Tom Hillenbrand
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Montecrypto (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 850 Min.
Sprecher: Siebeck, Oliver
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Wer das Geld hat, hat die Macht. Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide Kalifornier gut versteckt. Wo befindet sich der digitale Schatz, den die Medien bereits Montecrypto nennen? Hollisters Schwester beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt bald fest, dass etliche Personen hinter Montecrypto her sind. Das ist angesichts der kolportierten ...
Wer das Geld hat, hat die Macht. Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide Kalifornier gut versteckt. Wo befindet sich der digitale Schatz, den die Medien bereits Montecrypto nennen? Hollisters Schwester beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt bald fest, dass etliche Personen hinter Montecrypto her sind. Das ist angesichts der kolportierten Summe von mehreren Milliarden Dollar nicht weiter verwunderlich - aber die anderen Interessenten sind keine gewöhnlichen Schatzsucher. Warum interessieren sich ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia für den Schatz? Dante erkennt, dass Hollisters Vermächtnis aus mehr besteht als aus einem Haufen digitaler Münzen. Möglicherweise ist Montecrypto der Schlüssel zu einem immensen Finanzskandal, der die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte. Wird es Dante gelingen, das Geheimnis von Montecrypto zu lüften, bevor der digitale Schatz in die falschen Hände gerät? Eine weltweite Suche beginnt, die von Los Angeles über New York und Frankfurt bis nach Zug führt, ins sogenannte "Crypto Valley" der Schweiz. "Montecrypto" ist ein raffinierter literarischer Thriller über die neue internationale Finanzwirtschaft. Wer hat in Zukunft das Geld? Und wer die Macht? Hochspannend und aktuell: Tom Hillenbrand erweist sich mit diesem Buch als Meister des politischen Spannungsromans.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Tom Hillenbrand, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Bücher erscheinen in vielen Sprachen, wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Gesamtlaufzeit: 850 Min.
- Erscheinungstermin: 4. März 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783838797809
- Artikelnr.: 61157878
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Tobias Gohlis hält mit Tom Hillenbrands Kryptokrimi das seltene Exemplar eines Wirtschaftskrimins in Händen. Wie der Autor das heiße Thema Kryptowährungen mit literarischen Bezügen zu Alexandre Dumas' Longseller zu einem Thriller verbindet, findet Gohlis überzeugend. Hillenbrands Schatzsuche auf den Spuren eines verschwundenen Kryptogurus und seiner unermesslichen Reichtümer führt Gohlis um die ganze Welt und in die Szene der Kryptonerds. Für den Rezensenten spannend und lehrreich zugleich.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Blut und Bitcoin
Die Welt der Kryptowährungen ist ebenso anziehend wie unheimlich. Beste Voraussetzungen für Krimiautoren.
Von Thomas Klemm
Die kurze Geschichte der Kryptowährungen kann auch als Krimi erzählt werden. Angefangen 2008 bei Bitcoin, dessen obskurer Entwickler sich bis heute hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt. Danach das Auftreten finsterer Bitcoin-Nutzer, die mit der ersten Digitalwährung im verborgenen Teil des Internet Waffen und Drogen kauften oder sie zur Geldwäsche nutzten. Unter den Betreibern von Handelsplätzen und Investoren gab es ebenfalls schwarze Schafe, die Bitcoin unterschlugen und auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Im Netz kursiert sogar eine Liste mit Meldungen über
Die Welt der Kryptowährungen ist ebenso anziehend wie unheimlich. Beste Voraussetzungen für Krimiautoren.
Von Thomas Klemm
Die kurze Geschichte der Kryptowährungen kann auch als Krimi erzählt werden. Angefangen 2008 bei Bitcoin, dessen obskurer Entwickler sich bis heute hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt. Danach das Auftreten finsterer Bitcoin-Nutzer, die mit der ersten Digitalwährung im verborgenen Teil des Internet Waffen und Drogen kauften oder sie zur Geldwäsche nutzten. Unter den Betreibern von Handelsplätzen und Investoren gab es ebenfalls schwarze Schafe, die Bitcoin unterschlugen und auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Im Netz kursiert sogar eine Liste mit Meldungen über
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Verbrechen aller Art, die mutmaßlich im Zusammenhang mit Kryptowährungen begangen worden sind. Kein Wunder also, dass die Welt des digitalen Geldes vielen Außenstehenden nicht nur fremd, sondern zwielichtig erscheint.
Das sind beste Voraussetzungen für Autoren, um aus der Kryptohalbwelt Kapital zu schlagen. Das Autorenduo Lisa Graf und Ottmar Neuburger hatte 2018 mit dem Thriller "Kill Mr Bitcoin" vorgelegt. Auffälliger ist die jüngste Häufung von Krimis, die versuchen, die schwierige Materie in den Griff zu kriegen und gleichzeitig eine packende Geschichte zu spinnen. "Jahrzehntelang galt Geld als eher langweiliges Thema - bis die Kryptowährungen wie eine Art Wilder Westen aufkamen", sagt Friedemann Brenneis, der den Blog "Magic Future Money" betreibt und darüber einen Schreibwettbewerb organisiert hat. Die besten Storys erscheinen am 23. November als Buch (Magic Future Money. (Un)mögliche Geschichten vom Geld der Zukunft, Verlag Aprycot). Darin wird beispielsweise erzählt, was geschieht, wenn das Bargeld abgeschafft wird und was für uns künftig einen Wert hat. "Überraschend düster" gehe es zu, sagt Brenneis, der als Erstleser das Gefühl bekommen hat, "dass viele Leute Angst davor haben, dass die Kontrolle entgleitet, Geld sich verselbständigt oder von Monopolisten beherrscht wird".
Mit solchen Ängsten spielt der Schweizer Autor Linus Ortelli in seinem Thriller "Satoshi. Die Bitcoin-Erfinderin" ( Edition Klickwerkstatt, Taschenbuch 19,90 Euro, Kindle-Version 5,99 Euro). Darin hat die aus Mexiko stammende, in den USA lebende Carmen Chavez unter dem bekannten Pseudonym die erste Internetwährung auf Basis der Blockchain entwickelt. Jahre später muss sie miterleben, wie die mutmaßlich bombensichere Technologie von einer Hackergruppe namens Anonymous Coin geknackt wird.
