Katharina Köller
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Wild wuchern (MP3-Download)
Roman Ungekürzte Lesung. 306 Min.
Sprecher: Köller, Katharina
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»Ein Roman wie eine Naturgewalt: stürmisch, fesselnd und dabei voller Zärtlichkeit.« Doris Knecht Marie rennt panisch einen Berg hinauf. Auf der Flucht vor einer Welt, in der vieles aus dem Lot geraten ist, sucht sie Schutz bei ihrer Cousine Johanna. Ausgerechnet bei Johanna, die seit Jahren wie eine Eremitin auf einer entlegenen Tiroler Alm lebt. Marie und Johanna, sie könnten nicht unterschiedlicher sein: die scharfzüngige Wienerin, Luxusgeschöpf aus einer Luxuswelt, zugleich verwöhnt und verachtet von Ehemann Peter – und das »wilde Tier im Körper von einem Menschen« (Marie übe...
»Ein Roman wie eine Naturgewalt: stürmisch, fesselnd und dabei voller Zärtlichkeit.« Doris Knecht Marie rennt panisch einen Berg hinauf. Auf der Flucht vor einer Welt, in der vieles aus dem Lot geraten ist, sucht sie Schutz bei ihrer Cousine Johanna. Ausgerechnet bei Johanna, die seit Jahren wie eine Eremitin auf einer entlegenen Tiroler Alm lebt. Marie und Johanna, sie könnten nicht unterschiedlicher sein: die scharfzüngige Wienerin, Luxusgeschöpf aus einer Luxuswelt, zugleich verwöhnt und verachtet von Ehemann Peter – und das »wilde Tier im Körper von einem Menschen« (Marie über Johanna), das beim Erwachsenwerden scheinbar die Sprache verloren und die Gesellschaft hinter sich gelassen hat. Für die beiden Frauen beginnt ein ungewöhnliches Kräftemessen, ein Ringen um ihr Selbstverständnis, aber auch um einen gemeinsamen Weg. In ihrem so poetischen wie politischen Roman, Märchen, Parabel und pulsierende Zivilisationskritik in einem, feiert Katharina Köller zwei Frauen und ihren eigensinnigen Aufbruch ins Leben. Ungekürzte Lesung mit Katharina Köller 5h 6min
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Katharina Köller wurde 1984 in Eisenstadt, Österreich geboren, hat Philosophie und Schauspiel studiert und ist seit 2011 freiberuflich als Autorin, Schauspielerin und Theatermacherin tätig. 2020 erschien ihr Debütroman »Was ich im Wasser sah«, der mit dem Phantastikpreis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet wurde. Katharina Köller lebt mit ihrer Familie in Wien und Innsbruck.
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Erscheinungstermin: 24. Februar 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844553185
- Artikelnr.: 72085935
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Melanie Mühl zeigt sich beeindruckt von der soghaften Kraft, mit der Katharina Köller die Geschichte zweier ungleicher Cousinen erzählt: Marie wohnt in der Stadt und hat sich mit ihrem Mann gestritten. Sie flieht auf die Alm, auf der nach glücklichen Kindheitserinnerungen nun ihre Cousine Johanna fast eremitenartig lebt. Die romantischen Dorfideale, die sich so eine Städterin normalerweise ausmalt, kommen gar nicht erst vor, lobt Mühl, Marie lernt die Einsamkeit und die körperliche Geschundenheit kennen. Dass die Annäherung der beiden Frauen unsentimental, voller Verletzungen und ganz echt erzählt wird, findet ebenfalls den Beifall der Kritikerin. Wie Unheimliches und Mysteriöses auch mit überwältigenden Naturschilderungen verknüpft wird, erinnert sie ein wenig an Marlen Haushofer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wild wuchern bedeutet im Falle dieses kraftvollen Romans auch, sich endlich in alle Richtungen ausstrecken zu dürfen.« Süddeutsche Zeitung, Christiane Lutz
Gebundenes Buch
Rückschau und Aufbruch
Auf knapp 200 Seiten hat die Autorin Katharina Köller im Roman „Wild wuchern“ eine kraftvolle und zugleich poetische Geschichte geschrieben. Sie handelt von den Cousinen Marie und Johanna, die in ihren Lebensentwürfen und ihren Einstellungen kaum …
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Rückschau und Aufbruch
Auf knapp 200 Seiten hat die Autorin Katharina Köller im Roman „Wild wuchern“ eine kraftvolle und zugleich poetische Geschichte geschrieben. Sie handelt von den Cousinen Marie und Johanna, die in ihren Lebensentwürfen und ihren Einstellungen kaum verschiedener sein könnten.
