Autor im Porträt
Claus-Ulrich Bielefeld; Petra Hartlieb
zur AutorenweltToptitel von Claus-Ulrich Bielefeld; Petra Hartlieb
Freunderlwirtschaft
Broschiertes Buch
Es ist Kommissarin Alma Oberkoflers erste Woche in Wien, und schon hat sie einen toten Politiker am Hals. Max Langwieser: jung, konservativ, aufstrebend, Minister und bester Freund des Kanzlers, hat sich den Schädel an seinem Designerglastisch aufgeschlagen. Der Fall sorgt für einiges Aufsehen und bereitet Alma Kopfschmerzen. Denn von der einzigen potenziellen Zeugin, seiner Verlobten Jessica, fehlt jede Spur. Die sitzt derweil in ihrem roten MINI-Cabriolet und weiß nur eins: Sie muss weg, weg, weg. Wie ihr Leben innerhalb weniger Tage derart dramatisch den Bach runtergehen konnte, weiß sie dagegen nicht. Warum sie in ihrer Panik Max' Laptop eingesteckt hat, könnte sie im Nachhinein auch nicht mehr so genau sagen. Zum Glück hat sie oft genug Tatort geschaut, um zu wissen, wie man eine Zeit lang untertaucht. Vielleicht kommt sie ja doch noch lebend aus der Nummer raus.Unbestechlich gut: Petra Hartlieb blickt tief in die politische Seele Österreichs.…mehr
18,00 €
Zuhause in unserer Buchhandlung
Gebundenes Buch
Ein zauberhaftes Kinderbuch über das Leben mit Büchern in einer wundervollen Buchhandlung.
Ein Zuhause zwischen Büchern - für alle, die das Lesen lieben!
Tonis Eltern haben eine Buchhandlung und das bedeutet, dass Toni all die Bücher gehören, die dort stehen! Naja, fast. Aber niemand kann so gut heimlich Bücher lesen und unbemerkt zurückstellen wie Toni. Die Buchhandlung ist ein perfekter Ort für Abenteuer, das wissen auch Tonis Freundinnen und Freunde. Denn in den deckenhohen Regalen warten jede Menge Einhörner, Drachen und Zauberlehrlinge auf sie. Und wer möchte nicht bei einer Übernachtungsparty in einer Buchhandlung dabei sein?
Das erste Kinderbuch der Autorin des Spiegel-Bestsellers "Meine wundervolle Buchhandlung"
Mit zahlenreichen farbenfrohen Illustrationen von Nini Alaska
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Ein Zuhause zwischen Büchern - für alle, die das Lesen lieben!
Tonis Eltern haben eine Buchhandlung und das bedeutet, dass Toni all die Bücher gehören, die dort stehen! Naja, fast. Aber niemand kann so gut heimlich Bücher lesen und unbemerkt zurückstellen wie Toni. Die Buchhandlung ist ein perfekter Ort für Abenteuer, das wissen auch Tonis Freundinnen und Freunde. Denn in den deckenhohen Regalen warten jede Menge Einhörner, Drachen und Zauberlehrlinge auf sie. Und wer möchte nicht bei einer Übernachtungsparty in einer Buchhandlung dabei sein?
Das erste Kinderbuch der Autorin des Spiegel-Bestsellers "Meine wundervolle Buchhandlung"
Mit zahlenreichen farbenfrohen Illustrationen von Nini Alaska
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12,00 €
Claus-Ulrich Bielefeld; Petra Hartlieb
Hartlieb, PetraPetra Hartlieb wurde 1967 in München geboren und ist in Oberösterreich aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und Geschichte und arbeitete danach als Pressefrau und Literaturkritikerin in Wien und Hamburg. Seit 2004 betreibt sie mit ihrem Mann eine Buchhandlung in Wien. Gemeinsam mit Claus-Ulrich Bielefeld ist sie das Autorenduo einer Krimireihe, die im Diogenes-Verlag erscheint. 2014 publizierte sie bei Dumont den Bestseller "Meine wundervolle Buchhandlung".Kundenbewertungen
Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung
Bewertung von Circlestonesbooks.blog am 27.12.2018
„Es ist auch gar nicht so schlimm, Buchhändlerin zu sein. Noch nicht mal im Dezember. Eigentlich hab ich alles richtig gemacht.“ (Zitat Seite 70)
Inhalt:
Seit vierzehn Jahren gibt es nun Harbliebs Buchhandlungen in Wien Währing und Wien Alsergrund. Dies sind auch vierzehn Mal Hochbetrieb in der gar nicht stillen Vorweihnachtszeit und vierzehn Mal erschöpftes, aber erleichtertes Aufatmen so gegen 13 Uhr am 24. Dezember. Da sammeln sich viele Geschichten, Gschichterln und Erlebnisse an und davon handelt dieses Buch.
