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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sandra W.
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2016
Villa Ludmilla
Flohr, Karsten

Villa Ludmilla


ausgezeichnet

Inhalt:
Bruno ist das schwarze Schaf in der Familie. Er verbringt seine Nächste in seiner Stammkneipe, der „Hirschquelle“ , mit seinen besten Freunden Wuast und dem Zapfer Heinzi.
Tagsüber schlägt er sich irgendwie durch. Er ist nur von einem Gedanken beseelt: Er muss es schaffen, eine Zeitmaschine zu erfinden. Mit ihr will er ins Jahr 1599 reisen, um sein großes Idol, den Philosophen und „Ketzer“ Giordano Bruno, vor dem gewaltsamen Tod zu retten, der ihn ereilen wird.
Eines Tages erreicht Bruno ein Brief: Er hat von seiner ihm unbekannten Tante eine Villa und eine Menge Bargeld geerbt. Er zieht in die „Villa Ludmilla“ ein.
Da die Villa für ihn viel zu groß ist, nimmt er dort Menschen auf, denen er in seinem Alltag begegnet und für die in seinen Augen nichts anderes in Frage kommt, als in der Villa zu wohnen.
Mit seinen alten und neuen Freunden macht sich Bruno daran, seinen Traum von der Zeitmaschine zu verwirklichen, und macht nebenbei die Welt ein bisschen besser, die ihn total verkennt….

Beurteilung:
Ein wundervolles Büchlein. Aber ich fange von vorne an:
Durch einen Newsletter des Verlags bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und dachte mir: Das ist doch mal was anderes, du liest ja gerne mal was skurriles, schau es dir an. Gesagt, getan.
Das Cover finde ich nun überhaupt nicht hübsch, aber dennoch habe ich dem Buch eine Chance gegeben, und es hat sich mehr als gelohnt. Auf diesen knapp 200 Seiten lassen wir uns in den Kopf von Bruno entführen, der die Welt mit wirklich ganz eigenen Augen sieht.
Was soll ich sagen, diese Geschichte hat mir mal wieder die Augen und das Herz dafür geöffnet, auch bei Menschen, die uns ein wenig verschroben erscheinen oder als Versager im Allt, und die man vielleicht unwillkürlich erstmal meidet, noch ein zweites Mal hinzuschauen und zu versuchen, hinter die Fassade zu blicken.
Vielleicht steckt gerade hinter manch einfach erscheinendem Gemüt ein fantastischer, kreativer Geist. Die komplette Geschichte ruft uns einfach nur entgegen: „Open the box! Raus aus dem Schubladendenken“ ! Und das kann glaube ich keinem von uns schaden.
Nebenbei nehmen wir hier noch einiges an Allgemeinwissen aus verschiedenen Bereichen mit.
Bruno und seine Freunde sind als Protagonisten einfach wunderbar dargestellt. Menschen mit allen möglichen Psychosen, Neurosen und sonstigen Verhaltensstörungen werden uns als liebenswerte Menschen nähergebracht und wir lernen, dass die meisten Menschen mit diversen psychischen oder physischen Gebrechen sich das in der Regel nicht ausgesucht haben, und wir erfahren, welche Schicksale dahinter stecken – eine Chance, die wir solchen Mitmenschen in der Realität leider oft nicht geben.
Obwohl der Autor hier einen relativ ungewöhnlichen Schreibstil verwendet, ist das Buch überhaupt nicht schwer zu lesen. Obwohl es eigentlich überhaupt nicht die Art von Roman ist, die ich eigentlich lese, bedanke ich mich sehr beim Verlag und beim Autor, dass mir diese Chance gegeben wurde.
Ich persönlich gehe jetzt wieder mit etwas anderen Augen durch die Welt und kann nur jedem empfehlen, diese Geschichte mitzunehmen.
Hier kann man selbstkritisch, aber trotzdem mit einem nachsichtigen Lächeln mit sich selbst ins Gericht gehen, und auch unsere Mitmenschen werden es uns sicher danken, wenn wir uns alle dieses Buch etwas zu Herzen gehen lassen und darüber nachdenken.

