Martin Suter
Hörbuch-Download MP3
Melody (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 509 Min.
Sprecher: Fröhlich, Andreas
PAYBACK Punkte
9 °P sammeln!
In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz' Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nah...
In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz' Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter ›Melody‹ und ›Der letzte Weynfeldt‹) und die ›Business-Class‹-Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. 2022 feierte der Kinofilm von André Schäfer ›Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit‹ am Locarno Film Festival Premiere. Seit einigen Jahren betreibt der Autor die Website martin-suter.com. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.

© Bastian Schweitzer / Diogenes Verlag
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Erscheinungstermin: 22. März 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257695021
- Artikelnr.: 67468896
»Martin Suter gilt als Meister einer eleganten Feder, die so fein geschliffen ist, dass man die Stiche oft erst hinterher spürt.« Monika Willer / Westfalenpost Westfalenpost
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als erzählerisches "Glanzstück" bezeichnet Rezensentin Rose-Maria Gropp Martin Suters neuesten Roman über einen alternden, sterbenden Zürcher, der jahrzehntelang Politik und Gesellschaft dirigiert hat. Jetzt, verrät sie, sucht und findet er einen Nachlassverwalter, dessen Aufgabe zunächst sein soll, Unangenehmes zur Person Peter Stotz zu vernichten und der Nachwelt ein schöngefärbtes Bild zu präsentieren. Die eigentliche Aufgabe scheint aber darin zu liegen, dem Sterbenden zuzuhören, wenn er über seine große Liebe Melody erzählt, die ihn kurz vor der geplanten Hochzeit verlassen hat, meint die Kritikerin. Dabei stellen sich für sie Fragen nach dem Verhältnis von Wahrheit und Fiktion, von Selbstentwürfen zur Tatsächlichkeit, die Suter gewohnt spannend und konzis schreibt. Für Gropp eine klare Empfehlung wert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Die Wahrheit, die Wahrheit
Martin Suters neuer Roman "Melody" stellt die Frage nach dem Unterschied zwischen Sein und Schein und ob es ihn überhaupt gibt.
Von Rose-Maria Gropp
Er ist mit Leib und Seele ein Geschichtenerzähler. Das hat Martin Suter seit 1997, als sein erster Roman "Small World" erschien, die Geschichte von Konrad Lang, den die Altersdemenz ereilt zu haben schien, immer wieder bewiesen. Mit dem aktuellen Buch "Melody" ist ihm ein wahres Glanzstück seiner Erzählkunst gelungen. Nichts Menschliches ist Suter fremd, so viele Spielarten des Humanum sind ihm vertraut, weil er ein unerhört scharfsinniger Beobachter ist. Das ermöglicht es ihm, die Ablagerungen unter dem an der Oberfläche Sichtbaren
Martin Suters neuer Roman "Melody" stellt die Frage nach dem Unterschied zwischen Sein und Schein und ob es ihn überhaupt gibt.
