Lana Lux
Broschiertes Buch
Kukolka
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»Ein großes, ergreifendes Buch, bei dem ich mich so sehr nach einem Happy End gesehnt habe wie noch niemals zuvor.« Olga Grjasnowa Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schla...
»Ein großes, ergreifendes Buch, bei dem ich mich so sehr nach einem Happy End gesehnt habe wie noch niemals zuvor.« Olga Grjasnowa Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schlafen und eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt. Außerdem hat sie einen Job, und den macht sie gut: betteln. Niemand kann diesem schönen Kind widerstehen, auch Rocky nicht. Er nennt sie Kukolka, Püppchen. Wenn Kukolka ihn lange genug massiert, gibt er ihr sogar Schokolade. Alles scheint perfekt zu sein. Doch Samira hält an ihrem Traum von Deutschland fest. Und ihr Traum wird in Erfüllung gehen, komme, was wolle. Lana Lux hat einen gnadenlos realistischen Roman über Ausbeutung, Gewalt und Schikane geschrieben, über ein Leben am Rande der Gesellschaft, geführt von einer Heldin, die trotz allem schillernder nicht sein könnte.
Lana Lux, geboren 1986 in Dnipropetrowsk/Ukraine, wanderte im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern als Kontingentflüchtling nach Deutschland aus. Sie machte Abitur und studierte zunächst Ernährungswissenschaften in Mönchengladbach. Später absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Michael Tschechow Studio in Berlin. Seit 2010 lebt und arbeitet sie als Schauspielerin und Autorin in Berlin. 2017 erschien ihr vielbeachtetes Debüt "Kukolka", das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, 2020 ihr neuer Roman "Jägerin und Sammlerin".
Produktbeschreibung
- Aufbau Taschenbücher 3539
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33539
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 375
- Erscheinungstermin: 12. April 2019
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 116mm x 30mm
- Gewicht: 298g
- ISBN-13: 9783746635392
- ISBN-10: 374663539X
- Artikelnr.: 54578260
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
»Lux erzählt eine erschütternde Geschichte mit einer Heldin, die man nicht mehr vergisst.« Cornelia Wolter Lokalzeitung 20190531
TW: Gewalt und sexuelle Übergriffe an Minderjährigen, Drogenmissbrauch
KUKOLKA
Lana Lux
Ukraine, in den 90er Jahren: Die 7-jährige Samira wächst in einem Waisenhaus unter härtesten Bedingungen auf. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird hart bestraft. Zuneigung …
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TW: Gewalt und sexuelle Übergriffe an Minderjährigen, Drogenmissbrauch
KUKOLKA
Lana Lux
Ukraine, in den 90er Jahren: Die 7-jährige Samira wächst in einem Waisenhaus unter härtesten Bedingungen auf. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird hart bestraft. Zuneigung oder Liebe gibt es keine.
Als ihre einzige Freundin Marina von einer deutschen Familie adoptiert wird und diese ihr ein paar Wochen später ein Paket aus Deutschland mit einer echten Barbie schickt, wird „Deutschland“ für die kleine Samira der Strohalm, der sie die nächsten Jahre über Wasser halten wird. Eines Tages möchte sie in diesem Land leben!
In einer Nacht, als Samira wieder einmal bestraft wird und nicht schlafen darf, reißt sie aus dem Waisenhaus aus. Sie möchte einen Bus nach Deutschland nehmen. Aber dieses Unterfangen stellt sich für eine 9-Jährige, ohne Geld und Pass, als schwierig heraus.
Während sie die nächsten Tage am Bahnhof rumlungert, lernt sie einen Mann namens Rocky kennen. Dieser verspricht ihr das Busticket nach Deutschland zu bezahlen, wenn sie ihn nach Hause begleitet und ihm dort einen Gefallen erweist …
Lana Lux hat ein ergreifendes Buch geschrieben, einen Pageturner, der brutaler nicht sein könnte. Von der ersten Seite an habe ich mit Samira gelitten, mich nach einem Happy End gesehnt. Die Sprache ist oft derb.
Am meisten schockiert mich, dass dieses Buch eine Geschichte erzählt, die bestimmt unzählige Male auf der Welt stattfindet - wahrscheinlich sogar gerade jetzt in diesem Lesemoment - wir aber in einer Parallelwelt sitzen und nichts dagegen ausrichten können.
Fazit: 💔
Dieses Buch hat mich sehr berührt und wird mit Sicherheit in meine #highlights2023 einziehen.
