Ein Engel in Kigali
Angel wohnt mit ihren Mann Pius und ihren 5 Enkelkindern in einer Wohnanlage in Kigali, Uganda. Sie hat ein kleines, aber professionelles Geschäft, sie backt schöne bunte Kuchen für alle Möglichen Festivitäten. Nebenbei erfährt sie viel bei der ein oder anderen Tasse Tee über
die Menschen und ihre Probleme, ein offenes Ohr tut immer gut und oft hat sie auch eine Lösung für…mehrEin Engel in Kigali
Angel wohnt mit ihren Mann Pius und ihren 5 Enkelkindern in einer Wohnanlage in Kigali, Uganda. Sie hat ein kleines, aber professionelles Geschäft, sie backt schöne bunte Kuchen für alle Möglichen Festivitäten. Nebenbei erfährt sie viel bei der ein oder anderen Tasse Tee über die Menschen und ihre Probleme, ein offenes Ohr tut immer gut und oft hat sie auch eine Lösung für die Probleme parat. Auch der Leser erhält einen Einblick in das Leben in Afrika und den täglichen Themen und Probleme, mit denen sich die Menschen dort beschäftigen, Themen die uns in Europa eher fern sind, bzw. wie zum Beispiel das Thema HIV bei uns eher verdrängt wird. In Afrika ist das Thema präsenter, die Menschen sind nicht so aufgeklärt, sie erkranken eher daran, auch weil sich junge Mädchen prostituieren müssen, da sie ihre Familien durchbringen müssen. Selbst Angels Kinder hatten den Virus in sich, beide sind tot, daher muss sie sich um ihre Enkelkinder kümmern.
Auch Bildung oder die Gleichtstellung der Frau sind Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, Dinge die für uns alltäglich sind, sind es in Afrika noch lange nicht, hier ist Bildung nicht "normal", vor allem nicht für Frauen, welche oft von ihren Männer abhangig sind. Ein Thema, dass ich wirklich sehr schrecklich fand, ist die Beschneidung von jungen muslimischen Mädchen, was eine sehr gefährliche Angelegenheit ist und nicht etwas die jüdische Beschneidung zur besseren Hygiene genutzt wrid, sondern, dass die Frauen keinen Spaß am Sex haben und somit ihren Männern nicht fremdgehen werden. Auch der Bürgerkrieg 1994 in Uganda, dem viele Menschen zum Opfer vielen ist ein Thema, dass immer wieder angesprochen wird. Hierbei fand ich es einfach nur schade, dass keine Hintergrundinformationen in die Geschichte mit eingebaut worden sind. Ich persönlich kenne mich nicht gut mit der Geschichte Ugandas aus, daher wäre es für mich sehr interessant gewesen mehr aus dem Buch darüber zu erfahren. Auch wenn man in dem Buch mit vielen schlimmen menschlichen Schicksalen und Tod in Berührung kommt, zieht es einem beim Lesen nicht runter, man ist danach nicht niedergeschlagen. Das kann daran liegen, dass die einzelnen Geschichte ziemlich oberflächlich, aber auch ohne den bekannten erhobenen Zeigefinger erzählt werden. Irgendwie schaffen es fast alle Charaktere in dem Buch mit Hoffnung und auch Fröhlichkeit weiterzuleben. Daran ist Angel oft nicht ganz unschuldig daran.
Der Schreibstil ist sehr einfach geschrieben, manchmal fand ich ihn sogar zu einfach. Ich habe mich gefragt, ob es die geringe Bildung der Menschen dort widerspiegeln sollte. Öfters wurden Aktivitäten wie sehr genaue Beschreibungen von Kuchen und das ständige Tee trinken beschrieben, das fand ich etwas langweilig. Hier hätte ich lieber mehr über die Geschichte Ugandas oder ähnliche Fakten gehört. Dann wäre aber vielleicht das Buch auch schwerer für die Seele geworden. Am Anfang fand ich das Gedankenwort "Eh" schrecklich störend, es hat mich immer aus meinen Lesefluss gerissen, zum Ende ist es mir kaum noch aufgefallen. Ebenso hat mich die Geschichte je mehr ich gelesen habe desto mehr gefesselt. Die ersten Kapitel fand ich sehr abgehackt, mir hat der rote Faden gefehlt, später kamen alle Charaktere immer wieder und ein roter Faden hat mich durch das Buch geführt. Das fand ich sehr wichtig für mich als Leser. Daher, wenn ich anfänglich gedacht habe das Buch bekommt nur 3 Sterne habe ich mich jetzt doch ehrer für 4 Sterne entschieden, denn dieses Buch ist mal etwas ganz anderes!