Von Rose-Maria Gropp
Er ist mit Leib und Seele ein Geschichtenerzähler. Das hat Martin Suter seit 1997, als sein erster Roman "Small World" erschien, die Geschichte von Konrad Lang, den die Altersdemenz ereilt zu haben schien, immer wieder bewiesen. Mit dem aktuellen Buch "Melody" ist ihm ein wahres Glanzstück seiner Erzählkunst gelungen. Nichts Menschliches ist Suter fremd, so viele Spielarten des Humanum sind ihm vertraut, weil er ein unerhört scharfsinniger Beobachter ist. Das ermöglicht es ihm, die Ablagerungen unter dem an der Oberfläche Sichtbaren
Mehr anzeigen
zu erkunden, sie im Erzählen ans Licht zu bringen. In "Melody" sind Schein und Sein eines Menschen leitendes Thema. Es geht um Fiktion und Wirklichkeit, Wahrheit und Lüge, diesmal auch um Schuld und eine ungewöhnliche Form selbst auferlegter Sühne. Suter ist nicht an Moral interessiert, dafür umso mehr an den Folgen der Handlungen seines Personals. Im Zentrum steht Dr. Peter Stotz, der in seiner Zürcher Villa lebt, deren Giebelinschrift lautet "Tempus fugit, amor manet". Dass die Zeit dahinflieht, weiß Stotz, er ist 84 Jahre alt und zum Tode krank. Er hat keinen Magen mehr, die Maßanzüge sind zu weit geworden für den ausgemergelten Leib. Doch die Haltung, die seine Karriere ihm implantiert hat, ist noch da. Stotz war ein enorm einflussreicher Mann, Unternehmensberater, Nationalrat, Strippenzieher der liberalen Wirtschaftspartei, Königsmacher und Geldgeber, Mitglied des Verwaltungsrats der Oper. Er alimentiert seit Jahrzehnten einen versoffenen Schriftsteller als Gesprächsgegenüber, der sich als klarsichtig in Bezug auf seinen Wohltäter entpuppen wird. Stotz' noch immer nicht ganz erloschene Macht wird erkennbar, wenn es heißt, "dass es in der Businesswelt den Fachausdruck ,stotzen' gibt: 'Das bedeutet, aus dem Hintergrund Einfluss nehmen, sein Beziehungsnetz aktivieren, um etwas in deinem Sinn zu beeinflussen.'" Eine klassische Suter-Sentenz, die mehr sagt als seitenlange Beschreibungen. Dieser moribunde Tycoon ohne eigene Nachkommen hat eine Anzeige aufgegeben, aus der Gegenwart gefallen analog, unter Chiffre: "Gesucht: Vertrauenswürdiger, gebildeter jüngerer Mann für Nachlassordnung. Juristische Vorkenntnisse erwünscht. Vollzeit. Faire Bezahlung." Es meldet sich Tom Elmer, in seinen Dreißigern, "mit Double Degree, einem Master of Law in der Schweiz und einem aus London", arbeitslos. Er nimmt das merkwürdige Angebot für exorbitanten Lohn an, die Arbeitsplatzbeschreibung lautet, "der Nachwelt ein bestimmtes Bild von mir zu vermitteln. Ihre Aufgabe besteht darin, dieses auch für die Nachwelt zu bewahren." Was bedeutet, die zahlreichen Kartons, in denen Stotz' Vita bewahrt ist, zu sichten - und vom Inhalt zu schreddern, was nicht passt für ein angemessenes Erinnern in der Öffentlichkeit. Da ist noch der zweite Teil des lateinischen Satzes über dem Türsturz der Villa: "amor manet". Dass die Liebe bleibe, ist so etwas wie der Markenkern des Dr. Peter Stotz, den es zu erhalten gilt. Tom begreift bald, dass er in Wahrheit engagiert wurde, um der Geschichte einer verlorenen Liebe zuzuhören, in Etappen jeden Tag. Dabei muss er mit Stotz die teuersten Weine und die kostbarsten Armagnacs aus dessen Keller trinken, kredenzt von dem Faktotum Roberto, und er bekommt die köstlichen italienischen Speisen der treuen Köchin Mariella vorgesetzt. Stotz' Erzählung kreist um eine Frau, die sich "Melody" nennt, eigentlich heißt sie Tarana Alaoui und entstammt einer muslimischen Familie aus Marokko, die in Zürich lebte. Sie war Buchhändlerin, zwanzig Jahre jünger als Stotz. Vor der geplanten Hochzeit mit ihm verschwand sie. Fortan war er nicht nur prominent, sondern zugleich jener Mann der Zürcher Gesellschaft, der um seine wahre große Liebe gebracht wurde. Um die Umstände von Melodys Verschwinden zu erkunden, verfolgte Stotz fortan ihre Spuren in vielen Ländern - erfolglos. Überall