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Bewertung von Lilli33 am 10.04.2025
Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7
Ribeiro, Gil

Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7


sehr gut

Spannend, wenn auch etwas wirr

Inhalt:
Der Zöllner André Bento wird ermordet, seine Enkelin Maria entführt. Das Team der Faroer Kripo arbeitet unter Hochdruck.

Endlich geben sich Leander Lost und Soraia Rosado das Ja-Wort. Die beiden könnten nicht glücklicher sein. Doch dann wird ihr Glück durch den aktuellen Fall getrübt, denn es gibt einen Anschlag …

Meine Meinung:
Gleich zu Anfang gibt es ein Personenverzeichnis und das ist auch gut so. Denn es mischen wirklich viele hier mit, und das zum Teil unter verschiedenen Namen. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Wer wer ist und wer welche Funktion in diesem Katz- und Maus-Spiel hat, erfährt man aber trotzdem erst am Schluss, und dann fügen sich auch plötzlich die Teile, die vorher quer zu liegen scheinen, passend ins Gesamtbild ein.

Als etwas verwirrend empfand ich die vielen Zeitsprünge und Perspektivwechsel. Hier musste ich höllisch aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren.

Die Idee, russische und amerikanische Geheimdienste an der Algarve agieren zu lassen, ist mal was anderes in dieser Krimi-Reihe, die vor allem durch den Lokalkolorit und den Protagonisten Leander Lost besticht, dessen logische Schlussfolgerungen, die er als Asperger-Autist zieht, zuweilen verblüffen. Viele seiner Sätze bzw. Dialoge mit ihm lassen einen aber auch schmunzeln.

Dies ist bereits der 7. Band der Reihe. Da der Kriminalfall abgeschlossen ist, kann das Buch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Schöner ist es natürlich, wenn man die persönlichen Entwicklungen des Polizisten-Teams von Anfang an miterlebt.

Die Reihe:
1. Lost in Fuseta
2. Spur der Schatten
3. Weiße Fracht
4. Schwarzer August
5. Einsame Entscheidung
6. Dunkle Verbindungen
7. Lautlose Feinde
Lilli33

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 07.04.2025
Das Wochenende
Richell, Hannah

Das Wochenende


ausgezeichnet

Max und Annie laden ihre Studienfreunde nebst Partnern und Kindern zur Einweihung ihres demnächst öffnenden Campingplatzes ein. Bereits am ersten Abend eskaliert die Situation, als es zu einem unschönen Streit am Lagerfeuer kommt. Am nächsten Tag ziehen die Kinder alleine los, obwohl ein Sturm vorhergesagt wurde. Eines von ihnen kehrt nicht zurück, was nicht gerade zur Entspannung der mittlerweile erneut aufgekommenen Streitigkeiten führt. Alte Wunden brechen auf, Geheimnisse kommen ans Licht und währenddessen spielt jemand ein böses Spiel.

Holla, die Waldfee, war das ein wilder Ritt, und damit meine ich nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch das Katz- und Maus-Spiel, das sich die Autorin mit mir erlaubt hat. Bröckchenweise fütterte sie mich mit kleinen Informationshäppchen, führte mich in die Irre, präsentierte Verdächtige, die sie kurz danach entlastete, lockte mich wiederholt in eine falsche Richtung und bis zuletzt überraschte sie mit ihrem Einfallsreichtum. Ich dachte mehrfach, dass ich nun den Durchblick hätte, war einige Male sicher, die Person identifiziert zu haben, die der Täter war, so gut passten die einzelnen Teile zusammen. Leider nur bei oberflächlicher Betrachtung, denn nie wäre ich darauf gekommen, was an diesem Wochenende tatsächlich geschah. Die permanent wechselnde Perspektive tat ihr übriges. Dies war großartig, spannend und voller unerwarteter Wendungen, genauso wie ich es mag. Große Leseempfehlung gibt es dafür von mir.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 26.03.2025
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


gut

Während die Studenten im Jahre 1968 protestieren und es überall in Paris Unruhen gibt, findet Hervé die brutal zugerichtete und zur Schau gestellte Leiche einer Freundin. Er holt seinen Halbbruder Mersch hinzu, der bei der Mordkommission arbeitet. Zusammen mit ihm und einer Freundin der ermordeten jungen Frau machen sich die drei auf die Suche nach dem Mörder, die sie bis nach Indien und darüber hinaus führt.

