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1969 beginnen in Nordirland die Troubles. Doch Amelia Boyd Lovett versucht, sich auf ihre Habseligkeiten zu konzentrieren. Jeden Tag schaut sie sich die Schätze an, die sie unter ihrem Bett in einem abgewetzten Koffer versteckt: ein kleines Plastikschaf, ein Gebet für einen Penny, eine Tube Glitzer. Und siebenunddreißig Gummigeschosse. Die sammelt sie, seitdem die britische Armee angefangen hat, damit zu schießen.Belfast. Amelia ist acht, als die Troubles beginnen. Zum Ende der Unruhen ist sie Mitte dreißig. Dazwischen spannt sich die Geschichte eines Mädchens, das in einer verrückten G...
1969 beginnen in Nordirland die Troubles. Doch Amelia Boyd Lovett versucht, sich auf ihre Habseligkeiten zu konzentrieren. Jeden Tag schaut sie sich die Schätze an, die sie unter ihrem Bett in einem abgewetzten Koffer versteckt: ein kleines Plastikschaf, ein Gebet für einen Penny, eine Tube Glitzer. Und siebenunddreißig Gummigeschosse. Die sammelt sie, seitdem die britische Armee angefangen hat, damit zu schießen.
Belfast. Amelia ist acht, als die Troubles beginnen. Zum Ende der Unruhen ist sie Mitte dreißig. Dazwischen spannt sich die Geschichte eines Mädchens, das in einer verrückten Gesellschaft aufwächst und dabei ganz auf sich gestellt ist - trotz der Großfamilie, mit der es unter einem Dach lebt. Amelia will um jeden Preis vergessen, was um sie herum passiert. Und das ist so einiges: Schülerinnen, die bewaffnet herumspazieren, Babys, die Bomben sein könnten oder auch nicht, Jugendliche, die sich als Ordnungshüter aufspielen, und Heimwege, die ein bitterböses Ende bereithalten. Wenn Amelia überleben will, muss sie ihren eigenen Weg finden. Aber kann sie das an einem Ort, an dem die Menschen jedes Gefühl füreinander verloren haben?
»Fantastisch: schockierend, bewegend, eindrucksvoll.« Daily Mail
Belfast. Amelia ist acht, als die Troubles beginnen. Zum Ende der Unruhen ist sie Mitte dreißig. Dazwischen spannt sich die Geschichte eines Mädchens, das in einer verrückten Gesellschaft aufwächst und dabei ganz auf sich gestellt ist - trotz der Großfamilie, mit der es unter einem Dach lebt. Amelia will um jeden Preis vergessen, was um sie herum passiert. Und das ist so einiges: Schülerinnen, die bewaffnet herumspazieren, Babys, die Bomben sein könnten oder auch nicht, Jugendliche, die sich als Ordnungshüter aufspielen, und Heimwege, die ein bitterböses Ende bereithalten. Wenn Amelia überleben will, muss sie ihren eigenen Weg finden. Aber kann sie das an einem Ort, an dem die Menschen jedes Gefühl füreinander verloren haben?
»Fantastisch: schockierend, bewegend, eindrucksvoll.« Daily Mail
Anna Burns, geboren in Belfast, Nordirland, ist Autorin mehrerer Romane. 2018 erhielt sie für Milchmann den Man Booker Prize. Das Buch wurde zu einer internationalen Sensation und mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Orwell Prize und dem National Book Critics Circle Award. Milchmann erschien bisher in 30 Ländern. Anna Burns lebt in East Sussex, England.