Bewertung vom 07.08.2016
Dragonfly
Lühmann, Antoinette

Dragonfly


ausgezeichnet

Inhalt
Im Königreich Himmerland gibt es eine Tradition: Alle Kinder, die das Alter von 14 erreichen, erhalten in einem Trivium ihre künftige Tätigkeit zugeteilt.
Auch für Charlotte Johannson ist es soweit und eigentlich freut sie sich darauf. Doch dann wird sie für den nächsten Morgen in die Zitadelle bestellt.
Dies aber bedeutet, dass Charlotte magiebegabt ist – allerdings stimmt das Charlottes Meinung nach nicht.
Denn man muss wissen: Die Magie in Himmerland stirbt aus. Die Elfen, Zwerge, Drachen, Nixen und andere Wesen, die die Magie in die Welt brachten, werden immer seltener. Da die Herrscher, um das Volk ruhig zu halten, dringend auf die Magie angewiesen sind, werden alle Menschen, die Anzeichen magischer Fähigkeiten zeigen, in der Zitadelle unter Beobachtung gehalten.
Charlotte fürchtet sich vor der Zitadelle, und so kommt es, dass sie mit dem jungen Fynn aus der Stadtwache flieht, statt sich wie vorgesehen im Palast zu melden.
Mit Fynn versucht sie ihre den Geschehnissen auf den Grund zu gehen, wobei Fynn seine ganz eigenen Gründe hat. Leider ist das nicht so einfach, denn der Hauptmann des Königs, Eisenhauer, verfolgt Charlotte, da er sie unbedingt in die Finger bekommen will.
Auf Ihrem Weg lösen Charlotte und Fynn haben die Beiden einige schicksalhafte Begegnungen….

Beurteilung
Zuerst habe ich mich ja schon beim Stöbern in das Cover und den Titel des Buches verliebt. Alles, wo das Wort „Drache“ vorkommt, ist potentielle Lektüre für mich.
Und dieses (eigentlich für Jugendliche) geschriebene Fantasybuch hat alles, was eine gute Fantasygeschichte braucht: Ein Königreich, einen grausamen Herrscher, einen Gelehrten, zwei Protagonisten, die eine zarte Romanze verbindet, und viele der klassischen Märchenwesen.
In die junge Charlotte kann man sich sehr schnell hineinversetzen, sie ist sympathisch und ein bisschen sehr naiv, aber das macht nichts. Obwohl dieses Buch eindeutig für eine jüngere Generation geschrieben ist, hat es mir auch in meinem mittleren Alter noch sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist flüssig, leicht und eingängig, so dass man dieses Buch auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Hand nehmen kann.
Natürlich hat der geübte Fantasyleser ähnliche Geschichten sicherlich schon mehrfach gelesen, eine noch nie dagewesene Idee ist die Story sicher nicht.
Trotzdem fand ich es schön, einmal wieder ein Buch in der Hand zu haben, in der wirklich alle fantastischen Wesen versammelt sind (wenn sie auch keine Hauptrolle spielen sondern am Rande mitlaufen), und ein Fantasyroman der auch mal ohne epische, bildgewaltige Schlachten und Heere und Königreiche auskommt, sondern eher einen ruhigen Verlauf hat.
Die Romanze zwischen Charlotte und Fynn hätte man vielleicht noch ein bisschen schöner ausarbeiten können, die kommt sehr bemüht und sporadisch daher, so dass man ein bisschen den Eindruck hat, sie entwickelt sich nur, weil irgendjemand das Thema Romanze noch irgendwie in das Buch hineinzwängen wollte. Das hätte man dann auch weglassen können, ohne dass es dem Roman geschadet hätte.
Das ist aber eigentlich auch das Einzige, was ich an dem Buch ein bisschen auszusetzen habe.
Vom Ende ausgehend ist ein Folgeband nicht ausgeschlossen, wurde aber auch nicht ausdrücklich angekündigt.
Alles in allem ein schöner, leicht bekömmlicher Fantasyroman für jedes Alter, kann ich unbedenklich weiterempfehlen.

Bewertung vom 30.07.2016
Das Geheimnis der Insel / Pala Bd.2
Driel, Marcel van

Das Geheimnis der Insel / Pala Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Iris ist zurückgekehrt nach Pala – auf Wunsch ihres Bruders Justin. Ihm ist die Flucht gelungen, nachdem er im Realität gewordenen Spiel „Superhelden“ des verrückten Mr. Oz das letzte Level erreicht hat und ein Superheld geworden ist.
Doch er will mehr: Er will die Machenschaften von Mr. Oz aufdecken und das grausame Spiel beenden.
Iris und ihre Freunde kämpfen sich weiter durch die Level. Der geheimnisvolle Alex, der Mr. Oz rechte Hand ist, scheint nicht zu wissen was er will: Wird er an Iris Seite stehen, weil er sie liebt, und „Superhelden“ den Rücken kehren – oder ist er genauso wahnsinnig wie Mr.Oz?
Iris erreicht tatsächlich das letzte Level und steht kurz davor, eine Superheldin zu werden. Doch sie spielt ein doppeltes Spiel, denn Justin ist auf dem Festland nicht untätig.
Auf einmal geht es auf Pala ums nackte Überleben: Kinder sterben, und tot geglaubte Kinder tauchen wieder auf. Und Mr.Oz scheint noch größenwahnsinniger zu sein, als gedacht….

