bücher.de Top-Listen

Bewertung von Rebecca1120 aus Oranienburg
am 20.09.2024
Der User: Willst du dich mit mir treffen?
Jensen, Robin D.

Der User: Willst du dich mit mir treffen?


ausgezeichnet

Einsamkeit treibt Menschen dazu in Chats ihre große Liebe zu suchen. Leider wartet hier auch der Tod. So könnte man es beschreiben. Denn dort wartet der Game Master. Er sucht sich seine Opfer gezielt aus, erweckt ihr Vertrauen, dringt auf ein Treffen und zeigt dann sein wahres Wesen.
Diesmal ist es Steffen Baumanns betagte Nachbarin, die ihn um Hilfe bittet. Sie vermisst ihre Enkeltochter Caroline, die sich entgegen ihrem sonstigen Verhalten bereits mehrere Freitage nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Dabei ist es ein festes Ritual zwischen Oma und Enkeltochter, dass Caro freitags zum Essen und Plauschen vorbeikommt. Schnell stellt Steffen nach Rücksprache bei seinem Freund und Kriminalkommissar, Jens Jacobsen, Ähnlichkeit zu aktuellen Vermisstenfällen, in denen Jens Jacobsen ermittelt. Darum beginnen beide, in altbewährter Form, zusammen zu ermitteln.
Wenn man den Datenschutz und die Geheimhaltung bei polizeilichen Ermittlungen mal außen vorlässt, dann ist das wieder ein sehr spannender Krimi. Es passt einfach alles. Bis zum Schluss ist unklar, wer der Game Master ist, so dass sich die Spannung bis zum Schluss hält. Gleichzeitig sind die Ideen und Impulse, die Steffen und seine engagierte Kollegin, Svenja Kröger, in die Ermittlungen einbringen sehr kreativ und manchmal auch sehr waghalsig. Doch bei diesem Fall spielt Zeit eine wichtige Rolle. Ich habe mich sehr spannend unterhalten gefühlt und gebe daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.
Rebecca1120 aus Oranienburg

Bewertung von Lisa am 20.09.2024
A Study in Drowning
Reid, Ava

A Study in Drowning


ausgezeichnet

Mitreißend, leicht gruselig und thematisch vielschichtiger als gedacht

Endlich wieder mal ein in sich geschlossener Fantasyroman, fast schon eine Seltenheit im Genre! Was das Worldbuilding betrifft kann Autorin Ava Reid mit ihrem Werk „A Study in Drowning Zeilen aus Sturm und Stille“ aber durchaus mit längeren Reihen mithalten. Dafür konzentrierte sie sich allerdings auf nur wenige Charaktere, was mir gut gefiel, da die Handlung dadurch übersichtlich und authentisch bleibt. Sehr markant war für mich die greifbare Atmosphäre der Geschichte. Gerade zum Ende hin wurde diese ziemlich düster und auch etwas gruselig. Und auch wenn manche Twists stellenweise für mich schon früh vorherzusehen waren, kam doch eine große Spannung auf. Abgesehen von den fantastischen Aspekten, gefiel es mir aber auch gut, wie mühelos die Autorin feministische Fragen in die Geschichte integrierte und so der Handlung eine große Tiefe und Relevanz verleiht. Der Schreibstil liest sich zudem packend und so flog ich nur so durch die Seiten. Insgesamt konnte mich „A Study in Drowning“ absolut begeistern, so dass ich gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergebe!
Lisa

Bewertung von cosmea aus Witten
am 20.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