Produktdetails
- Verlag: Tropen
- Originaltitel: No Bones
- Artikelnr. des Verlages: 95056994
- 1. Auflage 2022
- Seitenzahl: 380
- Erscheinungstermin: 21. Mai 2022
- Deutsch
- Abmessung: 217mm x 151mm x 32mm
- Gewicht: 546g
- ISBN-13: 9783608500141
- ISBN-10: 3608500146
- Artikelnr.: 62826192
Herstellerkennzeichnung
Tropen
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
produktsicherheit@klett-cotta.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Insa Wilke merkt dem Debütroman von Anna Burns aus dem Jahr 2001 den "Übungsmodus" an, aber auch ein hohes Niveau. Das Erleben eines Mädchens aus den katholischen Arbeitervierteln Nordirlands ab dem Jahr 1969 inmitten der Troubles und der IRA-Spaltung vermittelt die Autorin laut Wilke mit viel Gefühl für die kindliche Wahrnehmung. Dass es Burns gerade auf diese Weise gelingt, die Pathologien der nordirischen Gesellschaft auszuloten, findet Wilke bemerkenswert. Die sprachliche Lakonie und die Registerwechsel im Text lassen Wilke erkennen, wo die Linie zwischen Gut und Böse verläuft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Gemeinsam mit Amelia navigieren die Lesenden durch die menschlichen Tragödien und Niederungen, durch die Absurditäten und widersprüchlichen Gefühle eines Lebens, das vom Nordirlandkonflikt geformt, fast zerstört und für immer gezeichnet ist. Ein Roman, der streckenweise nur aufgrund seines dunkelschwarzen Humors und distanzierender Ironie auszuhalten ist. Und gerade deshalb lange nachhallt. Große Empfehlung!« Ellen Dune, Irland News, 13. November 2022 Ellen Dune Irland News 20221113
Rezensent Hans von Trotha ist von Anna Burns' im Original bereits vor 20 Jahren erschienenen Debüt "Amelia" beeindruckt. Trotha ist sich sicher, dass er dem darin von der titelgebenden Protagonistin erlebten Irlandkonflikt und der damit verbundenen Gewalt selten so nah gekommen ist, wie in diesem "fulminanten" Buch. Er beobachtet Amelia dabei, wie sie zwischen alldem aufwächst, Magersucht, Alkoholismus und einen Zusammenbruch durchmacht und Überlebensstrategien entwickelt. Es ist ein Glücksfall, dass dieses starke, wenn nicht "krasse" literarische Debüt jetzt in deutscher Sprache zugänglich ist, resümiert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ich hatte bereits Milchmann von der Autorin gelesen und war etwas verstört nach der Lektüre. Nordirland ist ein besonders interessantes Thema und ich setze mich schon sehr mit den Unruhen und der politischen Situation dort auseinander. Insofern war ich sofort dabei, als Amelia vorgestellt …
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Ich hatte bereits Milchmann von der Autorin gelesen und war etwas verstört nach der Lektüre. Nordirland ist ein besonders interessantes Thema und ich setze mich schon sehr mit den Unruhen und der politischen Situation dort auseinander. Insofern war ich sofort dabei, als Amelia vorgestellt worden ist. Auch hier steht der Nordirlandkonflikt im Mittelpunkt. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge von der Kindheit der Protagonistin im Jahr 1969 als die Unruhen begannen bis zur erwachsenen Frau im Jahr 1994. Ich bin schon davon ausgegangen, dass es eine traurige Geschichte wird, das Cover trägt schon seinen Anteil daran. Hier taten sich dann allerdings bereits nach wenigen Seiten Abgründe auf. Abgründe, so tief, dass einem beim Lesen schwindelig wird. Die Gewalt innerhalb dieser Gesellschaft ist so furchtbar, so detailliert beschrieben und aus Sicht der zunächst noch jungen Amelia als schlichtweg gegeben hingenommen, dass ich diese Geschichte gar nicht ohne Unterbrechung lesen konnte. Mir stockte der Atem. Auf jede Gewalttat folgte die nächste. Wie soll man das als Kind ertragen, fragt man sich. Die Lieblosigkeit, die aus den Seiten schreit, diese permanente psychische und physische Eskalation, unfassbar. Ich habe lage an der Geschichte gelesen. Amelias Leben ist dabei durchweg interessant, ich verfolgte gespannt, ob und wenn ja ,wie sie sich befreien könnte. Allerdings hatte ich zum Ende des Buches hin Probleme, dem Geschehen zu folgen, war das nun tatsächlich passiert, war das alles in ihrem Kopf, die Vermieterin beispielsweise. Hier gab es dann ein wenig zu aufgetragene Momente, die ich nicht gebraucht hätte und übe die ich dann tatsächlich auch nur "weggelesen" habe. Es ging mir insgesamt mit dem Buch wie mit dem "Milchmann": ich bin ein wenig erschöpft wegen der Gewalt, etwas erleichtert, dass ich es jetzt durchgelesen habe und ich werde es noch einmal lesen, um mit der Geschichte abschließen zu können.