in der Villa hängen Bilder von Melody, veritable Altäre sind für sie errichtet, beinahe religiöse Zeichen einer ersehnten Präsenz. Oben im Haus, wo Tom nun wohnt, gibt es ein Zimmer, in dem die Zeit stillgestellt scheint, Melodys Stickzeug liegt dort, als habe sie grade erst den Raum verlassen. Dieses Motiv der angehaltenen, sogar rückgängig gemachten Zeit mit dem Ziel der leibhaftigen Vergegenwärtigung einer Person hat Suter schon 2012 in "Die Zeit, die Zeit" beschäftigt - seine bis heute weitest gehende Probe aufs Exempel des Wahrscheinlichen. Diesmal interessiert ihn etwas anderes noch wesentlich stärker. Und das ist der Selbstentwurf seines Protagonisten - als tragisch Liebender - im fortwährenden Erzählen. Suter gibt ihm dafür eine eigene Sprache, wie sie einem Mann von Stotz' Kaliber zur Verfügung steht. So wird "Melody" unter der Hand zu einer mit feiner Melancholie eingefärbten Liebeserklärung ans Geschichtenerzählen bis in die Nähe des Todes, der Name der Geliebten zum Leitmotiv wie in der Musik, von Variationen umspielt. Suter ist damit zurückgekehrt zu seiner genuinen Domäne, die tiefer gründet als zuletzt beim leichthändigen Intermezzo seiner "Allmen"-Romane. Dabei entspricht es der Ökonomie seines Schreibens, den Bogen des Geschehens sukzessive straffer zu spannen. Einmal, bei schon ziemlich weit fortgeschrittener Handlung, sagt der in seinem Metier eher glücklose Schriftstellerfreund von Stotz: "Es geht ja letztlich immer um die Frage: Will man sich das Leben nach dem einrichten, was man glaubt, oder will man das, was man glaubt, nach dem einrichten, wie man lebt?" Jedoch die wahre Frage muss lauten, ob sich das Leben selbst überhaupt um diese Unterscheidung schert. Was also bleibt, am Ende aller Tage? Martin Suter hat keine Antwort. Aber er hat darüber einen großartigen Roman geschrieben. Martin Suter: "Melody". Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2023. 331 S., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Gebundenes Buch
Tom Elmer lässt sich treiben, erst nachdem der Geldhahn zugedreht wurde, beginnt er, den Ernst des Lebens zu begreifen und sucht nach einem Job. Der Alt-Nationalrat Dr. Peter Stotz sucht indes nach Jemandem, der seinen umfangreichen Nachlass ordnen soll, und stellt Tom nach dem …
Mehr
Tom Elmer lässt sich treiben, erst nachdem der Geldhahn zugedreht wurde, beginnt er, den Ernst des Lebens zu begreifen und sucht nach einem Job. Der Alt-Nationalrat Dr. Peter Stotz sucht indes nach Jemandem, der seinen umfangreichen Nachlass ordnen soll, und stellt Tom nach dem Vorstellungsgespräch ein. Die beiden Männer freunden sich an und führen täglich Gespräche, die sich immer mehr hauptsächlich um Melody drehen, einst die Verlobte von Dr. Stotz und dessen große Liebe, die vor über 40 Jahren kurz vor der Hochzeit verschwand. Als Tom mit der Großnichte seines Arbeitgebers eigene Nachforschungen anstellt, finden beide heraus, dass Dr. Stotz eine eigene Sicht auf die Wahrheit hat.
Das vorliegende Buch war eine Premiere für mich, denn es war das erste Werk des Autors, das ich gelesen habe. Ich bin begeistert vom Schreibstil und auch der Art des Erzählens, es wird also sicherlich nicht das letzte Buch von Martin Suter bleiben, das ich lese. Dies aber nur am Rande. Die Geschichte von Dr. Stotz bekam Tom und somit auch ich nur häppchenweise serviert, sodass eine gewisse Spannung erzeugt wurde, die das ganze Buch über anhielt. Ich habe mir die verschiedensten Gründe ausgemalt, was damals passiert sein konnte, und hätte nicht weiter daneben liegen können. Hierbei verstand der Autor es meisterhaft, falsche Spuren zu legen und auch Wendungen einzubauen, die mich verblüfften. Immer, wenn ich dachte, dass ich den Durchblick habe, legte er noch einmal nach und überraschte mich. Die Auflösung wiederum war ebenfalls anders als gedacht, ich hätte mit diesem Ausgang nicht gerechnet.
