Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben ...
buecher-magazin.deNina kommt 2019 in die Kleinstadt ihrer Kindheit zurück, und bringt eine Kiste mit einer Waffe darin mit. Warum sie diese dabei hat, enthüllen Stück für Stück zwei weitere Erzählstränge, die Ende der Neunzigerjahre und am Anfang des neuen Jahrtausends spielen. Ein geliebter Freund und Bruder kam 2007, gerade erst in der Matura, ums Leben, wurde von einem Zug überrollt. Sein Tod überschattet besonders das Leben dreier Menschen. Für Nina gab es seitdem Kaschemmen und Liebhaber, ihre damals beste Freundin Mel nimmt Tabletten und hat schon einen Selbstmordversuch hinter sich und der Student Tobi ist gefangen in seiner ohnehin schon eigenbrötlerischen Art. Vorrangig ist dieser Krimi eine tragische Coming-of-Age-Geschichte, in der jugendlicher Leichtsinn, Grausamkeit und zerrüttete Familien eine Tragödie heraufbeschwören. Das ist charmant und auch gut erzählt, aber Teenager sind schon im wahren Leben nicht immer leicht zu ertragen und Nina und Melanie sind zwei besonders unleidliche Exemplare. Die verwickelten Perspektiven drosseln das Tempo zunächst, bis alles ab der Mitte des Buches Fahrt aufnimmt und klar wird, warum Nina nach zwölf Jahren auf Rache sinnt.
Das Buch einer talentierten jungen Autorin, in dem gelegentlich weniger mehr gewesen wäre.
© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
Das Buch einer talentierten jungen Autorin, in dem gelegentlich weniger mehr gewesen wäre.
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