Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Glüxklaus
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 555 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2024
Revier der Raben / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.4
Walder, Vanessa

Revier der Raben / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.4


ausgezeichnet

Von großen Träumen und dem echten Leben dazwischen - mitreißendes, wunderschön erzähltes Tierabenteuer

„Es ist ein gut gehütetes Geheimnis, dass Raben zu den fürsorglichsten Eltern der Vogelwelt zählen. Aber das ist völlig in Ordnung. Raben lieben Geheimnisse...“

Roah und Krrik sind junge Kolkrabengeschwister. Noch verbringen sie ihre Tage im Nest und werden von ihren Eltern rundum versorgt. Doch für die Zeit danach haben sie schon genaue Pläne: Während Roah von einem eigenen Revier und einer Familie träumt, möchte Krrik unbedingt das große Wasser und das Ende der Welt sehen. Doch dann kommt alles anders. Ein Unwetter zerstört den Baum, in dem sich das Nest der Raben befindet. Die beiden verlieren nicht nur ihr sicheres Heim, Krrik wird auch noch schwer verletzt und von einer Menschenfamilie entdeckt. Damit dürften sich die Träume der beiden Vögel wohl erledigt haben. Oder etwa doch nicht?

Vanessa Walder erzählt in wunderschöner, lebendiger Sprache. Es macht großen Spaß, die poetischen, melodischen Sätze, die vielen klugen Lebensweisheiten laut vorzulesen. Dank der bildhaften Ausdrucksweise kann man sich das Geschehen anschaulich vorstellen und sich mühelos in die jungen Raben und ihre Abenteuer hineinversetzen. Die klaren, detaillierten Schwarzweißillustrationen sind ganz besonders hübsch anzuschauen, sie passen perfekt zur Handlung. Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren.

Die Eigenschaften und Angewohnheiten der Kolkraben im Allgemeinen und Roahs und Krriks im Speziellen werden im Buch deutlich herausgearbeitet. Die beiden sehr klugen Geschwister verfügen über tiefe Instinkte. Sie werden mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert, schlagen sich beeindruckend tapfer durch. Die beiden nachvollziehbar und authentisch charakterisierten Hauptfiguren haben meine Mitleser und mich sofort für sich eingenommen. Wir haben von Beginn an einen Bezug zu ihnen gefunden. Mit ihnen mussten wir einfach mitfiebern und mitleiden.

„Das Revier der Raben“ lässt die Welt aus Rabensicht erleben. Vanessa Walder erzählt von unerschütterlichen Familienbanden, Gefahr, Verantwortung, Liebe, Freundschaft, von Träumen, Abenteuern und großen und kleinen Wundern. Nebenher erfährt man noch sehr viel Interessantes über Kolkraben, ihre Eigenarten und ihre erstaunlichen Fähigkeiten. Ich bin normalerweise kein großer Fan von Tiergeschichten, sind sie doch oft etwas langweilig und belehrend oder im Gegenteil völlig unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. „Revier der Raben“ hingegen ist eine unglaublich packende Geschichte, die möglicherweise genauso passiert sein könnte. Und trotz aller Dramatik gibt es immer wieder auch viele Momente zum Schmunzeln, wenn beispielsweise Krrik versucht, das seltsame Verhalten der Menschen aus seiner Sicht zu erklären. Erneut ein absolut gelungener Band aus der Reihe „Das geheime Leben der Tiere/ Wald“. Wer gut recherchierte, spannende Tierabenteuer mag, sich von Geschichten emotional mitreißen lassen möchte und beim Lesen nebenbei gerne noch etwas lernt, der liegt mit diesem Band und der gesamten Reihe genau richtig.

Bewertung vom 17.04.2024
Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1
Noakes, Laura

Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1


sehr gut

Spannendes Raubabenteuer mit besonderem Setting und ungewöhnlichen Charakteren

Im London des Jahres 1899 leben die gehbehinderte Cosima und ihre Freundinnen im „Heim für beklagenswerte Mädchen“. Dieses wird von dem geizigen Ehepaar Makel geleitet, das den Mädchen keine Freude gönnt und sie permanent zum Arbeiten anhält. Abwechslung bieten lediglich Cosimas verrückte Missionen wie die ausgeklügelte Planung eines Kuchendiebstahls, die in der Regel allerdings krachend scheitern. Als die Mädchen erfahren, dass sie von dem obskuren Lord Francis Fitzroy, der aktuell eine Empire-Ausstellung mit wertvollen, gestohlenen Schätzen organisiert, adoptiert werden sollen, möchten sie das um jeden Preis verhindern. Sie hoffen darauf, sich frei kaufen zu können. Dazu müssen sie nur das Herzstück der Ausstellung, den Sterndiamanten, in ihren Besitz bringen. Nicht gerade ein Kinderspiel für Cosima und ihre Freundinnen. Werden sie es dennoch schaffen?

