Jørn Lier Horst
Broschiertes Buch
Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1
Kriminalroman
Übersetzung: Brunstermann, Andreas
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Nicht lieferbar
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Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.
Horst, Jørn LierJørn Lier Horst, geboren 1970 in Bamble/Norwegen, war Kriminalhauptkommissar bei der norwegischen Polizei, bevor er 2004 als Kriminalschriftsteller debütierte. Seitdem schrieb er sich mit seinen Romanen um den Polizisten William Wisting in die erste Liga der norwegischen Krimiautoren.
Produktdetails
- Verlag: Piper
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungstermin: 24. September 2019
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 136mm x 44mm
- Gewicht: 556g
- ISBN-13: 9783492061414
- ISBN-10: 3492061419
- Artikelnr.: 56142924
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
»Authentisch erzählt« BuchMarkt 20191201
»Ganz oben bei den besten Krimiautoren aus dem Norden!« The Times »Jørn Lier Horsts Bücher sind großartig konzipiert, machen süchtig und haben unvergessliche Charaktere.« Yrsa Sigurðardóttir.
Der Klappentext und insbesondere das Wissen, das dieses Buch durch eine wahre Begebenheit inspiriert wurde, hat mich neugierig gemacht. Ebenso wie das Jørn Lier Horst selbst leitender Kriminalbeamte in Norwegen gewesen ist, bevor er Autor wurde. Der Schreibstil ist interessant, …
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Der Klappentext und insbesondere das Wissen, das dieses Buch durch eine wahre Begebenheit inspiriert wurde, hat mich neugierig gemacht. Ebenso wie das Jørn Lier Horst selbst leitender Kriminalbeamte in Norwegen gewesen ist, bevor er Autor wurde. Der Schreibstil ist interessant, aufschlussreich und spannend, wobei die Schreibweise eher einem Aufzählen an Ereignissen erinnert. Trotzdem hat mich dieses Buch gepackt und in den Bann gezogen, weil es viele Einblicke in die wirkliche Polizeiarbeit gab. Ich hatte das Gefühl, ständig mitten bei den Ermittlungen dabei zu sein. Und trotzdem man den Täter recht früh kannte, hat es riesigen Spaß gemacht mitzuraten und zu erleben. Ob es ums Pläne schmieden ging, wie man den Täter nervös machen kann oder man die Presse benutzt um einen Täter zum Überführen. Jedes diese Details war für mich recht stimmig und ich konnte mir gut vorstellen, das es durchaus Wirklichkeit so abläuft. Mit William Wisting hat der Autor hier einen sehr angenehmen, warmherzigen, jedoch durchaus engagierten Ermittler erschaffen. In seinem Privatleben ist er ein zuvorkommender, liebevoller Großvater und Vater, der sich gerne um seine Enkelin Amalie kümmert. Tochter Line, die freie Journalistin ist und wie ihr Vater sich sehr für ihren Beruf einsetzt, bekommt hier die große Chance aktuell durch Artikel und einen Podcast zu berichten. Allerdings kommt dadurch Wisting in die Bredouille, sodass er sie teilweise belügen muss. Mit Sohn Thomas ist die Familie Wisting komplett. Selbst wenn sich Vater und Sohn wenig sehen hatte ich den Eindruck, dass sie sich gut verstehen, zudem ist er ein liebevoller Onkel. Bei Adrian Stiller war ich zunächst skeptisch, seine etwas eigenartige und ungestüme Herangehensweise an den Fall hat mich manchmal etwas misstrauisch gemacht. Dazu noch seine eigenartigen Schlafprobleme und das Aufputschen mit Koffeinpulver, das für mich etwas eigenartig war. Doch zum Glück wurde er von Mal zu Mal etwas offener und sympathischer. Ich merkte einfach, dass es seine Art war, Fälle zu bearbeiten und lösen. Selbst wenn hier nicht alles so abläuft, wie bei uns in Deutschland hatte ich das Gefühl, das viel Wahres an der Arbeit der Kripo dahintersteckt. Und trotzdem die Spannung recht unblutig ablief, konnte mich das Buch begeistern. Für mich war es bisher mein bester Kriminalfall aus Norwegen, den ich hier unbedingt empfehlen möchte und der 5 von 5 Sterne bekommt.