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Die nordirischen 'Troubles' im Angesicht der Kinder
Nachdem ich den Klappentext gesehen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Da mich der Nordirlandkonflikt immer wieder mal beschäftigt hat, erwartete ich viel historischen Hintergrund und gleichzeitig mehr über die Wirkung auf …
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Die nordirischen 'Troubles' im Angesicht der Kinder
Nachdem ich den Klappentext gesehen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Da mich der Nordirlandkonflikt immer wieder mal beschäftigt hat, erwartete ich viel historischen Hintergrund und gleichzeitig mehr über die Wirkung auf die Heranwachsenden zu erfahren. Das auf den ersten Seiten vorgestellte Mädchen Amelia war mir sympathisch, wenn auch etwas außergewöhnlich mit ihrer Sammelleidenschaft und ihrem Spielverhalten.
Meine Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Die Autorin zeichnet ein grauenvolles Bild der Troubles, die sich von 1969 bis in die 90er Jahre hinzogen, wobei sie hauptsächlich die Verrohung der Kinder bzw. Jugendlichen beschreibt. Es ist die Zeit des sinnlosen Abschlachtens und der puren Verzweiflung, die sich natürlich auf die Kinder überträgt.
Im Laufe der Seiten meint man nur noch auf Psychopathen zu treffen, die ihr soziales Umfeld bedrohen und auch vor lebensbedrohenden Aktionen nicht zurückschrecken. Dabei hatte ich zunehmend das Gefühl, dass es sich überwiegend um Gewaltphantasien handelte, aus denen der Leser mühsam die Realität rausfiltern sollte. Aber wo ist die Grenze? Das wurde mir nicht klar. Ebenso wenig wurde mir klar, warum diese Gewaltexzesse ihren Platz in diesem Buch finden, denn man hätte sich ja auch mit den Traumata der Heranwachsenden, deren Ursachen und Auswirkungen beschäftigen können. Das hätte mir besser gefallen.
Ganz im Gegenteil werden hier jedoch perverse Spielchen beschrieben, die von kleinen Kindern mit ihren Puppen nachgespielt werden, oder brutale Attacken mit diversen Gegenständen, die großen Schaden anrichten, und verbreitet widerlichen Missbrauch. Sehr makaber fand ich den Auftritt von Mary, die ihr Baby im 'Plastikbeutel' spazieren fährt, wobei wahrscheinlich die Plazenta gemeint ist.
Amelia kann einem Leid tun, denn sie hat keinen, der wirklich zu ihr steht. Sie driftet jedoch nicht in Gewalttätigkeiten ab, sondern flieht in Anorexie und Alkoholabhängigkeit. Sie möchte nach London, um dem Grauen zu entkommen. Zunächst wird sie nur belächelt und nicht ernst genommen. Als sie schließlich den Ausbruch schafft, ist nicht sicher, ob es ihr gelingt, die traumatisierenden Erfahrungen zu vergessen oder zumindest zu bekämpfen.
Die Atmosphäre in diesem Buch ist durchgehend niederdrückend, keine unbeschwerte oder sachliche Lektüre. Das Buch zeigt auf erschreckende Weise, was ein kriegerisches Umfeld aus einem Menschenleben machen kann, was gerade in dieser Zeit hochaktuell ist. Mir waren jedoch die Brutalität und die Gewaltbereitschaft, wie sie in diesem Buch beschrieben werden, eindeutig 'too much'.
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Ich bin mit dem Nordirland Konflikt einigermaßen vertraut und habe mich in Uniseminaren und auch privat schon durch einige Literatur und Filme zum Thema gekämpft.