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Ein Kinderheim in Dnepropetrowsk, Ukraine. Samira und Marina kennen ihre Eltern nicht, auch kein Leben in einer Familie, nur das im Kinderheim kennen sie und immer träumen sie von einem besseren Dasein. Regelmäßig kommen Erwachsene, um sich Kinder auszusuchen, so auch Marina, die die …
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Ein Kinderheim in Dnepropetrowsk, Ukraine. Samira und Marina kennen ihre Eltern nicht, auch kein Leben in einer Familie, nur das im Kinderheim kennen sie und immer träumen sie von einem besseren Dasein. Regelmäßig kommen Erwachsene, um sich Kinder auszusuchen, so auch Marina, die die Heimat verlassen und in Deutschland ein neues Leben beginnen darf. Ihrer Freundin zu folgen wird für die nächsten Jahre der sehnlichste Wunsch von Samira bleiben. Sie reißt aus dem Kinderheim aus und wird von Rocky aufgegriffen. Er ist jedoch nicht der freundliche Helfer, als der er zunächst scheint, sondern hat eine ganze Bande von Kindern angestellt, die für ihn klauen und betteln. Trotz aller Widrigkeiten hat Samira eine Ersatzfamilie und mit Dascha und Lydia so etwas wie große Schwestern. Doch die Zeiten ändern sich und mit zunehmendem Alter wird Samira für Männer als Sexobjekt interessant. Dima scheint die Rettung zu sein, er schafft es sogar, Samira nach Deutschland zu bringen, doch der Preis, den sie dafür zahlen muss, ist hoch.
„Kukolka“ – das Püppchen. Das ist die dunkelhaarige Samira zunächst für alle. Das ahnungslose naive Mädchen, das mit seinen 6-7 Jahren alleine davonläuft und den Weg nach Deutschland antritt. Leicht findet sie Menschen, die sich um sie kümmern, doch diese haben immer Hintergedanken und nichts ist umsonst in ihrem Leben. Bei jeder Etappe denkt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Zum Betteln und Stehlen versklavt, verwahrlost und ohne jede Bildung – was sie bei Rocky erlebt ist der böse Alptraum eines unsäglichen Kinderlebens. In einem Haus ohne fließendes Wasser, immer wieder auch mit dem Tod und Gewalt konfrontiert – was sollte das noch überbieten können?
Dima scheint die Hoffnung zu sein. Er ist freundlich, hat eine saubere Wohnung, behandelt Samira gut – doch sein wahres Gesicht zeigt er erst später. Viel zu jung wird Samira missbraucht, verraten, verkauft. Ob all der Grausamkeiten, die das Mädchen ertragen muss, kann man gar nicht glauben, dass ein einziges Menschenleben das aushalten kann. Bei realistischer Betrachtung weiß man jedoch, dass dies auch eine Realität ist, die sich in einer Parallelgesellschaft mitten unter uns abspielt, vor unseren Augen ohne dass wir es sehen.
Lana Lux erspart ihrer Protagonistin und dem Leser nichts. Ein unbändiger Überlebenswille, getrieben von den Gedanken die Freundin wiederzusehen und ebenfalls eine gute deutsche Familie zu finden, hält sie am Leben und lässt sie all das ertragen, was man ihr zufügt. Der Roman ist ganz sicher nichts für feinbesaitete Gemüter, zu schonungslos und direkt schildert die Autorin Gewalttätigkeiten und Missbrauch. Gleichzeitig zeichnet sie das Psychogramm einer starken jungen Frau, die zwar immer wieder droht sich in ihrer Phantasiewelt zu verlieren, einem Schutzwall um das Leben zu ertragen, aber letztlich ihren Weg mutig geht und überlebt. Sie deckt Mechanismen auf, die es Menschen erlauben, sich anderer zu bemächtigen und diese auszunutzen:
„Ich wusste, dass mich das gleiche Schicksal erwartet wie Dascha und Lydia. Ich wusste, dass ich zu niemandem gehöre und nichts wert bin. Dass ich einfach da bin, so wie Kakerlaken. Niemand weiß, wo die ehrkommen. Niemand braucht sie. Sie leben, bis einer sie wegklatscht.“ (Pos. 2480)
Sie glaubt, dass sie schuld am Schicksal von Dascha und Lydia sei und nun ihre gerechte Strafe bekommt. Mit dieser Schuld muss sie leben und die Strafe ertragen, bis sie irgendwann tot ist.
Ein beeindruckender Roman, der einem als Leser nicht kalt lassen kann. Trotz oder gerade wegen einer gewissen Nüchternheit in der Erzählung geht er unter die Haut und setzt sich fest. Für mich eindeutig eins der literarischen Highlights 2017.