Riesig war meine Vorfreude auf das Buch, seit ich vor geraumer Zeit das vorherige Werk des Autors mit dem Titel »Die marmornen Träume« gelesen habe. Leider wich diese ziemlich schnell einer Ernüchterung, denn nach den ersten hundert Seiten war klar: dies wird kein Vergnügen. Ellenlange Ausführungen zu Politik, Verweise auf diverse politische Gruppierungen und andere Bünde verschiedener Menschen. Die Beschreibung der Örtlichkeiten, der französischen Straßen, Plätze und Parks, fand ich ebenfalls überflüssig, hatten diese letztendlich nichts mit dem Hauptthema zu tun. Meine Hoffnung bestand lange Zeit darin, dass es mit dem Mord dann endlich losgeht und thematisch ein wenig in eine andere Richtung geht, aber leider zerschlug sich diese bald, denn nun kam zusätzlich die religiöse Komponente hinzu, die der Autor genüsslich auf die Spitze trieb.

Insgesamt bleibe ich enttäuscht zurück, der Thriller schaffte es einfach nicht, mein Interesse zu wecken, geschweige denn, mich zu fesseln. Es gab zwar einige spannende Momente, aber dies war mir gemessen an der Seitenzahl einfach zu wenig. Dennoch würde ich es erneut versuchen, denn ich weiß, dass der Autor es auch anders kann.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Lesehexe aus Köln
am 22.03.2025
Ein Herz für Monster - Tumult im Tal der Trolle
Büchel, Simak

Ein Herz für Monster - Tumult im Tal der Trolle


ausgezeichnet

Mir hat das Buch “Tumult im Tal der Trolle” von Anfang an Spaß gemacht. Direkt beim Aufschlagen des Buches haben mich auf dem Vorsatzblatt zwei Minimonster begrüßt. Zwischendrin dunkel gestaltete Seiten, viele monochrome Illustrationen und wenn die Trolle sprechen, tun sie dies in Großbuchstaben, sind einige der Kleinigkeiten, die für mich eine schöne Ausstattung des Buches ausmachen.
Ein Frauenteam, Mutter und Tochter, sind Monsterjägerinnen, die statt Monster zu jagen, jedoch den Fall des verschwundenen Trollmädchens Beryll und des gestohlenen Herzkristalls lösen müssen. Nicht zu lange Sätze lassen das Buch gut vorlesen. Es ist immer so spannend, dass die kleinen Leser aufmerksam bleiben. Ein schönes Buch.
Lesehexe aus Köln

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Andrea aus Darmstadt
am 22.03.2025
Die Schatten meines Lebens
de Jonge, Claudia

Die Schatten meines Lebens


schlecht

Erschreckend, wie man so etwas veröffentlichen kann. Die Tochter ist ohne Sex gezeugt worden, es wird vermutet, von Gott geschenkt. Also letztlich sich gleichgestellt mit Maria und Josef. Ich habe da andere Gedanken dazu, vor allem, weil die Eltern zum Zeitpunkt der Zeugung wohl getrennt waren. Auf gar keinen Fall lohnt es sich, dafür Geld auszugeben.
Andrea aus Darmstadt

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 16.03.2025
Handbuch IT-System- und Plattformmanagement

Handbuch IT-System- und Plattformmanagement


ausgezeichnet

IT-Systeme sind vielfältig und komplex - nicht zuletzt durch immer neue Technologien wie Cloud Computing und die Integration mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets in die bestehende Unternehmens-IT. Umso wichtiger ist es, das Thema ganzheitlich, effizient und strategisch anzugehen.

