Alexa Hennig von Lange
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Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1 (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 687 Min.
Sprecher: Mittelstaedt, Tessa
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Eine Frau und ein jüdisches Mädchen Die über 90-jährige Klara ist blind und kann ihr Reihenhaus schon lange nicht mehr allein verlassen. Ganz unerwartet wird die Tür aufgestoßen, hinter der sie ihre Vergangenheit fest verschlossen hat. Ergreift sie ihre letzte Chance, ihr bestgehütetes Geheimnis – die Geschichte ihres Lebens – zu offenbaren? Viele Jahrzehnte früher: Die junge Klara ist überglücklich; mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine der raren Stellen als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als eines Tages dort ein Baby abgegeben wir...
Eine Frau und ein jüdisches Mädchen Die über 90-jährige Klara ist blind und kann ihr Reihenhaus schon lange nicht mehr allein verlassen. Ganz unerwartet wird die Tür aufgestoßen, hinter der sie ihre Vergangenheit fest verschlossen hat. Ergreift sie ihre letzte Chance, ihr bestgehütetes Geheimnis – die Geschichte ihres Lebens – zu offenbaren? Viele Jahrzehnte früher: Die junge Klara ist überglücklich; mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine der raren Stellen als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als eines Tages dort ein Baby abgegeben wird, fühlt sie sich der kleinen Tolla auf Anhieb stark verbunden. Bald spitzt sich die wirtschaftliche Lage des Heims zu. Klara, die das Haus inzwischen leitet, sucht die Nähe der neuen nationalsozialistischen Machthaber in der Hoffnung auf Rettung. Zu spät erkennt sie, mit wem sie sich eingelassen hat. Die Nationalsozialisten machen aus dem Haus ein Frauenbildungsheim. Klara soll bei ihren Schülerinnen die Liebe zu Volk und Kind wecken, statt sie zu eigenständig denkenden Frauen zu erziehen. Gleichzeitig ist sie unter der Hakenkreuzflagge und den ständigen Besuchen der Nazi-Funktionäre plötzlich selbst in Gefahr: Denn Tolla, das Waisenmädchen, das inzwischen wie eine Tochter an Klaras Seite lebt, ist jüdischer Herkunft. »Die karierten Mädchen« ist der erste Band einer Trilogie, die von Ende der 1920er- bis in die 1960er-Jahre reicht. Sie ist inspiriert von den Lebenserinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als 130 Tonband-Kassetten aufgenommen hat. Tessa Mittelstaedt liest den Roman lebendig und voller Gefühl.
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ALEXA HENNIG VON LANGE, geboren 1973, wurde mit ihrem Debütroman ¿Relax¿ (1997) zu einer der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. Seitdem hat sie mehr als 25 Romane veröffentlicht, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Bei DuMont erschienen zuletzt die ¿Heimkehr¿-Trilogie: ¿Die karierten Mädchen¿ (2022), ¿Zwischen den Sommern¿ (2023) und ¿Vielleicht können wir glücklich sein¿ (2024). Die Schriftstellerin lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Berlin.