Die Geschichte wird gut verständlich, lebendig und anschaulich erzählt. Dabei ist die Sprache der Zeit angepasst, in der die Handlung angesetzt ist, was das Ganze atmosphärisch und authentisch gestaltet. Die ausdrucksstarken schwarz-weiß Illustrationen passen sehr gut zur Stimmung der Geschichte. Das Buch richtet sich an Kinder ab neun oder zehn Jahren.

Der Roman besticht durch seine einzigartigen Figuren. Cosima und ihre Freundinnen sind alle in unterschiedlicher Form beeinträchtigt. Cosima hinkt und hat oft Schmerzen in ihren Knochen. Das hindert das einfallsreiche Mädchen aber nicht daran, von besseren Zeiten zu träumen und immer wieder neue, verrückte Pläne zu schmieden. Sie sehnt sich nach einer Familie, weiß sie doch nicht, woher sie eigentlich kommt. Diya sitzt im Rollstuhl und ist eine geniale Erfinderin, aus Alltagsgegenständen entwickelt sie Erstaunliches. Pearl ist extrem schüchtern und hat Probleme im Umgang mit anderen, ist aber eine großartige Künstlerin. Und Mary wirkt auf den ersten Blick möglicherweise etwas überspannt und neurotisch, beobachtet aber sehr aufmerksam und durchdenkt alles sehr genau. Im Team harmonieren die vier Freundinnen prächtig. Sie alle werden sehr liebenswert dargestellt, man muss sie einfach sofort ins Herz schließen. Im Verlauf bekommen sie noch weitere magische Unterstützung. Mit den meisten Erwachsenen ist hier hingegen nicht gut Kirschen essen. Misstrauen gegenüber bestimmten Personen ist daher durchaus angebracht.

Das Buch entführt in das historische London, ein besonderes, atmosphärisches Setting. Anschaulich werden die traurigen, düsteren Zustände im Heim der Kinder beschrieben.
Die Mädchen erleben ein rasantes, aufregendes Abenteuer, planen sie doch mit dem Raub des Diamanten einen außergewöhnlichen Coup. Die Grundidee des Buchs und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Allerdings hat mich die Umsetzung nicht hundertprozentig überzeugt. So kam mir die Organisation des Diamantenraubs nicht immer logisch und etwas unausgereift vor. Insgesamt ging mir die Vorbereitung des Diebstahls zu schnell vonstatten und hätte noch etwas ausführlicher ausgearbeitet werden können.
Dass die Mädchen so zusammenhalten und trotz ihrer Behinderungen und vieler Rückschläge nicht aufgeben, ist mehr als beeindruckend. Man sollte sie auf keinen Fall unterschätzen. Sie haben kleine offensichtliche Schwächen, die aber auch ganz großartige Stärken nach sich ziehen. Ihre kuriosen Ideen sind oft herrlich amüsant. Autorin Laura Noakes geht wunderbar sensibel mit den Krankheiten und Behinderungen ihrer Protagonistinnen um, stellt eine ganz besondere, beeindruckende Gemeinschaft dar, in der jede uneingeschränkt so akzeptiert wird, wie sie ist. Insgesamt trotz kleiner Mängel im Handlungsverlauf ein besonderes, packendes, phantasievolles Leseabenteuer mit viel Herz und Atmosphäre.

Bewertung vom 15.04.2024
Die Zeit der Kinder
Riess, Lena

Die Zeit der Kinder


sehr gut

Von der Entstehung der Kindergärten und einer besonderen Liebesgeschichte

„Während andere im „Man müsste mal…“ verharrten und stumm den Kopf über die Missstände in der Kindererziehung schüttelten, hatte er jahrelang die Bücher gewälzt, beobachtet und es schließlich gewagt. Er hatte diese Schule eröffnet, sich ausprobiert und war durch seine Erfahrungen und neue Beobachtungen gewachsen.“

1830 unterstützt Luise Levin ihre Schwester bei der Erziehung ihrer Söhne. Dass ihre Neffen von ihrem Vater geschlagen werden, wenn sie sich nicht nach seinen Vorstellungen verhalten, missfällt Luise sehr. Als sie deswegen häufig mit ihrem Schwager in Konflikt gerät, fasst sie gegen den Willen der Familie den Entschluss, sich als Haushälterin in der neugegründeten Erziehungsanstalt des fortschrittlichen und in konservativen Kreisen umstrittenen Pädagogen Friedrich Fröbel zu bewerben. Dort lernt sie einiges über Fröbels Lehren und Methoden, arbeitet selbst in der Praxis mit Kindern und ist schon bald völlig überzeugt von Fröbels Konzept. Und nicht nur das, vom ersten Moment an ist sie auch fasziniert vom charismatischen Friedrich Fröbel selbst. Doch hat ihre Liebe angesichts des großen Altersunterschieds und der Vorbehalte von Luises Familie überhaupt eine Chance? In der Gesellschaft mehren sich zudem die Stimmen gegen Fröbels Pädagogik. Er droht mit seinen Ideen auf ganzer Linie zu scheitern….

