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DAS SCHILLERNDE PORTRÄT EINER MÄCHTIGEN FRAU IN MÖRDERISCHEN ZEITEN Zora del Buono hat von ihrer Großmutter nicht nur den Vornamen geerbt, sondern auch ein Familienverhängnis, denn die alte Zora war in einen Raubmord verwickelt. Diese Geschichte und ihre Folgen bis heute erzählt dieser große Familienroman. Die Slowenin Zora lernt ihren späteren Ehemann, den Radiologieprofessor Pietro Del Buono, am Ende des Ersten Weltkriegs kennen. Sie folgt ihm nach Bari in Süditalien, wo sie, beide überzeugte Kommunisten, ein großbürgerliches und doch politisch engagiertes Leben im Widerstand geg...
DAS SCHILLERNDE PORTRÄT EINER MÄCHTIGEN FRAU IN MÖRDERISCHEN ZEITEN Zora del Buono hat von ihrer Großmutter nicht nur den Vornamen geerbt, sondern auch ein Familienverhängnis, denn die alte Zora war in einen Raubmord verwickelt. Diese Geschichte und ihre Folgen bis heute erzählt dieser große Familienroman. Die Slowenin Zora lernt ihren späteren Ehemann, den Radiologieprofessor Pietro Del Buono, am Ende des Ersten Weltkriegs kennen. Sie folgt ihm nach Bari in Süditalien, wo sie, beide überzeugte Kommunisten, ein großbürgerliches und doch politisch engagiertes Leben im Widerstand gegen den Faschismus Mussolinis führen. Zora ist herrisch, eindrucksvoll, temperamentvoll und begabt, eine Bewunderin Josip Broz Titos, dem sie Waffen zu liefern versucht und dem ihr Mann das Leben rettet. Sie will mehr sein, als sie kann, und drückt doch allen in ihrer Umgebung ihren Stempel auf. Ihr Leben und das Leben ihrer Familie, ihrer Kinder und Enkelkinder, vollziehen sich in einer Zeit der Kriege und der Gewalt, erbitterter territorialer und ideologischer Kämpfe, die unsere Welt bis heute prägen. In einem grandiosen Schlussmonolog erzählt die alte Zora Del Buono ihre Geschichte zu Ende, eine Geschichte der Liebe, der Kämpfe, des Hasses und des Verrats. «Die Marschallin» ist ein farbiger, lebenspraller Roman über eine unvergessliche Frau und ein tragisches Familienschicksal.
- Ein farbiger Familienroman über eine starke Frau, politische Kämpfe und ein großes Verhängnis
- Eine Zeit der Kriege und der Gewalt, der Liebe und des Verrats
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Zora del Buono, geboren 1962 in Zürich, lebt in Berlin und Zürich. Studium der Architektur an der ETH Zürich, fünf Jahre Bauleiterin im Nachwende-Berlin. Gründungsmitglied und Kulturredakteurin der Zeitschrift «mare». In der Reihe «Naturkunden» bei Matthes & Seitz veröffentlichte sie den Band «Das Leben der Mächtigen. Reisen zu alten Bäumen» (2015).
Produktdetails
- Verlag: C.H. Beck
- Seitenzahl: 382
- Erscheinungstermin: 16. Juli 2020
- Deutsch
- ISBN-13: 9783406754838
- Artikelnr.: 59400476
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Zugewandt aber am Ende ein wenig lustlos bespricht Rezensent Fritz Göttler diesen Roman. Eigentlich kann die Hauptfigur der slowenisch-italienischen Titoistin, Großmutter der Autorin, ihn durchaus begeistern. Aber bei allen funkelnden Einzelheiten der von der Enkelin ausgebreiteten Charaktere sowie Hinweisen auf Literatur- und Bildungsgeschichte, die der Kritiker nacherzählt, kann er sich zu keinem urteilenden Zugriff durchringen. Einzig das schöne Romanzitat "Kommunismus ist Aristokratie für alle", bleibt als Charakterisierung der Hauptfigur und ihres Romans im Gedächtnis.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Engel für Tito
Die Gefahr der Dominanz des Naheliegendsten: Zora del Buonos Roman "Die Marschallin"
Wohl der, die solches Personal für einen Familienroman aufbieten kann! Die Großmutter der Autorin wollte Titos Partisanen Waffen zukommen lassen und wurde vom späteren Staatspräsidenten Jugoslawiens mit einem Orden geehrt. Zora Del Buono war eine kleine, offenbar willensstarke Frau: Kommunistin, Arztgattin und Familienkommandeurin, herrschsüchtig in der näheren Umgebung, freigiebig in der weiteren. "Die Marschallin" wurde sie nicht nur wegen der abgöttischen Verehrung für Tito genannt, und ihre Enkelin - die nicht als Einzige in der Familie den Vornamen der Großmutter trägt, das Adelsprädikat jedoch anders als
Die Gefahr der Dominanz des Naheliegendsten: Zora del Buonos Roman "Die Marschallin"
Wohl der, die solches Personal für einen Familienroman aufbieten kann! Die Großmutter der Autorin wollte Titos Partisanen Waffen zukommen lassen und wurde vom späteren Staatspräsidenten Jugoslawiens mit einem Orden geehrt. Zora Del Buono war eine kleine, offenbar willensstarke Frau: Kommunistin, Arztgattin und Familienkommandeurin, herrschsüchtig in der näheren Umgebung, freigiebig in der weiteren. "Die Marschallin" wurde sie nicht nur wegen der abgöttischen Verehrung für Tito genannt, und ihre Enkelin - die nicht als Einzige in der Familie den Vornamen der Großmutter trägt, das Adelsprädikat jedoch anders als
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diese klein schreibt - übernahm die Rangbezeichnung als Titel ihres siebten Buchs.
