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Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben ...
Michaela Kastel, geboren 1987, studierte sich nach ihrem Schulabschluss an einer katholischen Privatschule quer durch das Angebot der Universität Wien, ehe sie beschloss, Traum in Wirklichkeit zu verwandeln und Schriftstellerin zu werden. Da sie auch abseits des Schreibens von Literatur umgeben sein möchte, arbeitet sie in einer Buchhandlung. Die Filmrechte zu »So dunkel der Wald« wurden vor Erscheinen optioniert.
Produktdetails
- emons: thriller
- Verlag: Emons Verlag
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 17. Oktober 2019
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 134mm x 32mm
- Gewicht: 476g
- ISBN-13: 9783740806439
- ISBN-10: 3740806435
- Artikelnr.: 56251540
Herstellerkennzeichnung
Emons Verlag GmbH
Cäcilienstr. 48
50667 Köln
info@emons-verlag.de
www.emons-verlag.de
+49 (0221) 56977-0
Das Buch einer talentierten jungen Autorin, in dem gelegentlich weniger mehr gewesen wäre.
© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
Nina hat ihren Heimatort fluchtartig verlassen vor 12 Jahren. Nun kehrt sie zurück.Durch ihre Wiederkehr wird der ruhige Ort aus der Bahn geworfen.Bei dem Zusammentreffen mit ihrer alten Clique kommen wieder dunkle Erinnerungen hoch-woran ihre Freundchaft einst zerbrach....
Die Charaktere …
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Nina hat ihren Heimatort fluchtartig verlassen vor 12 Jahren. Nun kehrt sie zurück.Durch ihre Wiederkehr wird der ruhige Ort aus der Bahn geworfen.Bei dem Zusammentreffen mit ihrer alten Clique kommen wieder dunkle Erinnerungen hoch-woran ihre Freundchaft einst zerbrach....
Die Charaktere sind mir zu kühl,unberechenbar und unnahbar.Dazu kamen verschiedene Zeitsprünge,zu viel durcheinander.Mit den Charakteren wurde ich nicht warm und konnte teilweise nichts mit ihnen anfangen.Da die Autorin Michaela Kastel aber einen füssigen Schreibstil hat und ich nicht einfach ein Buch weg lege-habe ich es bis zum Ende geschafft.Das Cover fand ich sehr schön mit seinen Schmetterlinen und Dornen-ich hatte mir dadurch mehr vorgestellt,ich gebe 3 Sterne.
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Eine Frage der Schuld
Zwölf Jahre ist es nun mittlerweile her, dass Nina ihrer Heimat den Rücken gekehrt hat. Zu belastend und dramatisch waren die Geschehnisse kurz vor ihrem Verschwinden. Nun nach den vielen Jahren kommt sie aber zurück, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Was …
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Eine Frage der Schuld
Zwölf Jahre ist es nun mittlerweile her, dass Nina ihrer Heimat den Rücken gekehrt hat. Zu belastend und dramatisch waren die Geschehnisse kurz vor ihrem Verschwinden. Nun nach den vielen Jahren kommt sie aber zurück, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Was ist damals wirklich geschehen? Wer trägt Schuld an den dramatischen Ereignissen von damals? Wie werden ihre damaligen Freunde auf sie reagieren? Mit ihrem Erscheinen weckt Nina lange verdrängte Erinnerungen, die auch in der heutigen Zeit noch viel Unheil anrichten können...
Mich konnte die Autorin Michaela Kastel schon mit ihrem Buch "So dunkel der Wald" begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihren neuen Thriller gestartet bin. Schnell konnte sie mich wieder mit ihrer einfühlsamen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise in den Bann ziehen. Sie geht dabei sehr intensiv auf ihre Hauptprotagonisten ein und charakterisiert sie interessant und sehr ausführlich. Gerade das Zusammenspiel dieser teilweise schwer einzuschätzenden Personen verleiht dem Thriller seine besondere Note. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und lange zurück-liegenden Tod eines Jugendlichen aufgebaut. Die Frage, die sich den Protagonisten nach vielen Jahren stellt ist, was damals nun wirklich geschehen ist. Mit viel Geschick hält die Autorin dieses Geheimnis lange im Dunklen und erst zum überraschenden Finale hin, öffnet sie dem Leser die Augen. Gerade das Spiel mit den Gefühlen und Gedanken der Protagonisten gelingt Michaela Kastel aus meiner Sicht ausgesprochen gut.