Zusammenfassend ein großartiges Buch mit einer spannenden sowie wendungsreichen Story, dazu sprachlich eine Wucht. Für mich persönlich ein Highlight, das die volle Punktzahl nebst Extrasternchen verdient und bekommt.
Weniger
Antworten 11 von 11 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 11 von 11 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Oh man, da war er wieder! Ein richtiger Suter. Ein richtig guter Suter! Ein Suter in Höchstform!
Er hat mich entführt und auf Irrwege geschickt. Er sog mich von Beginn an ein und ließ mich bis zur letzten Seite nicht mehr los.
Wie immer, hält er Geheimnisse bereit, lässt …
Mehr
Oh man, da war er wieder! Ein richtiger Suter. Ein richtig guter Suter! Ein Suter in Höchstform!
Er hat mich entführt und auf Irrwege geschickt. Er sog mich von Beginn an ein und ließ mich bis zur letzten Seite nicht mehr los.
Wie immer, hält er Geheimnisse bereit, lässt sich nicht in die Karten gucken, schlägt Haken, die unvorhersehbar sind, und lässt uns bis zur letzten Seite im Dunkeln.
MELODY
Martin Suter
Der 34-jährige Tom Elmer ist auf Jobsuche. Diese Suche erweist sich als schwieriges Unterfangen, obwohl er zwei abgeschlossene Diplome der Rechtswissenschaft hat - zu lange war seine Studienzeit.
Aber letztendlich findet er doch einen Job - als Nachlassverwalter des 84-jährigen, bereits kränkelnden Dr. Peter Stolz. Der ältere Herr war einst ein wichtiger Mann der Gesellschaft, war lange beim Militär, in der Politik tätig und ein Mitglied in diversen Aufsichtsräten.
Jetzt hat er nicht mehr lange zu leben und möchte sein Vermächtnis ordnen. Dabei begegnet Tom immer wieder der Name „Melody“. Sie war einst die Verlobte des Doktors.
Doch was hat es es mit dieser mysteriösen jungen Frau auf sich, die auf einmal, kurz vor der Hochzeit verschwand? Bei langen Kaminabenden und vielen flüssigen Köstlichkeiten erzählt der Doktor seine Geschichte.
Was für ein Leseerlebnis!
Ich habe das Gefühl gerade zurück aus Griechenland und Italien zu sein, bin satt vom guten italienischen Essen - der hervorragende Amarone verwöhnt noch immer meinen Gaumen - was für ein Genuss!
Kein Thriller, kein Krimi, einfach grosse Erzählkunst - wie gesagt, ein guter Suter (jetzt wiederhole ich mich aber, ich höre auf).
5/ 5 und eine grosse Leseempfehlung.
Weniger
Antworten 7 von 8 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 7 von 8 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Dies ist der erste Roman von Martin Suter, den ich lese. Entgegen des ersten Eindrucks hat mich das Buch insgesamt nicht überzeugt.
Das Thema ist grundsätzlich aussagekräftig und gut überlegt. Dadurch entsteht eine gewisse Spannung, man möchte gerne wissen, wie sich die …
Mehr
Dies ist der erste Roman von Martin Suter, den ich lese. Entgegen des ersten Eindrucks hat mich das Buch insgesamt nicht überzeugt.
Das Thema ist grundsätzlich aussagekräftig und gut überlegt. Dadurch entsteht eine gewisse Spannung, man möchte gerne wissen, wie sich die Geschichte von Melody entwickelt. Doch sind die Einschübe, die die Entwicklung verzögern und den Leser hinhalten sollen, leider mittelprächtig gelungen. Es gibt so viele völlig unnötig detaillierte Beschreibungen von absoluten Belanglosigkeiten, dass es irgendwann nervt. Ebenfalls nervig sind die ständigen Einschübe zu Mariellas Küche und Kochkünsten. Ich habe spätestens ab der Mitte des Buches vieles nur noch kursiv gelesen.