Zora die Ältere wächst im westlichen Slowenien auf und lernt nach dem Krieg einen rothaarigen Sizilianer kennen. Der Arzt Pietro Del Buono behandelt ihren Bruder, der sich beim Spiel mit der immer noch herumliegenden Munition aus den jahrelangen Isonzoschlachten verletzt hat. Nach dem Studium der Radiologie in Berlin heiratet Pietro Zora. Erst leben sie in Neapel, dann in Bari, in einer Villa mit sechsundzwanzig Zimmern, die die tatkräftige Mutter von drei Söhnen entworfen hat. Ungeachtet des großbürgerlichen Lebenswandels, den die florierende radiologische Praxis erlaubt, sind die Eheleute überzeugte Kommunisten. Mussolinis Faschisten belästigen sie nicht, obwohl Zora und Pietro keinen Hehl aus ihrer Gesinnung machen. Pietro rettet sogar Tito das Leben, sein Vater hilft als Bürgermeister auf der Verbannungsinsel Ustica dem KP-Theoretiker Antonio Gramsci, und es gibt Kontakte zu Palmiro Togliatti, dem Leiter der verbotenen KPI, sowie zu Titos Partisanen.
So reizvoll sich diese stark geraffte Zusammenfassung anhört, so mühelos individuelle, familiäre und gesellschaftspolitische Sphären ineinander verflochten scheinen - der Roman liest sich, als gälte es, nicht von einem aufregenden Leben zu erzählen, sondern von einem für alle in der Umgebung anstrengenden. Vielleicht hat sich Zora del Buono, die 1962 geborene Journalistin und Buchautorin, den Schattenseiten der Familienüberlieferung nicht ganz entziehen können.
Ihr Roman schreitet in Momentaufnahmen voran, jedem Kapitel sind Ort und Jahr in Slowenien und Italien zwischen 1919 und 1948 vorangestellt. Aus einer Alltagssituation heraus - der Gang zu einem Vortrag, die Vorbereitung eines Abendessens, eine Zugfahrt, noch einmal die Stunden vor einem Abendessen - erinnern sich jeweils einer oder eine aus der Familie, selten auch ein Bekannter. Man lässt die seit dem letzten Kapitel verflossenen ein, zwei oder auch fünf Jahre Revue passieren, bevor die Vergangenheit zur Gegenwart aufschließt, zum Vortrag, dem Abendessen, der Ankunft im Bahnhof.
Die betont alltäglichen Erzählsituationen und der dominante Erinnerungsgestus beruhigen. Zu großen Teilen ist alles Neue, auch das Erschreckendste, immer schon geschehen: "ein Jahr war das nun her". Weil aber Zora del Buono mit Ausnahme von zwei Kapiteln alle auf diese eine Weise erzählt - ob nun ein Kind geboren, eine Schwiegertochter vergrault oder ein Mensch um sein Leben fürchtet -, wird der Leser regelrecht sediert.
Die Figur der Marschallin schrumpft dabei. Zwar ist von manchen Wutanfällen und Durchtriebenheiten die Rede. Doch die in der Erinnerung geschwungene Faust, der Hieb auf den Tisch, die vergifteten Worte zum Geschenk für die Schwiegertochter werden verkleinert im Guckloch des Rückblicks. An keiner Stelle gibt Zora del Buono der Impulsivität und der Leidenschaft ihrer Vorfahrin Raum, die den Gatten und andere Männer, so sagen sie jedenfalls, begeistert.
Geradezu kraftlos wirken manche Szenen. Als Pietro Anfang der zwanziger Jahre in Berlin studiert, scheint die Aufzählung der Passanten auf der Straße einer Fernsehvorabendserie zu entstammen ("Gassenjungen, Selbstgedrehte im Mundwinkel, auf dem Weg zur nächsten kleinen Gaunerei"), mündet aber - wie ein Geständnis wider Willen - in die Erwähnung von Alfred Döblin. Und das politische Interesse der Eheleute weiß Zora del Buono nur durch die gemeinsame Zeitungslektüre morgens im Bett zu veranschaulichen, nicht durch erhitzte, bis aufs Blut geführte Diskussionen über die scharfen Kurswechsel der Komintern. Den Roman zeichnet eine lähmende Dominanz des Naheliegendsten aus.
Der zweite Romanteil überspringt zweiunddreißig Jahre: 1980 grantelt die kränkelnde Zora in einem Altersheim in Nova Gorica ihrem Tod entgegen. Sie erinnert sich an den dementen Ehemann, den sie in einem italienischen Pflegeheim zurückgelassen hat, und an die vielen Toten der Familie. Außerdem sind in den Monolog, der die eigene Verantwortung für ein Mordopfer und andere tragische Ereignisse kleinredet, noch fünf Berichte eingehängt, die trocken und in kleinerer Schrift über die Tode von Verwandten und Freunden berichten. Ob sie nicht mehr in den Monolog hineinpassten? Alle fünf sterben bei Verkehrsunfällen. Das mag verbürgt sein, passt aber in seiner Monotonie zum Gesamteindruck.
JÖRG PLATH
Zora del Buono: "Die Marschallin". Roman.
Verlag C. H. Beck, München 2020. 382 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zora die Ältere wächst im westlichen Slowenien auf und lernt nach dem Krieg einen rothaarigen Sizilianer kennen. Der Arzt Pietro Del Buono behandelt ihren Bruder, der sich beim Spiel mit der immer noch herumliegenden Munition aus den jahrelangen Isonzoschlachten verletzt hat. Nach dem Studium der Radiologie in Berlin heiratet Pietro Zora. Erst leben sie in Neapel, dann in Bari, in einer Villa mit sechsundzwanzig Zimmern, die die tatkräftige Mutter von drei Söhnen entworfen hat. Ungeachtet des großbürgerlichen Lebenswandels, den die florierende radiologische Praxis erlaubt, sind die Eheleute überzeugte Kommunisten. Mussolinis Faschisten belästigen sie nicht, obwohl Zora und Pietro keinen Hehl aus ihrer Gesinnung machen. Pietro rettet sogar Tito das Leben, sein Vater hilft als Bürgermeister auf der Verbannungsinsel Ustica dem KP-Theoretiker Antonio Gramsci, und es gibt Kontakte zu Palmiro Togliatti, dem Leiter der verbotenen KPI, sowie zu Titos Partisanen.