sehr gut

Die Vergangenheit holt Annika ein
Die Mitfünfzigerin Annika Oelkers lebt mit ihrem Mann Hendrik in Lübeck. Dort führt sie den Papierwarenladen ihres Schwiegervaters und verkauft edle Papiersorten und Grußkarten, die sie zum Teil selbst entwirft, während ihr Mann auf einem Feld pestizidfreie Blumen zieht und die Sträuße dann auf dem Markt verkauft. Eines Tages kauft die 17jährige Klimaaktivistin Luzie bei Annika Sekundenkleber und klebt sich wenig später bei einer Demo der Klimaaktivisten auf der Straße fest. Sofort denkt Annika an über 30 Jahre zurückliegende Ereignisse, als sie mit ihrer besten Freundin Milena und dem gemeinsamen Freund Matti in der Hamburger Hausbesetzerszene aktiv war. Damals starb Milena, und Annika hat sich immer mitschuldig an ihrem Tod gefühlt. Seitdem hat sie diese traumatische Erfahrung und andere Ereignisse verdrängt und nicht einmal ihrem Mann alles erzählt. Sie will nun Luzie retten und von der Teilnahme an gefährlichen Aktionen abhalten, doch Luzie beharrt zunächst auf ihrem Engagement. Bei den aktuellen Demos trifft Annika den alten Bekannten Guido wieder, der einiges völlig anders darstellt, als Annika es in Erinnerung hat. Unter anderem erfährt sie, dass die Gruppe damals den Kontakt zu ihr abgebrochen hat, weil man sie für einen Polizeispitzel hielt. Zusammen mit Luzie macht sie sich auf den Weg nach Italien, um Matti zu finden und endlich die Wahrheit über die damaligen Ereignisse zu erfahren und mit der Vergangenheit abzuschließen.
Burseg erzählt eine gut recherchierte Geschichte auf zwei Zeitebenen, die die damaligen Vorgänge in Hamburg mit den aktuellen Themen rund um den Klimawandel verbindet. Dadurch erfährt der Leser im Detail, was in den 80er Jahren in Hamburg geschah, als die alten Häuser in der Hafenstraße zugunsten von hässlichen modernen Bauten abgerissen werden sollten und die Hundertschaften der Polizei mit illegalen, unfassbar brutalen Maßnahmen gegen die Hausbesetzer vorgingen, so dass sich schließlich auch Menschen aus gutbürgerlichen Verhältnissen mit den Aktivisten solidarisierten. Das ist interessant und informativ, aber nicht durchweg spannend. Erst am Ende wird es zunehmend spannender, als Annika endlich auch ihren Mann über ihre Vergangenheit informiert und Hendrik dabei manches erfährt, was ihn auch selbst betrifft. Ich hatte keine Schwierigkeiten, den beiden Erzählsträngen auf den ständig wechselnden Zeitebenen zu folgen und fand den Roman auch sprachlich überzeugend.
cosmea aus Witten

Bewertung von Kimini am 20.09.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


ausgezeichnet

"In Zeiten des Todes" von Luca D'Andrea ist ein fesselnder Thriller, der die Leser in die düstere Welt eines Serienmörders entführt. Der Autor schafft es, eine spannungsgeladene Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.
D'Andreas Schreibstil ist prägnant und eindringlich. Er verwendet eine bildhafte Sprache, die es dem Leser ermöglicht, sich die Szenen lebhaft vorzustellen. Die Beschreibungen sind oft so detailliert, dass man das Gefühl hat, selbst Teil der Handlung zu sein. Der Autor wechselt geschickt zwischen verschiedenen Perspektiven, was die Spannung erhöht und dem Leser einen tieferen Einblick in die Psyche der Charaktere gibt. Die Dialoge sind authentisch und tragen zur Entwicklung der Charaktere bei, während die düstere Stimmung des Thrillers durch die geschickte Verwendung von Metaphern und Symbolik verstärkt wird.
Die Charaktere in "In Zeiten des Todes" sind vielschichtig und gut ausgearbeitet. Der Protagonist, der sich mit den Abgründen des menschlichen Verhaltens auseinandersetzt, ist sowohl verletzlich als auch stark. Seine innere Zerrissenheit und der Kampf gegen die eigenen Dämonen machen ihn zu einer glaubwürdigen Figur, mit der sich die Leser identifizieren können. Der Serienmörder hingegen ist ein faszinierendes, aber auch erschreckendes Wesen, dessen Motive und Hintergrund im Laufe der Geschichte immer klarer werden. D'Andrea gelingt es, die Grenzen zwischen Gut und Böse zu verwischen, was die moralischen Fragen, die der Thriller aufwirft, umso eindringlicher macht.

Insgesamt ist "In Zeiten des Todes" ein packender Thriller, der nicht nur durch seine spannende Handlung besticht, sondern auch durch die tiefgründige Charakterentwicklung und den eindrucksvollen Schreibstil. Leser, die sich für Psychorhriller und komplexe Charaktere interessieren, werden von diesem Werk begeistert sein.
Kimini

Bewertung von Pusteblümchen aus Ratingen
am 20.09.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Britischer Humor und spannende Unterhaltung

Während einer Stadtsratsitzung wird der Bürgermeister von Marlow vergiftet. Die Umstände sind unklar und Suzie, die bei der Sitzung dabei ist, informiert direkt ihre Freundinnen Judith und Becks. Damit haben die drei einen neuen Fall.

