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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 618 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Das kleine Buch der großen Risiken
Thomä, Jakob

Das kleine Buch der großen Risiken


gut

Informativ, voller Fakten, aber etwas stilistisch eintönig

Rein inhaltlich ist „Das kleine Buch der großen Risiken“ von Jakob Thomä auf jeden Fall lesenswert. Zwar beschäftigt sich das Buch mit vielen unbequemen Themen, nach der Lektüre schätzt man einige davon aber ganz anderes ein. Während ich im Gegensatz zu diesen wahrscheinlichere Gefahren gar nicht so auf dem Schirm hatte. Das Buch bearbeitet die Risiken nacheinander in Alphabetischer Reihenfolge. Jeder Buchstabe, steht für ein Thema. So können alle Kapitel unabhängig voneinander gelesen werden, auch deshalb weil der Autor bewusst auf Vergleiche bzw. eine Abstufung der Gefahren untereinander verzichtet. Alles in allem hält das Buch also was es verspricht. Warum ich dennoch nicht vor Begeisterung sprühe, liegt am Schreibstil des Autors. Mit diesem wurde ich leider bis zuletzt nicht so richtig warm. Dies lag vor allem daran, dass es ihm nicht immer gelang die komplizierten Themen leicht verständlich darzustellen. Natürlich handelt es sich um ein Sachbuch. Allerdings habe ich schon mehrere Werke des Genres gelesen welche inhaltlich deutlich komplexer waren und sich dennoch verständlicher lasen. Auch seinen Humor konnte ich nicht immer teilen, was aber natürlich sehr individuell ist. Alles in allem war „Das kleine Buch der großen Risiken“ für mich eine etwas mühsame, aber immerhin informative Lektüre. Für die nicht voll überzeugende Umsetzung vergebe ich 3 Sterne.

Bewertung vom 23.04.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


ausgezeichnet

Verdienter Hype, für ein wirklich besonderes Werk

"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist gerade das Buch was alle haben und lesen wollen. Bei solch gehypten Werken bin ich normalerweise eher vorsichtig, in diesem Fall ist er aber finde ich durchaus gerechtfertigt. Rebecca F. Kuang ist wirklich ein grandioses Werk gelungen. Bitterböse, thematisch voll am Nerv der Zeit und absolut spannend. Selten habe ich einen Roman gelesen, welcher so starke und unterschiedliche Gefühle bei mir auslöste. Einerseits fühlt man mit Hauptprotagonistin June mit und versteht ihre Intention, andererseits argumentiert sie stellenweise so unfassbar moralisch falsch, dass man sie am liebsten schütteln würde. Und dann färbt sich im Handlungsverlauf auch noch der Blick auf die bestohlene Athena Liu ins moraly grey. Denn was zunächst ganz eindeutig erscheint ist es irgendwie doch nicht, wie die Autorin mit gekonnt gesetzten Twists zeigt. Und aufs Ende zu steigert sich alles dann zu einer richtiggehend emotionalen Achterbahnfahrt, so das mich das Buch atemlos und sehr nachdenklich zurückließ. Auch die Einblicke in die Literaturszene, welche zeigen was alles im Hintergrund bis zur Veröffentlichung abläuft, sind lesenswert. Wer sich also mit Fragen rund um kulturelle Aneignung, authentischen Stimmen und dem Verlagswesen im Allgemeinen beschäftigen will, sollte unbedingt zu "Yellowface" greifen. Die Lektüre ist zwar mitunter herausfordernd, lohnt sich aber auf vielen Ebenen.