So reizvoll sich diese stark geraffte Zusammenfassung anhört, so mühelos individuelle, familiäre und gesellschaftspolitische Sphären ineinander verflochten scheinen - der Roman liest sich, als gälte es, nicht von einem aufregenden Leben zu erzählen, sondern von einem für alle in der Umgebung anstrengenden. Vielleicht hat sich Zora del Buono, die 1962 geborene Journalistin und Buchautorin, den Schattenseiten der Familienüberlieferung nicht ganz entziehen können.
Ihr Roman schreitet in Momentaufnahmen voran, jedem Kapitel sind Ort und Jahr in Slowenien und Italien zwischen 1919 und 1948 vorangestellt. Aus einer Alltagssituation heraus - der Gang zu einem Vortrag, die Vorbereitung eines Abendessens, eine Zugfahrt, noch einmal die Stunden vor einem Abendessen - erinnern sich jeweils einer oder eine aus der Familie, selten auch ein Bekannter. Man lässt die seit dem letzten Kapitel verflossenen ein, zwei oder auch fünf Jahre Revue passieren, bevor die Vergangenheit zur Gegenwart aufschließt, zum Vortrag, dem Abendessen, der Ankunft im Bahnhof.
Die betont alltäglichen Erzählsituationen und der dominante Erinnerungsgestus beruhigen. Zu großen Teilen ist alles Neue, auch das Erschreckendste, immer schon geschehen: "ein Jahr war das nun her". Weil aber Zora del Buono mit Ausnahme von zwei Kapiteln alle auf diese eine Weise erzählt - ob nun ein Kind geboren, eine Schwiegertochter vergrault oder ein Mensch um sein Leben fürchtet -, wird der Leser regelrecht sediert.
Die Figur der Marschallin schrumpft dabei. Zwar ist von manchen Wutanfällen und Durchtriebenheiten die Rede. Doch die in der Erinnerung geschwungene Faust, der Hieb auf den Tisch, die vergifteten Worte zum Geschenk für die Schwiegertochter werden verkleinert im Guckloch des Rückblicks. An keiner Stelle gibt Zora del Buono der Impulsivität und der Leidenschaft ihrer Vorfahrin Raum, die den Gatten und andere Männer, so sagen sie jedenfalls, begeistert.
Geradezu kraftlos wirken manche Szenen. Als Pietro Anfang der zwanziger Jahre in Berlin studiert, scheint die Aufzählung der Passanten auf der Straße einer Fernsehvorabendserie zu entstammen ("Gassenjungen, Selbstgedrehte im Mundwinkel, auf dem Weg zur nächsten kleinen Gaunerei"), mündet aber - wie ein Geständnis wider Willen - in die Erwähnung von Alfred Döblin. Und das politische Interesse der Eheleute weiß Zora del Buono nur durch die gemeinsame Zeitungslektüre morgens im Bett zu veranschaulichen, nicht durch erhitzte, bis aufs Blut geführte Diskussionen über die scharfen Kurswechsel der Komintern. Den Roman zeichnet eine lähmende Dominanz des Naheliegendsten aus.
Der zweite Romanteil überspringt zweiunddreißig Jahre: 1980 grantelt die kränkelnde Zora in einem Altersheim in Nova Gorica ihrem Tod entgegen. Sie erinnert sich an den dementen Ehemann, den sie in einem italienischen Pflegeheim zurückgelassen hat, und an die vielen Toten der Familie. Außerdem sind in den Monolog, der die eigene Verantwortung für ein Mordopfer und andere tragische Ereignisse kleinredet, noch fünf Berichte eingehängt, die trocken und in kleinerer Schrift über die Tode von Verwandten und Freunden berichten. Ob sie nicht mehr in den Monolog hineinpassten? Alle fünf sterben bei Verkehrsunfällen. Das mag verbürgt sein, passt aber in seiner Monotonie zum Gesamteindruck.
JÖRG PLATH
Zora del Buono: "Die Marschallin". Roman.
Verlag C. H. Beck, München 2020. 382 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Das alles wird mit vielen interessanten Figuren in einem großen Spannungsbogen erzählt, ohne Pathos oder Sentimentalität, dafür aber mit einem unterschwelligen Humor, der für die Menschenliebe der Autorin spricht."
Die ZEIT - Was wir lesen, Petra Gerster, heute-Moderatorin
"Den besten deutschsprachigen Roman des Herbstes hat die Schweizerin Zora del Buono geschrieben, einen reichen, abenteuerfrohen, lebenswahren Aktivistinnenroman."
SPIEGEL, Volker Weidermann
"Atemberaubend."
Süddeutsche Zeitung, Fritz Göttler
"Ein süffig und stilsicher erzählter Roman."
Neue Züricher Zeitung, Rainer Moritz
"Ein großer Wurf. (...) Mit all seinen Figuren und
Die ZEIT - Was wir lesen, Petra Gerster, heute-Moderatorin
"Den besten deutschsprachigen Roman des Herbstes hat die Schweizerin Zora del Buono geschrieben, einen reichen, abenteuerfrohen, lebenswahren Aktivistinnenroman."
SPIEGEL, Volker Weidermann
"Atemberaubend."
Süddeutsche Zeitung, Fritz Göttler
"Ein süffig und stilsicher erzählter Roman."
Neue Züricher Zeitung, Rainer Moritz
"Ein großer Wurf. (...) Mit all seinen Figuren und
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Schauplätzen ist 'Die Marschallin' ein großes Lesevergnügen, so temperament- und grauenvoll, wie es das vergangene Jahrhundert vielleicht wirklich war."
Die ZEIT, Eva Menasse
"Del Buonos Buch ist so, wie Literatur sein soll: überraschend, nicht vorhersehbar, geduldig dabei, detailprall, abgründig, tiefsinnig, nicht moralisierend und frei von Klischees. Was del Buono macht, ist Kunst."
Die Weltwoche, Michael Maar
"Ein wundervoller, aktueller Roman. In das Leben dieser Frau hat sich Weltgeschichte eingeschrieben."
SRF 52 Beste Bücher, Felix Münger
"Dass der Roman stilistisch (zudem) ein unerhörtes Vergnügen ist, ohne jede Phrase oder Prätention, macht ihn zu einem doppelten glücklichen Sonderfall."