Personen, Orte und alles Drumherum:
Hauptprotagonistin ist natürlich die Buchhandlung selbst, die in diesen Wochen aus allen Nähten platzt und dazu kommen alle Beteiligten, die sich beinahe rund um die Uhr bemühen, dass genau das nicht passiert, sondern dass alles funktioniert. Improvisation ist gefragt, vor allem aber die Liebe zu Büchern und genau darum geht in diesem Buch. Von fragmentarischen Kundenwünschen, die dennoch erkannt werden, von einem eingespielten Team und von Freundschaft, darüber erzählen die einzelnen Episoden.
Der Autorin geht es weniger um eine chronologische Handlung, sondern um die Erlebnisse und Erfahrungen in diesen Jahren, erzählt in einzelnen kurzen Episoden und mit viel Humor. Hier ist jemand, der noch immer den Traum lebt, realistisch, mit allen Höhen und Tiefen, und daher ist es auch keine überzuckerte Romantik, die den Leser hier erwartet.
Fazit:
„Ich mag keine Buchhändlerinnen, die ständig jammern“, schreibt die Autorin auf Seite 105, aber genau das findet in den ersten Kapiteln des Buches ziemlich intensiv statt. Dann jedoch gewinnen die Geschichten an Intensität, Humor und damit Leichtigkeit. Andererseits ist es gerade diese Offenheit und ehrliche Realität, die den Leser überzeugt. Hier wird der in unseren lesebegeisterten Köpfen verklärte Beruf der Buchhändlerin entzaubert, ohne jedoch den wirklichen Zauber, nämlich die Liebe zu Büchern und zu Buchhandlungen, zu verlieren.
Freunderlwirtschaft
Die Handlung beginnt im Jahr 1992 als die ältere Schwester der damals 12-Jährigen Alma Oberkofler verschwindet. Vier Jahre später beschließt sie, Polizistin zu werden, entgegen der Meinung der Eltern.
Im Hier und Jetzt ist sie Hauptkommissarin der Mordkommission in Wien. Sie hat gerade die Stelle angetreten, da bekommt sie auch den ersten Fall. Der Tourismus- und Landwirtschaftsminister Max Langwieser wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Seine Verlobte Jessica Pollauer, die spurlos mitsamt Max´Laptops verschwunden ist, wird schnell zur Hauptverdächtigen. Alma Oberkofler glaubt nicht an eine Beziehungstat, ermittelt weiter und findet viele Ungereimtheiten, die sich nicht nur in Max´ Umfeld bewegen.
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, auf den ersten Blick hätte ich es nicht sofort einem Krimi zugeordnet. Es ist kein Krimi, der blutig oder unheimlich ausfällt, vielmehr wird hier ein mir eher unbekannteres Thema erschlossen: die "Freunderlwirtschaft" in den höchsten Kreisen der Politik. Dass es nicht immer gerecht und konform in der Politik zugeht, ist wahrscheinlich jedem klar, aber was in diesem fiktiven Krimi alles ans Tageslicht kommt, lässt einen sprachlos zurück.