© Marcus Höhn
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Erscheinungstermin: 2. August 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844932065
- Artikelnr.: 64549683
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Erika Thomalla hält Alexa Hennig von Langes Roman, der den Auftakt einer Trilogie macht, für eine verpasste Gelegenheit. Das Buch orientiert sich an den Aufzeichnungen der Großmutter der Autorin, diese blickte auf insgesamt 130 Kassetten auf ihre eigene Lebensgeschichte zwischen 1908 und 1965 zurück, erfahren wir. Leider bereinigt die Enkelin die Geschichte der Großmutter, die in den 1930er Jahren als Leiterin einer Erziehungsanstalt für Mädchen arbeitete, während nebenan eine Synagoge brannte, von jeglichen Widersprüchen und Ambivalenzen. Alles Politische werde auf reines Gefühl heruntergebrochen, klagt Thomalla. Dadurch geraten Handlung und Figuren aus Sicht der Rezensentin zu moralischen, klischeehaften und vorhersehbaren Schablonen. Diese Vereinfachungen führen zu "Kitsch", den die Rezensentin in den ursprünglichen Aufzeichnungen aus dem "echten Leben" der Großmutter gerade nicht vermutet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Die karierten Mädchen' ist ein Roman geworden, den man nicht aus der Hand legen kann. Ein wichtiges Zeitdokument, hervorragend recherchiert und lebendig erzählt, glaubhaft bis in die Nebenfiguren.« Antje Liebsch, BRIGITTE WOMAN »Von Lange entwirft eine Schicksalsgeschichte, die gespannt macht auf die nächsten beiden Teile der Trilogie.« Katharina Kluin, STERN »Wer wissen will, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland ausbreiten konnte, wird von diesem Buch fasziniert sein.« Stephan Timm, ROLLING STONE »'Die karierten Mädchen' beleuchtet in einfühlsamen Ton große Themen wie Schuld und Scham. Alexa Hennig von Lange zeichnet ein mitreißendes Porträt einer Generation, die zwischen Freiheitsdrang und Angst hin und her gerissen wurde und
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traumatische Erfahrungen verdrängt hat, die sie jedoch irgendwann wieder einholten.« Claudia Cosmo, WDR 5 BÜCHER »[Alexa Hennig von Lange] hat das sehr ansprechend geschrieben. [...] und es macht großen Spaß [den Roman] zu lesen.« Eva-Maria Graß, WDR2 LESEN »Die Geschichte ihrer eigenen Großmutter hat die Autorin Alexa Hennig von Lange zu diesem spannenden und berührenden Roman inspiriert.«. Beate Rottgardt, RUHR NACHRICHTEN »Was wunderbar deutlich wird, ist diese Situation, wie man eigentlich zum Mitläufer, zur Mitläuferin wird, ohne es vielleicht innerlich zu wollen. [...] Das ist fast zärtlich geschrieben.« Joachim Scholl, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Es ist ein Roman über Unschuld, Mitläufertum und Radikalisierung in wirren Zeiten. Insofern ist er auch für die Gegenwart geschrieben.« Andreas Pfeiffer, ORF ZIB »Ein sehr emotionales, persönliches Buch.« Inka Schneider, NDR DAS! »Dieser Roman ist ein fesselndes Zeitdokument und eine Auseinandersetzung mit Schuld und Schweigen in der eigenen Familie.« Jana Felgenhauer, BARBARA »Das ist für mich eine der ganz großen Stärken des Buches, [dass es zeigt], wie langsam und leicht etwas ins Rutschen kommt.« Fridtjof Küchemann, F.A.Z. BÜCHER PODCAST »Durch die spannende Erzählweise werden Leserinnen und Leser an das Buch gefesselt und mit der Frage konfrontiert wie wohl sie selbst gehandelt hätten in diesen entscheidenden Jahren vor dem zweiten Weltkrieg.« Sally-Charell Delin, SR 2 »Auf mehr als 130 Tonband-Kassetten hat Alexa Hennig von Lange die Lebenserinnerungen ihrer Großmutter aufgenommen - und dann daraus ein packendes Zeitzeugnis geschaffen.« Martin Ochs, GALA »Von Lange fiktionalisiert dieses Leben in der Nazizeit und füllt die schmerzhaften Lücken [...] mit Literatur.« Meike Schnitzler, BRIGITTE »Der Roman zeichnet den schleichenden Einfluss und später das Erstarken des Nationalsozialismus erschreckend gut nach.« Doris Göldner, BIBLIOTHEKSNACHRICHTEN »Dieser Schriftstellerin kannst du dich zuverlässig anvertrauen: Im lockeren Stil mit lebendigen Details und gut gezeichneten Charakteren bringt dich der Roman 'Die karierten Mädchen' durch die dunkle Zeit - auch im übertragenen Sinn.« Mareile Morawietz, QIEZ »Von Lange gelingt hier zu einem Zeitpunkt, in dem Mitläufertum in vielen Ländern als Überlebensstrategie wieder sehr klar erkennbar wird, eine Studie, die zeigt, wie es entsteht.« Ulrike Plapp-Schirmer, HEILBRONNER STIMME »[Ein] spannende[r] Vorkriegs-Roman« Simon Wilkes, WESER KURIER »Alexa Hennig von Lange verwebt kunstvoll Autobiografisches mit Fiktivem, in einer jederzeit berührenden Sprache.« ALSFELDER ALLGEMEINE »Eine klare Leseempfehlung, weil Klaras allmähliche Erkenntnis der Situation und ihre Zerrissenheit nachvollziehbar und mitreißend geschildert werden.« HELLWEGER ANZEIGER »Der Roman [wird] zu einem ganz besonders eindrucksvollen Zeitzeugnis, das auf einer privaten Ebene Entscheidungen und Lebensumstände einer jungen Frau sichtbar macht.« Ingrid Mosblech-Kaltwasser, DER KULTUR BLOG »Nach diesem Auftakt will man unbedingt wissen, wie es mit Klara und Tolla weitergeht.« Anja Witzke, DONAUKURIER
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Die Geschichte über die karierten Mädchen ist der Beginn einer Trilogie von Alexa Hennig von Lange.