Ich liebe Cosy-Crime und britischen Humor, deswegen habe ich mich nur zu gerne erneut mit Mrs. Potts und ihren Freundinnen Becks Starling, der Ehefrau des Pfarrers und Suzie Harris, einer Hundesitterin, in das britische Marlow begeben. Das kleine idyllische Städtchen an der Themse hat einen ganz besonderen Charme und eignet sich damit perfekt für den Schauplatz eines Cosy-Crime-Falls.

Mir hat es Spaß gemacht herumzurätseln, was sich ereignet hat. Obwohl alles äußerst amüsant dargestellt wird, mangelt es nicht an Spannung. Judith, Suzie und Becks sind ein ganz wunderbares Team, jede hat so ihre Eigenheiten, die sie irgendwie liebenswert machen.

Eigentlich wünsche ich den Einwohnern von Marlow auch mal ruhigere Zeiten wünsche, aber gleichzeitig hoffe ich natürlich auch, dass es bald wieder Arbeit für den Mordclub gibt.
Pusteblümchen aus Ratingen

Bewertung von cosmea aus Witten
am 20.09.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


sehr gut

Elisabeth Brugger passiert das Leben
Im Jahr 1972 mit fast 80 beschließt Elisabeth, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Sie wendet sich dabei an ein zunächst nicht identifiziertes Du. Später erfährt der Leser, dass es sich um Christina, die Enkelin eines ihrer zwölf Jahre älteren Zwillingsbrüder handelt. Elisabeth hat drei ältere Geschwister, außer den Zwillingen Carl und Eugen noch den fünf Jahre älteren Bruder Gustav, der im 1. Weltkrieg stirbt. Elisabeth heiratet seinen besten Freund Georg Tichy, Sohn eines Arztes, der den Krieg überlebt, aber einen Arm verliert. Während des Krieges arbeitet Elisabeth als Lazarettschwester und setzt sich danach gegen alle Widerstände mit ihrem Wunsch durch, Medizin zu studieren, absolut ungewöhnlich für eine Frau zur damaligen Zeit. Sie führt mit ihrem Mann zusammen eine Praxis, wo sie auch mit vielen traurigen Schicksalen konfrontiert wird – schwer verletzten Frauen, die wegen der verbotenen Abtreibung bei einer Engelmacherin Hilfe gesucht haben und häufig nicht überleben. Elisabeth erzählt, was den Mitgliedern ihrer vielköpfigen Familie in zwei Kriegen widerfuhr, wie sie den Nationalsozialismus in Österreich überstanden und irgendwie überlebt haben oder auch nicht. Dabei erfährt der Leser von Familiengeheimnissen und allen Arten von Konflikten. Die Geschichte liest sich nicht mühelos, weil Elisabeth nicht chronologisch berichtet und man immer wieder den Stammbaum am Ende konsultieren muss, um die Personen richtig zuordnen zu können. Elisabeth blickt auf ein ereignisreiches Leben mit Erfolgen, aber auch mit Fehlschlägen zurück. Sie hat vielen Menschen geholfen, weiß aber, dass sie keine besonders gute Ehefrau und Mutter war. Sie fragt ihre beste Freundin Franzi eines Tages: „Ach Franzi, was ist uns passiert?“ „Das Leben!“ antwortet sie ihr (S. 293).
Mir hat Judith W. Taschlers neuer Roman wieder gut gefallen und wird sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin bleiben.
cosmea aus Witten

Bewertung von Azyria Sun am 20.09.2024
Ravensburger Play+ Mein allererstes Soundbuch: Tierkinder (Sachen suchen und hören)
Höck, Maria

Ravensburger Play+ Mein allererstes Soundbuch: Tierkinder (Sachen suchen und hören)


ausgezeichnet

Goldiges Lernen

Worum geht’s?
Überall auf der Welt leben die Tiereltern mit ihren Kindern. Wo lebt welches Tier und welche Geräusche macht es? Das erfahrt ihr in diesem Buch.

Meine Meinung:
„Mein allererstes Soundbuch – Tierkinder“ ist absolut goldig. Der Text von Maria Höck ist kurz, kindgerecht und in einfachen Worten geschrieben. Und dennoch lernt man beim Lesen schon einiges. Dazu die wundervoll bunten Bilder, die den Text begleiten.

