Inhalt:
1961 in der Sowjetunion:
In der Stadt Arsamas-16, die offiziell nicht existiert, arbeiten Wissenschalter, Ingenieure und Techniker daran, die stärkste Wasserstoff-Bombe der Welt zu bauen. Zehn Tage vor dem Test der Bombe wird einer der involvierten Wissenschaftler, Fjodor Petrow, tot
aufgefunden - angeblich hat er Selbstmord begangen, indem er eine Überdosis Thallium genommen…mehrInhalt:
1961 in der Sowjetunion:
In der Stadt Arsamas-16, die offiziell nicht existiert, arbeiten Wissenschalter, Ingenieure und Techniker daran, die stärkste Wasserstoff-Bombe der Welt zu bauen. Zehn Tage vor dem Test der Bombe wird einer der involvierten Wissenschaftler, Fjodor Petrow, tot aufgefunden - angeblich hat er Selbstmord begangen, indem er eine Überdosis Thallium genommen hat.
KGB-Agent Major Alexander Wassin (Vasin im englischen Original) wird von Moskau aus dorthin geschickt, um den plötzlichen Tod von dem jungen Wissenschaftler zu untersuchen, da man in Moskau von der Geschichte des Selbstmords nicht überzeugt ist. Allerdings beißt er in Arsamas zunächst auf Granit: Weder der leitende Wissenschaftler noch die dort amtierenden Polizisten wollen ihn und seine Ermittlungen dort haben. Als Begründung dient die angebliche Sinnlosigkeit der Ermittlung und die dadurch resultierende Ablenkung aller Beteiligten vom großen Test der Bombe. Denn das ist der "Leitspruch" in Arsamas: Nichts und niemand darf das Projekt beeinträchtigen.
Dennoch finden sich bald einige Verdächtige - doch die Frage nach dem Warum bleibt noch einige Zeit unklar ebenso fehlen die Beweise. Wird unser "Genosse Wassin" den Mörder finden? Oder hat sich der junge Wissenschaftler doch selbst getötet?
Rezension:
Trotz meiner anfänglichen Skepsis des Themas gegenüber, habe ich mich schnell in das Buch hereingefunden. Ich hatte am Anfang die Befürchtung, dass es ein relativ trockenes Buch über die beklemmende Zeit des Wettrüstens werden würde mit der Rivalität zwischen Russland und USA als Hauptthema. Glücklicherweise hatte ich mich da getäuscht: Zwar spielte diese Rivalität der Großmächte eine Rolle, aber es dreht sich doch mehr um das Rätsel des vermeintlichen Selbstmords und das Geheimnis der Stadt. Schon bald wird man hineingezogen in die Geschichte und fängt an, eigene Vermutungen zu stellen.
Schon von Anfang an merkt man, dass die Leute in der Stadt etwas verheimlichen wollen - oder zumindest nicht glücklich über die Einmischung von außen sind. Überall stößt unsere Hauptperson auf Sackgassen, keiner will ihm wirklich eine Auskunft geben; selbst Adamow, der Leiter des wissenschaftlichen Projekts, willigt nur nach Druck aus Moskau ein, sich mit Major Wassin auch nur zu unterhalten.
Einige Beweise werden unter Verschluss gehalten.
Die Hauptcharaktere haben eine eigene Geschichte, die man stückchenweise erfährt. Nicht alle Entscheidungen in ihrem Leben sind moralisch einwandfrei gewesen, aber dennoch sind sie auf die ein oder andere Weise sympathisch. Einige Charaktere, gegen die man zu Beginn Vorbehalte hatte, wird man später zu einem gewissen Grad verstehen, und andere, mit denen man zuvor vielleicht Mitleid empfand, werden zu Menschen, die so fixiert auf eine Sache sind, dass sie die Zusammenhänge nicht mehr wahrnehmen (wollen).
Insgesamt hat mich das Buch positiv überrascht. Man will herausfinden, welche Geheimnisse diese Stadt verbirgt und wieso es ein so tragisches Opfer gefordert hat. Ohne zu viel verraten zu wollen: Wenn man den wahren Grund herausfindet, kann man es bis zu einem gewissen Punkt sogar verstehen, so traurig es klingt.