Alma Oberkofler steht im Zentrum der Ermittlungen: eine selbstbewusste junge Frau, die sich durchbeißt in einer männerdominierten Branche. Sie lässt nicht locker und möchte jeden Fall, auch aufgrund des Verschwindens ihrer Schwester damals, aufdecken. Sie lässt sich nicht abschrecken durch Stolpersteine, die ihr bei den Ermittlungen in den Weg gelegt werden. Gemeinsam mit ihrem Team fügt sie Stück für Stück die Wahrheit vom Tos Max Langwiesers zusammen.
Die Handlung ist in übersichtliche Kapitel unterteilt. Man erfährt als Außenstehender abwechselnd die Geschehnisse rund um Alma und der Verlobten Jessica. Ebenso wird in Rückblenden erzählt, wie Jessica und Max sich kennengelernt haben, auch der Grund für die Versetzung Almas von Linz nach Wien wird thematisiert.
Der Erzählstil ist immer gut zu verstehen, auch die Kapitellängen sind genau richtig. An manchen Stellen zieht sich die Geschichte für meinen Geschmack etwas in die Länge, als Leser bekommt man Hinweise auf die Tat nur langsam und spärlich präsentiert.
Petra Hartlieb ist mit "Freunderlwirtschaft" ein sehr guter und spannender Krimi gelungen. Gerade die Thematik der Politik mit ihren Vertuschungen und Betrügereien gibt dem Ganzen eine interessante Note. Ich empfehle den Buch allen, die einen spannenden und kurzweiligen Krimi suchen, der ein ganz anderes Setting hat als das, was man normalerweise liest.
Freunderlwirtschaft
Tod eines Politikers
Max Langwieser, der junge Minister für Tourismus und Landwirtschaft, liegt tot in seiner noblen Wohnung. Was ist passiert? Ist er unglücklich gegen seinen Glastisch gestürzt? War er alleine oder hat da einer nachgeholfen? Und warum ist Jessica, seine Verlobte, so plötzlich verschwunden?
„Wir haben einen bedenklichen Todesfall.“ Alma Oberkofler ist gerade vier Tage bei der Wiener Mordgruppe, als sie von „der Leiche im Achten“ Stock informiert werden. Alma fährt mit ihren neuen Kollegen Kolonja, der ihr gleich mal das Du anbietet, an den Ort des Geschehens. Ihr junger Kollege Babic, der ihr gegenüber etwas distanzierter auftritt, hat Bürodienst.
Zunächst gehen wir zurück ins Jahr 1992, da ist Alma zwölf und es drängt sie bald, nach einem schweren Schicksalsschlag, Polizistin zu werden. Auch Jahre später hält sie an ihrem Berufswunsch fest und auch wenn die Eltern dies nicht so gerne sehen, unterstützen sie ihre Tochter dann aber schon. Und nun ist sie in Wien in der Abteilung Leib und Leben angelangt, ihre Vorgängerin hat sie die letzten zwei Wochen eingewiesen. Die Ermittlung um den Tod des jungen, dynamischen Ministers führt sie mitten hinein in die politischen und wirtschaftlichen Ränkespiele. Sie steht einem Machtapparat gegenüber, der es ihr nicht gerade leicht macht, denn zu vieles soll oder darf nicht an die Öffentlichkeit.
Erzählt wird aus Almas und aus Jessicas Perspektive, die beiden Erzählstränge wechseln sich ab. Alma war mir sofort sympathisch, ihre unbestechliche, geradlinige Art gefällt mir sehr. Die Ermittlungsarbeit vermischt sich immer mal wieder mit halbprivaten Momenten, auch ist sie mit ihrem finnischen Freund mal ganz privat unterwegs.
Aus Jessica werde ich zunächst nicht so ganz schlau, ihr Part wirft viele Fragen auf und bleibt lange nebulös. Hat sie mit Langwiesers Tod zu tun? Ihre Flucht könnte schon darauf hindeuten – aber wovor hat sie Angst?
Der Kriminalroman im politischen Umfeld ist durchweg spannend erzählt mit Charakteren, denen man ihre Eigenheiten allesamt abnimmt. Sie sind nett und liebenswert, sind erfrischend normal oder durchtrieben, ja gefährlich. „Freunderlwirtschaft“ ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, das Buch gewährt einen tiefen Blick hinter die Kulissen von Politik und Wirtschaft, von Vetternwirtschaft und Korruption, versteckt hinter den weißen Westen so manch aalglatter Akteure. So manches sickert so oder so ähnlich durch, wir hören und lesen es im realen Leben immer mal wieder.