Bewertung vom 19.04.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

Fulminantes Ende einer großartigen historischen Krimireihe

"Evas Rache" ist der letzte Band rund um den Kriminalkommissar Paul Stainer welcher zusammen mit seinem Team im Leipzig der 1920er Jahre ermittelt. Für ein wirklich krönendes Ende sorgt Autor Thomas Ziebula tatsächlich, auch wenn ich die Reihe gerne noch länger verfolgt hätte. Bevor ihr zu diesem Band greift solltet ihr aber unbedingt die drei Vorgänger gelesen haben, denn nun wird endlich wirklich alles aufgeklärt. Egal ob es den übergreifenden Fall des Frauenmörders betrifft, als auch in Bezug aufs Privatleben der Figuren. Darüber hinaus gibt es aber auch nochmal ganz neue Ermittlungen, nämlich die rund um eine Entführung. Auch deshalb ist die Handlung überaus dicht und es bleibt keine Zeit für Wiederholungen der vorherigen Geschehnisse. Der Schreibstil ist dabei zum Glück packend und angenehm flüssig zu lesen. Durch zahlreiche unterschiedliche Perspektiven fordert der Autor aber doch konzentriertes Lesen ein. Belohnt wird die Lektüre durch authentische historische Einblicke, insbesondere in die damalige politische Stimmung und durchgehender Hochspannung. Das Ende ist dann für mich stimmig und rund. Auch hier bleibt sich die Reihe treu, nichts wird schön gezeichnet, aber eine Art Happy End, oder zumindest einen sinnvollen Abschluss, gibt es doch. Gerne vergebe ich für den insgesamt überzeugenden Kriminalroman 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Für Fans der Reihe ist dieser starke letzte Band natürlich ein absolutes Must-Read!

Bewertung vom 18.04.2024
Ich kann das schon!
Weber-Eisenmann, Barbara

Ich kann das schon!


ausgezeichnet

Etwas Theorie, jede Menge Praxis – Toller Ratgeber für den Familienalltag mit 1–6 Jährigen

Der Ratgeber „Ich kann das schon!“ von Barbara Weber-Eisenmann beschäftigt sich mit vielen Situationen mit welchen wirklich alle Eltern konfrontiert sind und hilft diese kindgerechter zu gestalten. Egal ob der gemeinsame Lebensmitteleinkauf, putzen oder die Eingewöhnung in die Kita, die Kapitel sind ähnlich wie das Leben auch, bunt und vielfältig gewählt. Bevor die Autorin allerdings ganz konkret wird, gibt es zunächst einen kurzen Einblick in die bindungs- und beziehungsorientierte Begleitung, sowie der Montessori-Pädagogik. Als erster Einstieg und schneller Überblick, finde ich diese Kapitel durchaus gelungen, wer sich allerdings noch nicht mit diesem Erziehungsstil beschäftigt hat, dem würde ich empfehlen mit einem anderen Buch noch tiefer in die Theorie einzusteigen. „Ich kann das schon!“ legt nämlich tatsächlich den Fokus auf die Praxis und zeigt anhand von vielen Beispielen wie die Autonomiephase (ehemals als Trotzphase bezeichnet) gemeinsam gemeistert werden kann. Als besonders toll empfand ich dabei die wertschätzende Ansprache der Autorin uns Eltern gegenüber. Durchgehend sind sowohl Schreibstil, als auch Inhalt, lebenspraktisch und wohlwollend. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, bekommt man durch die Lektüre Lust Dinge umzusetzen. Dabei geht es nicht nur allein um die Bedürfnisse der Kinder, immer wieder wird auch die Familie als Ganzes betrachtet, wobei Alle gleichermaßen wahrgenommen und wertgeschätzt werden sollen. Was sich in der Theorie oft ziemlich abstrakt anhört wird durch die Autorin zum Glück sehr konkret. Aber auch wenn sich nicht jede eigene Alltagssituation im Buch wiederfindet, kann man gut den roten Faden erkennen und die Tipps auch auf andere Situationen anwenden bzw. anpassen. Insgesamt hält das Sachbuch also was es verspricht, weshalb ich es auch gerne weiterempfehlen mag.

Bewertung vom 16.04.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


ausgezeichnet

Packende düstere Fantasy - Macht Lust auf mehr

Schon auf den ersten Seiten hat mich „Vengeance Academy of Dream Analysis“ von Ruby Braun vollkommen gefangen genommen. Das Buch liest sich nämlich sowohl inhaltlich, als auch stilistisch unfassbar fesselnd. Anfangs nur von Rache getrieben entwickelt sich die Hauptprotagonistin Nemesis zu einer faszinierenden und vielschichtigen Figur weiter. Auch die Entwicklung von Mercy ist gelungen. Einzig ihre gemeinsame "Liebesgeschichte" bewegt sich auf den fürs Genre üblichen Bahnen und sticht nur gelegentlich mit besonders spicy Szenen heraus. Im Gegensatz dazu gefiel mir das Worldbuilding aber grandios. Auch Norwegens einzigartige Naturkulisse wird voll ausgespielt und macht die Lektüre zu einem richtigen Erlebnis. Bei „Vengeance“ handelt es sich um einen ersten Band und so kam auch das offene Ende für mich nicht weiter überraschend. Der Einstieg in diese faszinierende Traumwelt ist der Autorin auf jeden Fall geglückt. Schon jetzt möchte ich am liebsten sofort weiterlesen und freue mich deshalb auf den nächsten Band welcher im Herbst 2024 erschienen soll.