Spiegel Online, Elke Schmitter
"Präzise gezeichnete Miniaturen, die sich zu einem lebensprallen Panorama verbinden."
Gießener Anzeiger, Heidrun Helwig
"Detailgenau, vielschichtig und raffiniert. Bei Netflix würde "Die Marschallin" unter "Filme mit starken Frauen" einsortiert werden."
Die Tageszeitung, Doris Akrap
"Eine brillante Erzählarchitektin."
Schweiz am Wochenende, Julia Stephan
"Eine spannende Geschichtslektion."
Blick, Daniel Arnet
"'Die Marschallin' setzt nicht nur einer faszinierenden, widersprüchlichen Figur ein Denkmal, sondern lässt eine ganze Epoche erstehen, und wir bewegen uns staunend durch eine Welt, in der Multikulturalität zum ganz selbstverständlichen Alltag gehörte."
Neue Zürcher Zeitung, Manfred Papst
"Del Buono steht eine Sprache zu Gebote, deren Präzision in Poesie umschlägt."
Richard Kämmerlings, Die Welt
"Einen lebenssatteren Roman mit interessanteren Figuren kann man derzeit kaum finden." Elke Heidenreich, Kölner Stadtanzeiger
"Ein Jahrhundertroman."
SPIEGEL Online, Elke Heidenreich
"Die Stärke des Buches ist, dass alle Figuren so lebendig und vital sind, als wäre die Autorin dabei gewesen."
SRF Literaturclub, Nicola Steiner
"Große Familiensaga."
SonntagsBlick, Daniel Arnet
"Zora del Buonos 'Die Marschallin' ist der interessanteste Roman des deutschsprachigen Herbstes." SPIEGEL Online
Die ZEIT, Eva Menasse
"Del Buonos Buch ist so, wie Literatur sein soll: überraschend, nicht vorhersehbar, geduldig dabei, detailprall, abgründig, tiefsinnig, nicht moralisierend und frei von Klischees. Was del Buono macht, ist Kunst."
Die Weltwoche, Michael Maar
"Ein wundervoller, aktueller Roman. In das Leben dieser Frau hat sich Weltgeschichte eingeschrieben."
SRF 52 Beste Bücher, Felix Münger
"Dass der Roman stilistisch (zudem) ein unerhörtes Vergnügen ist, ohne jede Phrase oder Prätention, macht ihn zu einem doppelten glücklichen Sonderfall."
Spiegel Online, Elke Schmitter
"Präzise gezeichnete Miniaturen, die sich zu einem lebensprallen Panorama verbinden."
Gießener Anzeiger, Heidrun Helwig
"Detailgenau, vielschichtig und raffiniert. Bei Netflix würde "Die Marschallin" unter "Filme mit starken Frauen" einsortiert werden."
Die Tageszeitung, Doris Akrap
"Eine brillante Erzählarchitektin."
Schweiz am Wochenende, Julia Stephan
"Eine spannende Geschichtslektion."
Blick, Daniel Arnet
"'Die Marschallin' setzt nicht nur einer faszinierenden, widersprüchlichen Figur ein Denkmal, sondern lässt eine ganze Epoche erstehen, und wir bewegen uns staunend durch eine Welt, in der Multikulturalität zum ganz selbstverständlichen Alltag gehörte."
Neue Zürcher Zeitung, Manfred Papst
"Del Buono steht eine Sprache zu Gebote, deren Präzision in Poesie umschlägt."
Richard Kämmerlings, Die Welt
"Einen lebenssatteren Roman mit interessanteren Figuren kann man derzeit kaum finden." Elke Heidenreich, Kölner Stadtanzeiger
"Ein Jahrhundertroman."
SPIEGEL Online, Elke Heidenreich
"Die Stärke des Buches ist, dass alle Figuren so lebendig und vital sind, als wäre die Autorin dabei gewesen."
SRF Literaturclub, Nicola Steiner
"Große Familiensaga."
SonntagsBlick, Daniel Arnet
"Zora del Buonos 'Die Marschallin' ist der interessanteste Roman des deutschsprachigen Herbstes." SPIEGEL Online
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Gebundenes Buch
Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert - im Roman
Zora del Buono legt mit ihrem letzten Werk einen eigenartigen literarischen Zwitter vor, der dem Leser vielfältige Bemühungen bei der Lektüre abverlangt. Zunächst erscheint das Buch als Familienroman von der …
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Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert - im Roman
Zora del Buono legt mit ihrem letzten Werk einen eigenartigen literarischen Zwitter vor, der dem Leser vielfältige Bemühungen bei der Lektüre abverlangt. Zunächst erscheint das Buch als Familienroman von der tumultuösen südeuropäischen Provenienz. Die handelnden Personen sind zahlreich, ihre Beziehungen zueinander verschlungen, die Aufstellung der auftretenden Figuren am Anfang des Buches hilfreich.
Sodann präsentiert sich der Roman als Frauenportrait, die Autorin will ihrer Großmutter, deren Namen sie sogar trägt, ein Denkmal setzen. Doch dieses Unternehmen ist nur bedingt erfolgreich. Zwar werden dieser Frau eindrückliche, auch durchaus kontrovers einzuschätzende Charakterzüge zugeschrieben, aber die Eigenwilligkeit Zoras, ihr Durchsetzungsvermögen und ihr gänzlicher Unwille, Kompromisse einzugehen, werden allenfalls nur behauptet. Die stilistische Gestaltung dieses Romans zeichnet sich durch äußerste Nüchternheit aus, eine so unbeteiligt wirkende Sprache ist nicht geeignet, psychische Entwicklungen, seelische Dispositionen zu verdeutlichen. Höchst unvermittelt schwenkt der Roman kurz vor Schluss noch ins Krimigenre ab. Die Heldin wird mittelbar in einen Raubüberfall verwickelt, der als Begründung herhalten muss, dass von dem Augenblick das Schicksal der Heldin und ihrer Familie sich zur Tragödie wandelt. Aber diese Wendung ist ohne jede Balance in das Geschehen eingefügt. Aus heiterem Himmel sieht sich der Leser mit dem Verbrechen konfrontiert, und die Konsequenzen präsentieren sich als eine Schlag auf Schlag ablaufende Abfolge von Unglücksfällen, die die Zahl der auftretenden Personen drastisch reduziert. Bei entsprechender Gemütslage kann dieser Teil auch als unfreiwillig komisch empfunden werden (mir kam beim Lesen spontan Georg Kreislers Opernboogie in den Sinn: ... und stirbt ... und stirbt ...)