Freunderlwirtschaft
Alma Oberkofler hat ganz persönliche Gründe, warum sie zur Polizei gegangen ist. Jetzt beginnt ihre erste Woche als Kommissarin in Wien und gleich ist sie in einem höchst brisanten Fall verwickelt. Der bekannte Minister Max Langwieser ist tot. Seine Verlobte ist spurlos verschwunden, ebenso seine elektronischen Geräte und damit eben auch viel politischer Zündstoff. Max war auch ein enger Freund des Kanzlers und war auch in ein großes, touristisches Projekt verwickelt. Wurde er ermordet oder war es ein schrecklicher Unfall? Wer hat etwas gewusst und ist mit in den Fall verwickelt? Während den Ermittlungen stößt Alma auf eine Mauer des Schweigens, kommt hinter politische Geheimnisse und wird mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert und nicht nur ihre persönliche Beziehung wird sehr belastet, sondern auch ihre berufliche Karriere.
Peter Hartlieb ist ein genialer Krimi gelungen! Wortwitz, Hochspannung, geniale Dialoge und tolle Figuren und wer die Berlin-Wien Krimis gelesen hat, trifft hier eine alte Bekannte. Einfach klasse und mit viel politischem Zündstoff! Bitte noch mehr davon!
Freunderlwirtschaft
Ein spannender Krimi aus Österreich
Durch einen persönlichen Schicksalsschlag hat sich die Protagonistin Alma Oberkofler entschlossen Polizistin zu werden. Sie ist gerade einmal ein paar Tage bei der Wiener Polizei, da bekommt sie es mit einem brisanten Mordfall zu tun. Der junge, aktive Minister Max Langwieser wird tot aufgefunden.
Alma beginnt zu ermitteln und das Privatleben des Toten wirft eine ganze Menge Fragen auf. Der Fall ist weitaus komplexer als es zunächst aussieht.
Petra Hartlieb hat ihre Charaktere gut ausgearbeitet und berichtet im Wechsel aus der Sicht von Alma und Jessica. Jessica war die Freundin von Max Langwieser, ist aber nach seinem Tod abgetaucht.
Das Buch bietet einen Einblick in politische Interessen in denen es um Geld und Macht geht. Die Spannung wird durchgehend gehalten und ich habe das Buch gerne gelesen.
Freunderlwirtschaft
Ein starker, eindrucksvoller Krimi über die Fallstricke der Macht
Hauptkommissarin Alma Oberkofler muss sich in ihrer neuen Stelle erst zurechtfinden, als sich ein seltsamer Todesfall in gehobenen Kreisen ereignet. Wurde der junge Minister ermordet oder handelt es sich doch um einen Unglücksfall? Die vermutete letzte Zeugin entzieht sich durch Flucht und Almas Spürnase ist gefragt.
Der Titel und das wunderschöne Cover verraten es, dieser Krimi handelt von den Fallstricken der Macht und ihres Missbrauchs. Und Dank Petra Hartliebs ungemein ausdrucksstarkem und fesselndem Schreibstil ist man auch sofort gefangen in einer abwechslungsreichen und spannenden Story. Die Autorin versteht es, ihre Protagonisten so natürlich und echt darzustellen, dass sie aus dem Leben gegriffen scheinen; meine große Sympathie gehört sofort der unbestechlichen und aufrechten Alma Oberkofler, die beinahe gezwungen wird, zu sämtlichen möglichen Mitteln zu greifen.
