich ins Haus."
Virtuos zeigt Boyle auf, dass Im Kleinen immer das ganz Große steckt – und kehrt kreisähnlich zurück – das hält den Fortgang immens spannend und hochinteressant.
Was dieser Familie passiert, was die Geschichte hier vorantreibt, das muss selbst erlesen werden, selbst erforscht. Denn durchgehend interpretierbar ist hier sowohl Verhalten als auch Schicksal der Protagonisten – im Grunde sind sie alle metaphorisch besetzt - was hochgradig klug gemacht ist, da es tiefe Bezüge zur realistischen Wahrnehmung leicht macht. Fast jede kleine Szene beinhaltet Wahnwitz, Skurrilität - wie gehen wir mit dem um, was wir uns vertraut machen – Tiere, Umwelt, Mitmenschen? Wie selbstsüchtig, ignorant sind wir? Wollen soviel und scheitern an unser aller Bequemlichkeit.
Das sind riesige Themen, an die sich T.C. Boyle hier heranwagt.
Er stellt die richtigen Fragen, legt den Finger in die tiefen Wunden – dorthin, wo es richtig weh tut – worauf jede:r Pflaster klebt, um es aushaltbar zu machen.
Fasziniert hat mich die Lesbarkeit auf den verschiedenen Ebenen: als sarkastisch-schwarzhumorige Geschichte einer Familie - und als tiefgründig-fatalistische Zukunftsvision. Beide Ebenen sind untrennbar verbunden. Boyle wertet nicht, weder Zustand noch Verhalten. Er zeigt auf. Vertraut auf die Intelligenz der Leser:innen. Und das ist schmerzhafter als jeder erhobene Zeigefinger.
Blue skies ist pessimistisch. Und das tut weh und ist oft bitter und schwer auszuhalten. Kann ich Tröstliches finden? Nein. Blue skies kein Märchen. Aber ich kann lesen und verstehen. Und handeln, soweit handeln noch Nutzen bringt.
Der Roman des Jahres? Für mich ja. Aber diese Kategorisierung greift zu kurz: vielleicht der Roman des Jahrzehnts, des Jahrhunderts – sofern die Zeit noch bleibt.
Seite 223 "Die Presse nahm das gern auf : noch eine schlimme Geschichte, die zu den anderen schlimmen Geschichten hinzukam, aber nach ein paar Tagen vergessen sein würde"
✒️ wie immer grandios übersetzt aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Im Terrarium und auch davor
„Blue Skies“: in dieser Satire (jedenfalls halte ich diesen Roman dafür) von T. C. Boyle geht es um Cooper, seine drei jeweiligen Freundinnen und seine Eltern Ottilie & Frank, die alle in Kalifornien wohnen. Ottilie kocht gern und so probiert sie …
Mehr
Im Terrarium und auch davor
„Blue Skies“: in dieser Satire (jedenfalls halte ich diesen Roman dafür) von T. C. Boyle geht es um Cooper, seine drei jeweiligen Freundinnen und seine Eltern Ottilie & Frank, die alle in Kalifornien wohnen. Ottilie kocht gern und so probiert sie sich gehorsam durch die Haltungsbedingungen vieler frittierbarer Insekten der Welt. In „diesem“ Kalifornien ist es immer heiß, manchmal brennt es, daher das breit lodernde, grell orangefarbene Feuer auf dem Cover.
Der andere Teil der Familie: Coopers Schwester Catherine, genannt Cat, wohnt in Florida, wo es immer regnet, oft stürmt und alles dauernd überschwemmt ist. Eine klimatische Mischung der beiden Bundesstaaten wäre gut, aber das geht ja nun mal leider nicht. Cat ist mit Todd zusammen, einem Bacardi-Repräsentanten und manchmal hat sie Haustiere. Z. B. einen männlichen, sehr freiheitsliebenden, Tigerpython namens Willie, den sie sich um den Hals legt, wenn sie eine Bar aufsucht, was ziemlich oft passiert. Ebenfalls ziemlich oft passiert es, dass Willie aus seinem Terrarium abhaut.