In seinem Handbuch zeigt Ernst Tiemeyer zusammen mit 12 Experten aus Praxis und Wissenschaft, wie erfolgreiches IT-System- und Plattformmanagement aussieht. Zielgruppen des Buches sind vor allem IT-Systemverantwortliche und -manager, interne und externe Berater sowie Informatikstudenten.
In 20 eigenständigen Kapiteln beleuchten die Autoren alle relevanten Themen rund um das IT-Systemmanagement. Dem Grundlagenkapitel, in dem zunächst alle Handlungsfelder skizziert werden, folgt eine detaillierte Darstellung: Wie erfolgt eine strategische Planung, eine Auswahl und der Betrieb von IT-Systemen und -Plattformen und welche Herausforderungen sind dabei zu meistern? Wie dokumentiert man eine IT-Landschaft? Wie werden IT-Systeme kostengünstig geplant und weiterentwickelt? Welche bewährten Methoden gibt es bereits? Wie sieht der Support bzgl. Organisation und Prozess aus? Wie wählt man die richtigen Anwendungen aus und verwaltet Lizenzen? Was ist bei der IT-Infrastruktur zu beachten (Desktop, Server, Storagesysteme)? Welche Handlungsfelder sind bei Netzwerken zu berücksichtigen? Wie muss ein erfolgreiches Risikomanagement aussehen und wie können Datenschutz- und Datensicherheitsaspekte gewährleistet werden? Ist eine IT-Notfallplanung erforderlich? Wie muss das Qualitätsmanagement aussehen und welche Standards gibt es?

Für die 3. überarbeitete und erweiterte Auflage wurden einige Themen neu aufgenommen bzw. ergänzt, wie z.B. Technologie- und Innovationsmanagement, Management der Cloud-Integration oder Sicherheitsmanagement von IT-Systemen. Dadurch ist das Buch um 100 Seiten auf 800 Seiten angewachsen. Erfreulicherweise ermöglicht das kostenlose E-Book (Download-Code im Buch) die Lektüre am PC, ohne das über 1,6 kg schwere Buch mitschleppen zu müssen.

In verständlicher, sachlicher Sprache und mit vielen Tabellen, Grafiken und Infoboxen gelingt es den Autoren, die trockene und teilweise komplizierte Materie systematisch zu vermitteln. Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung und weiterführenden Literaturempfehlungen (die aus meiner Sicht etwas umfangreicher hätten ausfallen können). Zusammen mit dem ausführlichen Stichwortverzeichnis kann man so gezielt nach Themen suchen, die einen interessieren. Gewünscht hätte ich mir noch Checklisten, Musterdokumente und Beispiele, die für das Verständnis und die praktische Umsetzung sicherlich hilfreich wären. Auch ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen und Abkürzungen wäre eine sinnvolle Erweiterung für die nächste Auflage.

Die besonderen Stärken des Buches liegen in der umfassenden, verständlichen und praxisnahen Darstellung des Themas. Alle Kapitel sind in sich abgeschlossen, und obwohl verschiedene Autoren mitgewirkt haben, wirkt das Buch – dank des Herausgebers Ernst Tiemeyer – insgesamt homogen und die Kapitel fügen sich zu einem einheitlichen Bild zusammen. Auch wer sich gezielt mit einem bestimmten Thema beschäftigen will, erhält mit den Fachbeiträgen jeweils eine abgeschlossene Darstellung.
VolkerM

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 12.03.2025
Das NEINhorn Mitmachbuch
Kling, Marc-Uwe;Tielmann, Christian

Das NEINhorn Mitmachbuch


ausgezeichnet

Keine Chance für SchLANGEWEILE! Ein witziges Mitmachbuch voller Ideen und mit tollen Extras.


Inhalt:

Das NEINhorn hat einen ganz eigenen Kopf, macht nur selten das, was es soll, und viel lieber das, was es will.

Es liebt das Klitzeln und Krakeln ... sogar über den Rand!

Drohender SchLANGEWEILE wird keine Chance lassen.

Das Buch vereint:

- Ausmalbilder

- freies Malen bzw. Weitermalen

- Zahlenverbinden

- Fehlersuche

- Labyrinth

- Sudoku

- Backrezept

Mit heraustrennbarem Spielplan und Spielfiguren, einem Türschild zum Basteln sowie mit großem NEINhorn-Poster.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Meine Meinung:

Wer die Abenteuer des NEINhorns kennt und liebt, kommt an diesem Mitmachbuch kaum vorbei.

Man kann nach Herzenslust Kritzeln und Klecksen. Von Rätselseiten über Bastelideen bis hin zum Selbstporträt können sich Kinder kreativ austoben.