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Katharina Haugen ist seit 24 Jahren spurlos verschwunden. Dieser ungeklärte Fall lässt Kommissar William Wisting keine Ruhe. Deshalb wälzt er immer wieder die Ermittlungsakten und hofft darauf, dass ihm irgendetwas auffällt, was zur Lösung des Falls beitragen könnte. In …
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Katharina Haugen ist seit 24 Jahren spurlos verschwunden. Dieser ungeklärte Fall lässt Kommissar William Wisting keine Ruhe. Deshalb wälzt er immer wieder die Ermittlungsakten und hofft darauf, dass ihm irgendetwas auffällt, was zur Lösung des Falls beitragen könnte. In all den Jahren ist es zu einem festen Ritual geworden, dass Wisting sich am Tag von Katharinas Verschwinden mit ihrem Ehemann Martin, der damals zunächst als Hauptverdächtiger galt, trifft. In diesem Jahr steht Wisting allerdings vor verschlossener Tür. Martin ist nicht da. Das kommt Wisting merkwürdig vor. Als dann noch Wistings Osloer Kollege Adrian Stiller anreist, weil er in einem weiteren Cold Case auf Martin Haugens Fingerabdrücke gestoßen ist, gerät Bewegung in den alten Fall....
Die Krimi-Reihe um Kommissar William Wisting gibt es bereits seit über 10 Jahren. "Wisting und der Tag der Vermissten" ist allerdings der erste Band der Wisting-Reihe, der zur Cold-Case-Serie gehört. Deshalb kann man diesen Krimi auch dann problemlos lesen, wenn man noch keinen anderen Band der Reihe gelesen hat. Man wird hier nach und nach mit dem Hauptprotagonisten und seinem Umfeld vertraut gemacht, sodass man nicht das Gefühl hat, dass wichtige Vorkenntnisse fehlen.
Der Einstieg in diesen Krimi gelingt deshalb mühelos, denn das Interesse an dem alten Fall wird sofort geweckt. Die Handlung wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, was dafür sorgt, dass das Tempo manchmal eher gemächlich wirkt, dann aber plötzlich wieder steigt. Dadurch kann man sich ganz auf das Gelesene einlassen und gerät bereits früh in den Sog der Ereignisse. Auch wenn die Ermittlungen manchmal etwas gemächlich voranschreiten, versteht Jørn Lier Horst es trotzdem, so fesselnd zu erzählen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Da es stellenweise recht kurze Kapitel gibt, unterstützen diese die Sogwirkung zusätzlich.
Die Protagonisten wirken sehr lebendig, sodass man das Geschehen lebhaft nachvollziehen und sich mit ihnen identifizieren kann. Da die Handlungsorte ebenfalls so authentisch beschrieben werden, dass man sie mühelos vor Augen hat, fällt es leicht, sich auf die Ermittlungen in diesem alten Fall einzulassen. Es liegt ja in der Natur der Dinge, dass ein Cold Case nicht so spannend sein kann, wie ein brandaktueller Fall. Doch das, was hier an Spannung geboten wird, da man gemeinsam mit Wisting und seinem Team ermitteln kann, ist einfach enorm. Auch wenn man ahnt, was sich damals zugetragen haben könnte, kann man sich doch nicht sicher sein und beobachtet deshalb fasziniert, wie die ersten Puzzleteilchen an die richtigen Stellen fallen.
Ein spannender Fall, den man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. Hier kommen Krimifans voll auf ihre Kosten!