Beurteilung:
Für die, die es noch nicht wissen: Pala ist eine Jugendbuch-Reihe, und hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Trilogie um das Computerspiel „Superhelden“, die Kinder über ein Computerspiel auf eine geheime Insel in einen unterirdischen Bunker lockt, um das Spiel in der Realität fortzuführen.
Iris ist die 14jährige Protagonistin, in den Niederlanden geboren, nach Pala verschleppt. Sie ist wütend, mutig, eine typische Jugendbuchheldin eben
Pala liest sich sehr entspannt, ist absolut flüssig geschrieben und Band 2 wartet mit jeder Menge Überraschungen und Action für den Leser auf.
Vielschichtige Komplexität erwarten wir natürlich vergebens – das Buch soll ja auch für Jugendliche lesbar sein. Entsprechend finden wir eine einfache Sprache vor, und wie es bei Helden nun mal so ist, sie schaffen einfach alles und kommen immer irgendwie durch.
Pala ist dazu da, um nett zu unterhalten, wer die grundlegende Logik einer Handlung hinterfragt, ist hier vermutlich falsch.
Ein unterhaltsames Lesevergnügen, das uns natürlich mit viel Neugier auf Band 3 zurücklässt, und weil ich Bücher zur Unterhaltung lese und nicht um deren Wahrscheinlichkeitsgehalt zu prüfen, bekommt auch Teil zwei dafür, dass das Lesen einfach nur Spaß gemacht hat und sehr kurzweilig war, alle 5 Rezisternchen.

Bewertung vom 30.07.2016
Mängelexemplare: Dystopia
Dupien, Constantin;Voss, Vincent;Jäger, Jennifer

Mängelexemplare: Dystopia


ausgezeichnet

Rezension: „Mängelexemplare – Dystopia“ – eine Anthologie dystopischer Kurzgeschichten, herausgegeben von Constantin Dupien im Amrûn Verlag.
Überblick:
18 Kurzgeschichten, die uns aufzeigen, wie nahe das Ende der Welt schon ist.
Vorgabe des Herausgebers war, dass es keine Zombie-Untergangsgeschichten werden dürfen – was die Fantasie der Autoren offenbar ganz schön herausgefordert hat.
Verschiedene dystopische Szenarien werden vor unseren Augen abgespielt: Unter anderen erleben wir das Ende der Menschheit aufgrund einer Sonneneskalation, Virusepidemien, eiszeitlichen Monstern, die durch die Schneeschmelze in die Freiheit gelangen, Videospielen, Robotern, die Dekadenz der modernen High Society, Drogen, dem Teufel höchstpersönlich.
Auch von der Übernahme durch –in unseren Augen- niederste Wesen unserer Fauna bleiben wir nicht verschont.

Beurteilung:
Mit Absicht habe ich statt einer Inhaltsangabe einen kurzen Überblick gewählt. Den Inhalt der einzelnen Geschichten wiederzugeben, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, und ich will auch die Spannung vor dem Lesen nicht nehmen.
Das Cover alleine macht schon einen sehr aufwühlenden Eindruck: Monotone Farbwahl, ein zerstörtes Gesamtbild, die Vogelspinne. Und so ist auch das ganze Buch: Düster, hart, deprimierend.
Aber extrem gut! Wie schon so oft finde ich es sehr schade, dass ich nicht schon früher angefangen habe, Anthologien zu lesen. Gerade aufgrund der Kürze sind die Geschichten sehr einprägsam, da auf wenigen Seiten eine vollständige Story erzählt wird.
Meist ohne Happy End (wir sprechen hier immerhin von 18 verschiedenen Szenarien des nahenden Weltuntergangs) ist diese Zusammenstellung sicherlich nichts für den ängstlichen und/oder zu Depressionen neigenden Geist.
Der Fan von Dystopien wird sich jedoch vorkommen wie im Schlaraffenland. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Visionen nicht wirklich weit hergeholt und kommen uns vor wie die in den nächsten 20-30 Jahren vorstellbare Fortsetzung der Nachrichten, die wir heute jeden Tag im Fernsehen sehen.
Eindringlich gemahnen uns die Autoren, dass wir JETZT handeln müssen, und keine Zeit mehr zum Reden haben, wenn wir uns nicht im Alter vorkommen wollen wie die in diesen Geschichten handelnden Protagonisten.
Auch wenn einige der Geschichten sicherlich weniger wahrscheinlich sind, sind doch alle durchweg von einer hohen schriftstellerischen Qualität, lassen sich hervorragend und flüssig lesen und sind spannend und unterhaltsam, wenn auch durch die Bank sehr düster und teilweise extrem plastisch.
Besonders hervorheben muss ich ein Novum, dass ich so in noch keinem Buch gesehen habe: Nach jeder Geschichte gibt es ein kurzes Nachwort des jeweiligen Autors, der beschreibt, wie er auf seine Geschichte gekommen ist und was er bzw. sie damit ausdrücken wollte.
Das war fast genauso faszinierend wie die Geschichten selbst.
Ich habe noch eine weitere Anthologie des Amrûn Verlags vorliegen mit Horror-Shortstories, denen ich jetzt umso gespannter entgegenblicke und hoffe, dass das Niveau gehalten werden kann.
Fazit: Düstere Geschichten, die auch durchaus mal zum Nachdenken anregen. Aber wahnsinnig toll zusammengestellt und geschrieben. Dieses Buch bekommt von mir für den Lese“spaß“ die volle Punktzahl. 5 von 5 Rezisternchen.