Und weil Todd weder Tierhaare noch Babys mag, hatte Cat nicht viel Auswahl bei ihrer sonstigen Gesellschaft. Denn er selbst ist meistens auf Reisen und feiert weltweit seine ausschweifenden Bacardipartys. Manchmal darf sie mit, aber meistens nicht, denn das wäre doch eher geschäftsschädigend für seine weibliche Bacardi-Fangemeinde.
Dann passiert etwas so Schreckliches, dass der Leser erstmal nach Luft schnappt. Das Kopfkino springt an und lässt einen tagelang nicht wieder los. Leider – oder zum Glück – kann das hier natürlich nicht verraten werden. Durch das Schreckliche ändert sich alles und die Protagonisten sind beschäftigt. Dabei könnte alles doch so schön sein. Wenn man nur die Zeit ein ganz klein wenig zurückdrehen könnte.
Einiges wird uns allerdings hier untergejubelt, z. B. auf S. 151: „Und sie hatten ja auch einen Wagen mit Elektromotor, was den CO2-Ausstoß reduzierte, aber natürlich brauchte so ein Wagen auch ein Kraftwerk, in dem irgendwas verbrannt wurde.“ Und selbstredend ist Cat gegen Covid geimpft und zweimal gegen Varianten geboostert. (S. 150) Zum Schluss, auf Seite 394, dürfen wir dann noch ein Loblied auf die Chemtrails lesen, folgerichtig hätte dann der Himmel auf dem Cover eher weiß als blau sein müssen.
Fazit: Eine bunte Mischung aus zwei amerikanischen Bundesstaaten. Aber Achtung, auch wenn’s wie Satire klingt, so scheint uns doch das Nach-Corona-Narrativ des Klimawandels immer wieder übergebügelt zu werden. Beim dennoch versöhnlichen Ende dürfen wir dann wieder etwas aufatmen.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
"Blue Skies"von T.C.Boyle ist ein humorvoller,zugespitzter klimakritischer Roman.
Der Roman handelt von einer Familie namens Cullen.Beide Kinder werden ein tragisches Schicksal ertragen müssen.Die Tochter Cat möchte Influencerin werden und liebt Schlangen ,der Sohn Cooper ist …
Mehr
"Blue Skies"von T.C.Boyle ist ein humorvoller,zugespitzter klimakritischer Roman.
Der Roman handelt von einer Familie namens Cullen.Beide Kinder werden ein tragisches Schicksal ertragen müssen.Die Tochter Cat möchte Influencerin werden und liebt Schlangen ,der Sohn Cooper ist Biologe und Apokalyptiker.Aus der Sicht dieser Familie wird beschrieben,ebenso wie das Klima sich verändert.Insekten sterben,Wälder brennen oder es herrschen Überschwemmungen.
Die Geschichte an sich gefiel mir sehr gut.Vom Autor hatte ich bisher noch kein Buch gelesen,deswegen tat ich mich zunächst mit seinem spezielen Humor schwierig.
Die Geschichten der Hauptpersonen finde ich gut in das Thema Klimawandel eingebaut.
Der Schreibstil ist auch sehr ansprechend.
Das Cover des Buches fand ich ja schon ganz am Anfang super,es passt perfekt zur Geschichte.
Dieses Buch würde ich Leser*innen empfehlen, die gerne schmunzeln und denen das Thema Klimawandel interessiert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Mit "Blue Skies hat T.C. Boyle eine stimmige Mischung von Gesellschaftssatire und Klima-Dystopie geschrieben.
Eine normale Familie in Amerika, Ottilie die Mutter, Frank der Vater und die beiden erwachsenen Kinder Cooper und Cat. Soeit so gut, wenn da nicht das Klima wäre. Cat, die mit …
Mehr
Mit "Blue Skies hat T.C. Boyle eine stimmige Mischung von Gesellschaftssatire und Klima-Dystopie geschrieben.
