Adeline Dieudonné
Gebundenes Buch
23 Uhr 12 - Menschen in einer Nacht
Ein Roman in zwölf Geschichten 'Durchgeknallt und wild, wie eine Drehbuchvorlage für den nächsten Film von Quentin Tarantino.' Christine Westermann, WDR
Übersetzung: Malafosse, Sina de
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Zwölf Menschen nachts an einer Raststätte ...Eine Sommernacht an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Im hellen Neonlicht werden ein Dutzend Personen um 23:12 Uhr Zeuge, wie eine alte Frau über die Leitplanke der Fahrbahn klettert. Die Kassiererin der Tankstelle; Chelly, die Pole-Dance-Lehrerin; Alika, das philippinische Kindermädchen; Victoire, 25-jähriges Topmodel; Loïc, Autoschlosser und Pick-up-Artist; Joseph, Handelsvertreter für Milben ...: Jeder von ihnen ist ein Outsider und hat einen an der Klatsche. Ein einzigartiges Panoptikum menschlicher Absonderlichkeiten in Dieudon...
Zwölf Menschen nachts an einer Raststätte ...
Eine Sommernacht an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Im hellen Neonlicht werden ein Dutzend Personen um 23:12 Uhr Zeuge, wie eine alte Frau über die Leitplanke der Fahrbahn klettert. Die Kassiererin der Tankstelle; Chelly, die Pole-Dance-Lehrerin; Alika, das philippinische Kindermädchen; Victoire, 25-jähriges Topmodel; Loïc, Autoschlosser und Pick-up-Artist; Joseph, Handelsvertreter für Milben ...: Jeder von ihnen ist ein Outsider und hat einen an der Klatsche. Ein einzigartiges Panoptikum menschlicher Absonderlichkeiten in Dieudonnés unvergleichlichem Sound: Knallhart, drastisch, wild, tabulos, surreal, rabenschwarz und voll überbordender Fantasie.
Eine Sommernacht an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Im hellen Neonlicht werden ein Dutzend Personen um 23:12 Uhr Zeuge, wie eine alte Frau über die Leitplanke der Fahrbahn klettert. Die Kassiererin der Tankstelle; Chelly, die Pole-Dance-Lehrerin; Alika, das philippinische Kindermädchen; Victoire, 25-jähriges Topmodel; Loïc, Autoschlosser und Pick-up-Artist; Joseph, Handelsvertreter für Milben ...: Jeder von ihnen ist ein Outsider und hat einen an der Klatsche. Ein einzigartiges Panoptikum menschlicher Absonderlichkeiten in Dieudonnés unvergleichlichem Sound: Knallhart, drastisch, wild, tabulos, surreal, rabenschwarz und voll überbordender Fantasie.
Adeline Dieudonné, geboren 1982, lebt mit ihren Töchtern in Brüssel. Nach mehreren preisgekrönten Erzählungen und einem erfolgreichen One-Woman-Theaterstück entwickelte sich ihr Romandebüt ¿Das wirkliche Leben¿ zu einem großen internationalen Bestseller. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, ihre Bücher in über zwanzig Sprachen übersetzt. Seitdem erschienen bei dtv der Text ¿Bonobo Moussakä sowie der Roman ¿23 Uhr 12¿.