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Kukolka oder Samira großer Traum von Deutschland
Meine Meinung zur:
Autorin:
Lana Lux, ist mit ihrem Romandebüt, ein Eindrucksvolles und Erschütterndes Werk gelungen.
Ihr Schreibstil ist sehr Kraftvoll und Klar, ihre Worte scheinen wie Perlen aus der Feder …
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Kukolka oder Samira großer Traum von Deutschland
Meine Meinung zur:
Autorin:
Lana Lux, ist mit ihrem Romandebüt, ein Eindrucksvolles und Erschütterndes Werk gelungen.
Ihr Schreibstil ist sehr Kraftvoll und Klar, ihre Worte scheinen wie Perlen aus der Feder zufließen.
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und auch in Punkt Sex und Gewalt, sie beschönigt nichts. Eine Geschichte die mir beim Lesen unter die Haut ging und erschreckte. Es ist eine Homepage an all die Straßenkinder und missbrauchten Mädchen und Frauen auf dieser Welt. Die Hauptprotagonistin Kukolka, steht für mich als Symbolfigur, für all die geschändeten Kinder und ihr verlorenes Leben.
Die Geschichte spielt in den 90er Jahren in der Ukraine und der Bogen spannt sich bis nach Deutschland. Die Menschen dort hoffen auf ein besseres Leben in Deutschland, auch die Sieben Jährige Samira träumt den großer Traum, der Bitter endet. Man wird mit Zuhältern, Menschenhändlern, Kindersex, Missbrauch und Drogen konfrontiert. Ein Buch das einem viel Abverlangt beim lesen und in tiefe Abgründe Blicken lässt. Ein sehr realistischer Roman , über Gewalt, seelische Erpressung, Menschen die am Rande unserer Gesellschaft leben. Ihre Figuren sind so real und Plastisch als wären sie aus Fleisch und Blut. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut gezeichnet, man konnte tief in ihre Seelen blicken. Auch hinter die wahren Fassaden der Zuhälter und Menschenhändler. Der Spannungsbogen ist vom Anfang bis Ende sehr hoch. Ein Buch in dem man Samira, gerne in die Arme genommen hätte, und hofft das sie sich aus diesem Sumpf frei strampeln kann und sich nach einem guten Ende sehnt.
Zum Inhalt:
Sehr Bildhaft ist die Zeit im Heim erzählt in dem die sieben Jährige Samira lebt, mir tat sie so Leid und auch die anderen Kinder. Man behandelte sie grausam, schüchterte sie ein, die Erzieherinnen dort kennen nur rohe Gewalt. Das nahm mich beim Lesen sehr mit. Wenigstens hatte sie am Anfang noch ihre beste Freundin Marina an ihrer Seite, aber ausgerechnet die wird von einem deutschen Ehepaar Adoptiert. Der große Traum von Deutschland ging nur für Marina in Erfüllung, Samira bleibt zurück, sie träumt weiter ihren großen Traum. Das Samira, eines Tages aus diesem Heim flieht wunderte mich nicht, mit Sieben ein mutiger Schritt. Aufgelesen wird sie von Rocky, der ihr verspricht das er ihr eine Reise nach Deutschland ermöglichen will. Anfangs hat sie es dort vielleicht besser, ein eigenes Sofa zum Schlafen, er nennt sie sein Juwel und mit den anderen Kindern schließt sie rasch Freundschaft, die dort in dem heruntergekommen Haus leben. Rocky schickt die Kinder zum Betteln und Stehlen auf die Straße, für Samira oder Kukolka „ Püppchen“ , wie sie man nennt, ist das alles am Anfang ein Spaß und Abenteuer. Aber das ändert sich alles als sie etwas Älter ist, jetzt zeigt er sein wahres Gesicht, sie muss ihn massieren und Sexuell verwöhnen. Wieder erlebt Samira bittere Verluste ausgerechnet Lydia und Dascha ihre beide Freundinnen dort verliert sie. Sie wird zum Singen auf die Straße geschickt und mit ihren bittenden und dunklen Augen, bringt sie Geld ein.Dabei lernt sie Dima kennen, der ihr den Himmel auf Erden und das sie nach Deutschland darf verspricht. Wieder fällt sie auf einen Rattenfänger herein, der sie am Anfang wirklich verwöhnte, sie sich hörig macht, seelisch Erpresst. Er bringt sie nach Deutschland, aber was sie dort erlebte ist schlimmer als die Hölle. Es scheint als gäbe es kein Licht mehr am Ende des Tunnels. Man hofft nur das Samiras enormer Lebenswille und ihr Hunger nach Freiheit , das sie es schafft das ganze zu überleben...