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Luises Werdegang wird chronologisch geschildert, ebenso die Erlebnisse der jungen Hamburgerin Marieke, die zunächst in einer von Nonnen geleiteten Kinderverwahranstalt arbeitet und später zu Fröbel und Luise stößt. Zudem werden wichtige Stationen im Leben Friedrich Fröbels dargestellt, diese sind aus Fröbels Sicht in der ersten Person verfasst. Durch die Wiedergabe der drei verschiedenen Sichtweisen und die damit verbundenen Zeitsprünge entwickelt sich die Handlung nicht durchgehend konsequent und stringent weiter.

Die unverheiratete Luise hat für ihre Zeit eine recht moderne Auffassung von Erziehung. Diese entspricht teilweise intuitiv der Friedrich Fröbels. Für beide stehen die Kinder und ihre Entwicklung im Mittelpunkt. Anders als der sonst herrschende Grundsatz, dass man Kinder weder hören noch sehen sollte, tollt Friedrich gerne ausgelassen mit den Kindern herum oder singt mit ihnen. So freiheitlich Fröbels Ansatz scheint, so wenig kompromissbereit ist er, wenn es um die Umsetzung seiner Ideen geht. Da gilt für ihn: „Ganz oder gar nicht“. Eine Einstellung, mit der er durchaus aneckt. Luise und Friedrich verbinden bald nicht mehr nur gemeinsame Interessen, viele Ideen und ihre Beharrlichkeit, sondern auch eine besondere Beziehung… Die Personenkonstellation besteht aus realen, aber auch fiktiven Persönlichkeiten.

Friedrich Fröbel gilt als der Begründer der Kindergarten. Nicht nur in Deutschland, auch im Ausland nahm man seine Ideen von einer Erziehung auf, deren Ziel es war, Kinder zu selbstbestimmten, mündigen und gebildeten Menschen zu machen. Davon erzählt der Roman, ebenso von Luises und Friedrichs bewegtem Leben und ihrem permanenten Kampf für ihre Ideen gegen starke Widerstände. Eine wirklich faszinierende und reizvolle Geschichte, die mich über weite Strecken fesselte und die einen spannenden Einblick in die vergangene Zeit und Gesellschaft gibt. Zum Ende entwickelte sie sich leider etwas langatmig und holprig. Gerade die Passagen aus Fröbels Sicht fügten sich für mich aufgrund der Zeitsprünge nicht ganz stimmig in die Handlung und den Spannungsbogen ein und minderten so ein wenig den Lesefluss. Auch hätte ich mir eine noch konkretere Darstellung von Fröbels Pädagogik und der damaligen Praxis gewünscht. Hier waren mir die Beschreibungen oft etwas zu ungenau und allgemein. Dennoch insgesamt ein recht unterhaltsamer, gelungener Roman für alle, die sich für Pädagogik, die Entstehung der Kindergärten und herausragende bedeutende Persönlichkeiten interessieren.

Bewertung vom 10.04.2024
Der Wortschatz
Gugger, Rebecca

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Wenn Wörter zaubern können…

Eines Tages entdeckt Oscar beim Löcherbuddeln eine prächtige, alte Truhe. Anders als erwartet befinden sich darin allerdings nur Wörter. Doch als Oscar eines davon enttäuscht wegwirft, erkennt er, dass das Wort eine magische Wirkung hat. Nun möchte Oscar natürlich auch noch den Zauber der anderen Wörter erkunden….

Die Geschichte ist kindgemäß, lebendig, klar und bildhaft formuliert. Jedem kurzen Satz ist anzumerken, dass er wohlüberlegt ist. Bestimmte Wörter sind dabei größer gedruckt, um sie hervorzuheben. Meist befinden sich nicht mehr als zwei Sätze auf einer Seite. Das Besondere am Buch sind die wunderbar gestalteten, großflächigen, bunten und ausdrucksstarken Bilder, die die Wirkung der Wörter sehr deutlich zeigen. Die detaillierten, liebevollen Illustrationen sind ein echtes Highlight. Auch den doppeldeutigen Titel der Geschichte finde ich sehr gelungen und passend. Das Buch richtet sich an Kinder ab fünf Jahren.