Schon dabei bin ich immer wieder auf Werke gestoßen die mir letztlich zu krass, zu absurd, zu schwarz, zu dreckig …
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Ich bin mit dem Nordirland Konflikt einigermaßen vertraut und habe mich in Uniseminaren und auch privat schon durch einige Literatur und Filme zum Thema gekämpft.
Schon dabei bin ich immer wieder auf Werke gestoßen die mir letztlich zu krass, zu absurd, zu schwarz, zu dreckig waren und vielleicht zuviel "irischem Humor" hatten. Bei "Amelia" war es nun nicht anders.
Beschrieben in lose zusammenhängenden Episoden wird das Aufwachsen der katholischen Amelia in schwierigsten Verhältnissen eines Belfaster Armenviertels. Richtig kennenlernen kann man sie als Leser leider nicht, sie ist der Ausgangspunkt einiger Erzählstränge aber bleibt doch ganz und gar unnahbar.
Die Sprache hat mir in ihrer Rohheit gefallen da sie nie langweilig oder redundant wurde, einiges an Kraft ist sicherlich zwangsweise durch die deutsche Übersetzung verloren gegangen.
Trotzdem war es mir letztendlich zu viel an abstrusen Gewaltorgien in einer Gesellschaft in der ein Menschenleben scheinbar nichts zählt und zu wenig Momente an denen ich mich in die Erzählung hätte hereinfinden können. Viele der brutalen Szenen haben sich mir zwar eingeprägt aber als Leser habe ich daraus wohl eher wenig Lehre gezogen.
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Erschütternd !
„Amelia“ war nach „Der Milchmann“ mein zweiter Roman der nordirischen Schriftstellerin Anna Burns, in dem sie mich wieder in das Irland der 1970er Jahre und die darauf folgenden Jahre mitgenommen hat.
Die achtjährige Amelia Boyd Lovett lebt mit …
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Erschütternd !
„Amelia“ war nach „Der Milchmann“ mein zweiter Roman der nordirischen Schriftstellerin Anna Burns, in dem sie mich wieder in das Irland der 1970er Jahre und die darauf folgenden Jahre mitgenommen hat.
Die achtjährige Amelia Boyd Lovett lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einfachen Verhältnissen in Belfast. Somit wächst sie mitten in den „Troubles“ auf. Zunächst ist das für sie normal, sie kennt es nicht anders, aber bei mir haben die Schilderungen für Entsetzen gesorgt. In verschiedenen Szenen beschreibt die Autorin wie Amelia die Gewalt erlebt und zugleich an was für Kleinigkeiten sie sich erfreut.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr direkt. Sie beschönigt nichts und die Anzahl der grausame Szenen, Gewalt, Mord, Folter, psychischer Terror und Vergewaltigungen sind nichts für zartbesaitete Leser.
Obwohl die eigentlichen historischen Ereignisse über den Nordirlandkonflikt eher im Hintergrund bleiben, werden die historischen Ereignisse durch Andeutungen und Fakten, die sich bis in die Gegenwart ziehen, thematisiert.
Es ist ein erschreckender und aufwühlender Roman, den ich sicherlich noch lange im Gedächtnis behalten werde.
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Anna Burns schafft es wieder einen interessanten, manchmal skurrilen Einblick in den Nord-Irland-Konflikt zu geben.
Wir verfolgen das Leben von Amelia, die noch ein Kind ist als alles startet. Wir erleben Kapitel aus ihrer Perspektive, aber auch aus der ihrer Verwandten, Freunde oder anderen …
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Anna Burns schafft es wieder einen interessanten, manchmal skurrilen Einblick in den Nord-Irland-Konflikt zu geben.