Ich finde, Petra Hartlieb ist ein starker und eindrucksvoller Krimi gelungen, dessen Spannung sehr trickreich durchgängig erhalten bleibt und der zwar relativ unblutig ist, dafür aber mit interessanten Details überrascht, die einerseits Empörung schüren, andererseits auch zum Schmunzeln verleiten. Freunderlwirtschaft ist eine schlüssige und perfekt durchdachte Story, bei der man eine leise Ahnung bekommt, was so hinter den Kulissen der Politik abläuft und man vielleicht gar nicht genauer wissen möchte. Für mich eine wirklich erstklassige, fesselnde Lektüre, die auf eine Fortsetzung hoffen lässt!
Freunderlwirtschaft
Spannend
Petra Hartlieb ist eine deutschösterreichische Schriftstellerin.
Ihr Krimi Freunderlwirtschaft besticht schon mit dem hellblauen Cover mit der weissen Schrift und dem angerissenen Berg. Schlicht und schön.
Dieser Krimi spielt in Wien mit der Kommissarin Alma Oberkofler.
Der Politiker Max Langwieser wird tot aufgefunden. Seine Verlobte Jessica ist verschwunden.
Alma Ermittlungen werden gut umrissen.
Von Jessica erfährt man einiges über die Politiker. Jetzt hat sie Angst um ihr Leben. Deshalb flieht sie und macht sich verdächtig.
Jessicas und Almas Erlebnisse werden abwechselnd erzählt.
Dieser Krimi fängt langsam an, aber dann wird er immer spannender, so möchte ich ihn gerne weiter empfehlen.
Freunderlwirtschaft
Ohne übertrieben-dramatisches Blutvergießen kommt der Krimi „Freunderlwirtschaft“ von Petra Hartlieb aus. In kleinen Kapiteln mit gelungenen Überschriften, die wie Exzerpte des Inhalts wirken, begleitet man die beiden Hauptprotagonistinnen Alma und Jessica. Die eine ist Kriminalkommissarin, die andere die Verlobte des toten Ministers für Agrarwirtschaft und Tourismus. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alma ist unangepasst, aufmüpfig, arbeitswütig und neu in der Abteilung Leib und Leben, Jessica noch verfangen in Traditionen, alten Freundschaften und ihrer Jugend auf dem Land, sowie ihrem anspruchsvollen Job in der PR-Abteilung des Wirtschaftsministeriums.
Beide Frauenfiguren haben eins gemeinsam, nämlich das Sich-Behaupten-Müssen in einer Männerdomäne. Die eine arbeitet sich mit Pochen auf Gleichberechtigung, Anstand und Wahrheit ab, die andere mit der Akzeptanz ihrer ihr zugedachten Rolle als Verlobte eines hohen Politikers. Die Entwicklungen, die Alma und Jessica durchlaufen, fand ich realistisch ausgearbeitet trotz kleiner Überzeichnungen und besonders für einen Krimi.
Der Plot über Vetternwirtschaft in der Politik kommt mir wie aus dem Leben gegriffen vor ob der vielen Pressemeldungen über korrupte Politiker und Politikerinnen in unseren Tagen. Dabei scheint es im echten Leben wie in der Lektüre bei Aufdeckung politischer Verstrickungen selten zu sofortigem Machtentzug zu kommen, sondern eher eine Taktik von Hinhalten und Vertuschen gefahren zu werden.
„Freunderlwirtschaft“ ist dank des guten Schreibstils von Petra Hartlieb flüssig zu lesen, trotz des Themas im positiven Sinne nicht anstrengend oder anspruchsvoll, sondern unterhaltend und kurzweilig, auch wegen der besonderen Frauencharaktere.
Freunderlwirtschaft
Politische Abgründe
„Freunderlwirtschaft“ ist ein spannender und politischer Krimi der Autorin Petra Hartlieb.
Die Handlung startet 1992. Nachdem die Schwester der zwölfjährigen Alma tot im Wald aufgefunden wird und ihr niemand ihre Fragen beantworten kann, wächst in Alma der Wunsch Polizistin zu werden.
Der Politiker Max Langwieser wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Gleichzeit ist seine Freundin Jessica verschwunden. Damit hat Alma, die inzwischen Kommissarin und gerade erst in Wien angekommen ist, ihren ersten Fall. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Kolonja fährt sie zum Tatort.
War es ein Mord oder vielleicht doch ein Unfall ?