Marie, die Großstädterin, mit der Vorliebe für Italienurlaube und goldene Sneaker, die stets bemüht ist, den Zuschreibungen anderer zu entsprechen, und Johanna, die Eigenbrötlerin, die keiner großen Worte bedarf und sich nur auf der einsamen Alm bei ihren Tieren wohlfühlt. Und doch gibt es viel Verbindendes zwischen ihnen. Beide Frauen leiden bereits seit ihrer Kindheit unter den Erwartungen anderer und deren Fremdbestimmung.
Nach Jahren der Trennung treffen die Cousinen in der Abgeschiedenheit Johannas Berghütte wieder aufeinander. Damit beginnt eine Auseinandersetzung mit erlebten Verletzungen und Zurückweisungen, der Sehnsucht nach Anerkennung und Selbstbestimmung. Gleich einem Kammerspiel, zuweilen märchenhaft surreal unter Zuhilfenahme intensiver Beschreibungen von Naturereignissen, entwickelt sich einerseits zwischen den Frauen ein zunehmend vertrauter und dynamischer werdendes Aushandeln der Erinnerungen und Wahrheiten, und andererseits ein Sog zwischen mir als Leserin und dem Roman. Gern bin ich den Spuren in die vielschichtige Vergangenheit der Beiden und ihrer Suche nach weiblicher Selbstentfaltung gefolgt und habe ich mich auf diesen packenden, tiefgründigen Roman eingelassen.
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Gebundenes Buch
Marie ist auf der Flucht. Irgendetwas ist in ihrer Wiener Wohnung vorgefallen, dass sie in Panik versetzt hat. Und da fällt ihr ihre Cousine Johanna ein, die sie zwar seit Jahren nicht mehr gesehen hat, die aber auf einer vollkommen abgelegenen Alm wohnt, auf die Marie niemand folgen wird. Aber …
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Marie ist auf der Flucht. Irgendetwas ist in ihrer Wiener Wohnung vorgefallen, dass sie in Panik versetzt hat. Und da fällt ihr ihre Cousine Johanna ein, die sie zwar seit Jahren nicht mehr gesehen hat, die aber auf einer vollkommen abgelegenen Alm wohnt, auf die Marie niemand folgen wird. Aber Johanna ist über den überraschenden Besuch nicht unbedingt glücklich.
Katharina Köller erzählt in ihrem Debütroman von zwei gegensätzlichen Frauen, denen von den Eltern schon in jungen Jahren eine Konkurrenz angedichtet wurde, die eigentlich nie da war - die aber enormen Einfluss auf die Mädchen hatte. Dadurch, dass wir im Roman quasi in Maries Kopf stecken, in dem die Gedanken und Sorgen nur so herumrasen, wirkt die stille, verschlossene Johanna noch gegensätzlicher. Trotzdem hoffte ich die ganze Zeit, dass die beiden Frauen sich näher kommen. Sich öffnen. Endlich richtig miteinander reden.
Den Roman zur Seite zu lesen, was unheimlich schwer! Es gibt keine Kapitel, die Geschichte rast genauso, wie Maries Gedanken. Diese atemlose Erzählweise hat dafür gesorgt, dass ich immer weiter lesen wollte.