Die Figuren überzeugen mich genauso wenig. Die Hauptperson Richard Stotz ist mir von Anfang bis Ende mit seiner Behäbigkeit und Arroganz sowie seinem Personenkult völlig unsympathisch geblieben. Auch die anderen Figuren entwickeln sich nicht glaubwürdig und bleiben mittelmäßig. Ich konnte mit keiner der Figuren auch nur ansatzweise Sympathie empfinden, höchstens noch mit Melody, die jedoch nur indirekt auftritt. Der Twist der Handlung am Ende ist gut überlegt - allerdings baut der Autor selbst Spoiler ein, so dass die Wendung dann doch nicht mehr überrascht.
Ich habe viel von Martin Suter durch Lesefreunde gehört und zu Beginn des Buches hat mich der Schreibstil angesprochen. Dies blieb nur leider nicht so, sehr bald fand ich den Stil genauso behäbig, feist und herablassend wie die Hauptperson selbst.
Mir fehlt der Vergleich zu anderen Romanen von Suter, aber dieses Buch animiert mich nicht, noch weitere von diesem Autor zu lesen.
Weniger
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Tom, ein gerade arbeitsloser Jurastudent, sucht einen Job und findet ihn bei dem schwerreichen alten kranken Nationalrat Dr. Stotz: er soll schon zu Lebzeiten den Nachlass ordnen. Dr. Stotz legt viel Wert darauf, dass sein Ruf auch nach seinem Tod makellos ist.
Tom bekommt eine Anstellung …
Mehr
Tom, ein gerade arbeitsloser Jurastudent, sucht einen Job und findet ihn bei dem schwerreichen alten kranken Nationalrat Dr. Stotz: er soll schon zu Lebzeiten den Nachlass ordnen. Dr. Stotz legt viel Wert darauf, dass sein Ruf auch nach seinem Tod makellos ist.
Tom bekommt eine Anstellung für ein Jahr mit Kost und Logis; im Haus stehen überall Portraits eine schönen Frau - Melody. Stotz erzählt Tom, dass seine einzige ganz große Liebe kurz vor der Hochzeit spurlos verschwand. Darüber ist er nie hinweg gekommen.
Nachdem Stotz verstorben ist, kommen Tom Zweifel an den Geschichten, und er sucht mit der Nichte Laura die Wahrheit.
Martin Suter hat einen unglaublichen Schreibstil!
Trotzdem hat mich die Geschichte erst im zweiten Teil gepackt, dann aber richtig.
Da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Melody auf dem Cover erinnert mich ein bisschen an Frida Kahlo. So habe ich mir die Frau nicht vorgestellt, aber trotzdem ist das Bild schön.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Toms Aufgabe ist es, den Nachlass von Peter Stotz aufzubereiten. Die Nachwelt soll darin den sehen, als der er erscheinen möchte. Er war Nationalrat, Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Geldgeber, in verschiedenen Verwaltungsräten, … Er hatte alles – Erfolg, Geld, …
Mehr
Toms Aufgabe ist es, den Nachlass von Peter Stotz aufzubereiten. Die Nachwelt soll darin den sehen, als der er erscheinen möchte. Er war Nationalrat, Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Geldgeber, in verschiedenen Verwaltungsräten, … Er hatte alles – Erfolg, Geld, Ansehen, Einfluss – aber neben der Liebe ist dies nebensächlich.
Das Buch ist geprägt von den täglichen Routinen. Dem Sichten der Unterlagen, Vorsortieren, den gemeinsamen Essen von Tom und Peter, der Essenszubereitung, … Eigentlich komplett unspektakulär. Und trotzdem schafft es Suter uns Leser, genauso wie Tom, von der Lebensgeschichte von Peter Stotz gefangen zu nehmen. Leicht, einfühlsam, warmherzig erzählt Suter eine Liebesgeschichte, die schon viele Jahre zurückliegt und trotzdem für Peter Stotz noch präsent ist. Seine Melody ist verschwunden, und dennoch immer da. Doch was geschah vor so vielen Jahren? Warum ist Melody verschwunden? Lebt sie noch, wurde sie entführt, ist sie freiwillig untergetaucht?