Die Ereignisse werden im Wechsel aus Almas und Jessicas Perspektive erzählt.
Während ich Almas Vorgehen nachvollziehen konnte und ihre Ermittlungsarbeiten interessant zu lesen sind, blieb mir Jessica suspekt. Sie wirkt ängstlich und macht sich durch ihre Flucht verdächtig.
Nach und nach gibt es immer mehr Einblicke in die Politik und wirtschaftliche Belange. Dabei kommen unglaubliche Dinge zu Tage, es tun sich menschliche Abgründe auf und der Spannungsbogen bleibt durchgehend hoch.
Mit Alma hat die Autorin eine sympathische Protagonistin erschaffen, deren Privatleben nicht außen vor bleibt, aber auch nicht zu viel Raum einnimmt.
Es geht um Macht, Intrigen, Korruption, Politik und Wirtschaft. Dabei werden Gegenwart und Vergangenheit gut miteinander verwoben.
Mich hat dieser unblutige Krimi durchgehend gefesselt und ich freue mich auf weitere Fälle mit Kommissarin Alma Oberkofler.
Freunderlwirtschaft
Bewertung von carola1475 am 13.08.2024
Vetternwirtschaft und Korruption als Basis des Erfolgs
Das schlichte und doch durch die Farbgebung auffallende Cover des Buchs passt sehr gut zum Thema. Es geht um junge, erfolgreiche, konservative österreichische Politiker, die eloquent und dynamisch auftreten und vordergründig stets zum Wohle des Landes handeln.
Der Tod von Landwirtschafts- und Tourismusminister Max Langwieser unter ungeklärten Umständen zieht Ermittlungen der Wiener Mordkommission nach sich unter der Leitung von Alma Oberkofler. Schon im Prolog lerne ich die Kommissarin kennen, sie hat sich nach einem traumatischen Erlebnis in der Kindheit entschlossen, Polizistin zu werden und hat die Stelle in Wien erst vor wenigen Tagen angetreten. Gern verfolge ich ihre Ermittlungen, die von Vorgesetzten und Politikern immer mehr erschwert werden und nur langsam zu Erkenntnissen führen. Alma ist sympathisch und engagiert und durch Rückblenden in ihre Vergangenheit vervollständigt sich mein Bild von der Protagonistin.
Eine zweite Erzählperspektive kommt durch Jessica hinzu, die Verlobte und Lebensgefährtin des toten Ministers. Sie ist aus Wien geflohen und es bleibt zunächst unklar, ob und was sie mit Max' Tod zu tun hat. Ihre gedanklichen Rückblenden erhellen immer mehr, was in den Tagen vor dem Ereignis passiert ist und auch die politische Entwicklung ihres Verlobten seit der Jugend.
Petra Hartliebs Schreibstil ist lebendig, bildhaft und zeichnet sich durch feinen Humor aus. Ihre Figurenzeichnung ist einfühlsam und glaubhaft und sorgt bei mir für Mitgefühl, ein Schmunzeln oder Wut, je nach dem. Auch die Entwicklung der Protagonistinnen überzeugt. Mit der Figur der nachbarschaftlichen Buchhändlerin scheint die Autorin sich selbst augenzwinkernd in die Geschichte geschrieben zu haben, das gefällt mir.
'Freunderlwirtschaft' ist ein ruhiger Krimi, dennoch spannend, da lange unklar bleibt, wie es zu Max' Tod kam und der Leser außerdem einen Einblick in die fiktiven, dennoch möglichen, politischen Gegebenheiten bekommt.
Die Autorin zeichnet eindringlich das Porträt moderner Politiker, die über ein weit gespanntes Netzwerk verfügen und die vor kaum etwas zurückschrecken, um sich Vorteile zu verschaffen, persönliche und auf parteipolitischer Ebene.
Trotz eventueller österreichischer Besonderheiten ist die dargestellte 'Freunderlwirtschaft' sicher nicht auf unser Nachbarland beschränkt, Vetternwirtschaft, Filz oder Klüngel gibt es überall.
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