"Natürlich ist das System nicht perfekt, aber welches ist das schon? Oder war es in der Geschichte der Menschheit jemals?" (Seite 267)
Erst einmal muss ich Anna Mocikat für ihren Mut loben. Ich finde es recht gewagt, eine Dystopie zu schreiben, die in München, genauer gesagt in München, spielt.
Dadurch bilden sich zwei Seiten: Die eine, die sagt, dass München zu nahe liegt und dass man sich…mehr"Natürlich ist das System nicht perfekt, aber welches ist das schon? Oder war es in der Geschichte der Menschheit jemals?" (Seite 267)
Erst einmal muss ich Anna Mocikat für ihren Mut loben. Ich finde es recht gewagt, eine Dystopie zu schreiben, die in München, genauer gesagt in München, spielt. Dadurch bilden sich zwei Seiten: Die eine, die sagt, dass München zu nahe liegt und dass man sich nicht in Pia hineinversetzen kann. Und die andere Seite, die davon ganz begeistert ist und sagt, dass es toll ist, ein Buch zu lesen, dass in Deutschland spielt, womöglich noch nahe an ihrer eigenen Heimatstadt. Ich gehöre zur zweiten Partei. Ich finde die Idee wirklich gelungen, es ist einfach mal was anderes. Die Idee, dass MUC sich Pia nicht ganz so präsentiert, wie Pia es gerne hätte. Außerdem ist es, meiner Meinung nach, gut, dass auch Pias Weg sehr ausführlich beschrieben wird. So kann man all die Strapazen der Reise wirklich gut mitfühlen.
Die Umsetzung des Buches gefällt ganz gut. An manchen Stellen bin ich wirklich hängengeblieben und hatte keine Lust mehr, weiter zu lesen. Das lag zum einen an der, im Vergleich zu anderen Büchern, recht kleinen Schrift. Ich mag es nicht, wenn Bücher in einer so kleinen Schrift gedruckt sind. Man hat das Gefühl, die Zeit vergeht rasend schnell, auch dann, wenn man nur wenige Seiten liest. ABER andererseits machte es wirklich viel Spaß, Pia kennenzulernen und den Weg zu verfolgen, den sie geht. Alles in allem war ich überrascht, wie gut die Umsetzung doch ist. Ich hätte nie damit gerechnet, dass "MUC" ein so toller Roman ist.
Der Schreibstil von Anna Mocikat. Hmm... Da bin ich hin und her gerissen. Einerseits fesselte mich ihr Schreibstil und inspirierte mich, andererseits fand ich manchmal, dass es wirklich langweilig war. Da ersteres überwog, entscheide ich mich also dafür, positiv vom Schreibstil zu sprechen. Was mir bereits im ersten Kapitel auffiel, war, dass Anna Mocikat wirklich gut beschreiben kann, wie Pia sich fortbewegt und was sie gerade tut. Außerdem mochte ich es, ihre Beschreibungen von der Landschaft rund um Pia zu lesen. Ich wäre jederzeit bereit, wieder etwas von Mocikat zu lesen.
Anfangs wurde ich mit Pia wirklich nicht warm. Alle anderen Charaktere fand ich alle ganz okay, aber Pia war irgendwie so fern, so unerreichbar für mich. Ich konnte mich leider auch nicht so wirklich in sie hineinfühlen. Aber ich war total begeistert davon, wie die Autorin ihre Charaktere zum Leben erweckt - Sie beschreibt ihre Figuren genau, aber sehr spannend. So, dass man alles über sie weiß, aber nicht genervt ist von den vielen Beschreibungen. Eine sehr seltene Fähigkeit, wenn ihr mich fragt. Alles in allem gefielen mir die Figuren im Buch also alle recht gut - zumindest waren sie als solche sehr echt und gut überlegt.
ALL IN ALL
Auf das Buch "MUC" wurde ich aufmerksam, weil ich vom Verlag eine Info bekam, in der sie das Buch bewarben. Auf den ersten Blick dachte ich, dass MUC nicht ganz mein Genre war. Trotzdem wollte ich es lesen, da mich die Inhaltsangabe sehr ansprach. Gesagt, getan. Ich bekam das Buch vom Verlag zugeschickt und stellte es erst mal ins Regal. Ich hatte regelrecht Angst davor. Als ich schließlich zu lesen begann und die ersten Seiten hinter mir hatte, war ich total überrascht, da MUC meine Erwartungen nicht nur erfüllte, sondern übertraf. Als ich das Buch durchgelesen hatte, war ichwar ich glücklich, es gelesen zu haben. Es hat mir wirklich gut gefallen und es ist eine gelungene Dystopie. Falls es einen zweiten Band gibt, werde ich ihn mir auf jeden Fall kaufen.
"Wie konnten diese Menschen so leben? War das alles, was von der einst stolzen Zivilisation voller Wunder noch übrig war? Das musste ein Alptraum sein. " (Seite 61-62)
Eine sehr gelungene Dystopie, die auf deutschem Boden spielt!