Umso frappierender, wenn der letzte Abschnitt, aus der Perspektive der alten, kranken, gänzlich verarmten Frau erzählt, zutiefst anrührend, sprachlich dicht, durch den inneren Monolog außerordentlich authentisch daherkommt.
Der nächste Aspekt, den dieser Roman bedient, ist der Ausschnitt südeuropäischer Geschichte im 20. Jahrhundert, die den meisten Lesern in dieser Ausführlichkeit weitgehend unbekannt sein dürfte. Die Abfolge historischer Ereignisse, in die die Hauptfigur Zora verwickelt ist, lässt sich nur als rasant bezeichnen: die unterprivilegierte Stellung der nationalen Minderheit der Slowenen, der Triumph des Aufstiegs des italienischen Faschismus, der Kampf um die kommunistische Vorherrschaft nach dem Ende des 2. Weltkriegs - dieses politische Panorama zeichnet ein informatives und farbiges Bild. Doch wenn die Kapitelüberschriften mit geographischer Angabe und Jahreszahl eine erste Orientierung ermöglichen, eine Landkarte und eine Zeittafel wären gewiss von den Lesern begrüßt worden.
Und letztlich vermittelt del Buonos Roman einen Einblick in einen Ausschnitt der Sozialgeschichte, da es etwa in Italien kein Problem darstellt, einerseits Mitglied einer großbürgerlichen privilegierten Oberschicht zu sein, andererseits aber sich glühend für den Kommunismus einzusetzen.
So stellt diese Neuerscheinung denn eine durchaus lohnende, weil anregende Lektüre dar, aber keinesfalls einen exorbitanten literarischen Wurf, der lange im Gedächtnis haften könnte.
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Gebundenes Buch
„Ich bin aber nicht dezent!“
Das ungeschönte Portrait einer eigenwilligen, starken Frau sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem Kommunismus – nicht weniger hat sich Zora del Buono mit ihrem Werk „Die Marschallin“ vorgenommen. In ihrem Roman zeichnet die …
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„Ich bin aber nicht dezent!“
Das ungeschönte Portrait einer eigenwilligen, starken Frau sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem Kommunismus – nicht weniger hat sich Zora del Buono mit ihrem Werk „Die Marschallin“ vorgenommen. In ihrem Roman zeichnet die Autorin – oft erstaunlich nüchtern und wertfrei – das Leben ihrer Großmutter Zora Del Buono von 1919 bis 1980 nach. Ein steiniger Weg zwischen Kriegen, Italien und Slowenien und prägenden Schicksalsschlägen, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. „Kommunismus ist Aristokratie für alle.“ Dieses Zitat ist der Familiengeschichte vorangestellt und beschreibt sehr gut den Widerspruch, in dem sich die alte Zora Del Buono befindet: Mit ihrem Ehemann Pietro, einem erfolgreichen Radiologieprofessor, genießt sie ein großbürgerliches Leben und engagiert sich, als Bewunderin Josip Broz Titos, gleichzeitig im Widerstand gegen den Faschismus Mussolinis. Ein Raubmord, in den Zora aufgrund ihrer politischen Aktivitäten 1948 verwickelt wird, gerät ihr und ihrer Familie zum Verhängnis. Die daraus resultierenden Geschehnisse lassen sie bis zum Lebensende nicht mehr los. In ihrem eindrucksvollen Schlussmonolog lässt die Autorin ihre Großmutter die Vergangenheit auf ergreifende Weise Revue passieren. Selbstbewusstsein vermischt sich mit Härte und Bitterkeit – in Frieden abschließen sieht anders aus.
Ebenso vielschichtig wie die Persönlichkeit der bewunderten wie gefürchteten Zora Del Buono war, gestaltet sich der Roman der Enkelin. Neben der ausführlichen Beschreibung der politischen Begebenheiten werden Themen wie mangelnde Mutterliebe und eine fast krankhafte Ablehnung alles Weiblichen verhandelt. Es lässt tief blicken, wenn eine Mutter, die als Kind selbst – wenn auch nur vorübergehend – von der Mutter verlassen wurde, die eigenen Söhne nicht beim Namen nennt, sondern ihnen Nummern vergibt und keine Schwiegertöchter, Schwägerinnen oder andere Frauen neben sich duldet. Sehr anschaulich sind aber auch die Beschreibungen der Neben-Charaktere wie beispielsweise die der Tante Otilija.
Es ist mutig, dass die Autorin, die beim Tod ihrer Großmutter gerade 18 Jahre alt war, vierzig Jahre später ein Buch über ihre Familiengeschichte veröffentlicht und sich mit dem, was in der Familien-DNA verborgen ist, derart schonungslos auseinandersetzt.
Sich in einer Zeit, in der das Patriarchat noch einen entsprechenden Stellenwert hatte, als Frau zu behaupten, wie es Großmutter Zora getan hat, verdient Bewunderung. So heißt es „Wenn Zora etwas sagte, galt das. Zora war das Gesetz.“ (S. 306) Liebenswert war sie in ihrer radikalen und anderen Frauen oft feindlich gesinnten Art wahrscheinlich aber nur für wenige. „Ich bin aber nicht dezent!“ ist einer ihrer Ausrufe aus dem Abschlussmonolog und beschreibt vielleicht den Grund, weshalb sich die Enkelin selbst viele Jahre nach ihrem Tod mit dem, was die Großmutter umgab, auseinandersetzt. Auch wenn es nicht nur Gutes war – die alte Zora Del Buono hat etwas bewirkt. Und ihre Enkelin auch – mit ihrem überzeugenden Roman. Vielleicht gelingt es der Autorin damit, für ihre Großmutter, aber auch für alle Nachfahren von Zora Del Buono Frieden zu finden.