"Worüber wir schweigen" ist aus meiner Sicht ein gelungener und sich von der großen Masse des Genres abhebender Thriller. Mich konnte das Buch begeistern, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
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Gleich vorweg: WOW was für ein Ende!
Erzählt wird die Geschichte von NIna und Mel und den Brüdern Tobias und Dominik, sowie ihren Familien. Immer wieder gibt es erzälerische Wechsel, erst nach und nach erfährt der Leser mehr über das was damals vor 12 Jahren geschah. …
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Gleich vorweg: WOW was für ein Ende!
Erzählt wird die Geschichte von NIna und Mel und den Brüdern Tobias und Dominik, sowie ihren Familien. Immer wieder gibt es erzälerische Wechsel, erst nach und nach erfährt der Leser mehr über das was damals vor 12 Jahren geschah. Die verschiedenen Ereignisse der Vergangenheit, auch weit zurück in die Kindheit der vier gehend, wird abwechselnd aus Sicht von Tobias, Nina und ihrem Vater Gregor erzählt. Jedes Mal ein ander Blickwinkel und für den Leser immer neue Details, die helfen die Protagonisten einzuschätzen. Immer wieder unterschwellig der Gedanke, was geschah damals, was hat die vier entzweit. Was ist damals so schreckliches passiert? Es ist nicht greifbar, aber sehr wohl immerzu spürbar, diese Last aus der Vergangenheit. Man ahnt, man denkt, man rätselt als Leser mit und liegt doch daneben.
Der Thriller ist nicht blutig, auch strotzt er nicht vor Nervenkitzel. Es ist eher das subitele, das psychologische Zusammenspiel, er trumpft mit einer sehr genialen Komplexität und vor allem mit der sehr raffinierten Erzählsweise.
Auch wenn ich zwischendurch einen kleinen (wirklich nur klitzekleinen) Durchhänger beim Lesen hatte, es gehört einfach alles in diese Geschichte mit hinein, alle so scheinbar kleinen Nebensächlichkeiten, alles spielt am Ende zusammen. Es braucht einfach ein gewisses Fundament, um dieses komplexe zwischenmenschliche Drama zu erzählen, das wird am Ende klar.
Michaela Kastel ist es mit diesem Thriller gelungen mich zu fesseln. Am Ende lässt mich das Gelesene jedenfalls nicht so schnell los.
4,5 Sterne von mir.
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Worum geht's?
Nach zwölf Jahren kehrt Nina in den Ort ihrer Kindheit zurück, im Gepäck einen düsteren Plan. Seit damals hat sie Mel nicht mehr gesehen, die damals ihre beste Freundin war, und auch nicht Tobi aus der Nachbarschaft. Seit damals haben sie kein Wort darüber …
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Worum geht's?
Nach zwölf Jahren kehrt Nina in den Ort ihrer Kindheit zurück, im Gepäck einen düsteren Plan. Seit damals hat sie Mel nicht mehr gesehen, die damals ihre beste Freundin war, und auch nicht Tobi aus der Nachbarschaft. Seit damals haben sie kein Wort darüber verloren, was mit Domi geschehen ist. Und genau das will Nina jetzt wissen: Was genau ist eigentlich geschehen? Denn sie hat einen schlimmen Verdacht ...
Was mich neugierig gemacht hat:
Ich mag Spannungsgeschichten, die sich mit menschlichen Abgründen und vor allem auch den Konflikten innerhalb von (ehemaligen) Freundeskreisen beschäftigen. Und natürlich verleitet der Titel zur Neugier: Worüber haben sie geschwiegen?