Im weiteren Verlauf ist es nicht nur eine Liebesgeschichte über seine Melody. Langsam verwandelt es sich auch in eine Geschichte über die Person Peter Stotz. Was ist/war er für eine Mensch? Wer steckt hinter dieser nach außen hin erfolgreichen Person? War er im Grunde seines Herzens doch ein großer, unglücklicher Liebender. Behutsam wird man auf das Ende vorbereitet und trotzdem überrascht.
Fazit: eine ruhige Geschichte voller Tragik, Verhängnis und Geheimnissen
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Lieber Herr Suter, das konnten Sie schon mal besser!
Ich bin voller Freude in das Buch eingestiegen, nachdem das einleitende Kapitel viel versprach, insbesondere einen außergewöhnlichen Hintergrund des geheimnisvollen Auftraggebers und der offerierten Recherche.
Aber was kam dann? …
Mehr
Lieber Herr Suter, das konnten Sie schon mal besser!
Ich bin voller Freude in das Buch eingestiegen, nachdem das einleitende Kapitel viel versprach, insbesondere einen außergewöhnlichen Hintergrund des geheimnisvollen Auftraggebers und der offerierten Recherche.
Aber was kam dann? Viel Geplätscher, noch mehr lose Enden einer immer unglaubwürdigeren Geschichte. Es zog und zog sich, ganz abgesehen von dem enervierenden Gefühl, dass sich die Suterschen Protagonisten mehr und mehr im Milieu der Schönen und Reichen wiederfinden. Das nervt, um es salopp auszudrücken.
Was so vielversprechend begann, hatte ermüdende Längen im Mittelteil und der Schluss... ja, klar, ein Twist musste ja noch kommen. Er kam, sehr schnell, als hätte der Autor seine Mindestzahl an Seiten nun endlich gefüllt und könne das Manuskript einreichen. So habe ich es empfunden.
Der richtige Schluss war überraschend. Aber fand ich ihn deshalb gut? Mitnichten.
Meine Meinung: Es ist kein Schaden, das Buch über Melody zu lesen. Aber es ist auch kein Schaden, darauf zu verzichten. Es gibt deutlich bessere Bücher von Martin Suter.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Der 30-jährige Tom Elmer hat einen Doppelabschluss in Jura und ist nach dem Tod seines Vaters gezwungen, sich mangels erhofftem Erbe einen Job zu suchen. Wochenlang vergeblich. Dann stößt er auf eine altmodische Chiffre-Anzeige in der Zeitung, bewirbt sich eher halbherzig und bekommt …
Mehr
Der 30-jährige Tom Elmer hat einen Doppelabschluss in Jura und ist nach dem Tod seines Vaters gezwungen, sich mangels erhofftem Erbe einen Job zu suchen. Wochenlang vergeblich. Dann stößt er auf eine altmodische Chiffre-Anzeige in der Zeitung, bewirbt sich eher halbherzig und bekommt wider Erwarten eine Zusage. Tom soll den Nachlass des 84-jährigen superreichen und sterbenskranken Alt-Nationalrats Dr. Peter Stotz ordnen und dabei bitteschön das ein oder andere, das am Image des alten Herrn kratzen könnte, verschwinden lassen. Da die Bezahlung neben Kost und Logis äußerst großzügig ist, tritt Tom die Stelle an und beginnt sich durch unzählige Kartons und Ordner voller Dokumente, Fotos und Handschriften zu wühlen.
Auffällig in der Villa am Zürichberg: überall Bücher, viele Stickereien an den Wänden und immer wieder das Porträt einer jungen Frau. Eine Erklärung lässt nicht lange auf sich warten: bei der jungen Frau handelt es sich um Melody, einst die Verlobte des ehemaligen Nationalrats. Sie verschwand vor über vierzig Jahren spurlos. Bei täglichen Gesprächen vor dem Kamin erzählt Stotz ausgiebig von Melody - wie er die aus Marokko stammende Buchhändlerin damals kennengelernt hat, von der geplanten Hochzeit, ihrem plötzlichen Verschwinden und ganz besonders von der intensiven Suche nach ihr, die jedoch bis heute erfolglos blieb.