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Seit 24 Jahren knöpft sich Kommissar Wisting einmal jährlich den Fall der verschwundenen Katharina vor. Er trinkt Kaffee mit dem Ehemann, arbeitet sich durch die alten Akten. Doch dieses Jahr interessiert sich nicht nur Wisting für den Fall, sondern auch der Sonderermittler Stiller. …
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Seit 24 Jahren knöpft sich Kommissar Wisting einmal jährlich den Fall der verschwundenen Katharina vor. Er trinkt Kaffee mit dem Ehemann, arbeitet sich durch die alten Akten. Doch dieses Jahr interessiert sich nicht nur Wisting für den Fall, sondern auch der Sonderermittler Stiller. Und auch Wistings Tochter Line, ihres Zeichens Journalistin, wird auf den Fall angesetzt. Sollte nach all den Jahren doch Licht ins Dunkel kommen?
Die William-Wisting-Reihe ist seit Jahren erfolgreich, dieses Buch hier soll der erste Teil eines Ablegers davon werden; man kann ihn also unabhängig von den anderen lesen. Ich kenne die restliche Reihe nicht, bin aber trotzdem gut in die Handlung eingestiegen. Wisting ist ein ruhiger Typ, der zwar recht beharrlich ist, dem man das Herzblut, das er angeblich in die Ermittlungen steckt, allerdings leider nicht so richtig anmerkt. Dem Autor gelingt es einfach nicht Gefühle zu transportieren, und so wirkt der ganze (durchaus gut konstruierte) Fall fad und seltsam nüchtern. Auch die anderen Figuren fand ich schwer zu greifen, alles wirkt distanziert und kalt. Die Spannung hält sich auch in Grenzen, erst gegen Ende kommt etwas Schwung in die Handlung. Man verfolgt die Ermittlungen aus Wistings Perspektive und aus der seiner Tochter; oft kommt es dadurch zu Überschneidungen und völlig unnötigen Wiederholungen. Die Idee des Autors selbst finde ich wirklich gut, die Auflösung hätte Potential gehabt. Aber die Umsetzung traf meinen Geschmack eher nicht und so werden weitere Wistingfälle für mich wohl nicht in Frage kommen.
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Ein 24 Jahre alter Fall lässt Kommissar Wisting keine Ruhe. Damals verschwand Katharina Haugen spurlos, sie hinterließ nur einen Zettel auf dem Küchentisch. Diesen versuchten schon viele Experten vergeblich zu entschlüsseln. Wisting hebt die Akten dazu in seinem Kleiderschrank …
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Ein 24 Jahre alter Fall lässt Kommissar Wisting keine Ruhe. Damals verschwand Katharina Haugen spurlos, sie hinterließ nur einen Zettel auf dem Küchentisch. Diesen versuchten schon viele Experten vergeblich zu entschlüsseln. Wisting hebt die Akten dazu in seinem Kleiderschrank in drei Kisten auf und jedesmal, wenn der Jahrestag naht, holt er sie wieder hervor und studiert sie von Neuem - immer in der Hoffnung, dass er etwas findet, das übersehen wurde. Zudem trifft er sich am Jahrestag immer mit dem Ehemann der damals Verschwundenen. Sie trinken zusammen Kaffee und gehen auch mal miteinander zum Angeln, sie haben so etwas wie eine Freundschaft entwickelt. Aber in diesem Jahr ist Martin Haugen nicht Zuhause anzutreffen und ein Ermittler aus Oslo würde ihn gerne wegen eines anderen Falles befragen, bei dem Haugens Fingerabdrücke gefunden wurden.
Wisting ist verwitwet, seine Tochter mit kleiner Enkeltochter lebt in der Nähe und er kümmert sich liebevoll um die Kleine, was ihn noch sympathischer macht. Seine Tochter ist Journalistin und wurde von dem Osloer Ermittler auf den alten Entführungsfall von einem jungen Mädchen angesetzt, der von ihm wieder aufgerollt wurde.