Wie es mir gefallen hat:
Schon das Cover kommt sehr geheimnisvoll daher. Schrift und Dornen schimmern je nach Lichteinfall in einem Blaugrün. Es wirkt düster, irgendwie auch ein bisschen steril.
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Man muss also am Ball bleiben und sich ein wenig konzentrieren, um die einzelnen Szenen einordnen zu können. Zu Wort kommen Nina, Tobias und Ninas Vater Gregor, jeweils in der Ich-Perspektive.
Es gibt in diesem Buch keine „Wohlfühlcharaktere", alle haben ihre Geheimnisse, ihre Erinnerungen und ihre Probleme.
Von der ersten Seite an kann man miträtseln: Was glaubt Nina zu wissen? Warum ist sie gerade jetzt zurückgekehrt? Was hat sich in ihrer Familie abgespielt? Wie stehen Tobi und Mel zu ihr und zu dem Thema Domi?
Ich habe es sehr genossen, nach und nach immer mehr zu erfahren, bis sich am Ende ein Gesamtbild gezeigt hat.
Besonders spannend ist, wie die Charaktere umeinander herumtänzeln. Man spürt, wie viel zwischen ihnen schwelt und jederzeit zu einem katastrophalen Brand angefacht werden könnte.
Über einige Konflikte und Handlungsstränge, die im Buch eine Rolle spielen, hätte ich gern noch das eine oder andere Detail mehr erfahren. Einiges wird im Dunkeln gelassen.
Das Ende ist eindeutig ein Abschluss, gleichzeitig bleibt die Zukunft aber offen. Um sie hoffnungsvoll zu sehen, braucht man viel guten Willen - alles in allem gibt es viel Tragik und fast keine Hoffnung.
Das Buch konnte mich fesseln und ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.
(Für wen) Lohnt es sich?
Fans von Büchern, in denen die Thriller-Anteile sich auf das Innenleben der Figuren und die Spannungen zwischen ihnen konzentrieren, können hier einen absoluten Glücksgriff machen. Dafür ist es wenig actionlastig oder brutal.
Man könnte sagen, dass das Buch insgesamt eine ziemlich deprimierende Geschichte erzählt und wenig Raum für Lichtblicke lässt. Daher: Wer einen glücklichen Ausgang braucht, wird hier enttäuscht werden.
Übrigens durchaus auch interessant für ein jugendliches Publikum, da die Geschichte in die Teenie-Zeit von Nina und ihren Mitschülern/-innen zurückgeht.
In einem Satz:
„Worüber wir schweigen" ist ein geschickt konzipierter Psychothriller, in dem sich die Spannung zwischen den alles andere als unkomplizierten Charakteren ballt und die Wahrheit sich Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt.
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Niemand kennt die ganze Wahrheit
Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren zur Flucht? Schnell wird klar, dass …
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Niemand kennt die ganze Wahrheit
Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren zur Flucht? Schnell wird klar, dass damals etwas Schreckliches geschah, was nicht nur in Ninas Kopf bis heute unerträglich herumspukt. Doch wie kam es dazu?
Das Buch erinnerte mich beim Lesen schnell an „Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Auch hier geschah ein tragisches Unglück – oder war es Mord? Diese Frage stellt man sich als Leser, während Rückblenden aus unterschiedlichen Zeiten die Leben der Dorfbewohner beleuchten, die Umstände offenlegen. Allen voran Nina, aber auch ihre damalige Freundin Mel sowie die Brüder Dominik und Tobias und deren Familien. Nach und nach erfährt man, was in der Dorfidylle einst geschah, was zu dem tragischen Tod eines Bewohners führte.
Die Abschnitte werden aus der Sicht unterschiedlicher Personen geschildert, so dass man mehrere Perspektiven erlangt, welche durch die Schilderung nur einer Person nicht möglich wären. Ebenso ergibt sich nach und nach das Gesamtbild, wie die Umstände auf unglückliche Art zu einer tödlichen Kombination wurden. Für kurzzeitige Verwirrung sorgten bei mir die vielen Zeitsprünge, da muss man schon genau auf die Zeitangaben achten, um die Szenen richtig zuordnen zu können. Die Spannung bleibt beim Lesen eher gemäßigt, die Geschehnisse lesen sich vielmehr dramatisch – bis ein Aha-Moment den Schlussstein bildet.