Produktdetails
- Verlag: DTV
- Originaltitel: Kérozène ( Éditions de l'Iconoclaste, Paris 2021)
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 18. Mai 2022
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 138mm x 20mm
- Gewicht: 315g
- ISBN-13: 9783423290227
- ISBN-10: 3423290226
- Artikelnr.: 62772222
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Tilman Spreckelsen findet den Ertrag der erzählerischen Mühen, die Adeline Dieudonne mit ihrem Text auf sich nimmt, eher mau. Die Idee, in zwölf Kapiteln zwei (ziemliche blutige) Minuten aus dem Leben einiger sich zufällig auf einem Rastplatz begegnender Menschen zu schildern und diese so dem Leser vorzustellen, hält der Rezensent für mindestens ambitioniert. Allein die Umsetzung will nicht so recht gelingen, kritisiert er. Letztlich wird keine gesellschaftliche Realität sichtbar, sondern nur die Vorstellungen der Erzählerin, meint Spreckelsen. Ton und Bilder der Erzählung scheinen ihm darüber hinaus alles andere als subtil.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Vom Pferd erzählen
Adeline Dieudonnés Roman "23 Uhr 12"
Das Treffen der Protagonisten ist so zufällig wie der Ort, an dem sie zusammenkommen: Auf dem nächtlichen Rastplatz begegnen sich eine alte Dame und einige junge Frauen, ein Kassierer und ein Vertreter, ein Pannenhelfer und ein Pferd. Manche schweigen, manche sprechen, zwei schlafen miteinander (oder versuchen es), und eine von ihnen manövriert sich an den Rand des Gewimmels, um das alles klarer zu sehen: "Die Alte betrachtete die nächtliche Prozession der Reisenden und dachte über deren Kämpfe nach, deren Sorgen, die Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse, die ein Leben ausmachen, durch die es einzigartig und unersetzlich wird. Sie hätte gern jeden von
Adeline Dieudonnés Roman "23 Uhr 12"
Das Treffen der Protagonisten ist so zufällig wie der Ort, an dem sie zusammenkommen: Auf dem nächtlichen Rastplatz begegnen sich eine alte Dame und einige junge Frauen, ein Kassierer und ein Vertreter, ein Pannenhelfer und ein Pferd. Manche schweigen, manche sprechen, zwei schlafen miteinander (oder versuchen es), und eine von ihnen manövriert sich an den Rand des Gewimmels, um das alles klarer zu sehen: "Die Alte betrachtete die nächtliche Prozession der Reisenden und dachte über deren Kämpfe nach, deren Sorgen, die Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse, die ein Leben ausmachen, durch die es einzigartig und unersetzlich wird. Sie hätte gern jeden von
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ihnen nach seiner Geschichte gefragt."
Das übernimmt die Autorin für sie, die belgische Schauspielerin Adeline Dieudonné, die 2018 bereits mit dem blutrünstigen Roman "Das wirkliche Leben" Furore machte. "23 Uhr 12" trägt den Untertitel "Ein Roman in zwölf Geschichten", die Kapitel schildern unmittelbare oder auch länger zurückliegende Erlebnisse von je einem der Rastplatzbesucher, dessen Namen sie tragen, lassen aber auch andere darin aufscheinen - so wird etwa in "Sébastien" vom Vorabend erzählt, den der homosexuelle Kassierer des Rastplatzgeschäfts mit seinem Freund, einem unterbeschäftigten Komponisten, bei seiner Kollegin Juliette und deren Mann Damien verbrachte - die kleinen Kinder des Paares wurden dafür zu den Großeltern gebracht, dafür wälzte sich auf dem Sofa das Schwein Estelle, und Damien, Arbeiter in einem Schlachthof, hatte sie irgendwann schluchzend umarmt, ein scharfes Messer in der Hand.
Während Estelle also - wie sich herausstellt, immer wieder - davonkommt, geht es anderen an den Kragen. Die Tänzerin Chelly etwa hält es mit ihrem Mann, der sich ständig beklagt, nicht mehr aus und ersticht ihn kurzerhand, die Leiche bringt sie dann gut verpackt im Kofferraum zum Rastplatz mit, wo sie einen der Zufallsbekannten, den sensiblen Joseph, zum Sex in ihr Auto bringt, aber die Stimmung ist dahin, als Joseph das frische Blut riecht. Oder Julianne, die gerade ein Massaker überlebt hat, dem ihre ganze Siedlung zum Opfer gefallen ist. Das durch einen Delfin traumatisierte Model Victoire dagegen hat das große Morden noch vor sich: Sie ist auf dem Weg zu den Färöer-Inseln, um am blutigen Walfang teilzunehmen. Und auch das Pferd Red Apple geht an der Hand des halbseitig gelähmten Antoine einem grausigen Schicksal entgegen.
"23 Uhr 12" ist der Moment, an dem an diesem Abend die Geschichte einsetzt, das letzte Kapitel beginnt eine Minute später und endet um 23.14 Uhr. Formal also wird das Vorhaben, aus einem winzigen Moment von hier zwei Minuten ein ausschnitthaftes Kaleidoskop des Lebens zu entwickeln, eingelöst, und die Vorbilder aus Literatur- und Filmgeschichte liegen auf der Hand. Doch die Antworten, die die Erzählerin auf die Frage der alten Frau gibt, sind kaum Abbilder einer gesellschaftlichen Realität. Wer eine Gruppe von Wildfremden beobachtet und jedem von ihnen eine Geschichte andichtet, erzählt von den eigenen Vorstellungen.