Ich fand es großartig, wie Marie nach und nach ihre Jugendzeit und ihre aktuelle Lebenssituation reflektiert. Wie Marie als Jugendliche zum Beispiel von den Eltern fürs Nächte durchmachen, fürs trinken, fürs liebliche aussehen, für diese vermeintliche Normalität gefeiert wurde und doch immer schon ahnte, dass Johannas stille Art, die sich ihren Rausch in der Natur holte, irgendwie richtiger war, als das, was sie gemacht hat. Marie hat diese früh Konditionierung in eine toxische Beziehung geführt. Johanna ist freiwillig in die Einsamkeit gegangen aber sie scheint jede Minute davon zu genießen. Auch wenn das Leben auf der Alm – und auch das beschreibt Köller richtig gut – mit enorm viel Arbeit verbunden ist.
Köller haut einem teilweise Sätze um die Ohren, die eine enorme Schlagkraft haben. Ich habe Johannas direkte Art genauso bewundert, wie Maries Reflektion ihres eigenen Verhaltens, in deren people-pleasing-Tendenzen ich mich oft wiedergefunden habe. Marie hat Witz, auch wenn sie tief in einer Krise steckt. Ich habe über beide Frauen unheimlich gerne gelesen.
So ist „Wild wuchern“ eine rasante wie poetische Gesellschaftskritik, der der Wiener Schmäh noch das gewisse Etwas gibt!
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Gebundenes Buch
Schon das Cover entfaltet eine Sogwirkung, und auch der Inhalt hat mich vollständig eingesogen und überwältigt.
Es geht um die beiden gleichaltrigen Cousinen Marie und Johanna, von Marie in der Ich-Perspektive erzählt. Obwohl ihre Mütter Zwillingsschwestern sind, …
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Schon das Cover entfaltet eine Sogwirkung, und auch der Inhalt hat mich vollständig eingesogen und überwältigt.
Es geht um die beiden gleichaltrigen Cousinen Marie und Johanna, von Marie in der Ich-Perspektive erzählt. Obwohl ihre Mütter Zwillingsschwestern sind, könnten die beiden Mädchen unterschiedlicher nicht sein, äußerlich wie innerlich. Marie vergleicht Johanna und sich mit Goldmarie und Pechmarie aus dem Märchen Frau Holle. Marie ist so, wie ihre Eltern es erwarten, sie hat einen Beruf und hat den Mann geheiratet, den ihr Vater gutgeheißen hatte. Johanna wiederum ist ein Naturkind, sie liebt Tiere und das Leben in der Natur, mit Menschen hat sie schlechte Erfahrungen gemacht.
Der Großvater der beiden Mädchen ist irgendwann in eine Hütte auf dem Berg gezogen und zum Almöhi geworden. Er war der einzige, der Johanna Marie vorzog, worüber sich Marie früher immer geärgert hatte, später hatte seine Abneigung einen guten Grund… „Er hat mit mir einfach nicht können, ganz egal, wie ich mich verhalten hab. Wenn ich Blumen gepflückt hab, hat er gesagt, ich soll sie lieber wachsen lassen. Wenn ich gesungen hab, hat er gesagt, ich soll lieber den Vögeln zuhören. Wenn ich herumgehüpft bin, hat er gesagt, ich soll das Gras nicht zertrampeln.“ (S. 120)
Johanna lebt seit ihrem vierzehnten Lebensjahr auf der Alm in der Hütte des Großvaters. Sie versorgt sich selbst und hat keinen Kontakt zu anderen Menschen. Eines Tages taucht Marie bei Johanna auf, sie hat eine durchwachte Nacht hinter sich und eine blutende Platzwunde an der Stirn. Johanna ist nicht begeistert, sieht jedoch ein, dass Marie ein Dach über dem Kopf braucht und ihr außerdem bei den täglichen Arbeiten helfen kann. Sie spannt sie beim Mähen, Holz hacken, Dach reparieren, der Herstellung von Käse und der Arbeit mit den Ziegen ein. Allmählich öffnen sich die beiden einander, und Marie erfährt, warum sich Johanna auf die Alm zurückgezogen hat.