Bewertung vom 09.04.2024
Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
Berg, Mathias

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee


ausgezeichnet

Frauenpower, historisches Setting und ein mysteriöser neuer Fall

Beim „Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee“ von Mathias Berg handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, welche hoffentlich noch ganz lange weitergeht! Auch wenn man den eigentlichen Fall durchaus ohne Vorwissen verfolgen kann, empfiehlt es sich unbedingt zunächst Band 1 zu lesen. Denn neben der Aufklärung eines Mordes geht es wieder viel um das Privatleben der Kriminalistinnen. Erzählt wird zwar durchgehend aus Lucias Perspektive, aber auch die anderen Frauen stehen definitiv im Mittelpunkt der Handlung. Wer wie ich schon vom Reihenauftakt begeistert war, wird auch diesmal nicht enttäuscht werden. Das besondere der Reihe ist finde ich das toll recherchierte historische Setting, welches die 1970er Jahre lebendig werden lässt. Hierbei wird nichts schön gezeichnet sondern ein realistisches Bild, insbesondere des vorherrschenden Sexismus, von gelebter Homophobie und weiteren Diskriminierungen, geschaffen. Nicht alle Szenen sind leicht zu lesen, spannend ist dafür aber wirklich jede Seite. Und auch der angenehm flüssige Schreibstil lädt dazu ein den Krimi regelrecht zu inhalieren. So war „Acht Schüsse im Schnee“ für mich ein packendes, wie auch stimmiges Leseerlebnis. Da ich nichts zu kritisieren habe vergebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2024
Das große Hochbeet-Buch
Kampas, Doris

Das große Hochbeet-Buch


ausgezeichnet

Viele Jahre Freude mit dem eigenen Hochbeet

„Das große Hochbeet-Buch“ von Doris Kampas hat auf jeden Fall das Zeug zum soliden Standardwerk welches das gesamte Wissen rund ums Hochbeet vereint. Vom Aufbau, über die Befüllung, Instandhaltung und jahrelange Bepflanzung, das Buch bietet wirklich umfassendes rundum sorglos Wissen und eignet sich damit für Neulinge und geübtere Gärtner:innen. Wer bereits andere Bücher der Autorin besitzt wird gerade in Bezug auf die Grundsätze des Biogärtnerns Überschneidungen finden. Allerdings gibt es darüber hinaus mehr als 20 neue Beispiel- und Themenbeete. Angelegt sind die Pläne für ein Standarthochbeet (1 m x 2 m), es wird aber auch erklärt wie man die Pläne für andere Größen anpassen kann. Besonders gut gefällt mir der Fokus auf eine ganzjährige Bepflanzung. Auch hier gibt die Autorin sehr konkrete Hilfestellung und unterteilt ihre Pflanzpläne in Vor- Haupt- und Nachkulturen. Neben bekannten Gemüse- und Obstarten gibt es auch allerlei besonderes bzw. weniger Bekanntes zu entdecken. Insgesamt bieten die Beete aber immer eine gelungene Mischung und die Beschreibungen machen Lust aufs ausprobieren. In ihren Erklärungen greift die Autorin dabei immer mal auch etwas weiter aus und schreibt etwa was aus dem angebauten Gemüse in der Küche gezaubert werden kann und worin dessen Gesundheitswert liegt. Auf die ebenfalls beigefügten Rezepte, hätte ich persönlich in einem Gartenbuch verzichten können, Andere haben hieran aber vielleicht ihre Freude. Mehr abgeholt haben mich hingegen die zahlreichen Fotos welches den Text immer wieder anschaulich begleiten. Insgesamt bin ich von der durchdachten und stimmigen Umsetzung begeistert und werde den hilfreichen Ratgeber sicher noch oft zur Hand nehmen. Natürlich vergebe ich dafür gerne 5 Sterne und eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 05.04.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Mystisch und magisch – Jugendliche Fantasy zum wegträumen und wohlfühlen