Den Kosmos, der hier entsteht, bestimmen schrille Töne und wenig subtile Bilder, und wenn gar ein Pferd seine Geschichte mit ganz viel Menschenwissen erzählt, fragt man sich, ob der Ertrag der Mühe, all das unter einen Hut zu zwingen, nicht allzu karg geraten ist. TILMAN SPRECKELSEN
Adeline Dieudonné: "23 Uhr 12". Roman.
Aus dem Französischen von Sina de Malafosse. Dtv, München 2022. 176 S., geb., 18,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das übernimmt die Autorin für sie, die belgische Schauspielerin Adeline Dieudonné, die 2018 bereits mit dem blutrünstigen Roman "Das wirkliche Leben" Furore machte. "23 Uhr 12" trägt den Untertitel "Ein Roman in zwölf Geschichten", die Kapitel schildern unmittelbare oder auch länger zurückliegende Erlebnisse von je einem der Rastplatzbesucher, dessen Namen sie tragen, lassen aber auch andere darin aufscheinen - so wird etwa in "Sébastien" vom Vorabend erzählt, den der homosexuelle Kassierer des Rastplatzgeschäfts mit seinem Freund, einem unterbeschäftigten Komponisten, bei seiner Kollegin Juliette und deren Mann Damien verbrachte - die kleinen Kinder des Paares wurden dafür zu den Großeltern gebracht, dafür wälzte sich auf dem Sofa das Schwein Estelle, und Damien, Arbeiter in einem Schlachthof, hatte sie irgendwann schluchzend umarmt, ein scharfes Messer in der Hand.
Während Estelle also - wie sich herausstellt, immer wieder - davonkommt, geht es anderen an den Kragen. Die Tänzerin Chelly etwa hält es mit ihrem Mann, der sich ständig beklagt, nicht mehr aus und ersticht ihn kurzerhand, die Leiche bringt sie dann gut verpackt im Kofferraum zum Rastplatz mit, wo sie einen der Zufallsbekannten, den sensiblen Joseph, zum Sex in ihr Auto bringt, aber die Stimmung ist dahin, als Joseph das frische Blut riecht. Oder Julianne, die gerade ein Massaker überlebt hat, dem ihre ganze Siedlung zum Opfer gefallen ist. Das durch einen Delfin traumatisierte Model Victoire dagegen hat das große Morden noch vor sich: Sie ist auf dem Weg zu den Färöer-Inseln, um am blutigen Walfang teilzunehmen. Und auch das Pferd Red Apple geht an der Hand des halbseitig gelähmten Antoine einem grausigen Schicksal entgegen.
"23 Uhr 12" ist der Moment, an dem an diesem Abend die Geschichte einsetzt, das letzte Kapitel beginnt eine Minute später und endet um 23.14 Uhr. Formal also wird das Vorhaben, aus einem winzigen Moment von hier zwei Minuten ein ausschnitthaftes Kaleidoskop des Lebens zu entwickeln, eingelöst, und die Vorbilder aus Literatur- und Filmgeschichte liegen auf der Hand. Doch die Antworten, die die Erzählerin auf die Frage der alten Frau gibt, sind kaum Abbilder einer gesellschaftlichen Realität. Wer eine Gruppe von Wildfremden beobachtet und jedem von ihnen eine Geschichte andichtet, erzählt von den eigenen Vorstellungen.
Den Kosmos, der hier entsteht, bestimmen schrille Töne und wenig subtile Bilder, und wenn gar ein Pferd seine Geschichte mit ganz viel Menschenwissen erzählt, fragt man sich, ob der Ertrag der Mühe, all das unter einen Hut zu zwingen, nicht allzu karg geraten ist. TILMAN SPRECKELSEN
Adeline Dieudonné: "23 Uhr 12". Roman.