Besonders atmosphärisch fand ich die Szene, als ein Gewitter auf dem Berg tobt, und Marie sich im Stall beim Ziegenbock Hubsi versteckt, vor dem sie eine mindestens genauso große Angst hat wie vor dem Gewitter.
Ich mochte das Buch sehr und konnte es kaum aus der Hand legen. Durch den bildhaften Schreibstil und die österreichischen Ausdrücke hat mich die Autorin auf die Tiroler Alm in die Einöde versetzt, viele Worte wie Latschen und Watschen kannte ich vorher gar nicht. Ich stimme Daniela Dröscher zu, die das Buch als ein „soghaftes Alpen-Kammerspiel“ bezeichnet, vergebe fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung für alle aus, die ein atmosphärisches Buch mit Sogwirkung lesen wollen.
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WILD WUCHERN
Katharina Köller
Marie flieht in die Tiroler Alpen – dorthin, wo ihre Cousine Johanna seit Jahren zurückgezogen in einer abgelegenen Berghütte lebt. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Peter sucht sie Zuflucht an einem Ort, an dem er sie …
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WILD WUCHERN
Katharina Köller
Marie flieht in die Tiroler Alpen – dorthin, wo ihre Cousine Johanna seit Jahren zurückgezogen in einer abgelegenen Berghütte lebt. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Peter sucht sie Zuflucht an einem Ort, an dem er sie hoffentlich zuletzt vermuten würde. Sie ist überzeugt, dass er nie auf die Idee käme, ausgerechnet bei ihrer absonderlichen Cousine nach ihr zu suchen – jener Frau, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Die letzten Male, als sie zu fliehen versuchte, versteckte sie sich in Italien – doch er hatte sie dort immer wieder aufgespürt.
Cousine Johanna ist alles andere als erfreut, als Marie mitten in der Nacht mit einer blutenden Kopfverletzung vor ihrer Tür steht. Ihr gemeinsamer Großvater hatte Marie einst der Hütte verwiesen, und die quirlige, luxusverwöhnte Cousine konnte sie hier oben schon gar nicht gebrauchen.
Katharina Köller zeichnet ein Porträt zweier Frauen, die trotz ihrer Zwillingsmütter unterschiedlicher nicht sein könnten: Johanna – still, in sich gekehrt, die Worte schon als Kind nur zögerlich über die Lippen bringend. Und Marie – laut, lebenshungrig, der Mittelpunkt jeder Party.
Nach und nach erfahren wir Dinge aus ihrer Kindheit und Gegenwart, die sich am Ende des Buches zu einem großen Ganzen fügen.
Wow, was für ein gewaltiges Buch! Wer Kitsch oder Sentimentalitäten erwartet, wird hier nicht fündig. Statt klassischer Kapitel erleben wir einen rasanten Gedankenstrom – Maries innere Stimme treibt den Text atemlos voran und zieht uns mit in ihren Strudel. Mich hat dieser Stil vollkommen gepackt: poetisch, bildgewaltig, eindringlich, wild wuchernd, kraftvoll – und erfrischend anders.
Wer wortgewandte Literatur liebt, der sollte dieses Buch auf keinen Fall verpassen.