Wichtiger Hinweis direkt zu Beginn: "Ganz wie du willst! Es ist schließlich dein Buch."
(vgl. S. 2)

Die Papier- und Druckqualität ist sehr gut. Ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gewöhnliche Mitmachbücher kann jeder. Bei Marc-Uwe Kling allerdings muss man sich immer auf etwas Ungewöhnliches gefasst machen.

- Kurios, aber sehr unterhaltsam: Finde die Nicht-Fehler. In zwei auf den ersten Blick vollkommen verschiedenen Bildern sind sieben Dinge gleich. Fehlersuche mal anders.

- Statt wunderschöner Bilder, die in Regenbogenfarben ausgemalt werden können (keine Sorge, auch die sind im Buch enthalten), darf ein Krickelkrackel-Schlammbad in den scheußlichsten Matschfarben gezeichnet werden.

SchLANGEWEILE sollte nicht aufkommen.

Wenn man keine Lust mehr auf einsames Rätseln oder Malen hat, bietet ein heraustrennbares Spielfeld die Möglichkeit gemeinsam "Das große Wegrennen nach Nirgens" zu spielen. Herausschubsen ist übrigens ausdrücklich erlaubt ... man muss aber dabei "Tschuldi" sagen ;-) Die passenden Spielfiguren und Münzen werden ausgeschnitten und zusammengeklebt.

Auch kleine Hände kommen hier gut zurecht.

5 von 5 Schlammbäder: Die herrlich schrägen Geschichten des NEINhorns bekommen mit diesem Mitmachbuch eine gelungene Ergänzung.


Bonus:

Auf dasNEINhorn.de gibt es noch weitere Ideen, Anleitungen, Ausmalbilder usw. zum Download.


Fazit:

Ein mit viel Liebe gestaltetes, abwechslungsreiches Mitmachbuch für Jung und Alt und perfekt gegen SchLANGEWEILE!


...

Rezensiertes Buch: "Das NEINhorn Mitmachbuch" aus dem Jahr 2025
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 06.03.2025
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


gut

Die Schuld, die Liebe und der Zorn

Bei der Beerdigung des Vaters schaut die jüngste der drei Schwestern zurück und erinnert sich an das Leben, als die Mutter noch lebte, die lange vor dem Vater gestorben ist. Sie schaut zurück auf ihre Kindheit, aber auch die der Mutter, seziert deren hintereinander erfolgten Hochzeiten mit ihren drei besten Freunden, die auch untereinander befreundet waren. Aus jeder Beziehung ging eine Tochter hervor, die Schwestern verbindet die Mutter und die Väter, ansonsten aber fast nichts. Oder vielleicht doch?

Caroline Peters ist eine bekannte deutsche Schauspielerin, die auch Ensemblemitglied an verschiedenen deutschsprachigen Theatern war. Ihr vorliegender Debütroman ist inspiriert von ihrer eigenen Geschichte, aber nicht autobiografisch geprägt. Es geht ums Erinnern, das Erwachsenwerden, die Erziehung der Kinder, aber in erster Linie um die Frage, wer die Mutter denn nun als Person wirklich gewesen ist. Die Ich-Erzählerin springt zwischen den Zeiten, erklärt, formuliert, beschwichtigt, führt aus und zeichnet ein Bild von Hanna, die selbst ein Produkt ihrer Kindheit und Jugend war. Ob sie es geschafft hat, ein authentisches Bild zu zeichnen, steht auf einem anderen Blatt.

Nach einem großartigen Start flachte die Erzählung in der Mitte ab, um dann Tempo aufzunehmen und meine Aufmerksamkeit erneut auf sich zu ziehen. Insgesamt eine unterhaltsame Mutter-Tochter-Geschichte, die ich mir in manchen Bereichen etwas ausführlicher gewünscht hätte. Dies hat Potenzial und ich freue mich auf weitere Werke der Autorin.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 05.03.2025
Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


ausgezeichnet

Klassischer Kriminalroman mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und einer raffinierten Art zu Erzählen.


Inhalt:

Anlässlich des 50. Australischen Kriminalautoren-Festivals steigen sieben Krimiautoren in einen Zug.

Doch nicht alle werden diesen lebend wieder verlassen.