Es geht um Klara, die im hohen Alter ihre Erinnerungen auf Tonbandkassetten aufnimmt.
Die Vergangenheit wiegt schwer, die Erinnerungen bergen längst vergrabene Dinge. Der …
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Die Geschichte über die karierten Mädchen ist der Beginn einer Trilogie von Alexa Hennig von Lange.
Es geht um Klara, die im hohen Alter ihre Erinnerungen auf Tonbandkassetten aufnimmt.
Die Vergangenheit wiegt schwer, die Erinnerungen bergen längst vergrabene Dinge. Der Nationalsozialismus beherrschte das Tun im Jahr 1929. Die Weltwirtschaftskrise sorgt für Arbeitslose, leere Kühlschränke und sorgenvolle Mienen.
Klara erinnert sich schweren Herzens an diese kummervollen Jahre.
Ihre Kinder wissen nichts von Tolla.
Einem Mädchen, dass in das Kinderheim kommt, wo Klara glücklicherweise eine Anstellung als Lehrerin bekommt.
Klara fühlt sich zu dem Kind hingezogen und sorgt viele Jahre für Tolla, so als wäre es ihre Tochter.
Die Lage spitzt sich zu, es wird eng um Klara. Tolla ist jüdischer Herkunft, dies darf niemand erfahren.
Für Tolla und Klara würde es das Schlimmste bedeuten.
Die Großmutter der Autorin hat Tonbandkassetten aufgenommen, daher stammt die Inspiration zum Buch.
Das Hörbuch wird von Tessa Mittelstaedt mit Enthusiasmus vorgetragen.
In 11 Stunden, 24 Minuten verfliegt die Zeit sehr schnell. Ich bin eingetaucht in eine emotionale Erzählung.
Die Personen werden gut vorgestellt, ich hatte einen sauberen Überblick.
Klara wirkte auf mich sehr stark, sie meisterte die schwierigen Jahre mit Mut und Lebenswille.
Die Thematik trägt schwer, es war eine Zeit, wo viele Menschen Angst um ihre Zukunft hatten. Entweder man passte sich an, oder die Flucht war der einzige Ausweg.
Tessa Mittelstaedt hat eine angenehme Stimme. Ihre Begabung liegt in der Variation ihrer Klangfarbe. Sie trägt über die verschiedenen Emotionen hindurch mit einer Leichtigkeit, die auch schwere und melancholische Momente gut zu hören machen.
Die Geschichte regt zum Nachdenken an und lässt einen den Kopf schütteln.
Schwer waren die Jahre damals, die Bevölkerung hatte kaum Entscheidungsgewalt. Die Darstellung von Klara ist beeindruckend.
Ich freue mich auf die Fortsetzung und warte gespannt, was Klara noch zu erzählen hat.
Interessierten Lesern empfehle ich das Hörbuch. Am Schluss hörte ich eine Danksagung der Autorin, sowie von ihrer Großmutter ein Teil der Originalaufnahme.
Ein Buch, das noch lange nachwirken wird.