Oscar lernt in „Der Wortschatz“ Wörter und Sprache auf neue Art kennen. Wörter können einen ganz eigenen Zauber entfalten, wenn man sie genauer betrachtet und sie nur lässt. Wörter entscheiden, wie wir die Welt sehen. Sie können die Welt zu einem aufregenderen, phantastischeren Ort machen. Und nicht nur das, wenn man Wörter sammelt oder neue erfindet, kann man sogar selbst zum Magier werden. Es macht großen Spaß, sich mit den vielen hier vorgestellten Wörtern auseinanderzusetzen, sie laut vorzulesen, ihren Klang zu genießen. Es gibt so viele schöne Wörter, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben und nicht in Vergessenheit geraten sollten. Sprache kann pure Schönheit sein. Das beweist „Der Wortschatz“ eindrücklich.
Ein wunderbar poetisches, hinreißend gestaltetes Buch über den einzigartigen Zauber der Sprache.

Bewertung vom 09.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


sehr gut

Wendungsreicher Krimi mit Ecken und Kanten und unbequemer Hauptfigur

„Ich beuge mich vor und flüstere die Frage, von der ich seit dreiundzwanzig Jahren nicht zugelassen habe, dass ich sie ausspreche. „Dad, hast du Mum ermordet?““

Hannahs Mutter Jennifer starb vor über zwanzig Jahren keines natürlichen Todes. Wer dafür verantwortlich ist, wurde jedoch nie herausgefunden. Nun muss sich Hannah um ihren kranken Vater kümmern. Dieser zeigt sich immer öfter verwirrt und desorientiert. Er hält Hannah für seine verstorbene Frau. Aus seinen mysteriösen Äußerungen schließt Hannah, dass ihr Vater irgendetwas mit dem Tod seiner Frau zu tun haben muss. Hat er sie womöglich umgebracht? Hannah wagt ein riskantes Spiel und schlüpft immer tiefer in die Rolle ihrer Mutter. Ob sie durch diese Lüge der Wahrheit ein bisschen näher kommt?

Die Geschichte wird überwiegend chronologisch in der ersten Person Präsens erzählt, teilweise erinnert sich Hannah in Rückblenden an Momente aus ihrer Vergangenheit. Der Schreibstil liest sich mühelos und klar verständlich.

Hannah ist sich selbst die größte Feindin. Sie hält wenig von sich, beschreibt beispielsweise immer wieder ungeschönt ihre körperlichen Defizite. Dass sie selbst so eine niedere Meinung von sich hat, überträgt sich natürlich auch auf die Leserschaft. Zudem lebt die Protagonistin offensichtlich eine Lüge. Kann man Hannah daher überhaupt trauen? Dass Hannah eine derart unbequeme Persönlichkeit ist, hat natürlich seinen Grund. Es wird nachvollziehbar dargestellt, wie Hannah zu der Frau geworden ist, die sie ist. Und zunehmend scheint Hannah sich selbst etwas mehr zu akzeptieren, zeigt sich am Ende sich selbst gegenüber etwas versöhnlicher, was an mir als Leserin auch nicht spurlos vorüberging. Da man die anderen Figuren nur durch Hannahs Blickwinkel kennenlernt und Hannah oftmals Vorbehalte hat, beispielsweise ihren Bruder Reece wegen seines neuen Lebens als Schauspieler verachtet, nahm ich ein ähnliche Einstellung ein und stufte die meisten Charaktere als irgendwie verdächtig ein. Das gestaltet die Handlung und die Figurenkonstellation recht interessant.

Alles dreht sich um die Frage nach den wahren Umständen des Todes von Hannahs Mutter. Im Verlauf kommen immer mehr spannende Details ans Licht, die im Zusammenhang mit dem Tod zu stehen scheinen. Geheimnisse werden enthüllt, „Leichen im Keller“ entdeckt. Da Hannah selbst teilweise die Kontrolle verliert, sich mitunter überdreht und irrational verhält, wild im Dunkeln herumstochert und viel spekuliert, entwickelt sich die Handlung auch etwas unstet und nicht hundertprozentig geradlinig. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen.
Gerade gegen Ende war es mir etwas zu viel Hin und Her, hier hätte die Handlung durchaus etwas stringenter verlaufen können. Dennoch hat mich der Krimi trotz der herausfordernden, anstrengenden Protagonistin insgesamt recht gut unterhalten. Gerade durch die Ecken und Kanten der Hauptfigur hebt sich der Roman eben auch von anderen Krimis ab, präsentiert sich weniger glatt, konventionell und 08/15. Für mich zwar kein ausgesprochenes Highlight, aber durchaus ein etwas anderes, interessantes und spannendes Leseerlebnis.