Eine normale Familie in Amerika, Ottilie die Mutter, Frank der Vater und die beiden erwachsenen Kinder Cooper und Cat. Soeit so gut, wenn da nicht das Klima wäre. Cat, die mit ihrem Verlobten in Florida lebt, welches langsam aber sicher untergeht hat sich zum Ziel gesetzt eine berühmte Influencerin zu werden. Der Preis dafür ist allerdings hoch. Beim Rest der Familie weiß man nicht mehr, wie Wolken am Himmel aussehen, Brände und Dürre sind die Konsequenz. Ottilie versucht ihren CO2 Fußabdruck durch die Ernährung mit Insekten zu kompensieren. Die gesamte Familie schlittert von einer Katastrophe in die andere, während sie versucht mit diesen Veränderungen zu leben. Dabei ist es bedrückend ihnen zuzusehen.
T.C.Boyle hat es auch mit diesem Buch wieder eine Story geschaffen, die realistisch in Hinblick auf die Klimakatastrophe und wandelnde Ernährung ist. Die Familiensituation ist herrlich überspitzt und ich für mich eine Satire. Die Protagonisten wie vom Autor gewohnt sehr gut charakterisiert und die gewählten Erzählperspektiven absolut stimmig.
Der Schreibstil ist so gewählt, dass er das Geschehen perfekt unterstützt ohne zu sehr abzuschweifen.
Mich hat das Buch gut unterhalten, daher kann ich es all denen empfehlen, die gerne bissige und realistische Dystopien lesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Das Cover von Blue Skies gefällt mir sehr gut. Ich freue mich immer, wenn die Originalcover übernommen werden. Ich mag die Palme die in Flammen aufgeht, da das Cover damit perfekt das Thema des Buches widerspiegelt.
Dieses Buch war keine leichte Lektüre, sondern eine sehr …
Mehr
Das Cover von Blue Skies gefällt mir sehr gut. Ich freue mich immer, wenn die Originalcover übernommen werden. Ich mag die Palme die in Flammen aufgeht, da das Cover damit perfekt das Thema des Buches widerspiegelt.
Dieses Buch war keine leichte Lektüre, sondern eine sehr einnehmende. Ein Thema, dass uns alle betrifft und demnach eigentlich jeder dieses Buch einmal in die Hand nehmen sollte. Die Umsetzung der Klimakatastrophe fand ich sehr stark umgesetzt. Das Buch ist definitiv kein Zuckerschlecken, aber so, so lesenswert!
Die Figuren waren einfach umwerfend. Damit meine ich nicht, dass ich die Figuren gerne mochte. Es handelt sich hierbei definitiv um Figuren die nicht unbedingt gemocht werden sollen und trotzdem waren sie so gut ausgearbeitet, dass man sie deshalb überhaupt nicht kritisieren kann. Ein Paradebeispiel dafür, dass nicht jede Figur geliebt werden muss, dass Buch davon aber genauso profitieren und lesenswert sein kann.
Für mich ein sehr gutes Buch, dass ich definitiv weiterempfehlen werde.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Dieser Roman war mein Erster von T.C. Boyle und er wird mit Sicherheit nicht mein Letzter sein. Es geht in dem Buch um Cat und Cooper und ihre Eltern. Cat lebt mit ihrem Verlobten in Florida, Cooper und die Eltern in Kalifornien. In beiden Staaten lässt sich der Klimawandel nicht mehr …
Mehr
Dieser Roman war mein Erster von T.C. Boyle und er wird mit Sicherheit nicht mein Letzter sein. Es geht in dem Buch um Cat und Cooper und ihre Eltern. Cat lebt mit ihrem Verlobten in Florida, Cooper und die Eltern in Kalifornien. In beiden Staaten lässt sich der Klimawandel nicht mehr leugnen, Kalifornien leidet unter der Dürre, in Florida kommt es immer wieder zu Überschwemmungen. Die Mutter der Beiden versucht ihren Beitrag zur Rettung der Welt zu leisten, in dem sie unter anderem Grillen züchten, um daraus leckeres Essen zu machen. Cooper erkrankt aufgrund eines Zeckenbisses schwer und Cat kauft sich eine Tigerpython, um ihren Insta-Auftritt interessanter zu machen. Ein Buch, das die Klimakrise zum Thema hat, könnte leicht deprimierend werden, aber Boyle gelingt die Schilderung der handelnden Personen und der Geschichte so leichtfüßig und unterhaltsam, daß es trotz des ernsten Themas einfach ein großes, packendes Buchvergnügen für mich war. Ein absoluter Page-Turner!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Am Beispiel einer amerikanischen Familie beschreibt T.C.Boyle den Klimawandel in Amerika auf seine ihm eigene satirische, bitterböse, zynische und zugleich spannende Art und Weise.