5/5
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Gebundenes Buch
Katharina Köllers zweiter Roman „Wild wuchern“ entpuppt sich als grandioses, düsteres Kammerspiel, eine Begegnung zweier Cousinen jenseits des Alltags, aus der Zeit gefallen, sich dem Existenziellen widmend, ein Kampf zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen, von Liebe und …
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Katharina Köllers zweiter Roman „Wild wuchern“ entpuppt sich als grandioses, düsteres Kammerspiel, eine Begegnung zweier Cousinen jenseits des Alltags, aus der Zeit gefallen, sich dem Existenziellen widmend, ein Kampf zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen, von Liebe und Hass geprägt. Unausgesprochenes, Vergangenes, Verdrängtes tritt an die Oberfläche und wird zur Zerreißprobe für das Weiterleben und die Beziehung der beiden.
Viele Fragen tauchen immer wieder auf, die erstmal unbeantwortet bleiben und der Leser fiebert mit, was es mit diesen dunklen Andeutungen wohl auf sich hat.
Die beiden jungen Frauen treffen sich nach Jahren das erste Mal in der Abgeschiedenheit der Berge wieder. Die Ich-Erzählerin Marie, schön, reich, wortgewandt und selbstbewusst ist auf der Flucht aus der Hauptstadt vor ihrem Mann und sucht Unterschlupf bei Johanna, Eremitin, Sonderling, schon in der Schule auffällig und jetzt in der Einsamkeit der Berge wohnend. Diese ist nicht begeistert von dem Besuch und die beiden müssen sich erst langsam wieder aneinander gewöhnen. Die beiden umkreisen sich wie Rivalinnen im Ring, nähern sich aneinander an, suchen nach alten Verbindungen, die Wunden reißen wieder auf und alte Verletzungen werden sichtbar. Der Wolkenbruch in den Bergen wirkt wie eine Strafe Gottes, großartig beschrieben die Schrecken der Natur und die Reaktionen der Tiere und Menschen und hinterher ist alles wie reingewaschen.
Der Roman ist eine Wucht, ein Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Frauen, zweier Welten, zweier Rollenbilder und beide vereint die gemeinsame Vergangenheit, der Wunsch nach Selbstbestimmung, nach Widerstand, die Suche nach dem Glück. Die beiden Charaktere sind komplex dargestellt und wir tauchen tief in das Innenleben der beiden ein, können beide verstehen und ihr Verhalten nachvollziehen, so unterschiedlich sie auch sind. Mitleid und Sympathie, Unverständnis und Verärgerung wechseln sich ab. Aber werden beide nebeneinander existieren können? Sich gegenseitig retten? Können sie die Vergangenheit überwinden und neu beginnen?
Thriller, Drama, Kammerspiel – eine großartige Lektüre, die eine intensive Atmosphäre schafft und einen starken Sog ausübt – eine klare Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Und wieder hat eine schreibende Österreicherin mein Leserinnenherz erobert
Eine einsame Hütte auf der Alm und eine Frau auf der Flucht. So beginnt die Geschichte und man ist direkt mitten drin. Marie, beschrieben als Typ “Luxusweibchen”, flieht mit nicht näher …
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Und wieder hat eine schreibende Österreicherin mein Leserinnenherz erobert
Eine einsame Hütte auf der Alm und eine Frau auf der Flucht. So beginnt die Geschichte und man ist direkt mitten drin. Marie, beschrieben als Typ “Luxusweibchen”, flieht mit nicht näher erklärten Verletzungen vor ihrem Ehemann, noch bleibt im Dunkeln, was genau passiert ist. Ihr Ziel ist die Almhütte auf der ihre Cousine Johanna seit Jahren zurückgezogen allein mit verschiedenen Tieren lebt. Die beiden Frauen könnten gegensätzlicher nicht sein und so mag die schroffe Johanna Marie auch nicht länger als nötig bei sich aufnehmen. Im Verlauf des Romanes wird die Beziehung der beiden Frauen, welche sich von Kindesbeinen an kennen, langsam offengelegt: die verschiedenen problematischen Rollen, welche die Mütter ihren jeweiligen Töchtern zugedacht hatten, die Rolle der Väter bzw Ehemänner und die einschneidenden Kindheitserlebnisse. Über all das wurde nie wirklich gesprochen, bricht sich nach einem dramatischen Höhepunkt aber Bahn.