Dieser erste Band einer neuen Reihe hat mir gut gefallen. Er ist in ruhiger Sprache erzählt, es gibt keine große Action, aber die Spannung steigt stetig an bis zum Ende und man rätselt lange, was denn damals passiert ist und wie die Fälle zusammen hängen. Auch das Familienleben von Wisting kommt immer wieder zur Sprache, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!
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William Wisting ist seit vielen Jahren ein erfolgreicher Kommissar. Und so ist es kein Wunder, dass ihn das nicht geklärte Verschwinden von Katharina Haugen vor 24 Jahren noch immer keine Ruhe lässt. Jedes Jahr trifft er sich an dem Tag, an dem sie verschwand, mit ihrem Ehemann Martin …
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William Wisting ist seit vielen Jahren ein erfolgreicher Kommissar. Und so ist es kein Wunder, dass ihn das nicht geklärte Verschwinden von Katharina Haugen vor 24 Jahren noch immer keine Ruhe lässt. Jedes Jahr trifft er sich an dem Tag, an dem sie verschwand, mit ihrem Ehemann Martin Haugen, den er damals verdächtigte, aber dem nie etwas nachgewiesen werden konnte. Doch in diesem Jahr erfährt Wisting, dass Haugens Fingerabdrücke in einem anderen Fall aufgetaucht sind. Und am Tag ihres jährlichen Treffens ist er nicht aufzufinden.
Ob William Wisting tatsächlich der beste Kommissar Norwegens ist, wie das Cover behauptet, sei dahingestellt - immerhin gibt es da beispielsweise Harry Hole (und vermutlich noch andere ;-)). Und in puncto Überraschungen, Action und Gewalt kann Wisting mit Harry Hole definitiv nicht mithalten. Dies hier ist ein sich fast schon gemächlich entwickelnder Krimi, bei dem man gefühlt beinahe in Echtzeit die Ermittlungen und Gedankengänge der jeweiligen ProtagonistInnen nachvollziehen kann. In erster Linie ist es natürlich Wisting, der diesen Vermisstenfall mittlerweile seit Jahrzehnten verfolgt. Dazu kommen noch seine Tochter Line, die als Journalistin an einer Reportage über eine unaufgeklärte Entführung schreibt. Und Adrian Stiller, ein Ermittler aus Oslo, der sich um alte ungelöste Fälle kümmert.
Durch dieses sich langsame Annähern war ich als Lesende in der Lage, praktisch zeitgleich mit den handelnden Personen zu ähnlichen Folgerungen zu kommen wie diese. Das führt dazu, dass es zwar keine allzu grossen Enthüllungen und Aha-Effekte gibt, aber das starke Gefühl entsteht, hier einer echten Geschichte zu folgen. Vermutlich ist dies der Grund, weshalb trotz vergleichsweise wenig Action und Überraschungen dieser Krimi bis zum Ende packend und spannend blieb. Ich schätze, ich werde mir die anderen Krimis mit Herrn Wisting auch mal anschauen :-)
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Was verbinden wir mit norwegischen Krimis? Düstere Stimmung, melancholische Menschen, traumatisierte Opfer und oftmals Ermittler, die mir ihren eigenen Dämonen kämpfen müssen, Ermittler, die an der Flasche hängen oder eine offene Rechnung mit einem Mörder haben. Nicht …
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Was verbinden wir mit norwegischen Krimis? Düstere Stimmung, melancholische Menschen, traumatisierte Opfer und oftmals Ermittler, die mir ihren eigenen Dämonen kämpfen müssen, Ermittler, die an der Flasche hängen oder eine offene Rechnung mit einem Mörder haben. Nicht zu vergessen, brutale Morde, Psychopathen, die sich die kompliziertesten Todesarten für die Opfer ausdenken, um damit ein Jahrzehnte altes Drama zu rächen. Ja, das kommt einem alles so bekannt vor. Achtung: Quasi-Spoiler! Auf all das verzichtet dieses Buch! Spoiler-Ende!