Aus dem Französischen von Sina de Malafosse. Dtv, München 2022. 176 S., geb., 18,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ein mitreißendens Buch über verschiedene Abnormitäten, Ängste und Kuriositäten. Maxi 20221001
Viele Kurzgeschichten sind noch kein Roman
Adeline Dieudonnés Debütroman „Das wirkliche Leben“ hatte mich richtig geflasht und ich war jetzt gespannt darauf, Neues von der Autorin zu lesen. Leider konnte mich „23 Uhr 12“ aber nicht so packen, wie ich mir das …
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Viele Kurzgeschichten sind noch kein Roman
Adeline Dieudonnés Debütroman „Das wirkliche Leben“ hatte mich richtig geflasht und ich war jetzt gespannt darauf, Neues von der Autorin zu lesen. Leider konnte mich „23 Uhr 12“ aber nicht so packen, wie ich mir das gewünscht hätte.
Das Buch enthält in zwölf Kapitel die Geschichten verschiedener Menschen und eines Pferdes, die sich zufällig alle nachts um 23 Uhr 12 an einer Autobahnraststätte in den Ardennen aufhalten. Die meisten davon stehen einfach nebeneinander, nur wenige sind miteinander verbunden. Es könnte sich genauso gut auch um andere Menschen und andere Geschichten handeln. Diese Beliebigkeit ist mir unangenehm aufgestoßen, auch wenn gerade diese nach Aussage der Autorin ihre Absicht war. Aber so ergibt das Ganze für mich keinen Roman, nur eine Sammlung von Kurzgeschichten.
Die einzelnen Erzählungen sind überwiegend bedrückend, alle sind ziemlich skurril und sie fordern zum Nachdenken auf. Durch die schnelle Abfolge der Einzelschicksale haben diese bei mir jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
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Auf dem Cover des Buches steht, es wäre ein Roman in zwölf Geschichten. Dies ist aber nicht ganz richtig, denn es sind eher zwölf Kurzgeschichten, die mal mehr, mal weniger skurril sind. Gemeinsam ist allen, dass die jeweiligen Beteiligten letztendlich auf einer Raststätte …
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Auf dem Cover des Buches steht, es wäre ein Roman in zwölf Geschichten. Dies ist aber nicht ganz richtig, denn es sind eher zwölf Kurzgeschichten, die mal mehr, mal weniger skurril sind. Gemeinsam ist allen, dass die jeweiligen Beteiligten letztendlich auf einer Raststätte gelandet sind und nun ein Resümee ziehen. Da ist zum Beispiel das Pferd, das in einem Anhänger steht und keine Ahnung hat, was ihm bevorsteht und warum. Es erzählt mir seine Geschichte. Da ist eine Frau, die nach über zehn Jahren Ehe ausgebrochen ist, allerdings auf eine Art und Weise, die nicht gerade üblich ist. Die Wege dieser Personen und des Pferdes haben sich noch nie gekreuzt und werden dies auch in Zukunft wahrscheinlich nicht tun. Es sind Momentaufnahmen bestimmter Handlungen oder Rückblicke gelebter Leben. Dies ist interessant und stellenweise sehr kurios, ganz ernst nehmen sollte man das Buch tatsächlich nicht. Ich liebe Kurzgeschichten und wurde wunderbar unterhalten. Meine Phantasie schlug Purzelbäume und amüsierte sich prächtig. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung. Wer skurrile Literatur mag, kommt hier voll auf seine Kosten.
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"Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht." (Helga Schäferling)
Eine Raststätte in den Ardennen um 23 Uhr 12, zwölf Menschen und ein Pferd sind genau zu dieser Zeit an diesem Ort. Sie erleben alle zusammen, wie eine alte Frau …
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"Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht." (Helga Schäferling)
Eine Raststätte in den Ardennen um 23 Uhr 12, zwölf Menschen und ein Pferd sind genau zu dieser Zeit an diesem Ort. Sie erleben alle zusammen, wie eine alte Frau über die Leitplanke auf die Fahrbahn klettert. Chelly die Pole-Dance Lehrerin, die Kassierer Juliette und Sébastien, Victoire die junge Frau mit der Glatze, auf der Bank sitzt Alika das Hausmädchen aus den Philippinen, Joseph ein Vertreter für Milben und viele weitere. Jeder von ihnen ist ein Original, ein Außenseiter oder ein ganz eigenwilliger Mensch, die hier in den einzelnen Geschichten von der Autorin widergespiegelt werden. Besonders ist noch die Geschichte über das Pferd Red Apple.