Mir gefiel an dem Buch von Anfang an die klare präzise aber nie gedrechselte Sprache und der (in meinen Augen) wunderbare österreichische Humor. Dazu die Naturbeschreibungen der Berglandschaft – habe mich gefühlt als wäre es selbst mit auf der Hütte.
Katharina Köller ist damit meine neueste österreichische Entdeckung🥰. Und auch wenn ihr jetziges Buch “Wild wuchern” für einen Roman eher kurz ist – man merkt beim Lesen wie viel Potenzial hier drinsteckt. Freue mich schon jetzt auf ein nächstes, dann vielleicht längeres Buch von ihr.
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eBook, ePUB
Großartig
Der Klappentext beginnt mit dem Satz „Marie rennt panisch einen Berg hinauf.“ Von Beginn an entwickelt der Roman von Katharina Köller einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. In meist kurzen Sätzen wird Marie bei ihrer Flucht begleitet. Warum und vor …
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Großartig
Der Klappentext beginnt mit dem Satz „Marie rennt panisch einen Berg hinauf.“ Von Beginn an entwickelt der Roman von Katharina Köller einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. In meist kurzen Sätzen wird Marie bei ihrer Flucht begleitet. Warum und vor wem sie flieht, bleibt unklar. Fest steht, dass es etwas wichtiges sein muss, denn sie sucht ausgerechnet bei ihrer Cousine Johanna Schutz, die sie seit Jahren nicht gesehen hat.
Es ist die Geschichte der beiden ungleichen Frauen Marie und Johanna, die Katharina Köller ganz wunderbar erzählt. Auf der einen Seite ist die blonde Marie, die sich auch selbst als „Goldmarie“ bezeichnet. Sie entspricht dem Bild, das sich die anderen von ihr machen und erfüllt deren Anforderungen nahezu perfekt. Ihr gegenüber steht die dunkelhaarige Johanna, die ein völlig anderes Naturell hat. Beide Frauen haben ihre Traumata, die die Autorin sehr gut beschreibt. Sie bringt die Kindheit und Jugend von Marie und Johanna kurz und prägnant auf den Punkt, es ist kein Wort zu viel, aber auch keins zu wenig.
Der ungewöhnliche Schreibstil, den ich als Alltagssprache bezeichnen würde, passt ausgezeichnet. Die österreichischen Anklänge haben mich als Norddeutsche nicht gestört, sie machten die Kulisse und das Leben der beiden Protagonistinnen lebendig. Jede Beschreibung, jedes Bild entsteht unmittelbar. Obwohl der Roman nicht in Kapitel unterteilt ist, wird sofort deutlich, ob es sich um eine Rückblende oder die Geschehnisse der Gegenwart handelt.
Fazit: ein großartiger und bildgewaltiger Roman, eine Leseempfehlung
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Gebundenes Buch
Meine Meinung:
Beste Literatur zur Selbstfindung
Marie flüchtet panisch einen Berg in Tirol hinauf. In ihrem Rucksack befindet sich überwiegend sinnloses Zeug, da sie die Flucht von ihrem Ehemann in Wien nicht geplant hatte. Ihr Ziel ist die Hütte ihrer Cousine Johanna, die …
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Meine Meinung:
Beste Literatur zur Selbstfindung
Marie flüchtet panisch einen Berg in Tirol hinauf. In ihrem Rucksack befindet sich überwiegend sinnloses Zeug, da sie die Flucht von ihrem Ehemann in Wien nicht geplant hatte. Ihr Ziel ist die Hütte ihrer Cousine Johanna, die dort seit vielen Jahren wie eine Eremitin lebt und Tiere mehr schätzt, als Menschen. Marie ist sich sicher, dass Johanna besonders *SIE* als störend empfinden wird, womit sie sich wirklich nicht täuscht.