Besonders gut gefällt mir, dass die Bilder auf der einen Seite kindgerecht, farbenfroh und fast schon ein bisschen wie erste Wimmelbilder sind, aber dennoch die Tiere und Pflanzen natürlich zeigen, sodass die Kleinen die entsprechenden Tiere dann auch z.B. in einem Zoo wiedererkennen. Zudem werden die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung oder z.B. auf dem Bauernhof dargestellt. Dazu auf jeder Seite ein Tiergeräusch. Der Button hierfür ist für die Kleinen gut zu finden und einfach zu bedienen. Plus unter dem Text sind einige Tiere abgebildet, die man auf dem großen Bild wiederfinden kann. Das macht meinem Kleinen derzeit sowieso total Spaß.

Aber auch daneben gibt es noch jede Menge auf den Bildern zu entdecken, sodass man zusätzlich zu dem Text noch einiges mit den Kindern zu finden und erzählen hat. Gut ist auch, dass der Text kurz ist bzw. genau richtig, da in diesem Buch doch die Bilder und die Geräusche im Vordergrund sind und so die Kinder eine Info zu den Bildern erhalten, aber sich dennoch auch ganz auf die Bilder konzentrieren können. Wir haben das Buch schon einige Male angesehen und finden es einfach wundervoll. Eine ganz klare Leseempfehlung von uns – auch das Alter mit 12+ Monaten passt gut.

Fazit:
„Mein allererstes Soundbuch – Tierkinder“ ist nicht nur von den Bildern her vielseitig, farbenfroh und goldig. Auch der kindgerechte Text bringt den Kleinen schon ein bisschen was bei. Dazu die Geräusche und das Suchen und Finden – wir hatten bislang viel Spaß mit dem Buch!

5 Sterne von uns!
Azyria Sun

Bewertung von Angi52 aus Düren
am 20.09.2024
Resilienz - Seelenschokolade: Der Weg zu mentaler Stärke, Selbstbewusstsein und körperlichem Wohlbefinden
Colella, Julia C.

Resilienz - Seelenschokolade: Der Weg zu mentaler Stärke, Selbstbewusstsein und körperlichem Wohlbefinden


ausgezeichnet

Der Resilienz Ratgeber von Julia Colella hat mich wirklich abgeholt. Das Konzept dieses tollen Ratgebers mit praktischen Übungen und Anleitungen und interessanten Hintergrundinformation ist sehr hilfreich, um neue Techniken für Entspannung und Gelassenheit im Alltag zu lernen. Im Buch gibt es außerdem genug Raum für eigene Notizen und Anmerkungen. Sehr schön finde ich auch die Nachbereitungen, die es zu jedem Kapitel gibt, wo man noch einmal über das neue Wissen reflektieren kann und alles für sich persönlich einordnet. Ich kann diesen Ratgeber wirklich jedem empfehlen, der sich systematisch und dabei praktisch und kurzweilig in das Thema Resilienz einarbeiten möchte, um zu mehr Körperbewusstsein und einer gestärkten Persönlichkeit zu kommen. Das Kapitel über Atemarbeit ist für mich persönlich ein Highlight des Buches.
Angi52 aus Düren

Bewertung von leseHuhn am 20.09.2024
Der Ruf des Glücks / Sturmjahre Bd.4
Scott, Lia

Der Ruf des Glücks / Sturmjahre Bd.4


ausgezeichnet

~ Blaire hat mich mehr als einmal überrascht

Meine Meinung
Der vierte Band der Sturmjahre gehört Blaire Dennon, die Whisky-Prinzessin und die junge Frau, die ihren ganz eigenen Kopf hat. Ein Jahr ist ungefähr vergangen, seit Keillan und Isabella auf der Flucht waren und in ein neues Abenteuer ausgeflogen sind. Wer erinnert sich noch an den Grund für Isabellas Flucht? Ja, genau ... der englische Edelmann. Und genau dort soll Blaire hinreisen und eine Ginproduktion verfeinern. Ihr Bruder Archie warnt sie vor Don und dem Auftrag. Doch wir kennen Blaire und wissen, dass sie nur das macht, was ihr gefällt. Und zack ist sie in England, tobt sich an verschiedenen Ginkreationen aus, lernt den 7. Viscount Rochester immer besser kennen und entdeckt einen Geist in den alten Gemäuern. Dieser kleine Geist ist das Beste, was Blaire passieren konnte. Sie wächst über sich hinaus und kehrt erwachsener heim.
Und auch der 7. Viscount Rochester hat Gefallen an Blaires Gesellschaft gefunden und nimmt endlich sein Leben in die Hand. Zwischen Blaire und Rochester entwickelt sich eine skurrile Beziehung. Modern ausgedrückt, nennt man es Freundschaft plus.
Ich hatte wirklich sehr viel Spaß beim Lesen. Die aufmüpfige Blaire, der wohlerzogene Viscount und der kleine Geist. Eigentlich eine perfekte Konstellation, wenn nicht immer einer ausbrechen würde. Auch das Personal vom Viscount hat mir viel Freude gemacht. Rücksichtsvoll im Umgang mit dem Viscount, aber sehr herzlich mit Blaire. Es passte so perfekt und nahm auch das Heimweh von Blaire etwas weg.
Und das Ende hat mir wirklich gut gefallen, so sehr, das ich mich auf den 5. Band freue.