Und zwar genau in jenem Augenblick, in dem sich ein Privatkonzern anschickt, das Geldsystem zu revolutionieren und die Macht zu übernehmen: Von den Regierungen geduldet, sollen mehr als 3,3 Trillionen US-Dollar per Knopfdruck in ein neues System überführt werden. Doch bevor das Unternehmen die Zentralgewalt übernehmen kann, droht Anonymous, das Geld dezentral auf die Rechner der Menschheit zu verteilen. Jeder soll eine Art Grundeinkommen erhalten. Die 400-seitige Geschichte um die Bitcoin-Erfinderin und den Clash der Systeme spielt sich auf zwei Zeitebenen ab: Die eine beginnt 2008 mit der Entwicklung von Bitcoin und einer Leidensgeschichte der Titelfigur, die andere spielt 2033 und endet blutig. "Ich bin fest überzeugt, dass wir in eine neue Form des Geldsystems wechseln werden", sagt der Autor Ortelli. "Unsere heutige Währung kann nur durch Wachstum oder Rohstoffausbeutung geschöpft werden." Künftig könnte es zumindest in der westlichen Welt beides geben: von den Zentralbanken herausgegebenes Geld sowie dezentrale, von den Nutzern beglaubigte Währungen. "Man muss die Kryptowelt als Chance sehen", so Ortelli, der hauptberuflich eine Marketingagentur führt, als Autor aber packend schreibt und alles Technische rund um Bitcoin und Blockchain schlüssig in seinen Thriller einbaut.
Markus Will, Unternehmensberater, Hochschuldozent und selbst ernannter Hobbyschriftsteller, erzählt in seinem 500 Seiten starken Wirtschaftsthriller eher von den Risiken, die von einer Kryptohalbwelt ausgehen. In "Carla Bell und die Dark Bankerin" (Epubli, gedruckte Version für 19,99 Euro, 8,99 Euro als Kindle-E-Book) steckt eine Menge Konfliktstoff über Kryptowährungen, Geldwäsche und Künstliche Intelligenz - und damit reichlich Erklärungsbedarf. In der Geschichte geht's, vereinfacht gesagt, um die Machenschaften der titelgebenden "Dark Bankerin" Iris Hubot vor dem Hintergrund der Jahre 2018 und 2019. Von einem üblen Ex-Investmentbanker als humanoider Roboter entwickelt, gründet Iris ein windiges Krypto-Start-up, lässt die Finanzszene alt und dumm aussehen, wäscht für die Mafia Geld und reiht die dann sauberen Kryptowerte auf der "digitalen Wäscheleine" namens Blockchain auf. Die Journalistin Clara Bell, von Will als Serienfigur angelegt, kommt der Männer- und Frauenmagazine verschlingenden Hubot jedoch auf die Schliche. Sex & Crime kommen in dem Thriller nicht zu kurz, allerdings geraten die Erläuterungen zu Börsengeschehen, Brexit und Kryptogeld mitunter etwas lang. "Mein Anspruch ist es, die Welt der Wirtschaft auch denen zu erklären, die erst mal sagen: Lass mich in Ruhe damit!", sagt der Deutsch-Schweizer. Dahinter steckt ein aufklärerischer Anspruch. Will möchte verhindern, dass abermals eine Finanzkrise entsteht, weil unbedarften Anlegern hochriskante Finanzprodukte aufgeschwatzt wurden. Denn was 2008 Derivate waren, könnten heute Kryptowährungen sein.
Über weite Strecken schafft es der Autor, Disruption im Finanzwesen oder die Unterschiede zwischen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether fassbar zu machen. Pointiert ist ihm das gelungen in einem Dialog zwischen einem Journalisten und einem Banker alten Schlages, der nach dessen Arbeit gefragt hat:
"Ich recherchiere, wie das digitale Geld die Welt regieren wird."
"Wenn es denn Geld ist oder bald überhaupt noch etwas wert ist!"
"Manche sagen, Bitcoins springen locker auf 50 000 oder gar 100 000 Dollar."
"Dann wäre es sicher kein Geld, sondern reine Spekulation."
An dieser Stelle lässt der Autor (und Volkswirt) durchblicken, dass er von Digitalgeld, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben wird, nicht viel hält. Als Krimistoff dagegen taugen die von privaten Kryptowährungen ausgehenden Risiken mehr als eine normale Finanzkrise, sagt Markus Will: "Bitcoin ist ein heißes Thema, und die Kryptowelt hat etwas Ruchloses und Undurchsichtiges." Auffällig ist, dass die fiktive Kryptowelt in den Krimis von Will und Ortelli nicht von Männern dominiert wird, sondern jeweils Frauen die Hauptrollen spielen.
Ohne eine Heldin mit technischem Know-how kommt auch Tom Hillenbrands Bestseller "Montecrypto" (Kiepenheuer & Witsch, Paperback 16 Euro, E-Book 12,99 Euro) nicht aus. Der Privatdetektiv Ed Dante erhält den Auftrag, die verschollenen Kryptomillionen des tödlich verunglückten Start-up-Investors Gregory Hollister ausfindig zu machen, und verbündet sich dazu mit der Bloggerin Mercy Mondego. Weil der Tote quasi aus dem Jenseits Hinweise im Internet verbreitet, beteiligen sich bald eine Menge Kryptoanhänger und halbseidene Gestalten an der Schnitzeljagd von Südkalifornien bis Frankfurt.
Als Leser folgt man der Hatz mit einiger Spannung, was auch daran liegt, dass die fürs Verständnis nötigen Erläuterungen aus der Welt der Kryptowährungen den Plot nicht stören. Wie Hillenbrand seine Figuren in einem Dialog über dreieinhalb Seiten über die Funktionsweise der Blockchain parlieren lässt, zeigt den versierten Ex-Journalisten, der sich in die Materie eingearbeitet hat. Dass der Dialog in Las Vegas beim Beobachten einer Partie Blackjack geschieht, deutet auf Hillenbrands Haltung hin: Der Kryptohype gleicht Casino-Kapitalismus. So lässt er einen Unternehmer über die Blockchain sprechen: "Nehmen wir an, jede Blackjack-Runde wäre komplizierter als die vorherige. (. . .) Die Partien dauern immer länger, die Spieler erhalten jetzt Dutzende von Karten. Das alles aufzuschreiben ist mühsam. Bald werden die ersten Protokollanten ihren Spiralblock in die Ecke pfeffern und das Protokoll lieber in eine Excel-Datei eintragen. Ein paar werden ganz aufgeben. So ist das auch bei Kryptowährungen."