Meine Meinung:
Bei Adeline Dieudonné neustem Buch lernen wir in 12 Geschichten sehr besondere Menschen und ein Tier kennen. In einer von ihnen kommt sogar eine Person vor, die eine Abneigung gegen Delfine hat, weshalb wiederum das Cover mit dem Delfin gut passt. Allesamt sind es sehr eigenwillige, krasse Menschen und die Geschichten dazu werden oft drastisch, wild, ohne tabu, brutal und schonungslos geschildert. Mitunter sind sie vielleicht etwas übertrieben, jedoch einige auch sehr realistisch dargestellt. Wie ich sie schon in ihrem Debüt kennenlernen durfte, nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund. Sie zeigt gerade die Menschheit und ihre Abgründe ganz unverblümt. Dies mag sicher nicht jedem Leser gefallen, besonders weil sie in der Kürze oft recht viele Inputs liefert und man mitunter überfordert ist. Allerdings zeigt es gerade hier, was für unterschiedliche Charaktere, Wesenszüge, Eigenheiten, diese Menschen an sich haben. Die zudem alle an demselben Platz zusammenkommen können, ohne voneinander je etwas zu erfahren. So kann es mitunter sogar passieren, dass ein Toter im Kofferraum am Rastplatz steht, von dem niemand etwas ahnt außer der Täter. Sicher mag ihre harte Sprache nicht jedermanns Sache sein, doch gerade dies gefiel mir hier besonders gut. Den unsere Welt ist heutzutage aggressiv, brutal und gleichgültig genug, also weshalb sollte sie ausgerechnet in ihrem Buch diese positiver darstellen? Allerdings muss ich sagen, hat mir persönlich die Geschichte über das Pferd Red Apple am besten gefallen. Ich habe selten erlebt, das Geräte oder Tiere ihre ganz eigene Geschichte erzählen dürfen, so was erlebt man fast nur bei Adeline Dieudonné. Ich habe mich nur gefragt, was wohl mit dem Mädchen Avril passiert ist, da man Genaueres leider nicht erfährt, sondern nur vermuten kann. Natürlich muss man sich am Ende fragen, warum hat sie ausgerechnet nur solche extremen Charaktere ausgesucht? Vielleicht weil genau diese Personen in den letzten Jahren drastisch angestiegen sind. Außer den ganz drastischen Personen habe ich doch vieles wieder erkannt, was immer mal wieder in den Nachrichten auftaucht. Vielleicht ist dieses Buch eine Art Spiegel für uns, um zu hinterfragen, wie wir auf andere wirken? Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.
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„23 Uhr 12. Eine Autobahntankstelle in einer Sommernacht. Wenn man das Pferd mitrechnet, die Leiche aber nicht, sind zu diesem Zeitpunkt dreizehn Personen vor Ort (…)Wenn man die Leichen noch immer ausnimmt, das Pferd aber mitzählt, sind zu genau diesem Zeitpunkt nur noch zehn …
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„23 Uhr 12. Eine Autobahntankstelle in einer Sommernacht. Wenn man das Pferd mitrechnet, die Leiche aber nicht, sind zu diesem Zeitpunkt dreizehn Personen vor Ort (…)Wenn man die Leichen noch immer ausnimmt, das Pferd aber mitzählt, sind zu genau diesem Zeitpunkt nur noch zehn Personen vor Ort. Es ist 23 Uhr 14 (…) Hier ist man nur auf der Durchreise.“
So Anfang und Ende in Adeline Dieudonnés neuem Roman in zwölf Geschichten „23 Uhr 12“, in dem wir in einer kurzen Momentaufnahme das Leben von Menschen streifen, die sich in der Nacht auf einem Rastplatz in den Ardennen begegnen. Die Szenerie wirkt wie aus der Zeit gefallen. Schatten, die das Neonlicht wirft, der Geruch nach Benzin und Auspuffgasen, die Geräusche der vorbeifahrenden Autos, alles bloß Kulisse für die kurze Unterbrechung, den Stopp in einer Welt zwischen Vorher und Nachher, in der jede/r seine eigene Geschichte im Gepäck hat. Zwei Minuten, die zur Ewigkeit werden.