Bewertung vom 31.03.2024
Sturmmädchen (eBook, ePUB)
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine besondere Freundschaft in düsteren Zeiten

Seit Margot jedes Jahr ihre Urlaube im Ferienhaus ihrer Eltern in der Eifel verbringt, sind sie, Käthe und Elli unzertrennlich. Und das obwohl sie so unterschiedlich sind: Elli und Käthe stammen aus ärmlichen Verhältnissen und Margot wächst begütert auf. Dann ergreifen die Nationalsozialisten 1933 die Macht und nichts ist mehr wie vorher. Die Jüdin Margot verliert alles und Käthe verfällt mit Haut und Haaren der Ideologie der Nationalsozialisten. Elli, die aufgrund ihrer schweren Gehbehinderung stark beeinträchtigt ist, hofft, dass die Freundschaft dennoch überdauert. Doch dann kommt alles noch viel schlimmer als befürchtet und Elli muss sich entscheiden, wo sie wirklich steht.

Die Geschichte liest sich angenehm und gut verständlich. Sie ist so bildhaft und lebendig formuliert, dass man sich die Figuren, den Schauplatz und die Handlung ganz genau vorstellen kann.

Elli ist keine klassische strahlende Heldin, leider sie doch seit ihrer Kindheit unter ihrem Hinken. Von ihrer Mutter Alma, die als Hebamme arbeitet, wird sie stets geschont. Doch Elli möchte sich endlich auch einmal nützlich fühlen und das „Richtige“ tun. Was das „Richtige“ ist, ist allerdings auf Anhieb nicht immer klar zu erkennen ist. Elli ist enorm willensstark, entwickelt großen Mut, wächst im Verlauf der Geschichte über sich hinaus. Ihre Freundin Margot hingegen bleibt oft passiv, ist eine Träumerin, die stets auf das Gute hofft. Schafft sie es auch in schweren Zeiten, ihren Optimismus zu bewahren? Käthe sieht im Nationalsozialismus eine Chance, endlich aus der Armut auszubrechen und Bedeutung zu erlangen. Und dann ist da noch Hans, der Sohn des Bauern und Ellis Kindheitsfreund, der nach längerer Abwesenheit nach Hause zurückkehrt.…

Lilly Bernstein zeigt mit ihrem Roman „Sturmmädchen“ einmal mehr, wie unvorstellbar grausam die Zustände im Dritten Reich waren. Ihre Heldin Elli ist versehrt, wirkt anfangs schwach, niemand traut ihr zunächst etwas zu. Doch sollte man sie keinesfalls unterschätzen. Immer wieder muss sie große Niederlagen einstecken, doch Ellis größte Stärke ist ihre Willenskraft und ihre Beharrlichkeit, die auch andere inspiriert….
Anschaulich und nie beschönigend erzählt die Autorin von der dunkelsten Stunde Deutschlands. An Ellis und Margots Geschichte, für die alles immer auswegloser wird, wird sehr offensichtlich, was die damaligen politischen Entwicklungen wirklich für die Menschen bedeuteten. Der ergreifende Roman stellt aber auch eindringlich dar, dass es auch in einer ungerechten, falschen Welt noch lohnt, für andere und für Gerechtigkeit zu kämpfen. „Sturmmädchen“ ist ein sehr lesenswertes Plädoyer für Mitgefühl, Freundschaft und Zusammenhalt. Ein Buch für alle, die emotionale, dramatische historische Romane mögen.

Bewertung vom 31.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


gut

Eine tödliche Auszeit - viele Lügen und ein Mord

„In meiner Welt waren Lügen etwas Schlechtes, egal, weshalb man sie hervorbrachte, denn früher oder später kam die Wahrheit ja doch immer ans Licht.“

In einem neuen Luxus-Retreat in den bayerischen Alpen möchte das Team um die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan die gigantische Zahl von einer Millionen Follower gebührend feiern. Doch von ausgelassener, fröhlicher Partystimmung ist schon bald nichts mehr zu spüren: Viktoria, ihre Mitarbeiter und Freunde verstehen sich längst nicht so gut, wie sie das ihre Fans glauben machen wollen. So endet die Auszeit für einen Person auf die grausamste aller Arten, sie wird brutal ermordet. Nicht nur die Kollegen und Freunde machen sich verdächtig, auch die Mitarbeiter des Retreats scheinen nicht ohne Geheimnisse. Ob es gelingt, den Mörder zu fassen?

Die Geschichte ist gut verständlich und recht flüssig formuliert. Sie wird in verschiedenen Strängen aus fünf unterschiedlichen Sichtweisen erzählt: Viktoria selbst, ihre Mitarbeiterin und beste Freundin Karla, Josefine, neue Freundin von Viktorias Bruder Max, der Inhaber des Retreats Pierre sowie Viktorias unbekannter Stalker schildern, wie sie die Zeit kurz vor und nach dem Verbrechen erleben. Es sind außerdem auch immer wieder Viktorias Live-Posts, die von Karla verfasst werden, zu lesen. Nach und nach werden alle für das Verbrechen wichtigen Aspekte offenbart. Die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitsprünge halten dabei die Spannung stets hoch.

