Wenn man dieses Buch beginnt, dürfte man zuerst über die seltsame Erzählweise von Daniel H. Wilson stolpern.
Die Geschichte ist aus vielen augenzeugenähnlichen Berichten aufgebaut worden, wobei jeder "Bericht" sowohl am Anfang, als auch am Ende mit einem Kommentar von Cormac Wallace, dem
Hauptprotagonisten, versehen wurde, denn die Geschichte hat sich zu Beginn schon längst abgespielt. Das Buch…mehrWenn man dieses Buch beginnt, dürfte man zuerst über die seltsame Erzählweise von Daniel H. Wilson stolpern.
Die Geschichte ist aus vielen augenzeugenähnlichen Berichten aufgebaut worden, wobei jeder "Bericht" sowohl am Anfang, als auch am Ende mit einem Kommentar von Cormac Wallace, dem Hauptprotagonisten, versehen wurde, denn die Geschichte hat sich zu Beginn schon längst abgespielt. Das Buch beginnt also mit dem Ende.
Normalerweise liegen mir diese "Augenzeugenberichte", die ähnlich wie Kurzgeschichten aufgebaut sind, weniger, aber hier muss ich sagen, haben sie mir ausgesprochen gut gefallen.
Jeder Kapitel, also jeder Bericht, ist wichtig und jeder einzelne Charakter trägt seinen Teil zum großen Ganzen bei.
Die Story ist recht einfach erklärt und es werden dem Leser keine unnützen Fach- und Spezialbegriffe um die Ohren gehauen.
Die KI Archos übernimmt zum Zeitpunkt der "Stunde Null" die Kontrolle über alle Maschinen auf der Welt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen hochentwickelten humanoiden Kampfroboter handelt, oder um Daddys heißgeliebten Sportwagen.
Fast alles macht Jagd auf die Menschen und vertreibt sie aus dem Städten.
Die Menschen rotten sich auf der ganzen Welt zusammen und gründen Widerstandsnester, die alle nur ein Ziel haben: Archos zu vernichten.
Gerade zu Beginn in das Buch unglaublich fesselnd und beklemmend. Beispiel: Eine ältere Frau wird vom Sicherheitssystem ihres Wohnhauses in den Aufzug gelockt, der sie daraufhin nach unten, in den Tod zieht. Es ist fast schon gruselig, die mordenden Maschinen bei ihren Taten zu verfolgen.
Die Kapitel sind kurz, knackig, werfen allerdings, je nach Charakter, mit so manchen unnötigen Details um sich. Der Schreibstil ist kurz gesagt: auf den Punkt gebracht.
Die Story wurde gut und einfach ausgearbeitet, man merkt, dass der Autor sich stark mit der Thematik befasst hat. Man muss also kein Hardcore-Science-Fiction-Fan sein, um dieses Buch genießen zu können.
Besonders schön fande ich, dass einmal gezeigt wurde, dass die Menschheit durchaus auch einmal in der Lage ist, sich zusammenzuraufen und als Team gegen einen gemeinsamen Feind vorzugehen, und das sogar auf der ganzen Welt, unabhängig von Rasse, Geschlecht, oder Baujahr ;)
Die Charaktere sind alle samt einzigartig, verschieden und auf ihre eigene Weise glaubwürdig. Wir bekommen in "Robocalypse" ein wahres Aufgebot an Charakteren geboten, die alle ihren Teil zur Geschichte beitragen: zwei Brüder, die ums Überleben kämpfen; ein Japaner, der den "Geist" seiner androiden Frau befreien möchte; eine Mutter, die ihre Kinder retten will; ein Hacker, der sich der Welt schuldig fühlt; ein Roboter, der leben will ... Es sind wirklich einige dabei und jeder einzelne hat in der kurzen Zeit einen gewissen Tiefgang entwickelt, der eine mehr, der andere weniger.
Ich bin wirklich sehr erstaunt gewesen, wie diese "Augenzeugenberichte" zu den Charakteren gepasst haben.
Das Buch hat mich, vor allem in der ersten Hälfte, voll mitgerissen und in seinen Bann gezogen: Spannend, fesselnd und sogar gruselig. Die zweite Hälfte ließ leider dann etwas nach, was wahrscheinlich an den größeren Zeitsprüngen lag, immerhin handelt das Buch fast über drei Jahre hinweg. Nichts desto trotz hat es mich bis zum Ende an der Stange gehalten.
Allerdings muss ich erwähnen, dass das Buch zum Ende hin aufallend viele Parallelen mit dem Film I, Robot zeigte (Ich habe leider nur den Film gesehen) und auch die "Moral" beinahe die selbe geblieben ist: Menschen und Roboter können friedlich in Koexistenz miteinander leben.
Abschließend kann ich nur sagen, dass "Robocalypse" ein sehr spannendes und (für mich) tiefgründiges Buch ist, dass nicht nur Science-Fiction-Fans eine Freude machen könnte. Wer bereits den Film "I, Robot" mochte, könnte auch am ähnlichen "Robocalypse" gefallen finden. Eine klare Empfehlung!
Wertung:
Story: 4/5
Charaktere: 4/5
Sprache/Schreibstil: 3,5/5
Emotional: 4/5
Endwertung: 3,875
Altersempfehlung: 14+