Wie bereits in „Das wirkliche Leben“ brilliert Dieudonné einmal mehr mit ihrer Kompromisslosigkeit. Mit harter, direkter Sprache und einem gnadenlos entlarvenden Blick, mit groben Strichen beschreibt sie die Personen und deren Beziehungen, Eigenheiten, Obsessionen, Triebe und Ängste und schaut in die Abgründe der menschlichen Seele. Das wirkt stellenweise skurril und absurd, wirkt aber auch schockierend und verstörend. Dennoch gelingt es ihr trotz der Kürze tief in die einzelnen Schicksale einzutauchen und kompromisslos die Einsamkeit der Menschen und die kaum auszuhaltende Leere in deren Leben aufzuzeigen.
Ein kleiner großer Roman, trostlos, aber auch melancholisch, bei dem ich während des Lesens ständig „Nighthawks“, das bekannteste Gemälde Edward Hoppers, vor Augen hatte. Lesen!
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12 teils makabre, sexuell geschwängerte Geschichten von absonderlichen Menschen
Der Schreibstil und die Wortwahl sind radikal, tabulos und fantasievoll, gewöhnungsbedürftig.
Als Roman, als eine geschriebene Einheit, kommen diese 12 Kapitel nicht rüber, trotzdem mit seinem teils …
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12 teils makabre, sexuell geschwängerte Geschichten von absonderlichen Menschen
Der Schreibstil und die Wortwahl sind radikal, tabulos und fantasievoll, gewöhnungsbedürftig.
Als Roman, als eine geschriebene Einheit, kommen diese 12 Kapitel nicht rüber, trotzdem mit seinem teils absurden Inhalt interessant zu lesen.
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Meine Meinung:
Eine Geschichte, die nach dem Lesen erst mal verdaut werden muss!
Zwölf Menschen nachts an einer Raststätte in Ardennen ist nicht ganz richtig. Ein Pferd ist auch dabei, welches seine Geschichte erzählt. Des weiteren spielen ein Schwein, Hund, Wolf und ein Delfin …
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Meine Meinung:
Eine Geschichte, die nach dem Lesen erst mal verdaut werden muss!
Zwölf Menschen nachts an einer Raststätte in Ardennen ist nicht ganz richtig. Ein Pferd ist auch dabei, welches seine Geschichte erzählt. Des weiteren spielen ein Schwein, Hund, Wolf und ein Delfin eine Rolle. Ich würde dieses Buch nicht als einzelne Geschichte bezeichnen. Alle zwölf Menschen begegnen sich an der Raststätte. Abwechselnd erfahren wir von jeder einzelnen Person etwas aus ihren Leben. Es beginnt und endet an der Raststätte. Ich empfand das genauso wie bei sämtlichen anderen Romanen. Eines möchte ich vorweg erwähnen. Das Buch ist stellenweise sehr harte Kost. Alle zwölf Personen muten sehr speziell an. Sämtliche Geschehnisse könnten leider wirklich passiert sein. Es gibt auch Szenen, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Die sind aber eher selten. Vielmehr kam ich mir beim Lesen vor wie bei einem gruseligen Film. Ich will nicht mehr hinschauen, kann aber auch nicht wegsehen.
Die Tragödien, welche Tiere erleiden müssen, sind selbstverständlich wieder einmal von Menschenhand gemacht. Besonders das Pferd ging mir sehr nahe. Die Geschichte um das Schwein mutet sehr speziell an. Ein Titel für diese Passage würde bei mir so lauten: *Vier Verrückte beim Abendessen!* Der Pole-Dance-Lehrerin Chelly begegnet man mehrmals. Und jedes mal war ich entsetzt von der Kaltblütigkeit dieser Influencerin. Ihre Oberflächlichkeit hat mich regelrecht angewidert. Terorrismus und die Arbeitsbedingungen eines philippinischen Kindermädchens haben mich traurig gestimmt. Frauen, die als Gebärmaschine gehandelt werden, haben mein Entsetzen noch komplimentiert. Sexszenen muten stellenweise ziemlich heftig an. Bei einer davon musste ich jedoch schallend lachen. Was kann von 7 Uhr bis 7:08 schon groß passieren?