„ Samira , Kukolka hätte ich beim Lesen am liebsten in die Arme genommen und sie dieser Hölle entrissen „
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Es gibt Bücher, die verschlagen einem die Sprache, machen einen atemlos. Aus Begeisterung, Faszination und/oder Entsetzen. Letzteres trifft auf Kukolka zu, denn die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so grausam, dass ich mir immer wieder wünschte, sie sei reine Phantasie. …
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Es gibt Bücher, die verschlagen einem die Sprache, machen einen atemlos. Aus Begeisterung, Faszination und/oder Entsetzen. Letzteres trifft auf Kukolka zu, denn die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so grausam, dass ich mir immer wieder wünschte, sie sei reine Phantasie. Vermutlich bleibt es bei einem frommmen Wunsch.
Die siebenjährige Samira flieht aus dem Waisenhaus, in dem sie (wie auch die anderen Kinder) eher als lästige Objekte wie als zu umsorgende Lebewesen behandelt werden. Schikanen und Schläge sind an der Tagesordnung, und als ihre beste Freundin Marina von deutschen Eltern adoptiert wird, beschließt Samira, ihr nachzureisen. Sie gerät an Rocky, der sie unter seine Fittiche nimmt, und sie, wie auch andere Kinder und Jugendliche, betteln, stehlen und arbeiten lässt, um damit sein Leben zu finanzieren. Doch Samira ist glücklich, denn endlich scheint sie frei zu sein und mit Rocky einen Menschen zu haben, der sich wirklich um sie kümmert. Mit dreizehn trifft sie Dima, einen jungen Mann, der von ihr ebenso fasziniert ist wie sie von ihm und sie tatsächlich nach Deutschland bringt. Samira scheint fast am Ziel, doch ihr Glück währt nicht lange.
Es ist eine Geschichte, wie man sie vermutlich schon unzählige Male in der Kurzversion im Fernsehen gesehen oder in irgendwelchen Zeitschriften gelesen hat. Doch hier wird das Erlebte aus der Perspektive eines betroffenen Kindes geschildert, das einen scheinbar unverrückbaren Glauben an das Gute im Leben hat - und im Menschen. Sie wird ausgebeutet, verraten und missbraucht - und dennoch bleibt sie im Grunde ihres Wesens eine Optimistin.
Bei einer derartigen Geschichte und einer solchen Heldin besteht die Gefahr, dass das Ganze schnell kippt: in eine allzu mitleidsvolle, vielleicht schon kitschige Gefühlslage. Doch der Autorin gelingt das Kunststück, die Sprache dieser Heldin so natürlich wiederzugeben, als stünde sie neben einem und würde alles direkt erzählen, ohne Bitterkeit, einfach grausam-sachlich: "Ich sollte ihn mit beiden Händen reiben. Rocky sagte, er braucht das. Das wäre das Mindeste, was ich für ihn tun kann, um ihm Schmerzen zu nehmen und damit er sich erholen kann. Er sagte, es wäre gut, wenn ich früh lerne, wie ein männlicher Körper funktioniert und wie man einem Mann Freude bereitet. Denn irgendwann würde ich einen Freund haben, und er würde enttäuscht sein von mir, wenn ich keine Erfahrung habe. Er sagte, dass er mir einen Gefallen tut, indem er mir das alles beibringt."
Keine Gute-Laune-Literatur, aber eine äußerst intensive und berührende Lektüre!
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Die Geschichte des neunjährigen Romamädchens Samira ist eine bis ins Mark erschütternde, weil diese gnadenlos realistisch erzählt wird.
Worum geht's?
Samira ist 9 Jahre alt, als sie aus dem ukrainischen Waisenhaus "Sonnenschein" flieht, um ein besseres Leben …
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Die Geschichte des neunjährigen Romamädchens Samira ist eine bis ins Mark erschütternde, weil diese gnadenlos realistisch erzählt wird.
Worum geht's?
Samira ist 9 Jahre alt, als sie aus dem ukrainischen Waisenhaus "Sonnenschein" flieht, um ein besseres Leben führen zu können. Doch die Flucht und das folgende Leben als Bettlerin und Sängerin auf der Straße ist alles andere als leicht. Rocky gibt Samira und all den anderen Straßenkindern gegen Geld ein Zuhause. Für den schmierigen sowie spielsüchtigen Ersatzvater ist Samira wegen ihrer Schönheit wie ein Sechser im Lotto. Fortan erbettelt und ersingt das kleine "Zigeunermädchen" am meisten Geld und darf in Rockys abgeranzter Wohnung sogar auf dem Sofa schlafen. Doch Samira will raus aus diesen menschenunwürdigen Lebensumständen und ihre Freundin Marina in Deutschland besuchen. Der Mann, der ihr das ermöglichen wird, heißt Dima und ist auf Anhieb in die puppenhafte Erscheinung von Samira vernarrt. Bald nimmt er sie zu sich und kauft ihr Kleider und vieles mehr. Doch um welchen Preis? Denn hinter seiner hilfsbereiten wie verständnisvollen Art steckt Kalkül. Er will Samira gefügig machen und schafft sie zwar nach Deutschland, aber geradewegs in die Zwangsprostitution.