Ernest Cunningham ist Teil der geladenen Autoren und bereits vor Abfahrt gestresst.
Zwar ist er - da sein erstes Buch zu einem Bestseller wurde - inzwischen sehr gefragt, doch mangelt es gerade an Ideen für eine ebenbürtige Fortsetzung.

An Bord des berühmten Langstreckenzuges, der tagelang durch das australische Outback unterwegs sein wird, und in Gesellschaft von Gleichgesinnten, erhofft er sich, neue Inspiration zu finden.

Als einer der Fahrgäste stirbt, wittert Cunningham einen neuen Mordfall, obwohl alle anderen zunächst von einem natürlichen Tod ausgehen. Allerdings bleibt eine Leiche selten allein und plötzlich sind mehr Verdächtige im Spiel, als es Cunningham recht ist.

Kein Wunder, wo sie doch alle ihr Geld damit verdienen, perfekte Verbrechen zu planen ...


Mein Eindruck:

Obwohl es der zweite Fall für Ernest Cunningham ist, findet man sich mühelos zurecht. Ein paar Verweise auf den ersten Band wecken die Neugier - was der Autor unverblümt als gewollt zugibt.

Der Krimi ist eigenständig, spannend geschrieben und zugleich eine Hommage an die Königin der Kriminalliteratur, Agatha Christie sowie allgemein an klassische Detektivgeschichten.

Bereits beim Titel kommen Assoziationen zum "Mord im Orientexpress" auf, obwohl die Handlung in einem - mir bis dahin unbekannten - anderen Langstreckenzug stattfindet.

Der Ghan (auch: Afghan Express) ist ein touristischer Personenzug, der von der Nord- zur Südküste Australiens fährt von Darwin über Alice Springs bis Adelaide.

Dementsprechend ist für atmosphärische Kulissen und beeindruckende Beschreibungen der Natur gesorgt.

Was bereits nach wenigen Zeilen auffällt, ist die Offenheit des Erzählers:

"Ich bin, wie Sie vielleicht bemerkt haben, etwas gesprächiger als der Standard-Detektiv, den Sie aus dieser Art von Büchern kennen. Eben weil ich nichts vor Ihnen verbergen werde. Fair Play, wie gesagt.
Ich verspreche Ihnen also eine Rarität des modernen Kriminalromans: einen zuverlässigen Erzähler. Sie können jederzeit darauf vertrauen, dass ich die Wahrheit sage. Keine Tricksereien."
(vgl. S. 17)

Ein cleverer Schachzug. Lesende erhalten während der gesamten Ermittlung tatsächlich die Möglichkeit, gleichauf mit Ernest Cunningham zu ermitteln. Sie werden geradezu ermutigt, eigene Schlüsse zu ziehen und von allein auf die Lösung der Rätsel zu kommen.

Zugleich bietet diese Art der Erzählung den Vorteil, ein wenig hinter die Kulissen und die Entstehung eines Kriminalromans zu blicken.
Cunningham zieht mit viel Humor über Kniffe seines Genres her und nimmt auch sich selbst nicht allzu ernst.

Der Fall erinnert oberflächlich an "Mord im Orientexpress", entwickelt sich jedoch so ganz anders und punktet neben vielfältigen Charakteren mit raffinierten Wendungen.

5 von 5 Züge und eine Leseempfehlung an alle Krimifans, die klassische Detektivgeschichten lieben und offen sind für ein wenig Neues.

Benjamin Stevenson ist es gelungen:
"Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" steht nun auf meiner Leseliste.


Fazit:

Spannung, falsche Fährten, unzählige Verdächtige ... Dieser raffinierte Kriminalfall hat alles, was man von einem klassischen Detektivroman erwartet. Und doch sorgt er auf eigene Art für frischen Wind.

Eine außergewöhnliche Erzählweise sorgt für unterhaltsames Lesevergnügen!


...