Fazit
Der Schreibstil von Lia Scott ist bildgewaltig und ausdrucksstark, die schottischen Landschaften ziehen an meinen Augen vorbei. Auch der Landsitz hat mir gut gefallen. Die Charaktere haben Ecken und Kanten, handeln besonnen und Blaire handelt gerne impulsiv. Es ist ein stetiges auf und ab der Emotionen und eine schöne Spannung führt uns durch den Roman. Hier hatte ich ausgesprochen viel Spaß mit den Figuren und am Ende hat jeder bekommen, was er oder sie verdient hat. Die Liebe entwickelt sich hier wie eine raue Wildblume, die schon einige Stürme durchgemacht hat.
Auch hier haben wir wieder das schöne Cover mit der tollen Haptik, die Autorin begrüßt ihre Leser auf der ersten Seite. Und der Stammbaum zeigt die Familienverhältnisse. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für die Familien-Saga und 5 🐥🐥🐥🐥🐥
leseHuhn

Bewertung von S.W. aus Berlin
am 20.09.2024
Die Schminkmeisterin von Versailles
Gaspard, Josephine

Die Schminkmeisterin von Versailles


ausgezeichnet

Wunderbarer Roman über Versailles
Dieser Roman der Autorin Josephine Gaspard ließ mich wunderbar in die höfische Zeit in Versailles in den Jahren ab etwa 1773 bis hin zur Hinrichtung Marie Antoinettes 1793 eintauchen.
Erzählt wird die Geschichte des 14-jährigen Mädchens Manon La Belle, das, aus sehr ärmlichen Verhältnissen kommend, in einem Pariser Bordell als Dienstmädchen arbeitet. Ausgerechnet Gräfin du Barry, inzwischen die Favoritin König Ludwigs XV., die einst selbst aus ähnlichen Verhältnissen kam, verhilft ihr zu einer Stelle als Zofe bei Hof. Manon gelingt es, die Freundschaft der Gräfin und später sogar der Königin Marie Antoinettes zu gewinnen, sich als Schminkmeisterin zu etablieren und unentbehrlich zu machen. Hier kommt die ganze Bandbreite der Historie zum Tragen. Angefangen vom Tod König Ludwigs XV., der Geschichte der Jeanne du Barry samt ihrem dunkelhäutigen Pagen Zamor, dem ausschweifenden und verschwenderischen Leben Marie Antoinettes, ihrer sieben Jahre währenden Kinderlosigkeit, der Geburt ihrer Kinder und letztendlich der Halsband-Affäre mit dem Kardinal Rohan und Madame Gräfin de la Motte, die in Verbindung mit den Vorbereitungen der Revolution den ausschlaggebenden Anlass für den Fall des Königreiches gibt – der Roman lässt kaum etwas aus.
Als Kenner:in der französischen Historie hat man sicher schon das eine oder andere Buch über diese Zeit gelesen und erfährt kaum etwas Neues. Dennoch wird man durch die wunderbar leicht fließende und anschauliche Sprache der Autorin auf das Beste unterhalten. Man fühlt sich förmlich in das Petit Trianon mit seinen Gärten und dem Weiher versetzt, vermag das Parfüm der Königin fast zu riechen und die dargebotenen Speisen zu kosten. Die Charaktere sind vortrefflich dargestellt. Letztendlich verspricht die Liebesgeschichte von Manon einen Hoffnungsschimmer am Horizont.
Eine sehr empfehlenswerte Lektüre, die einen in eine längst vergangene Zeit abtauchen lässt. Chapeau!
S.W. aus Berlin