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Die mittlerweile 93jährige Klara hat immer noch einen sehr wachen Verstand, betont auch gelegentlich, dass sie noch nie gefallen ist. Gut zu Fuß ist sie dennoch nur bedingt, da ihr Augenlicht sie im Stich gelassen hat – sie ist blind. Und voller Erinnerungen, von denen sie nun …
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Die mittlerweile 93jährige Klara hat immer noch einen sehr wachen Verstand, betont auch gelegentlich, dass sie noch nie gefallen ist. Gut zu Fuß ist sie dennoch nur bedingt, da ihr Augenlicht sie im Stich gelassen hat – sie ist blind. Und voller Erinnerungen, von denen sie nun endlich erzählen will. Mit einer Hand voll Kassetten fängt sie an, es werden immer mehr, sie hat das starke Bedürfnis, ihre Geschichte zu erzählen…
…welche mir Tessa Mittelstaedt nähergebracht hat. Die ungekürzte Hörbuchfassung von Hörbuch Hamburg dauert 11 Stunden und 27 Minuten, es waren schon kurzweilige Stunden, die mich aber zuweilen ob dem naiven Umgang mit dem Gedankengut und der Handlungsweise der Nationalsozialisten fassungslos machten.
Die junge Klara bekommt eine Anstellung in einem Kinderheim, sie ist sofort mit Leib und Seele dabei, zudem kann sie dadurch ihre Familie finanziell unterstützen. Bald wird die kleine Tolla ins Heim gebracht, vorgesehen war ursprünglich für sie nur ein kurzer Aufenthalt.
Unsere Geschichte beginnt 1929 inmitten der Weltwirtschaftskrise und zieht sich bis zur Zeit des Nationalsozialismus. Das Heim gerät in finanzielle Turbulenzen, die staatliche Bezuschussung steht auf wackligen Füßen und die Nähe zu den immer stärker werdenden neuen Machthabern ist deutlich spürbar. Das Kinderheim wird ganz nach dem Geschmack der Nationalsozialisten in ein Frauenbildungsheim umgestaltet. Und mittendrin Klara, die alles mitmacht – zum Wohle der Einrichtung?
Die Erzählung beleuchtet hauptsächlich die Zeit vor 70 Jahren, um immer wieder nahtlos im Heute zu landen. Ob dieser harte Übergang dem Hörbuch, dem Vorlesen geschuldet ist, kann ich nicht beurteilen. Diese abrupten Schnitte sind gewöhnungsbedürftig, anfangs musste ich zurückspulen, da ich dachte, Sequenzen überhört zu haben. Dem war aber nicht so. Schnell aber gewöhnte ich mich an diese Art des Vortrages, es hat dann schon gepasst. Ich wollte ja Klaras Geschichte hören, die mir die Sprecherin mit ihrer klaren, hellen Stimme gut vermittelt hat.
Alexa Henning von Lange hat erst zwanzig Jahre nach dem Tod ihrer Großmutter die 130 Tonbandkassetten gehört und aus deren Erinnerungen so einiges in „Die karierten Mädchen“ einfließen lassen. Und sie hat viel recherchiert, die Dramatik der damaligen Zeit mit den Schilderungen auf den Kassetten verwoben. So haben sich Fiktion und Wirklichkeit zu einem homogenen Ganzen vermengt. Klara Möbius ist eine Romanfigur, die so oder so ähnlich hätte agieren können.
„Die karierten Mädchen“ ist das erste von drei Büchern, die Klaras Geschichte weitererzählen. Die Figur der Klara wird als unkritisch abgetan, sie ist eher Mitläuferin, schlängelt sich durch, geht den Weg des geringsten Widerstandes, obwohl sie es auch dank ihres Umfeldes besser wissen müsste. Mit Tolla als Gegenpart ist sie die Kämpferin, die sehr wohl um die Gefährlichkeit weiß, der sie sich aussetzt, indem sie ein jüdisches Mädchen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln beschützen will.
Es ist eine interessante Lebensgeschichte, kurzweilig erzählt mit einem langen, sehr informativen Nachwort der Autorin. Auf die beiden nächsten Teile bin ich gespannt, Klara und ihre Familie inklusive Tolla werde ich weiterverfolgen.
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Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen?
Als Klara 1929 als frisch ausgebildete Lehrerin eine Stelle in einem Kinderheim in …
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Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen?
Als Klara 1929 als frisch ausgebildete Lehrerin eine Stelle in einem Kinderheim in Oranienbaum bekommt, ist sie überglücklich. Als Tolla, ein einjähriges Mädchen im Heim aufgenommen wird, besteht zwischen beiden sofort eine besondere Beziehung.