Als Erstes möchte ich die österreichische Mundart erwähnen, die mir das Gefühl gegeben hat, wirklich in einer Hütte in Österreich zu sein. Die bergige Einöde hatte nicht nur für Marie etwas Meditatives; auch ich habe beim Lesen ein paar Gänge heruntergeschaltet.
Johanna redet kaum ein Wort mit Marie. Die Ausreißerin aus Wien ist ihr schon arg lästig und erinnert sie an Dinge aus der Vergangenheit, an die sie nicht mehr erinnert werden möchte. Dennoch pflegt sie die Goldmarie gesund. Der Weg zu ihrer Hütte war beschwerlich und so eine verwöhnte Wienerin wird von den Witterungen in den Bergen schnell krank.
Marie findet so ziemlich alles ekelhaft in Johannas Hütte. Die Bettdecke stinkt nach Ziegen und im oberen Stockwerk hausen Mäuse. Es gibt nur kaltes Wasser und karges Essen. Marie hilft rund um die Hütte und kocht das Mittagessen. Sie lernt Zäune ausbessern, das Dach auf der Hütte reparieren und mit einer Sense das Gras zu mähen. Nach einiger Zeit bemerkt sie jedoch, wie gut ihr das einfache Leben bekommt. Selbst das spartanische Essen schmeckt ihr mittlerweile nach der schweren Arbeit ausgezeichnet. Sie erfreut sich an dem Anblick eines Hirschen, den sie eigentlich nur aus dem Zoo kennt.
Obwohl ich so ausgezehrt bin, fühle ich mich stärker. Wacher. Durchbluteter. Sauerstoffdurchzogener. Da ist eine ganz neue Kraft in mir drinnen, eine urige Kraft. (Seite 72)
Spiegel gibt es keinen, was ihr den Stress nimmt, immer perfekt aussehen zu müssen. Nur im Brunnenwasser sieht sie ihr verzerrtes Antlitz. Doch die Uhr tickt! Johanna will nicht, dass sie bleibt ...
Kein Krimi könnte für mich spannender sein, als dieses Buch. Die Frage, was denn genau passiert ist, wird bis zum Ende aufrecht gehalten. Sei es die Flucht von Marie oder die selbstgewählte Einsamkeit von Johanna, die ihre Ziegen und eine Eule mehr liebt, als die Gesellschaft von Marie.
Familiäre Begebenheiten aus der Vergangenheit kommen langsam und sehr zögerlich ans bergige Tageslicht. Sie beantworten nach und nach die Fragen, die mich durch die Geschichte getrieben haben. Ich fand sie sehr traurig und habe mich dennoch darüber gefreut, wie sich die Cousinen wieder näher gekommen sind.
Fazit
Ich habe als Kind wahnsinnig gerne Heidi gelesen und somit dieses Buch geliebt, da ich einige Parallelen erkennen konnte. Sei es der Großvater von den Cousinen oder deren Mütter, die mich beide ein bisschen an Frau Rottenmeier erinnert haben. Warum das so ist, empfehle ich Euch selbst zu erkunden.
Der Schreibstil ist wahnsinnig charmant, was dem österreichischen Dialekt geschuldet ist. Die Geschichte enthält schwierige Themen, die den einen oder anderen triggern könnten. Gewalt in der Ehe und gegenüber Tieren.
Es sind Krimielemente enthalten, die der zwei Frauengeschichte Spannung einhauchen. Das Ende hat mich leider nicht überzeugen können. Die Dinge entwickelten sich für meinen Geschmack zu abrupt und haben eine ganz wichtige Frage offen gelassen.
Eine klare Empfehlung, trotz Kritikpunkte.
Danke, Katharina Köller. Bitte mehr davon.