Meinung
Lana Lux' Roman ist nichts für schwache Gemüter, weil er die ungeschönte Wahrheit in der Figur Samiras abbildet und damit den Opfern von Ausbeutung und Gewalt ein Gesicht gibt. In frappierend realistischer und damit derber Sprache nähert sich die Autorin ihrer Protagonistin an. Alles kommt klar und verletzend brutal zur Sprache, so dass der Leser mehr als einmal kräftig schlucken muss, um das ungerechte und abscheuliche Leid zu ertragen. So bunt und aufgeweckt das Buchcover daherkommt, so erschütternd ist der Buchinhalt. Samiras Lebensgeschichte ist eine negative Endlosspirale, die aufhorchen lässt, gerade im ach so sicheren und zivilisierten Westeuropa. Unwillkürlich fragt man sich, wie solch inhumane Zustände noch Bestand haben können. Traurigkeit und Hilflosigkeit stellen sich ein. Auch wenn ich das ein oder andere Mal arg mit dem Plot und Samiras Schicksal zu kämpfen hatte, so habe ich das Buch doch beenden können und bin froh, dass es solch wachrüttelnde Literatur noch gibt.
Fazit
Ein durchweg authentisches Buch, das mitreißt und zugleich schockiert. Diese Lektüre geht unter die Haut.
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Samira hat keine Eltern und wächst in einem ukrainischen Kinderheim auf. Als ihre beste Freundin Marina von Deutschen adoptiert wird, hat sie nur einen Wunsch: Aus dem Heim weg und auch nach Deutschland gehen. Samira ist 7, als sie aus dem Heim wegläuft und von Rocky aufgesammelt wird. Er …
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Samira hat keine Eltern und wächst in einem ukrainischen Kinderheim auf. Als ihre beste Freundin Marina von Deutschen adoptiert wird, hat sie nur einen Wunsch: Aus dem Heim weg und auch nach Deutschland gehen. Samira ist 7, als sie aus dem Heim wegläuft und von Rocky aufgesammelt wird. Er gibt ihr ein Dach über dem Kopf und eine Aufgabe: Betteln und klauen. Samira macht ihren Job gut und wird von Rocky gemocht. Doch Deutschland bleibt weiterhin in ihrem Kopf und als es so weit ist und sie nach Deutschland kann, landet sie in einem Sumpf aus Missbrauch, Drogen und Prostitution.
Wie soll man solch ein Buch bewerten? Es ist wahnsinnig gut geschrieben, es liest sich einfach flüssig weg. Die Charaktere sind gut gezeichnet, man kann sich jede Person und jeden Ort einfach gut vorstellen. Doch immer wieder fragte ich mich, ob ein kleines Mädchen ein solches Vokabular benutzen würde, ob es wirklich sein kann, dass ein kleines Kind solche Sachen erlebt und es wirklich Menschen gibt, die ein Kind so ausnutzen und missbrauchen. Wenn man jedoch bedenkt, dass Samira keine wirkliche Kindheit hatte und schnell erwachsen werden musste, dann kann man auch ihr Verhalten und ihre Ausdrucksweise nachvollziehen. Trotzdem habe ich in Gedanken die Protagonisten immer wieder angeschrieen: "Das Kind ist doch erst 12/13/14!".
Für dieses Buch braucht man starke Nerven, denn die beschriebenen Szenen sind teilweise nicht ohne, vor allem die Sexszenen. Wie tief die Abgründe im Herzen mancher Menschen sind, kann man für gewöhnlich nur erahnen - hier werden sie aufgezeigt.
Ob ich eine Leseempfehlung abgeben kann, weiß ich nicht so richtig. Ich glaube, das Thema muss einen wirklich interessieren - es ist definitiv kein Buch, dass man einfach so zur Unterhaltung liest.