Vielen Dank an den Verlag C.H.Beck für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Gebundenes Buch
Ein wirklich toller Roman voller Historie und Tragik. Die Geschichte rund um Zora ist packend erzählt. Die Protagonistin ist eine charismatische, charakterstarke Person. Nicht unbedingt sympathisch aber durchaus interessant. Besonders gut gefällt mir, dass der Schreibstil zu keiner Zeit …
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Ein wirklich toller Roman voller Historie und Tragik. Die Geschichte rund um Zora ist packend erzählt. Die Protagonistin ist eine charismatische, charakterstarke Person. Nicht unbedingt sympathisch aber durchaus interessant. Besonders gut gefällt mir, dass der Schreibstil zu keiner Zeit schwülstig oder gefühlsduselig ist sondern immer stark, stringent und fast sachlich. Die Nebencharaktere fesseln mich weniger und zeitweise fehlt die Spannung, aber alles in allem eine sehr packende und berührende Geschichte.
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Gebundenes Buch
Geballte Fäuste für die Freiheit
Die Slowenin Zora del Buono, geborene Ostan, ist die gleichnamige Großmutter der Autorin, die ihr mit „Die Marschallin“ eine literarische Erinnerung geschaffen hat. Sie ist schlau, scharf analysierend, temperamentvoll, strenge Majorin …
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Geballte Fäuste für die Freiheit
Die Slowenin Zora del Buono, geborene Ostan, ist die gleichnamige Großmutter der Autorin, die ihr mit „Die Marschallin“ eine literarische Erinnerung geschaffen hat. Sie ist schlau, scharf analysierend, temperamentvoll, strenge Majorin über ihren von Männern dominierten Familienclan und – glühende Kommunistin.
Zora entführt uns in die Zeitspanne von 1919 bis zu ihrem triumphalen Resümee im Jahre 1980. Kriege beuteln und verändern ihr Land immer wieder schwer aufs Neue. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs lernt sie ihren Mann, den angesehenen Radiologen Pietro del Buono kennen, mit dem sie drei Söhne bekommen und in einer von ihr entworfenen, noblen Villa in Bari wohnen und viele feudale Gäste empfangen wird. Gemeinsam stehen sie ideologisch gegen den Faschismus von Mussolini und für Tito. Zora ist im Herzen Trotzkistin, hat sich zwar mit ihrer Mutterschaft „abgefunden“, doch würde lieber für die Freiheit als Partisanin an der Front kämpfen – als Macherin oder Majorin Dinge umwälzen, Gesellschaften verändern, Neues fließen lassen.
Geografisch und zeitlich in der Überschrift des jeweiligen Kapitels verortet, stellt uns die Autorin eine multiperspektivische Biografie mit (vermutlich) teils fiktiven und stets realen historischen Begebenheiten in Italien und dem ehemaligen Jugoslawien vor. Die Gewalt der Kriege und des Faschismus, die eigenen Ideologien und Lebenswünsche, aber vor allem auch viele bildgewaltige zwischenmenschliche Geschehnisse wie Familie, Liebe, Träume und Dramen machen den Roman aus und lesenswert.
Del Buono schreibt sehr flüssig, gut recherchiert und kein Wort ist zu viel – der Lesefluss ist nie gestört. Fasziniert hat mich die fulminante Abschlussrede der alten Zora im Altersheim, immer noch unnachgiebig, aber auch trauernd um ihre vielen schicksalshaft verstorbenen Lieben. Die harte Schale immer noch fest, doch auch dankbar für ihre lange Ehe – und immer noch geballte Fäuste für ihre Art zu Denken und zu Herrschen.
Ein größtenteils sehr poetischer, menschlicher, dynamischer und magischer Roman, der den Leser bildgewaltig in wichtige historische Ereignisse, aber auch in ein ganz persönliches Leben voller Schicksale und Sehnsüchte eintauchen lässt!
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Gebundenes Buch
Das eindrucksvolle Porträt einer Familie und einer Epoche
Zora del Buono erzählt in dem Roman „Die Marschallin“ die Geschichte ihrer Familie von 1919-1948. Im Mittelpunkt steht dabei ihre Großmutter, eine gebürtige Slowenin, die den gleichen Namen trägt. Nach …
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Das eindrucksvolle Porträt einer Familie und einer Epoche
Zora del Buono erzählt in dem Roman „Die Marschallin“ die Geschichte ihrer Familie von 1919-1948. Im Mittelpunkt steht dabei ihre Großmutter, eine gebürtige Slowenin, die den gleichen Namen trägt. Nach dem Ersten Weltkrieg heiratet Zora den Radiologen Pietro del Buono, mit dem sie überwiegend in Bari in einer luxuriösen Villa lebt. Sie sind reich, aber dennoch überzeugte Kommunisten. Sie verehren Tito, dem der Arzt einmal das Leben gerettet hat. Sie bekämpfen den Faschismus unter Mussolini und unterstützen Partisanen, denen Zora Geld und Waffen zukommen lässt. Bei der Geldbeschaffung wird sie in einen Raubmord verwickelt, was langfristig Folgen für die Familie hat. Sie erleben Krieg und viel Gewalt und eine ganze Reihe von tragischen Verlusten in der Familie. Politisches und Privates sind eng miteinander verwoben, wobei die Informationen über die wechselvolle Geschichte des heutigen Slowenien besonders interessant sind: die Region ist lange Teil des Habsburgerreiches, dann Zankapfel zwischen Österreich und Italien, Teil von Jugoslawien und schließlich ein unabhängiger Staat.
Der Roman hat mir gut gefallen trotz der Personenvielfalt – hier ist das Personenverzeichnis am Anfang sehr nützlich – und der vielen zeitgeschichtlichen Details. Besonders eindrucksvoll ist die Figur der Großmutter, eine vielseitig begabte, durchsetzungsfähige Frau, die 1980 als alte Dame in einem slowenischen Altersheim in einem ausführlichen Schlussteil auf ihr bewegtes Leben zurückblickt. Nicht mühelos zu lesen, aber dennoch interessant und empfehlenswert.