„School of Myth & Magic - Der Kuss der Nixe“ von Jennifer Alice Jager ist der erste Band einer herrlich spannenden und mitreißenden Fantasy-Reihe. Der Schreibstil ist einladend und zog mich von den ersten Seiten an mitten in die Geschichte. Diese entfaltet sich schnell und das Nixenthema wird erfrischend vielfältig behandelt. Gemeinsam mit Devin tauchen wir in eine vielfältige magische Welt ein und lernen diese schnell näher kennen. Ab ihrem Eintritt in die Schule versprühte das Buch dann leichte Harry-Potter-Vibes was mich etwas nostalgisch machte und mir total gut gefiel. Keine Sorge, handlungstechnisch gibt es keine Überschneidungen, aber die Gesetzmäßigkeiten einer magischen Schule sorgen einfach für dezente Parallelen. Norwegen bietet insgesamt ein einmaliges Setting und der Fokus auf Wasserwesen ist auch dadurch durchweg gelungen. Aber auch andere magische Wesen wie Drachen, Vampire und viele Weitere erhalten ihren Raum. Auch dadurch ist die Handlung bunt und abwechslungsreich. Gerade aufs Finale zu, steigert sich dann auch die Spannung nochmal ordentlich. Einzig das doch sehr fiese Cliffhänger-Ende lies mich etwas unbefriedigt zurück und ist nichts für Menschen die keine offenen Enden mögen. Die Neugier auf Band 2 hat die Autorin bei mir aber so definitiv geweckt! Wer also Lust hat auf eine stimmige Jugendfantasy, inklusive erster Liebe und Kampf gegen das Böse, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Für mich war es ein rundum gelungenes Leseerlebnis, für welches ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung vergebe!

Bewertung vom 02.04.2024
Die Vermesserin der Worte
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


ausgezeichnet

Zauberhafte Geschichte über die Wunder des Alltags

In ihrem Roman „Die Vermesserin der Worte“ erzählt Autorin Katharina Seck eine ruhige aber überaus tiefgründige Geschichte. Die Hauptprotagonistin ist dabei keine Heldin im eigentlichen Sinne, aber diese wirkt gerade durch ihre Zweifel und Niederlagen umso authentischer. Die Handlung ist von Beginn bis zum Ende glaubhaft und hat doch einen besonderen Zauber inne. Darin finden sich alltägliche aber aber schwerwiegende Themen, welche durch unterschiedliche Figuren Teil der Handlung werden. In unterschiedlicher Form beschäftigt sich der Roman außerdem mit der Angst Vergessen zu werden. Mich persönlich hat dieses feinfühlige Buch auf jeden Fall abgeholt und stellenweise sehr berührt. Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig und passt einfach zum Setting. Die Geschichte ist nicht nur für Büchermenschen unglaublich schön, sondern für alle die Lust auf einen tiefgründigen Roman haben. Denn mit einer pointierten Spannung und ganz viel Gefühl fesselt das Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe vergebe ich gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.03.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


sehr gut

Abgedrehter Roman, aber doch am Nerv der Zeit

Das Leseerlebnis mit „Der Wald“ von Eleanor Catton ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Die Geschichte ist wirklich dermaßen abgedreht und skurril, so dass sie gerade dadurch fesselt. An sich sind die Themen zeitgemäß und der Autorin ist eine spannende Auseinandersetzung damit gelungen. Zudem überrascht sie ihre Leser:innen durch so manche verrückte Wendung. Der Schreibstil ist allerdings schon etwas speziell und liest sich stellenweise etwas sperrig. Als ich aber erst mal ins Buch gefunden hatte, stellte sich doch ein schöner Lesefluss ein. Auch stilistisch macht es einem die Autorin nicht einfach. Denn der dicke Wälzer ist nur in drei Teile unterteilt, Kapitel sucht man vergebens. Innerhalb dieses doch verschachtelten Textes wechseln die Perspektiven und Handlungsorte immer wieder. Etwas Konzentration erfordert das Lesen dadurch schon. Auch Thematisch bietet das Buch keine leichte Kost und provoziert stellenweise durch die Thesen seiner Figuren. Diese sind oft eigensinnig, aber dennoch stimmig gezeichnet. Trotz teils außergewöhnlicher Beweggründe, kommen die Charaktere erstaunlicherweise authentisch rüber. Das Ende schießt dann aber letztlich den Vogel ab und ist für meinen Geschmack doch zu extrem. Insgesamt vergebe ich für die herausfordernde und gedanklich anregende Lektüre 3 ½ Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.