Bewertung vom 25.07.2016
Stolz der Kriegerin / Dämmerlande Bd.2
Melli, Sandra

Stolz der Kriegerin / Dämmerlande Bd.2


sehr gut

Rezension: „Stolz der Kriegerin“ von Sandra Melli
Es handelt sich hier um den 2. Teil der Fantasy-Reihe „Dämmerlande“.
Inhalt:
Laisa und Ihre Freunde haben vom weißen Evari Kathon den Auftrag erhalten, die grüne Prinzessin Elanah ihrem Bräutigam im eigentlich verfeindeten Land, dem schwarzen Twool, abzuliefern.
Ihr Vater befindet sich beim König von Twool in Gefangenschaft und Elanah ist das Lösegeld, damit er wieder freikommt und in sein grünes Königreich zurückkehren kann.
Natürlich sind auch Laisas Freunde, die violette Ysobel, der weiße Borlon und der blaue Rongi, wieder mit dabei.
Parallel dazu erleben wir in diesem Band die Abenteuer des blauen Königssohns Rogon, der, ohne es zu wissen, an einen Magier gerät, der die legendäre violette Kriegerheldin Tirah, die in ewigem Schlaf versunken in einem Tempel liegt, wieder zum Leben zu erwecken. Doch auch dabei läuft natürlich nicht alles glatt.
Und der „grüne Fluch“, der einen großen Landstrich in den roten Landen unbewohnbar gemacht hat, muss auch noch gebrochen werden…

Beurteilung
Auch im zweiten Teil der Dämmerlande – Reihe befinden wir uns mitten in den Farbkriegen. Die komplexen politischen Verbindungen und Feindlichkeiten zwischen den Ländern werden zum Teil klarer, aber wir sind noch weit davon entfernt, das Konstrukt klar zu überblicken.
Die Fantasie der Autorin hat auch wieder Neues für uns ersonnen: Wesen, die die magische Farbe wechseln können, ein violetter Geist, der in einem blauen Körper weiterlegt, und andere wundersame Begebenheiten.
Mir sind die Protagonisten, allen voran Laisa und Rongi, die beiden Katzenmenschen, mittlerweile schon fast ans Herz gewachsen, und Langeweile kommt in den Dämmerlanden nicht auf.
Auch hier jagt wieder ein Ereignis das nächste und das Leben ist bunt und vielschichtig.
Trotzdem fällt es mir irgendwie nicht so leicht, Dämmerlande flüssig zu lesen. Aufgrund des Detailreichtums muss ich immer nach spätestens 50 Seiten eine Lesepause einlegen und mich etwas anderem widmen, auch wenn ich die Geschichte insgesamt sehr gut und spannend finde.
Allerdings gewöhnt man sich langsam daran, und da man die Welt der magischen Farben ja aus dem ersten Band in groben Zügen schon kennt, ist man insgesamt leichter vom Anfang des Buches an dabei und kann die Geschehnisse besser nachvollziehen.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass ich auch hier 4 von 5 Rezisternchen vergebe, da das Verfolgen der vielen Handlungsfäden auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zwischen den sechs Farben etwas Anstrengung und Konzentration erfordert, was den Lesefluss etwas hemmt. Aber nicht so sehr, dass ich nicht weiterlesen würde.
Dämmerlande ist und bleibt lesenswert und ich bin schon sehr gespannt, was mich in Band 3, (Fluch des Magiers), erwarten wird.

Bewertung vom 16.07.2016
Stern der Göttin / Dämmerlande Bd.1
Melli, Sandra

Stern der Göttin / Dämmerlande Bd.1


sehr gut

Der Hintergrund
Die Welt der Dämmerlande wird von 6 magischen Farben beherrscht: Gelb, weiß, grün, und die „Gegenfarben“ blau, schwarz und violett.
Zu jeder der Farben gehören verschiedene Herrscher, Länder und Magier. Die Länder haben sich mit Hilfe von Göttern und götterähnlichen Wesen über Jahrzehnte bekriegt.

Inhalt
Vor diesem Hintergrund wird die junge Katzenfrau Laisa durch ihre Neugier von ihrem Stamm getrennt und in eine ihr völlig fremde und unheimliche Welt versetzt: Die Dämmerlande. Hier soll sie den Weißmagier Kathon bei der wichtigen Mission unterstützen, ein mächtiges magisches Artefakt zu bergen.
Doch Laisa weiß davon nichts, nur ihre magischen Instinkte leiten sie auf Umwegen in Kathons Richtung. Auf diesem Weg besteht Laisa viele Abenteuer, sie verhilft einem Prinzen zu seinem Thron und rettet von Gaunern gefangene magische Wesen vor der Versklavung. Dadurch schließt Laisa sehr ungewöhnliche Freundschaften und reist bald mit einer ganzen Gesellschaft von Abenteuer zu Abenteuer. Als sie schließlich auf Kathon trifft, ist das Abenteuer aber noch lange nicht zu Ende.