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Gebundenes Buch
Der Roman erzählt von Zora Del Buono, einer slowenischen Kommunistin, die durch ihre Heirat mit einem italienischen Radiologen den Großteil ihres Lebens in Bari verbringt. Ihre politische Gesinnung hält sie nicht davon ab, kapitalistische Vorzüge für ihre Familie zu nutzen. …
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Der Roman erzählt von Zora Del Buono, einer slowenischen Kommunistin, die durch ihre Heirat mit einem italienischen Radiologen den Großteil ihres Lebens in Bari verbringt. Ihre politische Gesinnung hält sie nicht davon ab, kapitalistische Vorzüge für ihre Familie zu nutzen.
Den Beginn des Buches fand ich etwas schleppend, das Leben in Slowenien ist wenig spannend und aufgrund des nüchternen Sprache der Autorin fast langweilig. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf und ist auf unterschiedlichen Ebene interessant. Die Themen sind facettenreich und gut recherchiert. Der Faschismus in Italien rund um Mussolini ist sicherlich vielen bekannt, das Gegenspiel der Kommunisten auch. Aber die fundierten Details zu den Ereignissen in Slowenien in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren für mich neu und so geht es wohl auch anderen Lesern. Dieser Teil war interessant und lesenswert, wenn auch die Sprache oft etwas zäh ist.
Die Lebensgeschichte einer Frau mit starken Willen, die einige prominente Zeitgenossen kennenlernt, wird von ihrer Enkelin erzählt. Man erkennt, dass sie einen tiefen Einblick in deren Leben hatte; auch der Abschluss im Jahr 1980 zeigt in einem letzten Rückblick, was ihre Großmutter ausgemacht hat. Das Buch zeigt auch, dass zu dieser Zeit die Frauen keine Rechte, sondern hauptsächlich Pflichten hatten.
Ich habe es selten erlebt, dass ein Buchtitel so passend ist. Der Charakter der Protagonistin entspricht den Wesenszügen, die im allgemeinen einer Person des Titels zugeordnet werden. Sie übernimmt sowohl im privaten wie auch im politischen Bereich das Kommando, solange es ihr möglich ist.
Ein interessanter Roman, der leider durch einige Längen etwas an Überzeugung vermissen lässt. Dennoch ist er lesenswert.
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Die überzeugte Kommunistin Zora del Buona lebt in der gutbetuchten Welt der Reichen in Bari. Ihr Mann, ein Radiologe, führt mit ihr ein großes Haus, das ganz im Widerspruch zum Kommunismus steht. Für Zora stellt dies aber kein Problem dar.
Die Autorin erzählt in …
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Die überzeugte Kommunistin Zora del Buona lebt in der gutbetuchten Welt der Reichen in Bari. Ihr Mann, ein Radiologe, führt mit ihr ein großes Haus, das ganz im Widerspruch zum Kommunismus steht. Für Zora stellt dies aber kein Problem dar.
Die Autorin erzählt in wechselnden Perspektiven in der Zeit zwischen 1919 bis 1980 von Kriegsschauplätzen zwischen Slowenien und Italien. Man erfährt, wie es war unter Mussolinis Diktatur zu leben. Sloweniens Geschichte in dieser Zeit war mir bis dahin, wenig bekannt. Dank dem Roman, habe ich einiges dazu gelernt. Auch wenn manche Passagen ein wenig lang und schwerfällig erschienen. Dank der vielen Dialoge kann man den Protagonisten gut folgen, erlebt sie lebendig. Viele kleine Details lassen Bilder beim Lesen entstehen.
Spannend finde ich das Frauenbild dieser Zeit. Der Wandel an Rechten und Pflichten und besonders die Person der Zora del Buona macht den Roman interessant und lesenswert.
Lediglich das Ende ist für mich nicht ganz schlüssig und vielleicht auch enttäuschend, weil man es anders erwartet hat.
Lesenswert ist dieser Roman auf jeden Fall.
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Die Schweizerin Zora del Buono erzählt in diesem Roman die Geschichte ihrer Familie über drei Generationen. Die Slowenin Zora lernt den Radiologieprofessor Pietro del Buono am Ende des ersten Weltkrieges kennen und geht mit ihn nach Süditalien. Beide Kommunisten führen ein …
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Die Schweizerin Zora del Buono erzählt in diesem Roman die Geschichte ihrer Familie über drei Generationen. Die Slowenin Zora lernt den Radiologieprofessor Pietro del Buono am Ende des ersten Weltkrieges kennen und geht mit ihn nach Süditalien. Beide Kommunisten führen ein großbürgerliches und engagiertes Leben im Wiederstand gegen Mussolini und seinem Faschismus. Zora ist dabei beeindruckend stark und verehrt Tito. Wir entdecken mit ihr das Leben ihrer Kinder und Enkelkinder in der Zeit der Kriege und ideologischer Gefechte.
Wie gehen Großbürgertum und Kommunismus zusammen? Das wird bildgewaltig mit viel Wissensvermittlung wiedergegeben. Man erhält einen historisch-politischen Eindruck der Zeit verwoben mit menschlichen Schicksalen. Es ist kein leichtes Buch und präzise wird ein politisches Leben einer Herrscherin geschildert. Es geht aber auch um unverheiratete Frauen, „Fräuleins“ und dass homosexuelle Männer unter Mussolini auf San Domino – eine kleine italienische Insel - verbannt wurden. Eine nicht moralisierende Auseinandersetzung zu Italien unter einem faschistischen Präsidenten mit Ecken und Kanten und das es auch grenzüberschreitend in Mitteleuropa Konflikte und Diskriminierung zwischen den Rassen gab.
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Beeindruckend & tragisch
„Die Marschallin“ ist ein biografischer Familienroman der Autorin Zora del Buono über ihre Großmutter, die ebenfalls Zora del Buono hieß.
Vorweg findet man ein Personenverzeichnis, das einem einen guten Überblick über die …
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Beeindruckend & tragisch
„Die Marschallin“ ist ein biografischer Familienroman der Autorin Zora del Buono über ihre Großmutter, die ebenfalls Zora del Buono hieß.