Gerade am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, die Personen voneinander zu unterscheiden. Ich musste dann wiederholt zurückblättern und noch einmal genau nachlesen, wer da eigentlich gerade erzählt.
Viktoria Kaplan ist erfolgreiche Influencerin. Zu ihrem Team gehören ihr Freund Julian, der die Fotos zu Viktorias Posts macht, ihr Bruder Max und dessen Exfreundin Karla, die die Internetbeiträge verfasst. Zusätzlich sind noch Julians bester Freund, der Medizinstudent Sebastian, und Max neue Freundin Josefine vor Ort. Alle werden während ihrer Auszeit von Pierre, dem Inhaber des Retreats, und weiteren Mitarbeitern wie Pierres Assistentin Magdalena umsorgt.
Mit der Scheinwelt des Internets, den manipulierten Bilder und Posts, mit denen Viktoria und Co ihr „unechtes“ Luxusleben finanzieren, konnte ich recht wenig anfangen. Dementsprechend waren mir die meisten Figuren des Romans leider auch ziemlich unsympathisch und ihre Beweggründe teils unverständlich. Wer es beruflich mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, hat sicher privat auch einiges zu vertuschen. Im Verlauf werden nahezu alle Personen verdächtig. Das macht die Geschichte trotz der wenig ansprechenden Figuren durchaus packend.

Wer ermordete Viktoria? Viele überraschende Wendungen gestalten das Rätsel um Viktorias Tod raffiniert und komplex. Das Setting, ein abgelegenes Retreat in den Bergen mit angrenzenden See tut sein Übriges, um dem Ganzen eine besondere Atmosphäre und Spannung zu verleihen. Gegen Ende wird es dann richtig dramatisch, alles könnte plötzlich irgendwie möglich sein.
Dass das anfangs noch unbekannte Mordopfer und eine passende Verdächtige recht bald präsentiert werden, hat mich zunächst etwas verwirrt. Für mich hätte der Zeitpunkt der Enthüllung ruhig etwas später sein können. Alles wird zwar logisch und sinnvoll aufgeklärt, doch hätte ich gerne die Personen vorher in Ruhe (außerhalb von Extremsituationen) kennengelernt, um sie besser einschätzen zu können. Durch die Erzählweise auf mehreren Zeitebenen und einem aufziehenden Unwetter, das ein Verlassen des Retreats erschwert, wird die Story natürlich noch spannender und unheimlicher. „Die Auszeit“ zeigt einmal mehr, dass das Aufeinandertreffen der digitalen Welt der Influencer und Social Media und der realen Welt zu fundamentalen Konflikten führen kann. Aktuell ist es gerade für Jugendliche nicht einfach, zwischen Realität und Manipulation und Fake zu unterscheiden. Emily Rudolf hat diese Problematik in einen kurzweiligen, packenden Krimi verpackt, den ich trotz kleinerer Schwächen gerne gelesen habe. Gute, solide Unterhaltung, aber kein absolutes Highlight.

Bewertung vom 29.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Von einer geheimen Zuflucht, großer Gefahr und der Macht der Freundschaft

„Solange ich das Fort habe, gibt es einen Zufluchtsort, an dem mich mein Bruder und Jaeger niemals finden werden.“

Ein Hurrican, der in ihrem Heimatort Canaan wütet, hat für die fünf Jungen Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Ricky ungeahnte Folgen. Ricky entdeckt den vom Sturm freigelegten Eingang zu einem Bunker, der mit allem ausgestattet ist, was man vor vierzig Jahren zum Überleben so brauchte. Neben Konservendosen, einer vollausgestatteten Küche, Möbeln und Strom gibt es hier sogar einen Videorekorder und Videofilmen. Bald wird der Bunker zur Zuflucht, zum geheimen Rückzugsort der Jungen, denn sie alle haben im echten Leben Probleme, die sie am liebsten hinter sich lassen würden. Im Fort gelingt das. Doch leider ist Jaeger, der kriminelle, fiese Freund von Evans Bruder Luke, den Jungen auf den Fersen. Ob die Freunde ihr „Fort“ verteidigen können?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der fünf Hauptfiguren in der ersten Person Präsens geschildert. Sie liest sich abwechslungsreich und durch viel wörtliche Rede lebendig, ist insgesamt klar, gut verständlich und flüssig formuliert. Dabei ist der sprachliche Ausdruck auch der jeweiligen Person angepasst, die gerade berichtet, was den Erzählstil authentisch macht. Das Buch richtet sich an Jungen und Mädchen ab zwölf Jahren. Obwohl alle Hauptfiguren männlich sind, sind ihre Geschichten sicher auch für Mädchen interessant.