Ottilie und ihr Mann Frank leben in Kalifornien, wo es nur noch Dürre, Steppen und Waldbrände gibt und …
Mehr
Am Beispiel einer amerikanischen Familie beschreibt T.C.Boyle den Klimawandel in Amerika auf seine ihm eigene satirische, bitterböse, zynische und zugleich spannende Art und Weise.
Ottilie und ihr Mann Frank leben in Kalifornien, wo es nur noch Dürre, Steppen und Waldbrände gibt und Wasser zum Luxusgut wird. Ihr Sohn Cooper forscht mit Insekten, sieht für die Menschen eine düstere Zukunft voraus und muss sich einer dramatischen gesundheitlichen Einschränkung stellen. Tochter Cat lebt in Florida, wo stattdessen Überschwemmungen und Dauerregen Häuser und Menschen bedrohen.
Boyle beschreibt alltägliche Dramen der einzelnen Familienmitglieder, immer vor dem Hintergrund der Bedrohung durch die Natur und die Umwelt. Vor allem Cat kommt in ihrer Gedankenlosigkeit, Oberflächlichkeit und manchmal an Dummheit grenzender Naivität besonders schlecht weg. Und eines haben sie alle gemeinsam: bei Frust greift man erst mal zum Alkohol, das mildert alles Unangenehme, lässt vergessen oder wenigstens verdrängen.
Und immer wieder sind es die Tiere, die sich ihre Instinkte bewahren und versuchen, ihren Lebensraum zu erhalten. Ihnen kommt in diesem Roman eine tiefe Bedeutung zu, egal ob Schlangen, Insekten, Meerestieren oder Haustieren.
Dieser Roman ist eine Dystopie aber auf erstaunliche Weise sehr gut unterhaltend. Obwohl mich die Geschichte immer wieder fassungslos gemacht hat, knallhart ist und oft zutiefst böse. Die Mischung aus Tragödie und Satire regt sehr zum Nachdenken an und zeigt ein schreckliches Szenario des Klimawandels auf.
T.C.Boyle ist es einmal mehr gelungen, den Menschen vor seinem Umgang mit der Natur zu warnen. Eine absolute Leseempfehlung für jedes Geschlecht und jedes Alter.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eine dystrophische, zeitlich gar nicht so weit entfernte Welt. Das Klima spielt komplett verrückt. Hitze, Dürren, Waldbrände, Orkane und Überschwemmungen- Extreme beherrschen das Wetter. Wie es sein könnte diesen neuen Bedingungen ausgesetzt zu sein und wie sich dadurch das …
Mehr
Eine dystrophische, zeitlich gar nicht so weit entfernte Welt. Das Klima spielt komplett verrückt. Hitze, Dürren, Waldbrände, Orkane und Überschwemmungen- Extreme beherrschen das Wetter. Wie es sein könnte diesen neuen Bedingungen ausgesetzt zu sein und wie sich dadurch das alltägliche Leben ändern könnte, wird hier so bildlich erzählt, das es das schon erschreckend real wirkt.
Während der Lektüre lernt man das Leben verschiedener Familienmitglieder näher kennen, deren verschiedene Lebensmodelle und Einstellungen und auch Schicksale. Auch wenn T.C. Boyle hierbei mitunter etwas ausschweifend erzählt, fesselte es mich, wie echt die Geschichte wirkte. Und es rüttelte mich auf, wie bisher kein anderes Buch. Angst und Grusel vor Insekten oder Schlangen sollte der Leser aber tunlichst nicht haben.
Fazit: Gute Unterhaltung mit ernstem Hintergrund, der zum Umdenken aufruft, ohne dabei belehrend zu wirken.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für