Wir verfolgen das Leben von Amelia, die noch ein Kind ist als alles startet. Wir erleben Kapitel aus ihrer Perspektive, aber auch aus der ihrer Verwandten, Freunde oder anderen Menschen, die auch in Belfast leben. Dabei ist der Zeitstrahl zwar chronologisch, doch die Perspektivsprünge so lose und ohne offensichtliche Verbindung, so dass keine stringente Handlung entsteht. Es sind eher verschiedene Einblicke in die Leben von verschiedenen Menschen, deren Leben unterschiedlich tragisch durch den Konflikt beeinflusst wird.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich und schafft es so viel sarkastisch oder skurril zu kritisieren ohne explizit zu werden. Es sind tolle Sätze dabei, die es in ein paar Worten schaffen, komplexe Gesellschaftsprobleme zu kritisieren. Für diesen Stil bin ich gerne am Ball geblieben.
Die Charaktere sind überspitzt, aber bringen es genau auf den Punkt. Man erlebt ihre tragischen Schicksale und versteht nochmal ganz anders, wie dieser Konflikt jedes Leben beeinflusst und verändert hat. Hier ist es besonders beeindruckend und schmerzhaft zu erfahren, wie trostlos die Schicksale der Kinder ist und wie sie immer mehr abstürzen.
Doch ich hätte mir für das Buch eine Inhaltswarnung gewünscht, denn ganz plötzlich kommen Situationen vor, die einen eiskalt erwischen können. TW: Suizid, Vergewaltigung, Gewalt (auch an Kindern), Essstörungen, Depression Durch Burns‘ Stil zum Glück nicht zu explizit, aber das Buch hat mich doch verstört zurückgelassen.
Für mich persönlich waren es zu viele lange Kapitel über psychotische Episoden, aber das ist ganz Geschmackssache und durch die tolle Sprache sogar für mich auszuhalten.
Alles in allem wird mich das Buch noch eine Weile beschäftigen, aufgrund der Sprache und dem Warten auf das nächste Buch der Autorin, weil die Schicksale mich verstört zurücklassen und weil ich noch eine Weile über die Auswirkungen des Konflikts auf die Generation von Amelia nachdenken muss.
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„Amelia“ ist das wiederaufgelegte Debüt der in Belfast geborenen Anna Burns, die 2018 mit „Milchmann“ sowohl den Man Booker Prize Fiction als auch den National Books Critics Circle Award gewann. Und tatsächlich kann man diese beiden Romane als Einheit sehen. Wo …
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„Amelia“ ist das wiederaufgelegte Debüt der in Belfast geborenen Anna Burns, die 2018 mit „Milchmann“ sowohl den Man Booker Prize Fiction als auch den National Books Critics Circle Award gewann. Und tatsächlich kann man diese beiden Romane als Einheit sehen. Wo „Milchmann“ eher vage in den Beschreibungen der täglichen Gewalt während der nordirischen „Troubles“ bleibt, wird diese in „Amelia“ schonungslos präsentiert. Und wenn manche Leser*innen monieren, dass die Autorin in diesem Buch kaum Informationen zu den Ursachen des Nordirlandkonflikts anbietet, kann man ihnen grundsätzlich zwar zustimmen, aber bei Interesse kann man sich diese Informationen problemlos selbst beschaffen.
Allerdings geht es in diesem Roman nicht um die gewaltsame Besetzung der Insel durch die Engländer im 12. Jahrhundert, die Aufteilung Irlands in die Republik und Nordirland im Jahr 1921, noch um die politische und wirtschaftliche Diskriminierung der katholischen Minderheit durch die Protestanten, die in dem Nordirland-Konflikt zwischen 1968 und 1998 ihren blutigen Höhepunkt findet. Es geht um die Auswirkungen, die dieser Bürgerkrieg nicht nur auf Familien, sondern auf eine ganze Generation hat.
Burns (1962 geboren) nimmt uns in „Amelia“ in den nordirischen Alltag dieser Jahre mit, die sie selbst erlebt hat, und zeigt schonungslos und unsentimental die Gewalt, die das Aufwachsen der Kinder prägt. Bombenanschläge, Schießereien, zwielichtige Gruppierungen, tote Familienangehörige, die nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren, häusliche Gewalt. Eine Spirale, aus der es kein Entkommen gibt. Die Flucht in Drogen und Alkohol schafft kurzzeitiges Vergessen des trostlosen Alltags. Die Hoffnung auf Normalität bleibt ein unerfüllter Wunschtraum.