Je mehr Tom über die Vergangenheit seines Arbeitgebers erfährt, desto neugieriger macht ihn die Geschichte - besonders der Verbleib von Melody interessiert ihn. Er beschließt, mehr über die geheimnisvolle Frau herauszufinden und fragt sich schon bald, wie viel Wahrheit eigentlich in dem steckt, was Stotz ihm nach und nach über die Liebe seines Lebens erzählt.
Martin Suter hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich war schon nach wenigen Seiten von der Handlung gefesselt. Die feine Charakterisierung der Figuren, die bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte, die stimmige Atmosphäre in der herrschaftlichen Villa und die Schilderungen des abwechslungsreichen Geschehens auf beiden Zeitebenen haben mich durchweg bestens unterhalten.
Was für Tom und auch für mich als Leserin zunächst wenig spektakulär beginnt, wandelt sich dank Suters geschickter Erzählweise schnell zu einer raffiniert gestrickten Geschichte. Obwohl alles, was der Alt-Nationalrat über Melody und ihr Verschwinden erzählt, Hand und Fuß zu haben scheint, schleichen sich langsam Zweifel ein. Suter streut hier und dort eine Ungereimtheit oder einen kleinen Widerspruch in die Handlung ein und lässt die Spannung so Seite um Seite langsam ansteigen. Das Geschehen wird wendungsreich, gleicht mehr und mehr einem Krimi und entwickelt dabei einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann.
„Melody“ hat mir sehr gut gefallen - ein anschaulich und lebendig erzählter Roman, der mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert hat.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Tom Elmer studiert und studiert und ab und an schickt er eine Bewerbung los. Auch jetzt hat er eine Bewerbung am laufen und wird zum Gespräch zu Alt-Nationalrat Dr. Stotz eingeladen. Hier in der edlen und prunkvollen Villa soll er den Nachlass verwalten und Unterlagen durchgehen. Dr. Stotz …
Mehr
Tom Elmer studiert und studiert und ab und an schickt er eine Bewerbung los. Auch jetzt hat er eine Bewerbung am laufen und wird zum Gespräch zu Alt-Nationalrat Dr. Stotz eingeladen. Hier in der edlen und prunkvollen Villa soll er den Nachlass verwalten und Unterlagen durchgehen. Dr. Stotz stellt ihn quasi sofort ein und Tom nimmt an. Er wohnt ab sofort in der Villa und darf auch hier essen und es ist ein sorgenfreies und angenehmes Leben. Dr. Stotz ist ein Genießer und er erzählt gerne. In der Villa sieht Tom überall Portraits, einer wunderschönen jungen Frau. Es ist Melody und die große Liebe von Dr. Stotz. Die Hochzeit war geplant und sollte rauschend werden, aber dann verschwand Melody plötzlich. Tom ist gefangen von der Geschichte und fühlt sich Melody seltsam verbunden, da sie überall zugegen ist und die Großnichte Laura von Dr. Stotz, fasziniert ihn auch auf gewisse Weiße. Dann fallen Tom einige Merkwürdigkeiten auf und sein Spürsinn und Ehrgeiz sind geweckt.
Marin Suter versteht es wieder einmal aufs Neue, die Leser zu fesseln und zu begeistern. Seine elegante Sprache nimmt einen mit in die schöne Villa und die Charaktere sind toll gezeichnet und es wird gefühlvoll, kulinarisch und eben auch höchst spannend. Ich liebe die Bücher von Martin Suter und ich werde immer wieder aufs Neue überrascht und in den Bann gezogen. Melody ist schon jetzt ein Highlight für 2023.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Langsam erzählte Geschichte eines Verschwindens
„Es geht ja letztendlich immer um die Frage: Will man sich das Leben nach dem einrichten, was man glaubt, oder will man das, was man glaubt, nach dem einrichten, wie man lebt?“
Jurist Tom Elmer braucht dringend Geld und eine …
Mehr
Langsam erzählte Geschichte eines Verschwindens
„Es geht ja letztendlich immer um die Frage: Will man sich das Leben nach dem einrichten, was man glaubt, oder will man das, was man glaubt, nach dem einrichten, wie man lebt?“
Jurist Tom Elmer braucht dringend Geld und eine Arbeit. Der reiche Nationalrat Dr. Peter Stotz hat nicht mehr lange zu leben und ist auf der Suche nach einem Nachlassverwalter. Er bietet Tom die Stelle an, eine Wohnung in Stotz Villa und Verpflegung sind dabei inbegriffen. Tom sagt zu. In Stotzs Haus stößt Tom auf das Porträt einer Frau. Es zeigt Melody, die große Liebe seines Arbeitgebers. Die beiden waren in den Achtzigerjahren verlobt, wollten heiraten bis Melody spurlos verschwand. Tom wird neugierig und forscht nach. Was ist mit Melody geschehen?