Doch das harmonische Leben im Kinderheim wird zunehmend belastet, als die Weltwirtschaftskrise als auch der aufkeimende Nationalsozialismus Klara, die inzwischen mit einer weiteren jungen Frau die Heimleitung übernommen hat, die wirtschaftliche Führung erschweren. Sie trifft den folgenschweren Entschluss mit den Nazi's zu sympathisieren um das Heim zu erhalten. Dabei bringt sie jedoch sich selbst in Gefahr, denn die kleine Tolla ist Jüdin...
Das Buch liest sich flüssig, mit jedoch meiner Meinung nach eher gleichmäßigen Handlungsverlauf. Die - vorhandenen - Höhepunkte sind nicht besonders dramaturgisch umgesetzt, so daß es, trotz der interessanten Thematik, zu einer gewissen Eintönigkeit kommt. Für mich waren von den beiden Zeitebenen dabei die Schilderungen der alten Klara um vieles interessanter und lebendiger.
Mit dem heutigen Kenntnisstand war es für mich des Weiteren sehr schwer, Klaras Entscheidungen nachzuvollziehen. Mitunter war ich von ihrem unschuldigen Glauben, ja fast Naivität so aufgebracht, das ich sie am liebsten geschüttelt hätte: wach endlich auf! Und das traurige ist, dass Klara ja leider kein Einzelfall war...
Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt und ich würde es auch nicht noch einmal lesen.
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Gebundenes Buch
Mit über neunzig Jahren beginnt die blinde Klara damit, ihr vergangenes Leben auf Musikkassetten aufzunehmen. Sie beginnt mit einem Tag Anfang August 1929, als sie mit einundzwanzig Jahren, damals hieß sie noch Fräulein Möbius, als Haushaltungslehrerin in einer Heilstätte …
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Mit über neunzig Jahren beginnt die blinde Klara damit, ihr vergangenes Leben auf Musikkassetten aufzunehmen. Sie beginnt mit einem Tag Anfang August 1929, als sie mit einundzwanzig Jahren, damals hieß sie noch Fräulein Möbius, als Haushaltungslehrerin in einer Heilstätte für Kinder aus ärmsten Verhältnissen mit angrenzendem Waisenhaus ihren ersten Arbeitstag angetreten hat. Eines Tages wird dort ein Baby abgegeben, dessen jüdische Mutter es abholen möchte, sobald sie Arbeit gefunden hat. Klara nimmt sich des Kindes an und gibt das Waisenmädchen Tolla als eigenes Kind aus, als sich herausstellt, dass die Mutter sich umgebracht hat. Bald gibt es Veränderungen in Deutschland, die Lage verändert sich dramatisch und Klara, mittlerweile Leiterin des Heims, bemüht sich darum, dass das Heim verstaatlicht wird, da es sonst aus finanziellen Gründen geschlossen werden muss. Mit wem sie sich da eingelassen hat, wird ihr zu spät klar. Bald gilt es, Tolla zu schützen, sodass Klara eine verhängnisvolle Entscheidung trifft.
Der Schreibstil ist nüchtern, zurückhaltend, fast schon emotionslos, aber dies liest sich oberflächlich nur so. Es passt zur Geschichte und der damaligen Zeit, dass hier keine blumige Sprache gewählt wurde, das Thema ist zu ernst. Mir hat diese distanzierte Erzählweise sehr gefallen und nach einiger Zeit fiel es mir gar nicht mehr auf, so vertieft war ich in die Erinnerungen der alten Frau. Die junge Klara steht für mich stellvertretend für viele Menschen zur damaligen Zeit; nichts sehen, nichts hören, aussitzen und abwarten, bis sie vorüber ist, die Macht der braunen Brut. Dass dies nicht geklappt hat, kann man heute in jedem Geschichtsbuch nachlesen.