Beurteilung:
Insgesamt hat mir der erste Band sehr gut gefallen.
Die Hauptfigur ist die Katzenfrau Laisa. Sie ist wundervoll charakterisiert und man hat sie schon nach den ersten Zeilen, die man über sie gelesen hat, gern und will wissen, wie ihr Abenteuer ausgeht.
Die Autorin hat hier eine wundervolle, große, fantastische Welt erschaffen, die unglaublich viel Potential bildet und die Fantasie unendlich anregt. Dem Leser wird hier viel Freiraum gelassen, sich die Welt gedanklich auszumalen.
Sehr detailliert (aber ohne zu langatmige Beschreibungen) und spürbar mit Herzblut hat Sandra Melli die Dämmerlande und alle darin vorkommenden Figuren erschaffen und mit Leben gefüllt. Dafür erstmal „Chapeau“ – eine so große Welt muss man erst einmal erfolgreich erschaffen können!
Die ganze Geschichte der Dämmerlande ist jedoch extrem vielschichtig, so dass ich auch nun, da ich schon die Hälfte von Band zwei beendet habe, immer noch nicht richtig durchblicke zwischen den ganzen Feindschaften, Freundschaften und Intrigen der Länder, der Farben und der Magier.
Es werden sehr viele Rückblicke in die geschichtliche Vergangenheit und Entstehung der Dämmerlande genommen, die verschiedenen Götter, Herrscher und Verbandelungen kann man am Anfang schwer nachvollziehen und so hat es auch einige Dutzend Seiten gedauert, bis ich zu einem richtigen Lesefluss gekommen bin.
Man muss sich beim Lesen schon sehr konzentrieren, vor allem weil stellenweise bei Kapitelwechsel zwischen mehreren Handlungssträngen hin und hergeschaltet wird, so dass man nach einem längeren Kapitel an Schauplatz 1 schon den Faden für Schauplatz 2 verloren hat und sich erst wieder reinlesen muss.
Positiv: Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, das die Personen, Völker und Länder nochmals beschreibt.
Negativ: Es fehlt eindeutig eine Landkarte, wie man sie in vielen Fantasybüchern findet, sowie eine Tafel, auf der die Beziehungen zwischen den verschiedenen Ländern angezeigt werden.
Die Dämmerlande bilden ein sehr komplexes Konstrukt, so dass man sich als Leser sicherlich sehr viel leichter tun würde, wenn man zwischendurch den Faden verliert und mal nachschauen könnte.

Mein Fazit:
Ich bin gerade bei Teil 2 und will unbedingt weiterlesen, da mich die Dämmerlande faszinieren und ich mir sicher bin, dass Sandra Melli noch einige Überraschungen hat. Laisa hat mich sowieso schon gefesselt und auch andere Protagonisten habe ich schon ins Herz geschlossen.
Wer gerne große High-Fantasy-Zyklen liest, sollte die Dämmerlande nicht auslassen, sich aber auch dessen bewusst sein, dass es sich um eine vielschichtige und komplexe Geschichte handelt, bei der man viel verliert, wenn man sie „auf die Schnelle“ oder nebenher liest.
Nehmt Euch also die Zeit und lest diese Geschichte etwas langsamer, um in den Genuss der liebevoll gestalteten Details dieser Reihe zu kommen!

Bewertung vom 06.07.2016
Beatrice - Rückkehr ins Buchland
Walther, Markus

Beatrice - Rückkehr ins Buchland


ausgezeichnet

Ein Lesemuss für Fans von Märchenmond und Tintenwelt
Inhalt:
Vor einiger Zeit haben wir Euch „Buchland“ von Markus Walther vorgestellt. Dies ist die Fortsetzung der fantastischen Geschichte der Buchhändlerin Beatrice Liber, die nichts als eine Stelle in einem Buchhandel gesucht hat und nun den Buchladen von Herr Plana übernommen hat.
Ihre Geschichte „Buchland“ hat Beatrice veröffentlicht und dann beschlossen, nicht mehr weiterzuschreiben, obwohl ihre Verlegerin nach nunmehr zwei Jahren auf eine Fortsetzung drängt.
Doch Beatrice fällt nichts mehr ein. Sie hat sich mit ihrem Mann wieder ein normales Leben aufgebaut, ihren Laden zum Erfolg gebracht und macht einmal in der Woche eine Leserunde für Kinder. Das Buchland ist für sie nur noch ein Warenlager.
Ihr beschauliches Leben wird allerdings auf den Kopf gestellt, als eines Tages ein sehr merkwürdiger Mann namens Quirinus ihren Laden betritt, der in der Straße einen Kuriositätenladen eröffnet hat.
Irgendetwas scheint mit ihm nicht zu stimmen. Als er dann noch seine kleine Cousine Chaya zur Leserunde bei ihr ablädt, die sich mehr als merkwürdig benimmt, beschließt Beatrice, der Sache auf den Grund zu gehen.
Bald wünscht Sie sich, dies nicht getan zu haben: Der Laden von Quirinus scheint ähnlich verwunschen zu sein wie ihr Antiquariat, Quirinus scheint über das Buchland genauestens Bescheid zu wissen, und Chaya hat eines ihrer Bücher leergelesen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wird Beatrice wider Willen doch noch einmal ins Buchland müssen ? Woher weiß Quirinus so viel und wer ist Chaya wirklich? Abgesehen von diesen Fragen schlagen sich Beatrice und Ingo auch außerhalb des Buchladens noch mit ihrer Vergangenheit herum – immer noch ist es Beatrice nicht gelungen, mit dem Tod ihrer kleinen Tochter Rachel vor vielen Jahren abzuschließen….