Man merkt dem Autor an, dass er selber als Kommissar gearbeitet hat. Penibel und ausführlich wälzt sein Charakter Wisting alte Fallakten, liest immer wieder Hinweise und versucht nach 20 Jahren immer noch den geheimnisvollen Code zu entschlüsseln, den damals die verschwundene Ehefrau hinterlassen hat. Der Ehemann wurde damals natürlich verdächtigt, hatte aber ein Alibi. Seither besucht in Wisting einmal jährlich, ein freundschaftliches Verhältnis hat sich entwickelt. Eines Tages taucht ein Beamter einer Cold-Case-Einheit auf und legt neue Beweise vor. Die Technik hat sich weiterentwickelt, der Fall wird neu aufgerollt. Was beginnt, ist eine raffinierte Suche nach Wahrheit, Opfer und Täter. Die Polizei lässt keinen Stein umgedreht, leistet nahezu perfekte Arbeit. Alles was bisher der Lösung im Wege stand, war der Code. Zusammen mit der Presse soll dem Täter eine Falle gestellt werden, er soll zu einem Geständnis getrieben werden.
Der Leser wird durch die alten Akten und die Methoden der Polizei mit in den Fall gezogen. Das Buch wird zu einem wahren Page-Turner ohne die üblichen Schockeffekte oder haarsträubend konstruierten Motive anderer Bücher. Das ist ein wahres Lesevergnügen, weil nur der Fall im Vordergrund steht. Natürlich haben die Personen des Buches auch ein Leben mit den kleinen oder großen Problemen. Aber das dient im Buch nicht als Mittel zum Zweck. Der Roman wirkt extrem realistisch und nachvollziehbar. Ein ruhiger, fesselnder Kriminalfall, der trotz oder gerade weil die üblichen Actionelemente fehlen, eine ungeheure Spannung aufbaut. All die Leser, die ohne Torturen und Blutfontänen, wilde Schießereien und aberwitzige Zweikämpfe jenseits der Logik, nicht auskommen, werden den ruhigen Roman nicht besonders mögen. Genießer gepflegter und intelligenter Krimikultur umso mehr. Wahrlich einer der besten Krimis des Jahres!
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Die Krimireihe mit dem Kommissar William Wisting gibt es bereits eine ganze Weile, sie ist in Deutschland aber weniger bekannt, manche Übersetzungen der älteren Bände sind sogar vergriffen, andere blieben unübersetzt. In Norwegen sind die Bücher von Jørn Lier Horst, …
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Die Krimireihe mit dem Kommissar William Wisting gibt es bereits eine ganze Weile, sie ist in Deutschland aber weniger bekannt, manche Übersetzungen der älteren Bände sind sogar vergriffen, andere blieben unübersetzt. In Norwegen sind die Bücher von Jørn Lier Horst, der früher selbst Kriminalpolizist war, Bestseller - meiner Meinung nach zurecht!
"Wisting und der Tag der Vermissten” (norweg.: “Katharina-koden”, engl. “The Katharina Code”) ist nun der erste Teil der “Cold Cases”-Reihe, in der Wisting ebenfalls der Ermittler ist. Allerdings sind die Fälle eben bisher unaufgeklärte Verbrechen, bei denen die Ermittlungen nun neu aufgerollt werden. So beginnt das Buch auch damit, dass der nunmehr 55-jährige William Wisting die alten Akten des "Katharina-Falls” wie jedes Jahr neu durchsieht.
Zum Inhalt: Vor 24 Jahren verschwand die gebürtige Österreicherin Katharina Haugen an einem 10. Oktober spurlos. Hinterlassen hat sie einen gepackten Koffer, ein paar vertrocknete Rosen und einen merkwürdigen "Code", einen Zettel mit Nummern und Zeichen. Jedes Jahr am Tag ihres Verschwindens besucht Wisting ihren Ehemann, Martin Haugen, der bisher als unschuldig galt. In der Zwischenzeit hat sich sowas wie eine Freundschaft zwischen den beiden Männern aufgebaut - doch: was verschweigt Haugen? Und was hat ein anderer "cold case" mit Katharinas Verschwinden zu tun?