Ein angenehm lesbarer Roman mit teils recht polarisierenden Charakteren und einer tödlichen Wahrheit, die nie ans Licht kam.
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Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.
Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert wurde, bevor sie gegangen ist. Nun stellt sie sich der …
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Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.
Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert wurde, bevor sie gegangen ist. Nun stellt sie sich der Situation und versucht diese aufzuarbeiten. Dabei werden die dunkelsten Geheimnisse ans Licht befördert.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und über die verschiedensten Blickwinkel und Zeitrückblenden werden Stück für Stück die Zusammenhänge aufgedeckt und dadurch seichte Spannung erzeugt. Wer nicht mit dem österreichischen Schulsystem vertraut ist, der könnte etwas durcheinander kommen. Da hätte ich mir eine Erklärung im Buch gewünscht, zumal erst einiges später klar wird, wo genau die Geschichte spielt.
Die Charaktere sind problembehaftet, egozentrisch und verletzen. Deswegen interpretiere ich die Dornen auf dem wundervollen Cover zu den seelischen Verletzungen, die sich die Charaktere gegenseitig zufügen geprägt von abgrundtiefer Liebe, Hass und Freundschaft. Die schwarzen Schmetterlinge drücken für mich die Charaktere aus, die gerne fliegen würden. Die Farbe schwarz gibt Hinweis auf die Abgründe und die düstere Atmosphäre.
Wer ein Happy End braucht oder dass man für die Charaktere Sympathien entwickelt, der wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Ebenso Leser des Spannungsgenres die den "Thrill" brauchen.
Für mich war es trotzdem außergewöhnlich aufgrund der psychischen Verstrickungen.
Insgesamt kann ich das Buch all jenen empfehlen, die gerne düstere, tragische Schicksale mögen.
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Ein verwirrendes Psycho Drama
Michaela Kastel versteht es den Leser zu verwirren, nach jedem Kapitel Fragen zu stellen und zu überraschen.
Auch wenn dies kein Thriller war, sondern eher ein Psychodrama ist die Geschichte die anfangs nur langsam in Gang kommt, zum Ende hin spannend und …
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Ein verwirrendes Psycho Drama
Michaela Kastel versteht es den Leser zu verwirren, nach jedem Kapitel Fragen zu stellen und zu überraschen.
Auch wenn dies kein Thriller war, sondern eher ein Psychodrama ist die Geschichte die anfangs nur langsam in Gang kommt, zum Ende hin spannend und überraschend unvorhersehbar.
Nina die nach zwölf Jahren wieder in ihren Heimatort zurückkehrt hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, das ihre Freunde in den Abgrund stürzen könnte. Was ist damals vor langer Zeit geschehen?....
Kapitelweise werden dem Leser Häppchen aus der Vergangenheit und Gegenwart der Protagonisten serviert, die erstaunen, erschrecken und verwirren.Das ist es was die Autorin ausmacht, raffiniert spinnt sie ihre Geschichte und lässt die Lösung erst am Ende der Lektüre erahnen.
Nicht ganz so gut wie "So dunkel der Wald" aber trotzdem absolut lesenswert.
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Wie froh sie war, nach der Schule einfach aus dem Kaff abhauen zu können. Doch nun, zwölf Jahre später, kehrt Nina zum ersten Mal zurück, denn sie muss etwas erledigen. Sie muss ihre ehemals beste Freundin Mel treffen und Tobias, den Bruder von Mels damaligem Freund Domi. Beide …
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Wie froh sie war, nach der Schule einfach aus dem Kaff abhauen zu können. Doch nun, zwölf Jahre später, kehrt Nina zum ersten Mal zurück, denn sie muss etwas erledigen. Sie muss ihre ehemals beste Freundin Mel treffen und Tobias, den Bruder von Mels damaligem Freund Domi. Beide leben immer noch dort, Mel vor Depressionen kaum fähig das Haus zu verlassen, und Tobias, um seine Mutter in ihrer Trauer zu unterstützen. Nina war schon weggezogen als es passierte, doch nun weiß sie, dass das, was sie für die Wahrheit hielt, nur eine Geschichte war. Was wirklich geschah, will sie von Mel und Tobias hören.