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In den 90er Jahren lebt die kleine Samira in einem ukrainischen Kinderheim, doch als ihre einzige Freundin Marina von einem deutschen Ehepaar adoptiert wird, will sie selbst auch nach Deutschland reisen. Mit sieben Jahren haut sie eines Nachts ab und trifft am Bahnhof auf Rocky, der sie mit nach …
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In den 90er Jahren lebt die kleine Samira in einem ukrainischen Kinderheim, doch als ihre einzige Freundin Marina von einem deutschen Ehepaar adoptiert wird, will sie selbst auch nach Deutschland reisen. Mit sieben Jahren haut sie eines Nachts ab und trifft am Bahnhof auf Rocky, der sie mit nach Hause nimmt und sie mit anderen Kindern auf die Straße zum klauen und betteln schickt. Er verspricht Samira, ihr erbeutetes Geld für ein Ticket nach Deutschland zu sparen... .
Dieses Buch und vor allem seine Protagonistin Samira haben mich von Anfang an für sich eingenommen. Während der gesamten Handlung möchte man sie am liebsten aus der Geschichte retten und sie vor dem ganzen Unheil, das ihr widerfährt, bewahren.
Samira ist ein kleines Mädchen, welches niemals erlebt hat, wie es ist geborgen zu sein und ein richtiges Zuhause zu haben. Genau deshalb hat sie auch nie gelernt, welchen Menschen man vertrauen und welche man lieber meiden sollte. Dieses fehlende Urteilsvermögen und auch die Tatsache, dass sie ein außergewöhnlich hübsches Kind, eine richtige ,,Kukolka", also vom Aussehen ein Püppchen ist, werden ihr immer wieder zum Verhängnis.
Die gesamte Handlung wird immer aus ihrer Perspektive erzählt und gerade, weil sie so arglos ist und immer glaubt, dass Menschen, die ihr Zuneigung, in welcher Form auch immer, schenken, es gut mit ihr meinen, werden einige Situationen eher milder geschildert, als sie in Wirklichkeit sind. Sie ist einfach kindlich naiv und hat niemanden, der auf sie aufpasst und sie beschützt. So wird sie im Roman leider auf verschiedenste Weise ausgebeutet.
Lana Lux schreibt richtig gut und hat es hinbekommen, dass die Geschichte sich so liest, als würde wirklich ein junges Mädchen ihre Erlebnisse erzählen. Manchmal ging die Autorin mir mit ihren sehr detailreichen Beschreibungen, besonders bei sexuellen Handlungen, zu weit. Dennoch hat sie es geschafft, dass die stattfindende Gewalt und die Ausbeutung lesbar geblieben sind, was wiederum daran liegt, dass Samira viele schreckliche Dinge gar nicht als solche interpretiert.
Insgesamt hat mich dieser Roman sehr beeindruckt und das Schicksal von Samira sehr betroffen gemacht. Beim lesen vergisst man fast, dass dies nur eine fiktionale Geschichte ist und es das Mädchen gar nicht gibt. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und lässt mich auch nach dem lesen nicht los. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.
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Lana Lux stammt aus der Ukraine und ihr Roman "Kukolka" zeigt das Leben eines Mädchens von der Strasse. Das Buch erscheint 2017 im Aufbau Verlag.
Ukraine, 90er Jahre. Die Sowjetunion hat ausgedient, entweder man gehört zu den Gewinnern oder zu den Verlierern. Samira ist erst …
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Lana Lux stammt aus der Ukraine und ihr Roman "Kukolka" zeigt das Leben eines Mädchens von der Strasse. Das Buch erscheint 2017 im Aufbau Verlag.
Ukraine, 90er Jahre. Die Sowjetunion hat ausgedient, entweder man gehört zu den Gewinnern oder zu den Verlierern. Samira ist erst sieben Jahre alt und lebt in einem Waisenhaus. Sie macht sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand und kommt mit ein paar anderen Kids in einem Haus unter, in dem es weder Strom, Wasser, noch Toilette gibt. Aber ihr gefällt es, sie hat eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt und einen Job, sie geht betteln. Da sie wie ein Püppchen aussieht, mag sie jeder. Samira hat nur einen Traum, sie will nach Deutschland, zu ihrer Freundin Marina.
"Ich wusste, dass ich zu niemandem gehöre und nichts wert bin. Dass ich einfach da bin, so wie Kakerlaken. Niemand weiß, wo sie herkommen. Niemand braucht sie. Sie leben, bis einer sie wegklatscht." Zitat Seite 199
Samira ist ein hübsches Mädchen, deswegen nennen sie alle Püppchen, Kukolka. Das Leben im Waisenhaus ist hart, ohne liebevolle Zuwendung, aber Samira erträgt es tapfer. Als ihre Freundin Marina nach Deutschland adoptiert wird, ist ihr großer Traum auch dieses ferne Ziel. Dort gibt es Eltern und Schokolade. Marina verspricht ihr, sie in ihrem neuen Zuhause aufzunehmen. Also macht sich Samira auf den Weg.