Ein schwer verdaulicher Coming-of-Age Roman, in dem die kindliche Unschuld Stück für Stück auf der Strecke bleibt, und die Verletzungen an Geist und Seele keine Heilung erfahren. Harte Kost.
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Eine Kindheit mitten in den Troubles und noch viele Jahre mehr
Die achtjährige Amelia wächst in Belfast auf und es sind die 1969 begonnenen Troubles, der bürgerkriegsähnliche Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, die ihre Kindheit und die Jahre danach prägen. Was …
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Eine Kindheit mitten in den Troubles und noch viele Jahre mehr
Die achtjährige Amelia wächst in Belfast auf und es sind die 1969 begonnenen Troubles, der bürgerkriegsähnliche Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, die ihre Kindheit und die Jahre danach prägen. Was macht man, wenn man in einem Umfeld aufwächst, in dem Menschen gegeneinander kämpfen, mit Waffengewalt, in dem Bomben Zerstörung bringen, Häuser abgefackelt werden und es täglich Tote zu beklagen gibt. Man lebt darin, man lebt damit. Anfangs empfindet man nur Angst und sucht Schutz bei den Erwachsenen, aber diese können dem Kind diesen Schutz nicht geben. Und so nimmt man es an, das, was passiert und versucht trotzdem, schöne Empfindungen zu erleben, sich das Glück mit allerkleinsten Dingen, für kurze Zeit, selbst zu schenken.
Anna Burns, die spätere Booker Prize Gewinnerin (Milchmann, 2018), erzählt hier in ihrem Debütroman von 2001, von einem solchen Leben, mitten im Nordirlandkonflikt, im Zeitraum von 1969 bis zum Jahr 1996, zwei Jahre, bevor ein 'Waffenstillstand' dem Grauen für die Bevölkerung ein Ende setzte. Sie schreibt auf, was passiert, in der Abgeschlossenheit dieses Kriegsgebiets, schonungslos. Sie erzählt von Menschen, die zu Gewalttätern werden, gegen 'den Feind', bis hin zum Tod, von sexuellen Greueltaten, von Übergriffen, bei denen der Gegner gar keiner ist, davon, wie die menschlichen Sitten verrohen und wahlweise einem allumfassenden Hass oder der vollständigen Abstumpfung gegen die einst hochgehaltenen Werte von Anstand und Ehre weichen. Und die Lichtblicke dazwischen, die werden immer weniger, sehr bald gibt es sie nicht mehr. Und die Autorin, sie sorgt dafür, dass wir als Leser gezwungen sind, hinzusehen. Einfach umdrehen und davonlaufen ist keine Option. Der Roman beeindruckt durch eine Art Erbarmungslosigkeit und eine Radikalität, alles genauso zu zeigen, wie es ist. Burns weicht in ihrer Darstellung keinen Schritt zurück, einfach weil es ihr genauso richtig scheint. Und ich als Leser akzeptiere das.
Das Buch ist gut, nicht bzgl. eines einzelnen Aspekts, es ist einfach gut. Und schwer zu verdauen, noch lange danach.
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Meine Meinung:
Während ich von dem Vorgängerroman der irischen Autorin Anna Burns noch absolut begeistert war, konnte ich leider mit ihrem darauffolgenden Roman "Amelia" relativ wenig anfangen.
Zunächst muss ich festhalten, dass ich dieses Buch nach etwas mehr als der …
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Meine Meinung:
Während ich von dem Vorgängerroman der irischen Autorin Anna Burns noch absolut begeistert war, konnte ich leider mit ihrem darauffolgenden Roman "Amelia" relativ wenig anfangen.
Zunächst muss ich festhalten, dass ich dieses Buch nach etwas mehr als der Hälfte zur Seite gelegt, folglich abgebrochen habe und sich dementsprechend diese Buchrezension auf nur die erste Hälfte dieses Romans bezieht.
Der Schreibstil der Schriftstellerin ist erneut sehr versiert und literarisch durchaus anspruchsvoll und wieder mehr als gelungen. Sie schafft es grundsätzlich den Leser innerhalb kürzester Zeit an ihre imaginär literarischen Lippen zu fesseln.