Der ganze Hype wird in Hillenbrands Story fürs Finanzsystem gefährlich, weil der tote Hollister die Bezahl-App Juno entwickelt hat, die junge Leute ebenso massenhaft nutzen wie die dazugehörige Kryptowährung Moneta. Dieser mit US-Dollar gedeckte Stablecoin erinnert stark an Facebooks ehrgeiziges Libra-Projekt, das auf politischen Druck abgespeckt werden musste und nun unter dem Namen Diem eher ein Schattendasein fristet.
Tom Hillenbrand ist ein "Nocoiner", wie die Kryptoszene Außenstehende abfällig nennt. Seine Skepsis gegenüber Bitcoin und Co. hat der Autor in Interviews kundgetan, und sie klingt auch in seinem Krimi mehrfach an. "Das Prinzip wurde mehrfach kopiert, es gibt inzwischen etliche Digitalwährungen. Ein paar Leute haben investiert, als die Coins noch Bruchteile eines Cents wert waren. Viele Profis hielten diese frühen Investoren seinerzeit für Volltrottel. Vielleicht waren sie es, aber dann sind sie nun reiche Volltrottel." So pointiert liest man es gern.
Alles in allem gibt es ein überschaubares, jedoch ansprechendes Angebot für Krimifans, die in die Welt der Kryptowährungen eintauchen wollen. Diejenigen Leser allerdings, die in dieser Welt schon zu Hause sind, werden viele Erklärungen als etwas banal empfinden. Aber das Schöne an der Kryptowelt ist ja, dass die Möglichkeiten über Digitalwährungen hinaus schier grenzenlos sind. "Wir Menschen werden auch andere Dinge finden, die wir als Werte definieren", sagt Autor Ortelli. Die Entwicklung scheint unaufhaltsam. Neue Kryptokrimis sind schon angekündigt.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das sind beste Voraussetzungen für Autoren, um aus der Kryptohalbwelt Kapital zu schlagen. Das Autorenduo Lisa Graf und Ottmar Neuburger hatte 2018 mit dem Thriller "Kill Mr Bitcoin" vorgelegt. Auffälliger ist die jüngste Häufung von Krimis, die versuchen, die schwierige Materie in den Griff zu kriegen und gleichzeitig eine packende Geschichte zu spinnen. "Jahrzehntelang galt Geld als eher langweiliges Thema - bis die Kryptowährungen wie eine Art Wilder Westen aufkamen", sagt Friedemann Brenneis, der den Blog "Magic Future Money" betreibt und darüber einen Schreibwettbewerb organisiert hat. Die besten Storys erscheinen am 23. November als Buch (Magic Future Money. (Un)mögliche Geschichten vom Geld der Zukunft, Verlag Aprycot). Darin wird beispielsweise erzählt, was geschieht, wenn das Bargeld abgeschafft wird und was für uns künftig einen Wert hat. "Überraschend düster" gehe es zu, sagt Brenneis, der als Erstleser das Gefühl bekommen hat, "dass viele Leute Angst davor haben, dass die Kontrolle entgleitet, Geld sich verselbständigt oder von Monopolisten beherrscht wird".
Mit solchen Ängsten spielt der Schweizer Autor Linus Ortelli in seinem Thriller "Satoshi. Die Bitcoin-Erfinderin" ( Edition Klickwerkstatt, Taschenbuch 19,90 Euro, Kindle-Version 5,99 Euro). Darin hat die aus Mexiko stammende, in den USA lebende Carmen Chavez unter dem bekannten Pseudonym die erste Internetwährung auf Basis der Blockchain entwickelt. Jahre später muss sie miterleben, wie die mutmaßlich bombensichere Technologie von einer Hackergruppe namens Anonymous Coin geknackt wird.
Und zwar genau in jenem Augenblick, in dem sich ein Privatkonzern anschickt, das Geldsystem zu revolutionieren und die Macht zu übernehmen: Von den Regierungen geduldet, sollen mehr als 3,3 Trillionen US-Dollar per Knopfdruck in ein neues System überführt werden. Doch bevor das Unternehmen die Zentralgewalt übernehmen kann, droht Anonymous, das Geld dezentral auf die Rechner der Menschheit zu verteilen. Jeder soll eine Art Grundeinkommen erhalten. Die 400-seitige Geschichte um die Bitcoin-Erfinderin und den Clash der Systeme spielt sich auf zwei Zeitebenen ab: Die eine beginnt 2008 mit der Entwicklung von Bitcoin und einer Leidensgeschichte der Titelfigur, die andere spielt 2033 und endet blutig. "Ich bin fest überzeugt, dass wir in eine neue Form des Geldsystems wechseln werden", sagt der Autor Ortelli. "Unsere heutige Währung kann nur durch Wachstum oder Rohstoffausbeutung geschöpft werden." Künftig könnte es zumindest in der westlichen Welt beides geben: von den Zentralbanken herausgegebenes Geld sowie dezentrale, von den Nutzern beglaubigte Währungen. "Man muss die Kryptowelt als Chance sehen", so Ortelli, der hauptberuflich eine Marketingagentur führt, als Autor aber packend schreibt und alles Technische rund um Bitcoin und Blockchain schlüssig in seinen Thriller einbaut.
Markus Will, Unternehmensberater, Hochschuldozent und selbst ernannter Hobbyschriftsteller, erzählt in seinem 500 Seiten starken Wirtschaftsthriller eher von den Risiken, die von einer Kryptohalbwelt ausgehen. In "Carla Bell und die Dark Bankerin" (Epubli, gedruckte Version für 19,99 Euro, 8,99 Euro als Kindle-E-Book) steckt eine Menge Konfliktstoff über Kryptowährungen, Geldwäsche und Künstliche Intelligenz - und damit reichlich Erklärungsbedarf. In der Geschichte geht's, vereinfacht gesagt, um die Machenschaften der titelgebenden "Dark Bankerin" Iris Hubot vor dem Hintergrund der Jahre 2018 und 2019. Von einem üblen Ex-Investmentbanker als humanoider Roboter entwickelt, gründet Iris ein windiges Krypto-Start-up, lässt die Finanzszene alt und dumm aussehen, wäscht für die Mafia Geld und reiht die dann sauberen Kryptowerte auf der "digitalen Wäscheleine" namens Blockchain auf. Die Journalistin Clara Bell, von Will als Serienfigur angelegt, kommt der Männer- und Frauenmagazine verschlingenden Hubot jedoch auf die Schliche. Sex & Crime kommen in dem Thriller nicht zu kurz, allerdings geraten die Erläuterungen zu Börsengeschehen, Brexit und Kryptogeld mitunter etwas lang. "Mein Anspruch ist es, die Welt der Wirtschaft auch denen zu erklären, die erst mal sagen: Lass mich in Ruhe damit!", sagt der Deutsch-Schweizer. Dahinter steckt ein aufklärerischer Anspruch. Will möchte verhindern, dass abermals eine Finanzkrise entsteht, weil unbedarften Anlegern hochriskante Finanzprodukte aufgeschwatzt wurden. Denn was 2008 Derivate waren, könnten heute Kryptowährungen sein.
