Das Autorenduo, das hinter Serena Kent steckt, fängt in diesem Krimi das provenzalische Lebensgefühl - etwa das besondere Licht, das schon seit Jahrhunderten Maler und Malerinnen in die Provence zieht - in ganz wunderbarer Weise ein und entführt so für eine kurze Auszeit in die Provence. So gefallen
mir neben der Gestaltung des Covers, das die Schönheit von Lavendel-Feldern abbildet, auch die…mehrDas Autorenduo, das hinter Serena Kent steckt, fängt in diesem Krimi das provenzalische Lebensgefühl - etwa das besondere Licht, das schon seit Jahrhunderten Maler und Malerinnen in die Provence zieht - in ganz wunderbarer Weise ein und entführt so für eine kurze Auszeit in die Provence. So gefallen mir neben der Gestaltung des Covers, das die Schönheit von Lavendel-Feldern abbildet, auch die bezaubernden Beschreibungen der wunderschönen Provence - wie die des saphirblauen Himmels über den Bergrücken des Luberon oder der darauf lastenden majestätischen, einer Kathedrale gleichenden Stille - sehr.
Neben den wunderschönen Beschreibungen der Provence haben mir der Humor sowie die Rolle, die der Musik und insbesondere dem Cello in diesem Provence Krimi zugestanden werden, sehr zugesagt. So hat mich besonders angesprochen, mit welcher Hingabe Penny sich wieder dem Cello Spielen widmet und welch berührende, gefühlvolle Schönheit sich dabei in der Musik - wie etwa in Schumanns berühmtem Cellokonzert - entdecken lässt.
Auch der Humor in "Mord auf provenzalisch" hat mir gut gefallen - sei es moderne Kunst betreffend, die ich oft genug wohl einfach nur nicht verstehe, sowie hinsichtlich der kulturellen Unterschiede zwischen Engländern und Franzosen. Diese treten etwa deutlich bei dem typisch englischen Essen, das Penny ihren französischen Freunden serviert, zutage.
Unterhaltsam finde ich Pennys Freundin Frankie, die ein richtiges Original ist. So zieht Frankie in jeder Szene, in der sie auftritt, die Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich - auch da sie stets etwas Originelles sagt oder Unerwartetes tut. Und dass Frankie Penny bei ihrem Besuch in der Provence tatkräftig bei den Ermittlungen unterstützt und sogar einiges zur Aufklärung dieses Falls beizutragen weiß, hat mir gut gefallen.
Einige der weiteren Nebencharaktere in "Mord auf provenzalisch" sind für mich sonst jedoch leider ein wenig blass geblieben. Das mag zumindest teilweise daran liegen, dass ich leider noch nicht den ersten Provence-Krimi "Tod in Saint Merlot" dieser Reihe gelesen habe.
Auch wenn ich die Stärken von "Mord auf provenzalisch" weniger in seiner Krimi Handlung als vielmehr in seinem Humor, den schönen Beschreibungen der malerischen Provence, der guten französischen Küche sowie des wunderbaren Cellospiels sehe, so hat mir dennoch gut gefallen, dass ich in diesem Provence Krimi gut miträtseln und mitraten konnte. Die Überraschungen zum Schluss dieses Krimis haben mir größtenteils zugesagt. Einige kriminelle Verstrickungen bzw. Beteiligungen an den Morden hatte ich zuvor so schon vermutet. Ein Beteiligter - dessen Namen ich nicht nennen mag, um die Handlung nicht in unnötiger Weise zu spoilern - war für mich jedoch total unerwartet. Und auch wenn mir der Überraschungseffekt dabei gut gefallen hat, so hätte ich mir da doch weitere Ausführungen zum Hintergrund dieses Täters und Erläuterungen zu dessen Motivation gewünscht. So lässt mich das Ende von "Mord auf provenzalisch" zumindest an dieser Stelle leider ein wenig unbefriedigt zurück.
Insgesamt bin ich in "Mord auf provenzalisch" gut unterhalten worden. Die 380 Seiten lange Geschichte hätte man vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein wenig straffer erzählen können. Aber für diese Längen bin ich mit einer kleinen Auszeit in der Provence, deren Lebensgefühl und Schönheit das Autorenduo, das hinter Serena Kent steckt, in wunderbarer Weise einfängt und vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden lässt, entschädigt worden. Insofern gibt es von mir eine klare Empfehlung für "Mord auf provenzalisch" für alle Liebhaber der Provence. Und auch wenn dieser zweite Provence Krimi so eigenständig ist, dass es für dessen Verständnis nicht zwingend erforderlich ist, den ersten Band "Tod in Saint Merlot" gelesen zu haben, so möchte ich doch jedem dazu raten. Denn sonst bleiben leider ein paar der Nebencharaktere eher blass und wirken ziemlich oberflächlich.