Eigentlich...
Denn dieses Mal war die Geschichte für mich zu abstrakt, wenig greifbar, die Charaktere nicht sympathisch, aber auch keine Antagonisten, vielmehr war es alles und doch nicht so richtig. Gleichzeitig war dieses Buch ebenso düster, wie grausam und sehr roh. Eine Kombination, die mich abschreckte !
Mich brachte diese Abstraktheit und diese etwas verstaubte Schicht, die über der Erzählung lag zu einer gewissen blutleeren Belanglosigkeit, weshalb ich mich letztendlich dazu entschieden habe, dieses Buch abzubrechen.
Mein Fazit:
Dass Anna Burns schreiben kann, das hat sie auch mit diesem Roman erneut bewiesen, doch dieses Mal konnte sich mich nicht begeistern. Schade.
Dennoch freue ich mich auf den nächsten Roman aus ihrer Feder, der mich dann hoffentlich wieder begeistern kann!
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Der Schreibstil ist neben dem Inhalt gewöhnungsbedürftig.
Nordirland mit all den jahrelangen Reibereien bis zu brutalen Kämpfen zwischen Katholiken und Protestanten – dieses Land steht im Mittelpunkt des Geschehens hier, weniger aus politischer Sicht, eher über die Familie …
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Der Schreibstil ist neben dem Inhalt gewöhnungsbedürftig.
Nordirland mit all den jahrelangen Reibereien bis zu brutalen Kämpfen zwischen Katholiken und Protestanten – dieses Land steht im Mittelpunkt des Geschehens hier, weniger aus politischer Sicht, eher über die Familie von Amelia Boyd Lovett, einen Zeitraum von 1969 bis 1994 beschreibend, mit ihr als Achtjährige beginnend und mit sehr derben Schilderungen von Gewalt, Terror, Vergewaltigung etc. im weiteren Verlauf ihres Lebens.
Der Schreibstil der Autorin Anna Burns sagt mir nicht zu. Die Schilderungen rund um Amelia mit all ihren idiotischen Grausamkeiten, mit derart primitiven, gewaltsamen Darstellungen von weiteren Familienmitgliedern stößt mich derart ab, sodass es für mich kein Lesevergnügen ist und ich in der Mitte des Buches einfach abgebrochen habe zu lesen.
Das Cover wirkt bildlich zu harmlos mit dem gekreuzten Pflaster auf einem Mädchenknie. Die psychische Belastung für junge Menschen in Nordirland mit all ihrem Terror kommt nicht zum Tragen.
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Zum Inhalt:
Im Jahr 1969 begann in Irland die Troubles. Hier wird die Geschichte aus Sicht der achtjährigen Amelia geschildert, die zunächst überhaupt keinen wirklichen Einfluß spürt, doch das ändert sich bald und ändert auch Amelias Umgang mit dem Leben und sie …
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Zum Inhalt:
Im Jahr 1969 begann in Irland die Troubles. Hier wird die Geschichte aus Sicht der achtjährigen Amelia geschildert, die zunächst überhaupt keinen wirklichen Einfluß spürt, doch das ändert sich bald und ändert auch Amelias Umgang mit dem Leben und sie muss ihren eigenen Weg finden mit der Situation umzugehen.
Meine Meinung:
Es gibt so Bücher, deren Klappentext einen anzieht und man glaubt ein spannendes und interessantes Buch vor sich zu haben. In gewissem Maß hat das Buch auch etwas interessantes, aber auf eine Art, die mich nicht angesprochen hat. Ich habe mich zunehmend gefragt, warum ich das Buch überhaupt lese, denn eigentlich hat mir das Buch nur ein ungutes Gefühl gegeben und ob man das haben muss, lass ich mal dahin gestellt. Für mich war irgendwann der Punkt gekommen, dass ich einfach nicht mehr weiterlesen wollte und ich habe das Buch letztendlich abgebrochen.
Fazit:
Nicht mein Ding
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