Das Setting: Der Krimi spielt im herbstlichen Norwegen, genauer gesagt in Südnorwegen, der Heimat des großen Dramatikers Henrik Ibsen und des Skisprungs (Provinz Telemark). Die nordische Atmosphäre wird durch die Prosa des Autors schön eingefangen und bildet einen tollen Hintergrund für die Handlung. Alles ist ein bisschen nebelverhangen und undurchsichtig, genau wie der vorliegende Fall, man spürt die herannahende Kälte des kommenden Winters.
“Wisting und der Tag der Vermissten” ist ein "leiser" Krimi, aber deswegen ist er trotzdem unglaublich spannend. Die Handlung baut sich langsam aber kontinuierlich auf, so dass wir der Lösung mit jedem Kapitel einen Schritt näher kommen. Dadurch dass die Fälle über 20 Jahre alt, also "cold cases" sind und keine "frischen" Verbrechen, bei denen Gefahr im Verzug wäre, haben die Ermittler - allen voran Wisting, aber auch seine journalistisch tätige Tochter Line und der neue Leiter der “Cold Cases”-Einheit Adrian Stiller aus Oslo spielen eine Rolle bei der Aufklärung - Zeit, den Verdächtigen einzukreisen und Detailarbeit zu betreiben. Deswegen würde ich den Krimi auch als "Ermittlungskrimi" bezeichnen, denn das "Wie" steht im Vordergrund. Die Situation zwischen Wisting und Haugen ist ein psychologisches Kammerspiel, unglaublich spannend, zum Ende immer mehr einem Psychothriller gleichend.
Die Kapitel sind kurz, so dass sie sich wunderbar dafür eignen immer noch eins dranzuhängen. Der Schreibstil ist absolut unaufgeregt und konzise - die wichtigsten Fakten werden vermittelt und das Beiwerk ist auch immer irgendwie von Belang. Hier wird nicht unnötig ausgeschweift, Längen gibt es eigentlich nicht.
Zum Ermittler Wisting muss ich sagen, dass ich lange keinen Kommissar mehr so sympathisch und menschlich gefunden habe. Gerade wie bezaubernd und manchmal unbeholfen er sich um seine Enkelin Amalie kümmert ist eine willkommene Auflockerung des doch eher düsteren Geschehens.
Alles in allem ist dies ein nahezu perfekter (nahezu, weil für mich eine wichtige Frage offen bleibt), in sich abgeschlossener “Herbstkrimi”, den man auch ohne Vorkenntnisse der Reihe um William Wisting lesen kann.
Zum deutschen Cover muss ich sagen, dass es überhaupt nicht ansprechend ist und auch gar nicht zu der Handlung passt. Ich hätte vielleicht eine alte Hütte im Nebel genommen.
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Dies ist mein erster Krimi mit dem norwegischen Kommissar William Wisting. Da die Vorgänger nicht alle übersetzt worden sind, werde ich diese auch nicht mehr lesen, aber auf jeden Fall jeden weiteren Cold-Case-Fall des Autoren, da mich dieser restlos überzeugt hat.
Vor 24 Jahren …
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Dies ist mein erster Krimi mit dem norwegischen Kommissar William Wisting. Da die Vorgänger nicht alle übersetzt worden sind, werde ich diese auch nicht mehr lesen, aber auf jeden Fall jeden weiteren Cold-Case-Fall des Autoren, da mich dieser restlos überzeugt hat.