Über weite Strecken schafft es der Autor, Disruption im Finanzwesen oder die Unterschiede zwischen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether fassbar zu machen. Pointiert ist ihm das gelungen in einem Dialog zwischen einem Journalisten und einem Banker alten Schlages, der nach dessen Arbeit gefragt hat:
"Ich recherchiere, wie das digitale Geld die Welt regieren wird."
"Wenn es denn Geld ist oder bald überhaupt noch etwas wert ist!"
"Manche sagen, Bitcoins springen locker auf 50 000 oder gar 100 000 Dollar."
"Dann wäre es sicher kein Geld, sondern reine Spekulation."
An dieser Stelle lässt der Autor (und Volkswirt) durchblicken, dass er von Digitalgeld, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben wird, nicht viel hält. Als Krimistoff dagegen taugen die von privaten Kryptowährungen ausgehenden Risiken mehr als eine normale Finanzkrise, sagt Markus Will: "Bitcoin ist ein heißes Thema, und die Kryptowelt hat etwas Ruchloses und Undurchsichtiges." Auffällig ist, dass die fiktive Kryptowelt in den Krimis von Will und Ortelli nicht von Männern dominiert wird, sondern jeweils Frauen die Hauptrollen spielen.
Ohne eine Heldin mit technischem Know-how kommt auch Tom Hillenbrands Bestseller "Montecrypto" (Kiepenheuer & Witsch, Paperback 16 Euro, E-Book 12,99 Euro) nicht aus. Der Privatdetektiv Ed Dante erhält den Auftrag, die verschollenen Kryptomillionen des tödlich verunglückten Start-up-Investors Gregory Hollister ausfindig zu machen, und verbündet sich dazu mit der Bloggerin Mercy Mondego. Weil der Tote quasi aus dem Jenseits Hinweise im Internet verbreitet, beteiligen sich bald eine Menge Kryptoanhänger und halbseidene Gestalten an der Schnitzeljagd von Südkalifornien bis Frankfurt.
Als Leser folgt man der Hatz mit einiger Spannung, was auch daran liegt, dass die fürs Verständnis nötigen Erläuterungen aus der Welt der Kryptowährungen den Plot nicht stören. Wie Hillenbrand seine Figuren in einem Dialog über dreieinhalb Seiten über die Funktionsweise der Blockchain parlieren lässt, zeigt den versierten Ex-Journalisten, der sich in die Materie eingearbeitet hat. Dass der Dialog in Las Vegas beim Beobachten einer Partie Blackjack geschieht, deutet auf Hillenbrands Haltung hin: Der Kryptohype gleicht Casino-Kapitalismus. So lässt er einen Unternehmer über die Blockchain sprechen: "Nehmen wir an, jede Blackjack-Runde wäre komplizierter als die vorherige. (. . .) Die Partien dauern immer länger, die Spieler erhalten jetzt Dutzende von Karten. Das alles aufzuschreiben ist mühsam. Bald werden die ersten Protokollanten ihren Spiralblock in die Ecke pfeffern und das Protokoll lieber in eine Excel-Datei eintragen. Ein paar werden ganz aufgeben. So ist das auch bei Kryptowährungen."
Der ganze Hype wird in Hillenbrands Story fürs Finanzsystem gefährlich, weil der tote Hollister die Bezahl-App Juno entwickelt hat, die junge Leute ebenso massenhaft nutzen wie die dazugehörige Kryptowährung Moneta. Dieser mit US-Dollar gedeckte Stablecoin erinnert stark an Facebooks ehrgeiziges Libra-Projekt, das auf politischen Druck abgespeckt werden musste und nun unter dem Namen Diem eher ein Schattendasein fristet.
Tom Hillenbrand ist ein "Nocoiner", wie die Kryptoszene Außenstehende abfällig nennt. Seine Skepsis gegenüber Bitcoin und Co. hat der Autor in Interviews kundgetan, und sie klingt auch in seinem Krimi mehrfach an. "Das Prinzip wurde mehrfach kopiert, es gibt inzwischen etliche Digitalwährungen. Ein paar Leute haben investiert, als die Coins noch Bruchteile eines Cents wert waren. Viele Profis hielten diese frühen Investoren seinerzeit für Volltrottel. Vielleicht waren sie es, aber dann sind sie nun reiche Volltrottel." So pointiert liest man es gern.
Alles in allem gibt es ein überschaubares, jedoch ansprechendes Angebot für Krimifans, die in die Welt der Kryptowährungen eintauchen wollen. Diejenigen Leser allerdings, die in dieser Welt schon zu Hause sind, werden viele Erklärungen als etwas banal empfinden. Aber das Schöne an der Kryptowelt ist ja, dass die Möglichkeiten über Digitalwährungen hinaus schier grenzenlos sind. "Wir Menschen werden auch andere Dinge finden, die wir als Werte definieren", sagt Autor Ortelli. Die Entwicklung scheint unaufhaltsam. Neue Kryptokrimis sind schon angekündigt.
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»[Montecrypto] liest sich sehr leicht trotz des schweren, komplexen Themas. [...] Tom Hillenbrand baut daraus eine spannende und clevere Handlung, mit durchaus einer Menge Witz.« SWR 1 20210725
Wenn man sich für Finanzen, insb. Kryptowährungen interessiert, wenn diese Themen das geistige „Zuhause“ sind, dann wird man sich hier vermutlich wohlfühlen.
Dante, der ehemalige Banker, nun Privatdetektiv, muss seinen neuen Fall lösen und den versteckten Schatz …
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Wenn man sich für Finanzen, insb. Kryptowährungen interessiert, wenn diese Themen das geistige „Zuhause“ sind, dann wird man sich hier vermutlich wohlfühlen.
Dante, der ehemalige Banker, nun Privatdetektiv, muss seinen neuen Fall lösen und den versteckten Schatz finden. „Sehr originell“ beides, der Name und die Aufgabe. Von Kryptowährungen versteht er nur Bahnhof, weshalb ihm die Quintessenz der Dinge nach und nach von einer Bloggerin und Mitstreiterin verabreicht wird. Am Ende artet das Ganze in einer Schnitzeljagd aus, zum Schluss recht aktionsreich. Und natürlich, das Gute, wie im Märchen… Insofern, im Sinne des Kampfes Gut gegen Böse, kann man es einen Thriller nennen.