„Soll doch die Hakenkreuzflagge da draußen wehen. Mir bedeutet sie gar nichts. Und wäre ich eine Schriftstellerin, ich würde darum betteln, dass sie meine Bücher verbrennen. Gäbe es denn einen schöneren Beleg dafür, dass ich reinen Herzens bin?“ (Seite 218)
Für Klara spricht ihre Jugend und ihre Naivität, die für mich so eine große Diskrepanz darstellen zu ihrem sonstigen Wesen; sie ist intelligent, tatkräftig, selbstbestimmt und fleißig genug, um bereits mit Mitte zwanzig eine leitende Funktion erlangt zu haben. Die junge Frau ist so damit beschäftigt, das von ihr geleitete Heim zu retten, dass sie sich mit dem Teufel einlässt, und als es ihr auffällt, ist es zu spät, aus dem Deal wieder auszusteigen. Entweder mitlaufen oder sterben, eine weitere Wahl gibt es nicht für Klara, wie sie sehr schnell lernen muss.
„Sie alle passten sich an, machten heimlich ihre kleinen Witze oder schimpften, wenn niemand zuhörte. Doch keiner von ihnen tat etwas gegen das, was so klar als Unrecht gegen die jüdische Bevölkerung und politisch Andersdenkende zu erkennen war. Der Zeitpunkt, an dem sie oder andere gleichgesinnte Menschen noch einmal ihre Stimme hätten erheben können, um den Anfängen zu wehren, war längst vorbei.“ (Seite 255)
Mir hat das Buch sehr gefallen, die Geschichte von Klara, die auf echten Erzählungen der Großmutter der Autorin beruht, war unterhaltsam, spannend, oft aufwühlend und am Ende sehr emotional. Viele Fragen blieben bei mir offen, was daraus resultiert, dass es sich um eine Trilogie handelt. Dies war der erste Teil und ich kann die Fortsetzung bereits kaum erwarten. Von mir gibt es verdiente fünf Sterne und eine Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Bewegend aber distanziert:
Länger habe ich darüber nachgedacht, wie ich "Die karierten Mädchen" bewerten soll. Zum Einen fand ich das Buch sehr bewegend und spannend erzählt. Es ist meiner Ansicht nach außerdem unverändert wichtig, vielseitige …
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Bewegend aber distanziert:
Länger habe ich darüber nachgedacht, wie ich "Die karierten Mädchen" bewerten soll. Zum Einen fand ich das Buch sehr bewegend und spannend erzählt. Es ist meiner Ansicht nach außerdem unverändert wichtig, vielseitige Literatur über die NS-Zeit zu lesen und in dem Rahmen fand ich es besonders gut und bemerkenswert, über die zweifelhafte Rolle der Protagonistin in dieser Zeit zu lesen.
Zugleich fiel es mir aber sehr schwer, mich richtig in Klara einzufühlen. Die Sprache der Autorin war eher nüchtern und sachlich, und so wurde mir Klara nicht richtig sympathisch und ich fühlte mich ihr nicht wirklich nahe. Aber vielleicht war genau das auch Absicht der Autorin.
Alles in allem hab ich das Buch schnell und gerne gelesen und werde auch die weiteren Bände der Trilogie sicherlich lesen, da ich unbedingt wissen will, wie es mit dem Waisenmädchen Tolla weitergeht.
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Gebundenes Buch
Ich habe dieses Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil es mich einfach direkt gefesselt hat. Ich fand die Rahmenhandlung des Buches - dass eine alte Frau ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit wären der Nazizeit auf Kassetten spricht. Das war für mich sehr stimmig und hat einen sehr …
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Ich habe dieses Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil es mich einfach direkt gefesselt hat. Ich fand die Rahmenhandlung des Buches - dass eine alte Frau ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit wären der Nazizeit auf Kassetten spricht. Das war für mich sehr stimmig und hat einen sehr guten Rahmen gebildet.
Es geht um eine junge Frau, die in einem Erholungsheim für lungenkranke Kinder als Lehrerin arbeitet und später die Leitung des Heimes übernimmt. Eines Tages nehmen sie in Baby im Heim auf, das bald zur Waise wird. Die junge Frau nimmt sich des Kindes an, und bald wird es zu ihrer Tochter. Doch dann kommen die Nazis in Deutschland an die Macht, und während die junge Frau lange Zeit nicht glauben will und kann, was Schlimmes in Deutschland vorgeht und welche Konsequenzen das für sie und ihre Arbeit hat, erfährt sie, dass das kleine Mädchen, das sie als ihre Tochter ausgibt, Jüdin ist. Und das zwingt sie zum Handeln...