Nachdem mich Michaela Kastel im letzten Jahr bereits mit „So dunkel der Wald“ überzeugen konnte, erfüllt auch ihr neuer Thriller „Worüber wir schweigen“ alle Erwartungen. Ich fand ihn zwar etwas weniger gruselig und nervenaufreibend als das Vorgängerwerk, dafür aber im Aufbau deutlich cleverer. Sie erzählt die Geschichte im Wechsel aus drei Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Auswahl der Figuren verwundert zunächst, dass Nina und Tobias das Wort erhalten, liegt noch relativ auf der Hand, aber Ninas Vater als Erzähler scheint nicht wirklich Sinn zu machen. Warum genau er aber ein wichtiger Baustein für die Handlung ist, löst sich erst spät auf und enthüllt so die wirklich gelungene Konstruktion der Handlung.
Der Roman lebt vor allem davon, dass man als Leser einige Wissenslücken hat und zunächst vieles nicht richtig in Zusammenhang bringen kann. Auch die verschiedenen Zeitebenen und Erzähler müssen erst sortiert werden. Tatsächlich ist die Handlung überschaubar, die Geschichte lebt viel mehr von den Figuren. Ninas Familie wahrt den Schein nach außen, ist aber innerlich völlig zerrüttet. Die Mutter psychisch erkrankt kann sich nicht um das Mädchen kümmern, das schon früh ein auffälliges und zerstörerisches Verhalten zeigt. Gelegentlich richtet sich dies auch gegen andere, mehr aber noch schadet sie sich selbst damit und isoliert sich emotional. Auch der Vater ist schon lange nicht mehr daheim Zuhause. Die Ehe am Ende, zu der Tochter kann er keine Verbindung aufbauen und so flüchtet er sich wenig überraschend in eine Affäre.
Nina findet in Mel eine Verbündete, aber die Freundschaft war nie ausbalanciert. Wer die Wortführerin ist, war immer klar und so wie Nina Mel schon als kleines Mädchen zwingt, Dinge zu tun, die diese nicht möchte, hat sie auch keine Skrupel, sie als Jugendliche zu hintergehen. Auch Tobias leidet, nicht jedoch unter einem Freund, sondern unter seinem älteren Bruder, dem er so gar nicht das Wasser reichen kann. Auch dessen Beziehung mit Mel, die einen mäßigenden Einfluss auf ihn hat, ändert nichts grundlegend an dem schwierigen Verhältnis der beiden.
Viele niedergeschlagene Seelen, die alle gute Gründe für ihr Handeln haben und nicht ahnen, wie sich ihre eigenen Enttäuschungen und Rachegelüste in ein grausames Räderwerk fügen, das sich, nachdem der erste Stein ins Rollen gebracht wurde, nicht mehr aufhalten lässt. Es ist die Tragik des Unvermögens, über den eigenen Horizont blicken und die Folgen abschätzen zu können, die sie schuldig macht.
Mit diesem wohl durchdachten Mechanismus, wie die einzelnen kleinen Handlungen ineinandergreifen und letztlich zu einem schlimmen Ende führen, hat Michaela Kastel eindrucksvoll unterstrichen, welches Talent in ihr schlummert. Sie braucht kein Blut und keine bestialischen Mörder, sondern kann den Thrill durch die ganz normalen Menschen entstehen lassen und holt das Grauen so in den Alltag. Dies finde ich deutlich schwerer literarisch umzusetzen, als blutrünstige Szenen zu beschreiben, die per se beim Leser Gänsehaut auslösen. Daher ganz klar eine unbedingte Leseempfehlung für diesen Roman.
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