Aber sonst… Insb. in der ersten Hälfte plätscherte die Handlung oft vor sich her. Dante, ein herzlich wenig sympathischer Typ, der mit seinem Alkoholproblem, hier stellt sich, übrigens, die Frage, ob dies hier nicht eine Art Soap-Opera ist, denn ein Cocktail mit entspr. hartem Zeug taucht gefühlt fast auf jeder Seite auf, einem mächtig auf die Nerven fällt, langweilt eher als unterhält. Seine Mitstreiterin ebenso. Beide, wie auch die meisten übrigen Figuren, waren mir zu platt, wie Marionetten aus Kartonage, die der Autor durch die Gegend schickt.
Auch die Story insg. erschien mir etwas zu gemacht, verkopft und im Endeffekt a lá malen nach Zahlen. Und der Erzählstil, oft zynisch abgeklärt, konnte ebenso keine Begeisterungsausbrüche hervorrufen. Im Grunde passte er zu der Geschichte, aber auf Dauer sorgte er dafür, dass ich oft Pausen eingelegt habe.
Meine Lesezeit wollte ich darauf nicht verwenden. Aber nebenbei hören konnte ich es. Oliver Siebeck hat wunderbar gelesen, der Geschichte das Leben eingehaucht und ermöglicht, dass ich dieses Werk überhaupt kennengelernt habe. Mehr als Sprecher kann man nicht tun.
Es lag wohl an der Geschichte insg., dass ich mich, ehrlich gesagt, motivieren musste, nach einer Pause, da wieder zurückzukehren. Normalerweise will ich wissen, wie es weitergeht. Hier war es mir egal.
Fazit: Wenn, dann lieber hören.
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eBook, ePUB
Gib acht, was du dir wünschst
Um es gleich zu sagen, Montecrypto von Tom Hillenbrand ist der Hammer. Wortgewandt, witzig, und und und… Montecrypto hat mit »Monte Cristo« wenig gemein. Es handelt sich vielmehr um einen visionären Finanzthriller. Worum geht …
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Gib acht, was du dir wünschst
Um es gleich zu sagen, Montecrypto von Tom Hillenbrand ist der Hammer. Wortgewandt, witzig, und und und… Montecrypto hat mit »Monte Cristo« wenig gemein. Es handelt sich vielmehr um einen visionären Finanzthriller. Worum geht es?
Start-up-Unternehmer Greg Hollister hat sein Vermögen fast vollständig in Kryptowährungen angelegt. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, beginnt die Suche nach dem digitalen Schatz.
Hollisters Halbschwester Jackie Martel beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Schnell ist klar, dass er nicht der Einzige ist, der hinter Montecrypto her ist. Eine wilde Schnitzeljagd rund um den Globus beginnt…
Tom Hillenbrand hat seinen neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Die Story ist speziell, man sollte sich schon für die Welt der Finanzen und Geldpolitik sowie neue Technologien interessieren, um das Geschehen wirklich genießen zu können.
Dante ist Engländer und ein großer Cocktailfan. Seine Drinks mixt er sich an einer sogenannten „Salatbar“. Mir ist Dante sofort ans Herz gewachsen. Unerwartete Unterstützung bekommt er von Mercy Mondego, einer Bloggerin, die sich gut mit IT auskennt.
Ein unterhaltsamer Rätselspaß mit überraschendem Ende.
Fazit: Rasant, spannend, intelligent und mit viel Wortwitz. Hammer!
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eBook, ePUB
Der Tod des Unternehmers Gregory Hollister wirft einige Fragen auf. Vor allem eine Frage, wo hat er sein Vermögen versteckt. Größtenteils hat er sein Geld in die Kryptowährung Bitcoin angelegt. Doch sein Privatvermögen muss irgendwo gut vergraben sein. Ein …
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Der Tod des Unternehmers Gregory Hollister wirft einige Fragen auf. Vor allem eine Frage, wo hat er sein Vermögen versteckt. Größtenteils hat er sein Geld in die Kryptowährung Bitcoin angelegt. Doch sein Privatvermögen muss irgendwo gut vergraben sein. Ein gigantischer digitaler Schatz, hinter dem Geheimdienste wie das FBI her sind. Auch die Mafia interessiert sich brennend dafür.
Der Privatdetektiv Ed Dante wird von seiner Schwester beauftragt, dieses Vermögen ausfindig zu machen. Bei seiner Recherche stößt Ed auf Hinweise, die auf einen riesigen Finanzskandal hindeuten.
Er muss das Geheimnis um Montecrypto lösen, bevor es in gefährliche Hände fällt.
Die Geschichte ist sehr raffiniert gestrickt. Zunächst war ich leicht überfordert, durch die Begriffe der Kryptowährung. Der Erzählstil ist aber sehr gut, so dass ich tiefer eintauchen konnte und mich mit der Thematik besser auseinandersetzen konnte.
Der Humor ist grandios, ich habe mich köstlich amüsiert. Gleichzeitig entwickelt sich eine hohe Spannung, die einen kaum zum Atmen kommen lässt.
Ed Dante ein genialer Schnüffler, er stellt die richtigen Fragen und bekommt dafür auch mal eine auf den Deckel. Er hat coole Sprüche drauf, die mich oft zum Lachen gebracht haben. Trockene Sprüche, eine Spur schwarzer Humor, einfach genial.
Ed ist Engländer und kommt mit Amerika nicht immer gut zurecht. Seinen geliebten Tee z.B. bekommen die Amis nicht hin.
Bei all den witzigen Einlagen ist der Leser sehr gefordert, man muss aufpassen und jedes Wort lesen, um nicht den Faden zu verlieren.
Die Kryptowährung fand ich kompliziert, da ich mich damit noch nie beschäftigt habe. Mit der Zeit habe ich dazu gelernt und konnte dem Stoff besser folgen.
Vom Autor habe ich bisher nichts gelesen, bin durch Montecrypto sehr neugierig geworden. Der Schreibstil gefällt mir extrem gut. Selbst komplizierte Finanzbegriffe kommen gut erzählt rüber, so dass ich mich bei diesem zunächst in meinen Augen eher trockenen Thema nicht fehl am Platz gefühlt habe.
