Ich bin begeistert! Dieses Buch ist einfach typisch Klönne – genauso gut, wenn nicht sogar noch ein wenig besser als seine Vorgänger. Der vierte Teil der Krimiserie um die etwas eigenwillige Kölner KHK Judith Krieger ist trotz brisanter und aktueller Themen ein sehr emotionales Buch – und das ist
das, was mir an der Serie so gut gefällt: neben spannenden Kriminalfälle kommt das Privatleben und die…mehrIch bin begeistert! Dieses Buch ist einfach typisch Klönne – genauso gut, wenn nicht sogar noch ein wenig besser als seine Vorgänger. Der vierte Teil der Krimiserie um die etwas eigenwillige Kölner KHK Judith Krieger ist trotz brisanter und aktueller Themen ein sehr emotionales Buch – und das ist das, was mir an der Serie so gut gefällt: neben spannenden Kriminalfälle kommt das Privatleben und die emotionale Seite der Ermittler nicht zu kurz. „Farben der Schuld“ aufzuschlagen war wie die Begegnung mit alten Freunden- vertraut, aber trotzdem neu.
Diesmal hat es Judith Krieger ganz übel erwischt: ihren letzten Fall hat sie physisch und psychisch noch nicht ganz verarbeitet, da wird sie bei ihrer stundenweise Wiedereingliederung in den Polizeidienst aus Personalnot schon mit einem neuen Fall betraut: im Kölner Kaneval wird ein Arzt, der als Priester verkleidet war, von einem Ritter mit Schwert ermordet. Keine einfache Ermittlung, denn der Arzt, war beliebt und angesehen, und was fehlt ist ein Motiv. Oder ist er etwa das Opfer einer unseligen Verwechslung geworden? Noch während Judith und Manni im ersten Fall ermitteln, wird ein zweiter Mann tot aufgefunden: diesmal ein echter Priester, und zudem noch der beste Freund des polizeilichen Seelsorgers, bei dem Judith ihre seelischen Verletzungen aufarbeitet …....
Diesen Krimi sollte man wirklich nur in die Hand nehmen, wenn man eins hat: viel Zeit. Denn so einfach ist das mit dem Aufhören nicht, wenn man erstmal mit Judith Krieger und Manni Korzilius in Köln ermittelt. Die Spannung wird direkt von der ersten Seite an aufgebaut, der berühmte rote Faden schlängelt sich geschickt durch die Handlung, und in kurzen Rückblenden wird der Leser nach und nach auf die richtige Spur gebracht. Und trotzdem bleibt es fesselnd bis zum Schluß: ein Krimi, bei dem man nach ¾ des Buches immer noch über den Täter und des Motive rätselt, ist einfach nur gut geschrieben. Sehr schön beschrieben war auch die komplizierte Gefühlswelt der Krieger: die Schuld, einen Menschen erschossen zu haben, und die Schuld, das sie den Tod eines weiteren Menschen nicht verhindern konnte, außerdem ist da noch das Verhältnis zu ihrem leiblichen Vater, den sie nie kannte. Und das ist auch die große Stärke der Autorin Gisa Klönne: ihre Krimis kommen ganz ohne blutige Details – und auch ohne Kitsch - aus, und sind nicht nur Mord und Totschlag, sondern sehr persönlich, ohne in Klischees abzudriften . Die Protagonisten wirken absolut authentisch und lebensnah, als Leser kann man sich gut mit ihnen identifizieren. Allerdings sollte man die ersten drei Teile gelesen haben, um mit dem doch recht komplizierten Privatleben der Ermittler klar zu kommen. Fazit: für mich ein echtes Highlight unter den Kriminalromanen, nicht umsonst zählt Gisa Klönne zu den besten deutschen Krimi-Autoren. Ein Buch, das man bedenkenlos weiter empfehlen kann!