Was mir an diesem Buch wahnsinnig gut gefällt ist die Tatsache, dass es der Autorin gelingt, zu verdeutlichen, in welch schwieriger Situation sich die Deutschen damals befunden haben. In welche Gefahr man geraten ist, wenn man nicht den Befehlen der NSDAP gefolgt ist. Dass man sich entscheiden musste, entweder so zu arbeiten, wie der Staat es verlangt hat oder seinen Job zu verlieren, was zu diesem Zeitpunkt noch schlimmer war als heute. Die junge Protagonistin gerät immer wieder in solche Situationen, die sie zwingen, gegen ihre Moral und ihr Gewissen zu nadeln, um sich selbst und andere zu schützen. Und auch bezüglich ihres kleinen Mädchens kann sie irgendwann nicht mehr nur darauf hoffen, dass es unentdeckt bleibt...
Ich freue mich schon sehr auf die nächsten beiden Bände!
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Gebundenes Buch
Was ich am Anfang des Buches sehr mochte, war die anschauliche Art mit der die Hauptfigur und ihr Leben beschrieben wurden.
Die 91jährige Klara, die trotz ihres hohen alles noch einen sehr klaren Verstand hat und sich von ihren überbesorgten Töchtern nichts vorschreiben lassen …
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Was ich am Anfang des Buches sehr mochte, war die anschauliche Art mit der die Hauptfigur und ihr Leben beschrieben wurden.
Die 91jährige Klara, die trotz ihres hohen alles noch einen sehr klaren Verstand hat und sich von ihren überbesorgten Töchtern nichts vorschreiben lassen möchte, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Sie versucht ihre Lebensgeschichte auf Kassetten aufzunehmen, denn diese hat sie bisher noch nicht einmal ihren Töchtern anvertraut.
Nach diesem Intro habe ich mir einen packenden Roman vorgestellt, den ich nicht aus der Hand legen kann. Allerdings habe ich mich dann doch mit dem Rest des Buches eher schwer getan. Der Erzählstil ist gut und ich konnte mich wirklich sehr gut in die Figuren einfühlen. Auch finde ich, dass Klara sehr authentisch gezeichnet ist - sie war keine fürsorgliche, liebevolle Oma für ihre Enkel, sondern eher eine strenge führende Hand für die Familie. Und das spürt man auch bei der Erzählung ihrer Kindheit und Jugend - wo sie hergekommen ist und wie sie aufgewachsen ist - das passt alles sehr gut zu dem, wie ich es auch von meiner Großmutter kenne.
Die schwere Zeit während der beginnenden Nazi-Jahre sind dennoch schwer zu greifen für mich als Leser, wenn ich es hier mit einer Hauptfigur zu tun habe, die völlig in ihrem Universum des Kinder- und Jugendpflegeheims eingeigelt ist und so gar nicht nach "draußen" schaut und auch so gar nicht auf ihre Kolleginnen hören will, die sich mit der Politik beschäftigen.
Ich haderte beim Lesen dann doch sehr mit der Hauptfigur, die einerseits ein Kind bei sich aufgenommen hat und für ihr Heim kämpfen wollte und dann aber doch so uninformiert in ihrer kleinen Blase lebte. Daher am Ende 4 Sterne.
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Gebundenes Buch
Die karierten Mädchen ist keine leichte Kost. Die Autorin erzählt die Geschichte Ihrer Großmutter, die in der Zeit des beginnenden Nazi-Regimes die "Ersatzmutter" für ein jüdisches Mädchen wird. Die Zerrissenheit der jungen Frau zwischen Ihrer Verpflichtung …
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Die karierten Mädchen ist keine leichte Kost. Die Autorin erzählt die Geschichte Ihrer Großmutter, die in der Zeit des beginnenden Nazi-Regimes die "Ersatzmutter" für ein jüdisches Mädchen wird. Die Zerrissenheit der jungen Frau zwischen Ihrer Verpflichtung den Mädchen in Ihrer Obhut gegenüber und der Ablehnung des nationalsozialistischen Gedankengutes belastet ihr Leben über Jahre hinweg. Als alte Frau bespricht sie zig Kassetten mit ihren Erlebnissen und Gedanken, um diese verarbeiten zu können.