Die fünf Jungen haben alle unterschiedliche Probleme. Evan lebt mit seinem Bruder Luke bei den Großeltern, seine Eltern haben erst einen Drogenentzug und sich dann aus dem Staub gemacht. Nun muss Evan mitansehen, wie sich sein Bruder Luke mit den falschen Leuten umgibt und ebenfalls auf die schiefe Bahn gerät. Lukes Freund Jaeger schreckt vor nichts zurück und stellt auch für Evan und seine Freunde eine ernsthafte Gefahr dar. Mitchell besucht wegen seiner Zwangsstörungen die Sonderklasse. Er hat Schwierigkeiten, sich im Alltag zurechtzufinden und reagiert oft unangemessen. Jason Eltern lassen sich scheiden, er sitzt stets zwischen den Stühlen, fühlt sich zerrissen, wird zum Spielball seiner Eltern. Und dann ist da noch C.J., der ein trauriges Geheimnis hütet, das er mit niemandem teilen kann. Neu zur Gruppe stößt Ricky. Er lebt erst seit kurzem in der Stadt und ist hochbegabt, was die anderen ihm gegenüber misstrauisch macht. Dass die Charaktere so verschiedene Persönlichkeiten sind, gefällt mir. Trotz ihrer Unterschiede ergänzen sie sich alle auf wunderbare Art. Im Fort sind die Jungen gemeinsam glücklich, verbringen Auszeiten von ihrem konfliktträchtigen Alltag. Doch nicht nur Jaeger entwickelt sich zur Bedrohung für ihre Freundschaft und das Fort…
Ich mochte uneingeschränkt alle Protagonisten, fieberte mit ihnen mit. Für Mitchell zum Beispiel, der seine irrationalen Ticks, emotionalen Herausforderungen und Ausbrüche so sachlich und einleuchtend erklärt, hatte ich großes Verständnis.

„The Fort“ ist eine einfühlsame Geschichte über eine besondere Freundschaft. Eine schöne Vorstellung, dass die Jungen ihren eigenen Zufluchtsort haben, in dem sie ganz sie selbst sein können und kurzzeitig all ihre Sorgen aussperren können. Im Fort scheint die Zeit zurückgedreht, die Jungen werden durch das Inventar des Bunkers und die alten Filme in die 70er Jahre zurückversetzt. Da kommen beim Lesen garantiert einige nostalgische Erinnerungen hoch. Die Atmosphäre im Fort hat mir so gut gefallen, dass ich das Buch an manchen Stellen am liebsten anhalten wollte. Lieber wollte ich nicht sofort weiterlesen, sondern noch länger die schöne Stimmung und die gemeinsamen harmonischen Momente der Freunde voll auskosten. Vor dem Ende graute mir immer mehr, denn die Angst, dass die Jungen entdeckt werden und ihre Zuflucht aufgeben müssen, war stets präsent. Doch es zeigt sich einmal mehr, dass tiefe Freundschaft, Zusammenhalt und Toleranz manche scheinbar unlösbaren Probleme überwinden können. Die Geschichte ist sicher nicht neu, erinnert ein wenig an Steven Spielbergs Film „Stand by me“, aber ich finde, es kann nicht oft genug erzählt werden, welche Wunder Freundschaft vollbringen kann. Ein sehr lesenswertes Buch, nicht nur für Kinder und Jugendliche.

Bewertung vom 29.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


sehr gut

Live-Mördersuche in einer True-Crime-Fernsehshow - ein ungewöhnlich erzähltes, wendungsreiches Krimiexperiment

Vor mehr als zwanzig Jahren, im Dezember 2003, wurde Luke Ryder ermordet. Der Fall wurde bisher nicht aufgeklärt. Nun möchte sein Stiefsohn, der Regisseur Guy Howard, in der Live-True-Crime-Show „Infamous“ herausfinden, wer für Ryders Tod verantwortlich ist. Dazu hat er verschiedene Experten engagiert, die gemeinsam mit den Zuschauern ermitteln sollen, was am Tag des Mordes wirklich geschah. Ob der wahre Mörder auf diese Weise enttarnt werden kann?

„Murder in the Family“ liest sich wie das Drehbuch der Show. Die Handlung wird dabei nicht als zusammenhängende Geschichte im Fließtext aufbereitet. Vielmehr sind Dialoge, Zeitungsartikel, Chatverläufe, Bilder, Lebensläufe oder Polizeiberichte abgedruckt. So wird der Fall von allen Seiten gründlich und genau untersucht. Eine durchaus ungewöhnliche Erzählweise.

Die Personenkonstellation ist recht umfangreich und vielfältig. Insgesamt wirken sehr viele Personen mit, so die Familie des Opfers, Guy Howard und seine beiden älteren Schwestern, zahlreiche weitere Bekannte des Toten und natürlich die mit der Aufklärung des Falls beauftragten Experten. Mir fiel es vor allem zu Beginn schwer, die sechs Experten voneinander zu unterscheiden. Sie bleiben durch die spezielle Art, wie der Fall präsentiert wird, zwangsläufig blass. Alle beteiligten Personen haben Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden.