Das Buch nimmt überraschende Wendungen, was den Schwung ankurbelt. Es ist auf jeden Fall ein hochbrisanter Fall mit skurrilen Szenen und einem intelligenten Ermittler.
Ich hoffe von Ed Dante lese ich demnächst wieder.
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Broschiertes Buch
Ein Finanzthriller über Währungen, die die meisten von uns höchstens aus den Meldungen der Nachrichtensender kennen? Langweilig und uninteressant, oder? Könnte man annehmen, aber definitiv nicht zutreffend, wenn sich ein Autor wie Tom Hillenbrand der Thematik annimmt.
Der …
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Ein Finanzthriller über Währungen, die die meisten von uns höchstens aus den Meldungen der Nachrichtensender kennen? Langweilig und uninteressant, oder? Könnte man annehmen, aber definitiv nicht zutreffend, wenn sich ein Autor wie Tom Hillenbrand der Thematik annimmt.
Der schillernden Start-up-Unternehmer Greg Hollister kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Seine Halbschwester Jackie, die einzige lebende Verwandte, ist seine Erbin. Aber es gibt ein Problem, denn Hollister hat sein Vermögen weder in Gold noch Beton, sondern in Kryptowährungen angelegt. Und da sie weder Ort noch Zugangsdaten kennt, engagiert sie Ed Dante, seines Zeichens Ex-Banker und mittlerweile Privatdetektiv, der ihr durch seine Erfahrung im Finanzwesen Zugang zu dem Erbe verschaffen soll. Womit aber beide nicht gerechnet haben, sind kryptische Videos, die nach Hollisters Tod in Umlauf gebracht werden und die Bitcoin-Schürfer in helle Aufregung versetzen. Lassen sie doch die Vermutung zu, dass es sich bei dem Vermögen um eine riesige Summe handelt, die derjenige erhalten soll, der die Rätsel knackt. Und plötzlich sind nicht nur sie und der Privatdetektiv, sondern auch das FBI und ausländische Geheimdienste dem Schatz auf der Spur.
Blockchains, Fiatgeld, Bitcoins, Shitcoins und wie sie alle heißen, die Bezeichnungen sind anfangs etwas verwirrend. Vor allem dann, wenn man sich mit der Thematik Kryptowährung noch nicht auseinandergesetzt hat. Aber keine Angst, der Autor verpackt all diese Informationen in eine rasante und raffinierte Story, gewürzt mit der ihm eigenen Ironie. Auf der Jagd nach dem Schatz nimmt uns Hillenbrand auf einer Schnitzeljagd zu den wichtigen Finanzplätzen der Welt mit. USA, Deutschland und Schweiz, überall gibt es Verwicklungen, die die Story durch neue Aspekte vorantreiben und uns so häppchenweise mit höchst interessanten Informationen versorgen und in diese Welt der digitalen Zahlungsmittel einführen. Ein sowohl spannender als auch unterhaltsamer Thriller, der Wissen mehrt und klüger macht.
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Broschiertes Buch
Mitreißend und super interessant!
Wir begleiten den forensischen Finanzprüfer Ed Dante auf der Suche nach einem unermesslichen Schatz. Ob er dafür der Richtige ist, weiß er selbst nicht so genau. Schließlich hat er wenig Ahnung von Kryptowährungen und angrenzenden …
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Mitreißend und super interessant!
Wir begleiten den forensischen Finanzprüfer Ed Dante auf der Suche nach einem unermesslichen Schatz. Ob er dafür der Richtige ist, weiß er selbst nicht so genau. Schließlich hat er wenig Ahnung von Kryptowährungen und angrenzenden Themen wie Programmieren, Codes, Skripten, Hacking, Bots, Klickfarmen etc.. Zum Glück aber hat er Kontakte. Seine Wegbegleiterin zum Beispiel kann ihn bei diesen Themen fabelhaft weiterhelfen. Sie ist eine begabte Hackerin, kennt alle Trends der Cybernerds, ist Teil der Krypto-Community und erklärt Dante und somit auch den Leser*innen diese ganz eigene Welt.
Dante ist ein älterer Brite mit nicht unwesentlicher Vergangenheit. Er hat eine Leidenschaft für Tee, Drinks und Punkmusik. Er verabscheut Waffen. Leider ist es mir an einigen Stellen des Buches aufgestoßen, dass er gedanklich sehr sexistisch ist. Sobald er eine Frau sieht wird erstmal ihr Äußeres kommentiert und das zum Teil sehr respektlos. Daher ein Stern Abzug.
Ansonsten finde ich es sehr geschickt, dass der Autor einen recht unwissenden Ermittler als Protagonisten wählt, dem viele Aspekte nicht gleich klar sind. So können auch Leser*innen, die nicht so viel Ahnung von der Materie haben gut mitkommen und parallel zum Protagonisten neue Erkenntnisse gewinnen. Beispielsweise über Transnitrien, die Rolle Nordkoreas in organisierten Hacks oder welches Tier auf den ersten griechischen Münzen abgebildet war.
Dieser Thriller ist etwas für Rätselfans und eher nichts für diejenigen, die auf sehr viel Action aus sind. Die Spannung ist vorhanden, lauert aber eher im Hintergrund. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Spurensuche zu verfolgen und die Seiten sind im Nu verflogen.
Auch der Humor hat mir absolut zugesagt. So beschreibt Dante beispielsweise einen "Park" in New York als "homöopathisch bemessene Rasenfläche" oder spielt seinen Alkoholismus wie folgt runter:
"Price bestellt Ananassaft, Dante ebenfalls, nur dass in seinem zusätzlich Wodka, Pfirsichlikör und Preiselbeernektar hinein sollen.
Insgesamt war es ein großartiges Leseerlebnis mit so einigen interessanten Erkenntnissen.
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Broschiertes Buch
Informativer Krimi von Tom Hillenbrand
Wie schon bei seiner Xavier Kieffer-Reihe, ranken sich Hillenbrands Krimis immer um Sachthemen, da kommt der Journalist in ihm zu Worte. Vom Verlag wird der Roman als Thriller eingeordnet, was ich eher unzutreffend finde, es ist vielmehr ein Krimi oder sogar …
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Informativer Krimi von Tom Hillenbrand
Wie schon bei seiner Xavier Kieffer-Reihe, ranken sich Hillenbrands Krimis immer um Sachthemen, da kommt der Journalist in ihm zu Worte. Vom Verlag wird der Roman als Thriller eingeordnet, was ich eher unzutreffend finde, es ist vielmehr ein Krimi oder sogar ein Abenteuerroman über eine Schnitzeljagd nach einem Schatz. Das spannende Finale enthält noch am ehesten Thrillerelemente, sonst geht es eher gemächlich voran.