Eine alte Frau, die über die Leitplanke der Fahrbahn klettert, hängt über der ganzen Geschichte wie ein Damoklesschwert. Auch die anderen Protas dieser surrealen Geschichte scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Der Schreibstil ist knallhart. Die Autorin verzichet auf jeglichen Weichzeichner. Hat mich als Leserin herausgefordert. Aber, macht das Adeline Dieudonné nicht immer?
Fazit:
Heftige, teils unappetitliche erotische Szenen zwischen Mann und Frau, wechseln sich mit Tragödien ab, die Tiere erleiden müssen. Ich habe mich gefragt, warum ein Delfin auf dem Cover ist. Die Antwort ist nicht lustig. Ich kann immer wieder nur sagen: Geht bitte in keine Delfin-Shows. Nur weil die Tiere aussehen als würden sie lächeln, sind sie noch lange nicht immer glücklich. Unterstützt keine Menschen, die mit Delfine Geschäfte machen. Lasst überhaupt allen Tieren ihren natürlichen Lebensraum.
Ob mir die Geschichte gefallen hat? Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Bin gerade dabei, das Gelesene zu verdauen.
Danke Adeline Dieudonné.
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Das Buch erzählt das Schicksal von 12 Menschen, die sich zufällig zur selben Zeit an einer Raststätte befinden. Lässt man diesen unbedeutenden Rahmen weg, bleibt eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten, die als "knallhart, drastisch, wild, tabulos, surreal, rabenschwarz und …
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Das Buch erzählt das Schicksal von 12 Menschen, die sich zufällig zur selben Zeit an einer Raststätte befinden. Lässt man diesen unbedeutenden Rahmen weg, bleibt eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten, die als "knallhart, drastisch, wild, tabulos, surreal, rabenschwarz und voll überbordender Fantasie" angepriesen werden.
Leider konnte ich mit den Geschichten überhaupt nichts anfangen, da die persönlichen Schicksale in der knallharten, drastisch-wilden Tabulosigkeit und surreal-überbordender Fantasie ertränkt wurden. Letztendlich waren mir die Personen einfach nur egal, und die einzige Sympathiebekundung konnte mir die Geschichte eines Pferdes entringen. Ansonsten zog die Parade der Ereignisse an mir vorbei wie die eintönige Landschaft bei einer Autofahrt - für einen Sekundenbruchteil wahrgenommen, um im nächsten Moment schon wieder vergessen zu werden. Denn leider waren sich die Schicksale in ihrem überzogenen Drama letztendlich viel zu ähnlich, um irgendeinen Eindruck zu hinterlassen. Im ersten Moment schrill und bunt, aber in der Gesamtheit langweilig und fade: große Klappe und nichts dahinter.
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Adeline Dieudonnés neuer Roman 23 Uhr 12 ist wie ihre bisherigen ein ungewöhnliches Buch.
Wie der Untertitel“ Menschen in einer Nacht – Ein Roman in 12 Geschichten“ schon andeutet, geht es um Einzelschicksale verschiedener Menschen, die eigentlich nicht viel …
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Adeline Dieudonnés neuer Roman 23 Uhr 12 ist wie ihre bisherigen ein ungewöhnliches Buch.
Wie der Untertitel“ Menschen in einer Nacht – Ein Roman in 12 Geschichten“ schon andeutet, geht es um Einzelschicksale verschiedener Menschen, die eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben, außer, dass sie an einem bestimmten Moment am gleichen Ort sind. Ausgangs-und Schlußpunkt ist eine Autobahnraststätte.
In 12 Episoden erzählt die Autorin von ihren Figuren, die nicht selten durch ihre Obsessionen getrieben sind. In manchen der Geschichten gibt es Ausbrüche von Gewalt und fast immer gibt es Momente, die von Einsamkeit geprägt sind.
Adeline Dieudonnés setzt außerdem ihren skurrilen Humor ein, um den Schmerz ihrer Figuren befreiende Schockmomente entgegenzusetzen.
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Es gibt keinen richtigen Handlungsstrang oder Plot und ich habe nicht wirklich verstanden, was in dem Buch passiert. Trotzdem habe ich das Buch in ein paar Tagen durchgelesen. Leider von mir diesmal keine Empfehlung.
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