Aber sie findet erst einmal eine Gruppe von Jugendlichen, die für Rocky, betteln und stehlen gehen. Auch hier erlebt sie Gewalt, aber sie siehtt diese Gruppe als Familie an und bringt sich und ihre Fähigkeiten ein.
Dieses Buch hat mich total ergriffen, ich habe es verschlungen, denn ich war in der Handlung gefangen. Ich musste hilflos mitansehen, wie Kukolka auf den Abgrund zurast. Wie sie verzweifelt nach Liebe sucht und dafür alles erträgt. Wie sie aus ihrer Situation nicht entfliehen kann oder es nicht versteht, dass sie dort gefangen ist.
Jana Lux versteht es mit einfachen Worten, mit denen eines Kindes, einen Abgrund aufzuzeigen, in den Kukolka ohne Ende rast. Sie benutzt schonungslos und sehr realistisch eine Sprache, die direkter nicht sein kann.
Fast atemlos habe ich diese Geschichte verfolgt, immer in der Hoffnung auf ein gutes Ende für Samira. Doch die Abgründe öffneten sich einer nach dem anderen.
Weil Samira so hübsch ist, ein echtes Püppchen, ist sie der Augenstern sämtlicher Männer und Frauen. Das nutzen einige Menschen aus und Samira ist in ihrer rührenden Unschuld und kindlichen Unwissenheit davon überzeugt, sie würden ihr nur Gutes tun. So macht sie für Rocky alles und bemerkt erst spät, wie skrupellos er ist. Da ist sie 13 und denkt wieder an ihr Ziel, nach Deutschland zu Marina zu kommen.
Immer weiter dreht sich die tragische Spirale des Verderbens um Samira und zieht sie immer weiter in den Abgrund hinein. Man möchte vor lauter Gram nicht weiterlesen und ist doch so gebannt von ihrem Schicksal, dass man das Buch nicht aus den Händen legen kann. Das Buch liest sich trotz aller Dramatik und grausamer Wahrheit sehr fesselnd. Das Schicksal Samiras lässt niemanden kalt.
Hier wird sehr authentisch das tragische Schicksal eines Kindes gezeigt, wie es viele auf der Welt gibt. In Armut, ohne Schutz, ohne Familie und ohne Hilfe driften sie in traurige Leben hinein. Es ist ein Buch, an das man sich noch lange erinnern wird. Unbedingte Leseempfehlung von mir!
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Samira - das schöne Püppchen
Die fünfjährige Samira weiß nichts über ihre Eltern und lebt in einem ukrainischem Kinderheim. Dieses wird mit strenger Hand geführt und Samira lernt sich den Gegebenheiten anzupassen. Im Heim freundet sie sich mit der …
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Samira - das schöne Püppchen
Die fünfjährige Samira weiß nichts über ihre Eltern und lebt in einem ukrainischem Kinderheim. Dieses wird mit strenger Hand geführt und Samira lernt sich den Gegebenheiten anzupassen. Im Heim freundet sie sich mit der gleichaltrigen Marina an, die Freundschaft hält aber nur kurz an, da Marina das unglaubliche Glück hat von einer deutschen Familie adoptiert zu werden. Samira ist wieder einsam und hat nur den Wunsch, Marina in Deutschland zu besuchen. Sie flieht eines Nachts aus dem Heim und macht sich auf den Weg. Was die zu diesem Zeitpunkt siebenjährige Samira nicht ahnen kann ist, dass es eine sehr lange Reise mit harten Schicksals-schlägen werden wird...
Lana Lux hat mit "Kukolka" einen aus meiner Sicht unglaublich ergreifenden Roman über das Schicksal eines ukrainischen Waisenkinds geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem schonungslosen und direkten Schreibstil, der durch seine Schlichtheit dem Roman eine große Authentizität verleiht. Das Schicksal Samiras ist kein glückliches und ihr Werdegang hält der kalten und stellenweise grausamen Realität den Spiegel vor. Lana Lux gelingt es, die dramatischen Begebenheiten um Samiras Leben sehr realistisch zu schildern. Die, durch ihr Alter bedingt, naive Hauptprotagonistin gerät in ein Dilemma nach dem anderen. Ich wollte ihr quasi mehrfach zurufen, ihr Vertrauen nicht den falschen Menschen zu schenken, um sie vor weiteren Fehltritten und Enttäuschungen zu bewahren. Nichts desto trotz kämpft sich Samira, angetrieben von ihrem großen Traum nach Deutschland zu kommen, durch ihr Leben, doch immer wieder, wenn ihr Schicksal eine glückliche Wendung zu nehmen scheint, wartet die nächste Enttäuschung auf sie.