Rezensiertes Buch: "Die mörderischen Cunninghams - Jeder im Zug ist verdächtig" aus dem Jahr 2025
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von SarahWants2Read am 01.03.2025
Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2 (eBook, ePUB)
Cherry, Brittainy

Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Worum geht es?: Avery Kingsleys großer Traum geht in Erfüllung, als sie das Angebot bekommt. In der nächsten Saison das Baseball-Team der Highschool als Head-Coach zu trainieren. Doch plötzlich ist Baseball-Star Nathan Pierce zurück in Honey Creek - und mit ihm sorgsam verstaute Erinnerungen an Averys erste große Liebe. Nathan soll sich mit ihr die Leitung des Teams teilen, dabei möchte Avery nichts lieber, als sich von ihm fernzuhalten und ihr Herz zu beschützen. Denn sie spürt bei jeder Begegnung, dass das Spiel zwischen ihnen auch für Nathan noch nicht vorbei ist...

Das Cover: Das Buchcover ist ein Blickfang und passt perfekt zu den anderen Büchern der Reihe. Ich liebe es.

Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Avery und Nathan erzählt. Was mir auch in diesem Buch gefällt, ist, dass auch hier wieder Avery und Nathan die vierte Wand durchbrechen. Es peppt den Schreibstil auf. Die Kapitel haben mit etwas mehr als 20 Seiten die perfekte Länge. Ich fand es toll, dass, obwohl Avery und Nathan bereits eine Beziehung hatten, ich dennoch als Leser perfekt der Handlung folgen konnte. Brittainy C. Cherry hat die perfekte Mischung zwischen einigen Rückblenden und der Gegenwart geschaffen. Mir hat allerdings die Leichtigkeit in dieser Geschichte etwas gefehlt. Avery hat Depressionen, und so ist im gesamten Buch immer diese traurige Grundstimmung. Ich mag es lieber, wenn auch zwischendurch ein paar andere Facetten in einem Buch gezeigt werden. Das Ende war zuckersüß und hat perfekt zu dem doch melancholischen Buch gepasst.

Die Hauptfiguren: Avery ist die älteste der Kingsley-Schwestern. Sie ist kurz davor zu heiraten, als ihr Ex-Freund Nathan wieder in die Stadt zurückkommt. Nachdem Nathan aufgrund seiner Karriere seine Beziehung mit Avery beendet hat, will sie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Sie beleidigt ihn bei jeder Gelegenheit und scheut auch nicht davor, ihm eindeutig ihre Abneigung zu zeigen. Als Nathan dann ihr Co-Trainer wird, ist sie dermaßen wütend. Sie hat jedoch keine Wahl, als nachzugeben und ihn als Co-Trainer zu akzeptieren. Beide nähern sich wieder an und freunden sich wieder an. Avery entwickelt wieder Gefühle für Nathan, doch kann sie ihm eine zweite Chance geben? Avery habe ich als sehr starke Frau wahrgenommen, die jedem nur hilft, wo es nur geht. Sie kann allerdings sehr schlecht loslassen und nimmt Hilfe nur ungern an. Avery leidet im Stillen immer noch an dem Tod ihrer Mutter, auch wenn sie es nicht so wirklich zugeben möchte.

Nathan ist die Jugendliebe von Avery. Nach langer Zeit kehrt er wieder in seine Heimatstadt zurück. Er bereut zutiefst, dass er damals die Beziehung zu Avery beendet hat. Nachdem er Avery wiedersieht, hat er sofort wieder Gefühle für sie. Er möchte wieder eine Beziehung zu ihr aufbauen, merkt allerdings schnell, dass Avery für diesen Schritt noch nicht so weit ist. Nathan ist einfach nur toll. Er kümmert sich rührend um seine Nichte und dann ist da noch sein herzlicher Umgang mit seiner Familie. Nathan ist einfach nur der perfekte Book-Boyfriend.

Endfazit: "Was wir verloren glaubten" ist die perfekte Fortsetzung. Der erste Band war gut, aber dieser hat mir um einiges besser gefallen. Die Themen werden hier deutlich besser verarbeitet und auch Avery und Nathan konnten mich gleichermaßen als Protagonisten begeistern. Mir persönlich hat die Leichtigkeit in diesem Buch allerdings gefehlt. Insbesondere bei Avery hätte ich mir mehr Facetten gewünscht. Sie ist das gesamte Buch traurig und es gibt kaum Abwechslung. Dennoch ist es wieder ein tolles Buch von Brittainy C. Cherry, das ich wärmstens weiterempfehlen kann.

Das Buch erhält von mir fast perfekte 4,5 von 5 Sternen.
SarahWants2Read

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.