Beurteilung
Oft ist es ja so, dass die Fortsetzung zu einem ersten Roman eher enttäuschend ist. Da Buchland wirklich ein herausragendes Wert ist, lagen meine Erwartungen für die Fortsetzung auch sehr hoch.
Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. In Beatrice ist es dem Autor gelungen, die Qualität des ersten Bandes zu erhalten und das Buchland neu zu erfinden und zu erweitern.
Wir lernen, dass die Bücher nicht immer nur freundlich sind und das Buchland auch sehr viel größer und lebendiger ist, als wir schon im ersten Band festgestellt haben.
Auch hier schafft es der Autor, eine Verbindung zwischen der Geschichte im Buchland und Beatrices Realität herzustellen, und somit das Buchland in unserer Wirklichkeit so zu verankern, dass man unwillkürlich daran glauben möchte, dass das Buchland existiert.
Buchland und Beatrice gelingt es, die Fantasie, die man als Kind so grenzenlos hatte und die im Alltag eines Erwachsenen so schnell verloren geht, wieder zu neuem Leben zu erwecken.
Auch in Beatrice sind das Buchland und die neuen Protagonisten Quirinus und Chaya so lebendig beschrieben, dass man sie beim Lesen leibhaftig um sich sieht - dadurch wird man so vollkommen von der Erzählung eingenommen, dass man seine echte Umgebung glatt vergisst und im ersten Moment erstaunt ist, sich nicht von Buchregalen, Bucheulen und den geheimnisvollen Gängen des Buchlands umgeben zu sehen, wenn man von der Lektüre aufschaut.
Insbesondere Chaya habe ich sehr ins Herz geschlossen, sie muss man einfach gern haben.
Vielleicht gefällt mir dieses Buch deswegen so gut, weil es etwas von einem modernen Märchen in sich hat – ich war schon lange von einer Buchreihe nicht mehr so begeistert wie von dieser.
Beatrice endet mit einem ziemlich gemeinen Cliffhänger, denn es soll ja eine Trilogie werden – ich kann es schon jetzt kaum erwarten, wie es weitergeht. Wer das nicht liest, ist selber schuld….

Bewertung vom 06.07.2016
Fine Line - Create your Character
Daveron, Nika S.

Fine Line - Create your Character


ausgezeichnet

Inhalt:
Elayne ist eine normale Studentin, lebt in einer Dreier-WG und verbringt ihre gesamte Freizeit mit Computerspielen.
Ihr Mitbewohner Tobi gibt ihr eines Tages eine CD mit dem Spiel „Fine Line“. Elayne beginnt zu spielen und stellt bald fest, dass es ein Onlinespiel ist, in dem sie mit anderen Menschen interagiert und nicht nur mit programmierten Figuren.
Sie ist fasziniert und findet bald eine Clique, eine sogenannte Gilde, mit denen sie die verschiedenen Stationen meistern kann, und freundet sich bald virtuell und auch in echt mit einigen der Teammitglieder an.
Doch dann erhält sie eines Tages ein unglaubliches Angebot, Fine Line auf eine andere Art zu spielen: Sie findet sich auf einmal selbst im Spiel wieder.
Anfangs ist es einfach unglaublich faszinierend – aber es wird schnell auch beängstigend, als Elayne merkt, dass sie während des Spiels keinerlei Kontrolle über ihren physischen Körper mehr hat.
Und dann gerät auf einmal alles aus den Fugen: Elayne und ihre neue Gilde bekommen zunehmend Schwierigkeiten, aus dem Spiel in die Realität zurückzukehren. Aus einem Spiel wird tödlicher Ernst.