Vorweg findet man ein Personenverzeichnis, das einem einen guten Überblick über die Charaktere verschafft. Die Handlung erstreckt sich - mit einem großen Sprung nach dem Jahr 1948 - über den Zeitraum vom Mai 1919 bis zum Februar 1980. Geografisch befindet man sich in Italien und dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens. Jedes Kapitel beginnt mit einer entsprechenden Überschrift, so dass sich die Ereignisse zeitlich und geografisch direkt einordnen lassen.
Zora ist eine temperamentvolle und äußerst willensstarke Frau. Nach dem Ersten Weltkrieg heiratet sie den angesehenen Radiologen Pietro del Buono und bekommt mit ihm drei Söhne. Sie wohnen in einer noblen Villa in Bari, stehen gegen den Faschismus von Mussolini und für Tito ein. Zora möchte etwas verändern, sie ist intelligent und politisch interessiert. Durch ihr Leben und Handeln werden die politischen und historischen Ereignisse der Zeit unterhaltsam vermittelt. Aber es sind nicht nur Fakten, sondern auch menschliche Schicksale, die die Autorin dem Leser näher bringt und damit Emotionen hervorruft. Der Schreibstil wechselt, teilweise ist er eher einfach und dann wieder bildgewaltig und mitreißend.
Die Lebensgeschichte von Zora del Buono ist beeindruckend, aber auch tragisch. Selbst im Alter, im Altersheim beeindruckt Zora durch ihre Willensstärke.
Meiner Meinung nach ist „Die Marschallin“ kein einfacher, aber ein durchaus lesenswerter Roman, durch dessen Hintergründe ich einiges dazu gelernt habe.
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Die Marschallin, Familienroman von Zora del Buono, 382 Seiten, erschienen bei C.H. Beck
Die Marschallin ist ein farbiger, praller Roman über eine besondere Frau und ein tragisches Familienschicksal.
Zora del Buono hat diesen Familienroman aus der Sicht ihrer gleichnamigen Großmutter …
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Die Marschallin, Familienroman von Zora del Buono, 382 Seiten, erschienen bei C.H. Beck
Die Marschallin ist ein farbiger, praller Roman über eine besondere Frau und ein tragisches Familienschicksal.
Zora del Buono hat diesen Familienroman aus der Sicht ihrer gleichnamigen Großmutter geschrieben. Die Slowenin Zora lebt hat ihrem Mann Pietro, einen Radiologie-Professor, zum Ende des 1. Weltkriegs kennengelernt. Sie lebte mit ihm in Bari in Süditalien, wo sie, beide überzeugte Kommunisten, ein großbürgerliches und doch politisch engagiertes Leben im Widerstand gegen den Faschismus Mussolinis führen. Zora ist herrisch, selbstbewusst und begabt, eine Bewunderin Titos. Dem sie Waffen zu liefern versucht. Allen in ihrer Umgebung drückt sie ihren Stempel auf. Ihr Leben, das ihrer Kinder und Enkel, vollzieht sich in einer Zeit der Kriege und Gewalt, die unsere Welt bis heute prägen.
Das Buch teilt sich in zwei Abschnitte, der erste lange Teil gliedert sich in Leseabschnitte, die mit Ort und Datum überschrieben sind, von Mai 1919 bis September 1948. Im kurzen Zweiten Teil, einem Schlussmonolog von 1980, der ein einziges langes Kapitel umfasst, erzählt die alte Zora, die inzwischen in einem Altenheim untergebracht ist, ihre Geschichte zu Ende. Zum Glück ist zu Anfang des Buches ein Personenverzeichnis aufgeführt, ohne dem ich wohl den Überblick in der Geschichte komplett verloren hätte. Fremdsprachliche Ausdrücke (vermutlich slowenische), italienische Phrasen, lateinische Zitate, sind kursiv gedruckt aber nicht alle übersetzt, zum allgemeinen Verständnis hätte ich mir das gewünscht. Die einzelnen Kapitel sind hauptsächlich aus der Sicht der Protagonistin Zora geschrieben, aber im Wechsel, z. T. innerhalb eines Kapitels auch von anderen Charakteren, was mich absolut verwirrt hat.
Leider hat mich das Buch nicht fesseln können, die Lektüre war harte Arbeit für mich. Oft beginnen die Kapitel mitten in einer Geschichte, setzen Fakten voraus, die dann zum Ende hin vollständig aufgeklärt werden, manchmal verliert sich auch der Faden, die handelnden Personen und Gegebenheiten verschwinden und tauchen auch nicht wieder auf. Jederzeit und ohne Bedauern konnte ich das Buch aus der Hand legen, es war für mich sehr schwer der Erzählung zu folgen, auch die politischen Zusammenhänge haben mich nicht erreicht. An manchen Stellen wurde der Roman wieder etwas spannender, z.B. als die Mauer um das Grundstücks des Familienanwesens zum benachbarten Kloster, verlegt werden sollte. Oder die Episode aus der Bank. Leider ging es danach immer wieder mit Nebensächlichem weiter. Lieblingsfigur war für mich der Ehemann der Protagonistin ein wahrer Gentleman und ein genialer Arzt und Wissenschaftler, die anderen Figuren waren unsympathisch oder nicht genügend tief charakterisiert. Die Protagonistin fand ich schlichtweg „unmöglich“ mit einem starken Willen gesegnet, eifersüchtig nicht nur ihrem Gatten gegenüber sondern auch bei ihren Brüdern und den eigenen Söhnen. Bissig, ungerecht, streitsüchtig eine Despotin. Frauen gegenüber hat sie sich einfach gemein benommen, besonders ihre Schwiegertöchter hatten sehr unter ihr zu leiden. Da konnte ich an manchen Stellen einfach nur noch den Kopf schütteln.
Der Monolog am Ende hat mir am besten gefallen, hier wird noch einiges erklärt, ergänzt und zu Ende erzählt. Doch selbst im Heim, halbseitig gelähmt, benimmt sich Zora noch schlecht gegenüber dem Personal und all denen, mit den sie noch meint abrechnen zu müssen. So ein anstrengendes und wenig unterhaltsames Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Von mir keine Leseempfehlung und wegen des Schlussmonologs und einiger Lichtblicke im Plot, 2 von 5 möglichen Sternen.
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