Vor 24 Jahren verschwand Katharina Haugen und immer zum Jahrestag ihres Verschwindens besucht Kommissar Wisting den Ehemann Martin Haugen. Zum ersten Mal ist Haugen nicht zu Hause und nicht nur dieser Umstand kommt Wisting komisch vor. Tatsächlich gerät Martin Haugen ins Visier der Polizei, da in einem anderen Cold-Case-Fall seine Fingerabdrücke auftauchen.
Die Geschichte beginnt gemächlich und vor allem realistisch. Wisting ist ein absolut sympathischer Ermittler, dem auch 24 Jahre später ein nicht aufgeklärter Fall zu schaffen macht. Seine Verbissenheit macht ihn so menschlich. Seine Tochter, die als Journalistin im zweiten Teil des Buches immer mehr Raum einnimmt ist sehr engagiert und ihrem Vater sehr ähnlich. Da es beide mit der Schweigepflicht sehr genau nehmen, wissen sie lange nicht, dass sie am gleichen Fall arbeiten.
Ein gelungener Krimi mit einer runden Geschichte, authentischen Figuren und sich langsame erhöhenden Spannungsschraube. Man merkt kaum, wie die Geschichte einen immer mehr gefangen nimmt, weil man unbedingt hinter des Rätsels Lösung kommen will. Ich werde den nächsten Teil auf jeden Fall lesen, der Anfang des neuen Jahres erscheint.
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Norwegen 1987. Eine junge Frau verschwindet spurlos. Kurze Zeit später wird eine weitere Person als vermisst gemeldet, ihr Name ist Katharina Haugen. Katharina Haugen hinterlässt rätselhafte Spuren welche noch nach über 24 Jahren den Kriminalbeamten William Wisting …
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Norwegen 1987. Eine junge Frau verschwindet spurlos. Kurze Zeit später wird eine weitere Person als vermisst gemeldet, ihr Name ist Katharina Haugen. Katharina Haugen hinterlässt rätselhafte Spuren welche noch nach über 24 Jahren den Kriminalbeamten William Wisting beschäftigen. Jährlich besucht er den Mann der verschwundenen Frau. Zwischen den beiden Männern hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt. Doch reicht das Vertrauen um Sicherheit und Klarheit in den Cold Case zu bringen, oder verbirgt Martin Haugen ein dunkles Geheimnis?
Beim wieder aufrollen des ersten Falles, ermittelt Wisting gemeinsam mit seinen Kollegen Adrian Stiller und Nils Hammer. Bald stellt sich die Frage: Haben beide Fälle miteinander zu tun? Eine nicht ungefährliche Ermittlungsstrategie soll den oder die Täter dazu bringen ihr Schweigen zu brechen.
Wisting zeigt sich dem Leser als Familienmensch, welcher sich um seine Lieben sorgt. Seine analytischen Fähigkeiten lassen immer wieder neue Erkenntnisse in ihm aufkeimen. Mir hat gefallen wie reflektiert diese Figur mit ihrer Umgebung umgeht ohne überheblich zu wirken. Jedoch, was er wirklich tief in sich fühlt bleibt mir beim Lesen verborgen. Sein nicht unsympathisches Pendant stellt sein ehrgeiziger und etwas kauziger Kollege Kommissar Stiller da.
Ein interessanter Zug des Autors ist, Line, Wistings Tochter, als Journalistin in den Fall mit zu involvieren. Die Art und weise wie dies geschieht, hat die Geschichte für mich noch spannender gemacht.
Von mir eine klare Leseempfehlung, insbesondere an alle Krimi-Fans, welche einen langsamen Spannungsaufbau mögen.
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EIN KOMMISSAR, DER NIE AUFGIBT.
In einem uralten Fall tauchen plötzlich neue Spuren auf und Wisting befindet sich wieder mitten in seinem alten Fall vor…
Mich faszinieren Cold Cases schon sehr lange. Ich finde es immer faszinierend, wie nach Jahre mit der neuen Technik doch noch …
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EIN KOMMISSAR, DER NIE AUFGIBT.