In jeder der im Buch präsentierten acht TV- Folgen gelangen verschiedene Fakten und Details an die Oberfläche, die den Mord immer wieder in ein völlig anderes Licht rücken und interessante Wendungen und Überraschungen bringen. Jede Folge endet mit einem kleinen Cliffhanger. Mehr als einmal ließ ich mich dabei auf eine falsche Fährte locken. Dennoch hat mich das Buch nicht hundertprozentig überzeugt. Meine Leselust litt teilweise doch stark unter der besonderen, neutralen Erzählweise, die die Phantasie, das Kopfkino, nicht so beflügelte wie ein klassischer Kriminalroman. Ich wollte unbedingt wissen, wer der Mörder ist, fieberte aber emotional nicht mit den Figuren mit, da ich keinen rechten Bezug zu ihnen entwickeln konnte. Womöglich ist der Roman eines der wenigen Bücher, das als Verfilmung besser funktioniert als als Buch. Wer allerdings einmal ein etwas anderes literarisches Krimiexperiment wagen möchte, dem empfehle ich „Murder in the Family“ trotzdem gerne weiter.

Bewertung vom 13.03.2024
Lila Leuchtfeuer
Sila, Tijan;Schneider, Lena

Lila Leuchtfeuer


sehr gut

Humorvolles, magisches Abenteuer mit herrlich originellen Figuren

Weil Lilas Vater, der Magichaniker Lorenz Leuchtfeuer zu einem königlichen Notfall gerufen wurde, ist Lila alleine zu Hause. Als sie unerlaubt die Werkstatt ihres Vaters betritt, taucht ausgerechnet die berüchtigte Hexe Tremebunda Smert mit ihrem defekten Flugfass auf. Da die furchterregende Hexe sich nicht vertrösten lässt, sieht sich Lila gezwungen, das Fass, in das sich ein Holzwurm eingenistet hat, zu reparieren. Gemeinsam mit Tremebundas Knecht Philomeno, dem riesenhaften Hahn Phosphoros, dem Waldgeist Willi und dem sprechendem Hammer Hubert bricht sie auf, um für den Holzwurm eine neue Bleibe zu finden. Der Ausflug entwickelt sich zum gefährlichen, aufregenden Abenteuer. Ob die unfreiwilligen Reisegefährten Tremebundas Auftrag schließlich erfüllen können?

Die Geschichte ist unterhaltsam, lebendig und kindgemäß formuliert. Aufgrund der vielen schwierigen Namen und mancher spezieller „magischen Fremdwörter“ lässt sie sich anfangs nicht ganz so flüssig und leicht vorlesen. Nach kurzer Zeit hat man sich an die vielfältigen Ausdrücke aber gewöhnt und das Vorlesen gelingt dann müheloser. Zu jedem Kapiteln sind passende, witzige, schwarz-weiße Illustrationen abgedruckt, die die Seiten auflockern und motivierend gestalten. Das Buch richtet sich an Kinder ab neun Jahren.

Lila Leuchtfeuer ist aufgeweckt, mutig und pragmatisch und hat neben der Fähigkeit, manche magischen Dinge mehr oder weniger reparieren zu können noch ein ganz besonderes Talent: Sie bringt sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten. Zum Glück hat sie Freunde wie den Waldgeist Willi in Eichhörnchengestalt oder den sprechenden und immer alles besser wissenden magischen Hammer Hubert, die ihr treu zur Seite stehen. Auch der einäugige Knecht Philomenos begleitet sie auf ihrer Mission. Aber was will man vom Knecht einer bösen Hexe schon erwarten?
Die bunten, vielseitigen, originellen und sehr verschiedenen Figuren der Geschichte überzeugen in jeder Hinsicht und garantieren viele besondere und unterhaltsame Momente.

Lila und ihre Freunde sind in einer ungewöhnlichen magischen Welt unterwegs, treffen auf sehr spezielle Persönlichkeiten und erleben ein unvergessliches, hochspannendes Abenteuer, das sie mehr als einmal in Gefahr bringt. Beim Lesen taucht man ohne Probleme in die phantastische Geschichte ein, kann sich alles bildhaft und ganz genau vorstellen. Für die quirlige Lila empfanden meine Tochter und ich sofort große Sympathien, mit ihr muss man einfach mitfiebern. Die vielen unvorhergesehenen Wendungen sorgen dabei immer wieder für Überraschungen. Am Ende wird noch ein besonderer Cliffhanger serviert, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer es phantastisch, magisch, humorvoll und aufregend mag und einen Faible für ungewöhnliche Settings hat, liegt mit Lila Leuchtfeuer genau richtig.