Ed Dante ist ein typischer Noir-Detective, allerdings mit angelsächsischem Hintergrund. Er hat eine Schwäche für Cocktails aller Art, guten Tee und war in seinem vorigen Leben selbst Investment Banker. Als Privatermittler beschattet er nicht untreue Ehemänner und -frauen, sondern deckt eher Finanskandale auf. Sein Name ist eine augenzwinkernde Anspielung auf den Dumas'schen Grafen von Monte Christo Edmont Dantés (solche Namensähnlichkeiten gibt es im weiteren Verlauf noch einige). Nachdem Kryptomillionär Greg Hollister ums Leben gekommen ist, wird Dante von dessen Schwester beauftragt, den vermeintlich in irgendwelchen Kryptowelten verborgenen Schatz Hollisters aufzuspüren. Obwohl aus dem Finanzwesen kommend, kennt Dante sich im Bereich der Bitcoins und Co, nicht sonderlich gut aus, deshalb stößt dann auch noch die kenntnisreiche Bloggerin Mercy (Mercedes) Montego als Verstärkung zu ihm.
Über Las Vegas, Zug in der Schweiz, New York und Mexiko führt die Suche nach dem Schatz, immer mit einer Horde Kryptonerds auf den Fersen, die auch den Schatz heben wollen.
Meinem erklärten Ziel, nämlich Bitcoins etc. besser zu verstehen, bin ich nicht wirklich sehr viel näher gekommen, aber ich bin trotzdem dankbar für diesen Blick in die Kryptowelt mit ihren skurrilen Nerds. Gut recherchiert und verständlich formuliert werden die Informationen gekonnt in die Krimihandlung eingearbeitet. Ich fand die Protagonisten sympathisch, die Dialoge witzig und die Handlung spannend, jedoch nicht auf Thrillerart, was aus meiner Sicht eher ein Vorteil ist.
Kurz, ein informativer, spannender und unterhaltsamer Krimi mit origineller Handlung, mehr Cosy als Hard-boiled!
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eBook, ePUB
Rasante Schnitzeljagd
Von diesem Autor habe ich noch keinen Roman gelesen und der Klappentext hat mich angesprochen.
Der Autor entführt mich mit diesem Roman in die Welt der digitalen Kryptowährung . Sein Protagonist Ed Dante, ein ehemaliger Banker , ist nun als Privatdetektiv …
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Rasante Schnitzeljagd
Von diesem Autor habe ich noch keinen Roman gelesen und der Klappentext hat mich angesprochen.
Der Autor entführt mich mit diesem Roman in die Welt der digitalen Kryptowährung . Sein Protagonist Ed Dante, ein ehemaliger Banker , ist nun als Privatdetektiv unterwegs.
Eines Tages bekommt Ed Dante einen interessanten Auftrag.Die Halbschwester des tödlich verunglückten Millionärs Greg Hollister beauftragt ihn,den immensen Bitcoin -Schatz ausfindig zu machen , der von Greg sehr gut versteckt wurde.Geld spielt für die Auftraggeberin überhaupt keine Rolle.
Bei seiner Recherche stößt Dante auf die Bloggerin Mercy Mondego ,die sich fortan an seine Fersen heftet.
Dieses ungewöhnliche Paar rauft sich mit der Zeit zusammen und Dante profitiert von dem immensen Wissen von Mercy .
Davon profitiere ich auch als Leser .
Es kommt zu einer spannenden Schnitzeljagd und die Kombinationsgabe von Dante und Mercy lässt keine Langeweile aufkommen.
Der Autor baut ein futuristisches Szenario auf ,das ich gut nachvollziehen kann.
Die Spannung steigt und wird bis zum fulminanten Ende gehalten.
Es wird für mich nicht der letzte Roman von diesem Autor gewesen sein.
Fazit: Ein rasanter und spannender Thriller.
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Broschiertes Buch
„Politisch brisant und hochaktuell“ (Zitat vom Buchrücken).
Inhalt, gemäß der Umschlaginnenseite:
Als der kalifornische Start-up-Unternehmer Gregory Hollister stirbt, hinterlässt er ein Vermögen, das aus Bitcoin besteht – und gut versteckt ist. Seine …
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„Politisch brisant und hochaktuell“ (Zitat vom Buchrücken).
Inhalt, gemäß der Umschlaginnenseite:
Als der kalifornische Start-up-Unternehmer Gregory Hollister stirbt, hinterlässt er ein Vermögen, das aus Bitcoin besteht – und gut versteckt ist. Seine Schwester beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt fest, dass etliche Personen hinter dem Schatz her sind, den die Medien Montecrypto nennen. Angesichts der kolportieren Summe von mehreren Milliarden Dollar ist das nicht verwunderlich – aber die anderen Interessenten sind keine gewöhnlichen Schatzsucher. Warum wollen ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia den Schatz? Dante erkennt, dass Hollisters Vermächtnis aus mehr besteht als aus einem Haufen digitaler Münzen. Stellt der Schatz möglicherweise eine Gefahr für das globale Finanzsystem dar? Was steckt hinter Montecrypto?
Eine spektakuläre Suche beginnt, die von Los Angeles über New York und Frankfurt bis nach Zug führt, ins sogenannte 'Crypto Valley' der Schweiz. Wird es Dante gelingen, das Geheimnis von Montecrypto zu lüften, bevor der digitale Schatz in die falschen Hände gerät?
Meine Meinung:
Ein spannender, Technik- und Bitcoin-lastig angehauchter Roman - genau meine Wellenlänge.
Viele angesprochene Themen sind, meiner Meinung nach, definitiv gar nicht so realitätsfern.
Und ich finde es gut, dass viele Facts rund um Cryptowährungen im Allgemeinen und unser Finanzsystem im Besondern in dem Erzählten betrachtet werden – und somit einer großen Leserschaft bekannt werden.
Sprachlich fand ich die Story absolut gelungen.
Fazit: Es bereitete mir viel Freude diesen Roman zu lesen.
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Broschiertes Buch
Klappentext:
Wer das Geld hat, hat die Macht.
Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide …
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Klappentext:
Wer das Geld hat, hat die Macht.
Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide Kalifornier gut versteckt. Wo befindet sich der digitale Schatz, den die Medien bereits Montecrypto nennen? Hollisters Witwe beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt bald fest, dass etliche Personen hinter Montecrypto her sind. Das ist angesichts der kolportierten Summe von mehreren Milliarden Dollar nicht weiter verwunderlich – aber die anderen Interessenten sind keine gewöhnlichen Schatzsucher. Warum interessieren sich ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia für den Schatz? Dante erkennt, dass Hollisters Vermächtnis aus mehr besteht als aus einem Haufen digitaler Münzen. Möglicherweise ist Montecrypto der Schlüssel zu einem immensen Finanzskandal, der die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte. Wird es Dante gelingen, das Geheimnis von Montecrypto zu lüften, bevor der digitale Schatz in die falschen Hände gerät? Eine weltweite Suche beginnt, die von Los Angeles über New York und Frankfurt bis nach Zug führt, ins sogenannte »Crypto Valley« der Schweiz.
»Montecrypto« ist ein raffinierter literarischer Thriller über die neue internationale Finanzwirtschaft. Wer hat in Zukunft das Geld? Und wer die Macht? Hochspannend und aktuell: Tom Hillenbrand erweist sich mit diesem Buch als Meister des politischen Spannungsromans.
Cover:
Das Cover ist einfach und dennoch passend gestaltet. Der Zahlen- und Buchstabencode, der sich im Hintergrund durch das Cover zieht, ist gut durchdacht. Auch die Farbwahl gefällt mir gut. Nicht zu aufdringlich und gleichzeitig elegant und passend.
Meinung:
Ein brandaktueller Wirtschaftsthriller, in dem es um moderne Techniken, Kryptowährung, sowie Politik und Macht geht.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es lässt sich angenehm und flüssig lesen. Jedoch sollte man sich in dieser Materie bereits ein wenig auskennen, da hier viele Fachbegriffe und -wörter verwendet werden und auch ich hier so einiges nachschlagen musste.
Das Thema wird spannend und von mehreren Seiten beleuchtet. Der Ermittler Ed Dante überzeugt durch seine Art und gibt sich mit Mercy Mondego einen charmanten und humorvollen Schlagabtausch.
Mich erinnerte das Ganze jedoch stellenweise mehr an einen Kriminalroman, als an einen Thriller, dafür fehlte mir teils ein wenig mehr Spannung und Nervenkitzel. Für einen Thriller war es mir zu soft, aber dies ist durchaus Geschmacksache.
Inhaltlich möchte ich nicht zu viel verraten, um nicht zu Spoilern oder wichtige Details vorweg zu nehmen.
Die Einteilung und Gliederung der Kapitel hat mir gut gefallen und auch die Überschriften empfand ich als passend ohne zu viel zu verraten.
Das Thema ist aktuell und gut recherchiert. Hier bekommt man zudem weiteres Wissen vermittelt, welches zusätzlich auch selbst zum Nachdenken anregt. Von der Idee her, hat es mir sehr gut gefallen und mich auch sehr gut unterhalten. Für jeden, der sich schon mal mit der Thematik auseinander gesetzt hat oder etwas mehr auseinander setzen möchte, kann ich dieses Buch durchaus empfehlen.
Fazit:
Spannende und topaktuelle Geschichte, mit wissenswerten Hintergrundinformationen, rund um Kryptowährung, Politik und Macht.
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Broschiertes Buch
MONTECRYPTO
Der wohlhabende Start-up-Unternehmer Gregory Hollister hat sein Vermögen größtenteils Kryptowährung Bitcoin angelegt. Doch plötzlich kommt Gregory bei einem Umfall ums Leben und die Suche nach dem Geld beginnt. Seine Witwe beauftragt den Privatdetektiv Ed …
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MONTECRYPTO
Der wohlhabende Start-up-Unternehmer Gregory Hollister hat sein Vermögen größtenteils Kryptowährung Bitcoin angelegt. Doch plötzlich kommt Gregory bei einem Umfall ums Leben und die Suche nach dem Geld beginnt. Seine Witwe beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dieser merkt bei seiner Recherche, dass er nicht der einzige ist, der auf der Suche nach dem Geld ist. Warum interessieren sich ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia für den Schatz?
Der Protagonist stellt sich im Laufe des Buches als wahrer Cocktail-Liebhaber heraus, der mit Wissen über diverse Drinks glänzt und immer das richtige Getränk für die Situation wählt. Hier ein kleine Textauszug:
[...] Vielleicht kann ein Drink die Leere füllen. Dante geht ins Haus, zu Salatbar. Er nimmt verschiedene Flaschen in die Hand, stellt sie zurück. Kurz denkt er über Whisky Sour nach, stets eine erfrischende Angelegenheit.
Aber eigentlich will er nichts, das ihn hochbringt, sondern eher etwas, das ihn ausknipst. Long Island Ice Tea böte sich an, ist ihm aber irgendwie zu holzhammermäßig. Nach einigen Hin und Her entscheidet er sich für den guten alten B&B, einen klassischen After-Dinner-Drink; komplexer Geschmack, aber dennoch geradlinig.
Statt wie in den meisten Cocktailbüchern vorgegeben, Brandy und Bénédictine zu gleichen Teilen zu mischen, nimmt Dante vier Siebtel Weinbrand und drei Siebtel Kräuterlikör. Er ist eben ein Connaisseur oder vielleicht einfach ein Erbsenzähler. [...]
Sowohl Ed Dante, als auch alle anderen, vielen Figuren in diesem Buch waren mir sympathisch und bekamen in meinem Kopf ein Gesicht. Ich konnte dem Handlungsverlauf gut folgen, ohne mir Notizen machen zu müssen.
Im Laufe des Buches wird immer wieder der aktuelle Wissensstand wiederholt. Meist indem sich der Protagonist, Ed Dante sammelt, seine bisherigen Kenntnisse zusammenträgt und seine nächsten Schritte überdenkt. Zudem werden Fachbegriffe selbstverständlich und leicht erklärt. Ich hatte so niemals das Gefühl nicht mitzukommen. Bis zu diesem Buch hatte ich wenig Ahnung von Krypto-Währungen und den unterschiedlich Arten davon. Trotzdem habe ich alles perfekt verstanden und konnte die Geschichte leicht verfolgen. Da die Erklärungen jedoch, besonders am Anfang des Thrillers einige Seiten in Anspruch nahm, dauerte es trotz des schnellen Einstieges in die Handlung ein gutes Drittel des Buches bis der Spannungsbogen anstieg. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen.
Wem der Klappentext zusagt und eine 400-seitige Schnitzeljagd nach einem vielleicht nicht existierenden Schatzes packt, der wird dieses Buch genauso gerne mögen wie ich.
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