Der Roman nimmt den Leser von der ersten Zeile an mit, in die damalige Zeit und die Schwierigkeiten Klaras werden greifbar. Die beiden Erzählstränge, der Erinnerung Klaras und ihrem heutigen Leben, sind sehr gut verwoben. Die bildreiche Sprache macht den Roman zu einem Lesegenuss, der bis zum Ende anhält.
Leider habe ich erst am Ende des Buches den Klappentext gelesen und festgestellt, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Daher erklärt sich das Ende des Buches, dass ich zunächst als sehr unbefriedigend und nicht abgeschlossen empfand. Ohne die beiden folgenden Bücher kann dieses allein nicht stehen.
Nichtsdestotrotz eine absolute Leseempfehlung für Leser, die sich nicht nur oberflächlich unterhalten lassen wollen.
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eBook, ePUB
Zum Inhalt:
Die über neunzigjährige und blinde Klara hatte ein bewegtes kleben und kommt auf die Idee dieses Leben auf Kassetten aufzunehmen. Und so erzählt sie aus ihren Leben und auch von dem ein lebenlang gehüteten Geheimnis. Wie wird wohl ihre Familie reagieren, wenn sie von …
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Zum Inhalt:
Die über neunzigjährige und blinde Klara hatte ein bewegtes kleben und kommt auf die Idee dieses Leben auf Kassetten aufzunehmen. Und so erzählt sie aus ihren Leben und auch von dem ein lebenlang gehüteten Geheimnis. Wie wird wohl ihre Familie reagieren, wenn sie von Klaras wahre Geschichte hören werden?
Meine Meinung:
Das die Geschichte sogar auf einer wahren Geschichte beruht ist mir erst am Ende des Buches bewusst geworden aber auch ohne diesen Hintergrund hätte mir das Buch gefallen. Ich bin auch jetzt schon gespannt, wie Klaras Geschichte weitergeht. Die Geschichte ist total interessant und macht mal wieder deutlich, wie schrecklich die Zeit des Nationalsozialismus war, was man heute kaum ermessen kann. Der Schreibstil war sehr angenehm und gut lesbar. Klara als Protagonistin hat mir gut gefallen.
Fazit:
Total interessant
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eBook, ePUB
Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte an die reale Geschichte ihrer Großmutter angelehnt. Das sprach für historisch …
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Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte an die reale Geschichte ihrer Großmutter angelehnt. Das sprach für historisch interessante Lesestunden. Der Schreibstil der Autorin läßt sich auch wirklich gut lesen, so dass man immer weiter liest, denn es wird auf zwei Zeitebenen - jetzt und in den 1930 zigern erzählt. Im Laufe der Geschichte kam es aber anders, als ich es vorher gedacht hatte. Die Protagonistin Klara entwickelt sich während und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gelinde gesagt zur Mitläuferin, was sie in Gegensatz zu ihrer besten Freundin Susanne setzt, die das Kinderheim, das sie leiten nicht den Machthabern unterordnen möchte. Klara gibt sich unpolitisch bis desinteressiert, versteckt aber ein jüdisches Mädchen - was aber nicht den historischen Tatsachen der Großmutter der Autorin entspricht. Sehr viel Spannung steckt nicht in der Geschichte und je länger sie dauert, desto mehr bekommt man den Eindruck, sie dient eher der Rechtfertigung, nicht anders gekonnt zu haben, denn wirklich etwas bewegen zu wollen. Das ist schade, denn die Idee an sich ist klasse. Antworten auf die damals und auch heute noch wichtigen Fragen - hat man nicht anders gekonnt? Was wäre vielleicht zu tun gewesen? Etc. werden nicht gestellt und beantwortet. Auch von der alten Frau, die die Kassetten bespricht kommt, zumindest im ersten Teil, eine Reflektion nicht wirklich vor. Vielleicht kommt das im nächsten Teil, doch hier habe ich es als sehr schade empfunden. Deshalb von mir nur 3 *** und die Hoffnung, die Autorin möge im nächsten Teil ein wenig mehr historischen Tiefgang in die Figuren legen.
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