Isabel Beto schrieb dieses Buch auf Basis einer tatsächlichen Geschichte, die des Kautschuks und im Zuge dessen des Aufstiegs und des Verfalls des brasilianischen Manaus.
Die Geschichte beginnt in Berlin, ein junges, bereits verliebtes Mädchen soll aus geschäftlichen Gründen von seinem Vater an
einen Kautschukbaron im Amazonasgebiet verheiratet werden. Dort erlebt sie Schreckliches, gewinnt…mehrIsabel Beto schrieb dieses Buch auf Basis einer tatsächlichen Geschichte, die des Kautschuks und im Zuge dessen des Aufstiegs und des Verfalls des brasilianischen Manaus.
Die Geschichte beginnt in Berlin, ein junges, bereits verliebtes Mädchen soll aus geschäftlichen Gründen von seinem Vater an einen Kautschukbaron im Amazonasgebiet verheiratet werden. Dort erlebt sie Schreckliches, gewinnt viele neue Eindrücke, entwickelt sich weiter und verliebt sich unsterblich.
Isabel Beto arbeitete als Malerin, war schon immer fasziniert von den Farben Südamerikas. Und dies merkt man beim Lesen auf jeder Seite dieses Buches.
Die Wortwahl entspricht mal der Sprache des späten 19. Jahrhunderts, mal sind die Beschreibungen der Gerüche, Farben und Situationen eher in aktuellerer Sprache beschrieben. Das Hauptthema dieses Buches ist der Kautschuk, die Gewinnung, die damit zusammenhängende Sklaverei, das viele Geld durch die Monopolstellung Manaus und die dahinterstehenden Personen. Auf Basis dieses Themas hat Isabel Beto ihre Geschichte entwickelt. Das Thema ist an sich sehr interessant und dient in diesem Fall als roter Faden, um die Geschichte zu erzählen. All das Leid, der Ruhm, die Gier, der Hass und auch die Liebe, die dadurch bei den unterschiedlichsten Personengruppen entstehen können.
Der Schreibstil von Isabel Beto ist in ihren Beschreibungen sehr ausführlich, es entsteht manchmal das Gefühl, man wäre direkt dabei, kann alles genau sehen, riechen und hören. Es wird ganz deutlich, welche Begeisterung die Autorin für Südamerika hegt und es ist schön, wie intensiv sie dieses auch ihren Lesern schildert.
Die Charaktere dieses Romans sind ebenfalls sehr gut und detailverliebt beschrieben, man lernt die Personen bereits frühzeitig kennen und versteht so beide Seiten der Welt des verheerenden Kautschuks.
Die Liebesgeschichte und eben auch der sexuelle Reiz, den die Hauptperson erlebt und teilweise auch auslebt, läßt einen mitfühlen und verstehen. Dennoch steht die Liebesgeschichte nicht allein im Vordergrund, diese Strang der Geschichte hält sich die Waage mit der Geschichte um den Kautschuk, die Natur und die anderen Personen.
Gelegentlich habe ich mich an die Romane von Barbara Wood erinnert gefühlt, die sich auch gern ein bestimmtes Land auswählt, um dort ihre Geschichte zu erzählen. Allerdings hat mich der Roman von Isabel Beto nicht richtig gefangen genommen, teilweise tat ich mich etwas schwer, diesen Roman zu lesen. Die häufig vorkommenden Beschreibungen des Landes, der Natur und der Menschen war mir manchmal etwas zuviel und ich bin dadurch immer etwas aus dem Lesefluss geraten, da die Geschichte einfach nicht weiterzugehen schien.
Ich finde, Amely als Hauptcharakter sehr gut entwickelt, habe oft nachgefühlt und auchverstanden, warum sie das tut, was sie tut. Sie ist ein sehr sympathischer Charakter, wenn sie auch, meiner Meinung nach, einfach nie richtig als Hauptcharakter die Geschichte eingenommen hat, immer waren andere, sehr viel stärkere Charaktere dabei, die dann die Geschichte vorangetrieben haben.
Der Roman "Die Bucht des grünen Mondes" ist durchaus lesenswert, ist aber kein besonderer Roman. Für Fans und Liebhaber des Amazonas-Gebietes wird es allerdings großartig sein, da sich sicherlich sofort das Gefühl von Fernweh einstellen wird.
Und: Das Buch ist wirklich richtig toll aufgemacht! Der Einband ist sehr schön und auch die Seiten des Buches sind außen mit einer grünen Liana bedruckt. Sehr hochwertig und liebevoll, obwohl es "nur" ein Taschenbuch ist.