Beurteilung:
Der Titel des Buchs hat mich sofort angesprochen. Ich liebe Bücher dieser Art, in dem die heute so von Computern und Technik dominierte Welt aus den Fugen gerät.
Die Handlung startet recht schnell und lässt einen bis zum letzten Moment nicht mehr los. Die Wendungen sind meistens unvorhersehbar – ich habe daher das Buch bis zum Ende im Rekordtempo durchgelesen und zwischendurch auch mal das Atmen vergessen.
Die Charaktere sind wundervoll und realitätsnah gestaltet, die Spielelandschaft wunderbar plastisch beschrieben, so dass man sich zu 100% in die Geschichte reinversetzen kann, vor allem, wenn man selbst schonmal ein ähnliches Onlineadventure, z.B. World of Warcraft, gespielt hat.
Ein absolutes Muss für jeden Spielefreak und auch jeden, der sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen kann. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie süchtig diese Spiele tatsächlich machen können: Man vergisst die Zeit, man vergisst seinen Körper – Essen, Schlafen, warm oder kalt, das ist beim Spielen völlilg uninteressant.
Und für alle, die mit Computerspielen so gar nicht können, gibt es ja auch noch als Nebenstrang die Beziehung, die sich zwischen Elaine alias Gilgamesh und Marc alias Antonius, einem Mitspieler ihrer „normalen“ Gilde, im echten Leben entwickelt.
Toll geschrieben, für jedes Alter geeignet, wahnsinnig spannend, hervorragend ausgearbeitete Protagonisten und rasant von Anfang bis Ende – toll, gerne mehr davon!

Bewertung vom 26.06.2016
Der zweite Verrat / Monday Club Bd.2
Kuhn, Krystyna

Der zweite Verrat / Monday Club Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt Teil 2 - der zweite Verrat:

Nach Virginias Tod weiß Faye endgültig, das etwas nicht stimmen kann.
Als sie nach deren Tod in Virginias Haus seltsame Krankenakten anderer Menschen findet, die an ähnlichen psychischen Krankheiten leiden wie sie und die offenbar alle von Virginia oder einem ihrer Vorfahren behandelt wurden, erhärtet sich der Verdacht.
Von Luke, dem Sohn des verschwundenen William Fuller, erfährt sie, dass auch sein Vater in psychiatrischer Behandlung war und keineswegs verschwunden, wie es alles immer behauptet hatten.
Und Faye macht weitere Entdeckungen: Offensichtlich hat auch ihre Tante Liz, die ebenfalls im Monday Club ist, etwas mit den ganzen Vorfällen zu tun.
Und zu allem Überfluss verlangt sie, dass sie wieder bei Dr.Myers in Therapie geht, an die sie nur verschwommene, aber albtraumhafte Erinnerungen hat.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, stehlen sie und Luke geheime Akten aus dem Krankenhaus und finden heraus, dass offensichtlich gezielt Experimente mit Jugendlichen gemacht werden, die verschiedene psychische Anomalien aufweisen.
Sie finden heraus, dass einige davon bereits in den Tod getrieben wurden, und versuchen, die anderen zu finden und herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist.
Doch der Monday Club ahnt, dass Faye dabei ist, zu rebellieren, und versuchen sie unter dem Vorwand sie zu schützen unter Drogen zu halten und handlungsunfähig zu machen.
Wem kann Faye noch vertrauen? Werden ihre Freunde ihr glauben und ihr helfen? Und warum ist Faye so interessant für den Monday Club? Sie soll eine Gabe haben, die die geheimen Experimente des Monday Club unbedingt benötigt, doch ihre Ahnung ist so entsetzlich, dass sie es einfach nicht wahrhaben will….

Beurteilung

Die Bücher der Monday Club Trilogie sind sehr spannend geschrieben und lassen sich super lesen. (Der dritte Teil der Trilogie wird übrigens demnächst im Oetinger Verlag erscheinen).
Im ersten Teil wird überhaupt noch nicht klar, was eigentlich los ist. Erst in „der zweite Verrat“ wird allmählich aufgelöst, was der Monday Club tatsächlich macht und was er mit Faye vorhat.
Noch offen bleibt auch hier, wer die Fäden in der Hand hat und aus welchem Grund alles geschieht – daher bin ich auf die Auflösung, die im dritten Teil hoffentlich folgt, sehr gespannt.
Vieles bleibt noch offen, das macht aber das Lesen sehr spannend, weil man die ganze Zeit zwar mehr erfährt, aber trotzdem unwissend gehalten wird als Leser, aber nicht im negativen Sinn.
Monday Club ist absolut im Jugendroman-Schreibstil gehalten, lässt sich also sehr einfach lesen und bedient sich einer relativ leicht verständlichen Ausdrucksweise ohne zu komplexe Erklärungen und ohne sich in zuviel Details zu verlieren.
Faye ist, finde ich, sehr gut beschrieben, auch wenn es mir stellenweise auf die Nerven ging, dass sie bei jedem „Aufreger“ zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Stadt rennt, um sich abzureagieren. Das geschieht gefühlt sehr häufig, scheinbar gibt es bei ihr keine andere mögliche Reaktion.
Das ist aber wirklich nur ein sehr subjektives Gefühl und nichts, was ich jetzt generell als Mangel an der Story bezeichnen würde.
Insgesamt eine sehr interessante Idee, gut umgesetzt fand ich auch die Beschreibung, wie sich die psychischen „Krankheiten“ auf die Personen auswirken und wie es nach außen hin aussieht, und wie ich finde sehr spannend geschrieben mit vielen Cliffhangern – kann ich auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 26.06.2016
Das erste Opfer / Monday Club Bd.1
Kuhn, Krystyna