In einem uralten Fall tauchen plötzlich neue Spuren auf und Wisting befindet sich wieder mitten in seinem alten Fall vor…
Mich faszinieren Cold Cases schon sehr lange. Ich finde es immer faszinierend, wie nach Jahre mit der neuen Technik doch noch Spuren gefunden werden können und ein uralter Fall vielleicht doch noch gelöst wird. Aufgrund dessen haben mich der Klappentext und die Leseprobe von „Wisting“ sofort angesprochen. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet.
In der Geschichte geht es um einen alten Vermisstenfall, bei dem Katharina Haugen vor nun bereits 25 Jahren spurlos verschwunden ist. Am Tatort befanden sich merkwürdige Hinweise, die nie ganz zusammengepasst haben. Ein Blatt mit seltsamen Ziffern konnte nie enträtselt werden. Wisting lässt dieser Fall seit 25 Jahren nicht los und er hofft jedes Jahr auf den ausschlaggebenden Hinweis. So macht er sich auch am 25. Jahrestag zu Katharinas Exfreund auf den Weg, mit dem er die Jahre über ein fast freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat. Doch an diesem Jahrestag ist alles anders und plötzlich ist Wisting wieder mittendrin in den alten Akten und einem neuen Fall…
Meine Meinung
Als Leser ist man sofort mitten im Geschehen, was ich super finde. Es gab keine lange Einleitungsphase und ich war von Anfang an gefesselt. Es kommt im Laufe der Story ein zweiter Handlungsstrang hinzu, der sich mit dem Hauptfall verstrickt – meiner Meinung nach war das sehr cool gemacht. Man hat in beiden Fällen immer nach Überschneidungen gesucht und sich gefragt, wie diese Fälle wohl zusammenhängen sollen. Alles in allem ist die Geschichte sehr gut strukturiert und durchdacht. Die Story gliedert sich in mehrere Teile und am spannendsten fand ich es, den alten Code zu entschlüsseln, der am Tatort gefunden wurde, weil man sich hier so gar keinen Reim drauf machen konnte.
Der Hauptcharakter Wisting ist für mich sehr gut ausgearbeitet. Man lernt ihn im Buch auch familiär kennen und allgemein konnte man zu ihm eine Verbindung aufbauen, was ich bei Kriminalromanen und Thrillern immer sehr gerne mag. Er ist wie viele Ermittler ein Eigenbrödler und arbeitet gerne alleine. Er ist gewissenhaft, strukturiert und sehr verbissen, wenn es um einen Fall geht. Trotzdem hat er eine weiche Seite, was man durch seine Enkeltochter vermittelt bekommt. Ich fand Herrn Wisting auch trotz seiner Eigenheiten sehr sympathisch und freue mich auf ein Wiedersehen mit ihm.
Manchmal kam es mir vor, als würde die Geschichte sehr auf der Stelle treten und am Ende hätte ich mir noch einen unerwarteten Plot Twist gewünscht. Der Schreibstil des Autors hat auf jeden Fall Spannung erzeugt und mich ans Buch gefesselt. Leider war der Mittelteil etwas schwach und aufgrund des sehr starken Einstiegs hat man das deutlich gemerkt.
FAZIT.
Das Buch hat sehr stark angefangen, im Mittelteil etwas nachgelassen und am Ende wurde es wieder stärker. Da es sich um einen Cold Case Fall handelt wäre es aber eher unlogisch, wenn es hier sofortige Erkenntnisse geben würde. Mir hat das Buch alles in allem sehr gut gefallen. Umso schöner, dass es weitere Bücher mit Herrn Wisting geben wird. Ich freue mich auf jeden Fall darauf.
Aufgrund der oben aufgeführten Kritik ziehe ich ein Lesezeichen ab, spreche aber für alle Krimifans eine Leseempfehlung aus.
Bewertung: 4 von 5 Lesezeichen.
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