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Gebundenes Buch
Marie flieht von der Stadt auf die abgelegene Alm ihrer Cousine Johanna. Zwei Welten prallen aufeinander, zum einen die modische Großstädterin, die Goldmarie der Familie und Johanna, die eigensinnig und schweigsam ist und früh die Abgeschiedenheit der Berge und das einfache Leben …
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Marie flieht von der Stadt auf die abgelegene Alm ihrer Cousine Johanna. Zwei Welten prallen aufeinander, zum einen die modische Großstädterin, die Goldmarie der Familie und Johanna, die eigensinnig und schweigsam ist und früh die Abgeschiedenheit der Berge und das einfache Leben für sich entdeckt hat. Wie kam es zu dem unerwarteten Wiedersehen der beiden Frauen und was ist eigentlich passiert?
Durch die Flucht Maries zu Beginn entsteht eine Dringlichkeit und Gehetztheit. Bestärkt wird das durch das fehlen von Kapitelabschnitten, der Text fließt immer weiter, was eine sogartige Wirkung entfaltet und zum Inhalt der Erzählung passt. Das Setting des Buches ist düster und einsam, atmosphärisch dicht beschrieben. Es gibt wenige Gespräche, sodass man ganz in die Gedankenwelt von Marie eintaucht, ja fast schon gefangen ist, die zwischen Erinnerungen, Träumen und der Realität hin und her springt. Man entdeckt, wie viel Ähnlichkeit die erst so gegensätzlichen Figuren doch eigentlich haben, wie geprägt sie sind von ihrer Kindheit und ihren Eltern. Die Autorin hält die Sprache einfach, mit österreichischem Dialekt, bildhafte Metaphern ziehen sich durch die ganze Geschichte.
Wirklich warm geworden bin ich mit den beiden Figuren nicht, auch wenn ich ihre jeweiligen Beweggründe durchaus nachvollziehen konnte, aber sie blieben dennoch in ihrer eigenen Welt. Ich fand das Buch gut, aber nicht herausragend, dafür war mir zu wenig Handlung, zu wenig Verbindung zu den Charakteren. Ich würde 3,5 ⭐️ vergeben.
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Gebundenes Buch
Dieser Roman packt einen schon auf den ersten Seiten. Die Ich-Erzählerin Marie kämpft sich unter widrigen Bedingungen einen Berghang hoch. Sie sucht Zuflucht bei ihrer Cousine Johanna, die allein auf einer Tiroler Berghütte lebt. Man will dringend wissen, wovor sie wegrennt und wie …
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Dieser Roman packt einen schon auf den ersten Seiten. Die Ich-Erzählerin Marie kämpft sich unter widrigen Bedingungen einen Berghang hoch. Sie sucht Zuflucht bei ihrer Cousine Johanna, die allein auf einer Tiroler Berghütte lebt. Man will dringend wissen, wovor sie wegrennt und wie Johanna auf den unerwarteten Gast reagieren wird.
Schließlich hatten beide keinen Kontakt mehr, seitdem sie als Kinder einige Sommer gemeinsam auf der Alm verbracht haben. Die verwöhnte Wienerin und die Eremitin finden jedoch nur schwer zueinander – wie auch, wenn Johanna lieber in Gesellschaft von Eulen, Mäusen und Schlangen ist statt von Menschen. So sind die Szenen, in denen sich die beiden bei kräftezehrenden Arbeiten anschweigen, aufgeladen durch Unausgesprochenes und Unverständnis gegenüber der Anderen.
Ich finde es dramaturgisch sehr gelungen, wie die Autorin den Heldinnen eine Bühne bietet, um den von ihren Müttern künstlich auferlegten Wettbewerb zwischen ihnen zu verarbeiten, Geheimnisse zu lüften und sich wieder anzunähern. Dabei kommt auch die Situationskomik nicht zu kurz. Sowohl die um Anerkennung bemühte Marie als auch die autarke Johanna und ihre gegensätzlichen Lebensentwürfe regen dazu an, das Verständnis von „Normalität“ zu hinterfragen.
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