Selten hat mich das Schicksal eines Protagonisten so berührt wie das von Samira, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie als anfangs siebenjähriges Mädchen sehr schutzbedürftig ist und von der harten Gesellschaft gnadenlos ausgenutzt wird. Das Buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen. Wie kann in einer vermeintlich entwickelten Gesellschaft ein solches Schicksal nur möglich sein?
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und die teilweise etwas derbe Sprache der Autorin erschreckt den einen oder anderen Leser vielleicht , was sie aber auch bei der Thematik darf. Ich bewerte das Buch daher mit vollen fünf von fünf Sternen!!!
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Ergreifender und aufrüttelnder Roman
Samira wächst in den Neunzigern in einem Kinderheim in der Ukraine auf. Ihre beste und einzige Freundin wird nach Deutschland adoptiert. Von da an fasst Samira den Entschluss ebenfalls nach Deutschland zu gehen. Am Tag ihrer Einschulung verlässt …
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Ergreifender und aufrüttelnder Roman
Samira wächst in den Neunzigern in einem Kinderheim in der Ukraine auf. Ihre beste und einzige Freundin wird nach Deutschland adoptiert. Von da an fasst Samira den Entschluss ebenfalls nach Deutschland zu gehen. Am Tag ihrer Einschulung verlässt sie das Heim und macht sich auf den Weg zum Bahnhof, um nach Deutschland zu kommen. Doch auf dem Weg wird sie von Rocky abgefangen. Er nimmt sie mit zu sich nach Hause. Dort hat er schon ein paar Kinder/Jugendliche, die er zu Dieben ausgebildet hat. Wird Samira aus den Bettlerkreisen wieder rauskommen und den Weg nach Deutschland finden?
Dieser Roman zeigt auf, wie es dem kleinen Heimkind Samira auf der ukrainischen Straße ergeht. Im Kinderheim erleidet Samira Grauenhaftes. Vor allem durch das Verhalten ihrer Erzieherin Elena Wladimirowna. Doch diese Phase wird noch ihre angenehmste sein und vor allem wird sie Samira auf die Welt vorbereiten. Sie lernt im Heim, dass man sich anzupassen hat, um überleben zu können. Bei Rocky angekommen wird sie zum Bettlerkind und zur Diebin. Allerdings erlebt sie auch zum ersten Mal so etwas wie Zuneigung kennen. Auch wenn diese Zuneigung nur Mittel zum Zweck ist. Sie drückt es so aus: sie war noch nie jemanden so wichtig, dass er ihr etwas beibringen wollte. In dieser Phase lernt sie auch einige Menschen kennen, die ihr weiteres Leben prägen werden. Auch diese Phase wird nicht ihre schlechteste sein. Es zeigt sich schnell, dass es immer auch schlimmer geht. Als Samira dreizehn ist heißt es im Buch: „Im Sommer hatte ich jeden Tag zwei bis drei Kunden.“. Für Samira ist Deutschland das Paradies. Sie träumt auch Jahre nachdem ihre Heimfreundin sie verlassen hat noch von einem Wiedersehen mit ihr. Sie bewahrt sogar einen Brief von ihr zehn Jahre lang auf. Dieser ist für Samira sozusagen ihr Anker, ihr Licht am Ende des Tunnels und lässt sie ihre Schreckenserlebnisse überleben. Doch auch Deutschland hat seine Schattenseiten.
Samira ist am Ende des Buches erst fünfzehn. Sie wirkt allerdings viel reifer und erwachsener. Das merkt man auch an ihrer Wortwahl und Sprache. Diese wirkt in diesem Roman etwas zu erwachsen. Ansonsten ist die Sprache sehr direkt, klar und nüchtern. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und man saugt das Buch in sich auf. Es wird schonungslos und direkt erzählt, was Samira passiert. Das hat mir sehr gefallen. Die Autorin schreibt, wie es ist und verschönert nichts – sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Es gibt viele Szenen die sehr detailliert beschrieben werden. Zum Beispiel eine Abtreibung. Durch diesen Schreibstil gibt es beim Lesen immer wieder Stellen, an denen man halten muss und das Gelesene zunächst verarbeiten muss. Sehr gut fand ich, dass es aus Samira Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, so wirkte alles noch authentischer.
Dieser Roman war wirklich sehr schonungslos und ergreifend. Er hat mir sehr gut gefallen und mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Darum vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.
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