Martin Suter schreibt gewohnt eingängig, angenehm klar und gut verständlich in der dritten Person Vergangenheit. Hauptsächlich nimmt er dabei Toms Perspektive ein.
Während Tom, der behütet bei wohlhabenden Eltern aufwuchs, wenig Ehrgeiz an den Tag legt, was seine berufliche Karriere betrifft, hat sein neuer Arbeitgeber Dr. Stotz viel erreicht: „Er war einst eine wichtige Persönlichkeit gewesen. Nationalrat. Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Königsmacher und Geldgeber. In der Wirtschaft spielte er eine große Rolle als Banken-, Versicherungen- und Maschinenindustrie-Verwaltungsrat.“
Dr. Stotz gibt sich sehr großzügig, schätzt Gesellschaft und hört sich gerne reden. Doch gibt er wirklich alles von sich preis?
Nach und nach wird aufgedeckt, was mit Stotzs Verlobter Melody wirklich passierte. Martin Suter setzt dabei ein sehr gemächliches Erzähltempo an. Nebenher wird ausgiebig gegessen und getrunken. Das Ende offenbart eine wirkliche Überraschung. Martin Suter erzählt von Wahrheit, die manchmal doch recht individuell sein kann und sich verändern kann, wenn man nur fest daran glaubt. „Sind Geschichten nicht immer erfunden? Spielt es eine Rolle, ob sie Wahrheit oder Fiktion sind?“. Unterm Strich ist „Melody“ für mich nicht der stärkste Roman des Autors, dafür zieht sich die Handlung doch über weiter Strecken zu zäh hin, die Atmosphäre scheint etwas angestaubt, ja fast aus der Zeit gefallen und die große Liebe, die Suter darzustellen versucht, wird für mich nicht wirklich mit echten Emotionen gefüllt und bleibt etwas blass. Dennoch habe ich die Geschichte insgesamt recht gerne gelesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Das Cover zeigt eine wunderschöne Frau, die die Handlung des Buches beherrscht.
Der leicht verständliche Schreibstil liest sich angenehm lebendig und wird durch die kurzen Kapitel in seiner Lebendigkeit unterstützt.
Tom Elmer bekommt einen Job als Anwalt bei einem todkranken …
Mehr
Das Cover zeigt eine wunderschöne Frau, die die Handlung des Buches beherrscht.
Der leicht verständliche Schreibstil liest sich angenehm lebendig und wird durch die kurzen Kapitel in seiner Lebendigkeit unterstützt.
Tom Elmer bekommt einen Job als Anwalt bei einem todkranken Mann, um seinen Nachlass zuregeln. Dr. Stotz erzählt Tom alle persönlichen, privaten und intimen Dinge seines Lebens; vor allem die Liebesgeschichte mit Melody.
Der Roman enthält überraschende Wendungen, die die Handlung immer wieder in einem anderen Licht erscheinen lässt. Dramatisch und bewegend verfolgt man das tragische Leben eines Mannes mit vielen Facetten, der seiner großen Liebe hinterher trauert. Die einzig wahre Wahrheit lichtet sich erst am Ende des Buches.
Fazit:
Eine berührende Beichte, die mit viel Liebe, Verlust und Trauer einhergeht!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für