Das erste Opfer / Monday Club Bd.1


ausgezeichnet

Monday Club – Das erste Opfer/Der zweite Verrat – Krystyna Kuhn
Inhalt Teil 1: Das erste Opfer
Die 16jährige Faye lebt in dem beschaulichen Örtchen Bluehaven. Sie gehört zu einer der alteingesessenen Familien, deren Oberhäupter den Monday Club führen –eine wohltätige Organisation, die ihr Geld ausgibt, um gemeinnützige Zwecke zu fördern und bedürftigen Anwohnern zu helfen.
Schon bald werden Sie und ihre Freunde ebenfalls zum Monday Club gehören und an den Treffen teilnehmen.
Fayes Leben scheint perfekt, wäre da nicht die Kleinigkeit, dass ihre Mutter bei Ihrer Geburt gestorben ist und sie von klein auf an einer psychisch bedingten Schlaflosigkeit leidet.
Dennoch hat Faye einen wunderbaren Sommer mit ihrem Freund Josh verbracht, und sie freut sich darauf, ihre beste Freundin Amy wiederzusehen, die den Sommer in einem Ferienlager verbracht hat, und sich bald für ein College zu entscheiden, dass sie sich dank ihrer exzellenten Noten aussuchen kann.
Doch dann bricht Fayes Leben in nur kurzer Zeit in Scherben: Ihre beste Freundin Amy ist völlig verändert. Kurz darauf stirbt sie einen tragischen Unfalltod, und Faye erfährt, dass Amy eine schwere Herzkrankheit vor ihr verborgen hat.
All das könnte Faye noch irgendwie verarbeiten, doch es passt nichts zusammen. Immer mehr Ungereimtheiten an Amys Tod fallen ihr auf.
Es geschehen seltsame Dinge: Sie erhält eine SMS, die nach Amys offiziellem Todeszeitpunkt abgeschickt wurde – von Amy. Sie trifft Amy mitten in der Nacht im Krankenhaushemd an der Straße. Ist Amy wirklich tot? Und was haben ihre Tanten, die am Westmill Medical Center in Bluehaven arbeiten und Amys Tod festgestellt haben, damit zu tun? Warum hat Faye auf einmal seltsame Alpträume und Visionen?
Und wo kommt der fremde Junge her, der auf einmal im verlassenen Fuller Haus wohnt ?
Faye ahnt, dass dies alles irgendwie mit dem Monday Club zusammenhängt, doch die Ereignisse wollen sich einfach nicht entwirren.

Beurteilung

Die Bücher der Monday Club Trilogie sind sehr spannend geschrieben und lassen sich super lesen. (Der dritte Teil der Trilogie wird übrigens demnächst im Oetinger Verlag erscheinen).
Im ersten Teil wird überhaupt noch nicht klar, was eigentlich los ist. Erst in „der zweite Verrat“ wird allmählich aufgelöst, was der Monday Club tatsächlich macht und was er mit Faye vorhat.
Noch offen bleibt auch hier, wer die Fäden in der Hand hat und aus welchem Grund alles geschieht – daher bin ich auf die Auflösung, die im dritten Teil hoffentlich folgt, sehr gespannt.
Vieles bleibt noch offen, das macht aber das Lesen sehr spannend, weil man die ganze Zeit zwar mehr erfährt, aber trotzdem unwissend gehalten wird als Leser, aber nicht im negativen Sinn.
Monday Club ist absolut im Jugendroman-Schreibstil gehalten, lässt sich also sehr einfach lesen und bedient sich einer relativ leicht verständlichen Ausdrucksweise ohne zu komplexe Erklärungen und ohne sich in zuviel Details zu verlieren.
Faye ist, finde ich, sehr gut beschrieben, auch wenn es mir stellenweise auf die Nerven ging, dass sie bei jedem „Aufreger“ zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Stadt rennt, um sich abzureagieren. Das geschieht gefühlt sehr häufig, scheinbar gibt es bei ihr keine andere mögliche Reaktion.
Das ist aber wirklich nur ein sehr subjektives Gefühl und nichts, was ich jetzt generell als Mangel an der Story bezeichnen würde.
Insgesamt eine sehr interessante Idee, gut umgesetzt fand ich auch die Beschreibung, wie sich die psychischen „Krankheiten“ auf die Personen auswirken und wie es nach außen hin aussieht, und wie ich finde sehr spannend geschrieben mit vielen Cliffhangern – kann ich auf jeden Fall empfehlen.